5. Die Maxwell'schen Gleichungen 5.1. Der Verschiebungsstrom rot E =0 rot H = j bisher: div D= div B=0 Die Kontinuitätsgleichung (Ladungserhaltung) fordert: ̇ div j = 0 Wenn aber da rot H = j dann muss gelten ̇ = 0 , div rot H = div j . 0 Es fehlt offensichtlich ein Term, der diesen Widerspruch korrigiert. 115 rot H = j ̇ D Postulat: div rot H = div j div ̇ D=0 div j ̇ = 0 Bedeutung: ̇ D ̇ D = 0 ̇ E ̇ P erzeugt ein Magnetfeld = Verschiebungsstromdichte rot H = Stromdichte + Verschiebungsstromdichte d P : wird durch Ladungsträgerbewegung verursacht, dt d E : ist ein neuer Effekt (wesentlich für Wechselstrom). dt 116 5.2. Das Faraday'sche Induktionsgesetz Magnet wird an Spule heran bewegt -> Induktion einer Spannung = ∫ B ⋅d f Fläche der Ringspule d =∮ E ⋅d r dt Änderung des Flusses erzeugt elektrisches Feld Richtung von E ist durch die Lenz'sche Regel (entgegen der Ursache) gegeben. j=σE da eine Spannung in einem Leiter einen Strom verursacht j erzeugt Magnetfeld Hs Hs und HM sind entgegengesetzt gerichtet ―> Abstoßung 117 Um Strom zu erzeugen, muss Arbeit geleistet werden. ∮ E ⋅ d r ist positiv (festgelegt durch Skizze) d d = ∫ B ⋅ d f dt dt Faraday`sches Induktionsgesetz negativ d d E ⋅d r = = − ∫ B ⋅d f ∮ dt dt 22. September 1791 Newington Butts † 25. August 1867 bei Hampton Court Ui =∮ E ⋅ d r = induzierte Spannung hat anderes Vorzeichen als früher r2 U r1 − U r2 = −∫ E ⋅d r r1 Grund: Induzierter Strom verursacht Spannung früher: Spannung verursacht Strom 118 Anwendung des Stokes'schen Satzes d E ⋅ d r = rot E ⋅d f = − B ⋅d f ∮ ∫ ∫ dt rot E = −̇ B Die differenzielle Form besitzt nicht die vollständige Information. Zeitliche Änderungen von B verursachen einen Wirbel von E, aber auch die Fläche kann zeitlich veränderlich sein. ∫ ̇B df wäre nicht ausreichend, aus rot E = −̇ B ist dies nicht zu sehen. Experimenteller Befund: d B ⋅d f ∫ dt ist richtig (Generator) Stromerzeugung (Dynamo, Generator) 1866/7 technische Realisierung durch Siemens Ernst Werner von Siemens 13. Dezember 1816 in Lenthe bei Hannover; † 6. Dezember 1892 in Berlin 119 5.3. Das System der Maxwell'schen Gleichungen rot H = j ̇ D div D= rot E = − ̇ B div B=0 Achtung: Den Inhalt dieser Seite sollten Sie zur Prüfung wissen. Er ist absolut notwendig (aber nicht hinreichend). Statik: alle Zeitableitungen Null, j = 0 Stationäre Ströme: alle Zeitableitungen Null, j ≠ 0 Materialgleichungen: D = 0 E P E B = µ0 H M H j = j E Näherungen D = E B = µ H j = E Kontinuitäts-Gleichung folgt direkt aus den Maxwell'schen Gleihungen: rot H = j ̇ D ̇ div j = 0 Kraft: Lorentz-Kraft F = q E q v × B 120 Die Maxwell'schen Gleichungen wurden zwischen 1861 bis 1864 von James Clerk Maxwell entwickelt. ● ● Sie beschreiben in einer geschlossenen Form die Erzeugung von elektrischen und magnetischen Feldern durch Ladungen und Ströme, sowie deren Wechselwirkung und bilden die theoretische Grundlage der Elektrodynamik und der Elektrotechnik. ● Die Maxwell'schen Gleichungen beinhalten: ● das Ampère'sche Gesetz, ● das Faraday'sche Gesetz ● das Gauß'sche Gesetz ● Das Zusammenfassen dieser Gesetze in eine einheitliche Theorie und die Erkenntnis der Notwendigkeit des Maxwell'schen Verschiebungsstromes aus theoretischen Überlegungen stellt eine der herausragendsten Leistungen dar. 1931, zum hundertsten Jahrestag von Maxwells Geburt, beschrieb Einstein das Werk Maxwells als „das Tiefste und Fruchtbarste, das die Physik seit Newton entdeckt hat“. James Clerk Maxwell 13. Juni 1831 in Edinburgh † 5. November 