Name:_____________________________________ Elektrotechnik Mechatronik Abschlussprüfung Messtechnik 2 WS2013/14 Studiengang: Mechatronik, Elektrotechnik Bachelor Prüfungstermin: 07.02.2014 (90 Minuten) Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Großmann, Prof. Dr.-Ing. Frey Hilfsmittel: Taschenrechner alle schriftlichen Unterlagen Generelle Hinweise: • Aufgaben, die mit einem * gekennzeichnet sind, lassen sich unabhängig von anderen Teilaufgaben lösen. • Überprüfen Sie als Erstes die Vollständigkeit der Prüfungsangabe anhand der Seitennummerierung. Beschriften Sie die Prüfungsangabe und alle losen Blätter, die Sie abgeben, mit Ihrem Namen. • Mobiltelefone ausschalten und wegpacken! • Lösungen ohne erkennbaren Lösungsweg werden nicht gewertet. Viel Erfolg! Musterlösung Messtechnik 2 WS1314 1. Raumluftüberwachung Fr,Gr (Σ Σ 23 P) Von einem Gassensor ist die Abhängigkeit des Widerstandes Rs von der C02-Konzentration bekannt (Diagramm rechts). Mit dem Sensor soll eine Raumluftüberwachung entwickelt werden. Ab einer C02-Konzentration von 1000 ppm soll gewarnt bzw. eine Lüftung eingeschaltet werden. Schaltungskomponenten der Sensorik: U1, U3 sind Operationsverstärker, U2 entspricht dem Gassensor als konzentrationsabhängigem Widerstand mit der oben gezeigten Rs-c-Charakteristik. a) (*) Das Diagramm oben zeigt die Abhängigkeit des Widerstands Rs von der Konzentration c in der ∙ ⁄ . Bestimmen Sie Werte für und auf jeweils 3 Nachkommastellen. Form: 100 1000 ablesen z.B.: 1 / 2 20 log 20 1 2 Ω ∙ 1000* → → ∙ log !" 40 Ω → 1 40 Ω 2 Ω → 2 2 Ω → → +) !" # #$ ! ",,".∙ /0 % log 20 ∙ 100 ∙ 1000 (1 P) (1 P) %&, ()& (1 P) &1, )23 (1 P) b) (*) Welche Spannung U(out) ergibt sich am Ausgang von U1 für frische, natürliche Umgebungsluft bei einer C02-Konzentration von c = 400 ppm. c 400ppm → → : ;<= % 6,588 Ω ∙ %0,5 > ? 3,3A (1 P) (1 P) Um ein robustes digitales Ausgangssignal zu erzeugen, soll mit Hilfe von Operationsverstärker U3 ein invertierender Schmitt-Trigger aufgebaut werden. c) (*) Ergänzen Sie dazu die Schaltung oben um: − die Kennzeichnung des nichtinvertierenden Eingangs von U3 − das Mitkopplungsnetzwerk bestehend aus R1 und R2 − einen Spannungsteiler aus R3 und R4 zur Erzeugung der Referenzspannung Ur (1 P) (1 P) (1 P) Seite 2/9 Messtechnik 2 WS1314 Fr,Gr Nun werden die Werte für die Bauteile dimensioniert. Es soll für cCO2 ≥ 1000 ppm → U(outST) ≈ 5 V und für cCO2 ≤ 500 ppm → U(outST) ≈ 0 V gelten. Gehen Sie wie im Folgenden skizziert schrittweise vor. d) (*) Ergänzen Sie die Tabelle. Hinweis: Die Referenzspannungen mit der Formel aus a) berechnen. Falls Sie a) nicht bearbeitet haben, verwenden Sie hier die Werte 64,0BΩ und %1,602. U(outST) [V] Warnung an: 5 Warnung aus: 0 cCO2 [ppm] ≥ c1 = 1000 ≤ c2 = 500 U(out) [V] ≤ U1=1,000 (0,500) (1 P) ≥ U2=2,464 (1,518) (1 P) e) Berechnen Sie die Mitkopplungswiderstände R1 und R2. Hinweis: Fertige Formeln verwenden. Die Bedeutung von R1 und R2 hängt davon ab, wie Sie gezeichnet haben. − Hysterese: ΔDE − Widerstandsverhältnis: − Wählen Sie für den größeren Widerstand den Wert ⇒ f) :" % : 1,464A 1,018A F# FG F# HΔDE FG 100 Ω , AII FG F# " (1 P) KLL ∆NOP 5AJ ∙ R ",T . %1 100 Ω. ∙ 100 Ω 2,415 3,912 (1 P) 41,4 Ω 25,56 U (2 P) Berechnen Sie den Spannungsteiler für die Referenzspannungserzeugung des Schmitt-Triggers. Hinweis: Fertige Formeln verwenden. Referenzspannung: :V − Widerstandsverhältnis: − Wählen Sie für den kleineren Widerstand den Wert ⇒ FX F0 ∙ :V : , F0 FX T F0 FX , \T , " :V , AII ∙ 1 Ω : F#⁄FG W F#⁄FG − 1,414A 0,628A YZ KLL *YZ 5A [ (1 P) 0,394 0,144A 1 Ω. 2,54 Ω 6,96 U T (1 P) 1 Ω (2 P) g) (*) Ergänzen Sie die im Bild auf S. 2 die Schaltung um eine optische Anzeige (LED), die im Fall der Warnsituation leuchtet. (1 P) h) (*) Im Diagramm rechts ist die Temperaturabhängigkeit des Sensorwiderstands gezeigt. Welcher funktionale Zusammenhang ergibt sich? Hinweis: Keine Parameter sondern nur den prinzipiellen Zusammenhang angeben. exponentiell: i) abc d e , NTC (1 P) Wie müsste die Temperaturabhängigkeit der Stromquelle I1 =I1(T) prinzipiell sein, damit die Schaltung insgesamt temperaturunabhängig wird? : ;<= j) ] ~_` : ;gh=. ~j ] ∙ ] ~j ] ∙ _` abc d e → j ] ~_` % abc d e (1 P) I1 lässt sich mit einem Widerstand und einer temperaturstabilen Spannungsquelle realisieren. Welcher temperaturabhängige Widerstandstyp wäre prinzipiell geeignet (Stichwort angeben)? NTC knurzurErläuterung, nichtgefordert:j ] ~ F xyz ~ {|} ~•€P• y _` % abc d e ‚ (1 P) Seite 3/9 Messtechnik 2 WS1314 2. Digitaler Tiefenmesser Fr,Gr (Σ 24 Pkt.) Ein Dehnungsmessstreifen (DMS) misst die relative Dehnung ƒ † ƒ 1 Ω ⋅ 1 + 1,96 ⋅ ƒ . Ohne Dehnung beträgt „… … und hat den Widerstand 0 = 1000Ω . † Der DMS klebt auf einer Membran in einer wasserdichten Dose. Der Wasserdruck in der Tiefe = bewirkt die Dehnung ƒ = = d 0 ..⋅d G ‰ G − . = 1009,73Ω und in In 50 m Tiefe ist dann † 50 100 m Tiefe ist † 100 = 1019,3Ω . 1020 a) (*) Skizzieren Sie den Verlauf des Widerstands † = anhand von 5 Punkten in das Diagramm (0 ≤ = ≤ 100 ). (3 Pkt.) t [m] 25 75 RM [Ω ] 1004,9 1014,5 …Rc = = 1000Ω + (Festpunktmethode) c) 1010 1000 b) (*) Geben Sie eine lineare Näherung den wahren Wert liefert. (2 Pkt.) …Rc RM[Ω] 0 25 50 t[m] 100 75 = des Widerstands an, die bei = = 0 und bei = = 100 1019,3Ω − 1000Ω Ω ⋅ = = 1 Ω + 0,193 ⋅ = 100 (*) Berechnen Sie den relativen Linearitätsfehler der Näherung, bezogen auf den Messbereich. (Größte Abweichung bei = = 50 ) (3 Pkt.) 50 = 1000Ω + 9,65Ω; _…Rc = 1009,73Ω − 1009,65Ω = 0,08Ω _…Rc •…Rc = = 0,004 = 0,4% 1019,3Ω − 1000Ω …Rc d) (*) Der Widerstand ist temperaturempfindlich (Œ e = /0 • ). Welcher Tiefenfehler (in m) ergibt sich, wenn die Temperatur um ±5 K schwankt? (Hinweise: Lineare Näherung verwenden; Œ e ≔ „F/F „e ) Messbereichsmitte: Δ = 1010Ω ⋅ Œ e ⋅ 5’ ≈ 0,5Ω (Rechnung mit 1kΩ auch OK) scheinbare Änderung der Tiefe Δ= = „F , = ,.- , \ -/“ = 2,6 (2 Pkt.) Seite 4/9 Messtechnik 2 WS1314 Der Widerstand RM bestimmt die Frequenz f eines Oszillators, die mit einer Zählschaltung ausgewertet wird. Der Zähler wird auf den Wert N0 voreingestellt und zählt dann rückwärts. Fr,Gr N0 (f) RM Oszillator Anzeige Näherungsweise gilt ” ? 