2 Satz des Pythagoras Übersicht 1 Dreiecke 2 Satz des Pythagoras Thema: Pythagoras am Bau 3 Zusammengesetzte Flächen Mathematische Reise: Beweisen 4 Ähnliche Figuren Üben – Wiederholen Test Aufbau und Intention des Kapitels Aus den vorhergehenden Schuljahren bringen die Schülerinnen und Schüler Vorkenntnisse der verschiedenen Dreiecksformen mit. Die Besonderheiten, die bereits im Namen eines Dreiecks stecken und zum Rechnen benötigt werden, müssen dabei immer wieder ins Bewusstsein gerückt werden. Die ersten Seiten des Kapitels führen zu den Besonderheiten des rechtwinkligen Dreiecks, die dann im Satz des Pythagoras ihre Anwendung finden. Das handlungsorientierte Vorgehen führt zum Erkennen systematischer Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Die Themenseite Pythagoras am Bau schlägt eine Brücke zur späteren Berufswelt vieler Jugendlicher. In der Berechnung zusammengesetzter Flächen finden die erworbenen Kenntnisse Anwendung. Einfache Flächenberechnungen und Aufgaben aus dem Alltag werden dabei ebenso angeboten wie Aufgaben, bei denen es nicht um mathematische Genauigkeit geht, sondern um das Vereinfachen von Formen und Überschlagsrechnungen. Bei der Betrachtung ähnlicher Figuren wird der aus der Geografie bekannte Begriff des Maßstabes bei der Verkleinerung oder Vergrößerung ebener Flächen verwendet und auf Alltagsprobleme übertragen. Neben der inhaltlichen Umsetzung der Leitideen „Größen und Messen“ und „Raum und Form“ führen die Aufgaben durch handelndes, zeichnerisches und tabellarisch-systematisches Vorgehen (Leitidee „Daten und Zufall“) zunehmend auch auf die formalabstrakte Ebene. Partnerarbeit bietet die Möglichkeit, Erkenntnisse zu verbalisieren, zu vergleichen, zu diskutieren, zu begründen und somit Lernergebnisse zu festigen. Die Schülerinnen und Schüler schulen damit ihre allgemeinen mathematischen Kompetenzen gemäß des Kerncurriculums in Niedersachsen: – Problemlösungsstrategien wie systematisches Probieren und Beispiele finden und nutzen – mathematische Einsichten und Lösungen mit eige­nen Worten erläutern und präsentieren – an geeigneten Beispielen und Veranschaulichungen die allgemeine Gültigkeit von Aussagen zeigen – inner- und außermathematischer Probleme strukturieren und lösen Weiterführende Hinweise Bei zusammengesetzten Flächen gibt es häufig mehrere Möglichkeiten der Teilung. Sinnvolle Teilflächen zu erkennen, ist Übungssache und außerdem abhängig vom Vorstellungsvermögen und den Rechenfertigkeiten des Einzelnen. Normalerweise teilt man parallel zu gegebenen Seiten, im Karoraster oder im 45°-Winkel. Ist ein Kreis oder Kreisteil ausgeschnitten, muss immer zur Gesamtfläche ergänzt werden, manchmal ist dies auch bei anderen Flächen der schnellere Weg. Tipp: Die Schülerinnen und Schüler können Skizzen anfertigen, mit der Schere zerschneiden, die Teilflächen berechnen und danach wieder zusammensetzen. Ebenso sinnvoll kann es sein, Teilskizzen mit Maßangaben zu fertigen. Die einfachste Hilfsmöglichkeit ist ein leeres Stück Papier (z. B. ein Post-it). Es wird so auf die Zeichnung gelegt (geklebt), dass die nicht relevanten Flächen verdeckt sind. Dies hilft besonders bei Berechnungen mit dem Satz des Pythagoras. Werkzeugkasten Schere, Klebstoff, Bleistift und Farbstifte, Geodreieck und Taschenrechner; außerdem für den Einstieg in das Thema „Pythagoras“ (S. 30) Karopapier kopiert auf gelbes und blaues Papier. Hinweis: Die meisten Aufgaben dieses Kapitels machen das Rechnen mit dem Taschenrechner erforderlich. Deshalb wurde auf das TR-Symbol im gesamten Kapitel verzichtet. L 26 Legespiele Tangram und ähnliche Legespiele helfen, das Vorstellungsvermögen im Flächenbereich spielerisch zu trainieren. Die genaue Herkunft des Spieles und seines Namens sind nicht bekannt. Um 1813 wurde es in einem chine­sischen Buch mit 300 Lege-Figuren entdeckt. Es entwickelte sich zum Zeitvertreib im 19. Jahr­ hundert. Der amerikanische Schachspezialist Sam Loyd (1841 bis 1911) erdichtete eine mystische Herkunftsgeschichte des Spiels und seines Namens und entwickelte ca. 300 weitere Muster. Dadurch bekam das Spiel eine enorme Beliebtheit. Dreiecksraster Das Dreiecksraster, das dem Legespiel S. 26 oben links zugrunde liegt, ist hilfreich für das Zeichnen von Rauten, gleichseitigen Dreiecken und für SchrägbildKonstruktionen. Beschreibung des Rauten-Legespiels auf Seite 26: rechtwinkliges Dreieck (Teil 1, 2, 3, 6, 7); gleichseitiges Dreieck (Teil 4); Raute (Teil 5) Kreuzbrecher An vielen Schulen gibt es im Grundschul-Material Tangram-Spiele. Sie können aber auch leicht aus Foto­ karton im Unterricht selbst hergestellt werden. 5 7 6 1 4 2 3 1 cm Man kann Legespiele mit verschiedenen Regeln und Aufgaben spielen: a) Lege eine Katze, ein Schiff etc. b) Jeder erfindet eigene Figuren und zeichnet sie als Vorlage und als Lösung. Diese Figuren können den Mitschülern und Mitschülerinnen als Aufgaben gestellt werden. c) Wettbewerb: Wer legt eine vorgegebene Figur am schnellsten nach? Vorlagen zu Legespielen im Internet: www.mathematische-basteleien.de/tangram.htm L 27 Quadrat Die neuen Quadrate entstehen, indem man die kleinen Rechtecke (5 × 10) in die beiden verbleibenden Teile schiebt. 1 Dreiecke In dieser Lerneinheit wiederholen und festigen die Schülerinnen und Schüler ihre Grundkenntnisse von Dreiecksformen und deren Eigenschaften: – Die Summe zweier Seiten ist immer größer als die dritte Seite. – Die Winkelsumme im Dreieck ist 180°. Wiederholt werden grundlegende Begriffe wie Schenkel, Basis und Winkelarten (spitzer, stumpfer, rechter Winkel). Dies ist Voraussetzung für die Lern­ einheit 2, in der dann eine besondere Eigenschaft des rechtwinkligen Dreiecks (Satz des Pythagoras) im Zentrum steht. Einstieg Der Einstieg dient dazu, durch handelnden Umgang mit selbst erstelltem Material die Formen und Eigenschaften verschiedener Dreiecke und deren Abhängigkeit von Seitenlänge bzw. Winkelgröße zu erkennen. Impulse ➜ Bastelarbeit Tipp: Möglich ist auch die Herstellung von Lochstreifen, die mithilfe von Briefklammern verbunden werden. ➜ Individuelle Lösungen ➜ Die Schülerinnen und Schüler können durch das Vergleichen ihrer Dreiecke die Sortierkriterien ­Seite bzw. Winkel erkennen. ➜ Es gibt jeweils drei besondere Merkmale zur ­Seitenlänge und zu den Winkeln. Dreiecke geordnet nach Seitenlängen: – gleichseitiges Dreieck – gleichschenkliges Dreieck – allgemeines Dreieck Dreiecke geordnet nach Winkelgrößen: – spitzwinkliges Dreieck – rechtwinkliges Dreieck – stumpfwinkliges Dreieck Manche Dreiecke haben gleichzeitig mehrere Merkmale (z. B. gleichschenklig und rechtwinklig) und können dann sowohl bei den Seitenlängen als auch bei den Winkeln zugeordnet werden. Man könnte z. B. auf eine Heftseite alle Dreiecke zum Sortierkriterium Seitenlänge zeichnen. Merkkasten Hier werden die Erkenntnisse der Impulse zusammen­ gefasst. Darüber hinaus ist wichtig: Dreiecke mit besonderen Merkmalen haben auch besondere Eigenschaften, die später in Aufgaben als bekannt vorausgesetzt werden. Weiter geht’s ➜ a) gleichseitiges