www.schilddruesenkrebs.de Service-Hotline 0800 / 84 97 64 36 Glossar Schilddrüsenkrebs Deutschland Genzyme GmbH Siemensstraße 5b D-63263 Neu-Isenburg Tel.: +49 61 02 36 74 591 Fax: +49 61 02 36 74 599 E-Mail: [email protected] www.schilddruesenkrebs.de Schweiz sanofi-aventis (Schweiz) ag Gulmmatt CH-6340 Baar Tel.: +41 41 727 80 20 Fax: +41 41 727 80 29 THY 19/02-14 Österreich sanofi-aventis GmbH Leonard Bernstein Str. 10 A-1220 Wien Tel.: +43 1 801 85 1905 Fax: +43 1 801 85 9905 2 www.genzyme.de Glossar Schilddrüsenkrebs 3 3 Ablation (ablative Radiojodtherapie) Nach der Schilddrüsenoperation wird zumeist eine ablative Radiojodtherapie, kurz Ablation genannt, zur Entfernung des postoperativ verbliebenen Schilddrüsenrestgewebes durchgeführt. Dabei wird radioaktives Jod-131 verabreicht, das sich ausschließlich im Schilddrüsengewebe anreichert. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Jod-131 werden benachbarte Strukturen nur gering von der Strahlung betroffen. Bestimmte andere Organe (Speicheldrüsen, Schweißdrüsen, Magenschleimhaut, Nieren, Blase) sind lediglich an der Ausscheidung des Jod beteiligt und erhalten ebenfalls eine geringe Strahlendosis. info Benignität Kehlkopf Benignität wird häufig in Bezug auf Tumorerkrankungen genutzt. Benigne Tumore verdrängen durch ihr Wachstum umliegendes Gewebe, durchwachsen es aber nicht. Ein benigner Tumor wird umgangssprachlich als gutartig bezeichnet. Das Gegenteil von Benignität (Gutartigkeit) ist die Malignität (Bösartigkeit). Bestrahlung Schilddrüse Luftröhre Als Bestrahlung bezeichnet man das Einwirken von hochenergetischen Strahlen, wie z.B. Röntgenstrahlung oder Gammastrahlung auf den menschlichen Körper. Oft wird der Begriff „Bestrahlung“ verwendet, wenn „Radiojodtherapie“ gemeint ist. Anders als bei anderen Krebsarten wird bei differenziertem Schilddrüsenkrebs keine Chemotherapie angesetzt, die das gesamte Immunsystem angreift, sondern mit der ablativen Radiojodtherapie ganz gezielt nur auf das Schilddrüsenrestgewebe eingewirkt. Die Schilddrüse In der Schilddrüse werden wichtige Hormone produziert. Sie ist das „Gaspedal“ des Körpers. 4 5 Calcitonin (siehe Kalcitonin) Calcitonin ist ein Hormon, das in den C-Zellen der Schilddrüse hergestellt wird und den Kalziumhaushalt des Körpers reguliert. Einen erhöhten Calcitoninspiegel findet man bei medullären Schilddrüsenkarzinomen, weshalb Calcitonin dort auch als Tumormarker eingesetzt wird. Chirurgie Chirurgie bezeichnet das Teilgebiet der Medizin, das Störungen und Veränderungen der Organe mittels operativer Eingriffe behandelt. Als Chirurgen bezeichnet man in Deutschland einen Arzt, der eine ärztliche Weiterbildung im Fachgebiet Chirurgie absolviert hat. Die offizielle Bezeichnung lautet Facharzt bzw. Fachärztin für Chirurgie. Um diese Berufsbezeichnung tragen zu dürfen, muss ein Chirurg eine Weiterbildung von mindestens 60 Monaten in einer Weiterbildungsstätte, meist in einem Krankenhaus, absolvieren. Davon sind sechs Monate in der nichtspeziellen chirurgischen Intensivmedizin abzuleisten. CT (Computertomografie) Bildgebendes Verfahren, das den menschlichen Körper mittels Röntgenstrahlen schichtweise durchstrahlt und die Ergebnisse auf dem Computerbildschirm darstellt. Ermöglicht die genaue Darstellung minimaler Gewebeveränderungen. C-Zellen Zellen, die im Schilddrüsengewebe zwischen den Follikeln (s. Follikel) liegen und das Hormon Calcitonin herstellen. 