Leseprobe

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Die Bibel
erschlossen und kommentiert
von Hubertus Halbfas
PATMOS
Inhalt
Vorwort ...................................................................................... 15
Der Alte Orient und die Bibel
Mesopotamien ............................................................................
Sumer und Akkad .......................................................................
Ägypten ......................................................................................
Babylonien und Assyrien ............................................................
Die Religionswelt des Alten Orients
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Die Jüdische Bibel
Die Entstehung der Jüdischen Bibel
34
Über die mündliche Überlieferung ............................................. 34
Der Pentateuch oder Die fünf Bücher Mose ............................... 37
Ein vielschichtiger Entstehungsprozeß ........................................ 37
Die Urgeschichte
Die Schöpfungserzählungen
Der priesterschriftliche Schöpfungstext: Gen 1,1-2,4a ................
Das wissenschaftliche Weltbild und der priesterschriftliche
Schöpfungstext ............................................................................
Die jahwistische Schöpfungserzählung .......................................
Die Erschaffung des Menschen: Gen 2,4b-25 ...............................
Der Garten Eden ........................................................................
Die Vertreibung aus dem Paradies: Gen 3,1-24 ..........................
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Kain und Abel: Gen 4,1-16 .......................................................... 60
Die Sintflut: Gen 6,5-8,22 ........................................................... 64
Der Turmbau zu Babel: Gen 11,1-9 ............................................ 69
Die vorstaatliche Zeit Israels
Väter- und Müttergeschichten
Abrahams Berufung und Wanderung nach Kanaan: Gen 12,1-9 ...
Abraham und Sara in Ägypten: Gen 12,10-20 ..........................
Abraham und Hagar – Ismaels Geburt: Gen 16,1-16 ..................
Frauen in der Bibel ......................................................................
Zu Gast bei Abraham: Gen 18,1-16 ............................................
Isaaks Geburt: Gen 21,1-8 ..........................................................
Hagar und Ismael: Gen 21,9-21 ..................................................
Abrahams Opfer oder Die Bindung Isaaks: Gen 22,1-14 .............
Jakobs Traum von der Himmelsleiter ..........................................
Tor zum Himmel: Gen 28, 10-19 .................................................
Jakobs Kampf mit Gott: Gen 32,23-33 .........................................
Exoduserfahrung und Jahwereligion
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101
Die Offenbarung des Jahwe-Namens: Ex 3,1-15 ......................... 103
Der historische Hintergrund des Exodus
106
Der Auszug aus Ägypten: Ex 13,17-14,31 .................................. 107
5
Die Gesetzgebung am Sinai
111
Der Dekalog: Ex 20,1-21; Dtn 5,6-22 ........................................ 112
Mose .......................................................................................... 114
Der bildlose Gott und das biblische Bilderverbot
116
Das goldene Kalb: Ex 32 ............................................................ 120
Das Land Kanaan
124
Aufruf zur Eroberung des Landes Kanaan: Jos 1,1-8 ................. 124
Die Eroberung Jerichos: Jos 6,1-24 ............................................. 130
Gewalt in der Bibel .................................................................... 134
Der israelitische Stämmeverband
136
Die Religion des vorstaatlichen Stämmeverbandes
137
Der Hauskult des Micha: Ri 17,1-13 ........................................ 139
Könige und Propheten in Israel
141
Samuel
141
Samuel, der Führer »ganz Israels«: 1 Sam 7,7-17....................... 141
Das Volksbegehren und das Königsrecht: 1 Sam 8,1-22 ............. 144
Saul
146
Die Salbung Sauls zum König: 1 Sam 9,1-10,16 ........................ 147
Die Wahl Sauls zum König durch Losentscheid: 1 Sam 10,17-27... 150
David
Davids Salbung zum König: 1 Sam 16,1-13 ...............................
David wird König von Juda: 2 Sam 2,1-4 ..................................
David wird König von Israel: 2 Sam 5,1-5 .................................
David erobert Jerusalem: 2 Sam 5,6-10 .....................................
153
153
155
155
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Die Herrschaftsideologie der davidischen Könige
159
Jahwe und sein Gesalbter: Ps 2 ................................................... 159
6
Der Abschalom-Aufstand:
Revolte gegen das davidische Königtum
Abschaloms Aufstand: 2 Sam 15,1-12 ........................................
Davids Flucht aus Jerusalem: 2 Sam 15,13-18. 23-27;16, 5-14 ....
Abschaloms Niederlage und Tod: 2 Sam 18,6-17 .......................
Davids Ehebruch und Blutschuld: 2 Sam 11,2-27 .....................
162
162
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Salomo
Der salomonische Tempel: 1 Kön 6,2-13 ....................................
Der salomonische Tempel und der Staatskult zu Jerusalem ......
Der Tempel ................................................................................
170
171
173
176
Die Teilung des Reiches und der Staatskult im Norden
Der Jerobeam-Aufstand: 1 Kön 11,26-40 ..................................
Salomos Tod: 1 Kön 11,41-43 ....................................................
Der Abfall der zehn Nordstämme: 1 Kön 12,1-25 ......................
Der Staatskult von Bet-El: 1 Kön 12,26-32 ................................
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183
Die religiösen Konflikte im 9. Jahrhundert
König Omri von Israel: 1 Kön 16,21-28 .....................................
König Achab von Israel: 1 Kön 16,29-33 ....................................
Die Opposition des Propheten Elija ...........................................
185
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Elija und die Dürrekatastrophe .................................................
– Elija am Bach Kerit: 1 Kön 17,1-7 ......................................
– Elija in Sarepta: 1 Kön 17,8-16 ..........................................
– Elija erweckt den Sohn der Witwe zum Leben:
1 Kön 17,17-24 ...................................................................
– Die Götterwette auf dem Karmel: 1 Kön 18 .......................
– Elija am Horeb: 1 Kön 19,1-13 ..........................................
Die Jehu-Revolte .......................................................................
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201
Die sozialen Konflikte im 8. Jahrhundert
203
Propheten in Israel .................................................................... 204
Der Prophet Amos
Israels Erwählung und Verantwortung: Am 3,1-2 .....................
Das Gericht über Samaria: Am 3,9-15 ......................................
Gegen die Unterdrückung der Armen: Am 4,1-3 .......................
Gegen die Heiligtümer: Am 5,1-6 ..............................................
Die Beugung des Rechts: Am 5,11-15 .......................................
Der wahre Gottesdienst: Am 5,21-24.27 ....................................
Die Ausweisung des Propheten: Am 7,10-17 ..............................
207
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208
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211
Der Prophet Micha
Vorwort: Mi 1,1 .........................................................................
Gericht über Samaria: Mi 1,2-7 ................................................
Gegen die Rechtsbrecher: Mi 3,1-4 ............................................
Gegen die habgierigen Propheten: Mi 3,5-8 ...............................
Gegen die bestechlichen Führer Israels: Mi 3,9-12 .....................
