4. Klausur Physik-Leistungskurs Klasse 11 1. In einer Braunschen Röhre werden Elektronen durch die anliegende Hochspannung beschleunigt und treffen auf den Leuchtschirm. Durch einen Dauermagneten in der Nähe des Röhrenhalses werden die Elektronen abgelenkt und treffen um die Strecke s versetzt auf dem Schirm auf. Wie ändert sich s bei sonst gleicher Abordnung, wenn die Hochspannung zum Beschleunigen der Elektronen vergrößert wird? a) s wird kleiner b) s bleibt gleich c) s wird größer 2. In der skizzierten Versuchsanordnung gelangen elektrisch geladene Öltröpfchen durch eine Bohrung in einen Plattenkondensator mit Plattenabstand d=3,00 mm, an dem eine variable Spannung U anliegt. Der Wert der Öldichte von 880 kg/m³ enthält bereits eine Korrektur für den Auftrieb in Luft. a) Wie groß ist die kleinste mögliche Ladung des Öltröpfchens? b) Leiten Sie eine Gleichung für die Spannung her, bei der das Tröpfchen schwebt. c) Um ein Öltröpfchen im Kondensator zum Schweben zu bringen, muss eine bestimmte Spannung U eingestellt werden. In welchem Bereich muss diese Spannung gewählt werden, wenn von einem größtmöglichen Öltröpfchenradius von 0,5 µm ausgegangen werden kann? 3. a) Beschreiben Sie ein Experiment zur Bestimmung der spezifischen Ladung des Elektrons! b) Leiten Sie die zur Berechnung von e/me notwendige Gleichung her! c) Welche Größen müssen gemessen werden? 6 -1 4. Ein Elektronenstrahl tritt mit einer Geschwindigkeit von v0 = 1,96 * 10 ms senkrecht zu den Feldlinien in ein homogenes Magnetfeld mit der magnetischen -3 Flussdichte B = 1,6 * 10 T ein. Berechnen Sie den Radius der Kreisbahn. 5. Ein mit der Spannung U beschleunigtes Elektron durchläuft in einem homogenen Magnetfeld mit der Stärke B eine Kreisbahn mit dem Radius re = 30 cm. Welchen Radius rHe hat die von einem Heliumkern beschriebene Kreisbahn, wenn der Kern mit der gleichen Spannung wie das Elektron beschleunigt wird und sich im gleichen Magnetfeld bewegt? (Masse des Heliumkerns mHe= 6,65 * 10-27 kg). Lösungen 1. a) ist richtig, s wird kleiner. Eine Erhöhung der Beschleunigungsspannung führt zu einer Vergrößerung der Geschwindigkeit der Elektronen. Die Ablenkung der Elektronen durch den Magneten erfolgt durch die Lorentzkraft, deren Betrag sich aus F = e*v*B ergibt. Damit wirkt auf schnellere Elektronen eine größere Kraft. Die Lorentzkraft wirkt senkrecht zur Flugrichtung der Elektronen, sie zwingt sie als Radialkraft auf eine Kreisbahn. Für die Beträge gilt: Lorentzkraft = Radialkraft, e*v*B = m*v²/r und nach r umgestellt r= m*v/e*B. Eine größere Geschwindigkeit entspricht bei sonst konstanten Größen einem größeren Radius, d.h. einer geringeren Ablenkung. 2. a) Eine Elementarladung. b) Auf das Öltröpfchen wirken zwischen den Kondensatorplatten zwei Kräfte: Die allgegenwärtige Erdanziehung wirkt nach unten, die Ladungen des Kondensators wirken nach oben. Das Tröpfchen ist in Schwebe, wenn die beiden Kräfte gleich groß sind. Es gilt also: Fel = FG Die Spannung wird wohl auf der linken Seite stehen. Für die Kraft auf einen geladenen Körper im elektrischen Feld gilt: Fel = E ⋅ Q E ist die elektrische Feldstärke am Ort, wo