Ludwig-Maximilians-Universität München Schriften zur Empirischen Forschung und Quantitativen Unternehmensplanung Heft 2 / 2000 Eine empirische Studie zur Einschätzung vergleichender Werbung durch Werbeagenturen und werbetreibende Unternehmen in Deutschland Carsten H Rennhak, Sonja Kapfelsberger Ludwig- Maximilians - Universität München Institut für Organisation Seminar für Empirische Forschung und Quantitative Unternehmensplanung Prof. Dr. Manfred Schwaiger Kaulbachstr. 45 / I D-80539 München Tel.: (089) 2180 5640 Fax: (089) 2180 5651 e-mail: [email protected] -muenchen.de http://www.efoplan.de Eine empirische Studie zur Einschätzung vergleichender Werbung durch Werbeagenturen und werbetreibende Unternehmen in Deutschland Carsten Rennhak/Sonja Kapfelsberger Abstract Comparative advertising has lately been permitted in Germany. So far, advertising practitioners have neither reached consensus on its effects nor on its usefulness for corporate communications. This paper provides an overview of the current opinions of advertising agencies and sponsors on these much discussed matters. Zusammenfassung Vergleichende Werbung ist – unter gewissen Voraussetzungen – nun auch in Deutschland rechtlich zulässig. Die Werbepraxis ist bezüglich ihrer Wirkung auf den Konsumenten und ihres Nutzens noch uneins. Die Arbeit gibt einen ersten Überblick über die Einstellungen deutscher Werbeagenturen und werbetreibender Unternehmen zu diesem Themenkomplex. II Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis.....................................................................................................III Abkürzungsverzeichnis....................................................................................................IV 1 Einleitung 1 1.1 Problemstellung und Zielsetzung.............................................................. 1 1.2 Aufbau der Arbeit .................................................................................... 2 2 Stand der wissenschaftlichen Diskussion 3 2.1 Klärung des Begriffs „vergleichende Werbung“....................................... 3 2.2 Stand der Forschung................................................................................. 5 3 Vorbereitung der empirischen Studie 10 3.1 Operationalisierung ................................................................................ 10 3.2 Diskussion der Stichprobe...................................................................... 13 4 Ergebnisse der Befragung 16 4.1 Ergebnisse der Agenturbefragung .......................................................... 17 4.2 Ergebnisse der Unternehmensbefragung................................................. 26 5 Schlußbetrachtung 34 5.1 Gegenüberstellung der Ergebnisse.......................................................... 35 5.2 Fazit und Ausblick ................................................................................ .36 Anhang A: Befragungsinstrumente................................................................................38 Anhang B: Untersuchungsobjekte..................................................................................45 Literaturverzeichnis....................................................................................................50 III Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Response Agenturen nach Umsatz ................................................... 15 Abbildung 2: Response Unternehmen nach Branchen............................................ 16 Abbildung 3: Einsatz von vergleichender Werbung – Agenturen.............................17 Abbildung 4: Verwendete Werbeträger – Agenturen ............................................. 18 Abbildung 5: Verwendete Kriterien für die Messung des Werberfolgs – Agenturen........................................................................................ 19 Abbildung 6: Empfehlungsverhalten der Werbeagenturen ..................................... 20 Abbildung 7: Nutzenträger vergleichender Werbung aus Sicht der Agenturen ....... 21 Abbildung 8: Zusammenhang zwischen Einsatz von vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Agenturen .......................................... 22 Abbildung 9: Zusammenhang zwischen Werbeerfolg vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Agenturen .......................................... 23 Abbildung 10: Beschreibung der Cluster – Agenturen ............................................. 25 Abbildung 11: Einsatz von vergleichender Werbung – Unternehmen ...................... 26 Abbildung 12: Verwendete Werbeträger – Unternehmen......................................... 27 Abbildung 13: Wettbewerbsposition innerhalb der Branche und Einsatz von Werbevergleichen ............................................................................ 28 Abbildung 14: Reaktionen auf vergleichende Werbung – Unternehmen .................. 29 Abbildung 15: Nutzenträger vergleichender Werbung aus Sicht der Unternehmen .. 30 Abbildung 16: Zusammenhang zwischen Werbeerfolg vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Unternehmen...................................... 31 Abbildung 17: Zusammenhang zwischen Einsatz von vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Unternehmen...................................... 32 Abbildung 18: Beschreibung der Cluster – Unternehmen ........................................ 33 Abbildung A.1: Fragebogen Werbeagenturen.............................................................38 Abbildung A.2: Fragebogen Unternehmen..................................................................41 Abbildung B.1: Rangliste der 150 größten Werbeagenturen.......................................45 Abbildung B.2: Rangliste der 150 werbestärksten Unternehmen................................49 IV Abkürzungsverzeichnis AMA American Marketing Association Art. Artikel BGH Bundesgerichtshof DBW Die Betriebswirtschaft EU Europäische Union Jg. Jahrgang GfK Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg GWA Gesamtverband der Werbeagenturen KNSK/BBDO Werbeagentur aus der BBDO-Gruppe o.S. ohne Seitenangabe o.V. ohne Verfasser USP Unique Selling Proposition UWG Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb Vol. Volume WISU Das Wirtschaftsstudium w&v werben und verkaufen ZAW Zentralverband der Werbewirtschaft Zfbf Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung 1 1. Einleitung 1.1 Problemstellung und Zielsetzung Die neunziger Jahre sind entgegen vieler Behauptungen durch eine deutliche Zunahme des Werbevolumens gekennzeichnet (vgl. Schorr 1999, S. 86). Damit geht auch eine Zunahme der Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Werbewirkung einher (vgl. Schorr 1999, S. 86). Werbung soll dem Konsumenten einen Überblick über das Angebot auf dem Markt geben. Gleichzeitig ermöglicht sie den Anbietern, den Verbraucher über die Vorteile ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu informieren (vgl. ZAW 1999, S. 217). Im Oktober 1997 wurde die EU-Richtlinie 97/55/EG erlassen. Die Richtlinie geht grundsätzlich von der Zulässigkeit vergleichender Werbung aus, knüpft diese jedoch an strenge Voraussetzungen. Der BGH, der eine Korrektur seiner früheren Rechtsprechung bis dahin gescheut hatte, änderte diese mit zwei Entscheidungen vom 5.2.1998 bzw. 23.4.1998 und beschloß, daß eine vergleichende Werbung, die den Maßstäben der o.g. Richtlinie entspricht, ab sofort nicht mehr als unlauter angesehen werden könne (vgl. Rennhak 1999, S. 2f.). Fach- und Publikumszeitschriften kündigten diese „Revolution“ im Werberecht euphorisch mit „Ring frei für den Werbekampf“ oder „Jetzt wird die Werbung richtig spannend“ an1 (vgl. o.V. 1999a, o.S.). Die anfängliche Euphorie ist mittlerweile allerdings ein wenig zurückgegangen (vgl. o.V. 1999b, o.S.), was zum einen an der noch unklaren Wirkung dieses Instruments auf den Konsumenten (vgl. Rennhak 1999), zum anderen an der in weiten Teilen noch unklaren Rechtslage liegen dürfte (vgl. Schotthöfer 1998, S. 33). Dennoch eröffnet die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen neue Spielräume für die Werbepraxis, die teilweise bereits genutzt werden. Befürworter von vergleichender Werbung führen an, daß dieses neue Instrument ein Mehr an Markttransparenz durch bessere Information der Verbraucher schafft (vgl. Munzinger 1998, S. 64). Darüber hinaus sehen sie darin ein Instrument zur Produktpositionierung und Steigerung des Bekanntheitsgrades (vgl. o.V. 1998a, S. 104 und Reicheneder 1998, o.S.). Die Gegner der Deregulierung befürchten dagegen eine Verrohung der werblichen Sitten durch diffamierende Werbeschlachten (vgl. Herrmann 1996, S. 1). Kritiker warnen vor 1 Die ersten vergleichenden Anzeigen schalteten Burger King und Sixt. Unternehmen der Telekommunikationsbranche wie MobilCom, TelDaFax, tele 2 und ico warben kurz darauf preisvergleichend. Auch Automobilhersteller wie Renault oder Cadillac und Medien (Spiegel, TV Spielfilm) haben sich dieses neuen Kommunikationsinstruments bereits bedient (vgl. o.V. 1999b, o.S.). 2 bleibenden Imageschäden (vgl. o.V. 1998b, S. 38) und Informationsüberlastung seitens der Verbraucher (vgl. Schröder 1994, S. 363). Aufgrund der Neuartigkeit von vergleichender Werbung in Deutschland und der regen wissenschaftlichen Diskussion stellt sich die Frage, wie Werbepraktiker das neue Instrument beurteilen. Um eine erste Beurteilung des neuen Instrumentariums durch die Praxis zu erhalten, werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Meinungen von Werbeagenturen und werbetreibenden Unternehmen in einer empirischen Untersuchung eingeholt. Konkret werden folgende Forschungsziele formuliert: • Wie schätzen deutsche Werbepraktiker allgemein und aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen die Wirksamkeit und die Erfolgsaussichten von vergleichender Werbung ein? • Ist vergleichende Werbung für den Werbetreibenden, für die zum Vergleich herangezogenen Wettbewerber, für die Branche oder für den Konsumenten von Nutzen? • Wie, wann und von wem soll vergleichende Werbung eingesetzt werden? Die Werbewirkung vergleichender Werbung auf den Konsumenten soll dagegen nicht Gegenstand dieser Arbeit sein. 1.2 Aufbau der Arbeit In Kapitel 2 wird zunächst der Begriff "vergleichende Werbung" definiert. Anschließend wird ein Überblick über die zahlreichen existierenden Studien aus den USA und die wenigen veröffentlichten deutschen Untersuchungen, die sich mit den hier gestellten Forschungsfragen befassen, gegeben. Kapital 3 beschreibt in der gebotenen Kürze die Vorbereitung der empirischen Studie. Dazu wurden im Rahmen dieser Arbeit zwei Fragebögen ausgearbeitet. Diese wurden an die größten Werbeagenturen Deutschlands und die deutschen Unternehmen mit den höchsten Werbeausgaben versendet. Kapitel 4 beschreibt die Ergebnisse der Befragung. Kapitel 5 faßt schließlich die wesentlichen Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung. 3 2. Stand der wissenschaftlichen Diskussion In den folgenden Punkten wird einleitend eine Definition für vergleichende Werbung gegeben (Abschnitt 2.1). Im Anschluß daran werden amerikanische und deutsche Studien, die sich mit den Meinungen von Werbeagenturen und Unternehmen zu vergleichender Werbung auseinandersetzen, diskutiert (Abschnitt 2.2). 2.1 Klärung des Begriffs „vergleichende Werbung“ Eine allgemeingültige Definition für den Begriff „vergleichende Werbung“ hat sich bislang in der Literatur noch nicht durchgesetzt (vgl. Mayer/Siebeck 1997, S. 420). Den zahlreichen Untersuchungen zu diesem Thema werden verschiedene und individuelle Begriffsabgrenzungen zugrunde gelegt; teilweise wird sogar gänzlich darauf verzichtet, den Begriff definitorisch zu erfassen. Dies erschwert die Vergleichbarkeit der Ergebnisse (vgl. Rennhak 1999, S. 8). Eine häufig verwendete Definition findet sich im grundlegenden Aufsatz von Wilkie/Farris (1975, S. 7): „Comparative Advertising ... compares two or more brands of the same generic product or service class by presenting recognizable product attributes that make the compared brand identifiable by a large segment of the target market or knowledgable user.