212
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Der Untergang des Nordreiches Israel
Die Eroberung Samarias: 2 Kön 17,1-23 ...................................
Die Umsiedlung der Bevölkerung: 2 Kön 17,24-28 ....................
Die Religion der neuen Bevölkerung: 2 Kön 17,29-41 ................
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Der Prophet Jesaja
Die Berufungsvision Jesajas: Jes 6,1-13 .....................................
Jesajas Kultkritik:
Der falsche und der wahre Gottesdienst: Jes 1,10-17 ..........
Jesajas Bündnis- und Militärkritik ............................................
– Gottvertrauen gegen Realpolitik: Jes 7,1-9 .........................
– Ankündigung der assyrischen Invasion: Jes 5,25-30 ...........
– Warnung vor dem Weg des Volkes: Jes 8,11-15 ...................
– Warnung vor falscher Sicherheit: Jes 31,1; 28,14-18 ...........
Jesajas Friedensutopie: Jes 11,1-16 ............................................
224
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Die »joschijanische« Reform im Südreich Juda
Die Auffindung des Gesetzbuches: 2 Kön 22,3-10 ......................
Die Ankündigung der Prophetin Hulda: 2 Kön 22,11-20 ..........
Der Kampf um den Monotheismus: 2 Kön 23,1-27 ...................
Die theologische Reform ............................................................
– Kompromißloser Monotheismus: Dtn 13,13-17 ................
– Aufforderung zur Denunziation: Dtn 13,7-12 ...................
Die Verdrängung Kanaans ........................................................
– Israel und die Völker des Landes: Dtn 7,1-5.16 ..................
Die soziale Reform .....................................................................
Der Zusammenbruch der deuteronomischen Reformbewegung ...
Ein Königtum, das sich selbst genügt: Jer 22,13-17 ....................
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Der Untergang des Südreiches Juda ........................................... 248
Der Prophet Jeremia
Die Berufung Jeremias: Jer 1,4-10 .............................................
Die Tempelrede: Jer 7,1-15 ........................................................
Bedrohliche Folgen der Tempelrede: Jer 26,7-19 ........................
Die Verbrennung der Buchrolle: Jer 36,1-32 ..............................
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Die Endphase des Südreiches Juda
König Jojachins Deportation: 2 Kön 24,13-17 ...........................
König Zidkija von Juda: 2 Kön 25,1-7 .......................................
Das Ende des Reiches Juda: 2 Kön 25,8-21 .................................
Gedaljas Neuanfang und Ermordung: 2 Kön 25,22-26 .............
Die Begnadigung Jojachins: 2 Kön 25,27-30 ..............................
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Im Exil
262
Trauerarbeit und Neuorientierung
262
Jerusalem im Elend: Klgl 1,7-12 ................................................ 263
Das Exil ..................................................................................... 265
Die Entgrenzung Jahwes als Nationalgott Israels
266
Berufung und Aufgabe des Kyrus: Jes 45,1-8 ........................... 266
Die Neukonzeption der Ezechielschule
Die Sendung Ezechiels: Ez 2,1-3,15 ...........................................
Die Vision von der Auferweckung Israels: Ez 37,1-14 ................
Die Vision des neuen Tempels ....................................................
Nach dem Exil
268
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273
274
Die Heimkehr
274
Erlaubnis zur Heimkehr und zum Wiederaufbau des Tempels:
Esr 1,1-11 .......................................................................... 275
Der Aufruf an die Verbannten: Sach 2,10-17 ............................. 278
Der Wiederaufbau des Tempels
279
Aufruf zum Tempelbau: Hag 1,1-11 .......................................... 279
Vollendung und Tempelweihe: Esr 6,14-18 ................................ 282
Die Entstehung des Pentateuch als
Gründungsurkunde Israels
Die Entwicklung des Monotheismus ..........................................
Die Unterweisung im Gesetz: Neh 8,1-12 ..................................
Die Synagoge .............................................................................
Der Bußgottesdienst: Neh 9,1-6 .................................................
284
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Der Restaurationsversuch als »reine« Gemeinde
Der Ausschluß der Unreinen: Hag 2,10-19 ................................
Das Verbot der Mischehe ...........................................................
Die Auflösung der Mischehen: Esr 9,1-4; 10,7-14 ......................
292
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Die Annäherung von individueller und offizieller Religion
297
Die Vergänglichkeit des Lebens und der ewige Gott:
Ps 90,10-17 ........................................................................ 298
Ein Danklied der Geretteten: Ps 107,1-15 .................................. 298
8
Die soziale und religiöse Aufspaltung des Gemeinwesens
300
Ein Programm zur sozialen Befriedung: Neh 5,1-18 .................. 300
Das scheinbare Glück der Frevler: Ps 73 .................................... 303
Die Krise des Vertrauens in Gottes Gerechtigkeit
in der frommen Oberschicht
Ijobs Klage: Zum Ekel ist mein Leben mir geworden:
Ijob 10,1-22 ........................................................................
Die Entgegnung Zofars: Deine Rede ist Geschwätz vor Gott:
Ijob 11,1-20 .......................................................................
Ijobs Antwort: Mit Gott zu rechten ist mein Wunsch:
Ijob 13,1-28 .......................................................................
Das Glück des Frevlers: Wie kommt’s, daß Frevler leben dürfen?:
Ijob 21,1.7-14.23-27.34 .....................................................
Ijobs Klage: Du hast dich mir zum Wüterich gewandelt:
Ijob 30,16-31 .....................................................................
Gottes Antwort: Willst wirklich du mein Recht zerbrechen?:
Ijob 40, 6-14 .......................................................................
Ijobs Umkehr und Unterwerfung: Ijob 42,1-6 ...........................
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Die Armenfrömmigkeit in der Unterschicht
315
Anklage der »Frevler« und Ruf nach Jahwes Einschreiten:
Ps 10 .................................................................................. 316
Der Einbruch einer neuen Welt: Der Hellenismus
317
Der Beginn der griechischen Herrschaft: 1 Makk 1,1-10 ............ 319
Das Aufkommen der Verräter: 1 Makk 1,11-15 ......................... 320
Der Kampf um die Freiheit der Religion
Die Einführung hellenistischer Sitten in Jerusalem:
2 Makk 4,7-22 ....................................................................
Das Hohepriesteramt in der Hand der »Frevler«:
2 Makk 4,23-25 ..................................................................
Jerusalem in der Hand der Heiden: 2 Makk 5,11-16.21-27 .......
Die Verfolgung der jüdischen Religion: 2 Makk 6,1-11...............
Der Aufstand des Makkabäers Judas: 2 Makk 8,1-18 .................
Die Reinigung des entweihten Tempels: 2 Makk 10,1-8 .............
321
Aufstieg und Verfall der hasmonäischen Herrschaft
332
Apokalyptische Widerstandstheologie
Die drei jungen Männer im Feuerofen: Dan 3,1-23.24-29 ........
Die Vision von den vier Tieren und vom Menschensohn:
Dan 7 ..................................................................................