6 7 Differenziertes Schilddrüsenkarzinom Follikel Zu den differenzierten Schilddrüsenkarzinomen zählt man das papilläre und das follikuläre Schilddrüsenkarzinom (siehe auch follikuläres oder papilläres). Kugelförmige Bläschen, die aus mehreren Zellen bestehen. In den Schilddrüsenfollikeln werden die Schilddrüsenhormone gebildet und gespeichert. DNS (Desoxyribonukleinsäure) Follikuläres Schilddrüsenkarzinom (FTC) Die DNS bildet das genetische Material und ist Träger der Erbanlagen. Das follikuläre Karzinom gehört wie das papilläre Karzinom zu den differenzierten Karzinomtypen und hat bessere Heilungschancen als undifferenzierte Karzinome. Das follikuläre Schilddrüsenkarzinom entwickelt nur selten Lymphknotenmetastasen. Es werden vorwiegend Fernmetastasen im Gehirn, der Lunge und in den Knochen gebildet. Eiweiße Proteine oder Eiweiße (seltener: Eiweißstoffe) sind aus Aminosäuren aufgebaute Makromoleküle. Proteine gehören zu den Grundbausteinen aller Zellen. Endokrinologie Die medizinische Endokrinologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und wird auch als die Lehre von Hormonen bezeichnet. Schwerpunkt der klinischen Tätigkeit im Bereich Endokrinologie ist die Diagnostik, Therapie und Prophylaxe hormoneller Erkrankungen und Funktionsstörungen. Zu den endokrinen Organen gehören z.B. die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse und die Nebenniere. Euthyreose Euthyreose bedeutet „gute Schilddrüsenfunktion“. Unter einer Euthyreose versteht man eine normale Schilddrüsenfunktion, das heißt, die Schilddrüse produziert weder zu viel noch zu wenig Schilddrüsenhormone. Feinnadelbiopsie Gamma-Strahlen Gamma-Strahlung ist im engeren Sinne eine besonders durchdringende elektromagnetische Strahlung. Sie tritt aus dem menschlichen Gewebe heraus und kann somit für die Bildgebung mit einer Gamma-Kamera genutzt werden. Ganzkörperszintigrafie (GKS) Medizinisches Untersuchungsverfahren, das Restgewebe, Rezidive und Metastasen nach der Aufnahme von radioaktivem Jod mit einer Gammakamera sichtbar macht. Die Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Das dabei entstandene Bild nennt man auch Szintigramm. Dabei werden radioaktiv markierte Stoffe in den Körper eingebracht, die sich im zu untersuchenden Zielorgan anreichern und anschließend mit einer speziellen Kamera (Gammakamera), von der die abgegebene Strahlung aufgefangen wird, sichtbar gemacht werden können. Einführen einer dünnen Nadel in die Schilddrüse, um Gewebe zu entnehmen und die Probe im Anschluss auf Krebszellen zu untersuchen. Wird auch Schilddrüsenpunktion genannt. 8 9 Halbwertszeit Als Halbwertszeit wird bei Bestrahlung diejenige Zeitspanne bezeichnet, in der die Strahlung auf die Hälfte abgesunken ist. Einfach mehr vom Leben Hirnanhangdrüse (Hypophyse) Produziert das Hormon TSH, das bei der Steuerung der Schilddrüsenfunktion eine wichtige Rolle spielt. Die Hypophyse bildet eine funktionelle Einheit mit dem Hypothalamus und der Schilddrüse. Hormone Hormone sind biochemische Botenstoffe, die von spezialisierten Zellen im Körper produziert und abgegeben werden (z. B. von der Schilddrüse), um spezifische Wirkungen im Körper zu verrichten (z. B. Stoffwechsel). Hyperthyreose Die Schildrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose tritt ein, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Häufigste Ursachen sind die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow oder eine Schilddrüsenautonomie. Beschleunigter Herzschlag, Gewichtsverlust, Nervosität, Zittern, Bewusstseinsstörungen und Desorientierung gehören zu den Symptomen. Hypothalamus Teil des Zwischenhirns, der unter anderem gemeinsam mit der Hirnanhangdrüse die Schilddrüsenfunktion steuert. 