Dreieck b) rechtwinkliges Dreieck c) gleichschenkliges Dreieck ➜ a) gleichschenklig sind 1; 2; 3; 4; (5); 8 b) gleichseitig ist 5 c) spitzwinklig sind 2; 5; 7; 8; 9 d) rechtwinklig sind 3; 4 e) stumpfwinklig sind 1; 6 Aufgaben 1 Die Dreiecke können in ein Koordinatensystem ein­ gezeichnet werden, das 10 cm × 10 cm groß ist. a) rechtwinklig b) gleichschenklig und spitzwinklig c) rechtwinklig d) stumpfwinklig e) gleichschenklig und rechtwinklig 2 Es ist sinnvoll, mit dem Winkel c zu beginnen. Dann zeichnet man die beiden gleich langen Schenkel mit­ hilfe des Zirkels und verbindet die Basispunkte mit­ einander. a) c > 90° b) c < 90° c) c = 90° 3 Die Seitenlängen im Dreieck stehen im gleichen Verhältnis zueinander wie die Winkel. Dem kleinsten (größten) Winkel gegenüber liegt die kleinste (größte) Seite. Sind zwei Winkel gleich groß, so sind auch die entsprechenden Seiten gleich lang. Aus der Winkelsumme von 180° ergibt sich, dass der 90°-Winkel der größte Winkel im Dreieck ist. Somit muss ihm auch die längste Seite gegenüberliegen. L 28 4 a) rechtwinklig: Dreiecke 1; 2; 4; 6 bis 9 und 11 7 ¶ ABC bezeichnet das Dreieck mit den Punkten gleichseitig: Dreiecke 3; 5; 10 b) individuelle Lösungen (z. B. Fachwerkhäuser) Dreiecke finden sich in vielen technischen Konstruk­tio­ nen bei Baukränen, Strommasten usw. A, B und C. a) zwei gleichschenklige und rechtwinklige Drei­ecke b) zwei rechtwinklige Dreiecke c) ¶ ABC ist spitzwinklig (nicht gleichschenklig) ¶ ACD ist stumpfwinklig d) ¶ ABC ist rechtwinklig und gleichschenklig ¶ ACD ist spitzwinklig und gleichschenklig 5 Å = Å3 2 = Å2 3 = ÅÅ 4=9 5 = Å0 6=8 a) nach Winkel stumpfwinklig stumpfwinklig stumpfwinklig spitzwinklig stumpfwinklig stumpfwinklig 7 14 rechtwinklig stumpfwinklig b) nach Seiten allgemeines allgemeines allgemeines nicht gleichschenklig gleichschenklig (nach Augenmaß „gleichschenklig“, bei genauem Nachmessen nicht gleichschenklig) gleichschenklig gleichschenklig 6 Es ist sinnvoll, alle drei Dreieckskonstruktionen grundsätzlich mit der Seite c zu beginnen. Die beiden begrenzenden Punkte A und B sollten markiert werden. a) Die beiden fehlenden Seiten werden mit dem Zirkel abgetragen, dabei wird für die Seite a bei Punkt B und für b bei Punkt A eingestochen. Der Schnittpunkt der Zirkelkreise oberhalb der Seite c ist der Punkt C des Dreiecks. Das Dreieck ist rechtwinklig. b) In Punkt B wird oberhalb der Seite c der Winkel b eingetragen (mithilfe des Geodreiecks). Danach auf dem Schenkel des Winkels mit dem Zirkel oder mithilfe des Geodreiecks die Länge der Seite a markiert. Dort liegt der Punkt C. Das Dreieck ist stumpfwinklig. c) In Punkt A wird oberhalb der Seite c der Winkel a gezeichnet und in Punkt B wird der Winkel b angelegt. Dort, wo sich beide Schenkel schneiden, liegt der Punkt C des Dreiecks. Bei c) entsteht ein rechtwinkliges Dreieck. Hilfreich für die Schülerinnen und Schüler ist das Dreieck auf der Randspalte. Hier kann mit den Jugend­ lichen die Lage und Bezeichnung der Winkel themati­ siert werden. L 29 8 Ein gleichseitiges Dreieck lässt sich am leichtesten mit dem Zirkel zeichnen. Wenn ich jede Seite halbiere und diese Punkte miteinander zu einem kleinen Innendreieck verbinde, entstehen 4 Dreiecke. Die 60°-Winkel bleiben erhalten, also sind diese Dreiecke wiederum gleichseitig. 9 a) Richtig, da die Winkelsumme im Dreieck 180° beträgt, gilt: Sobald ein Winkel ≥ 90° ist, sind die beiden anderen Winkel spitze Winkel mit der Winkelsumme ≤ 90°. b) Falsch, wenn a + b = 180° sind, bleibt für c „nichts übrig“. Die Seiten a und b verlaufen parallel und schneiden sich nicht mehr. c) Richtig, denn so wird ein stumpfwinkliges Dreieck definiert. d) Falsch, auch jedes rechtwinklige und stumpfwinklige Dreieck hat zwei spitze Winkel. e) Richtig, da a + b = 90° nur zwei spitze Winkel möglich macht. Knobeln Hinweis: Das blaue Dreieck ist gleichschenklig und rechtwinklig, d. h. der Innenwinkel hat 90°. Lösung: rot blau gelb 2 Satz des Pythagoras Der Satz des Pythagoras ist eine der ältesten Erkenntnisse der Planimetrie, der ebenen Geometrie. Er wird der frühgriechischen Zeit zugeordnet (pytha­ goreische Schule), war aber vermutlich bereits um 2000 v. Chr. im mesopotamischen Kulturkreis bekannt. Er wird verwendet für Berechnungen in der Ebene und im Raum, auch weit über die Bereiche der Schulmathematik hinaus. Auf einen mathematisch exakten Beweis des Satzes sollte in der Schule verzichtet werden, jedoch können Beispiele den Satz plausibel machen. (Siehe dazu die Beweise auf der Seite L 38.) Einstieg Die Schülerinnen und Schüler stellen deduktiv zunächst Zusammenhänge zwischen den Dreiecksseiten und den Quadraten, die mit den Seitenlängen gebildet werden können, her. Dies führt zum Satz des Pythagoras. Das gelbe Quadrat ist im rechtwinkligen Dreieck das Quadrat über der Hypotenuse, die beiden blauen Quadrate sind die Katheten-Quadrate. Behält man die Größe des gelben Quadrates und eines Blauen bei und ändert die des anderen Blauen, so verändern sich die Winkel zwischen den Seiten. Die Schülerinnen und Schüler können am Schluss dieser Seite – z. B. neben der Tabelle – einige ihrer besonderen Dreiecke in ihr Heft kleben, damit die han­ delnd erkannten Zusammenhänge optisch festgehalten ­werden. Impulse Das bunte Karopapier für die Quadrate kann einfach durch Kopieren einer karierten Seite auf farbiges ­Papier hergestellt werden. Werden die Quadrate selbst angemalt, bedeutet dies einen wesentlich höheren Zeitaufwand. ➜ Bastelarbeit ➜ Individuelle Lösungen. Dabei wenden die Schüle- rinnen und Schüler die Begriffe aus Lerneinheit 1 an. ➜ Ein spitzwinkliges Dreieck erhält man (zusammen mit 64 und 25) mit: Quadrat 81 und allen kleineren Quadraten bis Quadrat 16. Ein stumpfwinkliges Dreieck erhält man mit Quadrat 100. Ein rechtwinkliges Dreieck ist nicht möglich, da die Summe der beiden blauen Quadrate keine Zahl mit ganzzahliger Wurzel ergibt. ➜ Mögliche Formulierung von Merksätzen: Je kleiner (größer) die blauen Quadrate, desto kürzer (länger) werden die Dreiecksseiten im Vergleich zur gelben Seite, desto stumpfer (spitzer) wird der Winkel. Einige der Jugendlichen werden bereits hier auf Sätze kommen, die zumindest teilweise den Zusam­ menhang erklären, der im letzten Impuls erfragt wird (siehe unten). ➜ Individuelle Lösungen Je mehr verschiedene Dreiecke die Schülerinnen und Schüler in ihre Tabelle eintragen, desto deutlicher wird der Zusammenhang zwischen der Summe der blauen Quadrate und dem gelben Quadrat. ➜ Drei Zusammenhänge ergeben sich: 1. Ist die Summe der beiden blauen Quadrate kleiner als das gelbe Quadrat, entsteht ein stumpfwinkliges Dreieck. 2. Ist die Summe der beiden blauen Quadrate gleich groß wie das gelbe Quadrat, entsteht ein rechtwinkliges Dreieck. 