Qumran und die Essener ...........................................................
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Die Christliche Bibel
Die Entstehung des Neuen Testaments
Die mündliche Überlieferung ....................................................
Die Entstehung der Evangelien ..................................................
Die historische Jesusforschung ...................................................
Die Kanonbildung als Bekenntnis zur Pluralität .......................
Das Evangelium nach Markus
350
350
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354
357
360
Der Anfang: Die Geistbegabung Jesu
364
Ankündigungen: Mk 1,1-8 ........................................................ 364
Die Taufe Jesu; Jesus von Nazaret, der Messias und Gottessohn:
Mk 1,9-11 ........................................................................... 364
Das Wirken Jesu in Galiläa
Erstes Auftreten: Mk 1,14-15 .....................................................
Jesus in der Synagoge von Kafarnaum: Mk 1,21-28 ...................
Das Abreißen der Ähren am Sabbat: Mk 2,23-28 ......................
Die Heilung eines Mannes am Sabbat: Mk 3,1-6 .......................
Wundererzählungen .................................................................
Der Andrang des Volkes: Mk 3,7-12 ...........................................
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369
371
372
373
Gleichnisse vom Reich Gottes:
Viel Korn von wenig Saat
Das Gleichnis vom Sämann: Mk 4,1-9 ......................................
Sinn und Zweck der Gleichnisse: Mk 4,10-12 ............................
Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann: Mk 4,13-20 ..........
Schlußbemerkung zu den Gleichnissen: Mk 4,33-34 .................
374
374
375
375
375
Wuntertaten, Verwerfung und
Verklärung
Der Sturm auf dem See: Mk 4,35-41/Mt 8,23-27 ......................
Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat: Mk 6,1-6a ......................
Die Speisung der Fünftausend: Mk 6,32-44 ..............................
Die Verklärung Jesu: Mk 9,2-10 .................................................
377
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383
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Die Passionserzählungen
Das Abendmahl: Mk 14,22-25 ..................................................
Verrat, Todesangst und Verhaftung Jesu ....................................
Der Gang zum Ölberg: 14,26-52 ...............................................
Das Gebet in Getsemani: Mk 14,32-42 ......................................
Die Verhaftung: Mk 14,42-52 ....................................................
Der Prozeß Jesu .........................................................................
Das Verhör des Hohen Rats: Mk 14,53-65 .................................
Die Verhandlungen vor Pilatus .................................................
Bist du der König der Juden?:
Mk 15,1-15/Joh 18,28-19,16a ............................................
Die Kreuzigung: Mk 15,20b-32 .................................................
Der Tod Jesu: Mk 15,33-41 ........................................................
Das Begräbnis Jesu: Mk 15,42-47 ..............................................
Die Botschaft des Engels am leeren Grab: Mk 16,1-8 .................
Ein zweiter Schluß des Evangeliums ..........................................
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Das Evangelium nach Matthäus
414
Die Vorgeschichte
Die irdische Abstammung Jesu: Mt 1,1-17 .................................
Die himmlische Abstammung Jesu: Mt 1,18-25 ........................
Heidnische Huldigung und Jerusalemer Erschrecken:
Mt 2,1-12 ...........................................................................
»Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen«: Mt 2,13-15 .......
Der Kindermord in Betlehem: Mt 2,16-18 ................................
Jesu Weg »in das Land Israel«: Mt 2,19-23 .................................
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Die Lehre auf dem Berg
Die Rede von der wahren Gerechtigkeit: Mt 5,1-2 .....................
Die Seligpreisungen: Mt 5,3-12 .................................................
Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt: Mt 5,13-16 .............
Jesus erfüllt »Gesetz und Propheten«: Mt 5,17-20 .....................
Die Tora in der Deutung des »matthäischen Jesus« ....................
– Vom Töten und von der Versöhnung: Mt 5,21-26 ..............
– Vom Ehebruch: Mt 5,27-30 ................................................
– Von der Ehescheidung: Mt 5,31-32 ....................................
– Vom Schwören: Mt 5,33-37 ...............................................
– Von der Vergeltung: Mt 5,38-42 .........................................
– Von der Feindesliebe: Mt 5,43-48 .......................................
– Vom Beten – Das Vaterunser: Mt 6,5-15 ............................
Die Logienquelle Q und die frühe Jesus-Bewegung ....................
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Über Jüngerschaft und die Abrechnung mit Israel
als Mahnung an die Jünger
Über Wasser wandeln: Mt 14,22-33 ..........................................
Die Abrechnung mit Israel: Mt 23,1-12 .....................................
Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer: Mt 23,13-39 ....
Das Gleichnis vom Endgericht über »alle Völker« ......................
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Passion, Tod und Auferweckung
Die Verhandlung vor Pilatus: Mt 27,11-26 ................................
Die Botschaft des Engels am leeren Grab: Mt 28,1-8 ..................
Die Botschaft »Jesu« an die Frauen: Mt 28,9-10.........................
Der Betrug der Hohenpriester: Mt 28,11-15 ..............................
Der Auftrag des Auferstandenen: Mt 28,16-20 ..........................
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Das Evangelium nach Lukas
Das Vorwort: Lk 1,1-4 ...............................................................
Die Kindheitserzählungen .........................................................
Die Geburt Jesu: Lk 2,1-20 .........................................................
Die Berufung der ersten Jünger: Lk 5,1-11 .................................
Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zöllnern:
Mk 2,13-17/Lk 5,27-32 ......................................................
Jesus und die Prostituierte: Lk 7,36-50 .......................................
Frauen im Gefolge Jesu: Lk 8,1-3 ...............................................
Das Beispiel des barmherzigen Samariters: Lk 10,25-37 ...........
Das Gleichnis vom Festmahl: Lk 14,15-24 .................................
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11
Das Evangelium vom Vater und den zwei Söhnen:
Lk 15,11-32 ........................................................................
Der Auferstandene erscheint zwei Jüngern auf dem Weg nach
Emmaus: Lk 24,13-35 ........................................................
Die Erscheinung des Auferstandenen in Jerusalem:
Lk 24,36-49 ........................................................................
Die »Himmelfahrt« Jesu: Lk 24,50-53/Apg 1,4-12 ....................
Das Evangelium nach Johannes
Der Prolog: Joh 1,1-18 ...............................................................
Die Hochzeit in Kana als Zeichen: Joh 2,1-12 ............................
Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel:
Mk 11,15-19/Joh 2,13-26 ...................................................
Jesus und die Samariterin ..........................................................
Das Gespräch am Jakobsbrunnen: Joh 4,1-26 ............................
Die Aufnahme Jesu bei den Samaritern: Joh 4,27-42 .................
Jesus und die Ehebrecherin: Joh 7,53-8,11 .................................
Die »zeichenhafte« Auferweckung des Lazarus von den Toten:
Joh 11,17-44 ......................................................................
Die Fußwaschung: Joh 13,1-20 ..................................................