1879 in Cambridge 121 5.4. Energie(erhaltungs)satz Maxwell'sche Gleichungen rot H = j ̇ D rot E = −̇ B ∣ ⋅ E Skalarprodukt ∣ ⋅ H Subtraktion der Gleichungen E ⋅rot H − H ⋅rot E = j⋅ E E ⋅̇ D H ⋅̇ B Es gilt: −div E × H= E ⋅rot H − H ⋅rot E −div E × H= j ⋅ E E ⋅̇ D H ⋅̇ B Joule'sche Wärme Falls D = ε E und B = µ H (falls nicht: siehe Landau/Lifschitz: Elektrodynamik der Kontinua VIII) 122 −div E × H = E ⋅̇ E µ H ⋅̇ H da d H ⋅ H = ̇ H ⋅ H H ⋅̇ H = 2 H ⋅̇ H dt −div E × H= 2 1 = 2 d E⋅ E µ dt 2 d E⋅D 1 dt 2 d H ⋅H dt d H ⋅B dt elektromagnetische Energiedichte: w = w el w mag = 1 1 E ⋅D H ⋅ B 2 2 ẇ div E × H = − Energiesatz der Elektrodynamik 123 Definition: Poynting-Vektor S = E × H John Henry Poynting 9. September 1852 in Monton † 30. März 1914 in Birmingham Für Nichtleiter σ = 0 -> ν = 0 ẇ div S = 0 Energieerhaltungssatz Die Energiedichte kann sich nur ändern, wenn ein Energiestromes fliesst. —> Poynting-Vektor = Energiestromdichte in Richtung des Energieflusses In isotropen optischen Medien ist der Poynting-Vektor parallel zum Wellenvektor. In anisotropen optischen Medien, zum Beispiel in doppelbrechenden Kristallen, gilt dies im allgemeinen nicht. (Der Poynting-Vektor beschreibt 3 der 10 unabhängigen Komponenten des EnergieImpuls-Tensors des elektromagnetischen Feldes in der Relativitätstheorie.) ν ≠ 0 Elektromagnetische Energie kann in Wärme umgewandelt werden Damit existiert kein Erhaltungssatz für elektromagnetische Energie. 124 5.5. Die Wellengleichung Radiowellen -> Licht -> Röntgen -> Gamma-Strahlung sind elektromagnetische Wellen ● ● Voraussetzungen für die Herleitung der Wellengleichung: ● µ, ε sind zeitliche und räumliche skalare Konstanten ● ρ = 0 keine freien Ladungen ● σ = 0 keine Leiter (nicht leitfähig) ● aus Maxwell: D = E, B = µ H rot H = ̇ E rot E = −µ ̇ H div E =0 div H =0 - eine der Gleichungen mit rot nehmen und rot rot bilden rot rot E = − µ rot ̇ H = −µ ̈ E E = grad div E − rot rot E 0 2 2 ∂ E 1 ∂ E E = µ 2 = 2 ∂t c ∂ t2 1 Lichtgeschwindigkeit = µ in Medien mit ε, µ} c2 1 = 0 µ0 2 c Wellengleichung Vakuum c 125 2 2 ∂ E 1 ∂ E E = µ 2 = 2 ∂t c ∂ t2 Lösung einer linearen, partiellen Differenzialgleichung; allgemeine Lösung ist eine ebene Welle Re E : physikalisch sinnvoll E r ,t = E 0 e i k⋅r − t x x E0 selbst kann komplex sein: E 0 = ∣E 0 ∣⋅e i x , E 0y = ∣E 0y ∣⋅e i , y E 0z = ∣E 0z ∣⋅e i z ∣E 0x ∣= Re E 0x 2 Im E 0x 2 Damit gilt ausführlich Re E E x r , t = ∣E 0x∣cos k⋅r −t x E y r ,t =∣E 0y∣cos k⋅r − t y E z r , t = ∣E 0z∣cos k⋅r − t z 126 Überprüfen unseres Lösungsansatzes: ∂ E = −i E ∂t E= E 0 ei k⋅r − t ∂ E = i k x E ∂x ∇⋅ E =i k⋅ E 2 2 E = ∇ E = −k E Damit folgt für unsere Wellengleichung E= 1 ̈ E 2 c 1 −k 2 E = 2 - 2 E c 2 k 2 − E=0 2 c Wir suchen eine nichttriviale Lösung mit E ≠ 0 2 2 k = 2 c = c∣k∣ für beliebige Vektoren k , E0 127 Bedeutung von ω: z. B. x-Komponente Re E x E x r , t = ∣E 0x∣cos k⋅r −t x Der Kosinus ist eine periodische Funktion, die Periode ist τ: = 2 Kreisfrequenz ω: f = 1 Frequenz 2 = = 2 f Bedeutung von k: Wir wählen ein k = k x , 0 , 0 cosk x x − t x Die Wellenlänge λ ergibt sich aus kx λ = 2 π kx = 2 falls k in x-Richtung 128 Allgemein gilt: 2 ∣k∣= k = = c k ⇒ 2 f = c 2 f =c Ebene Wellen E= E 0 ei k⋅r − t Warum wird die obige Lösung ebene Welle genannt? Für konstante Zeit t: k gegeben k⋅r = const. 1 lineare Gleichung für x, y, z Ebenengleichung k ist ein konstanter Vektor auf der Ebene, der e = k in Ausbreitungsrichtung der Welle zeigt. 