23 •– − = ⋅ ,.—˜ . e) (*) Welcher Zählwert N ergibt sich nach der Messzeit TM allgemein? › = › − ” ⋅ ]† œ= › − 23 •– ⋅ ]† + f) N 11,5•– (2 Pkt.) ⋅ = ⋅ ]† • Bei der Tiefe = = 0 soll die Anzeige N = 0 sein. Welcher Zusammenhang zwischen N0 und TM ergibt sich daraus? (2 Pkt.) › 0 = › − 23 •– ⋅ ]† = 0 → › = 23 •– ⋅ ]† g) Wie lang muss die Messdauer TM sein, damit die Anzeige N die Tiefe in m angibt? (2 Pkt.) › = = ]† = 11,5•– ⋅ = ⋅ ]† = = → 1 = 0,087h 11,5•– h) (*) Welcher Fehler (in m) ergibt sich in diesem Fall durch die Zählschaltung alleine? (2 Pkt.) _™ = ±1 → _d = ±1 i) (*) Geben Sie 10 weitere mögliche Fehlerquellen für den Zählwert N an. Ist der Fehler aus h) hier relevant? (6 Pkt.) RM: Toleranz, Temperatur, Linearität, Hysterese Linearisierung: RM → Rlin; f → flin Wasserdruck: Temperatur, Salzgehalt, Wellen Oszillator: Bauelemente, Spannungsversorgung → schon der Fehler aus d) ist größer, also nicht relevant! Seite 5/9 Messtechnik 2 WS1314 3. Digitale Messkette Parameter DYNAMIC PERFORMANCE SINAD ≈ SNR Aperture Delay Aperture Jitter Throughput Rate Full Scale Range DC ACCURACY Integral Nonlinearity Differential Nonlinearity Gain Error Offset Error (Σ 21 Pkt.) Von einem 12 bit-ADC sind die Daten rechts gegeben. a) (*) Wie groß ist der Quantisierungsfehler maximal (in mV)? (2 Pkt.) ¡ž ¢ž /2 = 2 2 " = 0,4 A b) (*) Wie viele effektive Bit hat der ADC entsprechend seinem SINAD? (2 Pkt.) £›¤ = Fr,Gr Spec Units 67 5 100 1 3.3 dB ns ps MSPS V ±0.6 ±0.5 ±1.5 ±1 mV mV mV mV žj›>¥ − 1,76 = 10,8 6,02 c) (*) Für ein sinusförmiges Signal mit Amplitude 1 V soll der Amplitudenfehler auf Grund der Öffnungszeit maximal 1 mV betragen. Wie groß darf die Signalfrequenz sein? (2 Pkt.) Δ< ≤ 1A ⋅ ¦ ⋅ =§} → ” = ¦ Δ< = = 32 •– 2¨ 2¨ ⋅ 1A ⋅ =§} Jitter ist hier egal! d) (*) Wie viele effektive Bit hat der ADC, wenn alle nichtlinearen Fehler und zusätzlich Offset-, Gainund Öffnungszeitfehler (max. 2 mV) berücksichtigt werden? (4 Pkt.) _= R¬ 1 √3 :{«« = ⋅ ª0,4" + 0,6" + 0,5" + 1,5" + 1" + 2" A = 1,635 A ¢ž = 1,167A 2 ⋅ √2 1,635 A 1 •= = 0,0014 → žj›>¥ = 20 ⋅ lg = 57Ÿ → £›¤ = 9,2-®=! 1167 A • Von einem sinusförmigen Signal werden 4096 Werte abgetastet (fA = 100 kHz) und daraus das Spektrum berechnet. Im Diagramm rechts sind nur das Signal und die Oberwellen gezeichnet. 0 Betragsspektrum / dB -25 75 dB -50 e) (*) Lesen Sie den SFDR aus dem Spektrum ab. SFDR = 75 dB (1 Pkt.) f) (*) Warum gibt es Rauschen? (2 Stichworte!) Quantisierung; Differentielle Nichtlinearität (2 Pkt.) -75 -100 -125 0 20 40 f/kHz g) (*) Berechnen und skizzieren Sie die Lage des Rauschteppichs im Spektrum. (Hinweis: SINAD ≈ SNR) ž› + 10 ⋅ lg " = 100Ÿ ™ (2 Pkt.) Seite 6/9 Messtechnik 2 WS1314 Fr,Gr Vom Anti-Alias-Filter (AAF) ist die Übertragungsfunktion gegeben: 0 -20 |H| linear 1 |H| /dB 0.8 -40 0.6 -60 -80 0.4 -100 0.2 -120 -1 10 0 10 1 10 f/fD 2 10 0 f/f D 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 