Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im

Werbung
Die Haltung und Aufzucht von
Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Vorwissenschaftliche Arbeit verfasst von
David Hubner
Klasse: 8A
Fach: Biologie und Umweltkunde
Betreuerin: OStR. Mag. Lampichler Ulrike
Schuljahr 2015/16
BORG Eisenerz
8790 Eisenerz, Hieflauerstraße 89
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
David Hubner
BORG Eisenerz
2
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Abstract
Poison dart frogs are the main topic of this work. The focus is especially on keeping them in terrariums and artificially breeding them. There is also a major section
which talks about the behavior of these amphibians.
The main question of this work is: “How is species-appropriate keeping and breeding of poison dart frogs in terrariums possible?” There are many studies and examples that will be shown, to prove that this is possible. This work is going to discuss and answer this major question in detail.
The main methods that were used to conduct the represented studies were observation and detailed measuring. Naturally, they are just observations of the amphibians living in artificial terrariums and of how they behave in their natural habitat. Measuring the tadpoles’ size and rising temperature within artificial surroundings were a main method in order to achieve the results.
The experiments for this work showed that it is possible to keep poison dart frogs
in terrariums without any major problems. It also showed that tadpoles get
stronger and grow larger when they are raised in cups with a larger volume
(1500 ml) compared to smaller ones (250 ml). The tests also showed that the
speed of growing depends on the temperature of the water, in which the tadpoles
are kept.
David Hubner
BORG Eisenerz
3
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Vorwort
Das Thema „Pfeilgiftfrösche“, welches in meiner VWA bearbeitet wird, hat seinen Ursprung in dem von mir betriebenen Hobby. Ich bin selber begeisterter PfeilgiftfroschHalter und habe mittlerweile sechs verschiedene Pfeilgiftfroscharten zu Hause. Genau
aus diesem Grund ist es natürlich naheliegend, dass ich dieses Thema für die Arbeit
ausgewählt habe. Mit großer Begeisterung betreibe ich dieses Hobby nun schon seit
2013 und bin fasziniert von diesen wunderbaren Tieren. Auch die Nachzucht von drei
Arten ist mir mittlerweile sehr erfolgreich gelungen.
Durch dieses Hobby habe ich auch sehr nette Menschen kennen gelernt, die mir immer
wieder bei jeder Frage, die sich mir als Anfänger stellte, weiterhelfen konnten. Ein ganz
großer Dank gebührt hier Reimar David aus Wien, von dem ich auch meine ersten Frösche erworben habe, der mich bis heute noch unterstützt und mir auch wichtige Infos
für diese Arbeit und Bilder zur Verfügung gestellt hat. Doch auch Anita Beneder aus
Eisenerz ist für mich eine sehr große Unterstützung, die mir auch sehr viel Hilfe gegeben hat, und mich auch abseits dieser Arbeit bei diesem Hobby unterstützt. Seien es
ganz einfache Fragen oder auch wieder einmal ein paar Futtertiere – hier habe ich eine
Anlaufstelle, die mich immer unterstützt. Dafür möchte ich mich bei diesen beiden
Frosch-Experten recht herzlich bedanken!
Weiters gebührt meiner Familie ein sehr großer Dank, da sie es mir überhaupt ermöglicht hat, mit diesem wunderbaren Hobby zu starten. Es ist nicht selbstverständlich,
dass man mit 16 Jahren schon einen eigenen „Hobby-Raum“ bekommt, in dem mittlerweile wirklich jede freie Nische mit Terrarien besetzt ist. Nicht nur die Hilfe meines
Vaters bei allen technischen Problemen (Bau einer Beregnungsanlage, Beleuchtung) ist
sehr wichtig, sondern auch die Urlaubsbetreuung der Frösche durch meine Tante oder
meine Mutter und meine Schwester sind mir sehr wichtig und ohne sie wären meine
Ideen für Terrarien wahrscheinlich oft gar nicht umsetzbar.
Mautern in Steiermark, 22.02.2016
David Hubner
David Hubner
BORG Eisenerz
4
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung .......................................................................................................... 7
2
Terrarium .......................................................................................................... 9
2.1
2.1.1
Bodenbewohner ....................................................................................... 10
2.1.2
Baumbewohner ........................................................................................ 11
2.2
Rückwandgestaltung................................................................................. 13
2.2.2
Bodenaufbau............................................................................................. 15
Bepflanzung ...................................................................................................... 17
2.3.1
Bromelien.................................................................................................. 18
2.3.2
Farne, Moose, Orchideen und weitere Rankpflanzen .............................. 20
2.4
Einrichtung ....................................................................................................... 21
2.4.1
Verstecke und Eiablageplätze ................................................................... 21
2.4.2
Futterplätze............................................................................................... 22
2.5
Technik ............................................................................................................. 22
2.5.1
Beregnung ................................................................................................. 23
2.5.2
Beheizung.................................................................................................. 24
2.5.3
Beleuchtung .............................................................................................. 25
Verhalten ........................................................................................................ 26
3.1
4
Bau.................................................................................................................... 13
2.2.1
2.3
3
Aufbau und Strukturierung ................................................................................ 9
Territorialverhalten .......................................................................................... 26
3.1.1
Rufduelle ................................................................................................... 27
3.1.2
Klammern.................................................................................................. 27
3.2
Balzverhalten und Eiablage .............................................................................. 28
3.3
Brutpflegeverhalten ........................................................................................ 29
Aufzucht ......................................................................................................... 31
4.1
Gelege .............................................................................................................. 31
4.1.1
Entnahme der Gelege ............................................................................... 32
4.1.2
Vom Ei zur Kaulquappe ............................................................................. 34
4.2
Kaulquappen .................................................................................................... 37
David Hubner
BORG Eisenerz
5
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4.2.1
Entwicklung der Kaulquappen und Temperaturabhängigkeit .................. 38
4.2.2
Beobachtungen bei Gruppenaufzucht und unterschiedlichen
Behältergrößen ........................................................................................................ 41
4.3
5
Landgänger/Jungfrösche .................................................................................. 42
4.3.1
Pflege/Fütterung ....................................................................................... 42
4.3.2
Abgabe und Transport von Nachzuchten ................................................. 44
Fazit ................................................................................................................ 45
Bibliographie ................................................................................................................... 46
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 48
Glossar ............................................................................................................................ 51
Anhang ............................................................................................................................ 52
David Hubner
BORG Eisenerz
6
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
1 Einleitung
Pfeilgiftfrösche – bunte Tiere mit einem stark ausgeprägten Verhaltensspektrum und
einer sehr interessanten Biologie.
Pfeilgiftfrösche leben im süd- und mittelamerikanischen Regenwald.1 Bekannt sind die
Tiere wegen ihrer tödlichen Giftigkeit, doch in Wirklichkeit sind nur drei der über 250
bekannten Arten tödlich giftig.2 Aus diesem Grund ist es eigentlich falsch, wenn man
von „Pfeilgiftfröschen“ spricht. Die richtige Bezeichnung für die Dendrobaten ist nämlich „Baumsteiger“ oder „Baumläufer“, jedoch werden sie umgangssprachlich trotzdem
als „Pfeilgiftfrösche“ bezeichnet. In der Terrarienhaltung sind aber alle Pfeilgiftfrösche
ungiftig und daher nicht mehr für den Menschen gefährlich. Die Tiere produzieren ihr
Gift nämlich aus der Nahrung, die sie in der Natur aufnehmen: Termiten, Milben und
vor allem Ameisen. Im Terrarium füttert man den Fröschen aber Fruchtfliegen, Springschwänze, Erbsen- oder Weizenblattläuse und vieles mehr. Darum sind Nachzuchten
der Frösche ungiftig.
Abb. 1: Phyllobates terribilis
Abb. 2: Skizze eines Dendrobaten-TerrariumsAbb. 3: Phyllobates terribilis
1
Vgl. Lötters, Stefan [u.a.]: Pfeilgiftfrösche. Biologie, Haltung, Arten. Frankfurt am Main: Edition
Chimaira, 2007, S. 16
2
Abb.
Skizze
eines Dendrobaten-Terrariums
Vgl.4:
ebd.
S. 19
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 5: Regenwaldboden in PeruAbb. 6: Skizze eines Dendrobaten-TerrariumsAbb. 7: Phyllobates terribilis
7
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Systematisch gehören Pfeilgiftfrösche zur Ordnung der Amphibia (Amphibien) und
werden unter den Anura (Froschlurchen), genauer gesagt unter den Neobatrachia
(„Modernen Fröschen“) eingeordnet. Sie gehören der Überfamilie der Dendrobatidea
(Pfeilgiftfrösche im weiteren Sinne) beziehungsweise der Familie der Dendrobatidae
(Pfeilgiftfrösche im engeren Sinne) an.3
Diese Arbeit begrenzt sich auf die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium. Viele Erkenntnisse stammen hier aus eigenen Beobachtungen, Erfahrungen und
Versuchen. Versuche zur Temperaturabhängigkeit in der Entwicklung der Kaulquappen
und der Aufzucht der Larven in Gruppen oder unterschiedlich großen Behältern stellen
den empirischen Teil dar. Auch die Verhaltensbeobachtungen sind eigene Erfahrungen
mit den Fröschen.
Bei der Einrichtung der Terrarien werden größtenteils eigene Erfahrungen mit den unterschiedlichen Materialien dargelegt.
Somit soll mit dieser vorwissenschaftlichen Arbeit die Forschungsfrage „Wie ist eine
artgerechte Haltung von Pfeilgiftfröschen im Terrarium möglich?“ beantwortet und
ausführlich diskutiert werden.
3
Vgl. ebd. S. 35
David Hubner
BORG Eisenerz
8
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2 Terrarium
Pfeilgiftfrösche stellen bestimmte Ansprüche an ihr Terrarium, denen die Halterin/der
Halter gerecht werden muss. Da diese Tiere, wie eingangs schon erwähnt, im süd- und
mittelamerikanischen Regenwald beheimatet sind, muss man im Terrarium genau dieses natürliche Habitat (= Lebensraum) der Tiere nachempfinden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70-100% und Temperaturen von 20-28°C, abhängig von der gehaltenen Art,
müssen ständig gegeben sein. Doch nicht nur das herzustellende Klima stellt eine Herausforderung dar, auch die restliche Gestaltung des Terrariums, das eine Größe von 50
x 50 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) haben sollte, muss individuell auf die gehaltene
Art (boden- oder baumbewohnend) abgestimmt werden.
2.1 Aufbau und Strukturierung
Wenn man sich für eine Froschart entschieden hat, muss man nun das Terrarium für
