MEDIAS IN RES ZUSATZTEXTE EXERCITATIONES, L 25 – 28 L 25

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MEDIAS IN RES ZUSATZTEXTE EXERCITATIONES, L 25 – 28
L 25: S. 109, VII.: De carminibus Sirenum
Von den Liedern (=Vom Gesang) der Sirenen
Nachdem Troja eingenommen worden war, irrte Odysseus
lange über die Meere. Auf dieser Reise kam er auch zur
Insel der Sirenen. Die Sirenen, die den Körper eines Vogels
und den Kopf eines Mädchens hatten, saßen auf einem
hohen Felsen und pflegten sehr schön zu singen, wenn sie
ein Schiff sich nähern sahen. Alle Menschen, die diese überaus schönen Lieder (=diesen
schönen Gesang) gehört hatten, steuerten die Insel an. Odysseus aber wusste, dass jene die
Insel niemals wieder verließen, sondern dort starben. Weil er aber diese Lieder (=diesen
Gesang) dennoch selbst hören wollte, sagte er zu seinen Gefährten: „Ich werde euch eure
Ohren mit Wachs verschließen. Mich aber bindet sorgfältig an den Mastbaum! Auch wenn ich
später etwas anderes befehle(n werde), gehorcht meinen Worten nicht!“
Und so wurde es gemacht und wenig später hörte Odysseus die süßen Stimmen der Sirenen. Er
hatte niemals schönere Lieder (=Gesang) gehört. Er schrie mit lauter Stimme: „Befreit mich! Hört
ihr diese Lieder (=diesen Gesang)? Wir müssen diese Küste ansteuern!“ Aber die Männer
konnten weder Odysseus noch die Sirenen hören und hielten den Kurs. Schließlich, weil sie
erkannt hatten, dass Odysseus die Stimmen nicht mehr hörte, befreiten sie ihn. Dieser dankte
dann den Kameraden, weil sie seine Befehle missachtet hatten.
L 26: S. 113, VII.: De cantatore maximo
Über den größten Sänger
Nero, jener sehr ruhmsüchtige Kaiser, glaubte, dass er die
übrigen Sänger an Kunst(fertigkeit) übertreffe. Daher wurden
seine Lieder auch oft im Theater gehört. Dort sah er, dass die
Menschen, obwohl er mehrere Stunden lang zu singen
pflegte, dennoch bis zum Ende blieben und seine Kunst sehr lobten. Die Tore des Theaters
waren nämlich vorher verschlossen (worden). Außerdem mussten 5000 junge Männer auf Befehl
des Kaisers mit lauter Stimme applaudieren. Einst kamen Gesandte einer gewissen griechischen
Stadt nach Rom und lobten Neros Kunst sehr. Nero rief, dass nur die Griechen wahres
Kunstverständnis besäßen und versprach den Gesandten: „Alles Griechen werden durch meine
Lieder erfreut werden!“ Dann reiste er nach Griechenland, wo er über zwei Jahre in vielen
Städten sang.
Auch wir wissen durch seine letzten Worte, dass sich Nero für den berühmtesten Sänger hielt.
Weil Volk und Senat seine überaus grässlichen Untaten nicht mehr tolerierten, vertrieben sie den
Kaiser aus Rom. Dieser floh sehr schnell, dann aber, bevor er gefangen wurde, tötete sich mit
Hilfe eines Sklaven selbst und rief: „Welch ein Künstler stirbt mit mir!“
L 27: S. 117, VII.: De morte sanctae Barbarae
Über den Tod der heiligen Barbara
Barbara soll ein sehr schönes Mädchen gewesen sein, die viele
junge Männer zu heiraten begehrten. Sie wollte aber lieber
unter den Christen sein. Aber ihr Vater, ein sehr reicher Mann,
befahl einen hohen Turm zu bauen (= dass ein hoher Turm
gebaut werde), in den er die Tochter einschloss. Einmal aber rief
Barbara heimlich einen Priester zu sich, von dem sie getauft
wurde. Als ihr Vater dies bemerkte, beschloss er zornig seine
eingesperrte Tochter zu töten. Wenig später aber sah er, dass die Tore des Turm geöffnet waren
und seine Tochter geflohen war. So, weil er wusste, dass alle Christen vom Kaiser mit der
Todesstrafe belegt würden, verkündete er, dass eine Tochter die römischen Götter missachte.
Daher wurde Barbara von den Soldaten gesucht und bald befasst. Während sie aber zum
Kerker geführt wurde, sah sie auf dem Weg einen Kirschbaum, von dem sie einen Zweig
abbrach und mit sich nahm. Dann erwartete sie mit vielen Tränen im Kerker den Tod. Aber
plötzlich begann jener Zweig des Kirschbaums zu blühen und Barbara wusste, dass Gott bei ihr
sei. So nahm sie ohne Furcht die Todesstrafe auf sich. Aber Barbara wurde von den Soldaten
nicht getötet, sondern ihr Vater selbst, der von größtem Zorn erschüttert war, schlug dem
Mädchen den Kopf ab.
L 28: S. 121, VI.: M. Aurelius graviter laeditur
Markus Aurelius wird schwer verletzt
Mark Aurel, ein sehr kluger Kaiser, führte viele Jahre
lang Krieg. Er musste nämlich bestimmte Völker, die
oft die römischen Grenzen angriffen, vom Reich
fernhalten. So befahl er sehr viele Lager und sehr gut
befestigte Städte zu bauen, in denen er selbst lange
Zeit sein Leben verbrachte. Denn (immer) wenn sich
auf der einen Seite die Feinde, die im Kampf besiegt worden waren, zurückgezogen hatten,
brachen auf der anderen Seite wieder Feinde, die die Felder verwüsteten, herein. Einmal wurde
der Kaiser, der mit größtem Einsatz kämpfte, sehr schwer verletzt. Die besten Ärzte, die sehr
schnell aus dem ganzen Reich zusammengerufen worden waren, konnten dem Kaiser, der sehr
große Schmerzen litt, nicht helfen. Zufällig hörte Mark Aurel, der schon keine Hoffnung auf
Heilung mehr hatte, von einer bestimmten Quelle, zu der verletzte Tiere zu streben pflegten. Die
Bewohner dieser Region erzählten nämlich, dass die Wunde der Tiere, die aus jener Quellen
tranken/trinken, schnell geheilt werden/würden. So befahl der Kaiser, dass ihm Wasser jener
Quelle gebracht werde, und trank (es) sehr gierig. Wenig später sollen seine Kräfte wieder
zurückgekehrt sein. Von da an gingen viele Menschen von der Sorge um ihre Gesundheit
angetrieben zu dieser Quelle. Das Wasser jener Quelle ist auch zu unserer Zeit unter dem
Namen „Quelle der Römer“ bekannt ( = nicht unbekannt).
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