Cannabinoide - illegale Drogen Cannabis ist eine übergeordnete Bezeichnung für Produkte des indischen Hanfs. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um THC (Tetrahydrocannabinol). Unter Haschisch versteht man den Cannabisharz aus den Blüten der weiblichen Pflanzen. Mit Marihuana sind die getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteile, vor allem der weiblichen Pflanze, gemeint. In der Wirkung ist Haschisch 10- bis 15-mal stärker als Marihuana. Marihuana und Haschisch werden meist geraucht, selten in Form von Getränken eingenommen. Die Wirkung ist stark von der äußeren Umgebung (Gruppeneinflüsse), der Persönlichkeitsstruktur, der Applikationsart und natürlich der Dosis abhängig. Nach einem Gefühl der Erregung und Spannung kann ein Zustand scheinbar gesteigerter Wahrnehmungsfähigkeit, verbunden mit Wahnvorstellungen, folgen. Was den Sport betrifft, so steht THC auf der Dopingliste. Es ist im Wettkampf verboten. Da aber THC im Urin über Wochen nachweisbar ist, ist von jeglichem Konsum schon aus Gründen des DopingKontrollsystems abzuraten. Selbst Passiv-Rauchen kann erhöhte Urinkonzentrationen hervorrufen. Eine Konzentration von 11-Nor-Delta-9-Tetrahydrocannabinol-9-Carbonsäure (Carboxy-THC) im Urin von mehr als 15 ng/ml stellt laut Laborrichtlinien Doping dar. Die Konzentrationsgrenze ist eingeführt worden, da z.B. auch durch Passivrauchen erhöhte Werte entstehen können. Im Jahre 2003 wurden zwanzig positive Dopingkontrollen auf THC festgestellt. Wichtig: Cannabinoide sind noch nach Wochen nachweisbar, so dass ein Leistungssportler schon aus diesem Grund um Cannabinoide einen großen Bogen machen sollte! THC ist über mehrere Tage bis Wochen nachweisbar. Die ungefähre Nachweisdauer im Urin beträgt für einmaliges Rauchen: bei chronischem Abusus: 3 - 7 Tage Wochen bis Monate Eine Unterscheidung zwischen einmaligem Konsum und Dauerkonsum kann mittels Haaranalyse vorgenommen werden. Dauerkonsum führt zur Einlagerung von THC ins Haar. Wirkung: Die Wirkung ist dosisabhängig. In niedrigen Dosen kann THC durch seinen beruhigenden Effekt leistungsfördernd bei Sportlern sein, die vor dem Start übermäßig nervös sind. Nach dem Wettkampf kann es zur besseren Entspannung beitragen. Falscher Einwurf! Gegen Doping & Medikamentenmissbrauch – Handlungsfeld SPORTVEREIN c/o Krankenhaus für Sportverletzte Hellersen - Abt. Sportmedizin Paulmannshöher Str. 17 58515 Lüdenscheid 02351 / 945-2285 02351 / 945-2283 [email protected] www.dopingfreier-sport.de Seite 2 Cannabinoide - illegale Drogen Weitere Wirkungen: • Entspannung • Milde Euphorie • Erhöhte Risikobereitschaft • Intensivierung von Sinneswahrnehmungen • Rötung der Augen • Herzfrequenzanstieg • Niedriger Blutdruck • Schmerzstillend • Antiepileptisch • Verschlechterung der koordinativen Fähigkeiten • Suchtpotential Cannabinoide haben ein großes Abhängigkeitspotential. Im Jahresbericht des Suchtstoff-Kontrollrates (Gremium der Vereinten Nationen) wird Cannabis in Deutschland als illegale Droge Nummer eins tituliert. Außerdem bauen immer mehr Westeuropäer illegal Hanfpflanzen an, um ihren Drogenbedarf zu decken. „Jugendliche halten diese Droge für harmlos und legal. Das ist ein Irrtum!“, sagte der UN-Sekretär Herbert Schaepe Anfang März 2004. Die Konzentration des Rauschmittels Tetrahydrocannabinol (THC) liegt heute bei 25 %, zu HippieZeiten seien es nur 2 % gewesen. Derzeit gibt es zwar noch keine Drogentoten durch Cannabiskonsum, aber ein Viertel der Drogentherapie-Plätze geht an abhängige Cannabispatienten. Schon bei 13- bis 15-Jährigen wird Cannabiskonsum festgestellt. Zur Prävention von Cannabis-Missbrauch im Sport wird derzeit der Einsatz von Test-Urinsticks zum Drogenscreening diskutiert. Siehe dazu folgende Literaturtipps: • MARECK, U. / Kress, A. / SCHWARZ, U.W. / GEYER, H. / SCHÄNZER, W.: Untersuchung und Beurteilung eines neuen Drogenscreening Test-Sticks zur Prävention von Cannabis-Missbrauch im Sport. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 55, Nr. 2 (2004), Seite 48 ff. • STEINACKER, J.M.: Kommentar zum oben genannten Artikel. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 55, Nr. 2 (2004), Seite 51 Weiteres zu Cannabinoiden unter www.dopingfreier-sport.de ! (Astrid M. Offer, Ärztin / Dipl.-Sportlehrerin, 12.10.04) Informationen zu den Themen Doping, Drogen, Ernährung, Training etc. auf www.dopingfreier-sport.de Immer auf dem aktuellen Stand sein! Wissen was verboten und erlaubt ist! Internet nutzen! Newsletter abonnieren! Falscher Einwurf! Gegen Doping & Medikamentenmissbrauch – Handlungsfeld SPORTVEREIN c/o Krankenhaus für Sportverletzte Hellersen - Abt. Sportmedizin Paulmannshöher Str. 17 58515 Lüdenscheid 02351 / 945-2285 02351 / 945-2283 [email protected] www.dopingfreier-sport.de