sie individuell abgestimmt einrichten. Wie schon erwähnt, gibt es boden- und baumbewohnende Arten. In der Regel gilt: Je kleiner die Frösche sind, umso höher oben
wohnen sie.
Doch es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es schon beim grundlegenden GlasTerrarium wesentliche Unterschiede gibt. Es gibt nämlich spezielle DendrobatenBecken, die einige Vorteile mit sich bringen: größere Lüftungsflächen (diese sind für
das Klima im Dendrobaten-Terrarium sehr wichtig), etwaige Bohrungen, umschließende E-Profile, doppelter
Boden und Wassergraben (siehe Abb. 2).
Allerdings kann man
auch
ein
Standard-
Terrarium, wie es üblicherweise
verkauft
wird, sehr leicht so
umbauen, dass es für
Pfeilgiftfrösche perfekt
geeignet ist.
Abb. 2: Skizze eines Dendrobaten-Terrariums
David Hubner
BORG Eisenerz
9
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.1.1 Bodenbewohner
Abb. 3: Regenwaldboden in Peru
Das Terrarium für bodenbewohnende Arten, wie zum Beispiel Dendrobates tinctorius,
4, zum
Abb.
129: D. tinctorius
Patricia ist
Beispiel ein
typischer5 BodenbewohnerAbb.
130: Regenwaldboden
D. leucomelas,
D. auratus
Phyllobates
terribilis
oder P. bicolor 6, zeichnet
sich durch in
Peru
eine große Grundfläche aus. Die Höhe spielt hier keine so wichtige Rolle. Trotzdem
sollte man nicht vergessen, dass auch diese Frösche gerne einmal bis in den oberen
Abb. 131: D. tinctorius Patricia ist zum Beispiel ein typischer Bodenbewohner
Bereich des Terrariums vordringen. In der Natur lebt Dendrobates tinctorius nämlich
auch in der Laubschicht bis in einer Höhe von zwei Metern.7 Es sollten hier drei Sei-
Abb. 132: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende ArtAbb. 133: D. tinctorius Patricia ist
tenwände
Hälfte verkleidet
die Rückwand
zum
Beispiel zumindest
ein typischer zur
BodenbewohnerAbb.
134:werden:
Regenwaldboden
in Peru ganz und die Seiten-
wände zum Beispiel halb. Es ist aber zu empfehlen, alle drei Seiten vollkommen zu verkleiden,
datinctorius
sich diePatricia
Frösche
dann
nichteinsotypischer
gestresst
fühlen und auch
weitere Ge- in
Abb.
135: D.
ist zum
Beispiel
BodenbewohnerAbb.
136:die
Regenwaldboden
Peru
staltung des Terrariums einfacher ist. Nicht zuletzt ist es dadurch auch einfacher, das
tropische Klima im Terrarium zu erreichen.
Abb. 4: D. tinctorius Patricia ist zum Beispiel ein typischer Bodenbewohner
4
Vgl. Lötters [u.a.], Pfeilgiftfrösche, S. 531 ff.
5
Vgl. ebd. S. 433 ff.
Abb.
137: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende ArtAbb. 138: D. tinctorius Patricia ist
6
Vgl.Beispiel
ebd. S. 421
ff.
zum
ein typischer
Bodenbewohner
7
Vgl. ebd. S. 548
Abb. 139: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
David Hubner
BORG Eisenerz
10
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Den Boden des Terrariums
kann man nach hinten leicht
ansteigend gestalten. Einige
Kletterelemente wie Felsvorsprünge und Plateaus sollten
aber auch auf den Seiten nicht
fehlen – die Frösche nützen
diese auch gerne als Schlafplatz. Als Bepflanzung kann Abb. 4: D. tinctorius Patricia ist zum Beispiel ein typischer Boman hier im Boden verschie- denbewohner
dene Ranken und Farne verwenden. Als Bodengrund kann Moos oder Laub verwendet
Abb. 337: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine
werden – auch auf Ästen und Steinen
halten sich die Frösche sehr gerne auf.
baumbewohnende ArtAbb. 338: D. tinctorius Patricia ist zum
Beispiel ein typischer Bodenbewohner
Man sollte den Tieren ebenso verschiedene Klimazonen bieten. Kleine Höhlen, Sonnenplätze und Plätze, wo sich die Frösche verstecken können, sollten auch nicht verAbb. 339: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine
gessen werden. Es ist auch empfehlenswert,
den
baumbewohnende
ArtDendrobaten eine Wasserstelle anzubieten – eine typische Wasserschale oder den Wassergraben des Terrariums. Die
Frösche setzen sich immer in denAbb.
Bereich,
der ihnen
gerade am
Sollte es
340: Aufbau
eines Terrariums
ausbesten
Styroporpasst.
und Bauschaum
mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 341: Terrarium für zum
im Terrarium einmal etwas zu trocken
sein, da die Luftfeuchtigkeit etwas abgefallen
Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende ArtAbb. 342: D.
tinctorius aufsuchen,
Patricia ist zum
Beispiel
ein typischer Bodenbewohner
ist, werden die Tiere die Wasserschalen
um
sich ausreichende
Feuchtigkeit
zu beschaffen.8
2.1.2 Baumbewohner
Abb. 343: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine
baumbewohnende ArtAbb. 344: D. tinctorius Patricia ist zum
Beispiel ein typischer Bodenbewohner
Frösche, die eher baumbewohnend sind und sehr gerne klettern, sind zum Beispiel
Ranitomeya imitator 9, R. vanzolinii 10, R. lamasi 11 oder Oophaga pumilio 12. Bei diesen
Abb. 5: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine
Fröschen spielt die Grundfläche des
Terrariums eine
baumbewohnende
Art untergeordnete Rolle. Hier ist die
Höhe wesentlich, da die Frösche in der Natur in der Baumschicht des Regenwaldes
vorkommen. Ranitomeya imitator
lebt
in Aufbau
den Pflanzen
bis in einer
Höhe von
sechs MeAbb.
345:
eines Terrariums
aus Styropor
und Bauschaum
mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 346: Terrarium für zum
Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
8
Interview mit Reimar David, 31. August 2013, 11:00 Uhr, Wien
9
Vgl. Lötters [u.a.], Pfeilgiftfrösche, S. 483
ff.347: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum
Abb.
mit
Wurzeln und Bambusstangen
10
Vgl. ebd. S. 499
11
Vgl. ebd. S. 488
12
Vgl. ebd. S. 607
David Hubner
Abb. 348: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 349:
Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 350: Terrarium für zum Beispiel R.
BORG
imitator,
eineEisenerz
baumbewohnende Art
11
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
tern.13 Auch hier sollten, wie beim Terrarium für Bodenbewohner, wieder drei Seiten
verkleidet werden.
Bei diesem Terrarientyp sind Kletterelemente sehr wichtig. Die Frösche können zwar
senkrecht über die Wand klettern, trotzdem sollten sie immer wieder einen Felsvorsprung vorfinden können, auf dem sie sitzen können. Auch hier kann der Bodenaufbau
wieder nach hinten ansteigen und einige Plateaus enthalten.
Abb. 5: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
Am Boden ist eine Schicht aus Laub oder Moos ausreichend. Mit einer kleinen RankAbb. 497: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 498:
pflanze oder
einem
Farn
ist die eine
Gestaltung
des unteren
Terrarium
für zum
Beispiel
R. imitator,
baumbewohnende
Art Terrarienbereichs schon fertig.
Wichtiger ist der obere Bereich des Terrariums, der im Normalfall am meisten bewohnt
die auf
die Rückwand
oder Äste
aufgebunden
werden, dürfen
Abb.
499:wird.
AufbauBromelien,
eines Terrariums
aus Styropor
und Bauschaum
mit Wurzeln
und Bambusstangen
hier auf keinen Fall fehlen. Sie stellen den Lebensraum der kleinen Frösche dar. Auf
einen Wasserteil kann man hier verzichten, da sich in den Blatttrichtern der Bromelien
Abb. 500: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 501: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und
Bauschaum
mit Wurzeln
undsammelt.
BambusstangenAbb. 502: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine
immer wieder
Wasser
baumbewohnende Art
Abb.
503: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 504:
13
Vgl. Schulte, Rainer: Eine neue Dendrobates- Art aus Ostperu (Amphibia: Salentia: Dendrobatidae). Als
Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
Download: http://www.dendrobates.org/articles/Schulte1986_D.imitator.pdf (Zugriff: 13.01.2016)
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 6: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und BambusstangenAbb. 5:
Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
12
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.2 Bau
Jetzt ist die Planung des Terrariums abgeschlossen und man kann endlich beginnen,
sein eigenes zu bauen. Dabei sollte man darauf achten, dass das Becken nicht zu einer
„Puppenstube“ wird, sondern das natürliche Habitat so gut als möglich widerspiegelt.
Es gibt durchaus Terrarien, die einfach nur funktionell eingerichtet werden – wenn hier
das Klima stimmt, fühlen sich die Frösche wahrscheinlich genau so wohl, als wenn das
Terrarium zu einem Schmuckstück im Wohnzimmer wird. Hier muss man selber entscheiden, was einem besser gefällt. Im Fokus sollte dabei aber immer das Wohlergehen der Frösche stehen.
2.2.1 Rückwandgestaltung
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Rückwandgestaltung. Man kann die Wände
einfach mit Korkplatten oder Xaximplatten verkleiden und diverse Kletterelemente
auch aus diesen Platten bauen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die gesamte Terrarienlandschaft aus Styropor, Baumschaum und Ästen zu gestalten und dann mit entsprechenden Materialien zu beschichten. Hierbei hat man entweder die Möglichkeit,
ein Latex-Torf-Gemisch (bei Internethändlern auch unter „Rainforest Background“ angeboten) oder einen Kleber, der anschließend mit einem Torf-Gemisch beflockt wird,
zu verwenden. In dieser Arbeit möchte ich mich auf letztere Methode beschränken, da
ich persönlich mit dieser Methode die besten Erfahrungen gemacht habe.
Bevor man aber an die Beschichtung des Aufbaus denkt, muss dieser zuerst einmal
geformt werden. Bei der Gestaltung mit Styropor sollte man darauf achten, dass nach
oben zum Deckel etwas Platz bleibt und die Styroporplatten hier schräg abgeschnitten
werden. Würde sich zum Beispiel in einer Stresssituation ein Frosch in diese Spalte
quetschen, könnte er dort eventuell stecken bleiben. So entsteht aber durch diese abgeschrägte Platte wieder eine neue Nutzfläche, da sie diese auch gerne als Schlaf- oder
Rufplätze aufsuchen.
Schicht für Schicht kann man sich jetzt langsam mit den Styroporplatten nach oben
arbeiten und einen Berg, der nach hinten ansteigt, mit einigen Plateaus bauen. Auch
andere Elemente, wie Felsen oder Plätze, wo die Blumen angebracht werden, können
nun gebaut werden. Da die meisten Pflanzen aber epiphytisch (= auf anderen Pflanzen
lebend) wachsen, kann man auf das Einbauen von Blumentöpfen verzichten. Man kann
David Hubner
BORG Eisenerz
13
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
nun die Styroporaufbauten
noch mit PUBauschaum
stellenweise
auskleiden, um
dem
Ganzen
ein noch natürAbb. 6: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und
Bambusstangen
licheres Aussehen zu verlei-
hen. Bevor man die Rückwand schlussendlich beflockt, sollte man das Styropor noch
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 6: Aufbau eines Terrariums
mitStyropor
einem und
Heißluftföhn
bearbeiten,
um
ihm eine schöne Struktur zu
aus
Bauschaum mit
Wurzeln und
Bambusstangen
verpassen. Das
erleichtert den Fröschen teilweise auch das Klettern an den Wänden.
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem Standardterrarium
Wenn die Seiten fertig mit dem Kleber eingestrichen sind, sollte man einfach etwas
Torf oder Kokoshumus auf diese Seiten geben. Ich verwende dafür einen Universalkle-
Abb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingeber, der auch im österreichischen Einzelhandel erhältlich ist. Der Torf oder
richtetAbb. 8: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 6: Aufbau eines
Terrariums
aus Styropor
Bauschaum mit
Wurzeln
undetwas
Bambusstangen
humus sollte
überallund
gleichmäßig
verteilt
und
angedrückt werden.
das KokosDies sollte
man dann einige Tage austrocknen lassen. Nun ist das Grundgerüst des Terrariums
Abb.
Bodenaufbau
bei einem
StandardterrariumAbb.
Aufbau
Terrariums
fertig8: und
man kann
sich ab
diesem Zeitpunkt 6:mit
demeines
Bodenaufbau,
aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und Bambusstangen
der Bepflanzung
und der restlichen Einrichtung befassen.
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem Standardterrarium
Abb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingerichtetAbb. 8: Bodenaufbau bei einem Standardterrarium
Abb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingerichtet
Abb. 11: Bromelien auf einem Baum in PeruAbb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x
50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingerichtetAbb. 8: Bodenaufbau bei einem
Standardterrarium
Abb.
9:7:
Terrarium
der
Größe
80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingeAbb.
