Photonen 1. In dieser Aufgabe kannst du c = 3,00 · 108 ms für die Lichtgeschwindigkeit, h = 6,62 · 10−34 Js für das Planck’sche Wirkungsquantum und e = 1,60 · 10−19 C für die Elementarladung verwenden. (a) Gib 19,2 · 10−19 J in der Einheit 1 eV an. (b) Gib 13,6 eV in der Einheit 1 J an. (c) Welche Frequenz hat Licht der Wellenlänge 780 nm? (d) Welche Wellenlänge hat Licht der Frequenz 4,20 · 1014 Hz? (e) Welche Energie besitzt eine Lichtquant der Wellenlänge 635 nm (Ergebnis in der Einheit 1 eV)? (f) Welche Wellenlänge und welche Frequenz haben Lichtquanten der der Energie 8,20 eV? Lösung: (a) (b) (c) (d) (e) (f) 12,0 eV 2,18 · 10−18 J 3,85 · 1014 Hz 714 nm 1,95 eV λ = 151 nm; f = 2,0 · 1015 Hz 2. (a) Welche Energie hat ein Photon der Handystrahlung des D-Netzes mit der Frequenz f = 900 MHz? (b) Welche Energie hat ein Photon von grünem Licht der Wellenlänge λ = 500 nm? (c) Welche Wellenlänge hat eine elektromagnetische Welle, deren Photonen die Energie 4,13 · 10−7 eV besitzen? Um welche Wellenart könnte es sich handeln? (d) Welche Wellenlänge hat eine elektromagnetische Welle, deren Photonen die Energie 4,13 keV? Um welche Strahlungsart handelt es sich? 1 = 5,96 · 10−25 J = 3,72 · 10−6 eV s 6,626 · 10−34 Js · 3,00 · 108 ms hc (b) W = hf = = = 3,97 · 10−19 J = 2,48 eV λ 5,00 · 10−7 m 6,626 · 10−34 Js · 3,00 · 108 ms hc c (c) λ = = = 3,00 m, f = = 100 MHz (UKW) −26 W 6,62 · 10 J λ m −34 8 6,626 · 10 Js · 3,00 · 10 s hc = = 3,00 · 10−10 m (Röntgenstrahlung) (d) λ = W 6,62 · 10−16 J Lösung: (a) W = hf = 6,626 · 10−34 Js · 9 · 108 3. UV-Strahlung der Wellenlänge λ = 200 nm trifft auf ein Aluminiumblech. Dabei werden Elektronen mit der maximalen kinetischen Energie Wkin = 2,00 eV aus dem Metall geschlagen. Welche Energie (Austrittsarbeit A) ist erforderlich, um Elektronen von Aluminium abzulösen? Welche maximale Geschwindigkeit haben die aus dem Blech austretenden Elektronen? 1 Lösung: Energie des Photons: 6,626 · 10−34 Js · 3,00 · 108 ms hc = = 9,93 · 10−19 J = 6,20 eV Wγ = hf = λ 2,00 · 10−7 m A = Wγ − Wkin = 4,20 eV r me 2 m 2Wkin −19 v = Wkin = 3,20 · 10 J =⇒ v = = 5,93 · 105 2 me s 4. Nimm zu folgenden Aussagen kritisch Stellung. Im Fall (b) sollte eine kleine Rechnung nicht fehlen! (a) Licht der Frequenz f besteht aus Quanten der Energie hf . (b) Das Vakuum ist absolut leer. Lösung: (a) Licht der Frequenz f besteht nicht aus Quanten der Energie hf , sondern bei der Wechselwirkung mit einem quantenmechanischen System kann nur ein ganzzahliges Vielfaches von hf ausgetauscht werden. (b) Das Vakuum ist voll von virtuellen Teilchen, die immer paarweise (Teilchen und Antiteilchen) aus dem Nichts entstehen. Die Lebensdauer der virtuellen Teilchen ist nach Heisenberg ∆t ≈ 2 mh0 c2 . 