UniversitätsKlinikum Heidelberg Hygiene-Institut Sektion Krankenhaus- und Umwelthygiene Im Neuenheimer Feld 324 69120 Heidelberg Ihre Krankenhaushygiene informiert Umgang mit Schutzkleidung für Besucher Stand August 2007 Telefon Mobil Fax 06221-56 8316 06221-56 39999 06221-56 5627 www.klinikum.uni-heidelberg.de/hygiene Allgemeines Schutzkleidung für Besucher kann zwei Aufgaben erfüllen. Zum einen kann die Kleidung mit Erregern kontaminiert sein, die für bestimmte Patienten gefährlich werden könnten und deren Übertragung durch Schutzkleidung verhindert wird. Zum anderen soll Schutzkleidung verhindern, dass die Kleidung der Besucher kontaminiert wird und hierdurch Krankheitserreger weiterverbreitet werden können. Schutzkittel für Besucher von Patienten, die in besonderem Maße infektionsgefährdet sind Textilien können in hohem Maße mit Pilz-Sporen insbesondere von Aspergillus spp. kontaminiert sein. Damit können Patienten, die ein besonderes Risiko haben, an invasiven Aspergillosen zu erkranken, davon profitieren, dass Besucher keimarme Schutzkleidung tragen. Besonders gefährdet an Aspergillosen zu erkranken sind folgende Patientengruppen: • Patienten mit schwerer Immunsuppression, z.B. bei Myeloischer Leukämie oder nach Knochenmarkstransplantation • Patienten mit Immunsuppression nach Organtransplantation oder mit aplastischer Anämie • Patienten mit lang anhaltender Granulozytopenie • Patienten unter hochdosierter Corticoidtherapie Das Ausmaß der Immunsuppression eines Patienten und somit der Grad der Gefährdung kann von Fall zu Fall und auch im Verlauf der Erkrankung schwanken. Es obliegt dem behandelnden Arzt zu entscheiden, inwieweit ein bestimmter Patient gefährdet ist und wann die Prävention einer Aspergillose erforderlich ist. Wird die Entscheidung getroffen, dass Besucher einen Kittel tragen sollen, so muss dies dokumentiert werden und ggf. bei Verlegung auf eine andere Station / in eine andere Abteilung weitergegeben werden (Erleichterung der Aufklärung der Angehörigen). Gemäß Kleiderordnung des Universitätsklinikums sind türkisgrüne Schutzkittel zu verwenden. Schutzkittel für Besucher von Patienten, von denen eine Infektion ausgehen könnte Werden Infektionserkrankungen durch Schmierinfektionen (z.B. Typhus, Rotavireninfektionen) oder aerogen (z.B. Tuberkulose) übertragen, so kann die Verschleppung der Erreger durch Kleidung, sowohl in andere Krankenhausbereiche als auch in die häusliche Umgebung erfolgen. Liegt bei einem Patienten eine solche Infektion vor, so sind Schutzkittel für den Besucher anzulegen. Die Verbreitung bestimmter resistenter Erreger typischer nosokomialer Infektionen (z.B. MRSA, VRE) innerhalb des Krankenhauses durch Besucher ist nicht auszuschließen. Daher müssen auch Besucher von Patienten die mit solchen Erregern kolonisiert oder infiziert sind Schutzkleidung tragen. Gemäß Kleiderordnung des Universitätsklinikums sind brombeerfarbene Schutzkittel zu verwenden. Verwendung von Schutzkitteln Schutzkittel müssen geschlossen getragen werden und die Tageskleidung vollständig bedecken. Bei Verlassen des Zimmers ist der Schutzkittel abzulegen, indem beim Ausziehen die Innenseite nach außen gewendet und der Kittel in den Wäschesack gegeben wird.