“ Einige Autoren lehnen diese Definition jedoch als zu restriktiv ab und schlagen weiter gefaßte Definitionen vor.2 Die Erweiterungen der Definition von Wilkie/Farris zielen darauf ab, andere als bloße Produkt- bzw. Leistungsmerkmale als Vergleichsmerkmale einzuschließen. Dieses Vorgehen mag für das Beispiel USA sinnvoll sein, in Deutschland wäre eine vergleichende Werbung, die andere als „wesentliche, relevante, nachprüfbare und typische Produkt- bzw. Leistungsmerkmale“ vergleicht, aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen unzulässig (vgl. Ruppert 1998, S. 124). Insofern sind derartige Begriffserweiterungen für die Erforschung der Wirkung vergleichender Werbung in 2 So definieren Ash/Wee vergleichende Werbung als „Werbung, die das Werbeobjekt mit einem oder mehreren anderen explizit genannten Produkten oder Leistungen anhand von bestimmten Merkmalen vergleicht. Diese Merkmale können sich auf das Produkt, eine Dienstleistung, den Preis, das Ansehen im Markt oder auf Faktoren beziehen, die das werbetreibende Unternehmen betreffen, z.B. Image und Status“ (vgl. Ash/Wee 1983, S. 371). 4 Deutschland wenig hilfreich. Deshalb wird hier die Legaldefinition der EU-Richtlinie zugrundegelegt. Artikel 1 der Richtlinie definiert vergleichende Werbung als „... Werbung, die unmittelbar oder mittelbar einen Mitbewerber oder die Erzeugnisse oder Dienstleistungen, die von einem Mitbewerber angeboten werden, erkennbar macht.“ (Europäisches Parlament 1997, Art. 1).3 In der Literatur (vgl. z.B. Kearsley 1995, S. 20 und Mayer/Siebeck 1997, S. 419ff.) wird teilweise nach der Art der Bezugnahme zwischen direkt-vergleichender Werbung, also solcher, bei der der Wettbewerber explizit genannt wird, und indirekt-vergleichender Werbung, also solcher, bei der nur implizit auf die Konkurrenz Bezug genommen wird, unterschieden. Da Formen der indirekt-vergleichenden Werbung bereits vor der Korrektur der früheren Rechtsprechung durch den BGH im Februar bzw. April 1998 (vgl. BGH 1998) zum Teil für zulässig befunden wurden – als Beispiel sei an dieser Stelle das „ColaTest“-Urteil genannt4 – stellt diese Werbeform kein Novum dar und soll hier somit auch nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Weiterhin kann Vergleichswerbung beispielsweise nach • der Ähnlichkeit zwischen dem beworbenen Produkt und dem Vergleichsprodukt5 (vgl. Muehling/Kangun 1985, S. 115), • der Häufigkeit der Bezugnahme6 (vgl. Areni 1991, S. 6), • Art und Eindeutigkeit der Schlußfolgerung der Werbebotschaft7 (vgl. Kearsley 1995, S. 23), • der Zahl der Vergleichsprodukte (vgl. Tscheulin/Helmig 1999, S. 557) oder nach • ein- bzw. zweiseitiger Argumentationstechnik8 (vgl. Kearsley 1995, S. 25) kategorisiert werden. 3 4 5 6 7 Die einschränkenden Bedingungen der Zulässigkeit werden u.a. bei Ruppert (1998, S. 124) genannt. Der BGH stellte 1996 anläßlich eines Rechtstreits zwischen Pepsi-Cola und Coca-Cola fest, daß eine Werbung von Pepsi-Cola, die einen Geschmackstest zwischen Pepsi-Cola und zwei nicht identifizierten Konkurrenzprodukten zum Gegenstand hatte, nicht gegen den lauteren Wettbewerb verstoße (vgl. Rennhak 1999, S. 9). In Deutschland sind jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen so ausgelegt, daß ein Vergleich nur zwischen Produkten für den gleichen Bedarf oder die gleiche Zweckbestimmung durchgeführt werden darf, so daß sich dieses Kriterium für eine Untersuchung der deutschen Verhältnisse wohl als wenig hilfreich erweisen dürfte (vgl. Rennhak 1999, S. 2). Vergleiche, die sich nur einmal auf den Konkurrenten beziehen, haben eine geringere Intensität als solche, die konkurrierende Marken häufiger präsentieren (vgl. Areni 1991, S. 6). Aus der Werbung wird deutlich, daß das beworbene Produkt dem Vergleichsprodukt in Hinblick auf die Vergleichsattribute unterlegen, gleichwertig oder überlegen ist (vgl. Rennhak 1999, S. 6). 5 Alleinstellungswerbung und die Superlativwerbung werden im Rahmen der Rechtsprechung nicht als vergleichende Werbung behandelt, da hier primär ein Vergleich mit der eigenen Leistung vorliegt (vgl. Ludwig 1995, S. 112).9 Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung vergleichender Werbung, auf die diese Differenzierungsansätze abzielen, soll jedoch hier nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Vielmehr wird auf eine erste allgemeine Einschätzung der neuen Werbeform abgestellt. 2.2 Stand der Forschung Im folgenden Abschnitt werden die Studien und Forschungsergebnisse aus den USA und Deutschland dargestellt, die auf der Befragung von Werbeagenturen und Unternehmen zum Themenkomplex vergleichende Werbung basieren. In den USA ist das vergleichende Format bereits seit 1971 erlaubt und findet entsprechend häufig Verwendung (vgl. Tscheulin/Helmig 1999, S. 554). Zu Beginn der siebziger Jahre schreckte die amerikanische Werbewirtschaft noch davor zurück, den Konkurrenten namentlich zu erwähnen. Man beschränkte sich darauf, sein Produkt mit „Brand X“ oder „The leading brand“ zu vergleichen. Da die grundsätzliche Zulässigkeit vergleichender Werbung außer Frage stand, war diese Zurückhaltung nicht primär durch Rechtsunsicherheit bedingt, vielmehr war die Werbepraxis hinsichtlich der Effektivität dieser Werbeform sehr skeptisch (vgl. Hudelmaier 1991, S. 131). Erst durch das Eingreifen der Federal Trade Commission und der erfolgreichen vergleichenden Kampagne von Avis10 erlebte die vergleichende Werbeform einen enormen Aufschwung11 (vgl. Hudelmaier 1991, S. 131). Heute ist vergleichende Werbung in den USA eine alltägliche Werbeform (vgl. Barry 1993, S. 345). Die lebhafte wissenschaftliche Diskussion konzentriert sich im wesentlichen auf die Frage, welche Wirkung vergleichende Werbung auf den Konsumenten hat, und wie effektiv sie ist (vgl. Rogers/Williams 1989, S. 22). Die zahlreichen Untersuchungen zu diesem Thema lassen jedoch keine eindeutigen 8 9 10 11 Bei der Gestaltung des Untersuchungsgegenstandes ist eine Vielzahl von Kategorisierungen möglich. Daher wird hier nur eine begrenzte Auswahl vorgestellt. Als eine Sonderform der vergleichenden Werbung gelten (vergleichende) Warentests (vgl. Mayer et al. 1982, S. 354). Diese Art des Werbevergleichs wird aber in der Literatur gesondert diskutiert (vgl. Ludwig 1995, S. 113f.) und soll nicht Gegenstand der nachfolgenden Betrachtungen sein. Avis nahm in einer groß angelegten „We try harder“-Kampagne erkennbar auf den Branchenführer „Hertz“ Bezug (vgl. Hudelmaier 1991, S. 131). Faßt man direkte und indirekte Vergleiche zusammen, so ergibt sich für den Zeitraum 1970 bis 1985 eine Entwicklung von 8,7% zu 23,8% in ausgewählten Medien. Allein der direkte Vergleich weist für den gleichen Zeitraum eine Steigerung von 1,4% auf 6,6% auf (vgl. Kress et al. 1998, S. 21). 6 Schlußfolgerungen zu. Die Ursache für die Widersprüchlichkeit der bisher vorliegenden Forschungsergebnisse liegt in zahlreichen methodologischen Schwierigkeiten (vgl. dazu Rennhak 1999, S. 6). In Deutschland steht die Erforschung der Werbewirkung von vergleichender Werbung noch am Anfang. Tscheulin/Helmig (1999, S. 563f.) untersuchen die Effizienz verschiedener Ausgestaltungsformen vergleichender Werbung in ihrer empirischen Arbeit. Sie kommen zu dem Ergebnis, daß vergleichende Werbung zwar einerseits als weniger glaubhaft und unfairer eingeschätzt wird als nicht-vergleichende Werbung, dieser jedoch andererseits bzgl. der subjektiv empfundenen Aufmerksamkeitswirkung und des wahrgenommenen Informationsgehalt überlegen ist (vgl. Tscheulin/Helmig 1999, S. 567). Eine zweite bis dato vorliegende Studie von Gierl/Praxmarer (1998, S. 23ff.) kann keine eindeutigen Unterschiede in den Wirkungsweisen von konventioneller und vergleichender Werbung feststellen. Die wenigen deutschen Forschungsbemühungen auf dem Gebiet der Wirkungsweise von vergleichender Werbung geben also insgesamt bislang noch ein recht unklares Bild ab. Zur Klärung der hier gestellten Forschungsfragens sind vor allem die Motive, aus denen vergleichende Werbung trotz ihrer bisher ungeklärten Wirkung auf den Konsumenten eingesetzt wird, von Interesse. Dazu wird zunächst ein Überblick über bereits vorliegende Erhebungen bei Werbeagenturen und werbetreibenden Unternehmen gegeben. Motiviert durch das zum damaligen Zeitpunkt in den USA stetig steigende Volumen an vergleichender Werbung befragen Barry/Tremblay 1975 in einer Pilotstudie Agenturen und Unternehmen zu diesem Thema. Die Mehrheit der Werbetreibenden spricht sich gegen vergleichende Werbung aus, da „...it plugs competition and gives them free time...“ (vgl. Barry/Tremblay 1975, S. 17). Agenturen, die bereits Erfahrung mit dem vergleichenden Format haben, geben an, diese Copyform nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden einzusetzen. Es wird die Befürchtung geäußert, daß der Verbraucher durch den Vergleich irregeführt wird und sich in der Konsequenz mit der verglichenen Marke anstatt mit der beworbenen Marke identifiziert (vgl. Barry/Tremblay 1975, S. 17f.). Swayne untersucht insgesamt 331 Unternehmen, die größtenteils bereits vergleichend geworben haben, und 432 Werbeagenturen12 (vgl. Swayne 1978, S. 89f. und 149). Im Ergebnis empfehlen die Werbepraktiker vergleichende Werbung für Markteintreter, 12 Es werden Werbeagenturen mit einem Umsatz von über fünf Millionen Dollar befragt. 7 kleinere Anbieter sowie für Marken mit signifikanten funktionalen Produktunterschieden, die das Produkt auf dem Markt eindeutig charakterisieren und abheben (vgl. Swayne 1978, S. 115f.). Einig sind sich die Werbefachleute darüber, daß vergleichende Werbung ein attraktives Instrument zur Markenpositionierung ist. Weiterhin wird die Meinung vertreten, daß es aus Sicht des Marktführers wenig Sinn mache, sich mit dem Wettbewerb zu vergleichen, da eine Aufwertung der Konkurrenz die Folge sei (vgl. Swayne 1978, S. 193ff.). In einer weiteren Untersuchung13 kommt Hisrich zu dem Ergebnis, daß Werbevergleiche sehr nützlich und überzeugend sein können. Obwohl einige Werbepraktiker Zweifel an vergleichender Werbung aus Gründen der Unternehmensethik äußern, stimmt die Mehrheit der Befragten darin überein, daß Werbevergleiche im allgemeinen informativ, glaubwürdig, interessant und nützlich für den Verbraucher sind (vgl. Hisrich 1983, S. 48). Zu ähnlichen Erkenntnissen kommen Muehling et al.14 Die Werbepraxis bezeichnet in dieser Studie das vergleichende Werbeformat als wirksames Instrument zur Produktpositionierung und schätzt es als überzeugend und glaubwürdig ein (vgl. Muehling et al. 1989, S. 47). Gleichzeitig wird aber auch zur Vorsicht gemahnt, weil Fehler in der Umsetzung des Werbevergleichs zu Imageschäden führen könnten. Um die Einstellungen der „Creative Directors“ amerikanischer Werbeagenturen zu untersuchen, befragen Rogers/Williams (1989, S. 27) die 100 größten Werbeagenturen.15 Eine deutliche Mehrheit von 93% der Befragten hält unter bestimmten Umständen16 vergleichende Werbung der konventionellen Werbung bzgl. Glaubwürdigkeit und Generierung von Markenpräferenzen für überlegen. Auch Rogers/Williams (1989, S. 30) nennen die mögliche Irreführung der Verbraucher und die Gefahr juristischer Auseinandersetzungen als potentielle negative Aspekte vergleichender Werbung. Muehling/Stoltman (1992, S. 173) untersuchen ebenfalls die Einstellungen von Unternehmen und Agenturen bzgl. vergleichender Werbung.17 Sie kommen zu dem Resultat, daß die Werbefachleute generell eine positive Einstellung gegenüber vergleichender Werbung haben. Die Befragten erachten sie generell als nützlich, wirksam 13 14 15 16 17 Die Befragung umfaßt 149 Direktoren von Werbeagenturen (vgl. Hisrich 1983, S. 42). Es werden die – gemessen an Werbeausgaben – 100 größten Unternehmen und die 100 umsatzstärksten Werbeagenturen in den USA befragt (vgl. Muehling et al. 1989, S. 39). Die Ergebnisse werden aus 56 auswertbaren Fragebögen gewonnen (vgl. Rogers/Willliams 1989, S. 27). Diese Umstände werden in der Studie leider nicht näher präzisiert. An der Befragung nehmen die – gemessen an Werbeausgaben – 100 größten Unternehmen und die 100 umsatzstärksten Werbeagenturen in den USA teil (vgl. Muehling/Stoltman 1992, S. 176). 