129 t = beliebig: E ist konstant auf einer Ebene, die sich mit Geschwindigkeit c in Richtung k bewegt. k⋅r = k⋅r0 = t da r0 ∥ k k r 0 = t r0 = t = ct k unendlich ausgedehnter Lichtstrahl Eine ebene Welle ist eine Welle, deren Wellenfronten Ebenen konstanter Amplitude sind,die sich geradlinig ausbreiten. 130 Allgemeine Lösung: Durch Überlagerung von ebenen Wellen lassen sich beliebige andere Wellen darstellen. Die Superposition ist möglich, da die Maxwell'schen Gleichungen lineare DGL sind, so dass die Summe von Lösungen wieder eine Lösung ist. E r ,t = ∫ E 0 k e i k⋅r − t d 3 k E0(k) ist die Amplitude, welche von Richtung und Frequenz abhängen kann. Welchen Charakter (transversal oder longitudinal) haben die Wellen? Es gilt immer noch ε = skalar = const. und ρ = 0. =0 div E = ∇⋅ E =i k⋅E k⋅ E =0 E ⊥ zur Ausbreitungsrichtung Ebene Wellen sind transversale Wellen, das elektrische Feld schwingt senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. 131 Bemerkungen ● ● Röntgen hielt seine Strahlen noch für longitudinales Licht. Falls ε ein Tensor k E = 0 i. Allg. k nicht senkrecht zu E anisotropes Medium (nicht kubischer Einkristall) Wellen haben longitudinale Anteile —> Doppelbrechung ● ρ ≠ 0 (z. B. Ionosphäre) div E= i k⋅E = --> longitudinale Schwingungen --> „Plasma-Schwingungen“ Wilhelm Conrad Röntgen 27. März 1845 in Lennep (heute Stadtteil von Remscheid) † 10. Februar 1923 in München Nobelpreis Physik 1901 Wellen werden charakterisiert durch: ● Amplituden: |E0x|, |E0y|, |E0z| Nur zwei sind unabhängig, da E⋅ k = 0, in Ausbreitungsrichtung ist die Amplitude Null. ● Wellenlänge λ und Frequenz f ● 2 Phasen ● Polarisation (linear, zirkular, elliptisch) 132 Polarisation elektromagnetischer Wellen a) linear polarisiert mit k || z E0y y Phasen αx = αy x x E0 E x r , t = ∣E 0x∣cos k⋅r −t x E y r ,t =∣E 0y∣cos k⋅r − t y E = E 0x ex E 0y ey E x =∣E 0x∣cos k⋅r −t E y =∣E 0y∣cos k⋅r − t = ∣E 0x∣ex ∣E 0y∣ey cos k⋅r− t E orts- und zeitunabhängig feste Richtung von E (Polarisations-Richtung) y tan = ∣E 0∣ ∣E 0x∣ 133 b) zirkular (Phasen αx – αy = ± π/2) x y ∣E 0∣=∣E 0∣= E E = E cos k x− t e x ∓sink z −t für fester Raumpunkt = Parameter-Darstellung Kreis = k aus Eheu =− 2 2 x Blickrichtung im pos. z E-Vektor durchläuft einen Kreis vom Radius E mit Winkelgeschwindigkeit ω in einer Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtung c) elliptisch: beliebige Phasendifferenz, x z k x ∣E 0∣ ≠ ∣E 0∣ 134 Wie sieht das H-Feld aus? =−µ ̇ rot E H = ̇ rot H E = rot ̇ rot rot H E=−µ ̈ H =grad div − H rot rot H H 0 2 1 ∂2 H ∂ H H =µ = 2 2 ∂t c ∂ t2 mit der ebenen Welle als Lösung r ,t = H 0 e i k⋅r −t H =0 wegen div H k⋅H =0 mit =c∣k∣ ⊥ k H Ausbreitungsrichtung Zusammenhang zwischen E und H: =−µ ̇ rot E H = 1 k × E H µ =i µ H i k × E ⇒ ⊥ k und H ⊥E H 135 Für den Betrag von |H| gilt damit: k∣∣E∣ ∣ µ ∣ ∣E ∣ E∣ ∣ ∣H∣= = = = ∣E µ µ µ µc Für die Energiestromdichte erhalten wir: k × E 1 S= E × H = E × = E × k × E µ µ = − C Es gilt: A× B×C B A⋅C A⋅B 2 heißt hier Re E E ⋅Re E 1 2 k 2 k 2= 1 E 2 e S= [ k E − E k⋅E ]= E = e E µ µ µ cµ 0 µ µ 2 D=E E⋅ D= H H =µ H =H B= H⋅ B 1 1 ⇒ w el =w mag = w w= E ⋅D H⋅B 2 2 1 = e c w S = e E⋅D = e c E⋅D µc Elektromagnetische Energie strömt mit Lichtgeschwindigkeit in Ausbreitungs136 richtung der Welle. Definition: Brechungsindex n c vak 1 1 1 c= = = r r 0 0 n n= r r Der Brechungsindex n ist das Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit des Lichtes im Vakuum und seiner Geschwindigkeit c im jeweiligen Medium. Meta-materialien = Material mit negativem