TECHNISCHE MECHANIK Aufgaben zur Kinematik und Kinetik Prof. Dr.-Ing. Andreas Ettemeyer Prof. Dr.-Ing. Oskar Wallrapp Dr. Bernd Schäfer Fachhochschule München Fachbereich 06 - Feinwerk- und Mikrotechnik Version 2.01 vom 09.03.2007 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -2- Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Inhalt Inhalt .......................................................................................................................... 2 3.1 Kinematik ............................................................................................................................... 4 3.1.1 Leiter ...................................................................................................................... 4 3.1.2 Schachttiefe ........................................................................................................... 5 3.2 Kinetik des Massenpunktes ................................................................................................. 6 3.2.1 Riesenrad............................................................................................................... 6 3.2.2 Satellit .................................................................................................................... 7 3.2.3 Rennwagen............................................................................................................ 8 3.2.4 Wagen auf schiefer Ebene .................................................................................... 9 3.2.5 Masse in x-Richtung ............................................................................................ 10 3.2.6 Masse auf Bahnkurve .......................................................................................... 11 3.2.7 Mehrfachsprung................................................................................................... 12 3.2.8 Einzelsprung ........................................................................................................ 13 3.2.9 Eisenbahnwagen ................................................................................................. 14 3.2.10 Kugelstoß............................................................................................................. 15 3.2.11 Federplatten........................................................................................................ 16 3.2.12 Hammer und Nagel............................................................................................. 17 3.3 Kinetik des starren Körpers ............................................................................................... 18 3.3.1 Winkelhebel ......................................................................................................... 18 3.3.2 Rad auf Schiene .................................................................................................. 19 3.3.3 Massenträgheitsmomente ................................................................................... 20 3.3.4 Schwungscheiben................................................................................................ 21 3.3.5 Federregler .......................................................................................................... 22 3.3.6 Seilrolle mit Massen............................................................................................. 23 3.3.7 Transportkorb ...................................................................................................... 24 3.3.8 PKW mit Hinterradantrieb .................................................................................... 