Die Hinrichtung Jesu: Joh 19,16b-30 .........................................
Selig, die nicht sehen und doch glauben .....................................
Der Zweifler Thomas: Joh 20,24-29 ...........................................
Erster Epilog: Joh 20,30-31 ........................................................
Das Nachtragskapitel: Joh 21,1-25 ............................................
Die Apostelgeschichte
Das Pfingstereignis: Apg 2,1-13 .................................................
Hellenisten und Hebräer. Die Wahl von sieben Helfern:
Apg 6,1-7 ...........................................................................
Die Verhaftung des Stephanus: Apg 6,8-15 ................................
Die Steinigung des Stephanus: Apg 7,54-8,3 ..............................
Die Entstehung einer christlichen Gemeinde in Antiochia:
Apg 11,19-26 .....................................................................
Der Apostelkovent in Jerusalem .................................................
– Die Streitfrage: Apg 15,1-5 .................................................
– Die Versammlung der Apostel und der Ältesten
mit der Gemeinde: Apg 15,6-21 .........................................
– Die Mitteilung der Beschlüsse an die Gemeinde
von Antiochia: Apg 15,30-35 ..............................................
Die Paulusbriefe
Die Berufung zum Apostel .........................................................
Bote des Glaubens, den er einst zerstörte: Gal 1,10-24 ...............
Der Apostelkonvent in Jerusalem: Gal 2,1-10 ............................
Die Christusbeziehung des Paulus .............................................
Gottes Kraft in irdenen Gefäßen: 2 Kor 4,5-18 ...........................
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Die Narrenrede: 2 Kor 11,16-12,13 ...........................................
Paulus’ Zeugnis von der Auferweckung Christi:
1 Kor 15,1-11 .....................................................................
Das Gesetz: Gal 3,25-29 ............................................................
Freiheit oder Knechtschaft – eine folgenschwere Alternative:
Gal 4,21-31 ........................................................................
Israel – die bleibende Wurzel .....................................................
Israel und die Kirche: Röm 11,13-24 ..........................................
Unechte Paulusbriefe
Der Kolosserbrief .......................................................................
Der Epheserbrief ........................................................................
– Die Verbürgerlichung der Gemeinden: Eph 5,21-33 ..........
Die Pastoralbriefe ......................................................................
– Rollenverteilung im Gottesdienst. Männer und Frauen:
1 Tim 2,8-15 ......................................................................
– Der »Bischof«: 1 Tim 3,1-7 .................................................
– Diakone und Diakoninnen: 1 Tim 3,8-13 .........................
– Sklavinnen und Sklaven: 1 Tim 6,1-2 ................................
Die sich verzweigende Christenheit: Irrlehrer und Häresien ......
Die Offenbarung des Johannes
Die Anbetung des Tieres: Offb 13,1-10 ......................................
Die Hure Babylon: Offb 17,1-8.18 .............................................
Der neue Himmel und die neue Erde: Offb 21,1-8 .....................
Das neue Jerusalem: Offb 21,9-22,5 ..........................................
Register
555
560
564
567
569
570
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572
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587
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592
596
13
Vorwort
Quint Buchholz (geb. 1957),
Die Bücherwaage.
N
och eine Bibel? Es gibt schon so viele. Und dazu eine unübersehbare Bibelliteratur: erbauliche wie wissenschaftliche Bücher,
allzu einfache, allzu schwierige. Die großen Kommentarwerke addieren sich auf ein paar Meter Länge. Niemand hat alle gelesen, niemand kann alle lesen. Was aber fehlt, ist eine Bibelausgabe in Grundzügen, die gleichzeitig die heutigen Ergebnisse ihrer Erforschung
vermittelt. Selbst wenn die Bibel das meist verbreitete Buch ist, so ist
sie doch zugleich das am wenigsten bekannte und noch weniger
verstandene. Man mag eine Bibel im Haus haben, aber man liest sie
kaum oder findet die Lektüre unbefriedigend, weil sich auf Schritt
und Tritt Hindernisse und Probleme einstellen, die ohne Hintergrundinformationen nicht lösbar sind.
Solches Wissen ist zudem dringlich, weil Predigt und Religionsunterricht gerne übergehen, was das traditionelle Glaubensverständnis irritiert. Bereits 1959 stellte der Neutestamentler Hans Conzelmann fest: »Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der
wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind.«
Gewiß entziehen deren Erkenntnisse manchen Einrichtungen und
Traditionen die beanspruchte Legitimation; aber zugleich sind sie
Grund und Maßstab für erneuernde Reformen.
Im Prozeß seiner Selbstfindung hat sich das Christentum bereits
in den Jahren, in denen die neutestamentlichen Schriften entstanden,
vom jüdischen Wurzelgrund schrittweise gelöst und seine weitere
Entwicklung unter die Vorherrschaft griechischer und lateinischer
Denk- und Lebensformen gestellt. Die darin eingeschlossene Problematik wird in jüngerer Zeit erkannt. Inzwischen gibt es Ansätze, sich
dem Judentum, aus dem das Christentum hervorgegangen ist, wieder
zu stellen. Es hat der Christenheit sehr geschadet, fast zweitausend
Jahre lang auf jüdische Auslegungshilfe im Umgang mit der biblischen Tradition verzichtet zu haben. Von dieser Quelle und Korrektur
getrennt, unterlag die Christentumsgeschichte Einflüssen, die dem
biblischen Erbe fremd sind. Greifbar wird dies insbesondere in einer
Welch ein Buch!
Heinrich Heine
Das verbindende Urdokument der
Menschheit.
Goethe
Eine Menschheitschronik. Ein aus
dem Gestein verschiedener geologischer Zeitalter zusammengewachsenes Buchgebirge.
Thomas Mann
Die Mutter der Dichtung, dessen
Bedeutung nicht nur für die Religion,
sondern für die Literatur unseres
Abendlandes einzigartig ist.
Hilde Spiel
Ich begann die Geschichten der Bibel
zu lesen: Ein Riß; und der Abgrund
Mensch klaffte auf.
Franz Fühmann
15
1
Ein Buch?
Mehr noch: Eine Bücherei!
66 verschiedene Bücher
von nicht nur 66 verschiedenen Autoren,
denn manch eines enthält
(nach Art der hölzernen Babuschkas)
in sich wiederum
drei, vier kleinere Bücher verschiedener
Autoren.
2
Nicht zu vergessen
die namenlosen Scharen
späterer Bearbeiter, Ergänzer,
Verknüpfer,
der fromme Fleiß
ihrer minutiösen Text-Finissage
während rund eines Jahrtausends
jüdisch-urchristlicher Geschichte.
3
Allmählich entstand so:
ein Bücherbuch vieler Stimmen,
die nacheinander,
nebeneinander,
durcheinander,
gegeneinander,
miteinander
reden, singen, murmeln, beten.
Dissonanzen? Jede Menge.
Widersprüche? Noch und noch.
Kein ausgeklügelt Buch.
