NEUJAHRSKONZERT BERNSTEIN NEUJAHRSKONZERT 2014 Auszüge aus Musicals und Orchesterwerken von Leonard Bernstein (1918 – 1990) Candide Comic Operetta in Two Acts (1956/88) Libretto: Lillian Hellman (nach Voltaire); Songtexte: Richard Wilbur, John LaTouche, Dorothy Parker, Lillian Hellman & Leonard Bernstein Ouvertüre Oh, Happy We Emily Hindrichs & Steven Ebel Ballad of Eldorado Steven Ebel Glitter And Be Gay Emily Hindrichs On The Town Musical Comedy (1944) Libretto und Songtexte: Betty Comden & Adolph Green (nach einer Idee von Jerome Robbins) New York, New York Steven Ebel, Andrew Finden & Eddie Gauntt I Can Cook Too Heidi Melton Lucky To Be Me Eddie Gauntt (chorus: Heidi Melton, Steven Ebel & Andrew Finden) Three Dance Episodes I. The Great Lover Displays Himself II. Lonely Town: Pas De Deux III. Times Square: 1944 – Pause – 1.1.14 19.00 GROSSES HAUS Dauer ca. 2 Stunden Wonderful Town Musical Comedy (1953) Libretto: Joseph Fields & Jerome Chodorov, nach dem Schauspiel My Sister Eileen von Fields & Chodorov und den Erzählungen von Ruth McKenny; Songtexte: Betty Comden & Adolph Green Ballet at the Village Vortex Halil Nocturne für Solo-Flöte, Streichorchester und Schlagzeug (1981) „To the spirit of Yadin and to his fallen brothers“ Solistin Tamar Romach West Side Story Musical nach einem Konzept von Jerome Robbins (1957) Libretto: Arthur Laurents; Songtexte: Stephen Sondheim Prologue Maria Mambo A Boy Like That Tonight Quintet Eleazar Rodriguez Heidi Melton & Katharine Tier Heidi Melton, Katharine Tier, Eleazar Rodriguez, Andrew Finden & Eddie Gauntt Aufführungrechte: Leonard Bernstein Music Publishing Company / Boosey & Hawkes Emily Hindrichs & Heidi Melton Sopran Katharine Tier Mezzosopran Steven Ebel & Eleazar Rodriguez Tenor Ks. Edward Gauntt & Andrew Finden Bariton Tamar Romach Flöte Justin Brown Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE Vitalität & Rhythmus Der 1918 in Lawrence, Massachusetts als Sohn jüdischer Einwanderer geborene Leonard Bernstein war der erste weltweit aktive US-amerikanische Musiker, der seine Ausbildung komplett in seinem Heimatland genossen hatte. Er wirkte als Komponist, Pianist, Dirigent, Liedbegleiter, Moderator, Schriftsteller und Lehrer und schaffte es dabei meisterhaft, alle ideologisch-bürokratischen Abgrenzungen zwischen „E“ und „U“ geflissentlich zu ignorieren. Zwar wurde seine umfassende musikalische Kompetenz nie ernsthaft in Frage gestellt, doch drang er dem Publikum in Deutschland hauptsächlich als Dirigent ins Bewusstsein, erst in zweiter Linie als Komponist, und da vor allem mit seinen Musicals. Mit dem europäischen oder vielleicht noch mehr deutschen „Schubladendenken“ hatte er nie etwas im Sinn: „Ich bin ein Komponist ernster Musik, der versucht, Songs zu schreiben. Ich hatte eine Sinfonie komponiert, bevor ich einen Schlager schrieb.“ 2 Bernsteins Wirken als Komponist hat ein noch viel weiteres Werkspektrum von Gattungen und Stilrichtungen. Er komponierte neben seinen zahlreichen Beiträgen zum amerikanischen Musiktheater u. a. Sinfonien, Ballette, Opern, Chorwerke, Klavierwerke, Kammermusik, Liederzyklen sowie Filmmusiken. Mit Mass wurde 1971 in Washington das Kennedy Center eröffnet, 1981 kam das Werk als erste Bühnenkomposition eines amerikanischen Komponisten an der Wiener Staatsoper zur Aufführung – die britische Erstaufführung bedeutete das Dirigenten-Debüt von GMD Justin Brown, der fünf Jahre als „Lennie’s“ Assistent gewirkt hatte. Verbindende Elemente in Bernsteins kompositorischem Schaffen sind eine ungemeine tänzerische Vitalität, große rhythmische Virtuosität, Offenheit für Einflüsse aller Art bis hin zur Zwölftontechnik, jedoch immer eingebettet in einen tonalen Rahmen, der für ihn Ursprung allen Schaf- fens war: „Tonalität, die dem menschlichen Organismus eingebaut ist.