25 3.3.9 Kugel.................................................................................................................... 26 3.3.10 Dünner Stab........................................................................................................ 27 3.3.11 Rad ..................................................................................................................... 28 3.3.12 Rotierende Scheibe ............................................................................................. 29 3.4 Schwingungen..................................................................................................................... 30 3.4.1 Aufrechtes Pendel ............................................................................................... 30 3.4.2 Feder-Masse-System .......................................................................................... 31 3.3.3 Fundamentblock .................................................................................................. 32 Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -3- Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.4 Elastischer Balken mit Federn ............................................................................. 33 3.4.5 Pendelnde Platte ................................................................................................. 34 3.4.6 Torsionsschwingung ............................................................................................ 35 3.4.7 Schwingungsdiagramm ....................................................................................... 36 3.4.8 Fernsehturm......................................................................................................... 37 3.4.9 PKW-Federung .................................................................................................... 38 3.4.10 Massen-Feder-System ....................................................................................... 39 3.4.11 Maschine mit Unwucht........................................................................................ 40 Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -4- Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.1 Kinematik 3.1.1 Leiter Das Ende A eines Stabes AB der Länge l bewegt sich reibungsfrei mit konstanter Geschwindigkeit y v0 auf dem horizontalen Boden, das Ende B gleitet an einer senkrechten Wand; die Bewegung beginnt aus der senkrechten Lage (x0 =0, t = 0). Man ermittle die Lage OB = y(t), Geschwindigkeit y (t ) und Beschleunigung y (t ) des Punktes B und stelle sie in Diagrammen dar. Gegeben: l = 5.0 m v0 = 2.0 m/s Ergebnis: y = 25 − 4t ²; Version 1.02 vom 07.03.2006 y = − 4t ; 25 − 4t ² y=− 100 ( 25 − 4t ) 2 3 ; Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -5- Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.1.2 Schachttiefe Um die Tiefe h eines Schachtes zu ermitteln, lässt man einen Stein ohne Anfangsgeschwindigkeit hinabfallen. Der Aufschlag wird nach der Zeit t gehört. Welcher Wert ergibt sich für h, wenn die Schallgeschwindigkeit c beträgt und wenn der Luftwiderstand vernachlässigt werden kann? Mit welcher Ungenauigkeit des Ergebnisses ist zu rechnen, wenn bei der Zeitmessung ein Fehler von ∆t gemacht wird? Gegeben: c = 330 m/s; t = 4,6 s ∆t = ± 0,05 s Ergebnis: h = 91,74m; ∆h = 1,88 m Version 1.02 vom 07.03.2006 s, v, a h Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -6- Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.2 Kinetik des Massenpunktes 3.2.1 Riesenrad A Ein Riesenrad besitzt einen Durchmesser d und wird mit der Drehzahl n betrieben. Die Schwerpunkte der Gondel mit der