KLIMA SAVANNEN

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SAVANNEN
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Die Grasländer der tropischen Sommerregenzone bedecken besonders
in Afrika und Südamerika große Gebiete, sind aber auch in Australien, Asien und
Nordamerika anzutreffen. Die Temperaturunterschiede sind hier nicht so groß,
dafür herrscht der Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit vor. Je nach
Wasserangebot (die Niederschläge variieren zwischen 250 und 750 mm pro Jahr)
unterscheiden sich die Graslandschaften erheblich, weshalb es Feucht-, Trocken- und
Dornbuschsavannen gibt. Je nach geografischem Standor t spricht man von Savanne
(Afrika), Prärie (Nordamerika), Pampas (Südamerika), Steppe (Asien) oder Veldt
(Südafrika). Die afrikanische Savanne ist bekannt für ihren Ar tenreichtum. Hier
leben die größten und schnellsten Landtiere – Elefanten, Giraffen, Geparden,
Nashörner, Flusspferde und Löwen. Zudem durchstreifen riesige Herden von pflanzenfressenden Huftieren (Büffel, Zebras, Antilopen, Gnus) die Savannen. Wegen ihrer
Hörner, ihres Fells und ihrer Stoßzähne wurden viele dieser Tiere in den vergange-
In Australien finden sich infolge
der langen erdgeschichtlichen
Isolation viele einmalige Tierarten,
etwa die Kängurus.
nen Jahrzehnten stark bejagt (Safaris) und gelten heute als bedrohte Ar ten. Mit
Hilfe der Nationalparke und eigenen Schutzprogrammen wird versucht die
Bestände zu retten.
Die in der Savanne lebenden Menschen (zum Beispiel die Masai) haben sich ihrem
baumarmen Lebensraum gut angepasst. Ihre Häuser errichten sie aus Zweigen, Gras
und Lehm – den einzigen reichlich zur Verfügung stehenden Materialien. Die nordamerikanischen Prärieindianer haben ihre Unterkünfte ganz ähnlich angelegt.
Die Sahelzone, einst fruchtbares Weideland südlich der Sahara, bezeugt das emp-
Die australischen „Outbacks” sind
durch ein extrem trockenes, kontinentales Hitzeklima gekennzeichnet.
findliche Gleichgewicht der Natur : Trockenheit und Überweidung durch Rinder,
Ziegen und anderen Tieren, die das Gras bis zu den Wurzel abfressen, haben aus
dem Land eine Wüste gemacht.
Die australischen Outbacks sind viel trockener als die afrikanische Savanne. Sie
ernähren heute die (nach China) weltweit größte Schafpopulation. Daneben sind in
diesem Lebensraum u. a. das Känguru und der Emu anzutreffen. Bei den Pflanzen
dominieren die immergrünen Eukalyptusar ten.
Die Vegetation in den australischen
Trockengebieten ist von immergrünen Eukalyptusarten dominiert.
WIDERSTANDSFÄHIGE VEGETATION
Die Gräser der Savanne gehören zu den Langgrasar ten, die mehrere Meter hoch
werden können. Mit ihrem verzweigten Wurzelsystem können sie schnell Wasser
aufnehmen. Während der trockenen Jahreszeit befinden sich die Gräser in der
Ruhephase und sparen so Wasser. Sie sind auch weitgehend feuerfest: Zwar
geht bei den – häufig durch Blitzschlag oder menschliche Einflüsse verurKLIMA
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sachten – Bränden die gesamte in dem betreffenden Jahr
erworbene Biomasse verloren, jedoch verfügen die Gräser über ausreichende unterirdische Anteile, die umgehend aktivier t werden
können. Feuer sind lebenswichtig für das Grasland, das andersfalls
unter Unkraut, toten Pflanzen und Sträuchern ersticken würde.
ZUSAMMENFASSUNG: Das Wor t Savanne ist karibisch-indianischer
Herkunft und bezeichnete ursprünglich alle unbewaldeten Grasländer. Sie sind zwischen den Wendekreisen in der tropischen Sommerregenzone verbreitet und
bedecken sehr viel weitere Gebiete als die tropischen Wälder. Je nach herrschendem Wasserangebot unterscheidet man zwischen Feucht-, Trocken- und
Dornbuschsavannen. Die afrikanische Savanne ist nicht nur die größte, sondern auch
die ar tenreichste. Hier leben noch viele der größten Landsäugetiere wie Elefanten,
Nashörner, Flusspferde, Löwen und Giraffen.