3. Ist die Summe der beiden blauen Quadrate größer als das gelbe Quadrat, entsteht ein spitzwinkliges Dreieck. Zu einem gelben Quadrat kann es mehrere Lösun­ gen für spitz- und stumpfwinklige Dreiecke geben, jedoch nur genau eine Lösung für ein rechtwinkliges Dreieck. L 30 Merkkasten Die Begriffe Hypotenuse und Kathete werden erst auf Seite 32 eingeführt. Es ist wichtig zu verstehen, dass es um den Zusammenhang zwischen der längsten und den beiden kurzen Seiten geht – unabhängig von der Bezeichnung. Dadurch werden Fehlanwendungen des Satzes bei solchen Dreiecken, in denen die Hypotenuse nicht c ist, vermieden. Bei Berechnungen ist es hilfreich, wenn die gesuchte Seite vorne steht, wie z. B. c 2 = a 2 + b 2. Weiter geht’s ➜ 16 cm2 + 9 cm2 = 25 cm2 ➜ Individuelle Lösungen Es sollte darauf hingewiesen werden, dass zum Zeichnen eines rechten Winkels die 90°-Linie des Geodreiecks benutzt werden sollte und nicht die 90°-Ecke. Der rechte Winkel wird mit einem kleinen Kreisbogen mit Punkt gekennzeichnet ¾. richtig falsch Aufgaben 1 Die grundlegende Überlegung heißt: Welche ist die längste Seite? Dann gilt wie im Merkkasten: (kurze Seite) 2 + (mittlere Seite) 2 = (längste Seite) 2 a) s 2 + t 2 = u 2 (oder: u 2 = s 2 + t 2) b) x 2 + z 2 = y 2 c) v 2 + w 2 = z 2 d) b 2 + c 2 = a 2 2 Zeichnerische Lösung: Mit dem Geodreieck messen, ob in der Zeichnung c = 90° ist. Rechnung: (6 cm) 2 + (8 cm) 2 = (10 cm) 2 Das Dreieck ist rechtwinklig. L 31 3 Bei den Quadraten A bis D wird die Hypotenuse (die längste Seite) gesucht, d. h. man muss addieren. Bei den Quadraten E bis I ist jeweils eine Kathete (eine kurze Seite) gesucht, also muss man subtra­hieren. Der Flächeninhalt beträgt A = 2 cm2 B = 6 cm2 C = 7 cm2 D = 11 cm2 E = 25 cm2 F = 16 cm2 G = 7 cm2 H = 3 cm2 I = 2 cm2 Bei Berechnungen mit dem Satz des Pythagoras müs­ sen immer wieder Zahlen quadriert bzw. radiziert wer­ den. Darum ist es sinnvoll, wichtige Quadratzahlen und Quadratwurzeln auswendig zu kennen. (Merkzettel zum Kopieren) Merkzettel 1 2 = 1 2 2 = 4 3 2 = 9 4 2 = 16 5 2 = 25 6 2 = 36 7 2 = 49 8 2 = 64 9 2 = 81 10 2 = 100 _ √__ 1 = 1 √__ 4 = 2 √__ 9 = 3 √___ 16 = 4 √___ 25 = 5 √___ 36 = 6 √___ 49 = 7 √__ 64 = 8 √___ 81 = 9 √100 = 10 11 2 = 121 12 2 = 144 13 2 = 169 14 2 = 196 15 2 = 225 16 2 = 256 17 2 = 289 18 2 = 324 19 2 = 361 20 2 = 400 25 2 = 625 ___ √___ 121 = 11 √___ 144 = 12 √___ 169 = 13 √___ 196 = 14 √___ 225 = 15 √___ 256 = 16 √___ 286 = 17 √___ 324 = 18 √___ 361 = 19 √___ 400 = 20 √625 = 25 Abgeleitet von diesen Zahlen sollten auch Zahlen qua­ driert und radiziert werden können, die um Zehnerpo­ tenzen vergrößert oder verkleinert sind. Beispiele: 0,4 2 = 0,16 oder 90 2 = 8100 Tipp: Dabei ist wichtig zu erkennen, dass beim Qua­ drieren die Schrittgröße 100 ist (10 2 = 100)! Dazu teilt man die Zahl unter der Wurzel von der Komma­stelle aus (nach vorne oder hinten) in Zweierschritte ein so kann man erkennen, ob es eine ganzzahlige Quadrat­ zahl ist oder____ nicht. ______ √ Beispiel: 9.00 = 30 und √0,00.09 = 0,03 _____ aber: √ 90.00 ≠ 30 oder 300 ____ und √0,90. ≠ 0,3 4 Liegt das gesuchte Quadrat über einer der kurzen Seiten oder über der langen Seite? Ist das Quadrat über einer kurzen Seite gesucht, subtrahiert man das „kleine“ Quadrat vom „großen“ Quadrat. Für das Qua­ drat über der längsten Seite addiert man die beiden anderen Quadrate. a) 5 cm2 b) 21 cm2 5 Achtung bei d) sind unterschiedliche Maßeinheiten gegeben, die umgerechnet werden müssen. Außerdem muss bei dieser Aufgabe die Wurzel gezogen werden (siehe Tabelle Seite L 31). a) x = 1 cm b) x = 2 cm c) x = 6 cm d) x = 5 cm Hinweis: Bei Berechnungen mit dem Satz des Pythagoras ist bei den meisten Aufgaben die Anwendung des Taschenrechners notwendig, da Quadratwurzeln nur bei ganzzahligen Ergebnissen ohne TR ermittelt werden können. 6 Hier wird rechnerisch geprüft, ob a 2 + b 2 = c 2 ist. Wie auf der Einstiegsseite der Lerneinheit, Seite 30, könnte die Lösung als Tabelle dargestellt werden. a 2 b 2 a 2 + b 2 c 2 7 a) c = 13 cm c) c = 17 cm b) c = 25 cm d) c = 15 cm c) b = 28,8 cm b) a = 24 cm d) a = 11,25 cm 9 Bei Sachaufgaben ist es grundsätzlich sinnvoll, eine Skizze anzufertigen, in die der rechte Winkel, die Hypo­ tenuse und die gesuchte Seite (farbig) eingezeichnet werden. Ist im Buch ein Bild angegeben, kann dieses als Skizze ins Heft übertragen werden. Der Abstand des Drachens von Lenas Kopf ist die Kathete a des rechtwinkligen Dreiecks. a2 = (100 m) 2 – (80 m) 2 a = 60 m Der Drache steht in einer Höhe von 60 m über Lena. 10 Die Höhe des Mastes ist für die Skizze und die Rechnung nicht relevant. a) m Information In den folgenden Aufgaben wird vorausgesetzt, dass die Begriffe angewendet werden können. Sinnvoll erscheint, im Unterricht generell die Begriffe Kathete – kurze Seite und Hypotenuse – lange Seite parallel zu gebrauchen. Der Satz des Pythagoras kann jetzt auch so formuliert werden: Hypotenuse 2 = Kathete 2 + Kathete 2 8 a) b = 144 cm 35 a) 121 cm2 3600 cm2 3721 cm2 3721 cm2 b) 2,25 cm2 25 cm2 27,25 cm2 30,25 cm2 2 c) 92,16 cm 163,84 cm2 256 cm2 256 cm2 d) 40,96 cm2 144 cm2 184,96 cm2 184,96 cm2 recht­ winklig ja nein ja ja Im Beispiel wird gezeigt, wie die Gleichung umzustel­ len ist, wenn eine Kathete gesucht wird. Umgestellte Formel: a 2 = c 2 – b 2 oder b 2 = c 2 – a 2 h=? 20 m b) Die Seile sind in einer Höhe von 28,72 m verankert. 11_____ a) 42 dm2 + 7,52 dm2 = 72,25 dm2 dm = 8,5 dm (die Grundseite wird halbiert) √72,25 b)______ 122 dm2 + 28,82 dm2 = 973,44 dm2 √973,44 dm = 31,2 dm 2 15__ dm2 – 122 dm2 = 81 dm2 √81 dm = 9 dm Ein sehr großer Drachen, er ist 3,78 m hoch und 2,40 m breit. L 32 Bei allen Aufgaben dieser Seite müssen zunächst zwei Fragen beantwortet werden: 1. In welchem rechtwinkligen Dreieck kann die gesuch­ te Seite berechnet werden? 2. Welche Seite ist die Hypotenuse? 16 Anhand dieser Aufgabe kann die Schreibweise von Für Schülerinnen und Schüler ist es oft schwierig, in einer allgemeinen Figur das entsprechende Dreieck zu erkennen, in dem die Berechnung über den Satz des Pythagoras möglich ist. Tipps: Es ist hilfreich, mit Papier die nicht benötigten Teile der Figur abzudecken, bis nur noch das Dreieck zu sehen ist in dem die Berechnung erfolgen soll. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Figur ins Heft abzuzeichnen und das Dreieck farbig zu schraffie­ ren, in dem eine Seite berechnet werden soll. Für die Anwendung der gelernten Formel (a 2 + b 2 = c 2) kann die längste Seite im „Berechnungs­ dreieck“ mit c bezeichnet werden und die beiden kur­ zen Seiten dann mit a und b. Höhenunterschied ist eine Kathete des rechtwinkligen Dreiecks, in der man die Luftlinie berechnen kann. Bei dieser Aufgabe sind die verschiedenen Maßeinheiten zu beachten und umzuwandeln. Die Bergbahn hat etwa 2543 m (2,5 km) Luftlinie zurück­gelegt. 