Innen dämmen mit System Wertvolle Bausubstanz muss auf energetische Sanierung nicht verzichten 7 Argumente für IDS 1. IDS rechnen sich! Investitionen in die energetische Sanierung von Außenwänden mit Hilfe von Innendämm-Systemen amortisieren sich über niedrige Heizkosten und eine Wertsteigerung der Immobilie. Förderprogramme unterstützen bei der Finanzierung. 2. IDS senken die Heizkosten! Durch die Reduzierung der Wärmeverluste über die Außenwände mit Hilfe von Innendämm-Systemen wird wertvolle Heizenergie eingespart – Jahr für Jahr. Bei steigenden Energiepreisen nimmt der jährliche Spareffekt zu. 3. IDS steigern den Immobilienwert! Gebäude mit niedrigem Energiebedarf haben günstige Unterhaltskosten und sind somit attraktiv für Mieter und Käufer. 4. IDS erhöhen den Wohnkomfort! Innendämm-Systeme sorgen im Winter wie im Sommer für ein gesundes Wohlfühl-Klima und beugen bei fachgerechter Planung und Ausführung der Schimmelbildung vor. 5. IDS erhalten historische Fassaden! Durch Innendämm-Systeme können Gebäude mit historischer Bausubstanz und denkmalgeschützten Fassaden energetisch fit für die Zukunft gemacht werden. So erfreuen sie auch künftige Generationen. 6. IDS schützen die Umwelt! Durch die nachhaltige Verringerung des Energieverbrauchs tragen Innendämm-Systeme zur Reduzierung des CO2Ausstoßes bei. 1.000 Liter eingespartes Heizöl entlasten unsere Umwelt um ca. 2,8 Tonnen CO2. 7. IDS ermöglichen Teilsanierungen! Mit Innendämm-Systemen können Gebäude Schritt für Schritt saniert werden. Es können einzelne Räume nacheinander gedämmt werden oder auch einzelne Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, die energetische Optimierung des Gebäudebestands ist aktueller denn je. Mit der Einleitung der Energiewende werden konventionelle Technologien zur Energieerzeugung zunehmend durch regenerative Formen ersetzt. Wenn es gelingt, den Gesamtenergieverbrauch deutlich zu reduzieren, erleichtert dies die Umstellung. Rund 40 % des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudesektor. Das Einsparpotenzial ist hier also am größten. An den Energieverlusten über die Gebäudehülle haben die Außenwände den größten Anteil. Eine verbesserte Dämmung stellt daher den größten Hebel für Energieeinsparungen dar. Mit Innendämm-Systemen können auch Gebäude gedämmt werden, bei denen eine außenseitige Dämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen nicht möglich ist. Sie eröffnen z. B. die Möglichkeit, vorhandene Bausubstanz energetisch zu optimieren und zugleich die Schönheit historischer Fassadengestaltungen zu erhalten. Auch Teilsanierungen sind möglich. Sorgfältig zusammengestellte Systeme, eine objektspezifische Planung sowie die fachgerechte Ausführung durch das Handwerk gewährleisten hohe Qualität und Sicherheit. Diese Broschüre liefert einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und den Aufbau von Innendämm-Systemen. Detaillierte Planungshinweise enthält eine Richtlinie zur fachgerechten Planung von IDS, die von unserem Fachverband gemeinsam mit führenden Wissenschaftlern erstellt wurde. Innendämm-Systeme, die nach den Empfehlungen dieser Richtlinie geplant und entwickelt wurden, erkennen Sie am Qualitätssiegel IDS. Es signalisiert, dass alle Systemkomponenten für die vorgesehene Anwendung sorgfältig aufeinander abgestimmt wurden. Ingo Fuchs, Vorstand Innendämm-Systeme im Fachverband WDV-Systeme 1 Innendämm-Systeme Innendämm-Systeme werden auf der Innenseite von Außenwänden eines Gebäudes angebracht. Durch die Dämmebene erhöht sich der Wärmedurchlasswiderstand des gesamten Wandaufbaus. Energieverluste über die Außenwand werden deutlich reduziert. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, die Energieeffizienz und den Nutzwert von Immobilien zu erhöhen, bei denen eine Außendämmung nicht möglich oder sinnvoll ist. 1 2 3 4 Die nebenstehende Abbildung zeigt beispielhaft den Grundaufbau eines Innendämm-Systems. Andere Systemaufbauten sind möglich (vgl. auch Abschnitt 4.2). 