Brechungindex 1964 sagte der sowjetische Physiker Victor Veselago die Existenz von Materialien mit negativen Brechzahlen voraus. Würde die Herstellung eines solchen Materials gelingen, könnte man damit Linsen herstellen, deren Auflösungsvermögen weit besser wäre als das von Linsen aus gewöhnlichen optischen Werkstoffen. Forschern um Srinivas Sridhar von der Northeastern University in Boston gelang es, einen Verbundwerkstoff herzustellen, der ein feines Gitter aus Metalldrähten enthält, das für Mikrowellen eine negative Brechzahl zeigt. Im Oktober 2003 hat eine Gruppe um Yong Zhang in Colorado entdeckt, dass Kristalle aus einer Legierung von Yttrium, Vanadium und Sauerstoff eine negative Brechzahl für Lichtwellen eines großen Frequenzbereichs aufweisen. Der Kristall besteht aus zwei ineinander geschachtelten Kristallgittern mit symmetrischen optischen Achsen. Die negative 137 Lichtbrechung tritt aber nur in einem gewissen Winkelbereich des Einfallswinkels auf. Eigenschaften von normalen und negativ brechenden Medien Ein halb in Wasser getauchter Bleistift erscheint geknickt, weil der Brechungsindex von Wasser höher ist als der von Luft. Wenn Licht von einem Medium mit niedrigem Brechungsindex n in eines mit höherem Index übergeht, wird es zur Normalen hin gebrochen. Ein Objekt, das sich in einem Medium mit positivem Index vom Beobachter entfernt, erscheint infolge des Doppler-Effektes röter. In einem negativ brechenden Medium wird der Bleistift scheinbar komplett aus dem Medium heraus geknickt. Wenn Licht von einem Medium mit positivem Brechungsindex in eines mit negativem Index übergeht, wird es komplett zurück zu derselben Seite der Normalen gebrochen. In einem Medium mit negativem Index erscheint ein sich entfernendes Objekt blauer. 138 Ein geladenes Objekt, das sich in einem positiv brechenden Medium schneller als die darin geltende Lichtgeschwindigkeit bewegt, erzeugt einen Kegel aus Cerenkov-Strahlung in Vorwärtsrichtung. In einem negativ brechenden Medium weist der Kegel rückwärts. In einem Medium mit positivem Index wandern die Berge und Täler eines elektromagnetischen Pulses in dieselbe Richtung wie der gesamte Puls und die Energie. In einem negativ brechenden Medium wandern die Einzelschwingungen entgegengesetzt zum Gesamtpuls und zur Energie. 139 normales Material Ein elektrisches Feld (grün) erzeugt eine geradlinige Bewegung der Elektronen (rot). Ein Magnetfeld (violette Pfeile) induziert eine kreisförmige Bewegung der Elektronen. Metamaterial Realisierung eines Metamaterial Geradlinige Ströme (rote Pfeile) fließen in parallel angeordneten Drähten Kreisförmige Ströme fließen in Spaltringresonatoren; diese können auch quadratisch sein. Die Drähte und Resonatoren müssen kleiner als die Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung sein. 140 Anwendungen von Materialien mit negativem Brechnungsindex Superlinse Eine rechteckige Platte aus Material mit negativem Brechungsindex wirkt als Superlinse. Das von dem Objekt (links) ausgehende Licht (blaue Linien) wird an der Oberfläche der Linse gebrochen und vereinigt sich innerhalb der Platte zu einem spiegelverkehrten Bild. Beim Austritt aus der Platte wird das Licht erneut gebrochen und erzeugt ein zweites Bild (rechts). Bei einigen Metamaterialien enthält das Bild sogar Details, die kleiner sind als die verwendete Wellenlänge. Tarnkappe (für Mikrowellen) Vor kurzem gelang die Realisierung einer (2D) Tarnkappe für Mikrowellen. Das Objekt ist für MW einer bestimmten Frequenz