Saturn - Allgeier

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A S T R O L O G I E
&
W I S S E N
Astrologie und Psychologie
Teil 5
Saturn
Warum wir ihn brauchen,
warum er so wertvoll ist
V on
m i c h ael
allgeier
Die meisten Menschen
fürchten Saturn, wurde er
früher doch in erster Linie
als Unglücksstern gesehen,
der immer dann in Erscheinung trat, wenn das Schicksal in negativer Form zuschlug. Ihm wurden früher
der Drache, das Schwein,
der Rabe zugeordnet und
alle Menschen, die irgendwie mit Kälte, Tod und irgendwelchen Einschränkungen zu tun hatten. In
alten Abbildungen wurde
Saturn als böser alter Mann,
als Kinderfresser und Sensenmann dargestellt. Doch
diese Sichtweise von Saturn
war letztlich stark von den
dunklen Kräften des Mittelalters gefärbt, weshalb man
Saturn in unserer modernen Zeit mit ganz neuen
Augen zu betrachten beginnt.
Saturn, der Lehrer des Lebens
Früher, bevor Uranus, Neptun und Pluto
entdeckt wurden, schloss Saturn unser
Sonnensystem gegen die Weiten des
Universums ab. Auch heute noch ist er
der letzte Planet, der gerade noch mit
bloßem Auge gesichtet werden kann.
Damals wurde er als „Hüter der Schwelle“ bezeichnet. Er machte sich aber auch
einen Namen als Schicksals- und Karmaplanet so wie als Kronos, der Herrscher über die Zeit. Damals war er mit
seinem Lauf durch den Tierkreis in ca.
30 Jahren der am langsamsten laufende
Planet unseres Sonnensystems. alles,
was von Dauer war, was nur die Zeit
lösen konnte, war und ist Saturn. Auch
seinen Status als „Hüter der Schwelle“
besitzt er noch, schließen sich ihm jetzt
doch Uranus, Neptun und Pluto an, die
geistiger Natur sind und sehr viel mit
unserer modernen Zeit zu tun haben.
Saturn ist jetzt noch mehr die Begrenzung, die durch die materielle Welt, die
Erde besteht. Er entlässt uns erst in die
geistige Welt, wenn wir unsere Lektionen, die das Leben an uns stellt, begriffen und gelernt haben. Insofern spielt er
als weiser Lehrer des Lebens auch in der
modernen Zeit eine tragende Rolle.
Was unsere Vergangenheit betrifft, weist
Saturn und seine Stellung in unserem
Horoskop auf unsere persönlichen Altlasten hin, die es im Jetzt aufzuarbeiten
gilt. Und als schwieriger Transit legt
Saturn seinen „Finger in die Wunde“,
weist darauf hin, wo es nicht stimmt im
Leben, wo wir eine Korrektur anbringen
müssen.
Man sah Saturn deshalb stets als negativ
an, weil er ja oft auch Blockaden, Krisen, Krankheiten schafft, die jedoch, wie
gesagt, nur auf Missstände hinweisen
sollen, in dem sie sich zuspitzen. Saturn
repräsentiert in gewissem Sinne die notleidende Seele, die um Hilfe ruft. Als
weiser Lehrer des Lebens sagt uns Saturn: Halt, hier ist eine Sackgasse, Du
muss jetzt unbedingt einen anderen
Weg einschlagen, da dieser nicht weitergeht oder gar in den Abgrund führt.
Insofern ist sein Einfluss sehr hilfreich,
ja ein Segen, da wir durch ihn erst die
Notwendigkeit erkennen, innere Knoten
und andere Missstände zu lösen.
Manchmal dauert es eben, bis wir „weich
gekocht“ sind, bis der Schmerz im Leben
so groß wird, dass wir endlich zu einer
Umkehr bereit sind. Was Saturn als Karmaplanet betrifft, ist er bisweilen mit
misslichen Lebenssituationen verknüpft,
für die wir eigentlich nichts können und
die wir einfach nur durchstehen und
aushalten müssen. Karma Abbau.
Saturn als Planet der Macht
Wie auch die Sonne strebt Saturn allerdings auch nach Macht und Einfluss.
Die Sonne sieht sich jedoch mehr als
zentrale Gewalt, als unumschränkte
Herrscherin, sozusagen von Gottes Gnaden. Saturns Macht beruht dagegen
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Astrologie vertiefen
Saturn in den Häusern
Saturn bewacht unsere Grenzen, will
dass wir nicht von negativen äußeren
Einflüssen überschüttet werden.
mehr auf der Abgrenzung, auf dem
Ehrgeiz und der Einsicht, schwierige
und große Hürden im Leben zu überwinden, wenn man etwas schaffen
will. Saturn will das Leben bewältigen, baut die dafür notwendigen Rahmenbedingungen und Strukturen. Er
erarbeitet sich seinen Einfluss.