Hundert Stimmen Strom
(selbst Schriftgelehrte ermessen ihn
nicht) –
wohin will er tragen?
Über Schwellen, Klippen, Katarakte
heimzu, heilzu (hoff ich).
4
Merklich oder unmerklich nämlich
strömen die verschiedenartigen,
die verschiedenzeitlichen Stimmen
denn doch
und stets wieder
zu EINER Stimme zusammen:
»Das Wunder dieses
Zusammenfließens
ist größer als das Wunder
eines einzigen Autors.«
(Emanuel Levinas)
5
Viel-Stimmen-Buch also,
geselliges Buch
(geselligstes der Weltliteratur!):
in ihm wird
die EINE,
die verläßliche Stimme
der geselligen Gottheit laut.
Kurt Marti
16
Christologie, die den Juden Jesus in der Wahrnehmung ausblendet.
Wie der in der westlichen Welt unübersehbare Traditionsabbruch
deutlich macht, wird es zu einer Frage von Sein oder Nichtsein, ob die
Christenheit zur Geisteswelt der Bibel zurückfindet oder nicht. Ohne
diesen Prozeß ist eine genuine Erneuerung aus dem fundamental
bleibenden Erbe nicht zu erwarten.
Die Bibel gehört nicht nur den »Gläubigen«. Sie ist ein Grunddokument unseres Geschichtsraumes, den sie tiefgreifend geprägt hat. In
Sprache, Denken, Literatur, Bildender Kunst, in der Weise, wie wir soziale Verantwortung verstehen und alltäglich miteinander umgehen,
wirkt sie nachhaltig fort, heute vielleicht sogar mehr als in früheren
Zeiten, weil wir sie nicht mehr durch die Brille dogmatischer Deutungen sehen (müssen), sondern aus ihren eigenen Bedingungen heraus
verstehen können. Das ist ein bedeutsamer Wandlungsprozeß, dessen
Folgen als einschneidend erlebt werden.
Die jüdische Tradition erzählt die Legende von Mose, der den
Rabbi Akiba die Tora auslegen hörte und seine eigene Tora nicht wiedererkannte. Man war sich bewußt, die Bibel immer wieder neu
schaffen zu müssen. Dieser Aufgabe, die Bibel unserer Zeit zugänglich zu machen, geht auch das vorliegende Buch nach: Zunächst erfahren die biblischen Texte eine prägnante Kommentierung. Wer den
Stand der Forschung kennenlernen will, findet hier verständliche
und breite Information. Zugleich wird der alte Text von Stimmen begleitet, die ihn neu befragen, neu beleuchten und neu verstehen lassen. Literarische Zitate fordern zu eigenen Stellungnahmen heraus,
religionsgeschichtliche Parallelen erlauben fruchtbare Vergleiche.
Mal wird einer Position widersprochen, manchmal eine geläufige
Sicht gegen den Strich gebürstet. Ein starkes Buch wie die Bibel lebt
darunter auf. Sie gewinnt durch Kritik, fordert aber nicht minder kritisch heraus. »Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem
Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?«
fragt Franz Kafka.
Auch die zahlreichen Abbildungen wollen einem tieferen Verständnis dienen. Sie wiederholen nicht, was der Text schon sagt,
sondern stiften neue Sichtweisen oder verknüpfen mit Vorgängen
der biblischen Wirkungsgeschichte, wie sie bis heute andauert.
Mehrfach werden zentrale Themen durch »Bildsynopsen« dargestellt: Im Vergleich von Gottes-, Christus- und Osterbildern zeigt sich
die geschichtliche Entwicklung und oft auch die Problematik visualisierender Vorstellungen, die Christen mit Nichtchristen in verblüffender Gemeinsamkeit teilen. Historische Bilddokumente belegen
den biblischen Zeithintergrund.
Die dieserart kommentierte Bibelausgabe ist auf kontinuierliche
Lektüre hin angelegt. Zwar kann man nachschlagen, was im Moment
interessiert, kann sich von der Vielfalt der Themen und Aspekte gefangen nehmen lassen, kann kreuz und quer die Bibel durchstöbern
und wird immer wieder Neues dabei erfahren. Doch hat der Leser am
meisten Gewinn, wenn er das Buch von vorne nach hinten liest, weil
der Text dem Gang der Geschichte folgt. Um den historischen Zusammenhang anschaulich zu wahren, stehen die biblischen Bücher nicht
immer in ihrer kanonischen Reihenfolge. Das erlaubt es, Propheten
oder Psalmen geschichtlich einzugliedern.
Aus dem gleichen Grund beginnt der christliche Teil der Bibel
mit dem Markusevangelium und läßt die anderen in der Reihe ihrer
Entstehung folgen. Alle Evangelien kommen in einer begrenzten
Textauswahl zur Sprache, die ein je charakteristisches Profil darzustellen erlaubt. Für die anspruchsvollen Paulusbriefe wurde eine
Wahl getroffen, welche die Geschichte der Jesusbewegung im Römischen Reich veranschaulicht und zugleich die besondere Leistung
des Paulus erkennen läßt. Die darauf folgende Generation mit ihrer
bereits »verbürgerlichenden« Briefliteratur wird deutlich davon abgehoben.
Die getroffene Textauswahl findet ihre äußere Grenze an einem
noch handlichen Umfang des Buches. Deshalb konnten so reizvolle
aber umfangreiche Erzählungen wie die Josefsgeschichte oder die
Bücher Rut, Ester, Judit und Jona nicht aufgenommen werden.
Die Übersetzung der Jüdischen Bibel stützt sich auf unterschiedliche Ausgaben. Sie greift deren Stärken auf, um sie in einem
Text zu vereinen. Die Übertragung des Neuen Testaments folgt der
Übersetzung von Fridolin Stier, die sich eng an den griechischen Urtext anlehnt. Gelegentlich wurden fremd anmutende Wendungen
überarbeitet.
Statt vom »Alten Testament« zu sprechen, was gegenüber dem
»Neuen Testament« abwertend erscheint, als würde das Alte vom
Neuen überboten, ist hier von der »Jüdischen Bibel« die Rede. Das
wird der Geschichte und Eigenart dieser großen Tradition am besten
gerecht. Die neutestamentlichen Schriften werden unter den Titel der
»Christlichen Bibel« gestellt. Das Buch macht in seiner Gesamtheit
deutlich, daß sie in der Jüdischen Bibel ihr nicht überholbares Fundament hat.
Neben aktualisierenden Texten finden sich in der Randspalte erläuternde Informationen. Dazu gehören Quellen, die einen Blick in
Nachbarkulturen gestatten, sowie ein lexikalischer Teil, der Sachen,
Personen und Völker erklärt. Die je kommentierten Begriffe können
über das Register aufgefunden werden.
Daß sich die vorgelegte Bibelauslegung als ein Werk zusammenfassender Vermittlung auf die Arbeit vieler Generationen stützt und
in der Dankesschuld unzähliger Wissenschaftler steht, versteht sich.