Masse m befinden sich nahezu in den Aufhängepunkten. Gondel B d a) Welche Kräfte wirken an den Hängebolzen? (Lage A; B; C) b) Mit welcher Drehzahl darf sich das Riesenrad höchstens drehen, wenn den Fahrgästen nicht C mehr als 1.5g zugemutet werden dürfen? (Erdbeschleunigung plus 0,5 g) Gegeben: d = 25 m n = 3 min-1 m = 700 kg g = 10 m/s2 Ergebnis: a) |FA| = 6.139 N; b) n= 6,04 1/min Version 1.02 vom 07.03.2006 |FB| = 7.053 N; |FC| = 7.861 N Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -7- 3.2.2 Satellit Ein Satellit umfliegt die Erde auf einer Kreisbahn in 480 km Höhe. Man bestimme die Umlaufzeit a) ohne Verringerung der Erdanziehung, d.h. für h=0 über der Erdoberfläche b) mit Verringerung der Erdanziehung, d.h. in der Höhe h Ergebnis: a) T = 87,5 min b) T = 94 min Version 1.02 vom 07.03.2006 Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 -8- 3.2.3 Rennwagen Ein Wagen der Masse m fährt in einer Rennschleife mit dem Kurvenradius R und der Neigung α. Man ermittle: a) Die Geschwindigkeit, wenn die Räder nur Normalkraft aufnehmen können. b) Die Normalkraft im Falle a) c) Den Geschwindigkeitsbereich für einen Reibungsbeiwert µ0, wenn der Wagen weder aus der Kurve getragen noch in diese hineinfallen darf. Gegeben: R = 200 m m = 800 kg g = 10 m/s² α = 45° µ0 = 0.5 Ergebnis: a) v = 161 km/h b) FN = 11,3 kN c) vmin = 93 km/h Version 1.02 vom 07.03.2006 vmax = 279 km/h Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.2.4 -9- Wagen auf schiefer Ebene Auf einen Wagen der Masse m, der sich auf einer schiefen Ebene zur Zeit t = 0 im Punkt s = 0 in Ruhe befindet, wirkt eine zeitabhängige Antriebskraft F(t). Man ermittle: a) Die Zeit t1, bei der sich der Wagen wieder in Ruhe befindet und die Wegstrecke s1, die er dabei zurückgelegt hat. b) Die Zeit t2 und die Geschwindigkeit v2, wenn sich der Wagen wieder im Punkt s = 0 befindet. c) Zeichnen Sie die zugehörigen (s,t)-, (v,t)-, (a,t)-Diagramme Gegeben: F(t) = k * t, k = 5 kN/s m = 1000 kg α = 30° a) t1 = 1,96 s s1 = -3,15 m b) t2 = 2,94 s v2 = 7,22 m/s Ergebnis Version 1.02 vom 07.03.2006 Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 10 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.2.5 Masse in x-Richtung x Ein Massenpunkt der Masse m bewagt sieh unter der Wirkung einer wegabhängigen Kraft F(x) in Richtung der xAchse. Bei x = 0 ist seine Geschwindigkeit v0. Man ermittle die Geschwindigkeit v bei x = 5 m. Geg.; m = 0,2 kg; F(x) = 3 + 2x [N], Ergebnis: v = 20,4 m/s Version 1.02 vom 07.03.2006 v0 = 4 m/s F(x) m Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.2.6 Masse auf Bahnkurve Ein Massepunkt (Masse m) gleitet reibungsfrei auf der Bahnkurve y = a cos π x abwärts. Seine l Geschwindigkeit im Punkt x = 0 sei v0. a) Man bestimme den Verlauf der Geschwindigkeit als Funktion von x im Bereich 0<x<l. b) Wie groß ist die Geschwindigkeit im Punkt x = l? Ergebnis: a) x v = 2 ga 1 − cos π + v02 l b) v = 4 ga + v02 Version 1.02 vom 07.03.2006 - 11 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 12 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.2.7 Mehrfachsprung 10 x m2 Auf einem Wagen m1 = 300 kg, der sich in einer horizontalen Ebene reibungsfrei bewegen kann, stehen n = 10 Personen, mit je der Masse von m2 = 75 kg. m1 a) Wie groß ist die Geschwindigkeit v1 des Wagens, wenn alle Personen gleichzeitig relativ zum Fahrzeug mit der Geschwindigkeit c = 5 m/s abspringen? b) Welche Geschwindigkeit v2 erfährt der Wagen, wenn die 10 Personen nacheinander relativ zum Fahrzeug mit der Geschwindigkeit c = 5 m/s abspringen? Ergebnis: a) v1 = 3,57 m/s b) v2 = 5,84 m/s Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 