Oliver Klatt Schnellkurs Astrologie Astrologie und Deutungstechniken in weniger als einer Stunde kennen lernen Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Was ist Astrologie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2. Was ist der Tierkreis? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3. Die vier Ebenen eines Horoskops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4. Die Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Mond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Merkur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Venus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Mars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Jupiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Saturn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Uranus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Neptun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Pluto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Chiron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 5. Die Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Konjunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Opposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Trigon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Quadrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Quincunx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Sextil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 6. Die Tierkreiszeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Widder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Stier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Zwillinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Krebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Löwe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Jungfrau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Waage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Skorpion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Schütze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Steinbock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Wassermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Fische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 7. Die Häuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 1. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 2. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 3. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 4. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 5. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 6. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 7. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 8. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 9. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 10. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 11. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 12. Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 8. Der Aszendent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 Aszendent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 9. Die Mondknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Absteigender Mondknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Aufsteigender Mondknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 10. Die Deutung eines Horoskops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 11. Ein Beispielhoroskop: Johann Wolfgang von Goethe . . . . 93 12. Weitere Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Kleines Astro-Lexikon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Astro-Symbole im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Literaturliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Quellenangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Infos zum Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Vorwort Das Prinzip der Astrologie erkennen, die Ebenen eines Horoskops verstehen lernen – darum geht es in diesem Buch, das auf einfache Weise mit den Grundpfeilern der Astrologie vertraut macht. Ein neuer, kreativer Ansatz schafft einen leichten Zugang zur Materie, zugleich sind alle wichtigen