10 11 Hypothyreose Die Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose stellt sich ein, wenn die Schilddrüse zu wenige Hormone produziert. Dies kann verschieden Ursachen haben, etwa eine zu geringe Aufnahme von Jod über die Nahrung, eine chronische Entzündung der Schilddrüse, eine Störung des Regelkreises oder die Entfernung der Schilddrüse aufgrund einer Erkrankung. Die Symptome reichen von verminderter Nierenfunktion, verlangsamter Herztätigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu Depressionen. Intramuskuläre Injektion Ein Medikament wird ins Muskelgewebe gespritzt. Jod info täglicher Jodbedarf Säuglinge 40 – 80 µg Kinder 1 – 9 Jahre 100 – 140 µg Kinder 10 – 12 Jahre 180 µg Jugendliche / Erwachsene 200 µg Erwachsene über 50 Jahre 180 µg Schwangere und Stillende 230 – 260 µg Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) 12 Das chemische Element (wissenschaftliche Schreibweise: Iod) spielt im Organismus hauptsächlich eine Rolle für die Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), die vier bzw. drei Jodatome enthalten. Der Jodvorrat im menschlichen Körper wird auf 10 bis 30 Milligramm beziffert. Jod kann der Körper nicht selbst produzieren, es wird mit der Nahrung aufgenommen, z. B. durch jodiertes Speisesalz. Ein ausgeprägter Jodmangel kann zur Schilddrüsenunterfunktion, der Hypothyreose führen. Da die Schilddrüse als einziges Organ Jod langfristig speichert, kann radioaktives Jod gezielt als Untersuchungs- und Therapiemittel eingesetzt werden. Jodmangel Für den Aufbau des Thyroxins (Schilddrüsenhormon) benötigt die Schilddrüse täglich etwa 200 Mikrogramm Jod. Besteht ein Jodmangel, bemerkt der Körper, dass zu wenige Schilddrüsenhormone verfügbar sind und als Ausgleich vergrößert sich die Schilddrüse. Bei einem anhaltenden Jodmangel wird die Schilddrüse so groß, dass sie nach außen durch eine Struma (Kropf) sichtbar wird, die aber vorerst ungefährlich ist. 13 Kalcitonin (siehe Calcitonin) Malignität Kalcitonin ist ein Hormon, das in den C-Zellen der Schilddrüse hergestellt wird und den Kalziumhaushalt des Körpers reguliert. Einen erhöhten Kalcitoninspiegel findet man bei medullären Schilddrüsenkarzinomen, weshalb Kalcitonin dort auch als Tumormarker eingesetzt wird. Der Begriff Malignität (lat. malignitas „Bösartigkeit“, „Missgunst“) wird in der Medizin verwendet, um eine Erkrankung oder einen Krankheitsverlauf zu kennzeichnen, der fortschreitend zerstörerisch wirkt. Häufig genutzt wird er in Bezug auf Tumorerkrankungen zur Kennzeichnung eines Tumors, der in der Lage ist, Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden. Ein maligner Tumor wird umgangssprachlich als Krebs bezeichnet. In Abhängigkeit von der Fähigkeit von Tumoren/Tumorzellen, solche Metastasen zu entwickeln, unterscheidet man niedrigmaligne und hochmaligne Tumoren. Das Gegenteil von Malignität (Bösartigkeit) ist die Benignität (Gutartigkeit). Karzinom Karzinome sind Krebserkrankungen, die von Zellen im Deckgewebe von Haut oder Schleimhaut ausgehen. Karzinome machen circa 80 Prozent aller bösartigen Tumore aus. Zur Therapie kommen operative Entfernung, Strahlen- und Chemotherapie, in sehr frühen Stadien auch oberflächliche Abtragungen in Frage. Knoten, heiße und kalte Heiße Knoten bedeutet, dass der Knoten viel radioaktives Jod speichert und sehr aktiv ist. In fast allen Fällen sind diese heißen/kalten Knoten gutartig und keine Krebsgeschwulst. Trotzdem signalisiert der heiße Knoten im Szintigramm einen Vorgang, der beobachtet und ggf. behandelt werden muss, da sie überaktiv (autonom) sind. Die kalten Knoten sind kritischer: Sie nehmen weniger bis kein Jod auf und sind damit inaktiv. Häufig handelt es um vernarbtes Gewebe, eine Entzündung o. ä., aber es könnte sich auch in seltenen Fällen um ein Schilddrüsenkarzinom handeln. Lymphknoten Ein Lymphknoten ist eine „Filterstation“ für die Lymphe (Gewebswasser) und gehört zum Lymphsystem. Jeder Lymphknoten ist für die Aufnahme und Filtration der Lymphe einer Körperregion zuständig. Lymphknoten gehören zum Abwehrsystem (Immunsystem) eines Organismus. 