2 24______ cm2 – 19,22 cm2 = 207,36 cm2 √207,36 cm = 14,4 cm Das Rechteck ist 14,4 cm breit. cm 25 genau diagonal über den Platz laufen, legen sie rund 108 m zurück. b) 90 m + 60 m = 150 m Der Wegunterschied ist 42 m. 19 In dieser Aufgabe ist es sinnvoll, das jeweilige Teil- Weiteres Angebot: für Fußballexperten Fragen zum Fußballfeld in Aufgabe 19 Wie weit ist es bis zu den Torpfosten? Lösung 1 b) 16,8 cm 15 In beiden Teilaufgaben muss zunächst die Länge einer Diagonalen berechnet werden. a) Diagonale: 17 m; Gesamtstrecke: 177 m b) Diagonale: 8,5 m; Gesamtstrecke: 68 m L 33 18 a) Unter der Voraussetzung, dass die Spieler 25 cm 13 Ein Quadrat hat folgende Eigenschaften: 14 a) 24 cm 17 Das Seil (die Fahrstrecke) ist die Hypotenuse, der Dreieck, in dem die Berechnung der gesuchten Strecke möglich ist, ins Heft zu übertragen. a) Die Breite des Tores muss für die Berechnung hal­ biert werden. Spieler A ist 26,05 m vom Tor entfernt. Spieler B ist 10,68 m vom Tor entfernt. Spieler C ist 20,90 m vom Tor entfernt. b) Die Spieler A und C sind 41,79 m voneinander entfernt. 12 Die Diagonale ist die Hypotenuse. Die Diagonalen sind gleich lang, halbieren sich und stehen senkrecht zueinander, die Seiten sind gleich lang. 2 25____ cm2 + 252 cm2 = 1250 cm2 √1250 cm ≈ 35,46 cm Eine Seite ist 35,4 cm lang. 4 · 35,4 cm = 141,6 cm Der Umfang beträgt 141,6 cm. Strecken wiederholt werden. _ bedeutet: Strecke von A nach B AB _ Die Strecke BC ist etwa 235 m lang. A B C Tormitte 26,05 m 10,68 m 20,9 m nächster Pfosten 23,33 m 7,78 m 17,39 m entfernter Pfosten 28,98 m 13,95 m 24,45 m Thema: Pythagoras am Bau Die Schülerinnen und Schüler können herausgefordert werden, weitere Beispiele aus dem Baubereich (oder aus ihrem Alltag) zu finden, in denen der Satz des Pythagoras hilfreich sein kann (z. B. könnten sie auch Fragen an verschiedene Handwerker stellen). Beispiele für die Anwendung: a) Die Breite eines Hauses und die Höhe des Dachstuhls sind bekannt – wie lang müssen die schrägen Dachbalken mindestens sein? Reichen Balken mit 10 m Länge aus oder wird eine 15 m lange Version benötigt? b) Passen die Möbel durchs Treppenhaus – oder ist ein Außenaufzug nötig? Eine Skizze hilft, sich den Sachverhalt der Aufgabe vorzustellen. Aufgaben 1 Die Diagonale des Durchgangs ist 2,15 m lang, also passt die Platte mit ihrer Breite von 2,10 m schräg durch den Durchgang. 2 Die Leiter reicht 4,24 m hoch. 3 Siehe Grafik auf der Randspalte. Die Leiter bildet ein gleichschenkliges Dreieck. Die Standbreite muss also halbiert werden, um die Höhe zu berechnen. Der TR zeigt als Ergebnis 2,427. Hier muss – entgegen der mathematischen Regel – sinnvoll abgerundet wer­ den, und zwar auf 2,42 m (ca. 2,40 m). 4 Beim maßstäblichen Zeichnen (auch beim Karten­ maßstab) wird die Größe auf der Zeichnung mit der Größe in der Wirklichkeit (im Längenmaß „cm“) zuei­ nander ins Verhältnis gesetzt. Dabei wird das Maß auf der Zeichnung bzw. der Karte immer zuerst genannt. Maßstab 1 : 10 heißt also, 1 cm auf der Zeichnung sind 10 cm in der Wirklichkeit. Maßstab 1 : 200 000 heißt: 1 cm auf der Karte sind 200 000 cm (= 2 km) in der Wirklichkeit. a) Maßstab 1 : 10 (Katheten: 6 cm und 8 cm) Die Winkel betragen 37° und 53° b) + c) Individuelle Lösungen 5 Siehe Grafik auf der Randspalte. Wenn man einen Schrank kippen muss, um ihn aufzustellen, ist die Schrankdiagonale zwischen Rückwand und Türen das größte Maß – es muss kleiner sein als die Zimmerhöhe. Mögliche Erklärungen: Wenn der Schrank im Zimmer zusammengebaut wird, reicht die Zimmerhöhe sicher, da der Schrank nur 2,30 m hoch ist. Wenn der Schrank schon zusammengebaut ist, muss er zum Aufstellen gekippt werden. Dazu berechnet man die Schrankdiagonale zwischen Rückwand und Schranktüren. Die Diagonale des Schrankes ist ca. 2,35 m. Da das Zimmer 2,40 m hoch ist, kann der Schrank gekippt werden. 6 Die Zimmerdecke ist rechtwinklig. 7 Hier muss erkannt werden, dass die beiden gesuch­ ten Seiten die Katheten sind. Somit wird die Formel des Pythagoras zur Gleichung: x 2 + x 2 = (150 cm) 2 2 x 2 = (150 cm) 2 2 x 2 = 22 500 cm2 | : 2__ 2 x 2 = 11 250 cm | √0 _____ x=√ 11 250 cm x = 106,07 cm Die beiden Strecken sind jeweils ca. 106 cm lang. 8____ 1002 cm2 – 802 cm2 = 3600 cm2 √3600 cm = 60 cm x = 60 cm Die Länge der Lattenseite ist 60 cm, die Latten selbst sind etwas länger. Weiteres Angebot: Berufe Welche Berufsgruppen verwenden den Satz des Pytha­goras? Lösung Zum Beispiel Zimmermann, Dachdecker, Schreiner, Gärtner. L 34 3 Zusammengesetzte Flächen Im Alltag kommen die reinen Grundformen der Geo­ metrie selten vor. Man zerlegt zusammengesetzte Flächen oder setzt Teile zusammen, um den Materialbedarf zu ermitteln. Wie viel Stoff wird für eine Buchhülle, wie viel Holz für ein Vogelhaus, wie viel Glas für eine Pergola usw. benötigt? In diesem Kapitel soll der Blick für die sinnvolle Zerlegung von Flächen in ihre Grundformen geschärft werden. Alle gelernten Flächenberechnungen werden dabei angewendet. Einstieg Das Denken der Jugendlichen soll durchbrochen werden, Mathematik habe nur etwas mit genauen Zahlen zu tun. Abschätzen, Überschlagen, Erkennen, ob eine Antwort stimmen kann, sind Grundvoraussetzungen für eigene Lösungen zu offenen Aufgaben. Impulse ➜ „Mindestens“ heißt hier, den kürzesten und schmalsten Stoffstreifen zu berechnen (451,4 m2). „Höchstens“ heißt, den längsten und breitesten Stoffstreifen zu berechnen (1281 m2). ➜ Die Perspektive der Insel stellt für die Schätzwerte ein Problem dar. Darum sollte man darauf hinwei­ sen, dass der Stoffstreifen ringsum 60 m breit ist. Die Schülerinnen und Schüler fertigen am besten im Heft eine Skizze an, in der sie die Form in etwa übertragen. Hier kann auch eingezeichnet wer­ den, in welche geometrische Grundformen zerlegt werden kann. Sie erarbeiten auf dieser Grundlage einen Schätzwert und stellen ihren Lösungsweg dar. Mögliche Lösungsansätze: 1. Einen groben Durchschnittswert erhält man, indem man die Gesamt­größe des verwendeten Stoffes durch die Anzahl der Inseln teilt: 600 000 m2 : 11 gibt ca. 55 000 m2 pro Insel. 2. Die Stoffstreifen ringsum sind 60 m breit. Den Umfang der Insel kann man mit zwölf- bis fünfzehnmal 60 m abschätzen. Dann setzt man Quadrate dieser Länge und Breite zusammen. Es ergibt sich eine Stofffläche von 43 200 m2 bis 54 000 m2. L 35 3. Man betrachtet die Gesamtfläche (Insel + Stoff) als Rechteck (Teil links oben „abschneiden“ und rechts „einsetzen“). Dieses Rechteck ist ca. 320 m lang und 180 m breit. Anschließend zieht man die Inselfläche (ca. ein Rechteck 60 m × 120 m) ab und kommt man auf ca. 50 000 m2 Stofffläche. 4. Andere Lösungsansätze sind erwünscht (z. B. Zerlegung des Stoffrings in Teilflächen). Merkkasten Hier könnte erarbeitet werden: Welche Grundflächenformen sind uns bekannt? Wie heißen die zugehörigen Formeln? Die Subtraktion von Teilflächen ist generell notwendig, wenn Kreisteile ausgeschnitten sind. Weiter geht´s ➜ a) Die Figur wird senkrecht zerteilt in ein Dreieck (A1), ein Trapez (A2) und einen Halbkreis (A3). b) Grundsätzlich soll zuerst die entsprechende For­ mel aufgeschrieben werden, mit der die Teilfläche berechnet werden kann. A1 = 9 cm2; A2 = 12,5 cm2; A3 = 6,28 cm2 c) Die Gesamtfläche ist die Summe der Teilflächen. Ages = 27,78 cm2 Aufgaben 1 Die Teilflächen sind nicht eingezeichnet und müssen von den Schülerinnen und Schülern erkannt werden. Dies ist bei a) sehr leicht, erfordert aber bei c) schon ein größeres Vorstellungsvermögen. Anschließend berechnen sie mit der entsprechenden Formel die Teil­ flächen und addieren alles zur Gesamtfläche. Nicht immer werden alle Maße für die Flächenberech­ nung benötigt (z. B. 1 b, 1 c). a) Rechtecke: A1 = 12,25 cm2; A2 = 11,25 cm2; Ages = 23,5 cm2 b) Dreieck: A1 = 12 cm2; Rechteck: A2 = 21 cm2; Ages = 33 cm2 c) Trapez: A1 = 18 cm2; Parallelogramm: A2 = 36 cm2; Ages = 54 cm2 2 Bei diesen komplizierteren Figuren sind die Teilflä­ 5 Der Preis ist pro Quadratmeter (m2) angegeben. chen eingezeichnet. Dies ist auch für die Bemaßung notwendig. a) A1 = 1700 m2; A2 = 544 m2; AGes = 2244 m2 b) Der Radius des Kreises ist zugleich die Seite a des Trapezes. AViertelkreis = 1017,9 m2; ATr = 630 m2 AGes = 1647,9 m2 Daher ist es sinnvoll, die Längenmaße vor der Flächen­ berechnung in Meter umzurechnen, da Längenum­ wandlung leichter fällt als Flächenumwandlung. a) AR = 6 m2; ADr = 3 m2 AGes = 9 m2 Der Preis beträgt 576 €. b) ATr = 3,75 m2 AGes = 7,5 m2 Der Preis beträgt 480 €. 