Informationen kompetent und umfassend aufbereitet. Das Wissen um astrologische Zusammenhänge kann helfen, das Leben von einer höheren Warte aus zu betrachten. Eine neue Perspektive entsteht, und größere Zusammenhänge lassen sich leichter erfassen, sowohl was die eigene Person angeht als auch das Leben an und für sich. Neue Erkenntnisse stellen sich ein, und man kann sich neu orientieren und ausrichten. Carpe diem – nutze den Tag! 5 1. Was ist Astrologie? Astrologische Systeme haben sich unabhängig voneinander an verschiedenen Orten der Welt und in verschiedenen Kulturen entwickelt. Die frühesten astrologischen Aufzeichnungen die uns bekannt sind, stammen aus Mesopotamien, einem Landstrich, der heute zum Irak gehört. Dort wurden zahlreiche Tontafeln mit astrologischen Deutungen gefunden, die auf rund 600 Jahre vor Christus datiert werden konnten; die Deutungen bezogen sich damals ausschließlich auf politische und wirtschaftliche Angelegenheiten. Die klassische abendländische Astrologie hat ihren Ursprung im alten Griechenland, wo sie auch ägyptischen und mesopotamischen Einflüssen unterlag. Diese klassische Form der Astrologie beruht auf vier Hauptfaktoren: den Planeten, den Tierkreiszeichen, den Häusern und den Aspekten. Auch die heutige indische Astrologie beruht auf denselben Hauptfaktoren. In ihrem Zentrum steht jedoch, anders als in der abendländischen Astrologie, die Lehre von Karma und Wiedergeburt. Weiterhin ist vor allem die chinesische Astrologie von Bedeutung. Diese bedient sich eines anderen Tierkreiszeichen-Systems als die abendländische und die indische Astrologie, wodurch sie eine kollektivere Ausrichtung hat. Sie basiert u. a. auf dem Prinzip des Yin und Yang und kennt fünf Elemente (Wasser, Metall, Feuer, Holz und Erde). Weiterhin entwickelten auch die Mayas und die Azteken eine eigene Astrologie, die allerdings erheblich von den anderen astrologischen Systemen abweicht. 7 Der Grundgedanke der Astrologie besteht darin, dass jedem Moment eine spezifische Qualität innewohnt, die sich in allem widerspiegelt, was zu dieser Zeit an diesem Ort geschieht – und diese spezifische Qualität, so die Astrologen, lässt sich jeweils am Stand der Gestirne ablesen, wie die Uhrzeit von einer Uhr. Ein ähnlicher Gedanke findet sich auch bei dem Gelehrten Hermes Trismegistos, dessen „Tabula Smaragdina“, ein Grundtext der abendländischen Esoterik, mit den folgenden Worten beginnt: „Es ist wahr, ohne Lügen, gewiss und wahrhaftig. Was oben ist, ist wie das, was hierunten ist, und was hierunten ist, ist wie dasjenige, was dort oben ist, auszurichten die Wunder eines einigen Dinges.“1 In der esoterischen Literatur wird dieses Prinzip auch häufig in der Kurzform „Wie oben, so unten“ wiedergegeben. Demnach ist der Mensch eingebettet in den Kosmos; er unterliegt kosmischen Rhythmen, die sein Leben bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Inwieweit darüber hinaus sein Leben vorherbestimmt ist durch individuelles oder kollektives Schicksal bzw. Karma, dazu gibt es, je nach spiritueller Lehre, unterschiedliche Auffassungen. Fast allen gemein ist die Annahme, dass immer ein bestimmter Grad an Willensfreiheit besteht, über die der Mensch im Rahmen seiner persönlichen Anlagen und der jeweiligen Umstände verfügen kann. Dem griechischen Wortstamm nach bedeutet Astrologie ‚Sternenkunde‘. So gesehen ist die Astrologie, entgegen einer weit verbreiteten Auffassung, eigentlich gar keine spirituelle Disziplin, sondern vielmehr „eine Methode zur 8 Erkennung von Mustern von Zusammenhängen in einem undurchschaubaren Kosmos“2. Die Erkenntnisse, die aus dieser Methode resultieren, können zwar spiritueller Natur sein, müssen dies jedoch nicht zwangsläufig sein. Vor allem astrologische Vorhersagen können, aus spiritueller Sicht, regelrecht kontraproduktiv sein, können sie doch eine übermäßige Erwartungshaltung erzeugen, die verhindern kann, dass sich die Dinge in einer für das spirituelle Wachstum des Betreffenden förderlichen Weise ereignen. Für den spirituellen Sucher gilt es demnach, sich nicht in möglichen Irrungen und Wirrungen astrologischer Vorhersagen und Festlegungen zu verlieren, sondern das Wissen um