“ Die „Comic Operetta“ Candide entstand 1956 als Adaption des beinahe 200 Jahre alten satirischen Romans von Voltaire – und hatte zunächst nur geringen Erfolg. Dies lag wohl nicht an der Musik Bernsteins, sondern vielmehr an der Theaterferne der Umsetzung eines philosophischen Stoffs aus dem 18. Jahrhundert. Erst eine Zuspitzung und stärkere Ironisierung verhalf einer 2. Fassung 1973 zum endgültigen Durchbruch. Bernstein hat hier tatsächlich in der Art einer Operette komponiert, die sich geschickt aus dem Fundus aller klassischen Vorbilder wie auch aus dem Jazz und der Folk-Musik bedient, bis hin zur großen Koloratur-Arie in Glitter And Be Gay. Candide und seine heimliche Liebe Cunegonde wachsen geprägt von Leibniz‘ optimistischen Philosophie von „der besten aller Welten“ auf, die friedliche Idylle wird jedoch durch den Einbruch des Krieges jäh gestört. Die folgende Suche nach der idealen Welt wird zur großen Desillusion mit allen erdenkbaren Schrecken und Katastrophen. Diese reichen bis hin zur bitteren Erkenntnis, dass auch das unendliche grenzenlose Glück im Traumland Eldorado nicht zu ertragen ist. Am Ende der Reise reift die Einsicht, dass der Welt ohne Realismus nicht beizukommen ist. New York ist die Stadt, der Leonard Bernstein seinen Aufstieg und seine größten Erfolge verdankt – und die gleich in mehreren seiner Musicals zum Schauplatz und Thema wird. In seinem ersten BroadwayErfolg On the Town von 1944 verleben drei Seeleute einen 24-stündigen abenteuerlichen Landurlaub in Manhattan. Auf ihrer Tour durch die Stadt suchen und finden sie schließlich drei Frauen, mit denen sie den Abend verbringen können – doch als die drei Paare sich nach vielen Verwicklungen gefunden haben, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen und der Landurlaub ist vorbei. Das Musical basiert auf dem erfolgreichen Ballettstück Fancy Free von Jerome Robbins, zu dessen Erfolg Bernsteins Musik maßgeblich beigetragen hatte. In Deutschland ist es auch unter dem Titel New York, New York nach dem gleichnamigen Hauptsong bekannt, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Welthit Frank Sinatras. Ballett bzw. Tanz ist denn auch im Musical ein zentraler Bestandteil , so konnte Bernstein drei Zwischenspiele als eigenständige Instrumentalstücke für den Konzertsaal auskoppeln (Three Dance Epsiodes). Acht Jahre nach On the Town entstand in einer Blitzaktion das zweite New YorkMusical Wonderful Town. Bernstein sollte fünf Wochen vor der angesetzten Uraufführung eine durch Leroy Andersen bereits fast vollständig vertonte Vorlage komplettieren, nahm den Auftrag jedoch nur unter der Bedingung an, das Werk in Gänze neu schreiben zu dürfen. Beim Lesen der Vorlage, einer Serie von Kurzgeschichten, hatte Bernstein sich sofort für den Stoff begeistert: Sie handeln von den Abenteuern zweier Schwestern aus der Provinz, die im etwas heruntergekommenen Künstlerviertel Greenwich Village