Das Grasland ist Weideraum für das Vieh. Aber die steigende Weltbevölkerung
bewirkt einen doppelten Nutzungsdruck: Zum einen wird auf vielen früheren
Grasflächen Getreide angebaut, zum anderen werden für immer größere Viehbestände
immer mehr Weideflächen benötigt. Somit sind die Wildtiere dor t weitgehend dem
Die Savanne wird von unzähligen
Pflanzen fressenden Huftieren
(Büffel, Zebras, Gnus etc.) bevölkert.
Nutzvieh gewichen. Wenn aber zu viele Tiere auf einer Fläche weiden, wird die
Grasdecke zu dünn und der Boden der Erosion ausgesetzt.
In den Buschsavannen mit ihrem steinigen oder grobkörnigen Böden dominieren
Holzpflanzen. Die Bäume zeichnen sich durch drei auffallende Eigenschaften aus: Sie
haben oft eine schirmförmige Krone, sind weitgehend feuerfest
und besitzen
tiefliegende,
Früher weit verbreitet, lebt diese
äußerst gefährdete Unterart heute
nur noch in zersplitterten Gruppen.
Der Sibirische ist die größte
Tigerart und somit auch die größte
Raubkatze überhaupt.
bis zum
Grundwasser
reichende
Wurzeln,
die bis zu
40 Meter
unter die
Erdoberfläche
reichen
können.
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Ob in den Outbacks oder der Sahelzone, die Menschen die in Steppengebieten leben, kämpfen nicht so sehr mit hohen Temperaturunterschieden als
mit dem unterschiedlichen Wasserangebot. Wie in anderen extremen
Klimaregionen konnten sich auch hier nur sehr angepasste Tier- und
Pflanzenar ten durchsetzen. Denken wir beispielsweise an einige berühmte Ver treter
Südamerikas wie das Gür teltier oder den Ameisenbären, in Australien an Kängurus
oder Koalas und in Afrika an Giraffe, Elefant und Gazelle. Übrigens vermindern die
unterschiedlichen Körpergrößen der eben angeführ ten Ar ten die
Nahrungskonkurrenz. Die Giraffe nutzt beispielsweise das Blattwerk bis in sechs
Meter Höhe, darunter liegende Blätter gehören den kleineren Tieren. In all diesen
Lebensbereichen jedoch kommt eine Ar t in unglaublicher Menge vor : Termiten. Sie
sind die Baumeister der Savannen und an Perfektion kaum zu über treffen. Termiten
überdauern Feuersbrünste ebenso unbeschadet wie Dauerregen und Nässe.
Termiten sind hervorragende
Baumeister. Ihre Bauten reichen bis
tief unter die Erde, so sind sie vor
Feuer ebenso wie vor heftigen
Niederschlägen geschützt.
LERNZIELE:
Die Kinder setzen sich mit einem fremden Lebensraum intensiv auseinander.
Sie erkennen die extremen Schwankungen zwischen Trocken- und Regenzeiten.
Sie setzen sich mit einer Tierar t intensiv auseinander.
BAUANLEITUNG FORMICARIUM
Obwohl Ameisen und Termiten nicht zu unmittelbaren Verwandten zählen, ist ihre
Lebensweise doch vergleichbar. Sie sehen nicht nur ähnlich aus, sondern legen oft
auch das gleiche soziale Verhalten an den Tag. Die genaue Beobachtung von
Koalas leben im Süden Australiens.
Sie ernähren sich von einer
Mischung verschiedenster
Eukalyptusblätter, was eine Haltung
in Zoos schwierig macht. Erst in
jüngster Zeit hat man ihre
Ernährungsgewohnheiten erforscht.
Ameisen hilft also auch, die Lebensweise von Termiten zu verstehen. Für dieses
Projekt sind einige Werkstunden nötig, aber der Aufwand lohnt sich bestimmt!
ORT: Werkraum, später Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: Für den Bau mindestens zwei Vormittage,
danach Projekt, Beobachtungen, Pflege.
MATERIALIEN: Sperrholzplatte 44 x 41 cm, Holzleisten 4 cm
hoch und 2 cm breit: zwei Seitenteile 41 cm lang, zwei Seitenteile
Der Ayers Rock ist der Heilige Berg
der Aborigines in Australien.
15 cm lang, ein Seitenteil 34 cm lang, ein Eingangsstück 25 cm lang.
Ton, Modellgips, Plexiglasscheibe 35 x 30 cm, Kunststoffschlauch
(Durchmesser zwei Zentimeter), Isolierband, Becherglas mit weichem
Schraubdeckel, Holzleim.
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KOSTEN: ca. € 30,–.
UMSETZUNG: Hier unsere Schritt-für-Schritt-Bauanleitung, die uns die
SchülerInnen aus der VS Langenzersdorf zeigen.