5. Im System S (Laborsystem) trifft ein Photon mit der Energie Wγ = 9999 We0 auf ein ruhendes Elektron (Ruhenergie We0 ). Das unter dem Winkel ϕ = 90◦ gestreute Photon hat die Energie Wγ′ und den Impulsbetrag p′γ . Nach der Wechselwirkung bezeichnen wir die Größen des Elektrons mit Wek (kinetische Energie), We (Gesamtenergie), ~pe (Impuls) und ve (Geschwindigkeitsbetrag). Laborsystem S Wγ ε f1 Wγ′ (a) Berechne Wγ′ , Wek und We , jeweils als Vielfaches von We0 und in MeV. (b) Berechne den Winkel ε, den die Flugrichtung des Rückstoßelektrons mit der ve Richtung des einfallenden Gammaquants einschließt. Berechne auch βe = . c Wir befassen uns jetzt mit der ErzeuSchwerpunktsystem S’ Laborsystem S + gung des einfallenden Photons: Ein An− − ′ p p p+ p −v v′ v − tiproton p aus einem Beschleuniger trifft im Laborsystem S mit der Geschwindigf2′ f1′ f1 f2 keit v = βc und der Gesamtenergie W auf ein ruhendes Proton p+ . Dabei entstehen zwei Gammaquanten mit den Frequenzen f1 und f2 , die sich parallel zur Einfallsrichtung des Antiprotons ausbreiten. Da das Proton in S ruht, ist die Relativgeschwindigkeit von S’ zu S durch vS’S = v ′ gegeben. 2 (c) Zeige, dass in S’ f1′ = f2′ gilt. Mit f0 bezeichnen wir die Frequenz eines der beiden Photonen, die bei der Zerstrahlung von einem ruhenden ProtonAntiproton-Paares erzeugt werden. Berechne f0 und beweise dann: f0 1 − β′ f1 = (d) Berechne β ′ und dann β mit Hilfe des Additionstheorems für Geschwindigkeiten. Welche Beschleunigungsspannung hat das Antiproton durchlaufen? Lösung: (a) λ′ = λ + λC (1 − cos ϕ) = λ + λC = hc hc 10 000 hc 10 000 hc + = · = Wγ We0 9999 We0 Wγ Wγ hc = 0,9999 We0 = 0,5109 MeV = λ′ 10 000 = Wγ − Wγ′ = 9998 We0 = 5109 MeV Wγ′ = Wek We = Wek + We0 = 9999 We0 = 5109,5 MeV (b) p~e = p~γ − tan ε = p′γ ~ = pγ p′γ Wγ′ = 10−4 Wγ We0 1 = c Wγ Wγ′ ε = 10−4 = 0,00573◦ =⇒ s We0 We 2 p 1 − 10−8 = 1 − 5 · 10−9 1 − βe2 (c) In S’ ist der Gesamtimpuls null, d.h. die beiden Photonen haben den gleichen Impulsbetrag und damit die gleiche Energie und Frequenz. We = p =⇒ 2hf0 = 2mp c2 =⇒ βe = f0 = 1− = mp c2 1 = 2.269 · 1023 h s Dopplerformel: (d) β ′ = 1 − f1 = f1′ s = f0 s mp c2 1 + β′ p = 1 − β′ h 1 − β ′2 s 1 + β′ = f0 1 − β′ s 1 + β′ = (1 − β ′ )(1 − β ′2 ) f0 1 + β′ = ′ 2 ′ (1 − β ) (1 + β ) 1 − β′ f0 mp c2 mp =1− =1− = 0,8164 f1 Wγ 9999 me v = v′ ⊕ v′ = 2v ′ ′ ′ , 1 + vc2v β= 2β ′ = 0,9798, 1 + β ′2 Wk,p− = (γ − 1)mp c2 = 6,007 · 10−10 J = 3749 MeV 3 γ=p =⇒ 1 1 − β2 = 4,996 U = 3,749 GV 6. Ein energiereiches Gammaquant der Energie Wγ = 2,815 GeV trifft auf ein ruhendes Teilchen der Masse m und der Ruhenergie W0 . Der Impuls des gestreuten Quants bildet mit der Richtung des einfallenden Photons den Winkel ϕ = 53,130◦ , das Rückstoßteilchen fliegt unter dem Winkel ε = ϕ2 davon (siehe Abb.). p′γ m ϕ ε pγ p m nachher vorher (a) Zeichne eine Vektorkette aller beteiligten Impulse und drücke mit Hilfe des Sinussatzes p′γ durch pγ und die Winkel aus. Berechne dann die Energie Wγ′ des gestreuten Quants. (b) Leite aus der Comptonformel für die Wellenlängendifferenz eine Beziehung zwischen Wγ , Wγ′ , W0 und ϕ her. Berechne dann W0 . Um welches Teilchen handelt es sich also bei dem Rückstoßteilchen? (c) Der Ort der Wechselwirkung ist im Zentrum einer großen Detektorkammer. Das Rückstoßteilchen und das gestreute Quant legen beide die gleiche Strecke a = 5,00 m bis zum jeweiligen Detektor zurück. Um welche Zeit ∆t wird das Teilchen später registriert als das Photon? pγ Lösung: (a) Mit ψ = 180◦ − ϕ − ε = 100,305◦ folgt p′γ pγ = sin ε sin ψ =⇒ p′γ ϕ sin ε = pγ · sin ψ p′γ sin ε = 1279,54 MeV sin ψ hc hc h hc (b) ∆λ = λ′ − λ = ′ − = (1 − cos ϕ) = (1 − cos ϕ) Wγ Wγ mc W0 1 1 1 − cos ϕ 1 − cos ϕ − = =⇒ W0 = 1 1 = 938,3 MeV ′ Wγ Wγ W0 W ′ − Wγ ε p ψ Wγ′ = p′γ c = Wγ · =⇒ Proton γ (c) Kinetische Energie des Protons: Wk = Wγ − Wγ′ = (γ − 1)W0 r Wγ − Wγ′ 1 1 γ=p = 2,636 =⇒ β = 1 − 2 = 0,925 =1+ 2 W γ 0 1−β a a −9 ∆t = − = 1,35 · 10 s = 1,35 ns βc c 7. Ein Positron prallt mit der Gesamtenergie W = γW0 (v = 0,600c) auf ein ruhendes Elektron (Ruhenergie W0 ). Die beiden Teilchen zerstrahlen in zwei Photonen mit den Frequenzen f bzw. f ∗ . Das Photon mit der Frequenz f fliegt in die gleiche Richtung wie das einfallende Positron und trifft auf ein ruhendes Elektron. Das Elektron fliegt mit dem Impuls ~pe davon und es entsteht ein gestreutes Quant mit der Energie Wγ′ = hf ′ senkrecht zur Richtung des einfallenden Photons (siehe Abb.). 4 p ~e v e− Wγ∗ = hf ∗ Wγ = hf v=0 W v=0 λ∗ λ e− e+ ganz vorher λ′ f′ vorher ε nachher (a) Beweise für die Energie des einen Photons: Wγ = p W0 (1 + γ + γ 2 − 1) 2 und berechne dann den Zahlenwert von α in Wγ = αW0 . Wie groß ist Wγ∗ ? (b) Schreibe die Energien Wγ , Wγ′ , die kinetische Energie Wek und die die Gesamtenergie We des Elektrons alle als Vielfache von W0 . Drücke ebenso die Impulse pγ , p′γ und pe durch me c aus. Unter welchem Winkel ε (siehe Abb.) fliegt das Elektron davon? Lösung: (a) Mit dem Impuls p des Positrons gilt p2 c2 = W 2 − W02 = (γ 2 − 1)W02 =⇒ p= W0 p 2 γ −1 c W0 W0 (1 + γ) = hf + hf ∗ =⇒ (1 + γ) = f + f ∗ (1) h hf W0 p 2 hf ∗ W0 p 2 γ −1 = γ − 1 = f − f ∗ (2) Impulssatz: − =⇒ c c c h p p W0 W0 (1)+(2) : 1 + γ + γ 2 − 1 = 2f =⇒ Wγ = hf = 1 + γ + γ2 − 1 h 2 r 3 p 1 1 2−1 = 1,25 1 + 1,25 + = 1,5 = 1,25 =⇒ α = γ= 1 − 0,62 2 2 Energiesatz: Wγ∗ = W + W0 − Wγ = (γ + 1 − α)W0 = 0,75W0 (b) Wγ = 32 W0 . Mit ϕ = 90◦ ist 1 − cos ϕ = 1 und damit λ′ = λ + λ C Wek = =⇒ Wγ − Wγ′ Wγ′ = = hc hc = = ′ λ λ + λC 3 3 − 2 5 W0 = 9 W0 , 10 Wγ′ 3 3 Wγ = me c, p′γ = = me c, pγ = c 2 c 5 1,62 me c p′γ 2 tan ε = =⇒ ε = 21,8◦ = pγ 5 5 hc Wγ pe = hc = + mhc 2 ec 2 3W0 1 + 1 W0 We = W0 + Wek = q p2γ + p′2 γ = 3 = W0 5 19 W0 10 pγ p′γ ε pe 8. (a) Im LHC werden Protonen der GesamS S′ W W′ W′ tenergie W ′ = 7,0 TeV aufeinander p −p′ p′ ′ geschossen (System S , Schwerpunktsystem). Wie viele Proton-Antiproton-Paare können beim Stoß von zwei Protonen maximal erzeugt werden? (b) Welche Gesamtenergie W müsste ein Proton haben, das auf ein ruhendes Proton geschossen die gleiche Schwerpunktsenergie W ′ hätte wie im LHC? Verwende die Energie-Impulsrelation für einzelne Teilchen und folgenden Satz: Sind S und S′ zwei Inertialsysteme, dann gilt für die Gesamtenergie Wges und den Gesamtimpuls pges aller Teilchen 2 2 ′ 2 Wges − p2ges c2 = Wges − p′ges c2 (Energie-Impuls-Invariante). Drücke W zunächst allgemein durch W ′ und W0 = mp c2 aus. (c) Beweise, dass bei der Zerstrahlung eines Teilchens mit seinem Antiteilchen mindestens zwei Photonen entstehen. Berechne die Wellenlänge λ der beiden Photonen, die beim Stoß eines Protons mit der Geschwindigkeit v1 = 0,8c und eines Antiprotons (v2 = −0,8c) entstehen. 2(W ′ − W0 ) W′ = − 1 = 7459 2W0 W0 ′ = 2W ′ und p′ (b) Wges = W + W0 , pges = p, Wges ges = 0 Lösung: (a) n = =⇒ (W + W0 )2 − p2 c2 = (2W ′ )2 W 2 − p2 c2 +2W W0 + W02 = 4W ′2 | {z } W02 2W W0 + 2W02 = 4W ′2 W W0 + W02 = 2W ′2 2W ′2 2W ′2 − W02 = − W0 W0 W0 W = 1,0 · 1017 eV = 0,017 J W = (c) Im Schwerpunktsystem der beiden Teilchen ist der Gesamtimpuls vor der Kollision null, d.h. der Gesamtimpuls der Photonen muss auch null sein. Da die Energie der Photonen nicht null ist, ist auch der Impuls eines Photons nicht null und nur mehrere Photonen können den Gesamtimpuls null haben. Wegen v2 = −v1 ist pges = 0, d.h. die beiden Photonen haben den gleichen Impulsbetrag und damit auch die gleiche Energie Wγ : 2Wγ = 2W = 2γW0 = λ= 2hc 2W0 = 2hf = 0,6 λ 0,6hc 0,6hc 0,6h hc = = 7,9 · 10−16 m = = W W0 mp c2 mp c 6 7