h) (*) Um welchen Typ von Filter handelt es sich (Butterworth, Tschebyschow I/II, Cauer, …)? (Begründung durch zwei Kennzeichen) wellig im Durchlass- und Sperrbereich → EllipZsch (3 Pkt.) i) (*) Welche Ordnung hat das Filter? (Hinweis: die Ordnung ist UNgerade, also 1, 3, 5, 7, …) zwischen 1⋅fD und 10⋅fD Abfall um ca. 70 dB; Butterworth hätte Dämpfung p⋅20dB aber Elliptisch ist besser → 3. Ordnung (2 Pkt.) Die Durchlassfrequenz beträgt fD = 20 kHz. Störungen ab der halben Abtastfrequenz sollen um mindestens 70 dB gedämpft werden. j) (*) Wie groß muss die Abtastfrequenz fA mindestens sein? (2 Pkt.) −70Ÿ → ”/”² = 9 = ”³ /2 /”² → ”³ = 2 ⋅ 9 ⋅ ”² = 360 •– k) (*) Am Eingang des Filters liegt das Signal <{Rc 1A + 0,5A ⋅ sin 2¨ ⋅ 10 •– ⋅ = an. Welche Zeitfunktion hat das Ausgangssignal? (Vernachlässigen Sie Phasenlaufzeiten!) konstanter Teil: • 0 = 1 → nicht gedämp[ Schwingung 10 kHz = fD/2 → Dämpfung um • 0,5 = 0,9 → <§± = = 1A + 0,45 ⋅ sin 2¨ ⋅ 10 •– ⋅ = (2 Pkt.) Seite 7/9 Messtechnik 2 WS1314 4. Kurzfragen Fr,Gr (Σ Σ 17 P) Betrachten Sie die nachfolgende Schaltung und Simulationsdaten eines Operationsverstärkers. a) (*) Hat der Operationsverstärker einen Rail-to-Rail-Ausgang (kurze Begründung)? ja: Versorgung ± 5,0 V, max. Ausgangsspannung ± 5,0 V (2 P) b) (*) Welche Offsetgröße des Operationsverstärkers können Sie aus dem Diagramm ablesen? Geben Sie einen Zahlenwert an. Offsetspannung: :´ %350μA (1 P) c) (*) Welche Verstärkung in dB hat der Operationsverstärker (ohne Rückkopplung)? TK* *TK ¶. ·K* *. ·K 10T in dB: 20 ∙ log 20 ∙ log 10T 20 ∙ 4 ∙ log 10 ¸)¹º (2 P) d) (*) Wird der Ausgang dieses Operationsverstärkers direkt mit dem invertierenden Eingang verbunden ergibt sich eine Bandweite von 1 MHz. Durch eine andere Beschaltung des Rückkoppelpfades wird die Bandweite auf 100 kHz reduziert. Wie groß ist nun die Verstärkung va/ve? » ¼ 1B•– ∙ ”½¾ ∙ 100 •– → ¿½¾ «ÀÁ †—˜ ,—˜ 10 20Ÿ (2 P) Seite 8/9 Messtechnik 2 WS1314 Fr,Gr e) (*) Auf einem Sensor befindet sich die Aufschrift „IP65“. Was bedeutet das? Schutz gegen f) 6: Staubeintritt , 5: Strahlwasser (2 P) (*) Der CO2-Sensor aus Aufgabe 1 besteht im Kern aus einem Gassensor, einer Stromquelle, zwei Operationsverstärkern und vier Widerständen. Die Ausfallraten bei 25 °C betragen  {c bV 6¢j], ÂÃ*ı{……{ = 2¢j], ´ÅK = 8¢j], ÂF = 1¢j]. Mit welcher Wahrscheinlichkeit fällt die Schaltung bei einer Umgebungstemperatur von 50 °C innerhalb von 20 Jahren aus wenn gilt £³ ⁄ ] = 25? ÂÆ,".°È = 1 ∙  ÂÆ,. °È {c bV + 1 ∙ ÂÃ*ı{……{ + 2 ∙ ´ÅK + 4 ∙ ÂF = 28¢j] = 2,8 ≈ ÂÆ,".°È ∙ _` ÉÊ Ëe ∙ ,e e = ÂÆ,".°È ∙ _` Systemzuverlässigkeit: 10Í = _` H−ÂÆ,. Ausfall: ³± «§…… 10Í = 1 − °È ∙ =J = _` −2,28 25 ∙ "¶ /Ì D ".• •W".• = 2,28 ∙ 175200ℎ = 0,9608 = 1 − 0,9608 = 3,92% /‰ D /Ì D (1 P) (1 P) (1 P) (1 P) g) (*) Eine LED hat laut Datenblatt eine Lichtstärke von jK = 12 Ÿ und einen Abstrahlwinkel von 60°. Welcher Lichtstrom ÏK wird von der LED erzeugt? Raumwinkel: Ð ° " … 12 V Ω = 2¨ 1 − ;h ÏK = jK ∙ Ω = = 0,842hÑ ∙ 0,842hÑ = 10,1Ò (2 P) (2 P) Seite 9/9