Sein Machtstreben kommt am besten
am MC und im 10. Haus zur Geltung.
Eine Saturn-Stellung, die berühmt
und berüchtigt ist und die viele
Machthaber der Geschichte besitzen.
trennt. Saturn hat dementsprechend
auch sehr viel mit unserer Vorstellungskraft zu tun. Besonders kluge
Menschen haben oftmals Merkur-Saturn-Aspekte, auch die kritischen
Merkur-Saturn-Winkel wie Konjunktion, Quadrat oder Opposition, die
allerdings zeitweise sehr düster und
negativ im Denken machen können.
Vom Genie wie Albert Einstein bis
zum geistig total vernagelten Menschen finden wir letztlich beide extrem Auswirkungen dieser Aspekte.
Saturn und das Bewusstsein
Wer einen starken Saturn im Horoskop besitzt, wie immer dieser auch
gestellt und aspektiert ist, ist ein Macher, ein Mensch, der nicht nur gute
Ideen hat, sondern sie auch verwirklichen kann, ein Mensch, der mit beiden Beinen fest am Boden steht.
Möglich, dass zu viel Saturn schwer,
melancholisch, überrealistisch oder
gar depressiv macht. Aber, Saturn
bringt uns eben im konkreten Leben
weiter, da er anpackt, Realitäten anerkennt, Mühen auf sich nimmt, die
nötig sind, um ein Ziel zu erreichen.
Saturn ist ferner der Planet, der mit
unserem Bedürfnis nach Sicherheit im
Leben verbunden ist. Er ist nicht nur
der Hüter der Schwelle, sondern auch
der Hüter unseres Bewusstseins, der
der die Oberwelt (Bewusstsein) von
der Unterwelt (Unterbewusstsein)
Saturn ist die Notwendigkeit
Saturn lässt uns, wie gesagt, nach
Sicherheit im Leben trachten, zu der
auch die materielle Absicherung gehört. In der Übertreibung erzeugt er
allerdings wieder wahre Materialisten,
die alles Höhere leugnen und die wiederum durch den „Hüter der Schwelle“ am Übergang in die geistige Welt
gehindert werden. Sicherheit kann
auch bedeuten, sich abzugrenzen gegenüber Menschen und Situationen,
die uns Schaden zufügen können.
Saturn bewacht unsere Grenzen, will
dass wir nicht von negativen äußeren
Einflüssen überschüttet werden.
Jeder von uns braucht seinen Saturn,
der ihm Halt und Sicherheit schenkt,
um mit den realen Anforderungen des
Lebens zurechtzukommen. Wir dürfen
nur nicht Saturn zum Maß aller Dinge
machen.
Saturn in den Tierkreiszeichen gibt Aufschluss über die Qualität Saturns, von
welchen Kräften er gefärbt ist und wie
er im jeweiligen Zeichen zurechtkommt
bzw. sich auswirkt. Eine größere persönliche Bedeutung erhält Saturn jedoch erst durch seine jeweilige Häuserstellung, die mit konkreten Lebensbereichen verknüpft ist. Hier einige Stichpunkte dazu:
Saturn in Haus 1: Grenzt sich stark ab,
hat Angst vor Verletzungen, wirkt bisweilen hart und unnahbar.
Saturn in Haus 2: Hat oft das Gefühl,
zu kurz zu kommen oder übergangen zu
werden. Unsicherheit in Bezug auf den
Selbstwert und eigenes Können.
Saturn in Haus 3: Logisches, tiefgründiges Denken, aber auch Neigung zum
Schwarzsehen und Schwarzmalen.
Saturn in Haus 4: Schwierige Kindheit.
Kommt aus einer engen, dunklen Welt.
Sucht die eigene Identität.
Saturn in Haus 5: Wenig Lebensfreude, schwieriges Verhältnis zum Vater
Saturn in Haus 6: Muss hart arbeiten,
erfüllt immer seine Pflicht, ist ehrgeizig
und ausdauernd.
Saturn in Haus 7: Wenig Spontaneität
in Liebesdingen, Liebe zu reiferen Menschen.
Saturn in Haus 8: Furcht vor Krankheit
und Zusammenbruch der Existenz.
­Sexuelle Hemmungen.
Saturn in Haus 9: Dogmatische Anschauungen, klares Weltbild, Fortbildung ermöglicht beruflichen Aufstieg.
Saturn in Haus 10: Großer beruflicher
Ehrgeiz und Realismus, starkes Machtstreben.
Saturn in Haus 11: Wenig Freunde,
dafür besonders gute. Muss soziales
Verhalten erlernen.
Saturn in Haus 12: Hat lange Phasen
von Hilf- und Haltlosigkeit. Muss Vertrauen in Höheres entwickeln.
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