Aktive und passive Immunisierung

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Aktive und passive
Immunisierung
Max Eineder
13.05.2009
Übersicht
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Allgemeines zur Immunisierung
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Aktive Immunisierung
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➔
Mechanismus
➔
Anwendung
➔
Limitierung
Passive Immunisierung
➔
Mechanismus
➔
Anwendung
➔
Limitierung
Allgemeines zur
Immunisierung(1)
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erste Versuche mit Pockenerregern offenbar schon 200
v. Chr. in China
Edward Jenner: Erfolgreiche Immunisierung durch
Verabreichung von Erregern aus Kuhpocken (18. Jhd.) aber: Noch keine Kenntnis über Mikroorganismen
Begriff Vakzin/Vakzination: von lat. vaccinus („von
Kühen stammend“)
Louis Pasteur: Formulierung der Keimtheorie Entwicklung von Impfstoffen gegen Milzbrand und
Tollwut
Allgemeines zur
Immunisierung(2)
Immunisierung...
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hat viele Krankheiten dramatisch
zurückgedrängt (Mumps, Masern, Röteln,...)
Allgemeines zur
Immunisierung(3)
Allgemeines zur
Immunisierung(4)
Immunisierung...
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hat viele Krankheiten dramatisch
zurückgedrängt (Mumps, Masern, Röteln,...)
ist im Rahmen der Empfehlungen der
Ständigen Impfkommission („Impfkalender“)
vom Staat gewollt
ist in Deutschland in keinem Falle
verpflichtend
hat Gegner: Laut RKI sind bis zu 5% der
Deutschen ausgesprochene Impfgegner
Aktive Immunisierung(1)
Aktive Immunisierung bedeutet Stimulation zur
Bildung
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spezifischer Antikörper und
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spezifischer T-Zellen
durch die Applikation von Antigenen.
Aktive Immunisierung(2):
Mechanismus
Immunogen: Substanz, die Immunantwort
auslöst
Antigen: Substanz, die an spezifischen AK binden
kann
→ „Immunogen“ ist Teilmenge von „Antigen“
→ einige AG müssen mit Immunogen verknüpft
sein, um adaptive Immunantwort hervorzurufen:
Haptene
Aktive Immunisierung(3):
Mechanismus
Diese Immunogene sind Proteine
→ ihre Immunogenität bestimmt das Ergebnis der
Immunantwort
Warum Proteine?
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T-Zellen müssen AG präsentiert bekommen, sonst keine
Immunantwort (→ immunologisches Gedächtnis)
T-Zellen können nur erkennen, was an MHC-Komplex
gebunden ist
MHC kann nur Peptide binden
→ Nicht-Peptid-AG lösen erst nach Bindung an Trägerproteine
eine adaptive Immunantwort aus
Aktive Immunisierung(4):
Mechanismus
Adjuvantien
Adjuvans: Substanz, die Immunogenität erhöht,
aber mit Immunogen keine stabile Verbindung
eingeht (im Gegensatz zu einem Trägerprotein)
Aktive Immunisierung(5):
Mechanismus
Adjuvantien
zwei Wirkweisen
lösliche Protein-AG werden in partikuläres
Material umgewandelt
→ APC können diese besser Aufnahmen
Beispiel: Anlagerung an AluminiumPartikel, Einbau in Kolloidpartikel
„mikrobielle Produkte“
Wirkweise nicht klar, aber wahrscheinlich
veranlassen diese die APC dazu,
wirkungsvoller zu präsentieren
Beispiel: Im Dreifachimpfstoff gegen
Diphtherie , Keuchhusten & Tetanus wirken
die abgetöteten Zellen des KeuchhustenErregers aus als Adjuvans
Aktive Immunisierung(5):
Mechanismus
Immunologisches Gedächtnis
●
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Ziel der aktiven Immunisierung ist letztlich die Ausbildung eines
immunologischen Gedächtnis bezüglich des Pathogens
Mechanismus wie bei natürlicher Infektion:
➔
➔
Bildung von Memory-B-Zellen, die bei Infektion wesentlich
besser reagieren können als naive B-Zellen
Bildung von langlebigen Memory-T-Zellen
Aktive Immunisierung(6):
Anwendung und Limitierung
Es werden drei Impfstoffklassen unterschieden:
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Lebendvakzine
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Inaktivierte Organismen
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Subunit-Vakzine
Aktive Immunisierung(7):
Anwendung und Limitierung
Lebendvakzine
●
●