Die geschichtliche und soziale Ausrichtung der Jüdischen Bibel, wie
sie hier vorgestellt wird, folgt in besonderer Weise der »Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher Zeit« von Rainer Albertz, der
damit Neuland eröffnet hat. Im neutestamentlichen Teil hat der rezeptionsgeschichtliche Ansatz, wie er im Matthäus-Kommentar von
Hubert Frankemölle realisiert wurde, Impulse gegeben. Insgesamt
folgt die vorliegende Auslegung keiner einzelnen Schule, sondern
bemüht sich, den erzielten Konsens der Bibelwissenschaften aufzunehmen.
Sie müssen das Licht der Bibel nicht
so unter den Scheffel stellen. Da sind
nicht nur ein paar Elemente drin, die
man heute vielleicht noch gnädig
gebrauchen kann. Die Bibel ist und
bleibt das wichtige Erfahrungsbuch
der Menschheit ... Die Bibel ist das
erste große Kompendium, in dem alle
Erfahrungen, die wir Menschen miteinander, untereinander und mit der
Welt haben können, dargestellt sind,
auch ohne lieben Gott. Deswegen
gehört mir die Bibel genauso wie
Ihnen.
Wolf Biermann
Die Hauptfrage der Theologie ist
vortheologisch; sie betrifft die gesamte
Situation des Menschen und seine
Einstellung zum Leben und zur Welt ...
Wenn wir unser Empfinden für das
Unsagbare nicht beständig pflegen,
wird es uns schwerfallen, offen zu
bleiben für die Bedeutung des Heiligen.
Bevor wir das Wort »Gott« aussprechen, müssen wir jedesmal unseren
Geist aus dem Gefängnis der Platitüden und Etiketten befreien, müssen
wir ein ehrliches Gefühl haben allein
schon für das Geheimnis, lebendig sein
zu dürfen und der Welt gegenüberzustehen. Die Vorstufen des Glaubens
schließen eine bestimmte Weltsicht
ein, bestimmte letztlich entscheidende
Fragen, geistige Traditionen und hart
erkämpfte persönliche Erkenntnisse
und Augenblicke der Teilhabe am religiösen Leben der Gemeinschaft. In der
westlichen Welt gehen fast alle diese
Voraussetzungen auf ein Buch zurück,
auf die Bibel.
Abraham Joshua Heschel
Hubertus Halbfas
17
Der Alte Orient und die Bibel
B
is ins 19. Jahrhundert galt die Bibel als das älteste Buch der
Menschheit. Seitdem aber Archäologen und Historiker die Länder des Alten Orient – Ägypten und die Reiche Mesopotamiens – mit
wissenschaftlicher Akribie erforschen, hat sich der geschichtliche
Raum um Dimensionen vergrößert. Begann die überschaubare Zeit
früher mit Ägypten, Griechenland und Rom, so gehen diesen Epochen heute Sumer und Akkad, Babylonien, Assyrien, Neubabylonien
und Iran voraus. Diese Erweiterung unseres Wissens führt noch einige Jahrtausende hinter die Bibel zurück. Deren Grundbestand liegt
von den Anfängen der Hochkulturen ebenso weit entfernt wie die
Zeit, die unsere Welt von der Jüdischen Bibel trennt – jeweils rund
2500 Jahre.
Die Tontafel aus dem 6./5. Jh. wird auf
eine Vorlage aus der 1. Dynastie von Babylon zurückgeführt. Die vom kreisrunden
Ozean umspülte Erde zeigt im Norden
(oben) ein Gebirge, aus dem der durch
zwei parallele Linien angedeutete Euphrat
entspringt. Er mündet im Süden (unten)
teils in Sümpfen, teils in einem Arm des
Bitterstroms (Persischer Golf). Der Tigris
wird nicht dargestellt. Oberhalb des Kreiszentrums ist Babylon durch ein liegendes
Rechteck angezeigt. Die kleinen Kreise links
und rechts davon deuten Städte oder Landschaften an; der rechts von Babylon gelegene meint Assur. Die runde Gestalt der Erde
und des umgebenden Ozeans ist nicht
empirisch gewonnen, sondern eine intuitiv-symbolische Sicht. Die spitzen Dreiecke,
die mit ihrer Basis auf dem Ozean aufruhen, sind als Berge zu verstehen. Insgesamt
liegt eine Kombination von Grundriß und
Aufriß vor: Die Erde wird im Grundriß,
die Berge sind im Aufriß dargestellt.
Doch hat die Bibel ihre Wurzeln und Bedingungen in allem, was voraufging. Sie kann ohne das Traditionsgefüge des Vorderen Orients
nicht verstanden werden. Allein die Kenntnis ihrer Umwelt gestattet,
das Gemeinsame und das unterscheidend Eigenständige der Religion
Israels sichtbar zu machen.
19
3000 v. Chr.
Frühbronzezeit
Kanaan
Semiten bewohnen
Mesopotamien schon in
den voraufgehenden
Jahrtausenden
Palästina
Syrien
Frühe Siedlungen wie
Jericho und Meggido sind
kanaanäisch
Kleinkönigtümer (Stadtstaaten), die keine politische Einheit bilden,
bestimmen das Gesicht der
Region
2000 v. Chr.
Das nördliche Kanaan
steht im frühen Jt. unter
mesopotamischem Einfluß
Gegen Mitte des Jt. nimmt
ägyptischer Einfluß zu
Das Eindringen der
Philister (um 1200) und
semitischer Völker
(Edomiter, Moabiter,
Ammoniter) erschütterte
die Region
Die Exodusgruppe kommt
im 13. Jh. nach Kanaan
und vermischt sich mit der
dortigen Bevölkerung
1000 v. Chr.
Vereinigtes Reich:
David König von Israel
und Juda ca. 1004–965
Unterwerfung der
Philister
Eroberung Jerusalems
Herrschaft Omris über
Juda und Moab
Kampf Elijas für den
Jahwe-Kult
Salomo ca. 965–926
Bau des Tempels
Könige Israels:
Ela 883–882
Simri 882
Omri 882–871
Ahab 871–852
Ahasja 852–851
Joram 851–845
Jehu 845–818
Joahas 818–802
Nach dem Tod Salomos
Teilung des Reiches in
Israel und Juda
Könige Israels:
Jerobeam I. ca. 926–907
Nadab 907–906
Bascha 906–883
Vorstaatliche Zeit Israels
Saul ca. 1012–1004
Ägypten
Staatsgründung
Frühdynastische Zeit
2952–2575
Altes Reich 2575–2134
Mittleres Reich 2040–1640
Zwischen 1700–1550
Herrschaft der Hyksos über
Ägypten
Neues Reich 1550–1070
Echnatons Monotheismus
1352–1333
Ramses II. 1290–1224
Mesopotamien
Nichtsemitische Sumerer
gründen Stadtstaaten (Ur,
Uruk, Eridu, Lagasch, Kisch,
Nippur)
Anfang des 2. Jt.s entsteht
das altbabylonische Reich
Persien
Römisches Reich
Um 3000 Entwicklung der
Keilschrift
Weiterentwicklung der
sumerischen Kultur durch
die semitischen Babylonier
Im 24. Jh. gewinnen
Semiten die Herrschaft in
Mesopotamien.