astrologische Zusammenhänge stets in kreativer Weise und mit einem offenen Geist anzuwenden. Neben der prognostischen Astrologie, die in Form von allgemeinen Vorhersagen für die verschiedenen Sternzeichen weit verbreitet ist, steht vor allem das Geburtshoroskop eines Menschen im Zentrum astrologischer Deutungen. Da die Astrologie ein besonderes Augenmerk auf Anfänge legt, insbesondere auf den Anfang des menschlichen Lebens, werden Horoskope überwiegend für den Anfangsmoment von etwas erstellt, so z. B. für die Geburt eines Menschen. Das Geburtshoroskop zeigt den Stand der Sterne zur jeweiligen Geburtszeit am jeweiligen Geburtsort. Damit gibt es Aufschluss über die Anlagen und Potenziale einer Person, es zeigt persönliche Stärken und Schwächen und kann helfen, diese und dabei sich selbst besser kennen zu lernen. 9 Ein Horoskop hat im Wesentlichen vier Ebenen: • die Planeten: sie stehen für die grundlegenden Themen, die ein Mensch hat • die Tierkreiszeichen (auch Sternzeichen genannt): sie stehen für die Ausgestaltung dieser Themen • die Häuser: sie stehen für die Lebensbereiche, in denen sich die Themen äußern • die Aspekte: sie stellen Verbindungen her zwischen den verschiedenen Themen Steht bei einem Menschen beispielsweise der Mars (Thema: Durchsetzungskraft) im Tierkreiszeichen Waage (Ausgestaltung: harmonisch, ausgleichend), wird er zur Erreichung seiner Ziele in der Regel diplomatisch vorgehen. Befindet sich diese Konstellation im 6. Haus (Lebensbereich: tägliche Pflichten), äußert sich dies vor allem in seinem Alltagsund Berufsleben. Bestehen Aspekte vom Mars zu anderen Planeten, dann ist dieses Thema mit anderen Themen des Horoskops verflochten. Von zentraler Bedeutung für das Geburtshoroskop ist der jeweilige Stand der Sonne. Die Sonne steht für das Ich eines Menschen, für das Wesenhafte in seiner Person. Aus dem Stand der Sonne ergibt sich auch die Zuordnung zu einem der zwölf Sternzeichen: Steht die Sonne z. B. im Tierkreiszeichen Wassermann, sagt man, dass dieser Mensch ein „Wassermann“ ist. Darüber hinaus gibt es weitere zentrale Punkte in einem Horoskop wie z. B. den Aszendenten und die für die karmische Astrologie so wichtigen Mondknoten. 10 Astrologie kann in vielfältiger Weise betrieben werden. Dabei gibt es so unterschiedliche Ansätze wie die psychologische Astrologie, die karmische Astrologie, die magische Astrologie, die Astro-Therapie u. a. Neben dem klassischen Geburtshoroskop gibt es Partnerhoroskope, mit deren Hilfe Einsicht in das Wesen einer Beziehung erlangt werden kann, es gibt die so genannte Mundan-Astrologie, mit der Aussagen über die allgemeine Entwicklung auf Erden getroffen werden können u. v. m. Dieses Buch dient als Einstieg in die Astrologie. Wer sein Wissen um die Astrologie und die eigene Person vertiefen möchte, kann darüber hinaus einen erfahrenen Astrologen aufsuchen und sich sein persönliches Geburtshoroskop erstellen lassen. Wer selbst astrologisch tätig werden möchte, findet für die Ausbildung verschiedene astrologische Schulen bzw. Astrologen, die als Privatlehrer tätig sind, sowie zahlreiche Fachbücher, die es ermöglichen, sich das entsprechende Wissen autodidaktisch anzueignen. 11 2. Was ist der Tierkreis? Der Tierkreis bildet sich aus den zwölf Tierkreiszeichen (Widder, Stier, Zwillinge, Krebs etc.), die entlang der Ekliptik laufen. Als Ekliptik bezeichnet man die scheinbare Laufbahn der Sonne und der Planeten um die Erde. Scheinbar deshalb, weil es von der Erde aus betrachtet selbstverständlich nur so aussieht, als würden sich die Sonne und die Planeten um die Erde drehen. Faktisch ist es so, dass die Planeten des Sonnensystems, inklusive der Erde, sich um die Sonne drehen, und lediglich der Mond sich um die Erde dreht. Dennoch ist für das astrologische Denken die so genannte geozentrische Sicht entscheidend, also die Sichtweise, nach der die Erde als Mittelpunkt des Universums angenommen wird. Diese Sichtweise, die vom Standort des Beobachters ausgeht, also von der Perspektive der Erdbewohner, liegt allem astrologischen Denken zugrunde. (Demzufolge wäre es übrigens so, dass, sollten die Menschen eines Tages auch auf anderen Planeten als der Erde