ihr berufliches und privates Glück suchen und es erst nach allerlei vergnüglichen Verwicklungen finden, u. a. im Nachtclub „Vortex“. Spielt On the Town 1953 noch in einem eher ruhigen Teil New Yorks, so führt die West Side Story vier Jahre später mitten 3 in einigen der schönsten Songs, die Bernstein verfasst hat, und die auch herausgelöst aus dem Kontext des Bühnenwerks ihren Siegeszug um die Welt antraten. in den Bandenkrieg jugendlicher Gangs aus den Slums der West Side. Mit der Adaption von Shakespeares Romeo und Julia gelang Bernstein, dem Textdichter Arthur Laurents, dem Schöpfer der Songtexte, Stephen Sondheim, und dem Choreografen Jerome Robbins eine ganz neue Form des Musicals: Schauspiel, Musik und Tanz bilden eine Synthese aller dramatischen Künste. Während Wort und Musik vor allem als lyrische Ausdrucksmittel genutzt werden, ist der Tanz als Medium dramatischer Höhepunkte den beiden mindestens gleichgestellt und damit die Choreografie ein eigenständiger essentieller Bestandteil des Werks. Weniger bekannt ist Halil (hebräisch „Flöte“), ein Nocturne für Flöte und kleines Orchester, das Bernsteins tiefer Beziehung zu Israel entspringt, wo er von 1947 an regelmäßig das Israel Philharmonic Orchestra dirigierte. Das Werk entstand aus der Trauer und im Andenken an den begabten 19jährigen Flötisten Yadin Tanenbaum, der während seines Militärdienstes 1973 bei der Verteidigung der israelischen Grenze getötet wurde. Die Musik trägt sowohl die lyrischen wie auch die dramatischen Szenen und vereinnahmt zeitgenössische Elemente des Cool und Modern Jazz bis hin zu Zwölftonreihen. Bernstein spielt dabei mit unterschiedlichen Formen wie Tänzen oder gar Fugen, die den Rahmen für die verschiedensten Rhythmen und folkloristischen Muster abgeben. Er ordnet den Personen und ihren Beziehungen Motive zu, die das ganze Stück durchziehen und es musikalisch zusammenhalten. Die unmögliche Liebe zwischen Tony und Maria aus den beiden verfeindeten Gangs materialisiert sich Das Werk ist in Bernsteins typischer tonaler Behandlung der Zwölftontechnik gehalten, wir erleben einen Kampf zwischen den tonalen und atonalen musikalischen Kräften. Er bezeichnete das Werk als „Nachtmusik“ mit einer Abfolge von nächtlichen Bildern: Wunsch- und Alpträume, Erholung, Schlaflosigkeit, Nachtschrecken – „und der Schlaf selbst, Zwillingsbruder des Todes.“ Die Flöte verkörpert den jungen Yadin. Sie wird gespielt von der neuen israelischen Solo-Flötistin Tamar Romach, die sich damit dem Publikum erstmals solistisch vorstellt. 4 Leonard Bernstein 5 KONZERT- Pädagogik Angebote für kinder & jugendliche Welche Möglichkeiten gibt es, um Interesse und Neugier für Musik zu wecken? Wie lassen sich Brücken bauen zwischen Zuhörern und Musikern? Wie kann ein Bewusstsein für klassische Musik geschaffen und der Zugang zu ihr vereinfacht und vertieft werden? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich die Konzertpädagogik. Angefangen bei den Kinderkonzerten ab sechs bis hin zu den Jugendkonzerten ab zwölf Jahren bietet die BADISCHE STAATSKAPELLE für nahezu alle Altersstufen Konzertprogramme an. In den Kinderkonzerten lernen die Kinder auf eingängige und unterhaltsame Weise Komponisten und Gestalten aus dem Musiktheater kennen. Die Kinderkammerkonzerte entführen ihre kleinen Besucher musikalisch in Fantasiewelten. Einen direkten Kontakt zu den