hohen therapeutischen Risikos nicht zum Aufgabengebiet des Zahnarztes. Die systemische Anwendung ist nur bei der Behandlung des anaphylaktischen Schocks zu vertreten. Hier können höchste Dosen lebensrettend wirken siehe hierzu auch Kap. "Behandlung von Notfällen": ... 4. Glucocorticoide Glucocorticoide können, wenn sie in hoher Dosierung gegeben werden, die Symptomatik des anaphylaktischen Schocks und schwerer allergischer Reaktionen mildern. Der dieser Wirkung zugrunde liegende Mechanismus ist zwar im Einzelnen nicht bekannt, doch wird die Gabe von Glucocorticoiden in Form der wasserlöslichen Injektionspräparate beim anaphylaktischen Schock aufgrund der guten klinischen Erfahrungen allgemein empfohlen. Glucocorticoide können Epinephrin nicht ersetzen; sie wirken nur unterstützend. Ihre Wirkung setzt verzögert, frühestens nach ca. 10 - 15 Minuten ein. ... b) lokal: In der Mundhöhle werden Glucocorticoide vom Zahnarzt bei schmerzhaften Entzündungen der Gingiva und der Mundschleimhaut - vielfach ohne gesicherte Indikation - angewendet. Berechtigt ist die Anwendung nur bei allergischen Reaktionen der Mundschleimhaut und bei Lichen ruber, wobei bei letzterer Indikation der Dermatologe hinzuzuziehen ist. In jedem Fall ist zur Vermeidung systemischer Nebenwirkungen die Behandlungszeit möglichst kurz zu halten. Für die lokale Applikation stehen Salben, Pasten oder Pastillen zur Verfügung, denen z.T. Antibiotika oder Desinfizientien zugesetzt sind, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhüten. Dies ist allerdings nur gewährleistet bei Keimen, die gegenüber diesen Zusätzen empfindlich sind; bei Pilzen und Viren ist das in der Regel nicht der Fall. NICHTSTEROIDALE ANTIPHLOGISTIKA In diese Kategorie fallen mehrere Wirkstoffgruppen: 1. Salicylsäure-Derivate (Salicylate), 2. Pyrazol-Derivate, 3. Arylessigsäure-, Arylpropionsäure-, Heteroarylessigsäure-, Heteroacrylpropionsäure-Derivate und ähnliche Verbindungen, 4. Anthranilsäure-Derivate (Fenamate) und Nicotinsäure-Derivate, 5. Oxicame u.a. 6. Selektive Hemmer der COX-2. (Coxibe) Diese Pharmaka haben wahrscheinlich alle den gleichen oder zumindest einen sehr ähnlichen Wirkungsmechanismus. Sie wirken in unterschiedlich starkem Maße analgetisch, antipyretisch und antiphlogistisch. Je nach Schwerpunkt im Wirkungsspektrum werden sie entweder als Analgetika oder bei ausgeprägter antiphlogistischer Wirkung als Medikamente zur Behandlung entzündlicher Reaktionen des Stütz- und Bindegewebes eingesetzt. 57