Terrarium
fertig
beflockt
richtetAbb. 8: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 6: Aufbau eines
Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und Bambusstangen
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem StandardterrariumAbb. 6: Aufbau eines Terrariums
14
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.2.2 Bodenaufbau
Der Bodenaufbau im Terrarium ist sehr wichtig, da man darauf achten sollte, dass dieser nicht versumpft. Die Frösche brauchen nämlich immer wieder einmal trockene
Stellen im Terrarium. „Großflächige Wasserlachen und nasse Erde führen zum Versumpfen und zu tödlichen bakteriellen Erkrankungen oder Pilzinfektionen.“ 14
Wenn man ein spezielles Dendrobaten-Terrarium gekauft hat, kann man eigentlich auf
eine Drainage im Boden verzichten. Es ist aber trotzdem zu empfehlen, eine solche zu
bauen. Bei den gewöhnlichen Standardterrarien ist das unumgänglich, da sich sonst
das ganze Wasser am Boden stauen würde. Die Drainage wird wie folgt aufgebaut:
In den Boden des Terrariums füllt man eine 3-5 cm hohe Schicht aus Blähton oder Seramis®. Sie kann Wasser aufnehmen und das Versumpfen verhindern. Darüber gibt
man ein feines Netz oder Vlies, das das Vermischen mit dem eigentlichen Bodengrund
verhindert.
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem Standardterrarium
14
Wagner, Dirk: Der Färberfrosch. Dendrobates tinctorius, Münster: Natur und Tier – Verlag GmbH,
2008, S. 34
David Hubner
BORG Eisenerz
15
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Auf das Vlies kommt etwas Erde oder Kokoshumus. Man kann aber auch Xaxim-Platten
darüberlegen. Es ist aber empfehlenswert, auf Xaxim zu verzichten, da dieser aus einem geschützten Baumfarn gewonnen wird. Es wäre also ein Paradoxon, Frösche zu
pflegen, die geschützt sind, aber auf der anderen Seite einen toten Baumfarn zu verwenden, der auch unter Naturschutz steht. Man würde damit nämlich in keinem Fall
diesen Farn schützen, sondern nur die Rodung der Wälder beschleunigen.15
Über diese vorletzte Schicht kommt jetzt der eigentliche Bodengrund, auf dem die Frösche dann letztendlich leben werden. Man kann dafür Moos oder Laub verwenden, das
man aus der Natur genommen hat. Da das Moos meistens vollkommen andere Bedingungen braucht als jene, die im Terrarium geboten werden, bedarf es doch etwas
Glück, eine Moosart zu finden, die auch im Terrarium ihr saftiges Grün behält. Das
Moos sollte man, bevor man es ins Terrarium gibt, gründlich durchspülen, um es von
jeglichen Schnecken, Würmern und anderen „Schädlingen“ zu befreien. Auch das Laub
sollte man „reinigen“, indem man es bei 180°C für circa 5 Minuten in den Backofen
gibt, um diverse Schädlinge abzutöten.16
Wenn man ein spezielles Dendrobaten-Terrarium hat, dürfte man mit zu viel Wasser
im Boden kein Problem haben, da hier ein Loch für einen Abfluss schon vorgebohrt ist.
Bei einem Standard-Terrarium sieht das schon anders aus. Entweder bringt man hier
auch nachträglich eine Bohrung für den Abfluss an oder man saugt das gesammelte
Wasser immer wieder ab. In beiden Fällen lässt sich aber auf jeden Fall empfehlen,
nach vorne hin zumindest in einer Ecke den Boden etwas abfallend zu gestalten, damit
man den eventuell vorhandenen Wasserstand überprüfen und dort das Wasser absaugen kann.
15
Vgl. Schwarz, Benjamin; Schwarz, Wolfgang: Orchideen, Bromelien und Farne für das Tropenterrarium, Münster: Natur und Tier – Verlag, 3. Auflage, 2008, S. 19
16
Vgl. Lötters [u.a.], Pfeilgiftfrösche, S. 198
David Hubner
BORG Eisenerz
16
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.3 Bepflanzung
Abb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und eingerichtet
Der nächste Schritt beim Bau eines artgerechten Terrariums für Pfeilgiftfrösche ist die
Bepflanzung. Diese ist für die Frösche sehr wichtig, da sie ihren hauptsächlichen Lebensraum darstellt. Außerdem verleiht sie dem Terrarium ein natürliches Aussehen
und man kann sich so selber ein Stück Regenwald nach Hause holen.
Bei den Pflanzen muss man aber darauf achten, dass diese nicht mit für Pfeilgiftfrösche
giftigen Düngstoffen oder Pestiziden behandelt wurden. Es gibt mittlerweile spezielle
Pflanzenzüchter für Terrarienpflanzen. Diese ziehen die Bromelien & Co. unter natürlichen Bedingungen auf und man kann sie ohne Bedenken in das Terrarium pflanzen.
Diese Anbieter kann man auf österreichischen Börsen oder auch im Internet finden.
Leider kommen die meisten Anbieter aus Deutschland und somit ist immer wieder mit
größeren Summen für Versandkosten zu rechnen. Auch Pflanzen aus dem Baumarkt
sind oft mit giftigen Düngstoffen oder Pestiziden behandelt worden. Deshalb sollte
man davon Abstand nehmen. Entscheidet man sich trotzdem für diese Pflanzen, sollte
man sie vor dem Einsetzen in das Terrarium gründlich mit heißem/warmem Wasser
abspülen.
David Hubner
BORG Eisenerz
17
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.3.1 Bromelien
Bromelien stellen den Großteil der Bepflanzung dar. Sie sind teilweise für die kleinen
Frösche der Gattungen Ranitomeya
17
und Oophaga
18
überlebenswichtig, da sie in
diesen Pflanzen wohnen und sich darin fortpflanzen. Es gibt verschiedene Arten von
Bromelien, wobei sich die klein bleibenden bis mittelgroßen am besten für ein Pfeilgiftfrosch-Terrarium eignen.
Bromelien sind außerdem perfekt für diese Becken geeignet, da sie epiphytisch sind 19
und daher problemlos auf Äste oder die Rückwand gebunden werden können. Dazu
umwickelt man den Wurzelballen der Pflanzen einfach mit etwas Moos und bindet die
Pflanze dann mit einem Draht an einen Stamm oder steckt sie an die Rückwand. Die
Bromelien wachsen jetzt langsam an dem Untergrund fest und nach einiger Zeit kann
man den Draht sogar entfernen, da sich die Bromelien selber mit den Wurzeln halten
können.
Abb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie (Neoregelia ampullacea)
17
Vgl. Brown, Jason L. [u.a.]: Phytotelm size in relation to parental care and mating strategies in two
species
Peruvianimpoison
frogs. Als Download:
Abb.
12:ofOrchidee
Pfeilgiftfrosch-TerrariumAbb.
10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen
http://booksandjournals.brillonline.com/content/journals/10.1163/156853908785387647
(Zugriff:
Bromelie
(Neoregelia ampullacea)
13.01.2016)
18
Vgl. Schmidt, Wolfgang; Henkel, Friedrich Wilhelm: PraxisRatgeber Pfeilgiftfrösche. 2., korrigierte
Auflage.
Frankfurt im
amPfeilgiftfrosch-Terrarium
Main: Edition Chimaira, 2008, S. 101
Abb.
12: Orchidee
19
Vgl. Schwarz; Schwarz, Orchideen, Bromelien und Farne für das Tropenterrarium, S. 84
Abb. 13: Laichhüttchen und Filmdosen als Verstecke für die JungfröscheAbb. 12: Orchidee im PfeilgiftfroschDavid Hubner10: Ranitomeya imitator Jeberos
BORG
Eisenerz
TerrariumAbb.
auf einer
aufgebundenen Bromelie (Neoregelia ampullacea) 18
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Abb. 11: Bromelien auf einem Baum in Peru
Diese Pflanzen sind außerdem sehr gut geeignet, da sie mit den Fröschen sympatrisch
(= im selben Gebiet vorkommend) sind. Auch sie brauchen eine Temperatur von 24 –
Abb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie (Neoregelia ampullacea)Abb.
11:
Bromelien
auf hohe
einem relative
Baum in Peru
28°C
und eine
Luftfeuchtigkeit. In der Natur wachsen sie normalerweise
auf Bäumen. Außerdem nehmen sie das benötigte Wasser über Schuppenhaare auf
20 Bromelien
Abb.
10: Ranitomeya imitator
auf einerlassen
aufgebundenen
(Neoregelia
ampullacea)
der Blattoberfläche
auf. Jeberos
sich im Bromelie
Terrarium
sehr leicht
kultivieren,
da sie nach einiger Zeit selber Kindeln ausbilden. Diese sollte man, wenn man das will,
Abb.
Orchidee
im Pfeilgiftfrosch-TerrariumAbb.
Ranitomeya
Jeberos
auf einer
aufgebunerst 12:
nach
der Wurzelbildung
abschneiden.10:
Danach
kannimitator
man sie
wieder
woanders
im
denen Bromelie (Neoregelia ampullacea)Abb. 11: Bromelien auf einem Baum in Peru
Terrarium aufbinden. Nach dem Bilden der Kindeln wird die Mutterpflanze langsam
absterben, die Nachkommen werden aber weiterleben.
Abb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie (Neoregelia ampullacea)Abb.
11: Bromelien auf einem Baum in Peru
Man kann sagen, dass Pfeilgiftfrösche mit Bromelien in einer Art Symbiose (= Lebensgemeinschaft mit beidseitigem Nutzen) leben. Die Frösche bekommen von der Pflanze
Abb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie (Neoregelia ampullacea)
Schutz, einen Lebensraum und die Möglichkeit, ihre Kaulquappen aufzuziehen – auf
der anderen Seite düngen die Frösche durch ihre Ausscheidungen die Bromelien. Auch
Abb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-TerrariumAbb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundarum sind Bromelien in einem Terrarium für Pfeilgiftfrösche eigentlich unverzichtbar.
denen Bromelie (Neoregelia ampullacea)
Abb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
20
Vgl.13:
ebd.
S. 84f.
Abb.
Laichhüttchen
und Filmdosen als Verstecke für die JungfröscheAbb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-TerrariumAbb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie (Neoregelia
ampullacea)
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-TerrariumAbb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebun-
19
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Es gibt verschiedene Gattungen der Bromelien, die empfohlen werden: „[…] Aechmea,
Guzmania, Neoregelia, Nidularium, Vriesea u. a. […]“ 21
2.3.2 Farne, Moose, Orchideen und weitere Rankpflanzen
Die Bepflanzung sollte aber nicht nur
aus Bromelien bestehen.
Auch ver-
schiedene Farne, Moose, Orchideen
und andere Rankpflanzen können ins
Terrarium gepflanzt werden. Diese
Pflanzen kann man ebenfalls mit etwas
Moos an die Rückwand binden oder
aber auch im Boden einsetzen.
Als gut wachsende Rankpflanze hat sich
Ficus pumila herausgestellt. Binnen
kürzester Zeit überwuchert die Pflanze
Stellen des Terrariums und muss auch
immer wieder zurückgeschnitten werden, damit sie nicht über die anderen
Pflanzen dominiert oder ihnen zu viel
Licht weg nimmt. Ficus pumila lässt sich Abb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
in vielen Terrarien leicht kultivieren und bildet Haftwurzeln aus, mit denen er sich an
Abb.braucht
13: Laichhüttchen
und Filmdosen
als Verstecke
für die
der Rückwand festwächst. Zur Vermehrung
man diese
nur abschneiden
und
JungfröscheAbb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
erneut irgendwo aufbinden oder einsetzen.
Orchideen können ein Terrarium wirklichAbb.
verschönern
– allerdings
habe ich
die Erfah13: Laichhüttchen
und Filmdosen
als Verstecke
für die
Jungfrösche
rung gemacht, dass nur sehr wenige Orchideenarten im Terrarium überleben. Auch
nach fachmännischer Beratung ist es mir nicht gelungen, Orchideen über einen längeAbb. 14: Beregnungsanlage im BetriebAbb. 13: Laichhüttren Zeitraum zu kultivieren. Gute Erfahrungen
habe ich nur mit der sehr klein bleiben-
den Art Haraella odorata gemacht.
chen und Filmdosen als Verstecke für die JungfröscheAbb.
12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
Abb. 13: Laichhüttchen und Filmdosen als Verstecke für die
JungfröscheAbb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
21
Abb. 13: Laichhüttchen und Filmdosen als Verstecke für die
Schmidt; Henkel, PraxisRatgeber Pfeilgiftfrösche, S.35
Jungfrösche
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 14: Beregnungsanlage im BetriebAbb. 13: Laichhütt-
20
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
2.4 Einrichtung
Nachdem das Terrarium nun auch fertig bepflanzt ist, sollte es noch etwas eingerichtete werden. Neben den Pflanzen kann man den Fröschen dadurch noch mit anderen
Utensilien Versteckmöglichkeiten und unterschiedliche Klimazonen bieten.
2.4.1 Verstecke und Eiablageplätze
Damit sich die Frösche richtig wohl fühlen, müssen ihnen genügend Versteckmöglichkeiten geboten werden. Es mag vielleicht etwas absurd klingen, aber: Pfeilgiftfrösche
zeigen sich viel öfter und lassen sich viel besser beobachten, wenn sie genügend Plätze
haben, wo sie sich verstecken können. Das hat den Grund, dass sich die Frösche in einem gut eingerichteten und bepflanzten Terrarium viel sicherer fühlen. Sie scheinen
nämlich zu wissen: „Wenn mir die Situation zu heikel wird, ist das nächste Versteck
nicht weit weg.“ Diese Plätze können natürlich auch als Eiablageplätze dienen, da sich