3 Bei beiden Teilaufgaben ist es möglich, die Profil­ leiste senkrecht oder waagerecht zu teilen. a) senkrecht: 2 gleiche Trapeze und ein Rechteck ATR = 432 mm2; AR = 288 mm2 AGes = 1152 mm2 waagerecht: 4 gleiche Dreiecke und ein Rechteck ADr = 108 mm2; AR = 720 mm2 AGes = 1152 mm2 b) Teilung wie eingezeichnet ADr 1 = 250 mm2; ADr 2 = 75 mm2; AR = 400 mm2 AGes = 725 mm2 senkrecht geteilt entstehen 2 Trapeze ATR 1 = 500 mm2; ATR 2 = 225 mm2 AGes = 725 mm2 4 Die Hauswand wird in ein Rechteck (Traufhöhe; Hausbreite) und ein Dreieck (Dachhöhe; Hausbreite) geteilt. Da die Wand zweimal gestrichen werden soll, benötigt man Farbe für die doppelte Fläche. Für die Jugendlichen ist wichtig zu erkennen: Da immer nur ganze Eimer Farbe gekauft werden können, werden bei den Teilaufgaben (1), (2) und (3) jeweils vier Eimer benötigt, obwohl die Flächen, die ge­ strichen werden müssen, unterschiedlich groß sind. a) + b) AR ADr AGes Farbe für (Å) 80 m2 20 m2 Å00 m2 200 m2 (2) å2,25 m2 Å2,å5 m2 85 m2 Åå0 m2 Eimer 4 4 (3) 63 m2 28,88 m2 9Å,88 m2 Å83,å5 m2 ≈ Å84 m2 4 6 Bei der Teilung entstehen ein Rechteck und vier kongruente Dreiecke. a) AR = 240 m2; ADr = 6 m2 AGes = 264 m2 b) Das Verputzen der Wand kostet 8976 €. 7 Sind bei zusammengesetzten Flächen Kreise oder Kreisteile ausgeschnitten, muss die ergänzte Fläche – bei Aufgabe (1) ein Rechteck – berechnet werden, anschließend werden die Kreisteile subtrahiert. Bei Teilaufgabe (2) kann der Halbkreis oben in die ­beiden ausgeschnittenen Viertelkreise eingesetzt wer­ den – so entsteht ein Rechteck. a) (1) 3040 cm2 – 201,1 cm2 = 2838,9 cm2 (2) 2800 cm2 b) Bei beiden Flächen muss für den Umfang genau ein Kreis berechnet werden. Sinnvoll runden! Hier muss entgegen mathematischer Rundungsregel auf ganze Zentimeter aufgerundet wer­ den, da sonst für eine Verarbeitung zu wenig Aluprofil vorhanden ist. (1) u = 218,3 cm ≈ 219 cm (2) u = 222,8 cm ≈ 223 cm (4) 48,24 m2 Å6,08 m2 64,32 m2 Å28,64 m2 ≈ Å29 m2 3 L 36 8 Die Höhe des blauen und die Breite des roten 12 Beim Umfang zusammengesetzter Flächen ist Rechtecks werden halbiert. Das innere Rechteck ist 2 cm × 3,5 cm. Der Umfang der Rechtecke wird mit der normalen Umfangsformel berechnet, da die Seiten des weißen Rechtecks denen des ursprünglichen Rechteck ent­ sprechen. Arot = 35 cm2; Ablau = 33 cm2 urot = 26 cm; ublau = 28 cm Vergleich: Die größere Fläche hat den kleineren Umfang. darauf zu achten, dass nicht die Umfänge der ganzen Teilflächen addiert werden dürfen, sondern nur die ­Einzelstrecken. a) Mithilfe des Satz des Pythagoras: d = 4,6 cm AGes = ADr + AHkr = 10,35 cm2 + 8,31 cm2 ≈ 18,66 cm2 u = 18,1 cm b) Mithilfe des Satz des Pythagoras: h = 8 cm AGes = ADr + AHkr = 48 cm2 + 56,5 cm2 ≈ 104,5 cm2 u = 38,8 cm 9 Diese Fläche lässt sich nicht sinnvoll in Teilflächen zerlegen, darum rechnet man das große Rechteck aus und subtrahiert die Dreiecke. AGes = 72 m2 – (5 m2 + 3 m2 + 4 m2 + 2,5 m2) = 57,5 m2 10 a) Die angegebenen Maße machen die Subtraktion von Teilflächen sinnvoller. AGes = 47,56 cm2 – 11,88 cm2 = 35,68 cm2 b) AGes = AR + ADr – AKr = 45,44 cm2 + 32,96 cm2 – 7,07 cm2 ≈ 71,33 cm2 c) Hier bietet es sich an Teilflächen zu subtrahieren. AGes = 4 · AR + AQ – AKr = 50 cm2 + 25 cm2 – 19,64 cm2 = 55,36 cm2 d) Drache minus Kreis (r = 1 cm) AGes = 16,4 cm2 – 3,14 cm2 ≈ 13,26 cm2 11 Diese Aufgabe lässt sich ohne Rechnen lösen: Die Flächen sind gleich groß. Wenn man in den Stern das Rechteck einzeichnet, können die überstehenden Ecken verschoben werden (siehe Grafik). A = 2 cm · 3 cm = 6 cm2 Soll diese Aufgabe berechnet werden, muss man zu­ nächst die Diagonalen der kleinen Drachen mithilfe des Satzes des Pythagoras berechnen (e = 1,41 cm und f = 0,71 cm), danach die Summe aller Drachen­flächen. 13 Die fehlende Seite wird mithilfe des Satzes des ­ ythagoras berechnet. P a) Mithilfe des Satz des Pythagoras: x ≈ 8,3 m AGes = 68,82 m + 17,43 m = 86,25 m2 u = 36,6 m b) Mithilfe des Satz des Pythagoras: x ≈ 6,4 m AGes = 34,56 m + 9,88 m = 44,44 m2 u = 26,2 m 14 Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Nähe­ rungswerte für solche Flächen zu finden. Möglichkeit 1: Man sucht eine berechenbare Fläche, die annähernd die Form der gesuchten Fläche hat, da­ bei müssen manche Teile verschoben werden. a) Raute: 4,5 · 2,5 : 2 = 5,6 km2 b) Rechteck: 2,5 · 2 km = 5 km2 c) Trapez: (3 + 1,5) : 2 · 2 = 4,5 km2 Möglichkeit 2: Kästchen zählen: Man ermittelt die Größe einer Fläche, indem man zählt, wie viele Kästen ganz, mehr als halb und ­weniger als halb gefüllt sind. Die teilweise gefüllten Kästchen werden addiert und durch 2 dividiert. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich im Durchschnitt die unterschiedlichen Füllmengen ausgleichen. Hier entsprechen 4 Kästchen = 1 km2. ganze Kästchen mehr als halb weniger als halb Durchschnitt Summe Fläche (km2) 0,5 cm L 37 a) 15 8 8 8 23 5,75 b) 11 7 11 9 20 5 c) 10 5 11 8 18 4,5 Mathematische Reise: Beweisen Einstieg Anhand des Satzes von Pythagoras sollen die Schülerinnen und Schüler das Konzept und die Strategie eines mathematischen Beweises kennenlernen. Beweise sind ein zentraler Bestandteil der Mathematik, da nur so unumstößliche Aussagen getroffen werden können. Zum Satz des Pythagoras gibt es in der Literatur zahlreiche unterschiedliche Beweise, zwei davon sind hier beispielhaft aufgeführt. Beim Zerlegungsbeweis 1 kommt es darauf an, durch „Puzzlen“ die Flächengleichheit herzustellen. Der Ergänzungsbeweis ist anschaulicher, hier kommt es auf die Versprachlichung und Erklärung an. 1 Zerlegungsbeweis Auch in China war der Satz des Pythagoras schon sehr früh bekannt. Sein chinesischer Name ist g ­ ou-gu. Im Chiu chang suan shu („Neun Kapitel über die Kunst der Mathematik“, 3. Jahrhundert v. Chr.), dem klassischen mathematischen Werk Chinas mit einer Sammlung von 263 Anleitungen zum Lösen von Aufgaben, wird er angewendet. Liu Hiu (3. Jahrhundert n. Chr.) gibt in seinem Kommentar Jiuchang suanshu im neunten Kapitel diesen Zerlegungsbeweis an. Lösung: 3 5 2 1 2 Ergänzungsbeweis a) Um das Zeichnen zu erleichtern, kann auch mit farbig kopiertem Karopapier gearbeitet werden. Wichtig ist, dass die Dreiecke gleich