Orchestermusikern können Kinder und Jugendliche in den Schulkonzerten im Klassenzimmer erhalten. Die Jugendkonzerte bereiten Werke der sinfonischen Literatur jugendgerecht auf, in den Jugendkammerkonzerten stellen die Musiker der Staatskapelle selbst ihre Lieb6 lingswerke vor. Und natürlich sind auch zahlreiche Mitglieder der STAATSKAPELLE selbst als Lehrer An Musikschulen und Hochschulen tätig. Ein ganz besonders Projekt in dieser Saison sind die aus der Orchesterpatenschaft erwachsenen gemeinsamen Konzerte mit den Orchestern des Helmholtz Gymnasiums. Im 2. Kinderkonzert und im SonderJugendkonzert teilen sich die jungen Nachwuchsmusiker mit einem Orchestermusiker das Notenpult. Konzertpädagogin Lena Jaeger Emily Hindrichs Sopran Heidi Melton Sopran Die mehrfache Preisträgerin hat in der jüngeren Vergangenheit mit erfolgreichen Auftritten als Koloratursopranistin Aufmerksamkeit erregt. 2009 gestaltete sie die Königin der Nacht an der English National Opera, worauf weitere Engagements an der New Orleans und der Seattle Opera folgten. Zudem sang sie Konstanze in Die Entführung aus dem Serail beim Connecticut Early Music Festival, Bachs h-Moll-Messe in der Avery Fisher Hall und gastierte mit einem Britten- und CoplandLiederabend beim Aldeburgh Music Festival. 2013 feierte sie ihr Debüt an der Oper Köln als Adina in Donizettis L’elisir d’amore und gastierte als Königin der Nacht an der Oper Frankfurt. Ab der Spielzeit 2013/14 ist sie Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE und singt hier u. a. Oscar in Ein Maskenball, Costanza in Riccardo Primo, Prinzessin, Feuer und Nachtigall in Das Kind und die Zauberdinge sowie die Titelpartie in Die Nachtigall. Die amerikanische Sopranistin debütierte an der San Francisco Opera in der Uraufführung von Phillip Glass’ Appomattox, später sang sie dort die Titelpartie in Aida, Sieglinde in Die Walküre sowie Dritte Norn in der Götterdämmerung. Ihr Debüt an der Opéra National de Bordeaux gab sie in der Spielzeit 2007/08 als Amelia in Un ballo in maschera und kehrte für die Elisabeth im Tannhäuser und für die Titelpartie von Ariadne auf Naxos dorthin zurück. Sie gab ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York als Zweite Magd in Elektra und führte Bergs Sieben Frühe Lieder mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra auf. Die Gewinnerin zahlreicher Preise und Wettbewerbe kam nach einem Engagement an der Deutschen Oper Berlin 2011/12 in das Opernensemble des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. 2013/14 singt sie die Amelia in Ein Maskenball, Rosalinde in Die Fledermaus, Ellen Orford in Peter Grimes sowie Elisabeth/Venus in Tannhäuser. 7 Katharine Tier Mezzosopran Steven Ebel Tenor Als Mitglied des Adler Fellowship Programs der San Francisco Opera trat sie an zahlreichen Opernhäusern auf, darunter die Opera North (USA), die Opera Australia sowie die Deutsche Oper Berlin und konzertierte mit dem Sydney, Melbourne und West Australian Symphony Orchestra. Zu ihrem Repertoire zählen u. a. Brigitta in Die tote Stadt, die Titelpartie in Carmen, die Charlotte in Werther, die Mary in Der fliegende Holländer sowie Annina in La Traviata und Erda in Das Rheingold. Als begeisterte Konzertsängerin trat Katharine Tier u. a. mit Schostakowitschs Liederzyklus Aus jüdischer Volkspoesie, Beethovens Neunte Sinfonie, Bachs Matthäuspassion, Händels