Sargon I. (2350–2295)
gründet
das akkadische Reich
20
Um 1300 Aufstieg Assurs
zur Weltmacht
900 v. Chr.
Könige Judas:
Rehabeam ca. 926–910
Abija ca. 910–908
Asa ca. 908–868
Jehus Staatsstreich
Könige Judas:
Joschafat 868–847
Joram 847–845
Ahasja 845
Atalja 845–840
Joasch 840–801
Ahab von Israel beteiligt
sich an der syr.-palästin.
Koalition zur Abwehr der
assyr. Bedrohung
PatBib MS 001-032 Bg 01 4.Aufl. 29.03.2003 16:55 Uhr Seite 21
800 v. Chr.
600 v. Chr.
400 v. Chr.
100 v. Chr.
100 n. Chr.
Amos kämpft um 750 für
soziale Gerechtigkeit
Jesaja kritisiert die Bündnispolitik des Nordreiches
Israel
722 Fall von Samaria
(Israel)
701 Der assyr. König
Sanherib dringt nach Juda
vor
Unter Manasse wird Juda
von Assyrien abhängig
Joschijanische Reform in Juda
Joschija wird von Ägypten
besiegt und getötet
Jeremia kämpft gegen Judas
Bündnispolitik
587 Eroberung Jerusalems
durch Nebukadnezzar II.
von Babylon
586 Zerstörung des Tempels
Exilierung der Bildungsschicht nach Babylon;
Deuterojesaja und Ezechiel
Ab 530 Rückkehr aus dem
Exil, Neuanfang und 515
Weihe des wiedererrichteten
Tempels
Entstehung des Pentateuch
Nehemia reorganisiert ab
445 als Statthalter Persiens
das judäische Gemeinwesen
Makkabäische
(hasmonäische) Herrscher:
Alexander Jannäus 103–76
Salome Alexandra 76–67
Aristobul II. 67–63
Könige Judas:
Manasse 696–642
Amon 641–640
Joschija 639–609
Joahas 609
Jojakim 609–598
Jojachin 597
Zidkija 597–587
Makkabäische
(hasmonäische) Herrscher:
Judas Makkabäus 166–160
Jonatan 160–143
Simon 143–134
Johannes Hyrkanus I.
134–104
Aristobul I. 104–103
28/29 Öffentliches Wirken
Jesu
30 Kreuzigung Jesu unter
Pontius Pilatus
um 48/49 Apostelkonvent
in Jerusalem
um 56/58 Paulus als Gefangener in Rom; nach längerer
Gefangenschaft hingerichtet
66–73 jüdisch-römischer
Krieg
68 Zerstörung der Essenergemeinde Qumran
70 Titus erobert Jerusalem
und zerstört den Tempel
132–135 Zweiter jüdischer
Aufstand unter Bar Kochba.
Völlige Zerstörung Jerusalems und Vertreibung der
Juden aus Judäa
Jerusalem wird als heidnische Stadt mit einem
Jupitertempel neu errichtet
Könige Israels:
Joasch 802–787
Jerobeam II. 787–747
Menahem 746–737
Pekachja 736–735
Pekach 734–733
Hosea 732–723
Könige Judas:
Amazja 801–773
Usija 787–736
Jotam 759–741
Ahas 741–725
Hiskija 725–697
Alexander d. Gr. (336–323)
beendet 333 die persische
Herrschaft
332 Beginn der hellenistischen Herrschaft über Judäa
198 Beginn der Seleukidenherrschaft
167 Schändung des Tempels
und Verbot der jüdischen
Religion durch Antiochus
IV.
Beginn des Makkabäeraufstands
63 Einzug des Pompeius in
Jerusalem
Beginn der römischen
Herrschaft
Johannes Hyrkanus II.
Seit 64 v. Chr. gehört
Palästina als Provinz Syrien
zum Röm. Reich
Herodes der Große 40–4
In der Nachfolge Herodes
d. Gr. teilen sich seine Nachkommen die Herrschaft:
Philippus
4 v. Chr. – 34 n. Chr.
Herodes Antipas
4 v. Chr. – 39 n. Chr.
Agrippa I.,
4 v. Chr. – 44 n. Chr.
ca. 6-4 Geburt Jesu
Unter Salmanassar III.
expandiert Assyrien im
9. Jh. bis zum Mittelmeer
Israel und Juda werden
abhängig
Der Babylonier Nabopolassar erobert 612 die assyr.
Hauptstädte Assur und
Ninive
Aufstieg des neubabylonischen Reiches
Ägypten unter
persischer Herrschaft
525–404; 343–332
Ägypten unter
Alexander d. Gr.
332–323 und unter den
Ptolemäern
Gründung von Alexandria
332
Ptolemäus I. 304–284
Caesar entschied 47 v. Chr.
den ptolemäischen Thronstreit für Kleopatra
30 Ägypten wird römische
Provinz
Von den ca. 2 Millionen
Juden in der hellenistischen
Welt leben 1 Million in
Ägypten
Kyrus II. (559–529) erobert
Babylonien und gründet das
Reich der Perser
Alexander besiegt Persien
bei Issus 333 und gliedert
Syrien, Palästina und
Ägypten in sein Reich ein
Kleopatra VII. versucht
vergeblich, ihre Herrschaft
auf das Reich des Herodes
auszudehnen. Sie unterstützt Marc Anton gegen
Augustus
Römische Kaiser:
Tiberius 14–37
Caligula 37–41
Claudius 41–54
Nero 54–69
Vespasian 69–79
Titus 79–81
Domitian 81–96
Die Feldherren Alexanders,
Ptolemäus und Seleukos,
teilen dessen Erbe
Ptolemäus übernimmt
Ägypten,
Seleukos I. Syrien und
Palästina
Kaiser Augustus
(31 v. – 14. n. Chr.)
Im 2. Jh. werden die
Seleukiden in den makkabäischen Kriegen aus
Palästina verdrängt
21
Mesopotamien
D
as Kernland des Alten Orient ist Mesopotamien, »zwischen den
Flüssen«. Hier wurden aus unsteten Jägern und Sammlern
seßhafte Bauern. Hier entstanden die ersten Dörfer, Städte und Tempel, und hier bildeten sich die ersten Staaten, Großreiche und Hochkulturen der Menschheit. Nahezu unser gesamtes Wissen über mehr
als zehntausend Jahre dieser Region wurde in den letzten 150 Jahren
erarbeitet. Es revolutionierte das bisherige Bibelverständnis.