sich der geladene Körper befindet und Q die Ladung des Körpers. Da zwischen den Platten des Kondensators ein homogenes Feld ist, kann man schreiben: U E= d U ist die anliegende Spannung und d der Abstand der Platten. Damit ist die gesuchte Spannung aufgetaucht. Die elektrische Kraft ist jetzt: U⋅ Q Fel = d Die Gewichtskraft auf der rechten Seite ist FG = m ⋅ g Die Masse des Öltröpfchens lässt sich über Dichte und Volumen ausdrücken: m = ρ⋅ V Das Volumen wiederum ist dass einer Kugel und lässt sich mit 4 V = π⋅ r 3 3 Das ergibt für die Gewichtskraft: 4 ⋅π⋅ r 3 ⋅ρ⋅ g FG = 3 Beide Kräfte in die Ausgangsgleichung eingesetzt ergibt: U ⋅ Q 4 ⋅π⋅ r 3 ⋅ρ⋅ g = d 3 Diese Gleichung wird nach der gesuchten Spannung U umgestellt: 4 ⋅π⋅ r 3 ⋅ρ⋅ g ⋅ d U= 3 ⋅Q c) Die unbekannte Ladung des Tröpfchens steht unter dem Bruchstrich. Das heißt, je größer die Ladung wird, umso kleiner ist die notwendige Spannung, um das Tröpfchen in der Schwebe zu halten. Die größte Spannung erhält man, wenn man für die Ladung den kleinsten möglichen Wert einsetzt. Das ist genau eine Elementarladung, da das die eines nichtteilbaren Elektrons ist. Der Radius ist mit maximal 0,5 µm vorgegeben. Er steht in der Gleichung über dem Bruchstrich und bestimmt damit ebenfalls die maximale Spannung. Nun können die gegebenen Größen eingesetzt und die maximale Spannung berechnet werden. 3 kg m 4 ⋅π⋅ 0,5 ⋅10 −6 ⋅ 880 3 ⋅ 9,81 2 ⋅ 3,00 ⋅10−3 m m s U= −19 3 ⋅1,6 ⋅10 C ( ) U = 84,6 V Damit die Tröpfchen schweben können, muss die Spannung im Bereich von 0 V bis 85 V einstellbar sein. 3. a) Elektronenstrahl wird in einer Röhre, in der der Strahl sichtbar gemacht wird, durch ein senkrecht dazu stehenden homogenes Magnetfeld auf eine Kreisbahn gebracht. b) e 2 ⋅U = m B2 ⋅ r 2 c) U Beschleunigungsspannung B magn. Flussdichte des Feldes, das die Elektronen auf die Kreisbahn zwingt, konst. r Radius der Kreisbahn der Elektronen 4. Radialkraft = Lorentzkraft FL = FR m⋅ v 2 = e ⋅ v ⋅B r m⋅v r= e ⋅B r= 9,11⋅10 −31 kg ⋅1,96 ⋅10 6 m ⋅ s −1 1,6 ⋅10 −19 C ⋅ 1,6 ⋅10 −3 T r = 6,96 ⋅10 −3 m r = 6,96 mm 5. geg.: ges.: re = 30 cm rHe −27 Lösungen: mHe = 6,65 ⋅10 kg Die geladenen Teilchen werden durch die Lorentzkraft auf eine Kreisbahn gezwungen. Es gilt: Fr = FL m⋅v2 = Q ⋅ v ⋅B r m⋅ v2 r= Q ⋅ v ⋅B m⋅v Q ⋅B Der Radius ist von der Masse, der Geschwindigkeit und der Ladung der Teilchen abhängig. Es wird eine Aussage über die Geschwindigkeit der Teilchen gemacht, die die Beschleunigungsspannung U durchlaufen haben: m Q ⋅U = ⋅ v 2 2 2 ⋅ Q ⋅U v2 = m Das wird in die Radiusgleichung eingesetzt, die vorher noch schnell quadriert wird: m2 ⋅ v 2 r2 = 2 2 Q ⋅B r= r2 = m2 ⋅ 2 ⋅ Q ⋅ U m ⋅ Q2 ⋅ B2 2⋅ m ⋅ U Q ⋅ B2 Die Beschleunigungsspannung U und die magnetische Feldstärke B sind konstant. Damit gilt: m r~ Q Die Masse des Heliumkerns ist 7300 mal so groß wie die Masse eines Elektrons, die Ladung ist doppelt so groß. Damit ist der Quotient m = 3650 Q r2 = Antwort: m = 60,4 Q Der Radius der Kreisbahn, den die Heliumkerne durchfliegen ist also 60,4 mal größer als der Radius der Elektronenbahn und somit 18 m groß. Die Heliumkerne fliegen auf einem Radius mit 18 m Radius.