Israel in Egypt und Mozarts Requiem auf. 2010 gab sie ihr Japan-Debüt beim Saito Kinen Festival, seit der Spielzeit 2011/12 ist sie am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert. In der Spielzeit 2013/14 singt sie u. a. Orlofsky in Die Fledermaus und Kitty Oppenheimer in Doctor Atomic. Als Teilnehmer des Jette Parker Young Artists Programme am Royal Opera House in London debütierte er 2009 als Victorin/ Gaston in Korngolds Die tote Stadt. In der Spielzeit 2010/11 sang er den Jaquino in Fidelio, Messaggiero in Aida und Heinrich der Schreiber in Tannhäuser. Zudem war er unter Lorin Maazel als Quint in The Turn of the Screw beim Castleton Festival zu hören. Es folgten Tamino in Die Zauberflöte am Cleveland Institute of Music sowie Jimmy Mahoney in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny am Tanglewood Music Centre, eine Rolle, für die er auch in Livorno, Lucca, Pisa und Ravenna engagiert war. Seine erste Einspielung bei Naxos war die Rolle des Frantz Wolf in Louis Karchins Romulus. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert. In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Steuermann in Der fliegende Holländer, Robert Wilson in Doctor Atomic und Don Basilio in Die Hochzeit des Figaro. 8 Eleazar Rodriguez Tenor Ks. Edward Gauntt Bariton Der Mexikaner war „Plácido Domingo“Stipendiat und Preisträger der Carlo Morelli National Competition in Mexiko. Er wurde in das Merola Opera Program der San Francisco Opera aufgenommen und sang in der Spielzeit 2006/07 drei UraufführungsHauptrollen in David Contes Famous und America Tropical sowie in Lou Harrisons Young Caesar. 2010 wurde er an das Theater Heidelberg engagiert, wo er u. a. Tamino in Die Zauberflöte, Jaquino in Fidelio und Cassio und Roderigo in Otello sang. 2012/13 sang er die Rolle des Rodrigo in Otello bei seinem Debüt an der Oper Frankfurt und Almaviva in Il barbiere di Siviglia am Michigan Opera Theatre in Detroit. Darüber hinaus ist er regelmäßig bei Konzerten und Liederabenden in Mexiko zu hören. 2011/12 kam er ins Ensemble am STAATSTHEATER KARLSRUHE. In der aktuellen Spielzeit singt er u. a. Alfred in Die Fledermaus, David in Die Meistersinger von Nürnberg sowie den Fischer in Die Nachtigall. Der Texaner wurde mit der „Rotary Fellowship“ ausgezeichnet und war Preisträger des „Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs“. Engagiert wurde er zunächst an der Wiener Staatsoper, am Theater an der Wien und am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Er gastierte z. B. an der Deutschen und der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Nürnberg, an der Semperoper Dresden, am Nationaltheater Mannheim, am Nico Malan Theatre in Kapstadt und in Luxemburg. Zu seinem Repertoire gehören u. a. die Titelrolle in Eugen Onegin, Faninal aus Der Rosenkavalier, Marcello aus La Bohème und Sharpless aus Madama Butterfly. Seit 1985 ist er Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE, 2006 wurde ihm der Titel „Kammersänger“ verliehen. In der Spielzeit 2013/14 ist er u. a. als Frank in Die Fledermaus, Beckmesser in Die Meistersinger von Nürnberg und als Sprecher in Die Zauberflöte zu hören. 