Seite 1 Ohrinfektionen (Oitis externa) Wie häufig sind Ohrinfektionen bei Hunden? Eine Infektion des äußeren Gehörganges (des Außenohres) durch Bakterien oder Hefen ist eine der häufigsten Infektionen bei Hunden. Sie wird Otitis externa genannt. Was sind die Symptome einer Ohrinfektion? Ein Hund mit einer Ohrinfektion schüttelt seinen Kopf und kratzt sich am Ohr. Die Ohren werden oft rot und entzündet und entwickeln einen unangenehmen Geruch. Ein schwarzer oder gelblicher Ausfluss tritt normalerweise auf. Da die Symptome für eine Infektion recht typisch sind, könnte ich mit doch einfach ein Medikament abholen? Es gibt verschiedene Arten von Bakterien und Hefen, die eine Ohrinfektion auslösen können. Ohne zu wissen, um welche Infektion es sich handelt, wissen wir nicht, welche Arznei wirksam ist. In manchen Fällen wird die Ohrinfektion auch durch einen Fremdkörper oder Tumor im Gehörgang ausgelöst. Eine Behandlung mit Medikamenten allein wird diese Probleme nicht lösen. Außerdem muss der Hund untersucht werden, um festzustellen, ob das Trommelfell intakt ist. Die Eingabe von bestimmten Medikamenten bei zerrissenem Trommelfell kann zum Verlust des Hörvermögens führen. Die Untersuchung des Trommelfelles muss von einem Tierarzt durchgeführt werden. Woher weiß der Tierarzt, welches Medikament er einsetzen muss? Zunächst wird der Gehörgang mit einem Instrument, das vergrößert und Licht in den Gehörgang bringt, untersucht. Es bietet einen guten Blick in den gesamten Gehörgang. Diese Untersuchung erlaubt uns meist die Feststellung, ob das Trommelfell intakt ist und ob sich Fremdkörper im Gehörgang befinden. Wenn ein Hund extreme Schmerzen hat und sich nicht untersuchen lässt, kann es nötig werden, ihn hierzu zu sedieren oder in Narkose zu legen, um eine gründliche Untersuchung durchführen zu können. Der nächste Schritt kann die Entnahme einer Probe von dem sich im Gehörgang befindenden Material und die Untersuchung unter dem Mikroskop sein, um die auslösenden Organismen zu erkennen. Diese mikroskopische Untersuchung ist besonders bei wiederkehrenden und/oder sehr schweren Entzündungen wichtig für den Tierarzt, um die richtige Behandlung auswählen zu können. Eine weitergehende bakterielle Untersuchung kann notwendig sein, bevor die Behandlung eingeleitet werden kann. Wie werden Ohrinfektionen behandelt? Wenn ein Fremdkörper oder eine Zecke im Gehörgang vorhanden ist, wird der Hund sediert, um eine Entfernung zu ermöglichen. Liegt eine massive Ansammlung von Ausfluss und Dreck vor, so kann ebenfalls eine Sedierung notwendig sein, um eine Reinigung und endgültige Untersuchung überhaupt zu ermöglichen. Wichtig ist die Identifizierung der zugrundeliegenden Ursache. Viele Hunde mit chronischer oder wiederkehrender Ohrinfektion haben Allergien oder eine verminderte Schilddrüsenfunktion (Hypothyroidismus). Wenn eine zugrundeliegende Krankheit vermutet wird, muss diese diagnostiziert und behandelt werden, wenn dies irgendwie möglich ist. Seite 2 Wie lautet die Prognose? Fast alle Ohrinfektionen, die sorgfältig diagnostiziert und behandelt werden, können ohne Operation geheilt werden. Wie lautet die Prognose? Hunde mit einer Ohrinfektion fühlen sich sehr schlecht. Ihre Ohren sind eine Quelle stetigen Schmerzes, der sich in Kopfschütteln und Kratzen äußert. Chronische Ohrinfektionen können das Trommelfell zerstören und zum Mittel- und Innenohr vordringen und eine Mittelohrinfektion auslösen. Der Gehörgang meines Hundes ist nahezu verschlossen. Ist das ein Problem? Der Verschluss des Gehörgangs ist eine andere Folge einer chronischen Ohrinfektion. Es gibt die Medikamente, die das geschwollene Gewebe zum Abschwellen bringen und den Kanal bei manchen Hunden wieder öffnen können. Allerdings müssen manche Fälle chirurgisch behandelt werden. Sollten Sie weitere Fragen zu Ohrentzündungen haben, wir beraten Sie gerne. Ihre Kleintierklinik am Landratsamt Dr. H. Scholl, J. Fritz, Dr. S. Dahnken