14 Medulläres Karzinom (C-Zell-Karzinom) Bösartiges Schilddrüsenkarzinom, das sich aus den C-Zellen entwickelt, daher auch C-Zell-Karzinom genannt. Die Prognose bei kleineren Knoten (bis 1 cm Durchmesser) ohne Lymphknotenmetastasen ist sehr gut, die Schilddrüse und alle Lymphknoten im Halsbereich werden operativ entfernt. Metastasen Tochtergeschwulst eines bösartigen Tumors, Absiedelung von Tumorzellen meist über die Blut- oder Lymphbahn an anderen Körperstellen. MRT (Magnetresonanztomografie) Bildgebendes Verfahren, das den menschlichen Körper mittels eines Magnetfeldes und Radiowellen schichtweise durchstrahlt. Ermöglicht die genaue Darstellung minimaler Gewebeveränderungen. 15 Nebenschilddrüsen Radiojod Vier weizenkorngroße Organe, an der Rückseite der Schilddrüse gelegen, die das Parathormon, auch Parathyrin genannt, herstellen. Radioaktives Jod, wird in der Radiojodtherapie und der Radiojoddiagnostik verwendet. Nuklearmedizin Radiojoddiagnostik Die Nuklearmedizin ist ein Zweig der Medizin und beschäftigt sich mit der Anwendung offener radioaktiver Substanzen in Diagnostik und Therapie. Verabreichung einer geringen Menge von radioaktiven Jod zum Nachweis von Schilddrüsenrestgewebe, Metastasen oder Rezidiven. Organ Radiojodtherapie Ein Organ stellt eine abgegrenzte Funktionseinheit innerhalb eines Lebewesens dar, z. B. Niere, Milz, Schilddrüse. Das Zusammenspiel der Organe realisiert den Organismus und damit das Überleben. Wenn in der Nachsorgediagnostik (Tg-Messung und/oder GKS) ein positiver Befund auftritt, werden Rezidive oder Metastasen mit radioaktivem Jod zerstört. Papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC) Das papilläre Karzinom gehört wie das follikuläre Karzinom zu den differenzierten Karzinomtypen und hat bessere Heilungschancen als undifferenzierte Karzinome. Der Hauptmetastasierungsweg des papillären Karzinoms geht über die Lymphbahnen, wobei besonders die Halslymphknoten betroffen sind. Parathormon Hormon, auch Parathyrin genannt, das von den Nebenschilddrüsen zur Regelung des Calciumspiegels und des Phosphatspiegels im Blut produziert wird. Prognose Ärztliche Beurteilung des voraussichtlichen Verlaufs einer Erkrankung. 16 Rekombinant Biotechnologisch hergestellt, durch Verknüpfung von verschiedenen DNAStücken entstanden. Rekurrensparese Rekurrensparese ist der medizinische Begriff für eine Schädigung des Nervs, der die Bewegungsanweisungen für die inneren Kehlkopfmuskeln vom Gehirn zum Kehlkopf bringt und so vor allem für die Stimmgebung wichtig ist. Rezidiv Ein Rezidiv ist das Wiederauftreten („Rückfall“) einer Krankheit, einer psychischen Störung oder deren Symptomen nach einer Behandlung, die zeitweilig erfolgreich war. 17 rhTSH Rekombinantes humanes (menschliches), also ein TSH, das mit Hilfe von biotechnologischen Verfahren hergestellt wurde. rhTSH wirkt wie TSH und ermöglicht die Jodaufnahme in den Schilddrüsenzellen und stimuliert die Freisetzung von Thyreoglobulin. rhTSH ist nicht allergen, das heißt, es löst keine allergischen Reaktionen aus. Es kann mit zwei intramuskulären Injektionen verabreicht werden und umgehend seine Wirkung entfalten. Röntgen Durchleuchten des menschlichen Körpers mittels Röntgenstrahlen und Erstellung eines Röntgenbildes auf speziellem Filmmaterial, um Veränderungen in Knochen oder Gewebe festzustellen. Schilddrüse Die Schilddrüse ist eine vor der Luftröhre gelegene, schmetterlingsförmige Drüse. Sie sorgt unter anderem für einen reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels und stellt die wichtigen Schilddrüsenhormone T3 und T4 her. Schilddrüsenhormone (T3 = Trijodthyronin; T4 = Thyroxin) Die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone T3 und T4 werden mit Hilfe von Jod in der Schilddrüse gebildet und gespeichert. Sie sind für wichtige Stoffwechselvorgänge im Organismus unverzichtbar, zum Beispiel für Eiweißaufbau, Wachstum von Knochen und Gewebe sowie für eine reibungslose Funktion von Nerven, Herz, Kreislauf und Muskeln. 