9 Andrew Finden Bariton Tamar Romach Flöte Der australische Bariton ist Preisträger etlicher Gesangswettbewerbe, darunter die Australian Singing Competition, der Internationale Gesangswettbewerb „Francisco Viñas“ in Barcelona sowie der „Stuart Burrows International Voice Award“. An der Guildhall School wurde ihm 2009 der Harold Rosenthal Preis verliehen. Er arbeitete mit Dirigenten wie Richard Bonynge, Robert Dean und Christof Prick zusammen und sang in Meisterklassen bei Olaf Bär, Håkan Hagegård und Thomas Hampson. 2010/11 wurde er Mitglied des Opernstudios des Staatstheaters Nürnberg, wo er u. a. Partien wie Falke in Die Fledermaus, Alvaro in Il viaggio a Reims und Morales in Carmen sang. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er festes Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE. In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Ned Keene in Peter Grimes, Cristiano in Ein Maskenball, Berardo in Riccardo Primo und Schtschekalow in Boris Godunow. Die 1986 in Tel Aviv geborene Tamar Romach studierte in ihrer Heimatstadt bei Eyal Ein Habar, dem Solo-Flötisten des Israel Philharmonic Orchestra. Nach dem Bachelor wechselte sie an die Stuttgarter Hochschule, wo sie bei Davide Formisano erfolgreich die Master-Prüfung absolvierte und derzeit ihr Konzert-Examen ablegt. Bereits während ihres Studiums in Israel wurde sie als Flötistin im West Eastern Divan Orchester unter Daniel Barenboim aufgenommen, dem sie heute noch angehört. Ersten befristeten Engagements als Solo-Flötistin im Königlich Dänischen Orchester Kopenhagen, im Schwedischen Kammerorchester und dem Orchester der Scala in Mailand folgte 2013 die Aufnahme in die BADISCHE STAATSKAPELLE als neue Solo-Flötistin. 10 Justin brown Dirigent Justin Brown studierte in Cambridge und Tanglewood bei Seiji Ozawa und Leonard Bernstein und arbeitete später als Assistent bei Leonard Bernstein und Luciano Berio. Als Dirigent debütierte er mit der gefeierten britischen Erstaufführung von Bernsteins Mass. Für seine Programmgestaltung beim Alabama Symphony Orchestra, wo er fünf Spielzeiten als Chefdirigent wirkte, wurde er drei Mal mit dem ASCAP-Award ausgezeichnet. Auf Einladung des renommierten „Spring for Music Festival“ dirigierte er 2012 das Orchester in der Carnegie Hall. Brown leitete zahlreiche Uraufführungen und dirigierte wichtige Stücke bedeutender Zeitgenossen wie Elliott Carter und George Crumb. Er musizierte zudem mit namhaften Solisten wie Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua Bell. Zahlreiche Gastengagements führten ihn an renommierte Opernhäuser und zu Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an die Bayerische Staatsoper München und zu den Dresdner Philharmonikern. Komplettiert wird sein Erfolg durch viele CD-Einspielungen, 2006 wurde er für einen Grammy nominiert. Als Generalmusikdirektor am STAATSTHEATER KARLSRUHE, der er seit 2008 ist, wird Brown v. a. für seine Dirigate von Wagners Ring sowie den Werken Berlioz‘, Verdis und Strauss’ gefeiert. Unter seiner Leitung stehen auf dem facettenreichen Konzertspielplan Werke wie Amériques von Edgar Varèse, Mahlers 9. Sinfonie oder die Gurre-Lieder von Schönberg. Gemeinsam mit seinem Team erhielt er hierfür die Auszeichnung „Bestes Konzertprogramm 2012/13“. 11 die badische staatskapelle Als sechstältestes Orchester der Welt kann die BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine überaus reiche und gleichzeitig gegenwärtige Tradition zurückblicken. 