leben, für diese Menschen andere astrologische Zusammenhänge gelten würden.) Was ist nun der Tierkreis? Der Tierkreis besteht aus den zwölf Tierkreiszeichen, die entlang der Ekliptik laufen. Die Sonne, der Mond und die Planeten durchqueren den Tierkreis in jeweils unterschiedlicher Geschwindigkeit. Dabei kommen sie der Reihe nach durch alle zwölf Tierkreiszeichen. Das folgende Bild veranschaulicht diesen Vorgang: 13 Stellen wir uns einen großen, halbkugelförmigen Raum vor, z. B. ein Planetarium. In der Mitte des Raumes hängt eine Glühbirne von der Decke herab; diese steht für die Sonne. Entlang der Wand, ringsherum, befindet sich ein breiter Streifen, etwa auf gleicher Höhe mit der Glühbirne. Dieser rundherum laufende Streifen entspricht dem Tierkreis und ist in zwölf gleich große Abschnitte eingeteilt. Jeder dieser Abschnitte entspricht einem der zwölf Tierkreiszeichen. Wenn wir nun, die Augen auf die Glühbirne gerichtet, den gesamten Raum, immer entlang der Wand, einmal durchqueren, dann nehmen wir die Glühbirne (= Sonne) der Reihe nach vor jeweils einem anderen der zwölf Abschnitte (= Tierkreiszeichen) wahr. Dabei entspricht unser Rundgang der Laufbahn der Erde um die Sonne. In gleicher Weise nehmen wir, von der Erde aus betrachtet, während eines Jahres die Sonne der Reihe nach vor den zwölf Zeichen des Tierkreises wahr. So ergibt sich auch die Einteilung des Jahres in zwölf zeitliche Abschnitte von rund 30 Tagen, die jeweils einem der zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Das Zeichen Widder steht am Anfang des Tierkreises. Bei Beginn ihrer Tierkreisdurchquerung hält sich die Sonne rund 30 Tage lang im Zeichen Widder auf. Damit haben alle in diesem Zeitraum geborenen Menschen das Sternzeichen Widder. In der Folge tritt die Sonne in das Zeichen Stier ein. Alle in den folgenden rund 30 Tagen geborenen Menschen haben somit das Sternzeichen Stier usw. Nach genau einem Jahr ist die Sonne einmal durch den gesamten Tierkreis gewandert und steht wieder am Anfangspunkt, dem „Frühlingspunkt“ (21. März) – ein neuer Zyklus beginnt. 14 Nicht nur die Sonne, sondern alle Planeten „wandern“ in dieser Weise ständig durch den Tierkreis. Je nachdem, vor welchem Tierkreiszeichen ein Planet gerade wahrgenommen wird, sagt man z. B. „der Mars steht im Widder“ oder „der Jupiter steht in Krebs“. Der jeweilige Stand der Sonne und der Planeten in den zwölf Tierkreiszeichen bildet die Grundlage für die Erstellung eines Horoskops. 15 3. Die vier Ebenen eines Horoskops Ein Horoskop ergibt sich aus dem Stand der Planeten in den Tierkreiszeichen und Häusern sowie den Aspekten der Planeten untereinander, bezüglich eines bestimmten Zeitpunktes, an einem bestimmten Ort. Ein Horoskop hat damit im Wesentlichen vier Ebenen: • die Planeten – sie stehen für die grundlegenden Themen, die ein Mensch hat • die Tierkreiszeichen (auch Sternzeichen genannt) – sie stehen für die Ausgestaltung dieser Themen • die Häuser – sie stehen für die Lebensbereiche, in denen sich die Themen äußern • die Aspekte – sie stellen Verbindungen her zwischen den verschiedenen Themen Etwas ausführlicher ausgedrückt: Die Planeten (z. B. Mars, Jupiter) zeigen an, um was es im Leben eines Menschen geht. Sie verkörpern die Archetypen, die Urbilder unserer Psyche. Sie sind die „Akteure“ in unserem Inneren. Die Planeten zeigen an, um welche Themen es geht. 17 Die Tierkreiszeichen (z. B. Widder, Krebs) zeigen, wie die verschiedenen Themen sich individuell gestalten. Die Tierkreiszeichen geben den Themen eine spezifische Färbung, eine besondere Ausprägung. Sie bilden den Hintergrund für die Themen, um die es geht. Die Häuser (z. B. 1. Haus, 2. Haus) zeigen, wo die verschiedenen Themen sich äußern. Die Häuser sind „der Ort des Geschehens“. Sie bilden den Rahmen für die Ereignisse im Leben eines Menschen. Sie zeigen den Lebensbereich, in dem etwas geschieht. Die Aspekte (z. B. Trigon, Opposition) zeigen, wer wie mit wem agiert. Sie stehen für die Beziehungen, die die „inneren Akteure“ (Planeten) zueinander haben. Die Aspekte stellen die Verbindungen her zwischen den verschiedenen Themen eines Menschen. Sie zeigen das „Zusammenspiel der Kräfte“. 18