die Frösche ja genau dort sehr sicher fühlen.
Als Verstecke eignen sich zum Beispiel halbierte Kokosnussschalen. Man braucht nur
einen kleinen Eingang hineinzusägen und kann auch eine Petrischale darunter legen.
Das kann die Entnahme der Eier erleichtern.
Für die Eiablage werden aber erfahrungsgemäß Filmdosen am besten angenommen.
Damit man die Gelegeentnahme noch erleichtern kann, könnte man in die Filmdosen
Abb. 13: Laichhüttchen und Filmdosen als Verstecke für die Jungfrösche
David Hubner
BORG Eisenerz
21
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
noch einmal eine halbierte Filmdose als Einschub hineinschieben. Dann braucht man
zur Entnahme der Gelege nur mehr diesen Einschub herausziehen. Diese Filmdosen
kann man entweder bei Foto-Händlern oder im Internet in den verschiedensten Farben
bestellen.
Zur Einrichtung kann man aber auch verschiedene Wurzeln und Steine verwenden.
Äste und Wurzeln aus der Natur verrotten im Terrarium sehr schnell – Steine hingegen
kann man normalerweise ohne Probleme aus der Natur nehmen.
2.4.2 Futterplätze
Futterplätze können den Fröschen angeboten werden, müssen aber nicht. Hierbei sollte man, wie in vielen anderen Fällen auch, versuchen, Parallelen zur Natur zu ziehen.
Kommt in der Natur jeden Tag am gleichen Platz ein Futtertier vorbei? Ich denke nicht.
Darum ist es vielleicht auch nicht natürlich, den Fröschen einen fixen Futterplatz zu
bieten. Allerdings erleichtert es, zumindest in der Jungtieraufzucht, die Kontrolle der
einzelnen Frösche um einiges. Wenn man immer am gleichen Platz füttert, dann merken sich die Frösche das und werden bei der Fütterung gleich an diesem Platz warten.
Der Futterplatz kann zum Beispiel aus dem Deckel einer Milchverpackung bestehen.
Auf diesen Schraubverschluss gibt man einfach etwas Apfelmus oder ein Stück Banane.
Die Fruchtfliegen (Drosophila) werden dann teilweise bei den Früchten bleiben und die
Frösche können sie von dort fressen. Das hat auch den Vorteil, dass die Fliegen hier im
letzten Moment vielleicht noch einige Nährstoffe der Früchte aufnehmen können und
diese dann direkt in die Frösche „transportiert“ werden.
2.5 Technik
Um das entsprechende Klima im Terrarium herzustellen, ist auch etwas Technik notwendig. Hierbei sollte man auf die drei „B“ der Technik achten: Beregnung, Beheizung
und Beleuchtung. Die Technik ist eigentlich eines der teuersten Dinge in der Pfeilgiftfroschhaltung – neben den Anschaffungskosten der einzelnen Komponenten sind hier
auch die laufenden Stromkosten nicht zu unterschätzen.
Zur Regelung der Technik gibt es mittlerweile schon programmierbare Kontroller, die
mit Sensoren funktionieren. Allerdings kann man alle Geräte auch mit einer Zeitschaltuhr regeln. Diese sollte mindestens Minuten-Einheiten haben, besser wären sogar Se-
David Hubner
BORG Eisenerz
22
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
kunden-Einheiten. Die Minuten-Zeitschaltuhren gibt es im Baumarkt schon um wenige
Euro zu kaufen.
2.5.1 Beregnung
Abb. 14: Beregnungsanlage im Betrieb
Für die Frösche ist eine Luftfeuchtigkeit von 70 – 90% am Tag und annähernd 100% in
Abb. 15: Heizkabel in der Front-LüftungAbb. 14: Beregnungsanlage im Betrieb
der Nacht erforderlich.22 Um das zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder
man sprüht täglich mehrmals mit einer Handsprühflasche oder man besorgt sich eine
Abb. 15: Heizkabel in der Front-Lüftung
Beregnungsanlage. Doch auch bei den Beregnungsanlagen gibt es unterschiedliche
Arten und Bauweisen. Man kann zum Beispiel selber eine bauen oder aber auch schon
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator JeberosAbb. 15: Heizkabel in der Front-
fertige
Sets kaufen.
LüftungAbb. 14: Beregnungsanlage im Betrieb
Bei den Beregnungsanlagen ist die Verwendung von einer schon eingangs erwähnten
Abb. 15: Heizkabel in der Front-LüftungAbb.
14: Beregnungsanlage
im Betrieb Jahreszeit (TrockenMinuten-Zeitschaltuhr
sehr zu empfehlen.
Je nach simulierter
oder Regenzeit) gibt man dann die Uhrzeiten ein, an denen das Terrarium überbraust
Abb. 15: Heizkabel
werden
sollte. in der Front-Lüftung
In der Regenzeit sollte das Terrarium drei bis fünf Mal täglich und in der Trockenzeit
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator JeberosAbb. 15: Heizkabel in der Front-Lüftung
zwei Mal täglich bis jeden zweiten Tag beregnet werden. In der Regenzeit kann man
Abb.
22
Rufendes
Ranitomeya
imitator
Jeberos 2. Auflage. Stuttgart (Hohenheim):
Vgl.16:
Keller,
Gerti;Männchen
Schneider,von
Eva-Grit:
Ihr Hobby
Pfeilgiftfrösche
bede bei Ulmer, 2010, S. 26
Abb.
18:Hubner
Ranitomeya imitator Jeberos bei der BORG
EiablageAbb.
David
Eisenerz16: Rufendes Männchen von Ranitomeya
imitator JeberosAbb. 15: Heizkabel in der Front-Lüftung
23
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
durchaus auch einmal bis zu zwei Minuten beregnen, ansonsten reicht eine Minute
vollkommen aus. Die Uhrzeiten der Beregnung sollte man so wählen, dass die Luftfeuchtigkeit um die Mittagszeit etwa auf 70% abfällt und am Abend auf 100% ansteigt.
Bei Zeitschaltuhren hat man im Normalfall die Möglichkeit, Zeiten auch nur für bestimmte Wochentage einzustellen. Diese Option sollte man in jedem Fall in Anspruch
nehmen, da es im Regenwald sicher auch nicht jeden Tag um die gleiche Uhrzeit und in
gleichen Abständen regnen wird. Deshalb sollte man die Zeiten so unterschiedlich wie
möglich wählen und auch alle paar Wochen wieder ändern.
Zum Beregnen kann Leitungswasser nur bedingt verwendet werden. Dieses ist oft zu
kalkhaltig oder anderswertig belastet. Kalkhaltiges Wasser scheint den Fröschen nicht
zu schaden, allerdings lagert es sich teilweise auf Pflanzen ab und hinterlässt dadurch
unschöne Flecken. Man kann aber auch Wasser, das mit einer Osmoseanlage aufbereitet wurde, oder destilliertes Wasser verwenden. Ungefiltertes Regenwasser ist aufgrund von Schadstoffen in der Luft nicht zu empfehlen.23
2.5.2 Beheizung
Die Frösche benötigen eine
Temperatur von 24–28°C
am Tag und 20-24°C in der
Nacht.24 Diese Temperatur
kann teilweise schon alleine
durch die Beleuchtung erreicht werden. Wird sie
aber durch diese noch nicht
erreicht, dann kann man
Abb. 15: Heizkabel in der Front-Lüftung
sie mit einem Heizkabel erhöhen. Das Heizkabel kann man entweder unter die FrontAbb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator JeberosAbb. 15:
Lüftung geben oder in den Boden
verlegen. Vom Verlegen in den Boden ist aber abzuHeizkabel in der Front-Lüftung
raten, da auch in der Natur Wärme nicht aus dem Boden, sondern von oben kommt.
Wenn man das Heizkabel aber in die Front-Lüftung legt, kann man die Temperatur
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator Jeberos
leicht um bis zu 2°C erhöhen. Dabei wird nämlich die Luft, die in das Terrarium strömt,
23
Abb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der EiablageAbb. 16: Rufendes
von Ranitomeya imitator JeberosAbb. 15: Heizkabel in der
Vgl. Wagner, Der Färberfrosch, S. Männchen
31
Front-Lüftung
24
Vgl. Keller; Schneider, Ihr Hobby Pfeilgiftfrösche, S. 24
David Hubner
Abb. 16: Rufendes
Männchen von Ranitomeya imitator JeberosAbb. 15:
BORG Eisenerz
Heizkabel in der Front-Lüftung
24
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
leicht erwärmt. Diese Methode hat auch noch einen zweiten sehr großen Vorteil:
Durch die warme einströmende Luft wird ein Beschlagen der Scheiben verhindert und
man hat immer freie Sicht in das Terrarium.
2.5.3 Beleuchtung
Die Beleuchtung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Beheizung. Am besten haben sich als Beleuchtung Leuchtstoffröhren herausgestellt. Man verwendet
hauptsächlich T5-Leuchtstoffröhren. Eine Lampe mit 20 Watt reicht genau aus, um ein
Terrarium mit den Maßen 50 x 50 x 50 cm (L x B x H) zu beleuchten. Mit zwei 30 Watt
Lampen kann man auch schon zwei Terrarien dieser Größe beleuchten. Sie haben nämlich die passende Größe, dass sie fast beide Terrarien abdecken.
Eine weitere Möglichkeit der Beleuchtung stellen Halogenspots dar. Allerdings musste
ich feststellen, dass dabei die Bepflanzung sehr gelitten hatte. Halogenspots kann man
aber problemlos als Zusatzbeleuchtung über die Mittagszeit verwenden, um kurzzeitig
eine höhere Temperatur zu erreichen.
Eine Beleuchtung mit UV-Anteil ist bei Pfeilgiftfröschen nicht unbedingt notwendig.
Natürlich brauchen die Frösche auch Vitamin D3, das ja nur durch UV-Strahlung produziert werden kann, allerdings hat man hier auch eine andere Möglichkeit, diesen Bedarf zu decken.25 Es gibt spezielle Vitaminpulver (z. B. Dendrocare), mit denen man die
Futtertiere einstäuben kann. Diese Pulver versichern eine ausreichende Versorgung
der Frösche mit allen notwendigen Vitaminen. Auf der anderen Seite ist auch anzumerken, dass UV-Strahlung nicht durch das Glas dringt. Deshalb müsste man die UVLampen auf die Lüftungsgaze legen. Dadurch würde ein großer Teil dieser abgedeckt
und eine ausreichende Luftzirkulation könnte gefährdet werden.
25
Vgl. Wagner, Der Färberfrosch, S. 27
David Hubner
BORG Eisenerz
25
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
3 Verhalten
Das Interessanteste an diesem Hobby ist wahrscheinlich, dass man das tolle Verhalten
der Tiere beobachten kann. Der Dendrobates tinctorius ist ein Frosch, der nicht scheu
ist und deshalb auch gut im Terrarium beobachtbar ist und sein volles Verhaltensspektrum zeigt. Doch nicht nur das Territorial-, Balz- und Brutpflegeverhalten dieser
tagaktiven Tiere ist interessant zu betrachten.
Beispielsweise kann man die Frösche auch wunderbar bei der Futtersuche beobachten.
Gerade bei den Dendrobates-Arten ist sehr gut zu sehen, dass sie während der Futtersuche ständig mit dem dritten Zeh der Hinterfüße „zittern“. Dies hat wahrscheinlich
den Grund, dass sie Beutetiere leichter aufscheuchen können. Wenn die Frösche nämlich zum Beispiel eine Fliege, die sie fressen möchten, gesehen haben, verharren sie
kurz vor dieser und beginnen ständig mit den Zehen zu „zittern“. Dadurch wird das
Insekt aufgescheucht und die Frösche fixieren das Tier mit den Augen und schnappen
danach blitzschnell mit ihrer klebrigen Zunge zu, da sie ja Beutetiere nur erkennen
können, wenn sich diese bewegen.
Außerdem ist vor allem bei Dendrobates tinctorius wunderbar zu beobachten, dass sie
jeden Tag ein paar Minuten, bevor sich die Beleuchtung des Terrariums ausschaltet,
auf den Schlafplatz gehen, an dem sie immer schlafen. Am Morgen beginnen sich die
Tiere dann auch zu häuten – Jungtiere täglich, adulte Tiere zwei bis drei Mal in der
Woche – auch dabei können sie problemlos beobachtet werden.
3.1 Territorialverhalten
Pfeilgiftfrösche können sehr territorial sein. Vor allem gleichgeschlechtliche Tiere unterdrücken sich gegenseitig so stark, dass das sogar bis zum Tod führen kann. Das können Revierkämpfe sein, doch oft geht es hierbei um Futterneid oder den Kampf um
einen Geschlechtspartner. Daher ist es auch nicht selten, dass männliche Frösche ihre
männlichen Nachkommen auch nach dem Landgang immer wieder attackieren und
vertreiben möchten.
David Hubner
BORG Eisenerz
26
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
3.1.1 Rufduelle
Die männlichen Tiere rufen nicht
nur, um Weibchen anzulocken,
sondern auch, um ihr Revier gegenüber anderen Tieren zu verteidigen.
Gerade der R. imitator setzt sich auf
eine höher gelegene Stelle, wo er
gut für andere Tiere sichtbar ist.
Meistens ist das das Blatt einer
Bromelie. Dabei lässt er seine Kehle
so weit über das Blatt ragen, dass
diese auch von unten sichtbar ist.
Sie
hat
eine
Signalfarbe
und
dadurch ist der Frosch sowohl für
weibliche als auch für andere männliche Tiere leicht zu erkennen.26
Dadurch kann es auch oft zu Rufdu-
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator
ellen zwischen mehreren männli- Jeberos
chen Tieren kommen, welche oft auch darin enden können, dass die Tiere zu klammern beginnen und das unterlegene Tier
Abb.flüchtet.
18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der EiablageAbb.
16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator Jeberos
3.1.2 Klammern
Beim Klammern klettert der dominantere Frosch auf den Rücken des unterdrückten
Abb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der Eiablage
Tieres und hält es mit seinen Vorderbeinen fest. Dabei rufen die Männchen auch, um
