Beispiel 15 Gegeben sei die Marktnachfragekurve xD = 1.400 - 150 p und die Marktangebotskurve xS = -100 + 100 p. a) Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht. b) Wie lautet die Marktangebotskurve (xS = ...) wenn den Anbietern eine Mengensteuer von t pro Einheit des Gutes auferlegt wird? (Beachten Sie: wenn die Steuer mit kalkuliert werden muss, bieten die Anbieter zum Preis p die gleiche Menge an, wie sie ursprünglich (ohne Steuer) zum Preis p - t angeboten hätten.) c) Berechnen Sie das neue Marktgleichgewicht, Brutto- und Nettopreis, Steueraufkommen und Wohlfahrtsverlust für t = 1, t = 3, t = 6. d) Nehmen Sie nun an, die Angebotskurve ist horizontal (unendlich elastisch) mit p = 6. In diesem Fall verlieren die Produzenten keine Rente durch die Einführung einer Steuer (der Konsumentenpreis steigt um die Steuer). Berechnen Sie den Wohlfahrtsverlust durch eine Steuer im Ausmaß t = 1. (Die Nachfragekurve von oben gilt weiterhin.) Eine Näherungsformel für die Zusatzlast (DWL), die durch eine (kleine) Steuer entsteht, lautet in diesem Fall: DWL = τ2pxη / 2 Dabei bezeichnet τ den Steuersatz t/p, p den Gleichgewichtspreis, x die Gleichgewichtsmenge, η die Nachfrageelastizität (alle im Gleichgewicht vor Steuer). Berechnen Sie DWL mit dieser Formel für t = 1. Beispiel 16 Ein Haushalt hat ein Budget von c = 240 und kann damit zwei Güter kaufen, deren Produzentenpreise p1 = 15, p2 = 10 sind. a) Geben Sie zwei Güterbündel an, die der Haushalt bei diesen Preisen kaufen kann und bei denen er sein Budget ausschöpft. Es wird eine proportionale Steuer mit Steuersatz τ2 = 20 % auf das Gut 2 eingeführt. b) Betrachten Sie eines der beiden Güterbündel in a) (die zugehörigen Mengen seien x1, x 2 ) und berechnen Sie, wie viel vom Gut 2 der Haushalt nun kaufen kann, wenn die Menge des Gutes 1 gleich x1 bleibt, bzw. wie viel er von Gut 1 kaufen kann, wenn die Menge des Gutes 2 gleich x 2 bleibt. (Ist dies stets möglich? Wenn nicht, wählen Sie x2 so, dass es möglichst nahe an x 2 heran kommt.) Welches Steueraufkommen entsteht jeweils dabei? Drücken Sie das Steueraufkommen sowohl in Mengen des Gutes 2 wie auch in Geldeinheiten aus. Beispiel 17 Betrachten Sie einen Haushalt, der zwei Güter bei gegebenen Preisen p1, p2 und gegebenem Budget b konsumieren kann. Wie hoch müsste ein Steuersatz τ' auf das Budget b sein, der äquivalent zur Besteuerung der beiden Güter mit dem einheitlichen Steuersatz τ = 0,2 ist? Illustrieren Sie diese Überlegung indem Sie p1 = 20, p2 = 12 und b = 300 setzen. Wie hoch sind dann die beiden Konsumentenpreise, wenn die einheitliche Steuer τ = 0,2 eingehoben wird? Geben Sie ein Güterbündel an, das mit diesen Preisen (inkl. Steuer) das Budget gerade ausschöpft. Prüfen Sie, ob dieses Güterbündel das Nettobudget gerade ausschöpft, wenn statt der einheitlichen Gütersteuer eine äquivalente Steuer τ' auf das Budget eingehoben wird. Wenn man annimmt, dass das Budget b fix gegeben ist, so handelt es sich in beiden Fällen (zwei einheitliche Gütersteuern τ oder Steuer τ' auf das Budget) um eine Pauschalsteuer. Gilt das auch, wenn sich das Budget als Arbeitseinkommen wL ergibt, wobei L vom Haushalt gewählt werden kann? Warum bzw. warum nicht?