13 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.2.8 Einzelsprung Ein Mann (m = 75 kg) springt in starrer aufrechter Haltung von einer 0.5 m hohen m = 75 kg Plattform auf den Boden. a) Wie groß ist die maximale, auf seine Füße ausgeübte Kraft Fmax, wenn die Kraft in 0.075 s linear von Null auf Fmax zunimmt und dann in 0.075 s linear auf die Größe seines Gewichtes absinkt? b) Wie ändert sich die Kraft Fmax, wenn der Vorgang in 2/3 der Zeit analog abläuft? Ergebnis: a) Fmax = 4.236 N b) Fmax = 5.802 N Version 1.02 vom 07.03.2006 h = 0,5m Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 14 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.2.9 Eisenbahnwagen m1 v1 m2 Ein 30 t-Eisenbahnwagen rollt ohne Antrieb mit 5 km/h auf einen frei stehenden 50 t- Eisenbahnwagen. Das automatische Kuppeln kann man als plastischen Stoß auffassen (einschließlich Dämpfung) und dauert 1 Sekunde, a) Wie groß sind die Geschwindigkeiten beider Wagen nach dem Kuppeln? b) Wie groß ist die mittlere Kraft, die in den Kupplungen insgesamt wirksam wurde, sowie die Verlustenergie? Ergebnis: a) v = 0,52 m/s b) |F| = 26,1 kN, Version 1.02 vom 07.03.2006 TV = 18,1 kNm Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.2.10 - 15 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Kugelstoß Eine Kugel der Masse mA stößt mit der Geschwindigkeit vA1 elastisch gegen eine ruhende Kugel der Masse mB. Die zweite Kugel trifft dann elastisch auf eine dritte ruhende Kugel (mC; mA < mB < mC). Die Mittelpunkte aller Kugeln liegen auf einer Geraden. a) Welche Geschwindigkeit hat mA nach dem Stoß mit mB? b) Wie groß ist die Geschwindigkeit von mB nach dem Stoß mit mC? c) Mit welcher Geschwindigkeit fliegt mC fort? d) Wie groß muss mB gemacht werden, damit bei gegebenem mA und mC die Geschwindigkeit von mC am größten wird? e) Wie groß ist dann die Geschwindigkeit von mC? f) Wie groß wird die Geschwindigkeit von mC, wenn der Stoß von mB gegen mC mit einer Stoßzahl von k = 0,5 erfolgt? Gegeben: mB = 2 mA mC = 3 mA Ergebnis: d) 1 v A 2 = − v A1 3 2 vB 2 = − v A1 15 8 vC 2 = v A1 15 mB = mA mC = mA 3 e) vC 2 = f) vC 2 = a) b) c) ( 4 ⋅ v A1 1+ 3 2 v A1 5 Version 1.02 vom 07.03.2006 ) 2 = 0,5359v A1 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.2.11 - 16 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Federplatten Zwei Federn mit den Federsteifigkeiten k tragen eine Platte (Masse m1). Auf diese fällt aus der Höhe h eine weitere Platte (Masse m2, vollplastischer Stoß). Um welchen Betrag a werden die Federn danach h zusammengedrückt? Ergebnis: a( h =0) = m2 g k allg. Form: a = astat = 1 a( h =0) 2 m2 g 4kh 1 + 1 + 2k g (m1 + m2 ) Version 1.02 vom 07.03.2006 k k a Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.2.12 - 17 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Hammer und Nagel In der gezeichneten Anordnung wird durch einen in horizontaler Richtung schlagenden Hammer (Masse m1, Geschwindigkeit v) ein Nagel mit der Masse m2 in eine vertikale Fläche eingeschlagen. Diese setzt dem Eindringen des Nagels eine wegabhängige Kraft F = − A ⋅ x entgegen. a) Um welche Strecke x1 dringt der Nagel nach dem 1. Schlag in die Fläche ein, wenn zwischen m1 und m2 vollplastischer Stoß auftritt? b) Um welche Strecke xges dringt der Nagel nach 2 Schlägen in die Fläche ein (wieder vollplastischer Stoß)? c) Um welche Strekce dringt der Nagel nach n Schlägen in die Fläche ein? Gegeben: m1 = 0,9 kg m2 = 0,1 kg v = 10 m/s A = 1.000 kN/m Ergebnis: a) x1 = 9 mm b) xges = 12,7 mm c) xges ,n = x1 n Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 18 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3 