den Rivalen aus dem Gebiet zu vertreiben. Das Klammern kann aber nicht nur am Rü-
Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius nominatAbb.
18: Ranitomeya
imitator
Jeberos bei
der Eiablagecken der Tiere stattfinden – die Frösche
springen
sich dabei
teilweise
regelrecht
an.
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator
Jeberos
Eine Beobachtung zeigte, dass sich zwei
weibliche Tiere von D. tinctorius nominat auf
den Hinterbeinen aufstellten und sich gegenseitig „umschmeißen“ wollten. Die beiden
Tiere kämpften dabei so lange, bis eines
Sobald
sieJeberos
sich wieder
erblickten,
Abb. flüchtete.
18: Ranitomeya
imitator
bei der EiablageAbb.
16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator Jeberos
begannen die Revierkämpfe von vorne.
26
Abb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der Eiablage
Vgl. Schulte, Eine neue Dendrobates- Art aus Ostperu (Amphibia: Salentia: Dendrobatidae)
David Hubner
Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius nominatAbb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der Eiablage
BORG Eisenerz
27
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
3.2 Balzverhalten und Eiablage
Die Balz wird durch das Rufen
der
Männchen
eingeleitet.
Wenn ein laichbereites Weibchen in der Nähe ist, hüpft
dies zu dem rufenden Frosch
und beginnt, ihm
mit den
Vorderbeinen über den Rücken zu streichen. Dabei „tänzelt“ das Weibchen auch, in- Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius nominat
dem es immer wieder seine Beine aufhebt.
Das Männchen ruft dabei ständig und beginnt mit ruckartigen, tänzelnden Bewegungen durch das Terrarium zu ziehen. Bei
R. imitator lässt sich auch beobachten,
dass der männliche Frosch einen Nahbereichswerbelockruf anwendet, der aus
mehreren kurz aufeinanderfolgenden SeAbb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der Eiab-
quenzen besteht. Die Balz kann bei den lage
Fröschen einige Stunden dauern und es
muss dabei auch nicht immer zur Eiablage Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius
kommen. Sie können auch tagelang bal- nominatAbb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei
der Eiablage
zen und erst danach laichen.
Hat das Paar beim Streifen durch das Ter- Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius
rarium einen geeigneten Eiablageplatz
nominat
gefunden, dann setzt sich zuerst das Abb. 19: Dendrobates tinctorius nominat kurz vor
Männchen dort hin. Meistens wird hier
befeuchtet die Stelle mit Flüssigkeit aus
der
Abb.Eiablage
19: Dendrobates tinctorius nominat kurz vor
einederFilmdose
aufgesucht.
DasPaar
männliche
Tier
EiablageAbb.
17: Balzendes
von Dendrobates tinctorius nominatAbb. 18: Ranitomeya imitator
seiner
Kloake, auf der dann der Laich abgelegt
Jeberos bei der Eiablage
werden sollte.
17: Balzendes
Paarweibliche
von Dendrobates
tinctorius
Danach klettert der zukünftige Vater aus derAbb.
Filmdose
und das
Tier setzt
sich
nominatAbb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei
hinein. Es legt jetzt die Eier auf die befeuchtete
Stelle des Männchens. Manchmal kletder Eiablage
David Hubner
Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius
BORG Eisenerz
nominat
28
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
tert auch das Weibchen gleich über das Männchen und schiebt sich danach unter dieses, um die Eier abzulegen. Die Tiere verzichten hierbei vollkommen auf einen Amplexus (= Umklammern des Weibchens durch das Männchen).
Nach der Eiablage setzt sich das männliche Tier wieder auf das Gelege und es ist deutlich zu beobachten, dass es jetzt das Sperma auf das Gelege stößt und anschließend
durch „Herumrutschen“ mit dem Bauch und den Füßen auf den Eiern verteilt. Danach
sucht es einen Wasserteil auf und nimmt Flüssigkeit in seine Kloake auf, um das Gelege
damit zu befeuchten. Dabei ist zu erkennen, dass erst nach dem ersten Befeuchten die
Gallerte aufquillt.
3.3 Brutpflegeverhalten
Dendrobaten haben ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten. Dieses unterscheidet sich bei den
unterschiedlichen Gattungen aber
durchaus. Dadurch können Gelege
ohne menschliches Zutun im Terrarium gezeitigt (= aufgezogen)
werden.
Abb. 20: D. tinctorius nominat beim "Wasser holen"
Bei D. tinctorius kehrt das
Männchen alle zwei bis drei
Tage wieder zum Gelege zurück und befeuchtet dies mit
Wasser aus seiner Kloake. In
dieser Zeit kann auch beobachtet werden, dass sich der
Frosch sehr oft in dem Wasserteil des Terrariums auf- Abb. 21: D. tinctorius nominat bei Kaulquappentransport
hält, natürlich um Wasser über die Kloake aufzunehmen.
Abb. 22: Gelege von Dendrobates tinctorius nominatAbb. 21: D. tinctorius
Nachdem die Kaulquappen geschlüpft
sind,
setzt sich der Vater zwischen die Larven.
nominat bei
Kaulquappentransport
Diese schwimmen meist einzeln auf den Rücken des Frosches. Er transportiert sie zu
einer geeigneten Wasserstelle –Abb.
dieser
Transport
kann auchtinctorius
mehrere
Tage in Anspruch
22: Gelege
von Dendrobates
nominat
David Hubner
29
BORG Eisenerz
Abb. 23: Gelege von Ranitomeya imitator nominatAbb. 22: Gelege von
Dendrobates tinctorius nominatAbb. 21: D. tinctorius nominat bei Kaul-
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
nehmen. Wenn der Frosch eine geeignete Wasserstelle gefunden hat, setzt er sich in
diese und wartet, bis die Kaulquappe von seinem Rücken schwimmt. Bei D. tinctorius
endet hier die Brutpflege.
Bei R. imitator und anderen Fröschen der Gattung Ranitomeya und Oophaga beginnt
allerdings die Brutpflege jetzt eigentlich erst so wirklich. Bei ersteren kehrt der Vater
immer wieder zu dem Gelege zurück und beginnt zu rufen. Das Weibchen kommt auch
zu der Quappe und durch das Männchen animiert legt es Nähreier in den Wasserteil, in
dem die Quappe abgelegt wurde. Diese frisst diese Eier. In Abständen von mehreren
Tagen wird das wiederholt, bis die Kaulquappe zum Landgänger wird.
Bei den Vertretern der Gattung Oophaga (oophag = eierfressend) transportieren die
Weibchen selber die Kaulquappen in einen Wasserteil und füttern ihre Larven auch
ohne Animation durch das Männchen. Hier haben nämlich die Kaulquappen selber ein
ausgeprägtes Bettelverhalten, das die Weibchen dazu veranlasst, Nähreier zu legen.27
Bei diesen Arten kann man die Aufzucht somit vollkommen den Eltern überlassen.
Durch diese Aufzuchtmethode ist natürlich die Anzahl der Jungtiere, die im Terrarium
gezeitigt werden, nicht sehr hoch. Allerdings kann dabei dann wirklich von einer vollkommen natürlichen Aufzucht gesprochen werden.
27
Vgl. Lötters [u.a.], Pfeilgiftfrösche, S. 561
David Hubner
BORG Eisenerz
30
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4 Aufzucht
Am spannendsten in der Haltung von Pfeilgiftfröschen ist für mich die Zucht dieser
Tiere. Es ist interessant zu beobachten, wie sich Gelege zu Kaulquappen und diese sich
später zu Jungfröschen entwickeln. Da ich das selber mittlerweile schon mehrfach beobachten konnte, beruht dieses Kapitel zu einem großen Teil auf eigenen Erfahrungen.
Im Folgenden wird die Entwicklung von Dendrobates tinctorius nominat genauer unter
die Lupe genommen und dokumentiert.
Für die künstliche Aufzucht der Gelege gibt es zwei Beweggründe. Auf der einen Seite
steht der wissenschaftliche Fokus. Die Gelege von D. tinctorius nominat wurden für
diese Arbeit aus dem Terrarium entnommen, damit man die Entwicklung genauestens
beobachten und fotografisch dokumentieren kann. Auf der anderen Seite muss man
aber auch sagen, dass durch die künstliche Aufzucht viel mehr Nachzuchten großgezogen werden können. Dies spielt bei D. tinctorius allerdings keine wesentliche Rolle, da
es derzeit sehr viele Nachzuchten dieser Tiere gibt und eine „massenweise“ Nachzucht
nicht sinnvoll wäre. Bei Ranitomeya imitator hingegen ist eine künstliche Aufzucht
durchaus aus diesen Gründen gerechtfertigt. Derzeit gibt es von diesen Arten nämlich
in Österreich nicht sehr viele Nachzuchten und daher ist hier das Zeitigen durch die
Froschhalterin/den Froschhalter gerechtfertigt, um mehrere dieser Frösche in Umlauf
zu bringen und sie auch hier in unserem Land besser erhältlich zu machen.
4.1 Gelege
D. tinctorius nominat legt normalerweise Gelege in der Größe von drei bis 14 Eiern.28
Ranitomeya imitator hingegen legt nur zwischen ein und vier Eier pro Gelege. Nach der
Balz (siehe Kapitel 3.2) und der anschließenden Eiablage kann man das Gelege aus dem
Terrarium entnehmen, sofern man es nicht den Eltern zur Aufzucht überlassen möchte. (siehe Kapitel 3.3)
Wenn das Gelege befruchtet ist, kann man schon wenige Stunden nach der Eiablage
sehen, wie sich der Laich inäqual zu furchen beginnt. Bei der total inäqualen Furchung
teilt sich die Zygote in viele ungleich große Teile. (Abb. 22-23) Es ist nicht selbstver-
28
Vgl. Born, Marga [u.a.]: Dry-season retreat and dietary shift of the dart-poison frog Dendrobates tinctorius (Anura: Dendrobatidae). Als Download:
http://www.revistas.usp.br/phyllo/article/download/42724/46392 (Zugriff: 13.01.2016)
David Hubner
BORG Eisenerz
31
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
ständlich, dass der Laich immer befruchtet ist. Gerade bei sehr jungen Paaren kann es
eine längere Zeit in Anspruch nehmen, bis die Gelege wirklich alle richtig befruchtet
sind. Die Frösche müssen sozusagen erst ein bisschen „üben“, bis wirklich brauchbare
Gelege entstehen. Natürlich kann man auch Glück haben, und es entwickelt sich gleich
das erste Gelege, allerdings ist das eher eine Ausnahme.
Abb. 23: Gelege von Dendrobates tinctorius nominat in Nahaufnahme wenige Stunden nach der
Ablage
Abb. 22: Gelege von Dendrobates tinctorius nominat
Abb. 23: Gelege von Ranitomeya imitator nomiBei meinem
Paarvon
von
D. tinctorius
nominat
natAbb.
22: Gelege
Dendrobates
tinctorius
nominat
24: Gelege
nach derbis
Entnahme
hatAbb.
es einige
Zeitdirekt
gedauert,
sich dieaus
abdem TerrariumAbb. 23: Gelege von Ranitomeya
gelegten Gelege tatsächlich entwickelt haben.imitator
Trotz nominat
abwechslungsreicher Ernährung
und optimalen Parametern sind die ersten 50 Eier verpilzt. Danach ist immer jedes
Abb. 23: Gelege von Ranitomeya imitator nominat
zweite Gelege verpilzt und die Kaulquappen, die
entwickelten,
dann letztAbb.sich
24: Gelege
direkt nachhatten
der Entnahme
aus
dem Terrarium
endlich Streichholzbeine (Unterentwicklung der Vorderbeine). Erst in der zweiten LeAbb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus
gesaison
entwickelten
sich
alle Eier
dem
TerrariumAbb.
23: Gelege
vonfast
Ranitomeya
imitator nominatAbb. 22: Gelege von Dendrobamehr auf.
tes tinctorius nominat
4.1.1 Entnahme der Gelege
und es traten auch keine Streichholzbeine
Abb. 25: NeurulationAbb. 24: Gelege direkt nach
der Entnahme aus dem TerrariumAbb. 23: Gelege
von Ranitomeya imitator nominat
Abb.
23: Gelege
von Ranitomeya
imitator
Bei der
Entnahme
der Gelege
solltenomiman sehr vorsichtig sein. Hier zeigt sich, wie sinnAbb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus
natAbb. 22: Gelege von Dendrobates tinctorius
voll es ist, die in Kapitel 2.4.1 angesprochenen
Eiablageplätze
anzubieten.
Wenn die
dem
TerrariumAbb. 23:
Gelege von Ranitomeya
nominat
imitator nominat
Frösche nämlich eine Filmdose als solchen angenommen haben, dann braucht man
entweder
nurvon
mehr
den Einschub
und das Gelege herunterzuschieben
Abb.
23: Gelege
Ranitomeya
imitator herauszuziehen
nominat
Abb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus
oder aus der Filmdose herauszuschieben. Die dem
EierTerrarium
sind durch eine Gallerte geschützt,
mit der
sie aufdirekt
demnach
Untergrund
kleben.
Abb.
24: Gelege
der Entnahme
aus D. tinctorius klebt die Eier meistens auf waagdem TerrariumAbb. 23: Gelege von Ranitomeya
rechtem Grund an. R. imitator klebt die Eier vorzugsweise
auf senkrechte, glatte UnAbb. 25: NeurulationAbb. 24: Gelege direkt nach
imitator nominat
der Entnahme aus
dem Terrarium
tergründe. So laichen sie auch gerne in die Phytotelmata
(= Wasseransammlungen
in
Abb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 25: Neurulation
dem Terrarium
32
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
den Blattachseln) der Bromelien oder auf den Scheiben des Terrariums.29 Allerdings
werden die Eier immer außerhalb des Wassers abgelegt. Hier gestaltet sich die Entnahme aus dem Terrarium etwas schwieriger.