groß sind. b) Der Flächeninhalt des grünen Quadrats in der linken unteren Abbildung ist c 2. Die Flächeninhalte der beiden Quadrate in der rechten unteren Abbildung sind a 2 bzw. b 2. c) Die vier ausgeschnittenen Dreiecke können auf beide Arten wie abgebildet zusammengelegt werden. Das dabei entstehende gesamte Quadrat ist jeweils gleich groß, da es in beiden Fällen die Seitenlänge a + b hat. Da die gleichen vier Dreiecke verwendet werden, muss also auch das grüne Quadrat auf der linken Seite mit der Seitenlänge c genauso groß wie die Summe der beiden Quadrate auf der rechten ­Seite mit den Seitenlängen a bzw. b sein. Die Flächen a 2 und b 2 summieren sich also zur Fläche c 2 auf, es gilt a 2 + b 2 = c 2. Die Flächengleichheit ist hier sofort einsichtig. Im Gegensatz zum Zerlegungsbeweis wird man hier – auch ohne eigenes Herstellen der Dreiecke – die Behauptung gut nachvollziehen können. Wichtig ist das Verbalisieren. d) Die Dreiecke werden hier so zusammengelegt, dass ein Quadrat in der Mitte entsteht, sie werden also zu einem Quadrat ergänzt. Randspalte Die Summe der Katheten kann nie so groß sein wie die Hypotenuse, da diese die direkte Verbindung der beiden Endpunkte darstellt. Jeder andere Weg von einem Endpunkt der Hypotenuse zum anderen Endpunkt, so auch der Weg über die beiden Katheten, muss also länger sein. Demnach ist auch die Summe der beiden Katheten immer größer als die Hypo­ tenuse. Ist die Summe der Katheten genauso groß wie die Hypotenuse, so entsteht kein Dreieck. Die Winkel a und b würden 0° betragen, c 180°. a 4 b c L 38 4 Ähnliche Figuren Den Begriff des Maßstabes kennen die Schülerinnen und Schüler aus dem Erdkundeunterricht von der Arbeit mit Landkarten, daran wird angeknüpft. Neu sind die Übertragungen dieses Begriffes auf geometrische Figuren sowie die Betrachtung von Winkeln und Seitenverhältnissen dabei und der Begriff der Ähnlichkeit. Einstieg Die meisten Schülerinnen und Schüler kennen vermutlich ähnliche Zeichnungen wie das Muster im Buch als Mandalas und haben solche vielleicht auch schon selbst farbig gestaltet oder entworfen. Sie ­wissen, dass die gleichen Muster bei solchen Dar­ stellungen immer wiederholt werden. Impulse ➜ Alle Fische haben die gleiche Grundform, bei der manche Rümpfe leicht nach links, andere nach rechts gedreht und die rechte Flosse größer als die linke ist. Die Fischgröße ist nicht immer gleich und nimmt zum Rand hin ab. ➜ Jeweils zwei gleichfarbige, einander gegenüber liegende Fische sind deckungsgleich, so wie die beiden orangen Fische in der Mitte. Von innen nach außen betrachtet findet man dabei immer weiter verkleinerte Fische. Merkkasten Ähnliche Figuren haben zwar die gleiche Form, aber nicht immer die gleiche Größe. Das heißt, die entsprechenden Winkel der Bildfigur sind genauso groß wie die Winkel der Originalfigur und die Länge jeder Bildstrecke ist das gleiche Vielfache der zugehörigen Originalstrecke. Der immer gleiche Proportionalitätsfaktor ist der Maßstab k, auch Faktor k genannt. Weiter geht’s ➜ Die beiden Dreiecke sind zueinander ähnlich. a) Alle Seiten des grünen Dreiecks sind genau doppelt so lang wie die Seiten des gelben Dreiecks. Der Maßstab k ist 2 : 1 kurz 2. b) Alle entsprechenden Winkel der Bildfigur sind genauso groß wie die Winkel der Originalfigur (a = 90°, b = 37°, c = 53°). L 39 Aufgaben 1 Die Schülerinnen und Schüler wählen entweder die schwarzen oder das rote Dreieck als Bilddreieck. Bei den Lösungen geht man davon aus, dass das schwarze Dreieck Bilddreieck ist. a) ähnlich (Verkleinerung; Faktor k = 0,5) b) ähnlich (Verkleinerung k = 0,5 und Spiegelung) c) Nicht ähnlich, da die Längenverhältnisse und die Winkel verschieden sind. d) Nicht ähnlich, vgl. c). e) Nicht ähnlich, vgl. c). f) Nicht ähnlich, da gleichschenklig. 2 Zu den Aufgaben mit den falschen Aussagen sollten die Schülerinnen und Schüler Gegenbeispiele zeichnen. a) Falsch, ein gleichseitiges und ein rechtwinkliges Dreieck sind nicht ähnlich. b) Falsch, der Winkel zwischen den gleichen Schenkeln kann stumpf, aber auch spitz oder ein rechter Winkel sein. c) Falsch, ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck und ein ungleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck sind nicht ähnlich. d) Richtig, da in einem gleichseitigen Dreieck die Winkel alle immer 60° betragen und alle Seiten gleich lang sind, damit sind auch die Längenverhältnisse gleich. e) Falsch, ein Quadrat und ein Trapez sind nicht ähnlich. f) Richtig, da in einem Quadrat alle Winkel immer 90° betragen und alle Seiten gleich lang sind, damit sind auch die Längenverhältnisse gleich. g) Falsch, ein Rechteck, das doppelt so lang wie breit ist, ist einem Rechteck, dass 1,5-mal so lang wie breit ist nicht ähnlich. h) Falsch, ein gleichschenkliges und ein ungleichschenkliges Trapez sind nicht ähnlich. 3 Durch Abzählen der Kästchen können die Längen­ 6 Bei dieser Aufgabe kommen die Schülerinnen und verhältnisse ermittelt werden. Das rote Rechteck ist doppelt so lang wie breit, dies gilt auch bei den Rechtecken a) und d). Das Rechteck a) ist eine Verkleinerung des roten Rechtecks mit Faktor _23 und das Rechteck d) ist eine Vergrößerung mit Faktor 2. Alle anderen Rechtecke weisen nicht das richtige Längenverhältnis aus. Schüler mit Kästchenzählen nicht weiter, leichter ist es, bei dieser Aufgabe die Längen zu messen. Die Schwierigkeit in den Aufgaben a) und c) besteht darin, dass das Bild wegen des vorgegebenen Maß­ stabes nicht genau über eine ganze Zahl von Kästchen gehen wird. a) Verkleinerung, da k < 1. 4 Misst man die Längen der Figuren im Buch, so er­ hält man die Verhältnisse. a) Diese Figur besteht aus gleichschenkligen und rechtwinkligen Dreiecken, diese sind immer zueinander ähnlich. b) Vergleicht man die beiden Höhen 1,9 cm und 1,55 cm, so entsteht etwa der Faktor 1,23. Vergleicht man die beiden Breiten 1,4 cm und 1,15 cm, so entsteht der Faktor 1,22. Geht man von einem Messfehler aus, so sind die Rechtecke ähnlich. c) Vergleicht man die Breiten 1,5 cm und 1 cm, so hat man den Faktor 1,5. Vergleicht man die Höhen 2,1 cm und 1,6 cm, so entsteht der Faktor 1,3. Die beiden Rechtecke sind nicht ähnlich. b) Vergrößerung, da k > 1. c) Vergrößerung, da k > 1. Randspalte Der Bilderrahmen ist ähnlich, der Faktor von Bild zu Rahmen beträgt etwa 1,1. 5 Den Maßstab kann man jeweils durch Abzählen der Kästchen ermitteln. Das angefangene Bild stellt die Bildfigur dar. a) Zählt man die schräg verlaufenden Linien, so er3 hält man den Faktor _2 , also ist der Maßstab 3 : 2 oder 1,5 : 1. b) Maßstab 3 : 2 Achtung: Die zweite Kathete im Bild hat eine Länge von 4,5 Kästchen. c) Maßstab 4 : 3 d) Maßstab 4 : 3 8 12 4 3 8 6 Flächen statt der Längen. a) Maßstab 2 : 1 b) Maßstab 1 : 4 c) Maßstab 3 : 2 die Lösungen der Aufgaben 3, 5, 6 und 7 helfen. Eine Tabelle hilft die Maßstäbe nach Vergrößerung und Ver­ kleinerung zu sortieren. Ist der Faktor größer als 1, handelt es sich um eine Vergrößerung, ist er kleiner als 1, so handelt es sich um eine Verkleinerung. Lea hat Recht. 