1662 als Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürstenhofes gegründet, entwickelte sich aus dieser Keimzelle ein Klangkörper mit großer nationaler und internationaler Ausstrahlung. Berühmte Hofkapellmeister wie Franz Danzi, Hermann Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. von Hector Berlioz, Johannes Brahms und Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu einem der Zentren des Musiklebens. Neben Brahms standen Richard Wagner und Richard Strauss gleich mehrfach am Pult der Hofkapelle; Niccolò Paganini, Clara Schumann und viele andere herausragende Solisten waren gern gehörte Gäste. Hermann Levi führte 1856 die regelmäßigen Abonnementkonzerte ein, die bis heute als Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben. Allen Rückschlägen durch Kriege und Finanznöten zum Trotz konnte die Tradition des Orchesters bewahrt werden. Generalmusikdirektoren wie Joseph Keil12 berth, Christof Prick, Günther Neuhold und Kazushi Ono führten das Orchester in die Neuzeit, ohne die Säulen des Repertoires zu vernachlässigen. Regelmäßig fanden sich zeitgenössische Werke auf dem Programm; Komponisten wie Werner Egk, Wolfgang Fortner oder Michael Tippett standen sogar selbst vor dem Orchester, um ihre Werke aufzuführen. Die große Flexibilität der BADISCHEN STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute noch in der kompletten Spannweite zwischen Repertoirepflege und der Präsentation zukunftsweisender Zeitgenossen, exemplarisch hierfür der Name Wolfgang Rihm. Der seit 2008 amtierende Generalmusikdirektor Justin Brown steht ganz besonders für die Pflege der Werke Wagners, Berlioz’, Verdis und Strauss’ sowie für einen abwechslungsreichen Konzertspielplan, der vom Deutschen Musikverleger-Verband als „Bestes Konzertprogramm 2012/13“ ausgezeichnet wurde. Auch nach dem 350-jährigen Jubiläum 2012 präsentiert sich die BADISCHE STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition aufbauend – als lebendiges und leistungsfähiges Ensemble. besetzung 1. Violine Janos Ecseghy Yin Li Lutz Bartberger Rosemarie Simmendinger-Kàtai Susanne Ingwersen Thomas Schröckert Ayu Ideue Juliane Anefeld Bettina Knauer Sabina Bunea Tomomi Isobe* Rolf Gelbarth* 2. Violine Annelie Groth Shin Hamaguchi Km. Toni Reichl Christoph Wiebelitz Diana Drechsler Dominik Schneider Birgit Laub Eva-Maria Vischi Tamara Polakovicová Katrin Dusemund* Viola Michael Fenton Christoph Klein Anna Pelczer Ortrun Riecke-Wieck Kyoko Kudo Akiko Sato Tanja Linsel Indira Pérez Valdés* Violoncello Samuel Lutzker* Benjamin Groocock Wolfgang Kursawe Alisa Bock Iftach Czitron* Laura Mehlin* Kontrabass Km. Joachim Fleck Peter Cerny Xiaoyin Feng Christoph Epremian Harfe Claudia Karsch* Gitarre Boris Bagger* Flöte Georg Kapp Km. Rosemarie Moser Oboe Kai Bantelmann Dörthe Mandel Posaune Michael Zühl Lennart Fries Holger Schinko Tuba Dirk Hirthe Pauke & Schlagzeug Helge Daferner Raimund Schmitz Hans-Joachim Göhler Km. Rainer Engelhardt Alexander Schröder* Herbert Brandt* Klavier Steven Moore Klarinette Daniel Bollinger Martin Nitschmann Jochen Weidner Saxophon Christine Rall* Elliot Riley* Kenneth Coon* Fagott Lydia Pantzier Horn Susanna Wich-Weißsteiner Peter Bühl Trompete Jens Böcherer Ulrich Dannemaier Ulrich Warratz Km. = Kammermusiker/in * Gast der STAATSKAPELLE 13 14 15 bildnachweise impressum UMSCHLAGPrivat S. 5 The International Review of Music S. 7 Privat / Jochen Klenk S. 8 Privat / Privat S. 9 Privat / Jochen