Wenn das Gelege tatsächlich in eine Filmdose gelegt wurde, ist es hilfreich, diese etwas mit Wasser zu füllen. Mit etwas Glück lösen sich die Eier vom Untergrund. Andernfalls kann man etwas mit einem stumpfen Plastiklöffel nachhelfen und das Gelege vorsichtig herausschieben. Hierbei muss man aber aufpassen, dass man die Eier nicht verletzt. Die Eier von D. tinctorius sind recht groß und auch etwas robuster als diese von
zum Beispiel R. imitator. Gelege der letzteren Art, die sich nicht durch das Wasser vom
Untergrund lösen, kann man auch mit der Filmdose entnehmen und in eine Petrischale
legen. Es kann nämlich leicht passieren, dass die Eier bei der Entnahme verletzt werden.
Kleben die Frösche die Eier an ein Bromelienblatt, kann man ebenfalls versuchen, den
Laich mit einem Löffel herunterzuschieben. Funktioniert das allerdings nicht, kann man
das Blatt rund um das Gelege abschneiden und so in eine Petrischale überführen.
Wenn man nun ein Gelege entnommen hat, muss man darauf achten, dass immer die
dunkle Seite der Eier nach oben zeigt.30 Ansonsten würden die Eier absterben – vermutlich aus Sauerstoffmangel. Auch hier ist wieder ein Plastiklöffel dienlich, wenn sich
beim Herausschieben ein paar Eier verdreht haben. Durch kleine Hebebewegungen mit
dem Löffel kann man die Zygote in der Gallerte drehen. Das bedarf jedoch einiger Geschicklichkeit und Übung, bis man tatsächlich das Ei gedreht hat und es auch richtig
liegen bleibt.
Wenn ein Ei nicht befruchtet wurde, wird es nach einiger Zeit verpilzen. Das erkennt
man daran, dass es sich gräulich bis weiß verfärbt und manchmal aufquillt. Gesunde
Eier hingegen behalten ihre dunklere Farbe. Teilweise wird in der Literatur empfohlen,
diese Eier zu entfernen.31 Dem kann ich nur bedingt zustimmen, da man sich ja immer
wieder die Frage stellen sollte, wie das in der Natur wäre. Wenn in der Natur Eier ver29
Vgl. Schmidt; Henkel, PraxisRatgeber Pfeilgiftfrösche, S. 95
30
Vgl. ebd. S. 66
31
Vgl. Keller; Schneider, Ihr Hobby Pfeilgiftfrösche, S. 48
David Hubner
BORG Eisenerz
33
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
pilzen, wird diese auch niemand entfernen. Meist wird durch das Absterben eines Eis
auch kein anderes Ei absterben. Deshalb kann man die schlechten Eier auch ohne negative Auswirkungen auf den anderen Eiern bei dem Gelege lassen.32
Das Gelege in der Petrischale muss ständig feucht gehalten werden. Wenn man es
nicht aus dem Terrarium entnehmen würde, würde sich ja der Vater darum kümmern
und dieses immer wieder befeuchten (siehe Kapitel 3.3). Daher muss nun die Froschhalterin/der Froschhalter darauf achten, dass die Eier nicht austrocknen. Dabei muss
man aufpassen, dass die Eier um- aber nicht überspült werden. Dann würden die Eier
nämlich ebenfalls, vermutlich wiederum aus Sauerstoffmangel, absterben. Zum Befeuchten verwendet man hier entweder Leitungswasser, destilliertes Wasser oder einen sogenannten Quappentee. Dieser kommt dann auch in der Kaulquappenaufzucht
zur Verwendung (siehe Kapitel 4.2.1).
Man kann ihn ganz einfach herstellen, indem man ein paar Erlenzapfen in Wasser gibt
und dieses wenige Stunden stehen lässt. Ich gebe auf fünf Liter destilliertes Wasser
immer zwei Erlenzapfen. Das Wasser wird sich dann bräunlich verfärben. Dem Quappentee wird eine fungizide (= pilzhemmende) Wirkung nachgesagt.33 Man mischt den
Quappentee jetzt mit Leitungswasser, destilliertem Wasser oder Osmosewasser in einem Verhältnis von einem Drittel Quappentee zu zwei Drittel Wasser.
4.1.2 Vom Ei zur Kaulquappe
Das Gelege, dessen Entwicklung
hier beschrieben wird, stammt
von Dendrobates tinctorius nominat und wurde bei 24 – 26°C
gezeitigt. Das Gelege war das
achte Gelege in der zweiten Le- Abb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus dem Terrarigesaison des Paares und be-
um
stand aus sieben Eiern. Das ist für diese Art eigentlich durchschnittlich.
Abb. 25: NeurulationAbb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus dem Terrarium
32
Interview mit Reimar David, 06. September
14:00 Uhr, Wiener Neustadt
Abb.2015,
25: Neurulation
33
Vgl. Wagner, Der Färberfrosch, S. 53
David Hubner
Abb. 26: Gelege am achten TagAbb. 25: NeurulationAbb.
24: Gelege direkt nach der Entnahme aus dem Terrarium
BORG Eisenerz
34
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Wenige Stunden nach der Eiablage
kann man die Furchung beobachten
und nach circa sechs Tagen ist auch
die erste äußerliche Entwicklung am
Ei festzustellen. Jetzt sieht man
nämlich, dass sich langsam das Neuralrohr bildet – es ist die Grundlage
für das zentrale Nervensystem.
Nun kann man beobachten, dass die Abb. 25: Neurulation
Kaulquappe in der Gallerthülle immer weiter wächst und sich entwickelt. Zunächst
entwickelt sich der Kopf und man kannAbb.
auch
wie der25:
Ruderschwanz
zu
26:langsam
Gelege amsehen,
achten TagAbb.
Neurulation
wachsen beginnt. Bei dem dokumentierten Gelege kann man erkennen, dass ein Ei
verpilzt ist – es ist vollkommen weiß geworden.
Es wurde
aberTag
nicht von den gesunden
Abb. 26: Gelege
am achten
Eiern entfernt und hat auch keines von diesen geschädigt.
Ab dem neunten Tag kann man jetzt Abb. 27: Gelege am zwölften TagAbb. 26: Gelege am achten TagAbb. 25: Neurulation
schon beobachten, dass sich die
Embryonen
bei
Lichteinstrahlung
Abb. 26: Gelege am achten TagAbb. 25: Neurulation
oder bei Bewegen des Aufzuchtbehälters langsam zu bewegen begin-
Abb. 26: Gelege am achten Tag
nen.
Am zwölften Tag sind nun auch Abb. 27: Gelege am zwölften TagAbb. 26: Gelege am achten Tag
schon die Außenkiemen deutlich Abb. 26: Gelege am achten Tag
erkennbar. Die Kaulquappen der
Abb. 27: Gelege am zwölften Tag
Pfeilgiftfrösche entwickeln nämlich Abb. 27: Gelege am zwölften TagAbb. 26: Gelege am
noch in der Gallerthülle äußere Kie-
achten Tag
menästchen. Hier kann man bei ge- Abb. 28: Kiemenästchen der KaulquappenAbb. 27: Gelege
nauem Betrachten auch das Blut
durch die Ästchen strömen sehen.
am
TagAbb.
26: Gelege
Abb.zwölften
27: Gelege
am zwölften
Tagam achten Tag
Abb.
am zwölften
TagAbb. 26: Gelege
am
achAbb. 27:
28: Gelege
Kiemenästchen
der KaulquappenAbb.
27:
Gelege
ten
TagAbb.
25:
Neurulation
am zwölften TagAbb. 26: Gelege am achten Tag
Abb. 27: Gelege am zwölften Tag
Abb.
TagAbb.
25:26:
Neurulation
Abb. 26:
27: Gelege
Gelege am
am achten
zwölften
TagAbb.
Gelege am
achten Tag
David Hubner
Abb. 26: Gelege am achten Tag
BORG Eisenerz
Abb. 27: Gelege am zwölften Tag
35
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Ab dem 17. oder 18. Tag beginnen sich
langsam die Kiemenästchen zurückzubilden und die Kaulquappen nehmen immer mehr ihre finale Gestalt an. Bei der
Rückbildung ist auffällig, dass immer zuerst die rechte Außenkieme verschwindet und erst danach die linke. Sie werden
in innere Kiemen umgewandelt. Wenn
Abb. 28: Kiemenästchen der Kaulquappen
sie vollkommen in innere Kiemen zurückgebildet wurden, steht das Schlüpfen der Kaulquappe kurz bevor. Ab dem 20. Tag
kann man damit rechnen, dass die
Abb. 29: Am 21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen
in den
zwei Tagen.Abb.
28: Kiemenästchen
der
Quappen
zu darauffolgenden
schlüpfen beginnen,
bei dieser
DokuKaulquappen
mentation ist die erste Kaulquappe am 21. Tag geschlüpft.
Die genaue Fotodokumentation dieses Geleges
kann
werden.
Abb. 29:
Amim
21.Anhang
Tag ist dienachgelesen
erste Kaulquappe
geschlüpft, die anderen
in den darauffolgenden zwei Tagen.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mmAbb. 29: Am
21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den darauffolgenden zwei Tagen.Abb. 28: Kiemenästchen der Kaulquappen
Abb. 29: Am 21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen
in den darauffolgenden zwei Tagen.Abb. 28: Kiemenästchen der
Kaulquappen
Abb. 29: Am 21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen
in den darauffolgenden zwei Tagen.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mmAbb. 29: Am
21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den darauffolgenden zwei Tagen.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
Abb. 29: Am 21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den darauffolgenden zwei Tagen.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mmAbb. 29: Am
21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den daAbb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5rauffolgenden
mmAbb. 29: Am
21.Tagen.
Tag ist die erste Kaulquappe
zwei
geschlüpft, die anderen in den darauffolgenden zwei Tagen.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mmAbb. 29: Am
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,521.
mmTag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den da36
David Hubner
BORG rauffolgenden
Eisenerz
zwei Tagen.Abb. 28: Kiemenästchen der Kaulquappen
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4.2 Kaulquappen
Nach dem Schlüpfen werden die Kaulquappen sorgfältig in ein anderes Gefäß gegeben,
in dem man sie aufzieht. Das sollte man aber erst machen, wenn die Quappen wirklich
selbstständig und koordiniert schwimmen können. In diesem Wasserbehälter kann
meiner Meinung nach der Wasserstand von Beginn an bis einen Zentimeter unter den
Rand reichen.
Bei Quappen von Dendrobates tinctorius sollte man Becher mit einer Größe ab 250 ml
verwenden. Kaulquappen des Ranitomeya ventrimaculata-Komplexes kommen auch
schon mit 0,1 l aus.34 Als Wasser verwendet man wieder den Quappentee, also ein
Drittel Erlenzapfenwasser und zwei Drittel Leitungswasser. Außerdem kann man noch
etwas Moos oder Laub in den Behälter geben, damit sich die Kaulquappen etwas verstecken können – sie fressen das Laub teilweise aber auch.
Die Kaulquappen füttert man ab nun jeden Tag. Zum Füttern kann man entweder fertiges Fischfutter (z. B. Tetra Min) verwenden oder man mischt sich selber ein Futter.
Dabei sollte man sich die Frage stellen: Was fliegt in der Natur alles in einen Quappenpool hinein? Mit dieser Frage im Hinterkopf kann man jetzt in der Natur nach verschiedenen Pflanzen suchen, die man dann trocknet und mit einer Kaffeemühle fein mahlt.
Neben den verschiedenen Pflanzen sollte man auch auf Algen und kleine Krebstiere
sowie Fliegen (z.B. Drosophila) und einen roten Paprika (dieser ist für die CarotinVersorgung zuständig) nicht vergessen. Auch Brennnesseln und Eichen- oder Buchenlaub kann man in das Futter geben. All diese Zutaten sollten getrocknet und gemahlen
werden. Bei einem selber gemischten Futter kann man sicher sein, dass man den Kaulquappen nichts Schädliches füttert, da man genau weiß, was das Futter enthält.
Man sollte den Larven immer so viel füttern, dass sie alles bis zum nächsten Tag fressen können. Dadurch verunreinigt man auch das Wasser nicht.
Das Wasser bei den Kaulquappen sollte immer wieder gewechselt werden. Teilweise
wird sogar empfohlen, dies jeden Tag zu machen.35 Da das aber sehr zeitaufwendig ist,
gibt es schon spezielle Quappenanlagen, wo das Wasser automatisch gewechselt wird.
34
Vgl. Schmidt; Henkel, PraxisRatgeber Pfeilgiftfrösche, S. 67
35
Vgl. Keller; Schneider, Ihr Hobby Pfeilgiftfrösche, S. 49
David Hubner
BORG Eisenerz
37
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Auf der anderen Seite kann man aber einem Verschmutzen des Wassers durch Verwenden von natürlichem Quappenfutter entgegenwirken. Dadurch muss man das
Wasser in relativ kleinen Behältern frühestens nach einer Woche wechseln – man
kann aber durchaus auch länger warten. Spätestens, wenn das Wasser durch die Ausscheidungen der Quappe stark verunreinigt wurde, sollte es aber gewechselt werden.
4.2.1 Entwicklung der Kaulquappen und Temperaturabhängigkeit
Auch hier wurden wieder
Kaulquappen von Dendrobates
tinctorius
nominat
untersucht. Allerdings wurden die Larven bei unterschiedlichen Temperaturen
aufgezogen. Kaulquappe A
(KA)
wurde
bei
durch-
schnittlich 24-25 °C und Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
Kaulquappe B (KB) bei durchschnittlich 25-27 °C gezeitigt. Gefüttert wurden beide mit
Abb. 30:
am siebenten wurde.
Tag; Größe:
17,5
mm
dem selbst hergestellten Futter,
dasKaulquappe
vorher beschrieben
Das
Bechervolumen
bei beiden Quappen betrug 250 ml.
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
KA schlüpfte am 19. Tag aus dem Ei und KB am 21. Tag.
Beim Schlupf waren beide Quappen circa 17 mm groß. KA
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
begann mit dem Wachstum ab dem 10. Tag, KB schon ab