1 Außenwand 2 Klebe- und Funktionsschicht bzw. mechanische Befestigung außen 3 Dämmschicht innen 4 innenraumseitige Endbeschichtung (Grafik: Knauf/FV WDVS) Stilvolle Fassaden – energetisch auf dem neuesten Stand: Innendämm-Systeme machen es möglich Foto: Remmers Baustofftechnik/FV WDVS 1 Innendämm-Systeme 2 - mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten Fotos: Remmers Baustofftechnik/FV WDVS (1,3), Deutsche Foamglas/FV WDVS (2) 3 2 Vorteile von Wärmedämmung mit IDS Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden ist eines der wichtigen Ziele der Energie- und Klimapolitik und längst in das Baurecht eingeflossen. Mit Hilfe moderner Innendämm-Systeme kann der Wärmeverlust durch die Außenwand durch Aufbringen einer innenseitig angebrachten Dämmschicht deutlich reduziert werden. Neben der Erfüllung bestehender rechtlicher Anforderungen bieten IDS zahlreiche weitere Vorteile. Innendämm-Systeme reduzieren den Energieverlust von Gebäuden über die Außenwände. Große Teile des Gebäudebestands gelten energetisch als sanierungsbedürftig (Grafik: GDI). 2.1 Wohngesundheit und Behaglichkeit Ungedämmte Außenwände weisen bei kühlen Außentemperaturen auf der raumseitigen Oberfläche eine deutlich geringere Temperatur auf als die Raumluft. Diese Temperaturdifferenz wird vom Menschen als unangenehm empfunden. Durch die innenseitige Anbringung einer Dämmung auf der Außenwand erhöht sich die Temperatur auf der Wandoberfläche deutlich, die Temperaturdifferenz reduziert sich auf wenige Grad und die empfundene Kältestrahlung wird beseitigt . Gleichzeitig werden Zuglufterscheinungen vermieden. Die Behaglichkeit wird also spürbar gesteigert. Unbehaglich: Zugerscheinungen Behaglich: keine Zugerscheinungen Lufttemperatur (innen) (innen) Lufttemperatur (innen) (innen) 22° C 10° C 20° C 18° C . Innendämm-Systeme sorgen für ein behagliches Wohlfühlklima – im Winter wie im Sommer. . Warme Wandoberflächen bieten auch aus hygienischer Sicht Vorteile. Bei fachgerechter Planung eines InnendämmSystems wird der Feuchtehaushalt kontrolliert. Die Wandoberfläche bleibt trocken und Schimmelpilze erhalten somit keine Nahrungsgrundlage. Mit Hilfe entsprechender Systemaufbauten kann durch Innendämm-Systeme auch eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung erreicht werden. Bei hohen Außentemperaturen reduziert die Dämmung den Wärmefluss von außen nach innen. Das Gebäudeinnere bleibt länger angenehm kühl – auch ohne Klimatisierung. Innendämm-Systeme schaffen somit ganzjährig ein gesundes Wohlfühlklima. In einer Umfrage von Dimap (2009) bestätigten fast 80% der Befragten, dass sie nach der energetischen Sanierung ihres Gebäudes einen höheren Wohnkomfort erleben (Foto: quick-mix/FV WDVS). Werden einzelne Räume (z. B. Gästezimmer) oder ganze Gebäude (z. B. Kirchen und Ferienhäuser) nur temporär genutzt, ermöglichen Innendämm-Systeme ein schnelles Aufheizen, da der massive Wandaufbau nicht mit erwärmt werden braucht. 2.2 Wirtschaftliche Vorteile Die innenseitige Dämmung von Außenwänden und die daraus resultierende Verringerung der Transmissionswärmeverluste ermöglichen zahlreiche wirtschaftliche Vorteile: • nachhaltige Senkung von Heizkosten • Wertsteigerung der Immobilie, dokumentiert durch den gesetzlich vorgeschriebenen Energieausweis • bessere Vermietbarkeit und weniger Leerstand, da energetisch sanierte Wohnungen aufgrund hoher Wohnqualität stärker nachgefragt werden • deutlich reduzierte und kalkulierbare Nebenkosten für Nutzer und Mieter – auch bei steigenden Energiepreisen • nur temporär genutzte Räume bzw. Gebäude brauchen nicht permanent beheizt zu werden Entwicklung der Rohölpreise gemäß den §§ Gültig bis: * Asiatische Finanzkrise EIS 16 ff. Ener gieeinspa für Wohngeb rverordnu äude ng (EnEV) 02.10.20 19 Gebäude Gebäudety p il Baujahr Gebä ude Baujahr Anlag entechnik 1 Mehrfam ilienhaus Musterstr. 