Prof. Andreas Herrmann, Chordirektor Peter Michael Hamel zu seiner Zweiten Symphonie „Die Auflösung“, die am 29. April 2008 in der Philharmonie im Gasteig München mit den Münchner Philharmonikern und dem Philharmonischen Chor München unter Leitung von Marcus Bosch uraufgeführt wird: 1. Satz: Einklang - 2. Satz: Ausklang - 3. Satz: Nachklang - 4. Satz: Urklang - 5. Satz: Gegenklang Text: Tibetisches Totenbuch und 150. Psalm Die Sinfonie entstand in den jeweils letzten Lebensmonaten und in memoriam dreier mir sehr nahe stehender Menschen: meiner Mutter Gisela (1920-2001) des Dirigenten Joachim Bühler (1930-2003) und des Komponisten Ulrich Stranz (1946-2004) Der Titel Die Auflösung entstammt dem I GING Buch der Wandlungen, welches mich seit mehr als 35 Jahren begleitet: 59. Hexagramm HUAN. Die 11. Münchener Biennale, bei der das Stück zur Uraufführung kommt, steht unter einem Leitgedanken, der sich um die Begriffe „Ferne“ und „Nähe“ bewegt und ebenfalls für die Textauswahl im 4. und 5. Satz bestimmend war: Wie nah nah geriet zeitweise die ferne geistige Welt des tibetischen Totenbuches und wie fern gerückt als Mittelpunkt der Sterbehilfe die ungelösten Glaubensfragen der Bibel. Schließlich in der Utopie eines sinfonischen Ganzen hier das versuchte ökumenische Miteinander der beiden unterschiedlichen Weisheitsbücher, ein kompositorisch geschaffenes Ineinander über den Dialog hinaus: die ersten Worte des Totenbuches auf tibetisch und Sanskrit und die letzten Worte der Lutherbibel im 150. Psalm, getreu dem Vorbild von Mendelssohns Zweiter. (pmh) 4. Satz „BARDO THÖDOL - Die Große befreiung durch Hören im Nachtod-Zustand Der Erinnerer - das klare von Angesicht zu Angesicht Setzen zur Wirklichkeit im Zwischenzustand.“ OM NAMO BAGHAWANTE AMITABHAYA THAYATA ARHATE SAMJAG SAM BUDDHAYA OM NAMO AMITE AMIDA UDBHAWE KIRTI KARE SARVA MANGALAM SWAHA 5. Satz (aus dem 150. Psalm) ALLES WAS ODEM HAT LOBE DEN HERRN LOBET DEN HERRN IN SEINEM HEILIGTUM LOBET IHN MIT POSAUNEN LOBET IHN MIT SAITEN UND PFEIFEN LOBET IHN MIT WOHLKINGENDEN ZIMBELN ALLES WAS ODEM HAT LOBE DEN HERRN HALLELUJA