dem 7. Tag. Ab nun wuchsen beide Quappen kontinuierAbb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
lich einen halben bis einen ganzen
Millimeter pro Tag.
Am 46. (KA) beziehungsweise 41. Tag (KB) waren die Hin-
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
terbeine deutlich erkennbar. Ab nun konnte man auch
beobachten, dass diese immer weiter wuchsen. Hier hat-
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
ten die Kaulquappen eine Größe von 38,5 mm (KA) be-
Abb. 31: Kaulquappe am 58.
Tag mit drückenden VorderbAbb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag;
Größe:
mmgelben
einen
und17,5
ersten
52. Tag (KB, Größe: 44 mm) Farbpigmenten
ziehungsweise 40 mm (KB). Ab dem 58. Tag (KA, Größe:
42 mm) beziehungsweise
waren die drückenden Vorderbeine in den Hauttaschen
erkennbar und auch die ersten gelben Farbpigmente
David Hubner
BORG Eisenerz
. 31: Kaulquappe am 58. Tag
mit drückenden Vorderbeinen
und ersten gelben Farbpigmenten
38
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
konnten gesehen werden. Der Durchbruch der Vorderbeine stand nun kurz bevor. Am
64. (KA, Größe: 42 mm) beziehungsweise 60. Tag (KB, Größe: 45 mm) brachen die Vorderbeine durch. Ab diesem Zeitpunkt sollte man die Quappen in ein Landgängerbecken
überführen. Die Kaulquappen brauchen nun auch nicht mehr gefüttert werden, da sie
wichtige Nährstoffe aus der Resorption (= körpereigene oder –fremde Stoffe werden in
das Zellinnere aufgenommen) des Ruderschwanzes erhalten. Die hier beschriebene
Entwicklung kann an den beiden auf der nächsten Seite
folgenden Diagrammen nachvollzogen werden.
Abb. 32: Kaulquappe nach dem Durchbruch der Vorderbeine
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe BAbb. 32: Kaulquappe nach
dem Durchbruch der Vorderbeine
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe B
Diagramm 1: Entwicklung Kaulquappe ADiagramm 2: Entwicklung
Kaulquappe BAbb. 32: Kaulquappe nach dem Durchbruch der Vorderbeine
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe BAbb. 32: Kaulquappe nach
dem Durchbruch der Vorderbeine
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe B
Diagramm 1: Entwicklung Kaulquappe ADiagramm 2: Entwicklung
Kaulquappe B
Abb. 33: Kaulquappen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien
Diagramm 1: Entwicklung Kaulquappe A
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 35: Linke Kaulquappe aus Gruppenaufzucht ist viel kräftiger
als die Kaulquappe aus Einzelaufzucht (rechts)Diagramm 1: Ent-
39
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Entwicklung Kaulquappe A
45
40
LÄNGE IN MM
35
30
25
20
15
10
5
1
3
5
7
9
11
13
15
17
19
21
23
25
27
29
31
33
35
37
39
41
Hinterbeine
45
47
49
51
53
55
57
59
61
Vorderbeine
0
TAGE
Größe in mm
Diagramm 1: Entwicklung Kaulquappe A
Entwicklung Kaulquappe B
50
45
40
LÄNGE IN MM
35
30
25
20
15
10
5
1
3
5
7
9
11
13
15
17
19
21
23
25
27
29
31
33
35
37
39
Hinterbeine
43
45
47
49
51
53
55
57
59
Vorderbeine
0
TAGE
Größe in mm
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe B
David Hubner
BORG Eisenerz
40
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4.2.2 Beobachtungen bei Gruppenaufzucht und unterschiedlichen Behältergrößen
Ein Versuch, der für diese Arbeit durchgeführt wurde, zeigte, dass Kaulquappen, die in
Gruppen aufgezogen werden, größer werden als Larven in Einzelaufzucht. Allerdings
muss in diesem Fall den Tieren immer genügend Futter zur Verfügung stehen, da sie
sonst zu Kannibalismus neigen. Dass die Landgänger schlussendlich größer und kräftiger sind, liegt wahrscheinlich daran, dass die Quappen dann zu Futterneid neigen. Die
Quappen fressen darum schnell und mehr als in Einzelaufzucht, da sie sich gegen ihre
Rivalen durchsetzen möchten. Die Landgänger aus der Gruppenaufzucht in 250 ml Behältern waren im Vergleich zu einzeln aufgezogenen Quappen um rund 23% größer.
Doch auch die Aufzucht in einem größeren Behälter zeigte, dass die Kaulquappen viel
größer werden (kleiner Behälter: 250 ml, großer Behälter: 1500 ml). Die Wassertemperatur und die Futtermenge sowie auch das Futter waren bei allen Larven gleich. Die
Kaulquappe im großen Behälter hatte beim Durchbruch der Vorderbeine eine Größe
von 45 mm, die Quappe aus Einzelaufzucht allerdings nur 38 mm. Beide Kaulquappen
stammten aber aus demselben Gelege. Auffällig ist dabei auch, dass die Landgänger
viel kräftiger sind und schon als Kaulquappen viel schneller schwimmen können. Das
große Platzangebot ist hier auf jeden Fall für den schnelleren und besseren Muskelaufbau sehr wichtig.
Abb. 34: Gruppenaufzucht bei Kaulquappen
Abb. 35: Linke Kaulquappe aus Gruppenaufzucht ist
viel kräftiger als die Kaulquappe aus Einzelaufzucht
(rechts)
Abb. 34: Gruppenaufzucht bei KaulquappenAbb. 35:
Linke Kaulquappe aus Gruppenaufzucht ist viel kräftiger als die Kaulquappe aus Einzelaufzucht (rechts)
Abb. 34: Gruppenaufzucht bei Kaulquappen
David Hubner
Abb. 36: LandgängerAbb. 34: Gruppenaufzucht bei
BORG Eisenerz
KaulquappenAbb. 35: Linke Kaulquappe aus Gruppenaufzucht ist viel kräftiger als die Kaulquappe aus
Einzelaufzucht (rechts)
41
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4.3 Landgänger/Jungfrösche
Nachdem die Kaulquappen ihren
Ruderschwanz resorbiert und die
inneren Kiemen in eine Lunge verwandelt haben, verlassen sie das
Wasser. Manchmal haben sie dabei
auch noch einen kleinen Rest vom
Ruderschwanz. Ab nun werden sie
als Landgänger bezeichnet. Man Abb. 36: Landgänger
kann eigene Landgängerbecken mit
einem flach ansteigenden Ufer einrichten. Allerdings kann man die Aufzuchtbehälter
der Kaulquappen auch einfach schräg ins Jungtierbecken geben und die Jungfrösche
können dort problemlos an Land gehen. Wichtig ist dabei nur, den Wasserstand im
Becher wesentlich zu verringern, damit die Jungfrösche nicht noch im letzten Moment
ertrinken.
4.3.1 Pflege/Fütterung
Die Landgänger kann man entweder in Plastikboxen oder in überschaubar eingerichteten Terrarien aufziehen. Dabei sollte man aber beachten, eine Laubschicht im Aufzucht-Terrarium zu haben, da sich die Frösche vor allem in der ersten Woche nach dem
Landgang gerne in dieser aufhalten. Man sollte also nicht nervös werden, wenn man
die Jungfrösche zu Beginn nicht gleich beobachten kann. Es ist ganz normal, dass sie
sich verstecken. Das müssen sie in der Natur auch machen, da sie sich gerade jetzt vor
Prädatoren (= Fressfeinden) schützen müssen. Den kleinen Tieren
kann man viele Filmdosen anbieten, da sie sich auch sehr gerne
aufhalten. Auch ein kleiner Wasserteil sollte nicht fehlen. Bei diesem
muss man aber wieder darauf achten, dass sie diesen leicht verlassen Abb. 37: Jungfrösche
und nicht darin ertrinken können.
Abb. 39: Artgerechte „Verpackung“ für einen JungfroschAbb.
37: Jungfrösche
David Hubner
BORG Eisenerz
Abb. 39: Artgerechte „Verpackung“ für einen Jungfrosch
42
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Die Größe des Aufzuchtterrariums ist mit 25 x 50 x 50 cm (L x B x H) vollkommen ausreichend. Ein viel größeres Terrarium ist auch nicht zu empfehlen, da man die Frösche
dann nicht so gut beobachten kann. Gerade in dieser Phase sollte man immer schauen,
ob die kleinen Tiere gesund sind, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt und ob alle
Tiere ans Futter gehen. Die Einrichtung des Aufzuchtterrariums kann deshalb auch sehr
einfach sein und sollte auch eher übersichtlich sein. Man sollte aber auf keinen Fall
jeden Tag die ganze Einrichtung des Beckens „zerlegen“, um alle Jungfrösche zu finden,
das würde sie zu sehr stressen.
Es ist wichtig, in diesen Terrarien eine sehr hohe Futterdichte zu schaffen. Am besten
eignen sich für die kleinen Frösche Springschwänze (Collembola) oder kleine Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster). Die Springschwänze verstecken sich gerne in der
Laubschicht und werden dort aber von den Jungfröschen gefressen. Jungtiere sollte
man bis zur Geschlechtsreife (bei D. tinctorius mit 15-18 Monaten) täglich füttern. Dabei darf man nicht vergessen, die Futtertiere mindestens drei Mal wöchentlich mit einem Vitaminpulver (z. B. Dendrocare oder Herpetal Amphib) zu bestäuben. Nach wenigen Wochen fressen D. tinctorius Nachzuchten auch schon große Fruchtfliegen (D.
hydei).
Abb. 38: Jungfrosch beim Fressen einer Fruchtfliege (Drosophila melanogaster)
David Hubner
BORG Eisenerz
43
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
4.3.2 Abgabe und Transport von Nachzuchten
Jungfrösche können in der Regel ab einem Alter von drei Monaten abgegeben werden. Dann sind sie nämlich nicht mehr in der kritischen Phase der Aufzucht. Sie können
an Leute abgegeben werden, die dasselbe Hobby teilen. Derzeit gibt es noch nicht so
viele Pfeilgiftfroschhalter/innen in Österreich, allerdings ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen. Immer mehr Leute entscheiden sich für ein exotisches Haustier.
Verkauft wurden die Jungtiere bisher auf Tierbörsen, wie zum Beispiel der „Exotica“.
Allerdings ist die Zukunft dieser Börsen in Österreich auf Grund einer Gesetzesnovelle
sehr ungewiss. Deshalb werden Nachzuchten auch im Internet auf speziellen Seiten
(z.B. www.terraristik.com) oder Foren (z. B. www.froschportal.at) angeboten. Damit
man seine Jungtiere aber im Internet anbieten darf, muss man allerdings eine Genehmigung von der zuständigen Behörde haben.
Zum Transport werden Pfeilgiftfrösche immer einzeln in Plastikdosen verpackt. Vorteilhaft ist auch, wenn diese Dosen nur von einer Seite einsehbar sind, da das die Tiere
dann weniger stresst. In diese Plastikdosen sollte man ein feuchtes Küchenpapier auf
den Boden legen und ein paar Blätter einer Pflanze dazulegen, dass sich die Frösche
gegebenenfalls verstecken können. Die Dosen sind in thermostabilen Behältern zu
transportieren (Styroporkisten). Zu große Temperaturschwankungen können für die
Frösche nämlich tödlich enden. Die Transporttemperatur sollte zwischen 20 und 26 °C
liegen.
Abb. 39: Artgerechte „Verpackung“ für einen Jungfrosch
David Hubner
Gelege am 5. TagAbb. 39: Artgerechte „Verpackung“ für
einen Jungfrosch
BORG Eisenerz
44
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
5 Fazit
Am Ende dieser Arbeit kann man zweifellos feststellen, dass die Haltung von Pfeilgiftfröschen im Terrarium und deren Nachzucht durchaus möglich ist, allerdings bedarf
das einer Menge an vorhergehendem Literaturstudium und ausreichender Vorbereitung, da einem bewusst sein muss, dass man geschützte Tiere pflegen wird. Nicht zuletzt spielt auch der Faktor „Geld“ eine entscheidende Rolle. Denn die Kosten für ein
neues Terrarium der Größe 50 x 50 x 50 (L x B x H) können sich leicht auf 300-500 €
belaufen.
Die Terrarienhaltung ist wichtig für die Arterhaltung von verschiedenen Tieren, vor
allem auch von Pfeilgiftfröschen. Hier können die Tiere, die im Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang B geschützt sind, gezielt gezüchtet werden. „Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen und ihrer Produkte.“36 Im Anhang B
werden jene Tiere gelistet, die potenziell vom Aussterben bedroht sind.37 Dadurch
kann man auch der Entnahme von Wildfängen aus der Natur entgegenwirken. Mittlerweile sind so viele Arten schon als Nachzuchten erhältlich, dass man auf – meist
illegale – Wildfänge vollkommen verzichten kann.
Doch die Arbeit zeigte auch deutlich, dass es Unterschiede in der Entwicklung gibt,
wenn man die Larven unter unterschiedlichen Bedingungen großzieht. Dass Quappen
in Gruppenaufzucht und in größeren Behältern besser wachsen und größer werden,
wurde in der Arbeit mit Versuchen belegt. Doch es wurde auch gezeigt, dass die Aufzuchttemperatur eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung spielt.
Ich hoffe, dass ich zeigen konnte, dass die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen
im Terrarium sehr gut funktioniert und dass nach dem Lesen dieser Arbeit das Interesse geweckt wurde, selber diese wundervollen Tiere zu pflegen und zu züchten.
36
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft:
https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/natur-artenschutz/cites (Zugriff: 24.01.2016)
37
Vgl. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft :
https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/natur-artenschutz/cites/artenlisten.html (Zugriff: 24.01.2016)
David Hubner
BORG Eisenerz
45
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Bibliographie
Bücher