18 19 Schilddrüsenkarzinom, anaplastisches Sonografie Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom ist ein aggressiver Tumor, der typischerweise nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Die meisten anaplastischen Karzinome entstehen aus vorbestehenden differenzierten oder gering differenzierten Schilddrüsenkarzinomen. Aufgrund des raschen Tumorwachstums am Hals zeigen fast alle Patienten Beschwerden wie Halsschmerzen, Atembeschwerden etc. Neben der operativen Verkleinerung des Tumors wird eine Bestrahlung der Halsregion von außen vorgenommen. Sonografie ist die Anwendung von Ultraschall als bildgebendes Verfahren, unter anderem zur Untersuchung von Organen in der Medizin. Schilddrüsenkarzinom: differenziert und undifferenziert Fachbegriff für Schilddrüsenkrebs. Undifferenzierte Schilddrüsenkarzinome bestehen aus Zellen, die nur sehr geringe oder keine Ähnlichkeit mit normalen Schilddrüsenzellen aufweisen. Das Gewebe der differenzierten Schilddrüsenkarzinome ähnelt hingegen den normalen Schilddrüsenzellen, die nach verschiedenen Zelltypen weiter in papilläre und follikuläre Schilddrüsenkarzinome unterteilt werden. Schilddrüsenüberfunktion (siehe Hyperthyreose) Schilddrüsenunterfunktion (siehe Hypothyreose) Schnellschnitt Als Schnellschnittuntersuchung, kurz Schnellschnitt genannt, bezeichnet man die pathologische Untersuchung von Gewebeproben während einer noch laufenden Operation, zum Beispiel, um die Gutartigkeit oder Bösartigkeit von Gewebeproben zu untersuchen. Bei dem Verdacht auf Schilddrüsenkrebs kann auf Basis dieses Schnellschnitts final entschieden werden, ob die Schilddrüse entfernt werden muss. 20 Spurenelemente Unter Spurenelementen versteht man anorganische Nährstoffe, die vom Menschen nur in sehr geringen Mengen (Spuren) benötigt werden. Sie gehören zu den Mineralstoffen. Im Gegensatz zu den Mengenelementen kommen Spurenelemente – mit Ausnahme von Eisen – in menschlichen Geweben mit einem Massenanteil von weniger als 50 mg / kg vor. Stoffwechsel Der Stoffwechsel steht für die Aufnahme, den Transport und die chemische Umwandlung von Stoffen im menschlichen Körper sowie die Abgabe von Stoffwechselendprodukten an die Umgebung. Strahlenbelastung Als Strahlenexposition oder Strahlenbelastung bezeichnet man in der Radiologie und Nuklearmedizin das Ausgesetztsein des Menschen gegenüber natürlicher und künstlich erzeugter Strahlung. Struma Die Struma oder der Kropf bezeichnen eine tastbare, sichtbare oder messbare Vergrößerung der Schilddrüse zunächst unabhängig von der Stoffwechsellage (Überfunktion, Unterfunktion oder normale Funktion der Schilddrüse) und von der feingeweblichen Struktur oder mit dem bloßen Auge zu erkennenden Gestalt. 21 Szintigrafie T3/T4 Medizinisches Untersuchungsverfahren, das Restgewebe, Rezidive und Metastasen nach der Aufnahme von radioaktiven Stoffen mit einer Gammakamera sichtbar macht. Die Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Das dabei entstandene Bild nennt man auch Szintigramm. Dabei werden radioaktiv markierte Stoffe in den Körper eingebracht, die sich im zu untersuchenden Zielorgan anreichern und anschließend mit einer speziellen Kamera (Gammakamera), von der die abgegebene Strahlung aufgefangen wird, sichtbar gemacht werden können. Bezeichnung für bestimmte Schilddrüsenhormone. Für ihre Produktion braucht die Schilddrüse Jod. T3 und T4 werden in großen Eiweißmolekülen, dem Thyreoglobulin, in der Schilddrüse gespeichert. Bei Bedarf werden die Hormone vom Thyreoglobulin abgespalten und an das Blut abgegeben. Technetium Technetium ist ein Radiopharmakon, das zur Bildgebung benutzt wird, zum Beispiel bei der Szintigrafie zur Untersuchung der Schilddrüse. Tg-Bestimmung info Szintigramm Man unterscheidet zwischen heißen und kalten Knoten, die im Szintigramm gelb-rot bzw. blau-grün dargestellt werden. Test zur Messung von Thyreoglobulin (Tg) im Blut. Nach der Schilddrüsenoperation kann anhand des Tg-Wertes überprüft werden, ob Schilddrüsenreste, Krebszellen oder Metastasen vorhanden sind. Am genauesten ist die Tg-Bestimmung bei hohen TSH-Spiegeln. Thyreoglobulin (Tg) Das Thyreoglobulin, kurz Tg, ist ein Eiweiß, das in der Schilddrüse gebildet wird. Wird Tg im Blut gefunden, ist das ein Zeichen für vorhandene Schilddrüsenzellen. Deshalb wird Tg auch als Tumormarker nach der Schilddrüsenentfernung verwendet. Thyreoidektomie Operative Entfernung der gesamten Schilddrüse. 