8 und informativ. Ferner wird sie als ethisch und wahrhaftig angesehen. Diese positiven Einstellungen äußern insbesondere Werbetreibende, die bereits vergleichende Werbung eingesetzt haben. Die Studie ergibt außerdem, daß die positive Haltung der Unternehmen und Agenturen nur geringfügig von potentiellen Gefahren wie z.B. der Irreführung von Konsumenten oder rechtlicher Auseinandersetzungen beeinträchtigt wird. Für die Befragten spielen diese Faktoren eine eher untergeordnete Rolle (vgl. Muehling/Stoltman 1992, S. 181). Die Ergebnisse der amerikanischen Studien lassen sich aber – abgesehen davon, daß sie teilweise widersprüchlich sind – aus verschiedenen Gründen nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragen. • Zum einen bestehen in Deutschland strikter gefaßte rechtliche Rahmenbedingungen als in den USA (vgl. Bachmann 1998, S. 11). • Zum anderen sollten die kulturellen Differenzen zwischen den USA und Deutschland ebenso wie das unterschiedliche Mediennutzungsverhalten nicht unberücksichtigt bleiben (vgl. Kroeber-Riel/Weinberg 1996, S. 541; Munzinger 1998, S. 64; Nieschlag et al. 1997, S. 189f.). • Schließlich stellt das vergleichende Format auch zwei Jahren nach der Deregulierung in Deutschland noch ein Novum dar. Aus diesen Gründen können die US-Studien lediglich als Anhaltspunkte für die Einschätzung der vergleichenden Werbung durch deutsche Werbepraktiker dienen. Die Ergebnisse der wenigen bisher vorliegenden deutschen Studien werden im folgenden kurz vorgestellt. Einen ersten generellen Meinungsüberblick zur vergleichenden Werbung vermittelt die Trendauswertung des GWA Sommermonitors 1998.18 Diese zeigt, daß zwei Drittel der Agenturchefs erwarten, daß Werbetreibende hierzulande verstärkt vergleichende Werbung einsetzen werden. Nur jeder dritte Agenturchef geht dagegen davon aus, daß sich mit der EU-Richtlinie zur vergleichenden Werbung „praktisch nichts ändert“ (vgl. o.V. 1998c, o.S.). In einer weiteren, von der Zeitschrift w&v initiierten Untersuchung (vgl. o.V. 1999c, o.S.), in der deutsche Werbepraktiker befragt werden, wird die oben genannte Prognose, daß sich 18 Befragt werden 160 Agenturchefs deutscher Werbeagenturen (vgl. o.V. 1998c, o.S.). 9 vergleichende Werbung grundsätzlich als Bestandteil der Unternehmenskommunikation etablieren wird, bestätigt. Als Grund hierfür nennt die Mehrheit der 133 Befragten den erweiterten kreativen Spielraum. Allerdings zeigen die Werbefachleute bzgl. des zukünftigen Einsatzes von vergleichender Werbung große Zurückhaltung und sind mehrheitlich der Meinung, daß diese nur unter gewissen Einschränkungen angewendet werden sollte. Sie betonen zudem das Risiko juristischer Auseinandersetzungen ebenso wie die Gefahr, daß der Verbraucher irregeführt werde. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Werbeklimastudie der GfK-Wirtschaftswoche bei der 153 Werbeleiter und 30 Agenturchefs befragt werden (vgl. GfK 1998, S. 92f.). Nur 13% der befragten Unternehmen haben bereits 1998 vergleichende Werbung eingesetzt. Für das nachfolgende Werbejahr wird jedoch eine Verdoppelung des Anteils prognostiziert. Die Konsumgüterhersteller bekunden in dieser Umfrage das geringste Interesse an der Verwendung vergleichender Werbung. Dagegen zeigen sich die Branchen „Dienstleistungen“ und „Investitionsgüter“ gegenüber dem Einsatz des vergleichenden Formats durchaus aufgeschlossen. Die Möglichkeiten der Markenpositionierung mittels vergleichender Werbung wird von Agentur- und Werbeleitern als äußerst gering eingeschätzt. Der Verzicht auf dieses Instrument wird hauptsächlich mit der unklaren Rechtslage sowie mit den mangelnden Umsetzungsmöglichkeiten innerhalb der eigenen Branche begründet. Zusammenfassend zeigt sich die deutsche Werbewirtschaft sehr verhalten und hält ihre Aussagen in den Umfragen sehr allgemein, was als Indiz für die noch herrschende Unsicherheit bzgl. der Wirkungsweise von vergleichender Werbung auf den Konsumenten und der vagen Rechtslage ausgelegt werden kann. Des weiteren zeichnet sich kein klares Bild darüber ab, welche Erfolgspotentiale der Werbevergleich enthält, oder welchen Nutzen Werbetreibende aus vergleichender Werbung ziehen könnten. Um diese vagen Aussagen zu konkretisieren und mögliche Erfolgsfaktoren von vergleichender Werbung aufzuzeigen, wird hier eine empirische Studie durchgeführt, die Meinungen und Erfahrungen deutscher Werbepraktiker zu erfassen sucht. Zusätzlich wird versucht, die sich aus Sicht der deutschen Werbefachleute abzeichnenden Trends in Erfahrung zu bringen. Im nächsten Kapitel wird auf die Operationalisierung dieses Vorhabens und die Auswahl der in der Studie befragten Werbeagenturen und Unternehmen eingegangen. Die Ergebnisse beider Umfragen werden in Kapitel 4 dargestellt. 10 11 3. Vorbereitung der empirischen Studie Wie sich gezeigt hat, existieren mannigfaltige Ansichten bzgl. der Vor- und Nachteile von vergleichender Werbung. Im einzelnen soll die Studie zu einer Klärung der folgenden Fragestellungen beitragen: • Welche Gründe sprechen für oder gegen einen Einsatz von vergleichender Werbung? • Welche Meinungen vertreten Werbefachleute bzgl. Wirksamkeit und Erfolgspotentialen von vergleichender Werbung? • Welche zukünftigen Entwicklungen prognostizieren Werbetreibende? • Wie sollten Unternehmen reagieren, wenn Wettbewerber vergleichend werben? Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen ersten Eindruck über die Meinungen der Werbefachleute vermitteln und Anhaltspunkte für Entscheidungen über den Einsatz des neuen Instrumentariums liefern. In Abschnitt 3.1 wird zunächst der Aufbau der Befragungsinstrumente für Werbeagenturen und Unternehmen erläutert. Im Anschluß daran beschreibt Abschnitt 3.2 die untersuchten Stichproben von Werbeagenturen und Unternehmen. 3.1 Operationalisierung Die Operationalisierung im Rahmen dieser Studie lehnt sich an das Vorgehen von Swayne (1978, S. 89ff. und 149ff.) an. Beide Fragebögen (vgl. Anhang A) umfassen jeweils 15 Fragen und unterscheiden sich inhaltlich nur geringfügig. Die Schwerpunkte des Befragungsinstruments können grundsätzlich in sechs Bereiche eingeteilt werden: • Verwendung von vergleichender Werbung • Einsatz und Wirksamkeit von vergleichender Werbung in Werbeträgern • Erfolg von vergleichender Werbung • Empfehlungen seitens der Agenturen19 19 Unternehmen werden anstelle dieser Frage um ihre Einschätzung der Branchentendenz gebeten. 12 • Nutzenträger von vergleichender Werbung und Ausblick • Reaktionen auf Vergleiche der Konkurrenz. Diese sechs Themenkomplexe können jeweils grundsätzlich zwei Kategorien zugeordnet werden. Zum einen wird die aktive Verwendung vergleichender Werbung abgefragt20, zum anderen wird versucht, Reaktionen auf Vergleichswerbung der Konkurrenz21 zu erfassen. Die ersten beiden geschlossenen Fragen richten sich an Agenturen und Unternehmen, die bereits den Werbevergleich eingesetzt haben. Diese sollen angeben, welche Werbeträger sie für die vergleichenden Werbekampagnen verwendet haben. Hintergedanke hierbei ist, daß die Konzeption der vergleichenden Werbung von der Wahl der Werbemittel und Werbeträger geprägt ist und diese Auswahl wiederum von der beabsichtigten Wirkung abhängt (vgl. Kilian 1995, S. 56). Im zweiten Bereich soll – ebenfalls mittels geschlossener Fragestellung – eine allgemeine Einschätzung der Wirksamkeit von vergleichender Werbung in den einzelnen Medien erfragt werden. Hierbei interessiert die Meinung der deutschen Werbefachleute bzgl. der Wirksamkeit einzelner Werbeträger, insbesondere die Gegenüberstellung von Printmedien und audio-visueller Medien (vgl. Swayne 1978, S. 5f.). In diesem Zusammenhang wird Wirksamkeit vorrangig als Wahrnehmung des Werbemittels beim Konsumenten interpretiert. Daraus können sich möglicherweise Schlüsse auf eine optimale Verwendung und Streuung der Werbeträger bei Vergleichskampagnen ziehen lassen. Die Fragen aus dem dritten Bereich können wiederum nur Agenturen und Unternehmen beantworten, die bereits vergleichend geworben haben. Die Befragten werden gebeten, den Erfolg22 des geschalteten Werbevergleichs zu evaluieren. Ferner wird gefragt, ob dieser anhand von Absatzänderungen, Wahrnehmungs- oder Einstellungsänderungen oder Recallbzw. Recognition-Tests festgestellt wird. Diese beiden Fragen sollen insbesondere dazu 20 21 22 Hierunter werden all diejenigen Themenkomplexe subsumiert, die sich mit der aktiven Konzeption und Anwendung von vergleichenden Werbestrategien beschäftigen. In diesem Zusammenhang erscheint die Verwendungshäufigkeit und Wirksamkeit von vergleichender Werbung in verschiedenen Medien interessant. Zudem ist es aufschlußreich, aus welchen Motiven heraus Agenturen und Unternehmen vergleichende Werbung einsetzen, und mit welchem Erfolg dies geschehen ist. Auch der Bereich „Nutzenträger“ zählt zu dieser Kategorie. Es werden hierunter Agenturen bzw. Unternehmen zusammengefaßt, die selbst nicht unbedingt vergleichende Werbung initiiert haben, jedoch von der Konkurrenz als Vergleichsobjekt herangezogen werden. Diese Kategorie wird unabhängig vom Empfehlungsverhalten bzw. der restlichen Beurteilung von vergleichender Werbung betrachtet. Die beiden Kategorien „aktive Verwendung“ und „verglichene Wettbewerber“ müssen sich nicht entsprechen. Unter Erfolg soll die Verwirklichung der Vorstellung bzgl. Umsatz-, Gewinn-, Marktanteils- und Image-Entwicklung durch vergleichende Werbung verstanden werden. 13 beitragen, die Verwendungshäufigkeit der Kontrollmaßnahmen Absatz-, Einstellungsänderung und Recall näher zu untersuchen.23 Im nächsten Fragenblock, zusammengefaßt unter dem Begriff Empfehlungen seitens der Agenturen, werden die Befragten mittels offener Fragestellungen um ihre Einschätzung bzgl. des kreativen Potentials von vergleichender Werbung gebeten und nach den Gründen gefragt, aus denen sie vergleichende Werbung empfehlen oder davon abraten.24 Innerhalb des Bereichs Nutzenträger sollen Agenturen und Unternehmen angeben, welche der vorgegebenen Gruppen von Marktteilnehmern – unterschieden wird hier nach Konsumenten, Unternehmen und deren Branche, sowie nach Agentur und Werbebranche allgemein – von der Verwendung vergleichender Werbung profitieren. Die Frage, für welche Branchen Werbevergleiche geeignet bzw. nicht geeignet erscheinen, sowie die Prognose zukünftiger Entwicklungen von vergleichender Werbung werden von den Agenturen und Unternehmen in offener Form beantwortet.25 Im letzten Fragenbereich sollen Agenturen, deren Kunden als Vergleichsobjekt herangezogen worden sind, bzw. Unternehmen, die in Werbevergleichen ihrer Wettbewerber als Vergleichsobjekte verwendet worden sind, ihre jeweiligen Reaktionen schildern. Zudem soll die Art und Stärke der Reaktion auf Vergleiche der Konkurrenz anhand einer offenen Fragestellung erforscht werden. Nach der Ausarbeitung des Erhebungsinstruments wurde ein Pretest26 durchgeführt. Das Ziel dieses Pretests war es, die Verständlichkeit der Fragen zu überprüfen und sicherzustellen, daß die Fragen ihrer Intention entsprechend aufgefaßt werden. Nachdem nun der Aufbau des Erhebungsinstruments veranschaulicht ist, wird im folgenden die Auswahl und die Zusammensetzung der Untersuchungsobjekte diskutiert. 23 24 25 26 Der Unternehmens-Fragebogen ist an dieser Stelle um zwei Zusatzfragen erweitert. So werden die Unternehmen explizit aufgefordert, die Marken zu nennen, für die sie vergleichend geworben haben. Mit dieser Frage wird das Ziel verfolgt, einen ersten Überblick über die Produkte zu erhalten, für die Vergleichswerbung betrieben wird. In diesem Kontext werden die Unternehmen befragt, ob sie in nächster Zukunft vergleichend werben wollen. Eine Begründung dafür wird in offener Form erbeten. Bei der Befragung der Unternehmen wird der Fragenkomplex "Empfehlungen seitens der Agenturen" durch den Komplex "Einschätzung der Branchentendenz" ersetzt. Dieser besteht aus zwei Fragen. Die befragten Unternehmen sollen sich zunächst einer der vorgegebenen Branchen zuordnen. Aufbauend auf dieser Frage wird eruiert, aus welcher Marktposition heraus innerhalb dieser Branche vergleichende Werbung eingesetzt wird. Unternehmen werden außerdem nach den Situationen gefragt, in denen vergleichende Werbung effektiv ist. Es wird an dieser Stelle auf unterschiedliche Stadien des Produktlebenszyklus und auf die unterschiedlichen Wettbewerbspositionen von Unternehmen abgezielt. Grundsätzlich dient ein Pretest dazu abzuklären, inwieweit das erstellte Erhebungsinstrument es tatsächlich ermöglicht, die mit ihm verfolgten Zielsetzungen zu realisieren (vgl. Atteslander et al. 1991, S. 289). 