unsichtbar. Ähnliches wurde auch schon für rotes Licht durch ein gitterartiges Material aus Silber erreicht, das mit Löchern von 100 nm einen Brechungsindex von -0,6 bei 780 nm Wellenlänge besitzt. „Metamaterial Electromagnetic Cloak at Microwave Frequencies“, D. Schurig et al., Science (2006): 314, 977 - 980 141 Ändert sich beim Durchgang zu einem anderen Medium die Wellenlänge λ oder die Frequenz f? Die Frequenz bleibt konstant, da E ~ eiωt. Um die Randbedingungen für alle Zeiten t zu erfüllen, muss deswegen gelten ωinnen = ωaußen. --> λ ändert sich, da w=ck gilt erhalten wir c vak k vak =c k (im Stoff z.B. Glas) k =n k vak = vak Wellenlänge wird kürzer, n > 1 n 142 Der Wellenwiderstand charakterisiert, wie sich eine Welle in einem Medium fortpflanzt. Bildlich entspricht dies der Härte oder Weichheit, die das Medium der sich ausbreitenden Welle entgegensetzt. E µ = H µ Z 0 = 0 =377 0 Def. Wellenwiderstand: Z = Vakuum: Aus dem Zusammenhang zwischen E und H erhalten wir: k × E = µ H k E= µ H E µ µ µ = = µ c= = H k µ Widerstandstypen: ● Ohmscher Widerstand ● Wechselstromwiderstände (Kapazitäten, Induktivitäten, Impedanz) ● Wellenwiderstand bei Hohlleitern (wichtig für Anpassung damit es nicht zu Reflexionen kommt, z.B. Netzwerke 50 Ω) ● 143 5.6. Wellen in Materie (mit Absorption): Telegrafengleichung Bisher hatten wir ebene Wellen als Lösung der Wellengleichung. E= E0 e i k⋅r − t x E x =E 0 cos k⋅r −t x Da die Energiedichte proportional zum Quadrat der elektrischen Feldstärke ist, muss sich die Amplitude ändern, wenn Absorption auftritt. ● Welche Voraussetzung bei der Herleitung der Wellengleichung ändert sich in Materie? ● µ, ε konstante Skalare ● ρ = 0 auch erfüllt ● σ = 0 ist nicht erfüllt. Wichtig ist die Frequenzabhängigkeit, entscheidend ist die Leitfähigkeit bei der Frequenz der sich ausbreitenden Welle, so kann σ(ω=0) = 0, aber σ(ωLicht) ≠ 0. ● =−̇ rot E B = E ̇ rot H E =−µ rot ̇ rot rot E H =−µ ̇ E ̈ E da rot rot=grad div− 2 1 ∂ E ∂E E= 2 µ 2 ∂t c ∂t Telegrafen-Gleichung 144 2 1 ∂ E ∂E E= 2 µ 2 ∂t c ∂t Analogie aus der Mechanik: Die erste Zeitableitung gibt eine Geschwindigkeit, Reibungskräfte sind proportional zur Geschwindigkeit. Reibung = Dämpfung einer Bewegung ∂ E Absorption ∂t Die Telegrafengleichung ist nicht mehr Zeit invariant, d.h. die Symmetrie (t -> – t) ist zerstört. Absorption ist ein irreversibler Prozess. Die Lösung der Telegrafengleichung wird wieder durch einen ebenen Wellen Ansatz gesucht. r , t = E0 e i k⋅r − t E ∂E ∂ E ~ −i E ~ i kx E ∂t ∂x −k 2 E E Einsetzen des Ansatzes gibt eine Bedingung, wann der Ansatz eine Lösung ist: 2 =− −k E E−i µ E 2 c 2 145 Nur die nichttriviale Lösung mit E ≠ 0 ist von Interesse: 2 2 k = 2 i µ c 2 k = 2 i µ=i c Damit erhalten wir rein formal einen komplexen Wellenvektor k. Anstatt eines komplexen k, führen wir einen komplexen Brechungsindex ñ ein. k = k vak n n =ni Um die Ausbreitungrichtung der Welle zu bezeichnen führen wir einen Einheitsvektor e in Ausbreitungsrichtung ein. i e⋅r k E = E0 e vak n − t −e⋅r k i e⋅r k = E0 e e vak vak n−t Amplitude Die Amplitude nimmt mit exponentiell mit der Ausbreitung (wachsendes r) ab. 146 Die Absorption bewirkt also eine gedämpfte Schwingung. Die Ursache der Dämpfung liegt in der Leitfähigkeit. ≠0 j= E v=j⋅E. Es fließt ein Strom bei bei der Frequenz der elektromagnetischen Welle. Der Stromfluss ist immer mit Joule'scher Wärme verbunden. Die Umwandlung von elektromagnetischer Energie in Wärme zeigt sich in der exponentiell kleiner