Kinetik des starren Körpers a 3.3.1 Winkelhebel Ein rechtwinkliger Winkelhebel trägt an beiden Enden um eine horizontale Achse aufgehängt und rotiert um die A l 1 l2 Kugeln mit den Massen m1 und m2. Er ist bei A drehbar l! vertikale Achse a-a durch A mit einer α Winkelgeschwindigkeit ω. Man berücksichtige in der m1 Rechnung nur die Punktmassen m1 und m2, alle ω sonstigen rotierenden Teile seien masselos. a) Wie groß muss die Winkelgeschwindigkeit ω sein, damit die vertikale Achse a-a den rechten Winkel a gerade halbiert, d. h. α = 45° wird? z b) Wie groß ist bei dieser Winkelgeschwindigkeit die x Auflagerkraft bei A und das im Winkelhebelquerschnitt A übertragene Biegemoment? Gegeben: l1 = 0,5 m l2= 1 m m1 = 100 kg m2 = 200 kg α = 45° Ergebnis: a) ω = 3,45 1/s b) Ax = 2.943 N Version 1.02 vom 07.03.2006 Az = 1.261 N Mb = -198 Nm y m2 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 19 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.2 Rad auf Schiene Ein Rad mit dem Radius r rollt auf einer Schiene, wobei A der Kreismittelpunkt die Geschwindigkeit v besitzt. Es ω ist die augenblickliche Geschwindigkeit der Punkte A; B und C nach Größe und Richtung zu bestimmen, die auf 4 dem Spurkranz mit dem Radius R = r liegen. 3 Ergebnis: 7 vA = v 3 5 vB = v 3 1 vC = − v 3 R v B r C Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 20 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.3 Massenträgheitsmomente Man bestimme die Massenträgheitsmomente folgender homogener Körper um die Drehachse durch 0. a) Rechteckplatte b) Kreisplatte c) Kreisausschnitt 90° Ergebnis: a) I0 = m b2 2 +h 3 4 Version 1.02 vom 07.03.2006 b) I0 = 3 2 mr 2 c) I0 = 1 2 mr 2 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 21 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.4 Schwungscheiben Zwei Schwungscheiben werden durch eine Reibradkupplung miteinander gekuppelt. Das Trägheitsmoment aller Massen der Welle 1 beträgt 64 kgm2, das der 2. Welle 25,5 kgm2. Während des Kupplungsvorganges wirkt auf das System kein äußeres Moment, die Lagerund Luftreibung sei vernachlässigt. Zur Zeit t = 0 hat die Welle 1 die Drehzahl n10 = 840 min-1, die Welle 2 ist in Ruhe (n20 =0). Man bestimme: a) Die gemeinsame Drehzahl n11 = n21 nach dem Kupplungsvorgang zur Zeit t1 b) Den Energieverlust. c) Die Größe des als konstant angenommenen Reibungsmomentes M zwischen den Scheiben, falls t1 = 5s beträgt. d) Den zeitlichen Verlauf der Drehzahlen. Ergebnis: a) n11 = n21 = 601 1/min b) TV = 70,3 kNm c) M = 321 Nm Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 22 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.5 Federregler Ein Federregler mit horizontaler Achse habe kraftfrei in Ruhestellung den Abstand AB = b0 . (Die Federkraft sei Null und die Gewichtskräfte der beiden Massen m verändern in der Ruhestellung nicht die Lage des Punktes A). Die Länge der gelenkig gelagerten masselosen Stangen sei L. Gegeben: Länge einer Stange: L Länge AB = b0 Federkonstante k Masse: m Betriebsdrehzahl: ω= πn 1 [ ] 60 s Gesucht: a) Die Strecke x für die Bewegung des Punktes A in Abhängigkeit von der Drehzahl n, wenn der Punkt B festgehalten wird. b) Die benötigte Energie, um den Regler aus der Ruhe auf eine Drehzahl n zu bringen. Ergebnis: a) b) b0 b0 = 2k 1800k 1+ 1+ 2 mω mπ 2 n 2 2 L0 − x 2 kx 2 2 + mω L − W12 = 2 2 x= Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 23 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.6 Seilrolle mit Massen Bei dem skizzierten System hängen die Massen m1 und m2 an der Seilrolle mit den Radien r1 und r2. r2 a) Wie groß sind die Geschwindigkeiten