14 3.2 Diskussion der Stichprobe Für jedes Informationsproblem, das durch Primärforschung gelöst werden soll, ist zunächst die relevante Grundgesamtheit zu bestimmen (vgl. Mayer 1996, S. 35). Praktisch machen vor allem finanzielle, zeitliche und organisatorische Restriktionen eine an sich wünschenswerte Vollerhebung meist unmöglich (vgl. Christof/Pepels 1999, S. 14). Die Beschaffenheit der Grundgesamtheit für die hier angestrebte Studie schließt auch hier eine Vollerhebung aus. In Deutschland sind ca. 3000 eingetragene Werbeagenturen27 aktiv, die dazu in ihrem Tätigkeitsfokus sehr heterogen sind. • So befaßt sich eine Full-Service-Agentur neben der Gestaltung, Herstellung und Streuung von Anzeigen und anderen Werbemitteln vor allem mit der Analyse von Marktproblemen des Kunden und der Entwicklung von entsprechenden Lösungsansätzen. Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Konzeption von Marketingstrategien und deren Umsetzung (vgl. Staufenbiel 1996, S. 392). • Reine Media-Agenturen verfügen über spezifisches Know-how in den Bereichen Mediaplanung und konzentrieren sich auf Media-Einkauf und Streuung (vgl. Staufenbiel 1996, S. 392). • Neben den o.g. Agenturen gibt es eine Reihe von Spezialagenturen, die sich auf ausgewählte Tätigkeitsbereiche, z.B. Direkt-Marketing, Personalmarketing, Businessto-Business, Sponsoring, Verkaufsförderung oder auf bestimmte Branchen wie Pharma oder Handel konzentrieren. Bei der Auswahl der Stichprobe der Werbeagenturen wird der Begriff „Werbeagentur“ im oben genannten Sinne relativ weit gefaßt, lediglich Spezialagenturen und Verkaufsförderungsagenturen werden ausgeklammert. Mittels bestimmter Stichprobenauswahlverfahren wird festgelegt, welche Elemente der Grundgesamtheit stellvertretend für alle anderen näher untersucht werden und welche nicht (vgl. Christof/Pepels 1999, S. 14). Bei der Teilerhebung sollen die ausgewählten Fälle die wahren Verhältnisse in der Grundgesamtheit möglichst exakt abbilden, d.h. die Stichprobe soll strukturidentisch mit der Grundgesamtheit in Bezug auf alle untersuchungsrelevanten 27 Gemäß einer telefonischen Auskunft des GWA am 08. Juni 1999. 15 Merkmale sein. Genügt sie diesem Anspruch, ist die Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit (vgl. Berekoven et al. 1998, S. 50). 28 Die Stichproben der vorliegenden Arbeit sind nach dem Konzentrationsprinzip ausgewählt. Dieses Vorgehen beschränkt die Erhebung auf solche Elemente der Grundgesamtheit, denen für den Untersuchungstatbestand ein besonderes Gewicht zukommt (vgl. Berekoven et al. 1998, S. 57). Alle anderen Merkmalsträger werden vernachlässigt. Ein derartiges Vorgehen ist dann sinnvoll, wenn die ausgewählten Elemente einen überragenden Erklärungsbeitrag für den zu untersuchenden Sachverhalt leisten (vgl. Christof/Pepels 1999, S. 20). Die vorliegende Untersuchung der Werbeagenturen zielt bewußt auf die 150 umsatzstärksten Werbeagenturen in Deutschland ab, da gerade diese Gruppe die größten Werbeetats verwaltet und die "Werbelandschaft" maßgeblich gestaltet. Somit scheint die Anwendung des Konzentrationsverfahrens gerechtfertigt. Dementsprechend wurden für die hier durchgeführte Studie die 150 größten Werbeagenturen im Zeitraum von April bis Mai 1999 zum Thema befragt (vgl. Anhang B).29 Von den 150 verschickten Fragebögen konnten insgesamt 55 Antworten (37%) gezählt werden, wobei nur 49 Fragebögen (33%) auswertbar sind.30 Mit den eingegangenen verwertbaren Antworten lassen sich dennoch erste Trends und Meinungen der Werbebranche bzgl. vergleichender Werbung erforschen. Abbildung 1 zeigt das Antwortverhalten der Agenturen entsprechend der Umsatzgrößenklassen. 28 29 30 Eine repräsentative Studie würde also eine strukturidentische Stichprobe hinsichtlich der Meinungen zu vergleichender Werbung bedingen. Dieser Bedingung kann die vorliegende Arbeit nicht gerecht werden. Die Befragung gliedert sich in zwei Stufen. Nach einem ersten telefonischen Kontakt wurden die Fraugebögen an die jeweiligen Ansprechpartner in den Agenturen versandt. Den Fragebogen beantworteten dann Geschäftsführer bzw. leitende Angestellte. Die übrigen sechs Agenturen lehnten eine detaillierte Beantwortung ab. 16 16 17 Rankingplatz 1-50 Rankingplatz 51-100 Rankingplatz 101-150 16 Abbildung 1: Response Agenturen nach Umsatz Die Grundgesamtheit der zweiten Befragung umfaßt alle deutschen werbetreibenden Unternehmen. Da hier eine Vollerhebung ebenfalls aus Kosten- und Zeitgründen nicht durchführbar ist, wird wiederum eine bewußte Auswahl mittels Konzentrationsverfahren getroffen. Es werden die 150 deutschen Unternehmen mit den höchsten Werbeausgaben (vgl. AC Nielsen-Werbeforschung 1999a, o.S. und 1999b, o.S.) ausgewählt.31 Der Rücklauf der versandten 150 Fragebögen beläuft sich insgesamt auf 72 Exemplare (48%). Davon können allerdings nur 47 (31%) ausgewertet werden.32 Die befragten Unternehmen lassen sich gemäß ihrer eigenen Angaben folgendermaßen den neun vorgegebenen Branchen zuordnen (vgl. Abbildung 2). 31 32 Wie bereits bei den Werbeagenturen, werden auch die Unternehmen zunächst telefonisch kontaktiert. Anschließend wurde der genannten Ansprechperson der Fragebogen zugeschickt. Die Befragung der Unternehmen ist im Zeitraum von Oktober bis November 1999 durchgeführt worden. Es wurden wiederum leitende Angestellte aus Marketing-, Public Relations und Öffentlichkeits- sowie Kommunikationsabteilungen befragt. 25 Unternehmen lehnen eine Stellungnahme zum Themenkomplex vergleichende Werbung ab und werden nicht in die Auswertung miteinbezogen. 17 25 absolute Häufigkeit 20 15 14 14 15 10 11 10 12 9 unbeantwortete bzw. nichtauswertbare Fragebögen 17 auswertbare Fragebögen 5 9 7 6 6 4 5 7 1 1 2 Na hr un gs Ha -u nd nd el G Ko en ns uß um m itte gü l ter -N on Fo od so ns tig e Ph ar m az ie Fi ED na V nz die ns tle ist er M Te ed lek ien om m un ika tio n Au tom ob il 0 Abbildung 2: Response Unternehmen nach Branchen Das gewählte Verfahren der Stichprobenauswahl läßt, da es sich um eine bewußte und nicht um eine zufällige Auswahl handelt, keine Schlüsse von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit zu. Hierfür wäre die Wahl eines zufälligen Auswahlverfahrens vonnöten gewesen. Die vorliegende Arbeit hat, wie bereits eingangs geschildert, explorativen Charakter. Die fehlende Repräsentativität ist somit für die Zwecke dieser Studie unschädlich. Die Ergebnisse der beiden Umfragen werden im nächsten Kapitel dargestellt. 4. Ergebnisse der Befragung In den folgenden Abschnitten werden die durch die Befragungen ermittelten Daten ausgewertet.33 Die Vorgehensweise ist für die beiden Abschnitte 4.1 (Agenturbefragung) und 4.2 (Unternehmensbefragung) identisch. Zunächst erfolgt eine deskriptive Analyse der einzelnen abgefragten Variablen. Daran schließt sich eine Zusammenhangsanalyse zwischen verschiedenen Variablen an. Zuletzt wird mittels Clusteranalyse versucht, Werbeagenturen und Unternehmen gemäß ihrer Einstellung zu vergleichender Werbung zu klassifizieren. 33 Die Auswertung der Daten erfolgt mit SPSS 9.0 für Windows. 18 4.1 Ergebnisse der Agenturbefragung Anhand der 49 auswertbaren Fragebögen läßt sich feststellen, daß elf Agenturen bereits vergleichende Kampagnen entworfen haben, während 38 Agenturen dies verneinen (vgl. Abbildung 3). 38 40 absolute Häufigkeit 35 30 25 20 15 11 10 5 0 Einsatz von vergleichender Werbung Kein Einsatz von vergleichender Werbung Abbildung 3: Einsatz von vergleichender Werbung – Agenturen Die möglichen Gründe für die Zurückhaltung bei Werbevergleichen dürften wohl denjenigen entsprechen, die bereits in Abschnitt 2.2 diskutiert wurden.34 Bzgl. der Frage, welche Werbeträger für den Werbevergleich verwendet wurden, ergibt sich folgendes Bild35 (vgl. Abbildung 4). 34 35 Werden die elf Agenturen, die bereits vergleichende Werbung konzipiert haben, näher betrachtet, so zeichnet sich ab, daß davon allein fünf Agenturen zu jenen gehören, die über ein geringeres Umsatzvolumen verfügen. Es ist möglich, daß sie ebenfalls kleinere Kunden vertreten, die bei einem Vergleich von der Bekanntheit des Marktführers zu profitieren hoffen. Lediglich zwei Werbeagenturen, die den Einsatz von vergleichender Werbung bejahen, zählen zu den zehn größten Agenturen Deutschlands. Die 38 Agenturen, die bislang noch keine Erfahrung mit der vergleichenden Werbeform haben, verteilen sich relativ gleichmäßig auf die einzelnen Größenklassen. Durch Mehrfachnennungen ergibt sich eine Summe größer elf. 19 8 7 7 7 absolute Häufigkeit 6 5 4 4 3 2 2 2 2 1 0 0 0 An de re In te rn et Di re ct M ail ing Pl ak at Ki no TV Ra dio Ze its ch rif t Ze itu ng 0 Abbildung 4: Verwendete Werbeträger – Agenturen Werbeagenturen verwenden eindeutig am häufigsten Printmedien für vergleichende Werbung. Audio-visuelle Medien kommen für diese Copyform nur selten zum Einsatz. Bislang nutzen die befragten Werbeagenturen die Werbeträger Kino, Direct Mailing und Internet überhaupt nicht für Werbevergleiche.36 Die befragten Werbeagenturen schätzen die Werbeträger Zeitung und TV als besonders wirkungsvoll bei Werbevergleichen ein. Als immer noch „wirkungsvoll“ werden die Werbeträger Zeitschrift und Kino bewertet. Diese Bewertung überrascht insofern, als die für wirksam gehaltenen Werbeträger TV und Kino verhältnismäßig selten bzw. gar nicht zum Zwecke der Vergleichswerbung eingesetzt werden.37 Die Gründe für die positive Bewertung der Werbeträger TV und Kino sind eventuell in der Möglichkeit der szenischen Darstellung und somit der besseren Produktpräsentation zu suchen (vgl. Nieschlag et al. 1997, S. 541). Den Erfolg ihrer vergleichenden Werbekampagnen bewerten die Agenturen durchaus positiv. Bei der Interpretation ist allerdings zu beachten, daß Ergebnisse eventuell insoweit verzerrt sein könnten, als Agenturen ihre Kampagnen im allgemeinen nicht gerne als erfolglos beurteilen.38 Eine endgültige Beurteilung würde eine Gegenüberstellung von vergleichender mit nicht-vergleichender Werbung notwendig machen, d.h. die Ergebnisse 36 37 38 Unter der Kategorie „Andere“ geben Werbeagenturen abermals Printmedien wie Streuprospekte und Beilagen an. In der Untersuchung von Swayne (1978, S. 171ff.) stuft die Mehrheit der befragten Werbeagenturen die Printmedien, obwohl sie gleichzeitig angeben, diese mehrheitlich für vergleichende Werbung zu verwenden, sogar als weniger wirkungsvoll ein als die Werbeträger TV und Kino. Diesen Hinweis auf eine mögliche Verzerrung hat der Pretest geliefert. 20 können sinnvollerweise nur relativ zu ähnlichen Messungen bei nicht-vergleichender Werbung interpretiert werden.39 Um aber weitere Anhaltspunkte bzgl. der Erfolgsevaluation zu erhalten, wurden die Werbeagenturen gefragt, anhand welcher Kriterien sie den Erfolg einer Kampagne messen.40 Die Auswertung läßt sich wie folgt illustrieren (vgl. Abbildung 5). 7 6 6 absolute Häufigkeit 6 5 4 3 2 2 Recall, Recognition Andere 2 1 0 Absatzänderung Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsänderung Abbildung 5: Verwendete Kriterien für die Messung des Werberfolgs – Agenturen Die meisten Werbeagenturen messen den Erfolg einer vergleichenden Werbekampagne anhand von Absatzänderungen. Allerdings ist dieses Ergebnis unter Vorbehalt zu betrachten, da es schwierig, wenn nicht unmöglich ist, kommunikationspolitische Aktivitäten bzgl. dieses Kriteriums isoliert zu bewerten (vgl. Nieschlag et al. 1997, S. 645). Deshalb werden in der Literatur häufig Kontaktmaße wie Recall bzw. Recognition41 oder auch Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsänderung beim Konsumenten zur Werbewirkungskontrolle empfohlen. In der vorliegenden Befragung wird das Meßkriterium Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsänderung beim Konsumenten ebenfalls sechsmal genannt. Lediglich die Kriterien Recall und Recognition werden nur zweimal angegeben.42 39 40 41 42 Auch Swayne (1978, S. 158) kam in ihrer Studie zu ähnlichen Ergebnissen bzgl. der Beurteilung des Kampagnenerfolgs. Durch Mehrfachnennungen ergibt sich eine Summe größer elf. Gestützte Recall- bzw. Recognitiontests werden zur Abfrage der Marken- bzw. Produktbekanntheit verwendet (vgl. Schwaiger 1997, S. 72). Der Punkt „Andere“ wird mit Kriterien wie „direkte Befragung vor Ort“ oder „Expertenmeinung“ von den befragten Agenturen ergänzt. 21 Sehr ähnliche Ergebnisse bzgl. dieser Fragestellung finden sich auch bei Swayne (1978, S. 159f.). Eine knappe Mehrheit der befragten Agenturen wird ihren Kunden künftig den Einsatz vergleichender Werbung empfehlen (vgl. Abbildung 6). Die relativ hohe Anzahl an Enthaltungen bestätigt wiederum den Eindruck einer ausgeprägten Unsicherheit unter den Werbefachleuten bzgl. des neuen Instrumentariums. 