werdenden Amplitude der Schwingung. Der Imaginärteil des komplexen Brechungsindex steht für die Absorption (kvakκ) und kann als Absorptionskoeffizient α interpretiert werden. (Im Allgemeinen ist der Absorptionskoeffizient = 2 kvakκ, da die Intensität proportional zum Betrag des Poyntingvektors |S| ist.) Wenn ein Material bestimmte Frequenzen absorbiert, ist es in diesem Bereich immer leitfähig für einen Wechselstrom mit diesen Frequenzen. z.B. Glasfilter: grünes Glas - absorbiert rotes Licht und ist in diesem Frequenzbereich auch leitfähig. 147 Die Absorption ist also direkt mit dem komplexen Brechungindex verbunden. Dieser kann auch direkt aus der Dielektrizitätskonstante abgeleitet werden. Damit wird die elektromagnetische Wechselwirkung direkt mit einer Materialeigenschaft in Beziehung gesetzt. n = 2 µ2r 1 r µr 2r µ2r 2 2 2 0 für 0 n r µr 2 µ2r 1 2 2 = −r µr r µr 2 2 2 0 für 0 ● ● ● =0 Wurzel einer komplexen Zahl ist mehrdeutig, gewählt wird die Lösung für die σ = 0 für ω -> 0 ist. n(ω) heißt Dispersion, starke Abhängigkeit von σ(ω), ε(ω) und eventuell µr(ω). 148 Historisches: Warum eigentlich Telegrafengleichung? Wilhelm Weber und Carl Friedrich Gauß führten 1833 Versuche mit einem elektromagnetischen Telegrafen durch. Im selben Jahr gelang ihnen die erste telegrafische Nachrichtenübertragung vom Physikgebäude in der Göttinger Innenstadt zur Göttinger Sternwarte. Zur Nachrichtenübertragung dienen positive oder negative Spannungspulse, die durch gezieltes Umpolen und Auf- und Abbewegen einer Induktionsspule erzeugt werden. Der entscheidende Durchbruch kam 1837 mit dem von Samuel Morse konstruierten und 1844 verbesserten Schreibtelegrafen. Mit der Verlegung von Seekabeln wurde 1839 begonnen. Nach mehreren Fehlschlägen wurde die erste Verbindung zwischen Europa und Nordamerika 1857/58 eingerichtet. Johann Carl Friedrich Gauß Wilhelm Weber 24. Oktober 1804 in Wittenberg 30. April 1777 in Braunschweig † 23. Februar 1855 in Göttingen † 23. Juni 1891 in Göttingen Samuel Finley Breese Morse 27. April 1791 in Charlestown † 2. April 1872 in New York 149 5.7. Strahlung eines schwingenden Dipoles Ebene Wellen kommen aus ∞ und gehen nach ∞. Was ist ihre Ursache? Wie enstehen elektromagnetische Wellen? Es sind Quellen notwendig: Antenne, Lichtquelle Für Quellen gilt: ̇≠0 wegen ̇div j=0 j≠0 Die Quelle soll sich in Koordinatenursprung bei r = 0 befinden. Außerdem soll wie bisher gelten: = ̇ rot H E =0 div H =−µ ̇ rot E H =0 div E Damit gilt die Wellengleichung ohne Absorption. und H Hertz hat einen Trick gefunden, wie man eine Lösung für E findet, um dann auf ̇ und j im Ursprung zurück zuschließen (Insofern genial, da andere Wege meist nur auf die Fernfelder weit weg von der Antenne kommen.) 150 Hertzscher Hilfsvektor Z : r ≠0 : =rot ̇ H Z Heinrich Rudolf Hertz 22. Februar 1857 in Hamburg † 1. Januar 1894 in Bonn rot rot ̇ Z = ̇ E 1 zeitlich konstantes Feld E = rot rot Z Annahme: für eine ungeladene Antenne (ρ = 0) sei das zeitlich konstantes Feld ≡ 0 = 1 rot rot Z = 1 [grad div Z − E Z] Aus den Maxwellschen Gleichungen und dem Hertzschen Hilfsvektor erhalten wir ̇ = − rot ̈ rot E = − H Z = rot −µ ̈ Z grad =−µ ̈ E Z grad mit beliebigem φ, da rot grad φ ≡ 0. 