Die Reihe der Völkerschaften, die in Mesopotamien zu Hause waren, ist bunt. Während Ägypten über 3000 Jahre seine nationale und
kulturelle Einheit durchweg bewahren konnte, wurde Mesopotamien
von verschiedenen Völkern – Sumerern, Akkadern, Assyrern, Babylo-
Auf den Knien Gudeas (etwa 2143–2124),
des sumerischen Königs von Lagasch, liegt
der Bauplan eines Tempels. Der Text auf
dem Gewand darunter erinnert an Gudeas
Anstrengungen, Holz, Steinblöcke, Kupfer
und Gold für den Tempel zu beschaffen.
Den Plan zu diesem Tempel empfing der
König im Traum: Bauherr und Architekt
ist die Gottheit, die den Traum sendet und
in diesem Tempel Wohnung nimmt,
Gudea ist nur ausführendes Organ. So
kündet der Tempel auch nicht dessen
Ruhm, sondern die Größe der Stadtgottheit
von Lagasch. »Wo du nichts festsetzt, baut
der Mensch kein Haus, baut er keine
Stadt, baut er keinen Palast ...«, heißt es
in einem sumerischen Lied.
Mesopotamien im 3. Jahrtausend v. Chr.
Mesopotamien (griech. »[das Land]
zwischen den Strömen«), Gebiet des
mittleren Euphrat und Tigris, meist
Name für das gesamte Assyrien und
Babylonien.
22
niern und Persern – besiedelt, ganz zu schweigen von nomadisierenden Völkern, die sich dazwischendrängten und zeitweilig die Herrschaft übernahmen. Im vierten Jahrtausend ereignete sich eine urbane Revolution: Die Menschen lernten es, auf dichtestem Raum in
Städten zusammenzuleben. Sie entwickelten eine hochgradige Arbeitsteilung und komplexe Organisationsformen: die Grundlage für
kulturelle Höchstleistungen. Entsprechend vielgestaltig entfalteten
sich Religion und Kultur. Rechtswesen, Medizin, Mathematik und
Astronomie haben hier ihren Ursprung. Der Bauziegel, das Rad und
die Alphabet-Schrift wurden in dieser Region erfunden und noch
heute gilt die sumerische Einteilung des Kreises und der Zeit.
Sumer und Akkad
A
m Anfang stand die Erschließung des Schwemmlandes an Euphrat
und Tigris. Die Kultivierung des Sumpfdickichts war eine technische, aber mehr noch eine soziale Leistung. Damit wurde zum erstenmal eine regionale Zivilisation geschaffen. Diese Leistung erbrachten die Sumerer, ein Volk unbekannter Herkunft. Sie waren
keine Semiten wie alle übrigen Völker, die später ins Land kamen.
Ihre Kultur hat kein Vorbild. Das kultivierte fruchtbare Schwemmland erlaubte ihnen als der ersten Gemeinschaft der Alten Welt, über
das jährliche Existenzminimum hinaus einen Mehrertrag zu erwirtschaften, der zwar nur einer privilegierten Minderheit zugute kam,
aber zugleich Voraussetzung für die Geburt der Zivilisation war.
Die Sumerer hatten eine einheitliche Sprache und Religion,
bildeten anfangs aber noch keinen Staat. Ihre kulturelle Einheit
ging – wie später in Israel – der politischen voraus. Die sumerische
Sprache ist mit keiner anderen Sprachgruppe verwandt. Mit ihr
verbinden sich die frühesten Aufzeichnungen in Keilschrift. – Die
anfänglichen Jahrhunderte der sumerischen Geschichte (von
3100–2500) scheinen friedlich gewesen zu sein. Die dem Sumpfland
abgerungenen Städte, umgeben von berieselten Feldern und Weiden, trennten immer noch verbliebene Sümpfe von den Nachbarstädten. Jede Kommune betrieb ihre eigene Wasserwirtschaft, ohne
die Interessen anderer zu berühren. Als sich die städtischen Bereiche
aber erweiterten und schließlich trafen, entstanden Konflikte. Anders als in Ägypten, das sich unter einer Herrschaft am Nil zu radikaler Einigung entschloß, beharrten die sumerischen Stadtstaaten
auf ihrer Selbständigkeit und verstrickten sich in Händel und Kriege
wegen der Wasserrechte. Die bedeutendsten sumerischen Städte
waren Ur, Eridu, Lagasch und Uruk. Unter ihnen setzte sich der
Stadtkönig aus Umma, Lugalzaggesi (um
2350 v. Chr.) durch, doch wurde ihm das
erstmals geeinte Reich bald darauf von
Sargon von Akkad entrissen.
Während Sumer im Süden Mesopotamiens von Eridu bis Nippur reichte, war
Akkad eine nördlich davon gelegene Stadt
heute unbekannter Lage. Zur Zeit der Herrschaft Sargons I. (um 2350–2295 v. Chr.)
wurde Akkad der Name für das nördlich
von Sumer entstandene Reich, das sich bis
zum oberen Rand der Schwemmlandebene
ausdehnte. Dessen semitische Sprache, die
auch die späteren Babylonier und Assyrer
sprachen, heißt akkadisch. Vermutlich waren die Akkader aus Arabien gekommen,
denn dies ist die Region, aus der in der Folgezeit immer wieder semitisch sprechende
Scharen nach Mesopotamien, Syrien und
Palästina drangen. Um 2230 wurde die Dynastie der Sargoniden von
dem Bergvolk der Gutäer aus dem Nordosten gestürzt. Unter deren
etwa bis 2100 währenden Herrschaft zogen semitisch sprechende
Amoriter aus der arabischen Wüste nach Akkad ein und gründeten
Babylon.
Sumer, im 4. Jt. im südl. Mesopotamien von Menschen weder semitischer noch indoeuropäischer Sprache
begründete erste Hochkultur der Welt.
Das altsumer. Reich erlag um 2300
den semit. Akkadern.
Akkad, Hauptstadt des mächtigen
Reiches von A., des ersten semit.
Großreiches in Mesopotamien. Das
Reich wurde um 2350 von Sargon I.
gegründet, und 2150 von dem iran.
Bergvolk der Gutäer zerstört.
Babylonien, um die Stadt Babylon
im 18. Jh. v. Chr. entstandener semit.
Staat, der unter Hammurabi
(1728 –1686) bis Assyrien reichte. Im
1. Jt. unter assyr. Herrschaft, bis Nabupolassar 610 Assyrien vernichtete und
das neubabylon. Reich begründete.
Assyrien, Land am Tigris (heute Irak)
in Nordmesopotamien, dessen Aufstieg zur Weltmacht um 1300 v. Chr.
begann. Es unterwarf sich Babylonien,
wurde aber selbst unterwandert und
gewann erst im 9. Jh. als neuassyr.
Reich die Vormachtstellung zurück.
Das Reich wurde 610 von den Babyloniern und Medern vernichtet.
König Sargon I.(2350–2295) oder
Naram-Sin (2254–2218), 2. Hälfte des
3. Jt.s v. Chr. Der Bronzekopf wurde im
Ischtar-Tempel in Ninive gefunden.
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