Keller, Gerti; Schneider, Eva-Grit: Ihr Hobby Pfeilgiftfrösche 2. Auflage. Stuttgart
(Hohenheim): bede bei Ulmer, 2010

Lötters, Stefan [u.a.]: Pfeilgiftfrösche.Biologie, Haltung, Arten. Frankfurt am
Main: Edition Chimaira, 2007

Schmidt, Wolfgang; Henkel, Friedrich Wilhelm: PraxisRatgeber Pfeilgiftfrösche.
2., korrigierte Auflage. Frankfurt am Main: Edition Chimaira, 2008

Schwarz, Benjamin; Schwarz, Wolfgang: Orchideen, Bromelien und Farne für
das Tropenterrarium. 3. Auflage. Münster: Natur und Tier – Verlag GmbH, 2008

Wagner, Dirk: Der Färberfrosch.Dendrobates tinctorius, Münster: Natur und
Tier – Verlag GmbH, 2008
PDF-Dokumente

Born, Marga [u.a.]: Dry-season retreat and dietary shift of the dart-poison frog
Dendrobates tinctorius (Anura: Dendrobatidae). Als Download:
http://www.revistas.usp.br/phyllo/article/download/42724/46392 (Zugriff:
13.01.2016)

Brown, Jason L. [u.a.]: Phytotelm size in relation to parental care and mating
strategies in two species of Peruvian poison frogs. Als Download:
http://booksandjournals.brillonline.com/content/journals/10.1163/156853908
785387647 (Zugriff: 13.01.2016),

Schulte, Rainer: Eine neue Dendrobates- Art aus Ostperu (Amphibia: Salentia:
Dendrobatidae).Als Download:
http://www.dendrobates.org/articles/Schulte1986_D.imitator.pdf (Zugriff:
13.01.2016)
David Hubner
BORG Eisenerz
46
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Internet

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/natur-artenschutz/cites (Zugriff:
24.01.2016)

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft : https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/naturartenschutz/cites/artenlisten.html (Zugriff: 24.01.2016)
Interviews

Reimar David, 31. August 2013, 11:00 Uhr, Wien

Reimar David, 06. September 2015, 14:00 Uhr, Wiener Neustadt
David Hubner
BORG Eisenerz
47
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Phyllobates terribilis
7
Reimar David
Abb. 2: Skizze eines Dendrobaten-Terrariums
9
David Hubner
Abb. 3: Regenwaldboden in Peru
10
Reimar David
Abb. 4: D. tinctorius Patricia ist zum Beispiel ein typischer Bodenbewohner
11
David Hubner
Abb. 5: Terrarium für zum Beispiel R. imitator, eine baumbewohnende Art
12
David Hubner
Abb. 6: Aufbau eines Terrariums aus Styropor und Bauschaum mit Wurzeln und
Bambusstangen
14
David Hubner
Abb. 7: Terrarium fertig beflockt
14
David Hubner
Abb. 8: Bodenaufbau bei einem Standardterrarium
15
David Hubner
Abb. 9: Terrarium der Größe 80 x 40 x 50 cm (L x B x H) fertig bepflanzt und
eingerichtet
17
David Hubner
Abb. 10: Ranitomeya imitator Jeberos auf einer aufgebundenen Bromelie
(Neoregelia ampullacea)
18
David Hubner
Abb. 11: Bromelien auf einem Baum in Peru
19
Reimar David
Abb. 12: Orchidee im Pfeilgiftfrosch-Terrarium
20
David Hubner
Abb. 13: Laichhüttchen und Filmdosen als Verstecke für die Jungfrösche
21
David Hubner
David Hubner
BORG Eisenerz
48
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Abb. 14: Beregnungsanlage im Betrieb
23
David Hubner
Abb. 15: Heizkabel in der Front-Lüftung
24
David Hubner
Abb. 16: Rufendes Männchen von Ranitomeya imitator Jeberos
27
David Hubner
Abb. 17: Balzendes Paar von Dendrobates tinctorius nominat
28
David Hubner
Abb. 18: Ranitomeya imitator Jeberos bei der Eiablage
28
David Hubner
Abb. 19: Dendrobates tinctorius nominat kurz vor der Eiablage
28
David Hubner
Abb. 20: D. tinctorius nominat beim "Wasser holen"
29
David Hubner
Abb. 21: D. tinctorius nominat bei Kaulquappentransport
29
David Hubner
Abb. 22: Gelege von Dendrobates tinctorius nominat
32
David Hubner
Abb. 23: Gelege von Dendrobates tinctorius nominat in Nahaufnahme wenige
Stunden nach der Ablage
32
David Hubner
Abb. 24: Gelege direkt nach der Entnahme aus dem Terrarium
34
David Hubner
Abb. 25: Neurulation
35
David Hubner
Abb. 26: Gelege am achten Tag
35
David Hubner
Abb. 27: Kiemenästchen der Kaulquappen
35
David Hubner
David Hubner
BORG Eisenerz
49
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Abb. 28: Gelege am zwölften Tag
35
David Hubner
Abb. 29: Am 21. Tag ist die erste Kaulquappe geschlüpft, die anderen in den
darauffolgenden zwei Tagen.
36
David Hubner
Abb. 30: Kaulquappe am siebenten Tag; Größe: 17,5 mm
38
David Hubner
Abb. 31: Kaulquappe am 58. Tag mit drückenden Vorderbeinen und ersten gelben
Farbpigmenten
38
David Hubner
Abb. 32: Kaulquappe nach dem Durchbruch der Vorderbeine
39
David Hubner
Abb. 33: Kaulquappen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien
39
David Hubner
Diagramm 1: Entwicklung Kaulquappe A
40
David Hubner
Diagramm 2: Entwicklung Kaulquappe B
40
David Hubner
Abb. 34: Gruppenaufzucht bei Kaulquappen
41
David Hubner
Abb. 35: Linke Kaulquappe aus Gruppenaufzucht ist viel kräftiger als die Kaulquappe
aus Einzelaufzucht (rechts)
41
David Hubner
Abb. 36: Landgänger
42
David Hubner
Abb. 37: Jungfrösche
42
David Hubner
Abb. 38: Jungfrosch beim Fressen einer Fruchtfliege (Drosophila melanogaster)
43
David Hubner
Abb. 39: Artgerechte „Verpackung“ für einen Jungfrosch
44
David Hubner
David Hubner
BORG Eisenerz
50
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Glossar
Amplexus

Umklammern des Weibchens durch das Männchen
Epiphytisch

auf anderen Pflanzen lebend
Fungizid

Mittel zur Pilzbekämpfung
Habitat

Lebensraum
LxBxH

Länge x Breite x Höhe
Oophag

eierfressend
Phytotelma

Wasseransammlungen in den Blattachseln
Prädator

Fressfeind
Resorption

körpereigene oder –fremde Stoffe werden in das
Zellinnere aufgenommen
Symbiose

Lebensgemeinschaft mit beidseitigem Nutzen
Sympatrisch

im selben Gebiet vorkommend
Xaxim

Platten, die aus einem geschützten Farn in der Natur
gewonnen werden
Zeitigen
David Hubner

aufziehen
BORG Eisenerz
51
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Anhang
Dokumentation der Entwicklung eines Geleges von Dendrobates tinctorius nominat
Gelege am 2. Tag: Direkt nach der Entnahme aus dem Terrarium
Gelege am 5. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
52
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 6. Tag: Neurulation
Gelege am 7. Tag: Man kann sehen, wie sich langsam der Kopf der Kaulquappen entwickelt.
David Hubner
BORG Eisenerz
53
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 8. Tag: Auch die Entwicklung des Ruderschwanzes wird immer besser erkennbar.
Gelege am 9. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
54
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 12. Tag: Die Entwicklung der Außenkiemen ist schon sehr deutlich zu sehen.
Gelege am 13. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
55
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 14. Tag
Gelege am 15. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
56
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 16. Tag
Gelege am 17. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
57
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 18. Tag: Nun beginnt sich zuerst die rechte Außenkieme zurückzubilden.
Gelege am 19. Tag
David Hubner
BORG Eisenerz
58
Die Haltung und Aufzucht von Pfeilgiftfröschen im Terrarium
Gelege am 20. Tag: Auch die linke Außenkieme ist fast vollständig zurückgebildet – der Schlupf der Kaulquappen steht kurz bevor.
Gelege am 22. Tag: Die erste Kaulquappe ist geschlüpft.
David Hubner
BORG Eisenerz
59
Herunterladen