1 1 grad div Z − Z =− ̈ Z grad 151 nun wird φ so gewählt, dass gilt 1 grad div Z =grad 1 = µ ̈ Z Z = 2 ̈ Z c Man löse nun diese Gleichung für Z und berechne H und E aus 1 =−µ ̈ E Z grad div Z =rot ̇ H Z Eine Lösung wäre natürlich: = Z0 e i k⋅r −t , Z aber diese Lösung erlaubt keinen Rückschluss auf j in der Quelle. r ,t = Z0 e Z Kugelwellen als Ansatz von Hertz: i t−k r r Kugelwellen sind Lösung, falls ω = ck. Die Amplitude von Z (nicht E oder H) ist konstant, falls t=k r r = =c t k Die Amplitude ist konstant auf einer Kugel, deren Radius mit Lichtgeschwindigkeit 152 wächst. Beweis: In Kugelkoordinaten gilt: 2 ∂ 2 = 2 ∂ Winkelableitungen ∂r r ∂r Die Winkelableitungen spielen keine Rolle, da unser Ansatz Z nicht von Winkeln abhängt. r ,t = Z0 e Z [ ∂ Z =− 1 Z 1 −ik Z 0 ei t− kr =− 1 ik Z ∂r r r r 2 1 1 ∂ Z = 1 ik 1 ik Z ik Z r r r ∂r2 r2 2 1 1 2 1 ik = ⇒ Z= 2 Z Z− ik Z r r r r Damit erhalten wir: ] i t−k r r 2 = 1 Z 1 ik Z Z 2 r r 1 2 1 1 2 = 1 ik − ik Z Z ik Z − Z =−k 2 Z 2 2 r r r r r 2 Z =−k Z 2 1 ̈ − Z= 2 Z 2 c c = Z 1 ̈ Z ist erfüllt, falls =ck 2 c 153 Berechnung von H: Es gilt: =rot ̇ H Z =i rot Z r ,t = Z0 e Z rot V = rot V −V ×grad [ = −i Z0×grad 1 e i t −k r = −i Z0 × −r e i t−kr 1 grad e i t −kr H r r r3 Für den Term mit grad ei(ω t - k r) gilt: r ] r= x 2 y 2 z 2 2 2 2 ∂ e i t−k r =e i t−k r −ik ∂ x y z =−ik e it−k r 1 ∂x ∂x 2 grad e i t−k r i t−k r 2x −ik i t−k r = e x 2 2 2 x y z r ~r Damit erhalten wir für das Magnetfeld: [ ] =i 0 Z0 × r i k r ei t −k r =i 0 Z0 × r i r r 2 e i t−k r H 3 2 3 3 r r r r [ ] Erstes Glied wichtig für r < λ: Nahfeld, Nahzone Zweites Glied wichtig für r > λ: Fernfeld, Fernzone 154 1. Nahzone: Um auf j in der Antenne zu schließen: und nur erstes Glied für H: r 0 e −ikr −i =e 2 r 0 ≈e ≈1 =i Z0 × r3 e i t H r wenn wir ein harmonisch veränderliches Z0 einführen Z0 t = Z0 e i t r =i Z0 t × r = ̇ H Z t × 0 r3 r3 Nahzone ist nicht nur r < λ, sondern auch ω -> 0, da =2 c / , d.h. wir suchen eine Lösung für niederfrequente Wechselströme, die obiges H liefern. Erinnerung: Biot-Savart: Drahtstück dr' bei r' = 0 erzeugt ein Magnetfeld bei r. r = I d r ' × r dH 4 r3 (sieht überraschend ähnlich aus!) 155 Jetzt kommen wir endlich zu einem Dipol: Q −Q d r ' mit Qt =Q 0 e p =Q d r ' i t i t p t =Q d r ' =Q 0 e d r ' Ursache für zeitlich veränderliche Ladung in einem Volumen ist ein Strom der fließt Id r ' =Q̇ d r ' =̇p t Unsere Lösung entspricht einer mit Wechselstrom gespeisten Dipolantenne, falls ̇pt p ̇ Z 0 t = bzw. Z0= 4 4 Insgesamt gilt für das H-Feld: =i H p0 r ik r ik i t −kr i × 3 2 r e = p0 ei t−kr × 3 2 r 4 4 r r r r p t = p0 e [ it p0 e ] i t −kr [ [ = p0 e = p t− kr = p t− r i t− kr [ c = i p t− r × r ik r = 1 ̇p t− r × r ik r H 3 2 3 2 c c 4 4 r r r r ] ] ] 156 2. Fernzone: 1 1 ik =i ~ ∂ c ∂t c nur zweites Glied r ,t = ik ̇pt− r × r = 1 ̈pt− r × r H c c 4 r 2 4 c r2 H(t) wird verursacht durch einen Strom zu einem früheren Zeitpunkt Die Differenz zeigt Kausalität der Wellenausbreitung mit c. Berechnung von E: t− r c 1 ̈ E=−µ Z grad div Z p Z = 0 1 e i t−kr 4 r Als Übung für Ableitungen sehr zu empfehlen :-) 157 Als Lösung erhält man: [ ] =µ 2 Z − 1 p0 1 ik e i t−kr E 4 r3 r2 1 r r it−kr − p ⋅ r −3 −2 ik e 0 3 4 4 r r 1 1 ik ik r i t−kr − p ⋅ r − e 0 3 2 4 r r r [ [ ] ] Verschiedene Zonen: d= Größe der Quelle 2 Fernzone: Mittelzone: Nahzone: (für H war die Nahzone ~ 2 2 1 k 1 ~ ~ r r r k 2 1 ~ ~ r 2 r 2 r2 1 ~ 3 r d ≪≪r d ≪r~ d ≪r≪ 1 1 ~ und Fernzone ) 2 r r 158 Im folgenden Teil wird nur die Fernzone diskutiert (Nah- und Mittelzone sind allerdings wichtig für Geophysik oder Nahfeldmikroskopie) 1 p0⋅r r 2 i t−kr 2 E r ,t =µ Z − k e 3 4 r mit 2 2 2 k = 2 = µ c p0 e i t−kr Z = 4 r 2 µ i t−kr p0 r⋅r p0⋅r r E r ,t = e − 3 3 4 r r [ Es gilt: ] r × p0×r = p0 r⋅r −r r⋅ p 0 2 µ 1 r , t= E e i