Regionaler Arbeitskreis Mathematik Stochastik Ein kurzer Blick auf die Theorie in der historischen und wissenschaftlichen Mathematik Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Geburtsstunde der Stochastik 1654 Frage an Blaise Pascal: „Was ist wahrscheinlicher, bei vier Würfen mit einem Würfel mindestens eine Sechs zu werfen oder bei 24 Würfen mit zwei Würfeln eine Doppelsechs?“ sehr junge Disziplin Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu! Jeder Mensch hat ein subjektives Wahrscheinlichkeitsempfinden. Dieses soll präzisiert werden. Wahrscheinlichkeitstheorie Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Stochastik • Wahrscheinlichkeitstheorie • Statistik (Beobachtungen interpretieren) • Im weiteren Sinn: Kombinatorik Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Klassische Definition Ist Ω = {ω1, ω2, ω2, ..., ωm} und sind alle Elementarereignisse Ai = {ωi} gleichwahrscheinlich, so wird die Wahrscheinlichkeit definiert als p(Ai ) = 1/m (für alle i = 1, 2, ..., m). Problem: Ω = {Knabe, Mädchen} 0.486 zu 0.514 Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Statistische Definition Tritt das Ereignis A bei n-maliger Wiederholung eines Zufallsexperiments z-mal auf, so heißen: z absolute Häufigkeit von A und h = hn(A) = z/n relative Häufigkeit von A. Die Wahrscheinlichkeit wird definiert als p(A) = hn(A) = z/n Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Definition nach R. v. Mises (1883 – 1953) p ( A ) lim n z ( A) n ………..man kann aber immer nur endlich viele Experimente machen. Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Axiome aber woher? Relative Häufigkeiten: 1) 0 ≤ hn(A) ≤ 1 2) hn(Ω) = 1 3) hn(Ø )= 0 4) A ∩ B = Ø hn (A B) = hn (A) + hn (B) Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Axiomensystem von Kolmogoroff veröffentlicht: 1933 P(Ω) sei ein Ereignisraum. Eine Funktion p, die jedem Ereignis AP(Ω) eine reelle Zahl zuordnet, heißt Wahrscheinlichkeitsmaß, wenn Axiom I: p(A) ≥ 0 Axiom II: p(Ω) = 1 Axiom III: A ∩ B = Ø p(A B) = p(A) + p(B) gilt. Dann heißt p(A) die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A. Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Axiom I: p(A) ≥ 0 Axiom II: p(Ω) = 1 Axiom III: A ∩ B = Ø Achim Pfeiffer p(AB) = p(A) + p(B) gilt. Regionaler Arbeitskreis Mathematik Diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilung Ω = {ω1, ω2, ..., ωm} 1) p({ωi}) ≥ 0 2) p({ωi}) = 1 Jede Funktion p mit diesen Eigenschaften heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion oder Wahrscheinlichkeitsverteilung. Ein Ergebnisraum Ω zusammen mit einer Wahrscheinlichkeitsverteilung p heißt Wahrscheinlichkeitsraum, geschrieben (Ω, p). n i 1 Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik IQ keine diskrete Verteilung Achim Pfeiffer Regionaler Arbeitskreis Mathematik Es gibt eine von Carl Friedrich Gauss (1777-1855) gefundene Funktion, die die oberen Rechteckmitten verbindet. Achim Pfeiffer Kursstufe