20 18 18 17 absolute Häufigkeit 16 14 14 12 10 8 6 4 2 0 Agenturen empehlen Agenturen raten ab Agenturen enthalten sich Ja/Nein-Entscheidung Abbildung 6: Empfehlungsverhalten der Werbeagenturen Die Frage, ob ihre Kunden bereits als Vergleichsobjekte in Konkurrenzkampagnen herangezogen worden sind, bejahen nur sieben Agenturen. 42 verneinen sie. Die geschilderten Reaktionen auf Vergleichswerbung fallen im allgemeinen relativ moderat aus. Vier Unternehmen reagieren auf den Werbevergleich der Konkurrenz gar nicht, während weitere vier Unternehmen Gegenkampagnen mit ihren Agenturen konzipieren. Lediglich einmal werden rechtliche Schritte eingeleitet. Die Möglichkeit, Beschwerde bei den Medien vorzubringen, wird überhaupt nicht in Anspruch genommen. Auch unter der Kategorie „Sonstige“ werden keine Angaben gemacht.43 Es läßt sich nur vermuten, daß es sich bei Unternehmen, die nicht reagiert haben, um etablierte Unternehmen oder gar Marktführer handelt, was der Empfehlung amerikanischer Studien entspräche (vgl. u.a. Barry 1993, S. 330ff.). Bzgl. des potentiellen Nutzens vergleichender Werbung zeigen sich die befragten Werbeagenturen wenig euphorisch (vgl. Abbildung 7). Lediglich der Nutzen für die 43 Durch Mehrfachnennungen kommt es zu einer Summe größer sieben. 22 Konsumenten wird überwiegend positiv eingeschätzt.44 Dieses Ergebnis mag als weiteres Indiz für die noch bestehende Unsicherheit in Bezug auf das neue Instrumentarium angesehen werden. Nutzen Nutzenträger Sehr nützlich Neutral Wenig Keine nützlich Angaben Konsument 16 15 15 3 Ihr(e) Kunde(n) 11 18 16 4 Branche des Kunden 6 21 16 0 Ihre Agentur 7 22 16 4 Werbebranche 7 25 11 6 allgemein Abbildung 7: Nutzenträger vergleichender Werbung aus Sicht der Agenturen Während die Häufigkeitsauszählungen der erhobenen Daten lediglich beschreibende Aussagen nach sich ziehen, stellen mehrdimensionale Auszählungen einen Schritt zur differenzierten explorativen Analyse dar und ermöglichen es, Aussagen über Zusammenhänge zwischen Merkmalen zu treffen. Zunächst ist von Interesse, ob zwischen der tatsächlichen Verwendung vergleichender Werbung und dem Empfehlungsverhalten der Agenturen ein Zusammenhang besteht (vgl. Abbildung 8).45 44 45 Swayne (1978, S. 186f.) kommt in ihrer Untersuchung dagegen zu dem Ergebnis, daß Werbeagenturen, die das vergleichende Format bereits eingesetzt haben, dieser Copyform einen besonders ausgeprägten Nutzen bescheinigen – sowohl für die werbenden Unternehmen als auch für den Konsumenten. Die – eigentlich redundante – Angabe der erwarteten Häufigkeiten soll dem Leser die Abschätzung des tendenziellen Zusammenhangs der Merkmale erleichtern. 23 Empfehlung Einsatz von vergleichender Nein Ja Werbung Nein Gesamt Gesamt Angaben Anzahl 15 11 12 38 14,0 13,2 10,9 38,0 3 7 1 11 Erwartete Anzahl 4,0 3,8 3,1 11,0 Anzahl 18 17 14 49 18,0 17,0 14,0 49,0 Erwartete Anzahl Ja Keine Anzahl Erwartete Anzahl Abbildung 8: Zusammenhang zwischen Einsatz von vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Agenturen Die Kreuztabelle veranschaulicht, daß die Mehrheit derjenigen Agenturen, die bereits Erfahrung mit vergleichender Werbung gesammelt haben, dieses Instrument auch ihren Kunden empfehlen. Dagegen raten drei erfahrene46 Vergleichswerber von diesem Werbeformat ab. Das Empfehlungsverhalten der Agenturen, die noch keine Vergleichswerbung konzipiert haben, ist eher konservativ. 15 der 38 Agenturen raten von Vergleichswerbung ab. Eine relativ hohe Anzahl an Agenturen (12 Nennungen) enthält sich einer Meinungsäußerung. Im Ergebnis ist also festzuhalten, daß erfahrene Agenturen vergleichende Werbung tendenziell auch wieder empfehlen würden, während unerfahrene Agenturen von dieser Copyform bislang noch Abstand nehmen bzw. unentschlossen sind.47 Die Kreuztabellen mit den Merkmalen „Empfehlungsverhalten“ und „Erfolg von vergleichender Werbung“ ergibt folgendes Ergebnis (vgl. Abbildung 9).48 46 47 48 Die Begriffe „unerfahren“ bzw. „erfahren“ werden im folgenden mit der Umschreibung von Agenturen, die bislang noch keine vergleichende Werbung bzw. die bereits sehr wohl Werbevergleiche eingesetzt haben, gleichgesetzt. Ob dieser Zusammenhang statistisch signifikant ist, könnte nun mit dem Chi-Quadrat-Test überprüft werden (vgl. Backhaus et al. 1996, S. 175). Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ist allerdings ausgeschlossen, wenn eine erwartete Häufigkeit geringer als fünf vorliegt (vgl. Martens 1999, S. 95). Da dies in einigen Zellen der Kreuztabelle der Fall ist, muß auf den Chi-Quadrat-Test verzichtet werden. Strenggenommen verböte sich dieser ohnehin, da bei der Stichprobenauswahl kein Zufallsverfahren verwendet wird. Zur Angabe der erwarteten Häufigkeiten vgl. Fußnote 45. 24 Erfolg49 Empfehlung Nein Anzahl Erwartete Anzahl Ja Anzahl Erwartete Anzahl Evtl. Anzahl Erwartete Anzahl Gesamt Anzahl Erwartete Anzahl Neutral Erfolg- Sehr Keine Gesamt reich erfolgreich Angaben 1 1 0 16 18 1,5 1,1 1,1 14,3 18,0 3 2 2 10 17 1,4 1,0 1,0 13,5 17,0 0 0 1 13 14 1,1 0,9 0,9 11,1 14,0 4 3 3 39 49 4,0 3,0 3,0 39,0 49,0 Abbildung 9: Zusammenhang zwischen Werbeerfolg vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten Agenturen Das Tableau in Abbildung 8 zeigt, daß sieben der insgesamt elf Agenturen, die schon mit Werbevergleichen gearbeitet haben, vergleichende Werbung wieder empfehlen würden. Auch drei der vier Agenturen, die ihre vergleichende Kampagne als nur "neutral" erfolgreich einschätzen, würden dies tun (vgl. Abbildung 9). Trotz einer „sehr erfolgreichen“ vergleichenden Werbung ist eine Agentur noch unentschlossen hinsichtlich ihres Empfehlungsverhaltens. Vorsichtig läßt sich diese Kreuztabelle dahingehend interpretieren, daß Werbeagenturen, die bereits erfolgreiche vergleichende Werbung konzipiert haben, auch weiterhin das neue Instrument empfehlen werden, während unerfahrene Agenturen sich hierbei zurückhalten.50 49 50 Die Ausprägungen „weniger erfolgreich“ und „mäßig erfolgreich“ wurden von den Agenturen nicht genannt. Eine Prüfung der Signifikanz des Zusammenhangs ist wiederum nicht möglich (vgl. Fußnote 47). 25 Die bisherigen Ergebnisse lassen darauf schließen, daß sich die Werbeagenturen bzgl. ihrer Einstellung zu vergleichender Werbung grob in drei Klassen gruppieren lassen: Befürworter, Verweigerer und Unentschlossene. Ob diese Vermutung aufgrund des vorliegenden Datenmaterials gerechtfertigt ist, wird im folgenden mittels Clusteranalyse geklärt.51 Im Ergebnis ergeben sich tatsächlich drei Cluster.52 Zur weiteren Analyse der Cluster wurde eine einfache Varianzanalyse durchgeführt, mittels derer getestet wurde, ob sich die Clustermittelwerte der abgefragten Variablen53 signifikant unterscheiden (vgl. Bellgardt 1997, S. 76). Lediglich bei zwei Variablen ergeben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Clustern.54 Alle anderen Variablen werden zur Beschreibung der Cluster herangezogen (vgl. Abbildung 10). 51 52 53 54 Zur Messung der Ähnlichkeiten wird bei den nicht-metrischen Variablen die Quadrierte Euklidische Distanz, bei den metrischen Variablen die City-Block-Distanz verwendet und anschließend das Single Linkage und das Complete Linkage Verfahren durchgeführt. Um später bei der Interpretation von einer relativ stabilen Clusterlösung ausgehen zu können, wird noch zusätzlich das Ward Verfahren hinzugezogen. Dieses Verfahren bestätigt die Clusterlösungen, die sich mit dem Complete Linkage Verfahren ergeben. Eine feinere Differenzierung würde aufgrund des zugrundeliegenden Datenmaterials wenig Sinn ergeben. Cluster 3 ist mit zwei Fällen sehr klein. Den Autoren ist bewußt, daß sich auf dieser Basis kaum sinnvolle Aussagen treffen lassen. Eine Beschreibung der Cluster wurde trotzdem vorgenommen, um zumindest Tendenzaussagen zu ermöglichen. In der vorliegenden Studie werden alle metrischen Variablen als abhängige Variablen verwendet. Streng genommen verböte sich die Durchführung der Varianzanalyse, da bei der Stichprobenauswahl kein Zufallsverfahren verwendet wird und die Clustergrößen auch teilweise bedenklich klein sind. Es handelt sich dabei um die Wirksamkeit der Werbeträger "Zeitung" und "Plakat". 26 Variable Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3 Zeitschrift Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben Radio Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben TV Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben Kino Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben Direct Mailing Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben Internet Wirksam Mäßig wirksam Keine Angaben Neutrale Einschätzung Wenig nützlich Sehr nützlich Neutrale Einschätzung Wenig nützlich Sehr nützlich Neutrale Einschätzung Wenig nützlich Sehr nützlich Nutzen für die Agentur Neutrale Einschätzung Wenig nützlich Sehr nützlich Nutzen für die Neutrale Einschätzung Wenig nützlich Sehr nützlich Mäßige Sehr geringe Hohe Erfolgseinschätzung Erfolgseinschätzung Erfolgseinschätzung Nutzen für den Konsumenten Nutzen für den Kunden Nutzen für die Branche des Kunden Werbebranche Erfolg Abbildung 10: Beschreibung der Cluster – Agenturen Cluster 2 läßt sich am leichtesten beschreiben. Die in diesem Cluster zusammengefaßten Werbeagenturen halten die einzelnen Werbeträger nur für mäßig wirksam hinsichtlich vergleichender Werbung. Ebenso schätzen sie vergleichende Werbung als wenig nützlich und wenig erfolgreich ein. Objekte des Cluster 3 haben eine äußerst positive Einschätzung sowohl bzgl. des Nutzens als auch bzgl. des Erfolgs vergleichender Werbung. Leider haben diese Agenturen nur fragmentarische Angaben zur Wirksamkeit der einzelnen Werbeträger gemacht. Schließlich tendieren die Werbeagenturen des Clusters 1 bei den Angaben zu Nutzen, Erfolg und Wirksamkeit der einzelnen Werbeträger zu einer neutralen Haltung. Zahlenmäßig vereinigt Cluster 1 mit 28 Agenturen die meisten Fälle. Cluster 2 besteht aus 19 Fällen und Cluster 3 nur aus zwei Fällen.55 Auch dies belegt, daß der Meinungsbildungsprozeß bzgl. vergleichender Werbung bei den befragten Werbeagenturen 55 Bei der Clusteranalyse mit den nicht-metrischen Daten stellen sich ähnliche Resultate ein. 27 noch lange nicht abgeschlossen ist und bei der Bewertung dieses Instruments große Unsicherheit herrscht. Wie es sich bzgl. dieser Fragestellungen bei den befragten Unternehmen verhält, ist im nächsten Abschnitt dargestellt. 4.2 Ergebnisse der Unternehmensbefragung Die Analyse der Daten aus der Unternehmensbefragung folgt derselben Systematik wie Abschnitt 4.1. Von den 150 verschickten Fragebögen sind insgesamt 47 verwertbar. Die Frage, welche der Unternehmen bereits vergleichend geworben haben, bejahen acht der Befragten (vgl. Abbildung 11). 45 39 absolute Häufigkeit 40 35 30 25 20 15 10 8 5 0 Einsatz von vergleichender Werbung Kein Einsatz von vergleichender Werbung Abbildung 11: Einsatz von vergleichender Werbung – Unternehmen Es zeichnet sich also auch hier eine deutliche Zurückhaltung bei der Verwendung des vergleichenden Formats ab. Die Gründe für dieses Verhalten dürften wohl ähnlich gelagert sein wie bei den untersuchten Agenturen. Eine mögliche Verzerrung der Ergebnisse könnte außerdem dadurch entstanden sein, daß es sich bei den befragten Unternehmen größtenteils um Großunternehmen handelt, die bereits am Markt etabliert oder sogar Marktführer sind. Bezüglich der verwendeten Werbeträger für vergleichende Werbung geben die Unternehmen folgendes an (vgl. Abbildung 12):56 56 Durch Mehrfachnennungen ergibt sich eine Summe größer acht. 28 8 7 absolute Häufigkeit 7 6 5 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 1 0 An de re In te rn et Pl ak at Di re ct M ail ing Ki no TV Ra dio Ze its ch rift Ze itu ng 0 Abbildung 12: Verwendete Werbeträger – Unternehmen Weitaus am häufigsten verwenden die Befragten den Werbeträger Zeitung. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, daß insbesondere bei vergleichender Werbung die Tagesaktualität kritisch ist (vgl. Heinz 1999, S. 7). Dieses Argument könnte im besonderen Maße für den dynamischen Telekommunikationsmarkt zutreffen, da sich hier vergleichende Werbebotschaften bislang überwiegend auf die sich rasch ändernden Preise für Call-by-Call-Tarife beziehen. Auf die Frage, für wie wirkungsvoll Unternehmen die einzelnen Werbeträger zum Zwecke der vergleichenden Werbung halten, ergibt sich folgendes Bild: Am wirksamsten wird der Werbeträger TV eingeschätzt. Mit deutlichem Abstand folgen die Printmedien Zeitung und Zeitschrift. Wie auch schon in Abschnitt 4.1 festgestellt, widerspricht diese Einschätzung der Wirksamkeit den tatsächlichen Gepflogenheiten beim Einsatz der verschiedenen Werbeträger für vergleichende Werbung.57 Sechs der acht Unternehmen, die bereits vergleichend geworben haben, nehmen zu den Fragen nach dem Erfolg ihrer Kampagnen Stellung. Drei Unternehmen schätzen ihre vergleichende Werbung als „sehr erfolgreich“ ein. Ein Unternehmen bezieht diesbezüglich einen neutralen Standpunkt, und zwei weitere gestehen sogar – verglichen mit konventioneller Werbung – einen geringeren Erfolg von vergleichender Werbung ein. Bzgl. der Kriterien, mittels derer der Erfolg der Kampagnen gemessen wird, geben drei Unternehmen an, Absatzänderungen zu ermitteln. Drei nennen Wahrnehmungs- bzw. 57 In der Studie von Swayne (1978, S. 123) evaluieren amerikanische Unternehmen dagegen die Printmedien deutlich wirkungsvoller als audio-visuelle Medien. 29 Einstellungsänderungen beim Konsumenten, und zwei Unternehmen führen Recall- oder Recognitiontests an.58 Eine ähnlich zurückhaltende Einschätzung wie bei den Werbeagenturen läßt sich auch in Bezug auf den zukünftigen Einsatz von vergleichender Werbung konstatieren. 31 Unternehmen lehnen es ab, vergleichende Werbung in ihre zukünftige Marketingplanung einzubeziehen. Anderer Ansicht sind 15 der Befragten, die das neue Instrument durchaus in ihre Werbeaktivitäten einplanen. Lediglich ein Unternehmen enthält sich einer Angabe zu dieser Frage. 50 45 7 absolute Häufigkeit 40 35 30 9 10 12 8 18 14 14 25 keine Angaben Ja Nein 20 15 10 30 22 23 21 Ebtablierte Unternehmen Neuanbieter 5 0 in der Branche generell Marktführer Abbildung 13: Wettbewerbsposition innerhalb der Branche und Einsatz von Werbevergleichen Die Unternehmen werden aufgefordert, die Situation bzgl. des Einsatzes von Werbevergleichen innerhalb ihrer Branche zu konkretisieren (vgl. Abbildung 13). 22 Unternehmen geben an, daß in ihrer jeweiligen Branche generell keine vergleichende Werbung eingesetzt wird. 18 Befragte meinen, daß dies durchaus der Fall sei. Die Frage, ob der Marktführer vergleichend wirbt, wird von 30 Stimmen verneint, während acht Unternehmen sie bejahen. Angesichts der in der wissenschaftlichen Literatur und der von den Werbeagenturen ausgesprochenen Empfehlungen stellt dies einen erstaunlichen hohen Wert dar. 58 Im Rahmen der Erfolgsmessung werden weitere Kriterien wie Marktanteil, Markenbekanntheit, Beurteilung durch die Fachpresse und Kundenreaktionen genannt. 30 Die Frage, ob kleinere Unternehmen bzw. Neuanbieter vergleichende Werbeformate verwenden, läßt eine ähnliche Verteilung der Antworten erkennen. 14 Unternehmen geben an, daß diese Gruppe das neue Instrument für sich nutzt, wohingegen die Mehrheit von 21 Unternehmen dies verneint. Auffallend bei dieser Frage ist die hohe Anzahl derer, die sich der Angaben enthalten, was auf einen Mangel an Transparenz der kommunikativen Maßnahmen innerhalb der Branche schließen lassen könnte. Trotz der Unerfahrenheit und Unsicherheit in Bezug auf vergleichende Werbung trauen sich die befragten Unternehmen dennoch mit erstaunlicher Entschiedenheit ein Urteil zu Effektivität und Einsatzmöglichkeiten von vergleichender Werbung zu: 25 Unternehmen geben an, daß vergleichende Werbung für Produkteinführungen effektiv ist. 17 sind der Meinung, daß Vergleichswerbung bei Markteintritten der konventionellen Werbung überlegen ist. 18 glauben, daß diese Copyform auch für am Markt etablierte Produkte effektiv ist. Elf Unternehmen denken, daß es generell nicht effektiv sei, vergleichend zu werben. Im Vergleich zu der geringen Anzahl an Unternehmen, die aktiv vergleichende Werbung initiieren, geben relativ viele, nämlich 13 Unternehmen an, als Vergleichsobjekt von Konkurrenzwerbung fungiert zu haben. 34 Unternehmen werden bislang in keiner Kampagne des Wettbewerbs verglichen. Wie diese 13 Firmen auf derartige Vergleichswerbung reagiert haben, zeigt Abbildung 14.59 9 8 8 7 absolute Häufigkeit 7 6 5 4 3 3 2 1 1 0 0 Keine Reaktion Beschwerden bei Gegenkampagne Medien Einleitung rechtlicher Schritte Sonstige Abbildung 14: Reaktionen auf vergleichende Werbung – Unternehmen Die Unternehmen bevorzugen es, auf Werbevergleiche der Konkurrenz nicht zu reagieren. Fast genauso viele Unternehmen jedoch leiten rechtliche Schritte ein. Weniger häufig wird 59 Durch Mehrfachnennungen ergibt sich eine Summe größer 13. 31 zu Maßnahmen wie Beschwerden bei Medien oder Konzeption einer Gegenkampagne gegriffen. Bei der Einschätzung des Erfolgs der Gegenmaßnahmen zeigen sich die Befragten überwiegend pessimistisch. Sieben Unternehmen sind der Meinung, daß ihre Maßnahmen nicht erfolgreich waren. Dagegen meinen nur vier Unternehmen, daß ihre Schritte durchaus erfolgreich waren. Bei zwei Unternehmen steht eine abschließende Erfolgsbeurteilung zum Zeitpunkt der Befragung noch aus. Ebenso wie die Werbeagenturen werden auch die befragten Unternehmen gebeten, den Nutzen von vergleichender Werbung für die verschiedenen Marktbeteiligten zu evaluieren (vgl. Abbildung 15). Nutzen Nutzenträger Sehr nützlich Neutral Wenig Keine nützlich Angaben Konsument 22 13 9 3 Ihr Unternehmen 9 14 21 3 Ihre Branche 4 21 19 3 Werbebranche 21 18 4 4 allgemein Abbildung 15: Nutzenträger vergleichender Werbung aus Sicht der Unternehmen Eindeutig am meisten profitiert nach Ansicht der befragten Unternehmen der Konsument von vergleichender Werbung. Für das Unternehmen selbst ist das neue Instrument dagegen nur wenig nützlich. Für die Werbebranche sei das neue Format jedoch "sehr nützlich" – ein Statement, das zumindest Spekulationen bzgl. des Verhältnisses von Unternehmen zu den von ihnen beauftragten Werbeagenturen erlaubt, vor allem, wenn man sich die diametral entgegengesetzte Einschätzung der Werbeagenturen (vgl. Abbildung 7) vor Augen führt. Im nachfolgenden Teil dieses Abschnitts soll wieder versucht werden, Zusammenhänge zwischen den abgefragten Variablen aufzudecken. Die Kreuztabelle mit den Merkmalen „Einsatz von vergleichender Werbung“ und „Empfehlung“ zeigt folgendes Ergebnis (vgl. Abbildung 16).60 60 Zur Angabe der erwarteten Häufigkeiten vgl. Fußnote 45. 32 Empfehlung Einsatz von Nein Ja vergleichender Werbung Nein Anzahl Gesamt Gesamt Angaben 29 9 1 39 25,7 12,4 0,8 39,0 2 6 0 8 Erwartete Anzahl 5,3 2,6 0,2 8,0 Anzahl 31 15 1 47 31,0 15,0 1,0 47,0 Erwartete Anzahl Ja Keine Anzahl Erwartete Anzahl Abbildung 16: Zusammenhang zwischen Einsatz von vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Unternehmen Von den acht Unternehmen, die bereits vergleichend geworben haben, wird die Mehrheit der Befragten das vergleichende Format zukünftig wieder einsetzen. Nur zwei "erfahrene Vergleichswerber" wollen keine vergleichende Werbung mehr verwenden. Unter den Befragten, die bislang noch keine Vergleichswerbung konzipiert haben, herrscht generell eine konservative Meinung bzgl. des Einsatzes des neuen Instrumentariums: Die große Mehrheit will auch zukünftig keine Vergleichswerbung als Marketinginstrument einsetzen. Dagegen sind neun Unternehmen positiv gegenüber vergleichender Werbung eingestellt und schließen das neue Instrument in ihre Marketingplanung mit ein. Lediglich ein Unternehmen macht diesbzgl. keine Angaben. 61 Die folgende Darstellung soll Hinweise darauf liefern, welche Empfehlungen Unternehmen in Abhängigkeit vom Erfolg einer Vergleichswerbung äußern (vgl. Abbildung 17).62 61 62 Eine Prüfung der Signifikanz des Zusammenhangs wiederum nicht möglich. Zur Angabe der erwarteten Häufigkeiten vgl. Fußnote 45. 33 Erfolg63 Empfehlung Mäßig Neutral erfolg- Erfolg- Sehr Keine reich erfolg- Angaben reich Anzahl Nein Erwartete Gesamt reich 0 0 2 0 29 31 1,3 0,7 1,3 2,0 25,7 31,0 2 1 0 3 9 15 0,6 0,3 0,6 1,0 12,4 15,0 0 0 0 0 1 1 0,0 0,0 0,0 0,1 0,8 1,0 2 1 2 3 39 47 2,0 1,0 2,0 3,0 39,0 47,0 Anzahl Anzahl Ja Erwartete Anzahl Anzahl Keine Angaben Erwartete Anzahl Gesamt Anzahl Erwartete Anzahl Abbildung 17: Zusammenhang zwischen Werbeerfolg vergleichender Werbung und Empfehlungsverhalten – Unternehmen Unternehmen, die vergleichend geworben haben, beurteilen diese Kampagnen mehrheitlich als „sehr erfolgreich“ und wollen dieses Format auch in Zukunft einsetzen. Selbst bei einer „mäßig erfolgreichen“ Vergleichswerbung oder sogar einer nur „neutral“ beurteilten Werbung sind Unternehmen dem neuen Instrument gegenüber positiv eingestellt und wollen es zukünftig wieder verwenden. Dagegen sagen zwei der Befragten, daß sie keine vergleichende Werbung mehr planen, obwohl sie ihre Vergleichswerbung durchaus als „erfolgreich“ beurteilen. 64 Bereits aus den Häufigkeitsverteilungen und Kreuztabellen läßt sich erkennen, daß Unternehmen sich in ihrer Haltung gegenüber vergleichender Werbung unterscheiden. Ähnlich wie die Werbeagenturen können die befragten Unternehmen zumindest grob in drei Kategorien klassifiziert werden. Ob eine Klassifizierung in Befürworter, Verweigerer und Unentschlossene auch bei den Unternehmen haltbar ist, soll im folgenden wiederum 63 64 Die Ausprägung „weniger erfolgreich“ wurde von den Unternehmen nicht genannt. Eine Prüfung der Signifikanz des Zusammenhangs wiederum nicht möglich. 34 mit Hilfe einer Clusteranalyse untersucht werden. Die Vorgehensweise entspricht der in Abschnitt 4.1. Ausgangspunkt bei der Analyse der Unternehmen sind 45 Fälle, da zwei Ausreißer aus der Datenmatrix entfernt werden müssen. Zunächst werden wieder zwei hierarchische Clusteranalysen zum einen mit metrischen und zum anderen mit nicht-metrischen Variablen sowie den beiden angesprochenen, unterschiedlichen Methoden durchgeführt.65 Im Ergebnis stellt sich tatsächlich wieder die vermutete 3-Cluster-Lösung ein.66 Die Frage, wie sich die Cluster jeweils voneinander unterscheiden, wird wieder mit Hilfe der einfachen Varianzanalyse untersucht.67 Die Analyse der Unternehmen anhand der metrischen Variablen wird mit acht Variablen durchgeführt.68 Anhand der folgenden Ergebnistabelle soll die Beschreibung der einzelnen Cluster erfolgen (vgl. Abbildung 18). Variable Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3 Radio Mäßig wirksam Sehr wirksam Prinzipiell wirksam TV Mäßig wirksam Sehr wirksam Prinzipiell wirksam Kino Mäßig wirksam Sehr wirksam Prinzipiell wirksam Plakat Mäßig wirksam Sehr wirksam Prinzipiell wirksam Direct Mailing Mäßig wirksam Sehr wirksam Prinzipiell wirksam Mäßige Sehr hohe Sehr geringe Erfolg Erfolgseinschätzung Nutzen für das Neutral bis wenig Unternehmen nützlich Nutzen für die Neutral bis wenig Branche Erfolgseinschätzung Erfolgseinschätzung Sehr nützlich Wenig nützlich Sehr nützlich Wenig nützlich nützlich Abbildung 18: Beschreibung der Cluster – Unternehmen 65 66 67 68 Auch hier wird für jede Analyse noch zusätzlich das Ward Verfahren herangezogen, das im Ergebnis wieder die Lösungen des Complete Linkage Verfahrens stützt. Cluster 2 ist mit fünf Fällen sehr klein. Den Autoren ist bewußt, daß sich auf dieser Basis kaum sinnvolle Aussagen treffen lassen. Eine Beschreibung der Cluster wurde trotzdem vorgenommen, um zumindest Tendenzaussagen zu ermöglichen. Die Vorbehalte, die sich gegen diese Vorgehensweise anführen ließen, entsprechen denen bei der Agenturbefragung. Fünf der anfänglich 13 Variablen waren zu eliminieren. 35 Wieder läßt sich Cluster 2 am leichtesten beschreiben. Unternehmen dieses Clusters halten die verschiedenen Werbeträger für sehr wirksam und schätzen den Erfolg von Werbevergleichen auch als sehr hoch ein. Darüber hinaus beurteilen sie den Nutzen für das eigene Unternehmen sowie für ihre Branche sehr hoch. Unternehmen des Cluster 3 schätzen die Werbeträger zwar als prinzipiell wirksam ein, sehen aber im Gegensatz dazu in vergleichender Werbung sehr geringe Erfolgsaussichten und halten zudem den Nutzen, den vergleichende Werbung für ihr Unternehmen oder ihre Branche haben könnte, für sehr gering. Objekte des Cluster 1 sehen die verschiedenen Werbeträger als nur mäßig wirksam an. Dies gilt auch für den Erfolg von vergleichender Werbung und den Nutzen, den das Instrument für Unternehmen und Branche generiert.69 Cluster 1 umfaßt 22 Objekte, Cluster 3 umfaßt 18 Objekte und Cluster 2 fünf Objekte – es läßt sich somit festhalten, daß auch die befragten Unternehmen in ihrer Mehrzahl noch sehr zurückhaltend gegenüber vergleichender Werbung sind. Im folgenden Kapitel werden nun die Ergebnisse der beiden Befragungen einander gegenübergestellt und Parallelen bzw. Differenzen analysiert. 