9 4 Bild Original 7 Manche Schülerinnen und Schüler vergleichen die 8 Beim Argumentieren können den Jugendlichen 6 3 Bei den Teilaufgaben b) und c) sollten die Schülerinnen und Schüler vorher genau überlegen, wie groß das Bild wird und den benötigten Platz im Heft planen. Um die Genauigkeit der Zeichnung zu prüfen, können auch die Winkel verglichen werden. 12 9 __ = _ = _ = _ = _ 1,3 L 40 Information Ähnliche Figuren entstehen durch Abbildungen, bei denen die Länge jeder Bildstrecke ein gleiches Vielfaches der Länge der zugehörigen Originalstrecke ist. Dabei gilt für den Proportionalitätsfaktor k: bei k > 1 wird maßstäblich vergrößert, bei 0 > k > 1 wird maßstäblich verkleinert. Für k = 1 sind die Figuren deckungsgleich, sie wurden nur verschoben oder gedreht. Kopieren Zur Sache Beispiel: Eine Vergrößerung von 120 % an einem Kopie­rer bedeutet, dass sich die Seitenlängen der zu kopierenden Fläche um den Faktor 1,2 vergrößern. Der neue Flächeninhalt beträgt aber nicht 120 % des alten Flächeninhalts, sondern 144 %. 1 Die Zahlenangaben in Prozent umrechnen. a) Bei den Verkleinerungen: 3 4 75 %, _23 = 66,6 … %, _41 = 25 % Bei den Vergrößerungen: 3 : 2 = 150 %, 5 : 4 = 125 %, 7 : 5 = 140 % b) Reicht der Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungfaktor nicht aus, wird mehrmals kopiert und dabei immer wieder vergrößert bzw. verkleinert. Um auf 200 % zu kommen, kopiert man z. B. mit dem Faktor 160 % und dann 125 %. Um auf 225 % zu kommen, kopiert man z. B. zweimal mit dem Faktor 150 %. 250 % erreicht man mit 160 %, dann 125 % und noch mal 125 %. _ = 9 a) k = _ 51 < 1 Verkleinerung Vergrößerung Verkleinerung Vergrößerung Verkleinerung f) k = _ 2 > 1 5 Vergrößerung g) k = h) k = 1 Verkleinerung verschoben oder gedreht b) c) d) e) k=6>1 k = 0,7 < 1 k=4>1 k = _ 31 < 1 _ 23 < 1 10 Der Faktor k entsteht durch Kürzen bzw. Umwan­ a’ deln des Bruches a_ , der entsteht, wenn man die Bild­ strecke a’ zur Originalstrecke a ins Verhältnis setzt. Bei den Teilaufgaben c), e) und f) werden unterschiedliche Einheiten verwendet. a) k = 15 m : 10 m = 1,5 b) k = 3 cm : 9 cm = _ 31 c) k = 12 cm : 800 cm = 0,015 d) k = 8 dm : 6 dm = _ 43 3 e) k = 15 dm : 50 dm = _ 10 = 0,3 f) k = 14 cm : 3500 cm = 0,004 Länge der ­Bildstrecke Länge der ­Originalstrecke a) _ 25 b) 6 : 5 c) 2,5 d) 0,6 3 a) Der Maßstab ist 75 : 100 oder 3 : 4. b) Sowohl Länge als auch Breite des Bildes werden auf 75 % verkleinert. 4,5 cm × 6,75 cm c) Originalbild: 6 cm × 9 cm = 54 cm2 Verkleinerung: 4,5 cm × 6,75 cm = 30,375 cm2 Also 30,375 cm2 : 54 cm2 = 56,25 %. Die Bildfläche hat 56,25 % der Originalfläche. 4 Der Kopierer kann auf 50 % eingestellt werden. 4 5 a) _25 · _25 = _ 25 = 0,16 100 dm 0,12 km 165 mm 18 cm Der Flächeninhalt hat sich auf 16 % verkleinert. b) Die Längen vergrößern sich im Maßstab 3 : 2. 250 dm 0,1 km 30 cm 6 Rechnung: 0,5 · 1,5 = 0,75 66 mm 12 Nur bei der Größe von 10 cm × 15 cm passt das Bild ganz auf den Abzug, da auch hier das Bild ein­ ein­halb­mal so breit wie hoch ist. Der Vergrößerungsfaktor beträgt 25 : 6 = 4,166. Bei den anderen beiden Abzügen stimmen die Seitenverhältnisse von Bild und Original nicht überein, das Bild wird nach dem Entwickeln beschnitten. L 41 b) 1,88 mm · 120 % = 2,256 mm Die Buchstaben haben eine Höhe von 2,256 mm. Die Kopie passt nicht randlos in den Rahmen. 11 Maßstab k 2 a) Der Maßstab beträgt 120 : 100 oder 6 : 5 Das Bild ist kleiner als das Ausgangsbild (75 %). Randspalte Fernseh- und Kinofilme werden mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen aufgenommen. Üblich ist z. B. das Seitenverhältnis 4 : 3 (Fernsehfilm), 1 : 1,65 (BreitwandFormat) oder 1 : 2,35 (Cinemascope). Hier wird ein Breitwand-Format auf einem Fernseher betrachtet. Üben – Wiederholen 1 Die Dreiecke können gemeinsam mit den Jugend­ 4 a) ja, 402 + 92 = 412, denn 1600 + 81 = 1681 lichen durchnummeriert werden. Es gibt Dreiecke, die sich aus anderen Dreiecken zusammensetzen. Dach 1: Fasst man die ganze Dachkonstruktion zu einem Dreieck zusammen, so gibt es ein ganz großes gleichschenkliges Dreieck und zwei halb so große rechtwinklige Dreiecke. Unter den Dreiecken, die sich aus zwei Dreiecken zusammensetzen sind keine rechtwinkligen, sondern nur stumpfwinklige Dreiecke. Die beiden kleinen oberen zusammen sind gleichschenklig. Die einzelnen Dreiecke sind wie folgt: die beiden oberen und die äußeren sind rechtwinklig, die vier inneren sind gleichschenklig. Dach 2: Auch hier lassen sich je zwei Dreiecke der unteren Dreiecke zu gleichschenkligen zusammenfassen. Die einzelnen unteren Dreiecke sind rechtwinklig. Das flache obere Dreieck ist stumpfwinklig und gleichschenklig. Die beiden größeren einzelnen Dreiecke sind spitzwinklig. b) nein, denn 100 + 576 = 676 ≠ 625 c) nein, da 784 + 2025 = 2809 ≠ 3136 d) ja, denn 81 + 144 = 225 e) Zum Beispiel: 3, 4, 5; 6, 8, 10; 5, 12, 13; 8, 15, 17; 12, 16, 20 2 Eine Planskizze, bei der die angegebenen Maße a, b und c eingetragen sind, ist hilfreich. a) Am einfachsten ist es, einen Winkel von 90° zu zeichnen und an den Winkelgeraden die Längen 4,2 cm und 5,6 cm abzutragen. C cm c = 90° 4,2 cm a = 36,9° A a= b= 5,6 c) c = 2,5 mm b) c = 39 m d) c = 1 dm 6 Zunächst müssen benötigte Längen mithilfe des Satzes von Pythagoras hergeleitet werden. a) Fehlende Breite a = 14,4 cm; u = 40,8 cm b) Das Dreieck ist gleichschenklig. Fehlende Schenkellänge: 4,5 cm; u = 14,4 cm c) Die Dreiecke sind beide gleichschenklig. _________ √2 5,6 3 2 Fehlende Schenkellänge: _ 2 + 2,1 2 cm = 3,5 cm u = 4 · 3,5 cm + 2 · 3,5 cm = 21 cm d) Den Kreisdurchmesser d erhält man über den Satz des Pythagoras. d = 9 cm; der Umfang eines Kreises ist u = d · π = 28,3 cm 7 Als Skizze kann das Schrägbild des Zylinders oder der Schnitt durch den Zylinder dienen. Die Höhe, der Durchmesser und die Diagonale des Zylinders bildet ein rechtwinkliges Dreieck. Ja, denn die Diagonale d = 39,7 cm ist länger als der Zauberstab. 8 a) Der direkte Weg vom Start zum Ziel beträgt b = 53,1° c = 7 cm 5 a) c = 29 cm B b) Die angegebenen Seiten a und b sind die Katheten, die gesuchte Seite c ist die Hypotenuse. c) Bei genauem Zeichnen ist c = 7 cm lang. d) (4,2cm) 2 + (5,6 cm) 2 = 49 cm2 = c2; c = 7,0 cm 3 a) Messen ergibt: s = 2,2 cm; t = 2,2 cm Rechnung: s 2 + t 2 = r 2; r = 3,11 cm Man kann aber nicht auf zwei Stellen nach dem Kom­ ma genau messen. b) Die Bezeichnungen der Seiten sind anders als üb­ lich. Die längste Seite heißt a statt c. Messen ergibt: a = 3,5 cm; b = 1,6 cm Rechnung: a 2 – b 2 = c 2; c = 3,11 cm etwa 21,6 km + 33,2 km = 54,8 km. Die lange rote Strecke ist 71 km lang. Der direkte Weg ist 16,2 km kürzer. 16,2 km b) __ = 0,228 71 km Es sind 22,8 % Ersparnis. 9 Es ist sinnvoll, die Skizze ins Heft zu übertragen, um darin das Dreieck zur Berechnung der Grabentiefe ein­ zuzeichnen. 6,40 m – 4,30 m = 2,10 m 2,10 m : 2 = 1,05 m (eine Dreicksseite). 