Klenk S. 10 Privat / Meirav Kadichevski S. 11 Arik Sokol S. 14, 15 Uli Deck Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER Karlsruhe TEXTNACHWEISE S. 2 – 4 Originalbeitrag von Axel Schlicksupp Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht. WIR DANKEN Eventfloristik für die Blumen STAATSTHEATER KARLSRUHE Saison 2013/14 Programmheft Nr. 157 www.staatstheater.karlsruhe.de Generalintendant Peter Spuhler VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier Chefdramaturg Bernd Feuchtner ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURG Axel Schlicksupp REDAKTION Axel Schlicksupp KONZEPT DOUBLE STANDARDS Berlin www.doublestandards.net GESTALTUNG Kristina Pernesch DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe Unser Abonnementbüro berät Sie gerne! Ab 10,00 bzw. 5,00 Euro PRO Konzert 16 ABONNEMENTBÜRO T 0721 3557 323 F 0721 3557 346 [email protected] DIE nächsten Konzerte 2. KAMMERKONZERT Giacomo Meyerbeer Hirtenlied Franz Schubert Impromptu Es-Dur op. 90/2 Johannes Brahms Fünf ausgewählte Lieder & Klarinettensonate Nr. 1 Igor Strawinsky Elegie für JFK & Berceuses du chat Conradin Kreutzer Das Mühlrad Mit Christina Bock und Freya Jung holen sich die Klarinettisten der STAATSKAPELLE Verstärkung im Opernensemble und an der Karlsruher Musikhochschule. Gemeinsam präsentieren sie ein ungewöhnliches und abwechslungsreiches Programm, das die Gattungsgrenzen verschwinden lässt: Jedes Werk in diesem spannenden Konzert eröffnet ein ganz neues Klangspektrum. Christina Bock Mezzosopran Daniel Bollinger, Martin Nitschmann & Leonie Gerlach Klarinette Freya Jung Klavier 12.1. 11.00 KLEINES HAUS Anschließend Brunch im MITTLEREN FOYER KINDERkammerKonzert VON BÜCHERFRESSERN, DACHBODEN6+ GESPENSTERN UND ANDEREN HELDEN „Passend zu den spannenden und bis ins kleinste Detail liebevoll vorgetragenen Abenteuern gibt’s während der Vorstellung viele witzige Einfälle und tolle Überraschungen, die beim Kinderkammerkonzert für strahlende Augen sorgen.“ BNN Martin Nitschmann Klarinette Annelie Groth Violine Jeanette La-Deur Klavier Gunnar Schmidt Konzeption & Erzähler 18.1. 15.00 KLEINES HAUS 4. SONDERKonzert Francis Poulenc Litanies à la Vierge noire Olivier Messiaen Trois petites liturgies de la présence divine Igor Strawinsky Oedipus Rex Ergänzend zur französischen Linie des Opernprogramms erklingt ein farbenreiches Programm, das charakteristische Werke aus unserem Nachbarland mit einem Oratorium von Strawinsky verbindet: Oedipus Rex ist ein absoluter Höhepunkt der neoklassischen Moderne des 20. Jahrhunderts Matthias Wohlbrecht Oedipus Ks. Ewa Wolak Jokaste Renatus Meszar Kreon & Bote Luiz Molz Tiresias Steven Ebel Hirte Gunnar Schmidt Sprecher BADISCHER STAATSOPERNCHOR & EXTRACHOR Ulrich Wagner Choreinstudierung Justin Brown Dirigent 2.2. 11.00 & 3.2. 20.00 GROSSES HAUS 2. KINDERKonzert – Eine reise um die welt 6+ Alexander Borodin Eine Steppenskizze aus Mittelasien Alberto Ginastera Tänze aus Estancia op. 8 Lieder und Tänze aus aller Welt Ein Riesenorchester bricht auf zur musikalischen Weltreise: Die Musiker der BADISCHEN STAATSKAPELLE spielen gemeinsam mit zwei Schulorchestern Lieder und Tänze aus aller Welt. Auf der Bühne sitzen immer abwechselnd ein Profi und ein Nachwuchsmusiker. Orchester II & III des Helmholtz-Gymnasiums Ulrich Wagner Dirigent & Moderator 16.2. 11.00 & 15.00 GROSSES HAUS