v1 und v2 der Massen m1 und m2, wenn die Masse m1 die Stecke h1 r1 durchlaufen hat? b) Wie groß darf die Masse m2 maximal sein, damit im Seil 1 gerade noch Zug herrscht? Gegeben: I System ist reibungsfrei Seile sind masselos mit g = 10 m/s2 rechnen m1 = 3 kg m2 = 12 kg I = 4 kgm2 r1 = 1.0 m r2 = 0.5 m h1 = 2 m Ergebnis: a) v1 = 6 m/s b) m2 ≤ 16 kg Version 1.02 vom 07.03.2006 v2 = 3 m/s m2 m1 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 24 - 3.3.7 Transportkorb Der gezeichnete Transportkorb vom Gewicht G hängt an einer horizontalen Schiene und wird durch Vorderradantrieb (des Rades A) angetrieben. Das Rad B rollt reibungsfrei. a) Wie groß sind die vertikalen Auflagerkräfte bei A und B, wenn die horizontale Kraft zwischen Schiene und Rad A die Große µ0A hat? b) Für welchen Wert von µ0 wird die Auflagerreaktion bei B Null? Geg.: G = 1.200 N; M = Massenmittelpunkt; für a) Reibungskoeffizient µ0 =0,5 (alle Abmessungen in m). Ergebnis: a) FA = 240 N b) µ0 = 0,8 Version 1.02 vom 07.03.2006 FB = 960 N Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 25 - 3.3.8 PKW mit Hinterradantrieb Ein Auto von der Masse m wird durch die Hinterräder (Rad B) angetrieben. Das Rad A rollt reibungsfrei. a) Wie groß sind die vertikalen Auflagerkräfte bei A und B, wenn die horizontale Kraft zwischen Straße und Rad B die Größe µ0B hat? b) Für welchen Wert von µ0 wird die Auflagerkraft bei A Null? Gegeben: M = Massenmittelpunkt m = 1.200 kg µ0 = 0,5 l1 = 1,2 m l2 = 1,4 m h = 0,8 m g = 10 m/s2 Ergebnis: a) FA = 5.455 N b) µ = 1,75 Version 1.02 vom 07.03.2006 FB = 6.545 N Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 26 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.9 Kugel Jemand erteilt einer Kugel zum Kegeln (ρ = 1,2 kg/dm3, r = 9 cm) eine horizontale Anfangsgeschwindigkeit von v0 = 7 m/s. a) Wie groß ist die für die Beschleunigung aufzuwendende Kraft, wenn man annimmt, dass sie während des Beschleunigungsvorgangs konstant bleibt und wenn der ganze Beschleunigungsvorgang längs eines Weges von 2 m in der Horizontalen gemessen, vor sich geht? b) Es sei angenommen, dass die Kugel ohne Stoß aufsetzt. aa) Wie lange gleitet sie auf der Unterlage, wenn man annimmt, dass der Reibwert zwischen Kugel und Unterlage µ0 = 0.3 ist, und dass die Kugel im Augenblick des Aufsetzens noch keine Rotation ausführt? bb) Wie groß ist der während des Gleitrollens von der Kugel zurückgelegte Weg? cc) Welche Geschwindigkeit v1 besitzt die Kugel in dem Augenblick des Übergangs vom Gleitrollen zum reinen Rollen? dd) Wie groß ist die beim Gleitrollen vernichtete Energie, wenn die Rollreibung zu vernachlässigen ist? Ergebnis: a) F = 44,8 N b) α) t = 0,68 s β) x = 4,1 m χ) v1 = 5 m/s δ) TV = 25,6 Nm Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.3.10 - 27 - Dünner Stab Ein homogener dünner Stab (Masse m, Länge l) ist entsprechend der Skizze gelagert. Man berechne die Auflagerkraft bei A unmittelbar nach dem Durchschneiden des Fadens. Ergebnis: 2 3 l − 2a ) ( FA = mg 1 − 4 l 2 − 3la + 3a 2 Version 1.02 vom 07.03.2006 ( ) Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.3.11 - 28 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Rad Ein auf einer Schiene rollendes Rad vom Radius r1 = 500 cm ist fest mit der r2 Trommel vom Radius r2 =250 cm verbunden, auf die ein Seil aufgewickelt ist. r1 m2 Am Ende hängt ein Gewicht mit der Masse S2 m1 = 150 kg. Für das Rad und die Trommel IS2 beträgt die Masse m2 = 300 kg und das Massenträgheitsmoment bezüglich der Schwerachse I S 2 = 60.000kgcm ² . Es m1 wird vorausgesetzt, dass zwischen dem Rad und der Schiene kein Gleiten auftritt. a) Nach