5. Schlußbetrachtung Aus den bislang dargestellten Ergebnissen der beiden Umfragen lassen sich interessante Standpunkte zum Thema vergleichende Werbung erkennen. Der direkte Vergleich dieser Resultate soll Aufschluß darüber geben, ob der Grund für den zurückhaltenden Einsatz von vergleichender Werbung eher bei den Werbeagenturen oder bei den werbetreibenden Unternehmen zu suchen ist. 69 Die Ergebnisse der Clusteranalyse mittels der nicht-metrischen Variablen sind wiederum sehr ähnlich. 36 5.1 Gegenüberstellung der Ergebnisse Die Befragungen der Unternehmen und Werbeagenturen wurden getrennt voneinander durchgeführt. Bei der Gestaltung der beiden Fragebögen ist jedoch auf die Verwendung vergleichbarer Variablen geachtet worden.70 Beide Umfragen ergeben, daß bislang nur sehr wenig vergleichend geworben wird. Übereinstimmend bedienen sich Agenturen und Unternehmen dabei am häufigsten des Werbeträgers Zeitung. Generell halten jedoch Werbeagenturen und Unternehmen das Medium TV für den wirkungsvollsten Werbeträger in Bezug auf vergleichende Werbung. Unternehmen bewerten die einzelnen Werbeträger in der Regel positiver als Werbeagenturen. Die Reihenfolge der Evaluation der übrigen Werbeträger ist bei beiden Umfragen gleich. Für „wenig wirkungsvoll“ hinsichtlich Werbevergleiche schätzen die Befragten die Werbeträger Plakat, Direct Mailing und Internet ein. Die Frage nach dem Erfolg des neuen Instruments beantworten Unternehmen, die bereits vergleichend geworben haben, deutlich kritischer als Agenturen, die dies bereits getan haben. Unternehmen stehen dem neuen Format weitaus konservativer und ablehnender gegenüber als Werbeagenturen und nur wenige Unternehmen signalisieren eine entsprechende Aufgeschlossenheit gegenüber einem zukünftigen Einsatz dieses Instruments. Unabhängig voneinander geben Agenturen und Unternehmen an, daß der Konsument den größten Nutzen von vergleichender Werbung hat. Auffallend ist, daß Unternehmen auch der Werbebranche einen großen Nutzen zusprechen, wohingegen die Werbeagenturen diese Meinung kaum teilen. Sie sind vielmehr der Meinung, daß die werbetreibenden Unternehmen einen großen Nutzen von Vergleichswerbung haben. 70 Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß aufgrund der Anonymität der Befragten keinerlei Informationen darüber vorliegen, ob und welche der befragten Unternehmen möglicherweise Kunden bei den untersuchten Werbeagenturen sind. 37 Vergleicht man die Ergebnisse der oben dargestellten Kreuztabellen mit den Merkmalen „Einsatz von vergleichender Werbung“ und „Empfehlung“, so läßt sich feststellen, daß von den Agenturen bzw. Unternehmen, die bereits vergleichend geworben haben, die Mehrheit dieses Format zukünftig wieder empfehlen bzw. einsetzen wird. Bei den Befragten, die noch nicht vergleichend geworben haben, ergeben sich zwischen Agenturen und Unternehmen stark differierende Ansichten in Bezug auf den zukünftigen Einsatz vergleichender Werbung. Deutlich mehr Unternehmen lehnen es ab, das neue Instrument in ihrer zukünftigen Planung zu berücksichtigen, als dies bei Werbeagenturen der Fall ist. Die mittels Clusteranalyse erzielten Ergebnisse sind in beiden Untersuchungen relativ konform. Es ergeben sich jeweils 3-Cluster-Lösungen, wobei in beiden Fällen die Zahl derjenigen, die vergleichende Werbung ablehnen, deutlich überwiegt. Dies läßt auf eine insgesamt eher ablehnende Haltung der Werbepraktiker gegenüber vergleichender Werbung schließen. Die Begründungen der Agenturen und Unternehmen hierfür fallen sehr ähnlich aus. Übereinstimmend geben die Werbefachleute Probleme wie Rechtsunsicherheit und mögliche Imageschäden an. Des weiteren fehlt bei vielen Unternehmen eine konzeptionelle Einbindung der vergleichenden Motive in die bestehende Kommunikationsstruktur. Einen weiteren Aspekt stellt die möglicherweise fehlende Glaubwürdigkeit dar. Allerdings teilen Agenturen und Unternehmen auch sehr viele Ansichten darüber, warum vergleichende Werbung eingesetzt werden sollte. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise der Aufbau von Awareness, die Sicherung der Marken- und Marktpositionierung, die Schaffung von Transparenz und besonders die Informationsfunktion vergleichender Werbung zu nennen. 5.2 Fazit und Ausblick Die Ergebnisse dieser explorativen Studie können als erste Hinweise darauf gewertet werden, wie Werbefachleute in Deutschland über das neue Instrument vergleichende Werbung denken. Die Ergebnisse sind jedoch allenfalls als Tendenzaussagen zu sehen, da statistisch abgesicherte Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit nicht möglich sind. Obwohl die bisherigen vergleichenden Kampagnen überwiegend als erfolgreich bewertet werden, herrscht bei Werbeagenturen und Unternehmen noch große Skepsis bzgl. dieses neuen Instrumentariums. 38 Rund 48 Prozent der befragten Agenturen prognostizieren eine steigende Tendenz von vergleichender Werbung, schwächen dies aber dahingehend wieder ab, daß amerikanische Verhältnisse in den nächsten Jahren in Deutschland nicht zu erwarten seien. Sie sind der Meinung71, daß „professionell eingesetzte“ vergleichende Werbung „die Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern verbessern wird“ und rechnen damit, daß „sobald die unklare rechtliche Situation geklärt ist, der Anteil der vergleichenden Werbung auf 25 bis 35 Prozent des gesamten Werbemarktes steigen wird“. 41 Prozent der befragten Agenturen sind dagegen der Ansicht, daß sich – nach einem „kurzen Hoch aufgrund witziger und interessanter Ideen – der Anteil vergleichender Werbung auf einem neutralen Stand einpendeln wird“. Sie sehen vergleichende Werbung als Randerscheinung und glauben nur an eine verhaltene Entwicklung. Auch die Unternehmen erwarten eine deutliche Zunahme von vergleichender Werbung. Sie schränken diese Tendenz jedoch dahingehend ein, daß vergleichende Werbung „nie die Rolle spielen wird, die sie in Amerika inne hat“. Einige Unternehmen sehen die Effektivität vergleichender Werbung auf bestimmte Branchen und Märkte wie Telekommunikation oder Strom beschränkt. Andere prognostizieren, daß sich der Werbevergleich keinesfalls in Deutschland etablieren wird. Sie begründen dies damit, daß der „deutsche Verbraucher diese Art der Werbung als unseriös empfindet“. Auch über Art und Weise der Verwendung und Gestaltung bestehen noch Kontroversen. Auf jeden Fall muß bei allen Vergleichen die Frage des Verbrauchernutzens im Vordergrund stehen. Keinesfalls sollte allein auf eine Demontage der Konkurrenz abgezielt werden. Ferner sollte sich vergleichende Werbung nahtlos in die bestehenden Kommunikationskampagnen einfügen lassen. Denn auch Werbevergleiche sind für das Bild einer Marke entscheidend mitverantwortlich (vgl. dazu auch KNSK/BBDO 1998). Die hier vorliegende empirische Studie und die in Abschnitt 2.2 vorgestellten Arbeiten stellen erste Forschungsbemühungen im Bereich vergleichende Werbung dar, die den Fokus auf die Einschätzung dieses Instruments durch Werbepraktiker legen. Kernpunkt weiterer Bemühungen muß die Erforschung der Wirkungsweise vergleichender Werbung auf den Konsumenten selbst sein, denn nur durch entsprechende Erkenntnisse auf diesem Gebiet lassen sich auch gültige Handlungsempfehlungen für die Werbepraxis ableiten. 71 Im folgenden angeführte Zitate entstammen den Antworten zu den offenen Fragen in den Fragebögen. 39 Anhang Anhang A: Befragungsinstrumente Vergleichende Werbung aus Sicht von Werbeagenturen Fragebogen 1. 2. Hat Ihre Agentur bereits vergleichende Werbung kreiert, die den Namen eines Wettbewerbers nannte oder ihn auf andere Weise identifizierte? Ja Nein (wenn Nein, bitte weiter mit Frage 3) In welchen Werbeträgern wurde(n) Kampagne(n) mit vergleichender Werbung geschaltet? (Mehrfachnennungen möglich) Zeitung Zeitschrift Radio TV Kino Plakat Direct Mailing Internet Andere 3. Zeitung Zeitschrift Radio TV Kino Plakat Direct Mailing Internet Andere Kampagne 3 r r r r r r r r r Kampagne 4 r r r r r r r r r Sehr wirkungsvoll 5 r r r r r r r r r Wirkungsvoll neutral 4 r r r r r r r r r 3 r r r r r r r r r Wenig wirkungsvoll 2 r r r r r r r r r Wirkungslos 1 r r r r r r r r r War(en) die Kampagne(n) mit vergleichender Werbung tendenziell erfolgreicher in den einzelnen Werbeträgern als konventionelle Werbung? Bitte kreuzen Sie zutreffendes an: Kampagne Kampagne Kampagne Kampagne 1 Kampagne 2 r r r r r r r r r Bitte beurteilen Sie allgemein die aufgelisteten Werbeträger nach ihrer Wirksamkeit 1 bzgl. vergleichender Werbung: Medien 4. Kampagne 1 r r r r r r r r r 1 2 3 4 Sehr erfolgreich 5 r r r r 4 r r r r 3 r r r r 2 r r r r Weniger erfolgreich 1 r r r r Unter Wirksamkeit ist die Wahrnehmung und der Kontakt mit dem Werbemittel seitens der Konsumenten zu verstehen. 40 5. 1 Wie haben Sie den Erfolg oder den Mißerfolg der Kampagne mit vergleichender Werbung gemessen? (Mehrfachnennungen möglich) Absatzänderung in % Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsänderung beim Konsumenten Recall/Recognition Test Andere Kampagne 1 r r Kampagne 2 r r Kampagne 3 r r Kampagne 4 r r r r r r r r r r 6. Bietet vergleichende Werbung den Werbeagenturen mehr kreative Möglichkeiten in der Umsetzung bzw. Gestaltung von Werbung? 7. Wird Ihre Agentur jetzt oder in der Zukunft Ihren Kunden vergleichende Werbung empfehlen? Ja Nein 8. Aus welchen Gründen würden Sie Ihren Kunden vergleichende Werbung empfehlen? 9. Aus welchen Gründen würden Sie Ihren Kunden von vergleichender Werbung abraten? 10. Wurde in der Werbung eines Wettbewerbers Ihr Kunde mit dem Wettbewerber verglichen? Ja Nein (wenn Nein, bitte weiter mit Frage 12) 11. Wie wurde darauf von Ihrer Seite (Agentur) bzw. von der Seite Ihres Kunden reagiert? Keine Reaktion Beschwerden bei Medien, über die vergleichende Werbung kommuniziert wurde Gegenkampagne Einleitung rechtlicher Schritte Sonstige 12. 1 r r r r r Wie sollten, Ihrer Meinung nach, Unternehmen auf vergleichende Werbung des Wettbewerbs reagieren, wenn sie als Vergleichsobjekt herangezogen wurden? Unter Erfolg soll die Verwirklichung der Vorstellung bzgl. Umsatz-, Gewinn-, Marktanteils- und Image-Entwicklung durch Marketingmaßnahmen verstanden werden. 41 13. Wie beurteilen Sie den Nutzen, den vergleichende Werbung für die jeweiligen Beteiligten hat? Sehr nützlich 5 r r r r r r Konsument Ihr(e) Kunde(n) Branche des Kunden Ihre Agentur Werbebranche allgemein Andere 14. Neutral 3 r r r r r r Bemerkungen Für welche Branchen empfehlen Sie vergleichende Werbung und für welche nicht? Do 15. Wenig nützlich 1 r r r r r r Don‘t Wie beurteilen Sie generell die künftige Entwicklung der vergleichenden Werbung in Deutschland? Möchten Sie eine Kurzfassung der Ergebnisse zugeschickt bekommen? Ja Nein (Wenn Ja, dann geben Sie bitte Ihre Adresse an) Vielen Dank für Ihre Mitarbeit! Abbildung A.1: Fragebogen Werbeagenturen 42 Vergleichende Werbung aus Sicht von Unternehmen Fragebogen 1. Hat Ihr Unternehmen bereits vergleichende Werbung geschaltet, die den Namen eines Wettbewerbers nennt oder ihn auf andere Weise kenntlich macht? Ja 2. Nein In welchen Werbeträgern wurde(n) die Kampagne(n) mit vergleichender Werbung geschaltet? (Mehrfachnennungen möglich) Zeitung Zeitschrift Radio TV Kino Plakat Direct Mailing Internet Andere 3. Kampagne 2 r r r r r r r r r Kampagne 3 r r r r r r r r r Kampagne 4 r r r r r r r r r 1 Zeitung Zeitschrift Radio TV Kino Plakat Direct Mailing Internet Andere 1 Kampagne 1 r r r r r r r r r Bitte beurteilen Sie allgemein die aufgelisteten Werbeträger nach ihrer Wirksamkeit bzgl. vergleichender Werbung: Medien 4. (wenn Nein, bitte weiter mit Frage 3) Sehr wirkungsvoll 5 r r r r r r r r r Wirkungsvoll neutral 4 r r r r r r r r r 3 r r r r r r r r r Wenig wirkungsvoll 2 r r r r r r r r r Wirkungslos 1 r r r r r r r r r Bitte geben Sie die Marken an, für die vergleichend geworben wurde. Marke(n): Unter Wirksamkeit ist die Wahrnehmung und der Kontakt mit dem Werbemittel seitens der Konsumenten zu verstehen. 