Die Leisten werden wie auf unserem Foto auf die Holzplatte geklebt. Überprüfen,
ob die Plexiglasplatte gut auf den Holzleisten abschließt!
Mit Ton Gänge und Kammern bauen. (siehe Foto links)
Danach ein Ende des Kunststoffschlauches mit Hilfe der Modelliermasse im
Eingangbereich des Formicariums befestigen.
Die Form mit dem Modellgips ausgießen. Mindestens einen Tag gut trocknen lassen.
Sobald der Gips ausgehär tet ist, den Ton sorgfältig herauskratzen. Das Formicarium
mit Erde anfüllen, aber darauf achten, dass die Gänge nicht zu voll sind, sonst schließt
Der Bau eines Formicariums ist
zwar zeitintensiv, es kann aber
immer wieder verwendet werden.
die Glasplatte nicht gut ab und die Tiere entkommen!
Dann die Glasplatte auf die Oberfläche legen und alle Lücken gut mit einem
Isolierband abdichten.
In den Deckel des Becherglases eine Öffnung in Schlauchgröße schneiden und das
zweite Schlauchende tief hineinstecken, mit Modelliermasse befestigen.
Wieder einige Tage war ten, bis die Modelliermasse und der Gips gut durchgetrocknet sind.
Dann auf in den Gar ten oder aufs Feld!
Das Glas mit Erde, Samen, Gräsern und kleinen Holzstückchen anfüllen und
Ameisen einsammeln.
Bitte keine geschützten Waldameisenar ten fangen. Immer genug Tiere aus einem Nest
in das Glas geben. Den Fundor t markieren oder gut merken, dor thin werden die Tiere
nach dem Projekt wieder zurückgebracht. Die Ameisen finden sehr
schnell den Weg vom Glas in ihr neues Heim. Die Tiere nicht län-
Besonders wohl fühlen sich
die Tiere im Dunkeln.
Daher das Formicarium
mit einem schwarzen Tuch
ger als max. zwei Wochen im Formicarium halten, zum Freilassen
einfach das Becherglas abschrauben und das Formicarium im
Schulgar ten aufstellen. Keinesfalls in der prallen Sonne stehen
lassen und darauf achten, dass die Erde nicht zu sehr aus-
abdecken und nur für
trocknet. Sollte das der Fall sein, müssen die Tiere sofor t
Beobachtungszwecke
an den Fundor t zurückgebracht werden.
öffnen!
Das Formicarium kann immer
wieder eingesetzt werden
INFO SERVICE:
Über heimische Ameisen erfahren
Sie mehr im Ordner Lebensraum,
Kapitel Wald und Wiese –
Ameisen.
und wird viele Jahre für
interessante Einblicke in die
Ameisenwelt sorgen!
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Königin
LIES DEN TEXT GENAU DURCH!
In den Steppen Australiens sind sie die heimlichen Könige: Termiten.
Ihre Bauten sind wie turmar tige Hochhäuser und überall anzutreffen.
Sie sind verglichen zu den Häusern, die wir Menschen errichten,
riesig groß. Termiten gehören zur Familie der Insekten, bis zu drei
Millionen Tiere leben in einem Bau. Die Behausungen können
mehrere Meter hoch werden.
Als Baumaterial verwenden Termiten Erde,
Holzteilchen und ihren eigenen Kot. Die
Hauptnahrung der Termiten sind Holz oder Pilze,
König
die sie selbst in ihrem Bau züchten. Alle Termiten, die
in einem Bau zusammenleben, haben verschiedene
Aufgaben, die sie nach strengen Regeln erfüllen.
Die Königin: Sie fliegt aus um ein
Männchen zu suchen. Wenn sie einen König
Arbeiter
gefunden hat, wirft sie die Flügel ab. Danach
verlässt sie die Hochzeitskammer über viele Jahre nicht mehr. Die
Königin ist besonders groß (bis 14 cm lang); sie legt alle zwei bis
drei Sekunden ein Ei.
Kiefersoldat
Der König: lebt auch sein ganzes Leben in der Hochzeitskammer.
Die Arbeiter: sind sowohl männlich als auch weiblich. Ihre
Aufgabe ist es die jungen Termiten zu betreuen. Sie bringen das
Nasensoldat
Futter, bauen das Nest, füttern und versorgen das Königspaar und
tragen die Eier von der Hochzeitskammer in die Brutkammer.
Die Soldaten: ver teidigen das Nest. Deshalb besitzen sie große
Kiefer. Sie bewachen die ArbeiterInnen und kämpfen gegen
Ameisen, die die Hauptfeinde der Termiten sind.
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A R BEIT S BLATT
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