welcher Seite rollt das Rad? b) Mit welcher Winkelbeschleunigung α rollt das Rad? c) Wie groß ist die Seilzugkraft S? Ergebnis: a) sknil hcan b) α = 4,07 1/s² c) S = 1.319 N Version 1.02 vom 07.03.2006 G Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 29 - 3.3.12Rotierende Scheibe Eine Scheibe mit der Masse m, Kadius r = 200 mm und überall gleicher Dicke rotiert mit n0 = 1.800 U/min. Sie fällt rotierend ohne anfängliche Translationsgeschwindigkeit (v0 = 0) aus sehr geringer Höbe auf eine ebene Fläche. Die Reibungszahl zwischen Scheibe und Unterlage sei µ = 0,2. Die rollende Reibung sei vernachlässigt. a) Nach welcher Zeit t1 geht die beschleunigte Bewegung in eine konstante über? b) Welche konstante Winkelgeschwindigkeit ω1 und Translationsgeschwindigkeit v1 wird die Scheibe erreichen? Ergebnis: a) t1 = 6,4 s b) ω1 = 62,8 1/s Version 1.02 vom 07.03.2006 v1 =12,56 m/s Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 30 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4 Schwingungen 3.4.1 Aufrechtes Pendel Man bestimme die Eigenfrequenz des dargestellten aufrechten Pendels bei kleinen m Ausschlägen. Man diskutiere den Fall, dass die Eigenfrequenz Null wird. Ergebnis: k/2 f = 1 2π k/2 kb − mgl ml 2 2 l b A Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 31 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.2 Feder-Masse-System Man bestimme die Ersatzfederkonstante und die Eigenfrequenz des Systems. k1 Gegeben: Runder, massloser Biegestab mit d = 10 mm d k2 l = 500 mm E = 2.1 * 105 N/mm² m = 4 kg m Federkonstanten l k1 = 2 N/mm k2 = 4 N/mm Ergebnis: k = 2.112 N/m Version 1.02 vom 07.03.2006 f = 3,66 Hz Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 32 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.3.3 Fundamentblock Ein auf Federn gelagerter GU Fundamentblock von Gewicht GF erleidet beim Aufbringen einer Maschine vom Gewicht GU die zusätzliche Durchsenkung δ. Wie groß ist die Eigenfrequenz des Fundament-Maschine-Aggregats? Ergebnis: f = 1 2π gGU δ ( GU + GF ) Version 1.02 vom 07.03.2006 GF δ GF Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 33 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.4 Elastischer Balken mit Federn m Ein masseloser elastischer Balken mit der E⋅I Biegesteifigkeit EI und der Länge l ist auf 2 Federn, jede mit der Federkonstanten k, gelagert und trägt bei l/3 eine Punktmasse m. Wie groß sind die Eigenfrequenz f und die Schwingungsdauer T des Systems? Ergebnis: f = 1 4 l3 5 + 2π m 243 EI 9k Version 1.02 vom 07.03.2006 k k 1 l 3 4 l3 5 T = 2π m + 243 EI 9k 2 l 3 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 34 - 3.4.5 Pendelnde Platte Eine rechteckige Platte der Abmessungen b x h der Dicke d und der Masse m ist an einer Ecke im Schwerefeld aufgehängt. a) Wie groß ist ihre Eigenfrequenz bei kleinen Ausschlägen? b) In welchem Abstand s1 von S muss der Aufhängepunkt gewählt werden, wenn die Platte mit der kürzestmöglichen Schwingungsdauer Tmin schwingen soll? c) Wie groß sind die reduzierten Pendellängen la_red und lb_red in den beiden Lagerungsfällen der Aufgaben a) und b)? Ergebnis: 3g a) ω= b) s1min = c) la _ red 2 b2 + h2 b2 + h2 12 2 2 = b + h2 3 Version 1.02 vom 07.03.2006 Tm in = 2π lb _ red 1 g b2 + h2 3 b2 + h2 = 3 Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 35 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.6 Torsionsschwingung Am freien Ende einer einseitig fest eingespannten Welle (Durchmesse d, Länge l) ist eine Kreisscheibe mit der Masse m befestigt. Sie wird durch Vorgabe einer kleinen Anfangsauslenkung in m harmonische Schwingungen versetzt. a) Wie groß ist die Eigenfrequenz