t−kr 3 [ r × p0 ×r ] 4 r 159 Wie früher gilt: r i t− r it−kr c p t = p0 e p t− = p0 e = p0 e c r r 2 ̈pt− =− p t− c c it Als Ergebnis für die Fernzone erhalten wir: r ,t = 1 ̈p t − r × r H 4 c c r2 r , t= 1 r × r × ̈p t− r E 4 r3 c Für elektromagnetische Wellen haben wir bereits einen Zusammenhang zwischen E und H hergeleitet. E r ,t =µc H ×r =µc H ×e r 160 Nachfeld wird beeinflusst durch Ladungen und Ströme der Quelle. Die elektrischen Feldlinien bei der Quelle folgen den Schwingungen der Ladungen. i t p t = p0 e 161 Das Fernfeld wird nur durch die gegenseitige Induktion bestimmt. 162 163 Winkelbeziehungen: E =0 r⋅ =0 r⋅H ⋅H =0 E } stehen senkrecht aufeinander Für den Poynting-Vektor folgt: 1 r r S= ̈ p t− ×r ] [ c 16 r c A× = − C A⋅B B ×C B A⋅C S= E ×H = c H ×r × H = c H⋅ H r r r 2 5 2 ∣ S∣~ r 4 2 2 sin ̈p Die Energie verteilt sich auf immer größere Kugelflächen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. 164 Zusammenfassung ● Elektromagnetische Wellen können durch eine Dipolantenne (schwingendes Ionenpaar = schwingender Dipol) erzeugt werden. ● Die elektromagnetischen Felder nehmen für große Entfernungen mit 1/r ab. ● Die Ausbreitung der Wellen erfolgt mit Lichtgeschwindigkeit. ● Längs der Dipolachse findet keine Abstrahlung ab, Maximum der Abstrahlung ist senkrecht zum Dipolmoment. H-Feld: Dipolmoment entlang der z-Achse, θ sei Winkel zur z-Achse - konzentrische Kreise um den Dipol - |H| wird mit sinθ schwächer (Null für θ=0,π) ● E-Feld: tangential zu den Längenkreisen - Für θ=0,π ist E in der Fernzone Null, d.h. die Terme der Nah- und Mittelzone werden wichtig. Diese Terme sind die Ursache für das Abbiegen der elektrischen Feldlinien. ● Magnetfelder sind mit den Wirbeln der elektrischen Felder und umgekehrt verknüpft. http://www.mikomma.de/fh/eldy/hertz.html 165 Zusammenfassung ● Eine Dipolantenne empfängt das elektrische Feld, Sender und Empfänger sollten parallel zueinander stehen, Das Magnetfeld kann über das Faraday'sche Induktionsgesetz genutzt werden (Ferritantenne, durch viele Wicklungen um einen Ferritkern kann die induzierte Spannung vergrößert werden.) Da die elektrische und magnetische Energiedichte gleich ist, sind diese Antennen gleichwertig. ● Der Poyntingvektor gibt die Energieabstrahlcharakteristik. Die Energie verteil sich auf immer größere Kugelflächen, die sich mit c ausbreiten. 4 2 ∣s∣~ 2 sin r Die Frequenzabhängigkeit in der 4. Potenz ist Ursache für die historische Entwicklung Langwelle -> Mittelwelle -> Kurzwelle -> UKW. 166 Jede beschleunigte Ladung strahlt elektromagnetische Wellen ab. Id r ' =Q̇ d r ' =̇p t Für eine Punktladung ρ=qδ(r-r0) ergibt sich: I d r =∫ j⋅d f d r =∫ v⋅d V =∫ q r −r0 v⋅d V =q v =̇p t ̈pt = q ̇v Anwendungen/Bedeutung: ● ● ● ● ● Atommodell Röntgenbremsstrahlung Synchrotronstrahlung = sehr breites, kontinuierliches Spektrum vom infraroten über den sichtbaren Spektralbereich, ins ultraviolett bis tief in den Bereich der Röntgenstrahlung mit hoher Strahlungsintensität 167 ● ● Freier-Elektronen-Laser (einer von 21 weltweit in 2006 ist in Rossendorf bei Dresden) Rayleigh-Streuung ist die Streuung elektromagnetischer Wellen an Teilchen, die klein im Vergleich zur Wellenlänge λ der Wellen sind. Der Streuquerschnitt ist proportional zur vierten Potenz der Frequenz. Blaues Licht wird stärker gestreut als rotes. Dieser Effekt ist für die blaue Farbe des Himmels bei hohem Sonnenstand, sowie für die rote Farbe bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verantwortlich. 168