43 1 5. Wie haben Sie den Erfolg oder den Mißerfolg der Kampagne mit vergleichender Werbung gemessen? (Mehrfachnennungen möglich) Absatzänderung in % Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsänderung beim Konsumenten Recall/Recognition Test Andere Kampagne 1 r r Kampagne 2 r r Kampagne 3 r r Kampagne 4 r r r r r r r r r r 6. War(en) die Kampagne(n) mit vergleichender Werbung in Bezug auf die Kriterien aus Frage 5 tendenziell erfolgreicher als konventionelle Werbung? Bitte kreuzen Sie zutreffendes an: Sehr erfolgreich 5 r r r r Kampagne 1 Kampagne 2 Kampagne 3 Kampagne 4 4 r r r r 3 r r r r Weniger erfolgreich 1 r r r r 2 r r r r Bemerkungen: 7. Erwarten Sie, daß Ihr Unternehmen in nächster Zukunft vergleichende Werbe-formate einsetzen wird? Ja Nein Warum/Warum nicht: 8. Wurde(n) in der Werbung eines Wettbewerbers Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte mit dem Wettbewerber verglichen? Ja Nein (wenn Nein, bitte weiter mit Frage 11) 9. Wie wurde darauf von Ihrer Seite reagiert? Keine Reaktion Beschwerden bei Medien, über die vergleichende Werbung kommuniziert wurde Gegenkampagne Einleitung rechtlicher Schritte Sonstige 1 r r r r r Unter Erfolg soll die Verwirklichung der Vorstellung bzgl. Umsatz-, Gewinn-, Marktanteils- und Image-Entwicklung durch Marketingmaßnahmen verstanden werden. 44 10. Waren diese Schritte erfolgreich? Ja Nein bleibt abzuwarten Bemerkungen: 11. In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig? Branche Automobil Medien Telekommunikation EDV Finanzdienstleister r r r r r Branche Pharmazie Handel Nahrungs- und Genußmittel Sonstige Konsumgüter – Non-food r r r r 12. Welche Unternehmen innerhalb Ihrer Branche setzen vergleichende Werbung ein? In der Branche wird generell keine vergleichende Werbung eingesetzt Ja r Nein r Der Marktführer der Branche wirbt vergleichend Ja r Nein r Etablierte Unternehmen in der Branche, nicht jedoch der Marktführer, schalten vergleichende Werbung Ja r Nein r Kleinere Unternehmen bzw. Neuanbieter in der Branche verwenden vergleichende Werbung Ja r Nein r 13. Bitte geben Sie die Fälle an, bei denen Ihrer Meinung nach vergleichende Werbung effektiv ist (Mehrfachnennungen möglich). r Einführung neuer Produkte am Markt r Marktführer der Branche r Etablierte Produkte r Andere Möglichkeiten r Markteintritt r Ich halte vergleichende Werbung nicht für effektiv. 14. Wer zieht Ihrer Meinung nach welchen Nutzen aus vergleichender Werbung? Konsument Ihr Unternehmen Ihre Branche Werbebranche Andere Sehr nützlich 5 r r r r r Neutral 3 r r r r r Wenig nützlich 1 r r r r r Bemerkung 45 15. Wie beurteilen Sie generell die künftige Entwicklung der vergleichenden Werbung in Deutschland? Angaben zu Ihrem Unternehmen: 16. Wie groß ist Ihr Unternehmen gemessen am Umsatz? Weniger als 1 Mrd DM Über 1 Mrd DM Möchten Sie eine Kurzfassung der Ergebnisse zugeschickt bekommen? Ja Nein (Wenn Ja, dann geben Sie bitte Ihre Adresse an) Vielen Dank für Ihre Mitarbeit! Abbildung A.2: Fragebogen Unternehmen 46 Anhang B: Untersuchungsobjekte Rang 1998 Agentur (-gruppe) Hauptsitz Umsatz in Mio 1998 1 BBDO Gruppe Düsseldorf 384,07 2 Grey Gruppe Deutschland Düsseldorf 200,97 3 Publicis Gruppe Deutschland Düsseldorf 188,49 4 Young & Rubicam Frankfurt 136,28 5 Ogilvy & Mather-Gruppe Frankfurt 127,58 6 McCann-Erickson Frankfurt 112,33 7 Springer & Jacoby Hamburg 108,65 8 Scholz & Friends Hamburg 103,32 9 J. Walter Thompson Frankfurt 96,76 10 Ammirati Puris Lintas Hamburg 96,11 11 DDB Germany Düsseldorf 92,29 12 Michael Conrad & Leo Burnett Frankfurt 75,93 13 DMB&B Frankfurt 75,59 14 TBWA Deutschland Frankfurt 75,29 15 Borsch, Stengel, Körner, Bozell Frankfurt 64,73 16 Serviceplan München 53,50 17 Heye & Partner Unterhaching 52,12 18 Euro RSG Düsseldorf 51,00 19 Spiess Ermisch & Andere Düsseldorf 45,17 20 FCB/Wilkens Hamburg 42,00 21 Saatchi &Saatchi Frankfurt 41,92 22 Jung von Matt Hamburg 41,17 23 B/W Werbeagentur Düsseldorf 40,60 24 Lowe & Partner Düsseldorf 38,83 25 KNSK/BBDO Hamburg 37,66 26 Rempen & Partner Düsseldorf 33,24 27 MSBK, Team Hamburg 30,20 28 Economia Hamburg 28,69 29 Heller & Partner München 28,00 30 Select Communications Koblenz 28,00 31 Von Mannstein Solingen 26,87 32 GPP/BDDP Stuttgart 23,14 33 Bates Germany Frankfurt 22,15 34 Werbeagentur Karius & Partner Leonberg 20,54 35 Eggert – HF & P Düsseldorf 20,21 36 Barten & Barten Köln 18,21 37 White Lion Gruppe Krefeld 18,11 38 Lüders/BBDO Köln 17,30 39 WOB MarketingKommunikation Viernheim 17,24 40 Meiré &Meiré Frechen 16,59 41 Friendship: Die Gilde Hamburg 16,47 42 Fritsch Heine Rapp Collins Hamburg 16,02 43 SAZ Garbsen 14,76 44 Schindler, Parent & Cie Meersburg 14,40 47 Rang 1998 Agentur (-gruppe) Hauptsitz Umsatz in Mio 1998 45 Glanzer & Partner Stuttgart 14,29 46 Sportive Martinsried 14,17 47 HSR&S/Conquest Düsseldorf 14,13 48 b.a.s. München 14,13 49 Böning & Haube Hamburg 13,97 50 B&B von Blücher & Böttcher Hannover 13,90 51 G.V.K. Lüneburg 13,83 52 Stoll & Fischbach Gruppe Herrenberg 13,35 53 WGS und Partner Stuttgart 13,30 54 Haas & Partner Mannheim 13,10 55 RTS Rieger Team Leinfelden 13,06 56 Flad & Flad Eckenthal 13,00 57 Wächter & Wächter München 12,40 58 Hakuhodo Deutschland Düsseldorf 12,40 59 F&H München 12,12 60 GWP Klaus Hülsebusch Hamburg 11,90 61 Die Crew Stuttgart 11,56 62 Bartel, Brömmel, Struck & Partner Hamburg 11,30 63 Stawicki München 11,20 64 Point Minden 10,99 65 NHS Essen 10,92 66 Enders, Krakow & Radzyminski Frankfurt 10,70 67 Schaffhausen Elmshorn 10,67 68 DSB+K Frankfurt 10,40 69 FAI Beisel Monheim 10,17 70 Westag Köln 10,06 71 Schaller & Partner Mannheim 10,06 72 GKM Berlin 10,03 73 Asatsu Deutschland Trebur 9,72 74 Dorfer Dialog Frankfurt 9,44 75 Grabarz & Partner Hamburg 9,27 76 Hoehne Habnn Elser Ludwigsburg 9,25 77 Cayenne Gruppe Düsseldorf 9,23 78 RG Wiesmeier München 8,97 79 Gruppe Marketing und Werbung Frankfurt 8,93 80 Peter Reincke Aschaffenburg 8,64 81 .start advertising München 8,50 82 RAC Stuttgart 8,40 83 Agenta Münster 8,28 84 Hoffmann, Reiser, Schalt Frankfurt 8,17 85 VHMA Wiesbaden 8,11 86 Zum Goldenen Hirschen Hamburg 8,11 87 Menzel Nolte Hamburg 7,93 88 Die Gruppe! Stuttgart 7,89 48 Rang 1998 Agentur (-gruppe) Hauptsitz Umsatz in Mio 1998 89 Gingco Braunschweig 7,68 90 Partnerpool München 7,68 91 JK Bielefeld 7,56 92 BSS Sachse und Partner Bietigheim 7,55 93 DEWE Hildrizhausen 7,53 94 Huth+Wenzel Frankfurt 7,35 95 Büro X Kommunikation Hamburg 7,24 96 Dietz & Partner Trier 6,89 97 HDW Saarbrücken 6,86 98 Margieciok & Family Düsseldorf 6,80 99 U5 Düsseldorf 6,80 100 Gerschau & Kroth Hannover 6,77 101 Kolle Rebbe Hamburg 6,74 102 WWW Woerlen Au/Freiburg 6,72 103 Struwe & Partner Düsseldorf 6,70 104 Fritsche Hamburg 6,70 105 KMF Werbung Hamburg 6,67 106 Kochan & Partner München 6,65 107 FSW Gruppe Köln 6,31 108 Gerasch & Partner Darmstadt 6,23 109 ATS Bielefeld 6,22 110 Lüttgen & Scholt Leverkusen 6,19 111 Intevi Köln 6,18 112 Wefra Neu-Isenburg 6,15 113 WRW Rades & Wankum Köln 6,11 114 Claus M. Faber Mörfelden-Walldorf 6,03 115 Slagman’s Hamburg 6,00 116 Bühler & Partner Frankfurt 5,87 117 Taste! Neu-Isenburg 5,78 118 Heat am Main Frankfurt 5,70 119 Sommer & Sommer Ettlingen 5,67 120 DEMA Lenberg 5,48 121 Flaskamp Berlin 5,46 122 Terra Gummersbach 5,46 123 Detterbeck, Wider Hamburg 5,36 124 Feldt Vision’s Communication Eltville 5,30 125 Simon & Goetz Frankfurt 5,25 126 Jarchow & Friends München 5,18 127 Sixpack Düsseldorf 5,10 128 Geis & Partner Nürnberg 4,90 129 Cre art Fulda 4,89 130 Bruchman, Schneider, Bruchmann Köln 4,64 131 WFP Felske & Partner Mönchengladbach 4,52 132 Daub&more Stuttgart 4,38 49 Rang 1998 Agentur (-gruppe) Hauptsitz Umsatz in Mio 1998 133 Hellmann & Hunke Hannover 4,34 134 CD Werbeagentur Troisdorf 4,29 135 Wirz & Hafner Frankfurt 4,15 136 Krakow & Partner Köln 4,13 137 Trust Frankfurt 4,10 138 Logo/c.t.b. Berlin 4,08 139 Brasilhaus No. 8 Bremen 4,00 140 Promor Hamburg 4,00 141 Merz Düsseldorf 4,00 142 WDD Dr. Faltz & Partner Dortmund 3,95 143 2k kreativkonzept Karlsruhe 3,92 144 Schlasse Wuppertal 3,80 145 Wohlrath & Wildermuth Frankfurt 3,76 146 HI-COM München 3,63 147 Queen München 3,56 148 Frahm + Wandelt Hamburg 3,56 149 Eberle Schwäbisch Gmünd 3,30 150 Maier & Roider Neutraubling 3,10 Quelle: o.V. [1998d] Abbildung B.1: Rangliste der 150 größten Werbeagenturen 50 Automobil Massenmedien Telekommunikation EDV Finanzdienstleister Pharmazie Handel Nahrungs- und Genußmittel Sonstige Konsumgüter – Non Food Adam Opel AG ARD Compaq Advance Bank AG Asta Medica AG Aldi Einkauf GmbH & Co. OHG Allgut Mineralöl GmbH C&A Mode & Co. Audi AG Bayerischer Rundfunk Alcatel Deutschland GmbH Debis Systemhaus GmbH Digital Equipment GmbH Baiersdorf AG Anton Schlecker Bahlsen KG Effem GmbH BMW Group Bertelsmann AG Deutsche Telekom AG Fujitsu Computer GmbH Bayerische Hypovereinsbank AG BfG-Bank AG Bayer Deutsche Spar Handelsgesellschaft mbH & Co. Brandt Zwieback GmbH L’Oréal Deutschland GmbH Daewoo Automobile GmbH DaimlerChrysler AG Burda Holding GmbH & Co. KG Eins & eins AG & CO KGaA Hewlett Packard GmbH Citibank AG Böttger GmbH Deutsche Woolworth Gmb Burger King GmbH Focus Magazin Verlag GmbH E-plus Mobilfunk GmbH IBM Deutschland GmbH Com Direkt Bank GmbH Bristol Myers Squibb GmbH Lexmark Deutschland GmbH Microsoft G.m.b.H. Commerzbank AG Degussa Hüls AG Dixi Discount Coca Cola GmbH Handelsgesellscha ft mbH & Co. Dm-Drogerie Markt Ferrero OHG mbH GmbH + Co. KG Deutsche Bank 24 AG Drei M Deutschland GmbH Deutsche Renault Kabel 1 Fernsehen Mannesmann AG GmbH Arcor AG & Co. Deutz AG Markt & Technik Buch- und Software Verlag GmbH ProSieben Media AG Mannesmann Eurokom GmbH Ford-Werke AG Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Motorola GmbH Honda Deutschland GmbH RTL Disney Fernsehen Gmbh & Co. KG Hyundai Motor Deutschland GmbH Fiat Automobil AG MAN Nutzfahrzeuge AG Mitsubishi International GmbH Eduscho Franz Zentis GmbH & Co. KG Mitsumi Electronics DG Bank Deutsche Dreiturm GmbH Europe GmbH Genossenschaftsb ank AG Peacock AG Direkt Anlage Bank Gehe AG AG Fielmann AG Henkel KGaA H & M Hennes & Mauritz GmbH Nokia Telecommunications GmbH Philips GmbH Consumer Electronics Dresdner Bank AG Glaxo Wellcome GmbH & Co. RTL Plus Deutschland Fernsehen GmbH & Co. Sat 1 Satelliten Fernsehen GmbH o.tel.o communications GmbH & Co. Philips Multimedia Network Systems GmbH Frankfurter Sparkasse Hoechst AG Ikea Deutschland Verkaufs GmbH & Co. Einrichtungs KG Karstadt AG Kraft Jacobs Suchard Erzeugnisse GmbH & Co. KG Langnese-Iglo GmbH Peacock AG Siemens AG Kreissparkasse München Lohmann & Co. AG Konsum Edeka Markt GmbH McDonald’s Deutschland Inc. Spiegel Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG Rockwell Semiconducter Systems Silicon Graphics GmbH MLP Merck KGaA Finanzdienstleistun gen AG Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG Nestlé Deutschland AG Mobilcom AG Mars GmbH Automobil Massenmedien TeleEDV kommunikation Finanzdienstleister Pharmazie Handel Nahrungs- und Sonstige Genußmittel Konsumgüter – Non Food Peugeot Deutschland GmbH Porsche AG Springer Verlag GmbH & Co.KG Vereins- und Westbank AG PLM Glashütte Münder GmbH Media Markt GmbH Pepsi Cola GmbH Roche Diagnostics GmbH Metro AG Procter Gamble GmbH Sachsenring Automobiltechnik AG Scania Deutschland GmbH Suzuki Auto GmbH Deutschland Toyota Deutschland GmbH Volkswagen AG Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Vogel Verlag und Druck GmbH & Co.KG Welt Report Verlagsgruppe GmbH Wort & Bild Verlag GmbH & Co. Schering AG Neckermann Versand AG Schneekoppe GmbH & Co. v. d. Linde Arzneimittel GmbH Obi Bau- und Union Deutsche Heimwerkermärkte Lebensmittelwerke GmbH & Co. KG G.m.b.H. Otto Versand Volvo Deutschland GmbH ZDF Süddeutscher Verlag GmbH Siemens Business Services GmbH & Co KG Telda Fax AG T-Mobil/Deutsche Telekom Mobil GmbH Viag Interkom GmbH & Co. Tektronix GmbH Unisys Deutschland GmbH Vobis Microcomputer AG Zellaerosol GmbH Kursiv: Top 30 der werbestärksten Unternehmen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an AC Nielsen Werbeforschung [1999b] und Hoppenstedt GmbH [1998]. Abbildung B.2: Rangliste der 150 werbestärksten Unternehmen Peek & Cloppenburg AG Pflanzen Kölle Gartencenter GmbH & Co. KG Quelle Schickedanz AG & Co. Rewe Zentral AG Tengelmann Warenhandelsgese llschaft 51 Literaturverzeichnis AC Nielsen-Werbeforschung [1999a]: Die zehn werbestärksten Branchen in Deutschland, http://www.pmv.de/pmv/zaw/seiten/basis/wer-bra.html (Zugriff 27.08.1999). 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