f0? b) Wie groß muss der Haftreibungskoeffizient µ0 ϕ0 zwischen der Kreisscheibe und einem im Abstand r aufgelegten Gewicht der Masse ∆m mindestens sein, damit sich dieses während des Schwingungsvorganges auf der Kreisscheibe nicht verschiebt? Gegeben: d = 10 mm l = 1.500 mm R = 200 mm r = 100 mm G = 0,8 * 105 N/mm² ϕ0= 10° m = 35 kg ∆m << m Ergebnis: a) f0 =1,38 Hz b) µ0 = 0,133 Version 1.02 vom 07.03.2006 ∆m Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 36 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.7 Schwingungsdiagramm 30 An einer schwingenden Masse m = 60 kg wird nebenstehendes Schwingungsdiagramm 20 aufgenommen. Wie groß sind in der Schwingungsdifferentialgleichung mz + bz + kz = 0 a) Die Dämpfungskonstante b b) Die Federkonstante k z [mm] 10 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 -10 -20 c) Das Dämpfungsmaß D (der Dämpfungsgrad) Ergebnis: a) b = 39,7 kg/s b) k = 269,7 N/m c) D = 0,156 Version 1.02 vom 07.03.2006 -30 t [s] 3 3,5 4 4,5 5 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 37 - 3.4.8 Fernsehturm In der Spitze eines Fernsehturms befindet sich ein Fadenpendel (Fadenlänge L, Masse m). Durch (z.B. von Windstößen angeregte) Eigenschwingungen des Turmes schwingt das Pendel stationär mit der Amplitude A. Die Eigenschwingungsdauer des Turmes sei T0. Wie groß ist der Ausschlag der Turmspitze, wenn man die Dämpfung vernachlässigt? Gegeben: L = 1,6 m T0 = 3,14 s A = 30 mm g = 10 m/s² Ergebnis: xSpitze = 16,9 mm Version 1.02 vom 07.03.2006 Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 - 38 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 3.4.9 PKW-Federung Die Abfederung eines Fahrzeuges lässt sich mit guter Näherung an nebenstehendem Ersatzmodell studieren, in dem m die abgefederte Masse und k die Gesamtfeder-konstante der Federung darstellt. Der Punkt P am unteren Ende der Feder beschreibt eine durch die Unebenheit der Fahrbahn vorgeschriebene Bahn. Diese Bahn sei eine Sinuslinie von der Wellenlänge l = 6 m und der Amplitude z0 = 30 mm. Der Wagen fahre mit der Geschwindigkeit v = 54 km/h. Die Schwingungsdauer der vertikalen Eigenschwingung des Fahrzeugs sei T1 = 0,8 s. Wie groß ist unter diesen Verhältnissen die Amplitude A der von m ausgeführten Schwingungen, wenn die Dämpfung vernachlässigt und die anfangs vorhandenen Eigenschwingungen des Fahrzeugs als abgeklungen angenommen werden? Ergebnis: A = 10 mm Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.4.10 - 39 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Massen-Feder-System Das skizzierte System, dessen Stäbe als starr und masselos anzunehmen sind, führt um den Drehpunkt A (Gelenk) nach Anregung Drehschwingungen aus. a) Wie groß ist die Eigenfrequenz des Systems für kleine Ausschläge (Winkel)? Gegeben: m1; h1; m2; h2; a; k b) Wie groß darf m2 gerade noch sein, damit das System schwingungsfähig ist? Gegeben: m1; h1; h2; a; k k Ergebnis: a) 1 f0 = 2π b) m2 ≤ a 2 k + g ( m1h1 − m2 h2 ) m1h12 + m2 h22 gm1h1 + a 2 k gh2 Version 1.02 vom 07.03.2006 Technische Mechanik – Aufgaben Kap. 3 3.4.11 - 40 - Ettemeyer, Wallrapp, Schäfer FHM FB06 Maschine mit Unwucht Eine Maschine ist auf linear-elastischen vertikalen Federelementen gelagert. Die Federelemente sind als ungedämpft und masselos anzusehen. Die Maschine läuft n0 = 500 1/min und besitzt eine mit der gleichen Drehzahl rotierende Unwucht. Gesucht: Wie groß muss die Zusammendrückung xstat der Federung unter dem Eigengewicht G der Maschine gemacht werden, damit die Maschine nur 10 % der vertikalen Unwuchtkräfte auf das Fundament überträgt? Ergebnis: xstat = 39,4 mm Version 1.02 vom 07.03.2006