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lebende, attenuierte (wenig virulente) Bakterien oder Viren
erhält man durch wiederholtes Passagieren von virulenten
Stämmen und nachfolgender Suche nach weniger virulenten
Varianten
Beispiele
➔
➔
Attenuierte Virus-Vakzine: Poliomyelitis, Masern, Mumps,
Röteln
Attenuierte Bakterien-Vakzine: Typhus
Aktive Immunisierung(8):
Anwendung und Limitierung
Lebendvakzine
Vorteile:
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induzieren am besten und zuverlässigsten eine Immunantwort
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Vermehrung → Patient wird lang anhaltender Impfdosis exponiert
Nachteil:
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Möglichkeit, dass Impfstamm zu virulentem Stamm revertiert
Aktive Immunisierung(9):
Anwendung und Limitierung
Inaktivierte Organismen
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abgetötete Zellen oder Viruspartikel
erhält man aus virulenten Stämmen, die thermisch oder chemisch
(Formaldehyd) inaktiviert wurden
Beispiele:
➔
inaktivierte Virus-Vakzine: Tollwut, Hepatitis-A, FSME
➔
inaktivierte Bakterien-Vakzine: Keuchhusten, Cholera
Aktive Immunisierung(10):
Anwendung und Limitierung
Inaktivierte Organismen
Vorteil:
●
keine zufällige Revertierung möglich
Nachteil:
●
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weniger immunogen als Lebendvakzine
unzureichend deaktivierte Impfstoffe haben zu schweren
Zwischenfällen geführt
Aktive Immunisierung(11):
Anwendung und Limitierung
Subunit Vakzine
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enthalten ein oder mehrere Antigene des betreffenden Keims
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bakterielle Kapsel-Polysaccharide
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virale oder bakterielle Proteine (Toxoid-Impfstoff → Anwesenheit
von AK gegen Bakterien-Toxine)
Beispiele:
➔
Influenza, Hepatitis-B
➔
Toxoid: Diphtherie
Aktive Immunisierung(12):
Anwendung und Limitierung
Subunit Vakzine
Vorteil:
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gute Verträglichkeit
rekombinantes Vakzin (Hepatitis-B): sicher, hohe Ausbeute, gleich
bleibende Qualität
Nachteil:
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geringere Immunogenität
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Binden an Trägerproteine notwendig
Passive Immunisierung(1)
Passive Immunisierung: Verabreichen von
Immunglobulin-Präparaten
Passive Immunisierung(2):
Mechanismus
Antikörper werden
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aus Seren immunisierter bzw. rekonvaleszenter
Menschen oder Tiere gewonnen
gentechnisch hergestellt (z.B. RSV)
Passive Immunisierung(3):
Mechanismus
Die spezifischen Antikörper sind sofort in großer
Menge verfügbar
➔
➔
Krankheitsverlauf wesentlich milder
Körper bildet möglicherweise keine
Gedächtniszellen
Passive Immunisierung(4):
Anwendung und Limitierung
Indikationen:
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Therapeutisch - Infektion hat stattgefunden und muss abgemildert werden
Prophylaktisch – Infektion ist wahrscheinlich und aktive Immunisierung
unmöglich/dauert zu lange
Beispiele:
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Hepatitis A
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Hepatitis B
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Tollwut
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Röteln
Auch die Gabe von Gegengiften (z.B. gegen Botox, Digitalis, Tiergifte) stellt
eine passive Immunisierung dar.
Passive Immunisierung(5):
Anwendung und Limitierung
Vorteile:
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wertvolle Notfallmaßnahme
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sehr schnelle Wirkung
Nachteile:
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Gefahr des viral verseuchten Serums
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Reaktion des Körpers auf Fremdproteine
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möglicherweise keine Bildung von Gedächtniszellen
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit !
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