22 23 Thyreotroper Regelkreis (Schilddrüsen-Regelkreislauf) Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) Der thyreotrope Regelkreis steuert die Hormonkonzentration im Blut. Im Hypothalamus, einem Teil des Zwischenhirns, wird die Konzentration der Hormone T3 und T4 gemessen. Ist sie zu niedrig, wird dort das Hormon TRH ausgeschüttet. Dieses regt die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) dazu an, TSH zu produzieren, einen Botenstoff, der die Schilddrüsenzellen befähigt, Jod aufzunehmen und damit die Hormone T3 und T4 zu bilden. Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden. Sie bestehen aus Aminosäuren, an die drei (Trijodthyronin) bzw. vier (Thyroxin) Jodatome angelagert wurden. Die Schilddrüsenhormone sorgen für eine ausgeglichene Energiebilanz des Körpers. Sie sind für Wachstumsprozesse und verschiedene Stoffwechselvorgänge verantwortlich. TRH info Regelkreislauf Der Regelkreislauf spielt sich zwischen Hypothalamus, Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und der Schilddrüse ab. Hypothalamus TRH TSH Hypophyse Schilddrüsenhormone T3 / T4 Schilddrüse Stoffwechsel (Thyreotropin Releasing Hormon) – Thyreotropin freisetzendes Hormon Das Thyreotropin Releasing Hormon wird im Hypothalamus (ein Teilabschnitt des Zwischenhirnes) gebildet und stimuliert bei Mangel an T3 und T4 die Freisetzung von TSH aus der Hirnanhangsdrüse, was zur Produktion der Schilddrüsenhormone anregt. TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) TSH ist ein Hormon, das von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird, wenn zu wenige Schilddrüsenhormone im Blutkreislauf verfügbar sind. Es löst Jodhunger in den Schilddrüsenzellen aus, so dass die Jodaufnahme dieser Zellen stimuliert wird. Für den Einsatz von radioaktivem Jod im Rahmen der Therapie oder der Nachsorge (Ganzkörper-Szintigrafie und Tg-Bestimmung) bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom (nach operativen Entfernung der Schilddrüse) muss der TSH-Spiegel steigen, damit das Radiojod optimal von den verbleibenden Zellen aufgenommen wird und diese so von innen zerstört werden können. TSH-Bestimmung Bestimmung der TSH-Konzentration im Blut. 24 25 Tumor Gewebemasse oder Geschwulst, die durch übermäßiges Zellwachstum entsteht. Tumor ist in der Medizin ein wertneutraler Begriff, ein Tumor kann sowohl gutartig als auch bösartig sein. Tumormarker Tumormarker sind biologische Substanzen, deren erhöhte Konzentration im Blut auf einen Tumor oder Rezidive hindeuten können. Undifferenzierte Schilddrüsenkarzinome Als undifferenziertes Schilddrüsenkarzinom bezeichnet man das anaplastische Karzinom. Da bei diesem Tumortyp die undifferenzierten Karzinomzellen nicht mehr am Jodstoffwechsel teilnehmen, ist im Gegensatz zur Behandlung der differenzierten Karzinome eine Radiojodtherapie nicht zielführend. Zyste Eine Zyste ist ein durch eine Kapsel abgeschlossener, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum im Gewebe. Zysten können überall im Körper auftreten, vor allem in der Haut und Schleimhaut, Schilddrüse, Niere und Gehirn. Die meisten Zysten sind harmlos, ein Arzt sollte im Zweifelsfall untersuchen, ob eine Zyste entfernt werden muss oder nicht. info www.schilddruesenkrebs.de Unter www.schilddruesenkrebs.de finden Sie aktuelle Informationen und hilfreiche Tipps. Über die Service-Hotline 0800 / 84 97 64 36 erhalten Sie ebenfalls Antworten zum Thema Schilddrüsenkrebs. 26 27