2 (2,80 m) – (1,05 m) 2 = 6,74 m2 ____ √6,74 m = 2,6 m Der Graben ist ca. 2,6 m tief. L 42 10 Die längste Strecke in einem Rechteck ist die 11 Um die Fläche zu berechnen, benötigt man bei ­ iagonale. D Legt man das Blatt schief, so kann man eine ­Strecke von 36 cm zeichnen, denn die Diagonale ist ca. 36,37 cm lang. allen Figuren die Höhe. Diese kann mithilfe des Satzes von Pythagoras berechnet werden. a) Parallelogramm ha = 7,2 cm; A = 68,4 cm2 u = 34,6 cm b) Dreieck (aber nicht gleichschenklig) ha = 9,6 cm; A = 32,64 cm2 u = 27,2 cm c) Trapez h = 25,2 dm; A = 769,86 dm2 u = 117,8 dm d) Trapez h = 12 m; A = 114 m2 u = 44 m Seilspanner Zur Sache a) Die Ägypter nahmen ein Seil mit 12 Knoten, die alle den gleichen Abstand zueinander hatten, wobei mit dem 12. Knoten die Seilenden zusammengeknotet wurden. Dann steckten sie in den ersten, den vierten und den achten Knoten einen Holzpflock. Dadurch wurde die Schnur in Teilstücke von 3, 4 und 5 Seillängen unterteilt. So konnten sie ein rechtwinkliges Dreieck in den Boden stecken. b) Individuelle Lösungen c) Vervielfacht man die Anzahl der Knoten und der Seilabschnitte mit der gleichen Zahl, erhält man immer wieder rechtwinklige Dreiecke. Anzahl der Knoten 12 24 30 36 40 48 Abschnitte, die zu einem rechtwinkligen Dreieck führen 3 4 5 6 8 10 5 12 13 9 12 15 8 17 15 12 16 20 Die Ägypter haben sich – ohne ihn zu kennen – den Satz des Pythagoras zunutze gemacht. Ein Dreieck mit den Seitenlängen 3 cm, 4 cm und 5 cm ist rechtwinklig. Das dargestellte Dreieck ist zu diesem ähnlich. Die drei Zahlen, die die Abschnitte des Dreiecks be­ schreiben, werden auch als pythagoreische Zahlen­ tripel bezeichnet. Aus jedem Tripel erhält man beliebig viele neue Tripel pythagoreischer Zahlen, indem man jede der drei Zahlen mit ein und derselben ganzen Zahl multipliziert. Weitere individuelle Lösungen kön­ nen also daran geprüft werden, ob sie Vielfache eines bekannten Tripels sind. L 43 Bei den beiden folgenden Aufgaben handelt es sich um zusammengesetzte Flächen. Die Teilflächen wer­ den einzeln berechnet und anschließend addiert bzw. ­subtrahiert. 12 a) Trapez + Dreieck 312 cm2 + 120 cm2 = 432 cm2 b) Dreieck1 + Trapez + Dreieck2 56 cm2 + 256 cm2 + 108 cm2 = 420 cm2 c) Trapez + Rechteck + Dreieck 24 cm2 + 90 cm2 + 54 cm2 = 168 cm2 13 a) Trapez1 + Trapez2 19 cm2 + 37,44 cm2 = 56,44 cm2 b) Rechteck – Dreieck 126 cm2 – 13,5 cm2 = 112,5 cm2 Bei Teilaufgabe b) könnte man auch Rechteck + Trapez rechnen. Weiteres Angebot: Satz des Pythagoras Die Schülerinnen und Schüler können aufgefordert werden, zusammengesetzte Flächen zu erfinden. Dabei zeichnen sie die zum Rechnen notwendigen Maße ein und stellen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern diese Aufgabe. Schwieriger ist, die Aufgabe so zu stellen, dass der Satz des Pythagoras angewendet werden muss. 14 Um die rote Raumdiagonale e zu berechnen, muss 16 Die schräg verlaufenden Linien könnten in Gedan­ die blaue Diagonale d auf der Grundfläche bekannt sein. Es kann sinnvoll sein, beide Dreiecke mit ihren Maßen als Teil-Skizzen aufzuzeichnen. d = 4,90 m und e = 5,26 m Die Raumdiagonale ist 5,26 m lang. ken zu einem rechtwinkligen Dreieck ergänzt und dann durch Auszählen der Kästchen übertragen werden. a) Es wird vergrößert, Maßstab 2 : 1 (k = 2) b) Maßstab Å : 2 (k = 0,5) c) Maßstab 3 : 2 (k = 1,5) d) Maßstab 3 : Å (k = 3) Insbesondere beim Trapez kann auch durch Kontrolle der Winkelgrößen überprüft werden, ob die Figur maß­ stabsgerecht übertragen wurde. 15 Kommen die Jugendlichen nicht weiter, so eignet sich diese Aufgabe zur Gruppenarbeit. Das Anfertigen einer Trapez-Schablone im Maßstab 1 : 10 dient der Ver­ anschaulichung und Lösung aller Teilaufgaben. a) Die Jugendlichen gehen unterschiedlich vor. Manche zeichnen acht Trapeze und kleben diese zusammen, andere nutzen den angedeuteten Kreis beim Zeichnen. Der Radius des Kreises ist doppelt so lang wie eine der schiefen Trapezseiten. Diese ist mit dem Satz des Pythagoras zu berechnen und im Original 65 cm lang. Der Radius des zu zeichnenden Kreises ist 13 cm bzw. 6,5 cm lang. b) Auch von den Tischlerplatten sollten maßstäbliche Modelle zum Ausprobieren gezeichnet werden. Auf die erste Platte passen alle 8 Teile. Lösungsbeispiel: Bildlänge 17 Der Ähnlichkeitsfaktor wird ermittelt mit Originallänge __ , der dann so weit wie möglich gekürzt wird. 24 cm 3 _ Beispiel: _ = _ 24 16 cm 16 = 2 = 3 : 2. Bildlänge Originallänge Ähnlichkeitsfaktor a) 24 cm 16 cm 3:2 b) 14 m 35 m 2:5 c) 8 mm 3,2 mm 5:2 d) 15 dm 20 dm 3:4 18 Es werden Verhältnisgleichungen gebildet, das heißt, der Dreisatz wird angewendet: _ 9 cm : 6 cm ist wie 8 cm : x, also ist x = 5,3 cm. 9 cm : 6 cm ist wie 3 cm : y, also ist y = 2 cm. 185 cm 19 Die Seitenverhältnisse der Katheten werden mitei­ 260 cm Auf die zweite Platte passen höchstens 7 Teile. Lösungsbeispiel: nander verglichen. a) 3,5 cm : 5 cm = 0,7 6 cm : 8 cm = 0,75, also keine Ähnlichkeit. b) 5 cm : 7 cm = 0,714 3 cm : 4,2 cm = 0,714, also ähnliche Dreiecke. Möglich wäre es hier auch, die Dreiecke zu zeichnen und dann die Ähnlichkeit über die Winkel zu kontrol­ lieren. 20 9 cm ist eineinhalbmal so lang wie 6 cm und 4 cm 150 cm eineinhalb mal 6 cm. Die fehlende dritte Seite ergibt sich mit 5 cm · 1,5 = 7,5 cm. 300 cm c) Man kann immer nur ganze Platten kaufen. Von der Tischlerplatte benötigt man nur eine Platte, daher ist sie günstiger als die Multiplexplatte. L 44 Aufgabenvorschläge für Klassenarbeiten zu Kapitel 2 1 a) Zeichne ein gleichschenklig-rechtwinkliges 8 Ist ein Kinofilm, der genau auf eine Leinwand mit Dreieck. b) Kann einer der beiden anderen Winkel ein stumpfer Winkel sein? Begründe. C einer Höhe von 8 m und einer Breite von 14 m passt, auf einem Fernsehbildschirm mit den Maßen b = 70 cm und h = 40 cm ohne schwarzen Balken zu sehen? a= 2 Klaus rechnet: c 2 a 2 5c m B b 2 = + = c 2 – a 2; b = 6,24 cm Welchen Fehler hat Klaus gemacht? Rechne richtig. b=? m b 2 c= 8c 1 a) Individuelle zeichnerische Lösung. A 3 Prüfe rechnerisch ob die Dreiecke rechtwinklig sind. Seite a b c A 9 cm 18 mm 3,03 cm B 12 cm 16 mm 4,04 cm 4 Berechne die fehlenden C 15 cm 26 mm 5,05 cm b) Da die Winkelsumme im Dreieck 180° ist, kann neben einem rechten Winkel kein stumpfer Winkel mehr im Dreieck sein. 2 Klaus hat den Satz des Pythagoras angewendet. Aber hier ist die Hypotenuse mit b bezeichnet und nicht mit c). Richtig: b 2 = a 2 + c 2; b = 9,43 cm 3 Dreieck A und C sind rechtwinklig, B nicht. 2 cm 2,5 cm h 4 cm x 2,2 Strecken. Berechne zuerst die Höhe h und dann die Länge der Seite x. Lösungen 4 h = 2,0 cm; x = 2,8 cm 5 5,5 cm 5 Bei einem Sturm knickt eine Tanne 4 m über dem abg Stumpf 4m Boden ab. Die Baumspitze schlägt 7,6 m entfernt auf den Boden. Wie hoch war die Tanne? Fertige zunächst eine Skizze an. 6 Berechne den Flächeninhalt der gefärbten Fläche (1 Kästchen = 1 cm). ekn ick ter Ba um Boden: 7,6 m Die Tanne war 8,6 m + 4 m = 12,6 m hoch. 6 A = 34,85 cm2 7 7 Original- und Bild-Rechteck sind zueinander ähnlich. Ergänze die Tabelle. Original Bild Ähnlichkeitsfaktor L 45 Original Bild Ähnlichkeitsfaktor Länge 3,2 cm 4,8 cm 1,5 (3 : 2) Vergrößerung, da k > 2 Länge 3,2 cm 4,8 cm Breite 5,4 cm 8 Ja, denn 40 : 800 = 70 : 1400 = 0,05. Breite 5,4 cm 8,1 cm