123b, 123 45 Musters Vorderhaus tadt Adresse Gebäudete Irak-Krieg 200 Kuwait-Invasion Yom Kippur Krieg Iranische Revolution 400 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 ENERGIEA USW 1970 – 2040 US-$/Barrel 1) Anzahl Wohn ungen Gebäuden utzfläche (A N ) Erneuerbar e Energien 1927 1982 Gebäudefo 9 to (freiwillig) 575 m² Lüftung Anlass der Ausstellung des Energ ieausweises Hinweise zu Neubau Vermietun g/Verkauf den Angabe n über die Modernisie rung (Änderung/ Erweiterun g) energetisc he Sonstiges (freiwillig) Die energ etische Quali durch die Auswertun tät eines Gebäudes g des Energ kann durch die sich in ieverbrauch der Regel die Berec hnun Vergleiche von den s ermittelt allgem ermögliche werden. Als g des Energiebed n (Erläuterun einen Wohnfläche arfs unter Bezugsfläch stand nangaben e gen – siehe Der Energ unterscheid dient die energetisch ardisierten Randb ieausweis Seite 4). edingungen et. Die angeg wurd e Gebä Zusätzliche oder Informatione e auf der Grundlage ebenen Vergle udenutzfläche nach der von Berec n zum Verbr ichswerte hnungen Der Energ auch sind sollen übers EnEV, des Energ ieausweis freiwillig. chlägige iebedarfs wurde auf erstellt. Die der Grund Datenerheb lage von Ausw Ergebnisse ung Bedar sind auf Seite f/Verbrauch ertungen des Energ durch: 2 dargestellt. Dem Energ ieverbrauch Eigentüme ieausweis s erstellt. r sind zusät Die Ergeb Aussteller zliche Inform nisse sind ationen zur auf Seite 3 energetisch dargestellt. en Qualität beigefügt (freiwillige Angabe). Hinweise zur Qualität des Gebäudes Verwendu ng des Ene rgieauswe Der Energ ieausweis dient ledigl den oben ich bezeichnet ermögliche en Gebäudeteder Information. Die Anga n. il. Der Energ ben im Energ ieausweis ieausweis ist lediglich dafür gedac beziehen sich auf das gesam ht, einen Aussteller überschläg te igen Vergle Wohngebäude oder ich von Gebä uden zu ises 70 75 80 85 90 95 2000 05 10 2020 Max Mus termann Musterfirma GmbH Musterstraß e 12 12345 Mus terstadt 2040 *Szenario nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) 2007 1) Mehrfa changaben 03.10.20 09 möglich Datum Unterschrif Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur IEA werden die Preise für Rohöl und Erdgas weiter steigen – Innendämm-Systeme machen unabhängiger. t des Ausst ellers Mit Hilfe des Energieausweises können Immobilien mit niedrigen Betriebskosten dank guter Dämmung identifiziert werden. Er muss potenziellen Mietern oder Käufern auf Nachfrage vorgelegt werden (Foto: Isocell/FV WDVS). Investitionen in die energetische Optimierung von Gebäuden werden mit Hilfe unterschiedlicher Förderprogramme unterstützt. Sie reduzieren die günstige Amortisationszeit weiter. Einen aktuellen Überblick erhalten Sie im Förderratgeber unter www.innendaemmsysteme.de. Heizkosten eines Wohngebäudes (150 m 2) in 20 Jahren Erdgaspreis 2008 0,07 €/kwh Baubestand Energiepreissteigerung Heizung/WW kwh/(m2a) 3% 5% 8% 280 78.997,80 97.214,04 135.540,28 80 22.570,80 27.775,44 38.440,08 60 16.928,10 20.831,58 28.830,06 „25 Liter-Haus“ EnEV 2007 „7 Liter-Haus“ EnEV 2009 „5 Liter-Haus“ Nach Prof. Gabriel, Oldenburg Die Beispielrechnung zeigt: Bei steigenden Energiepreisen lassen sich im Laufe von 20 Jahren Heizkosten von über 100.000 EUR einsparen. Diese Ersparnis steht z. B. für Freizeitgestaltung, Urlaub, privaten Konsum und Altersvorsorge zur Verfügung. 2.3 Vorteile für unsere Umwelt Rund 40 % des gesamten deutschen Energieverbrauchs entfallen auf den Gebäudesektor. Gemessen an den Anforderungen der Energieeinsparverordnung gelten etwa 3/4 des gesamten Immobilienbestands aus energetischer Sicht als sanierungsbedürftig. Nur ein Viertel dieses Bestands wurde bislang aufgewertet. Bei schlecht oder gar nicht gedämmten Gebäuden geht ein erheblicher Teil der erzeugten Wärme über die Gebäudehülle verloren. Die meisten Transmissionswärmeverluste entfallen dabei auf die Außenwände. Sie machen üblicherweise den größten Flächenanteil an der Gebäudehülle aus. Wand Dach Fenster Lüftung Keller/Fundament Der größte Anteil des Energieverlustes von Gebäuden entweicht über die Außenwände. Die Dämmung der Außenwand ist der größte Hebel für Verbesserungen. Die Dämmung der Außenwände stellt somit den größten und effektivsten Hebel für dauerhafte Reduzierungen des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes dar. 14 to CO2 Keine Altbausanierung Emittierte Tonnen CO2 pro Jahr 5,6 to CO2 Altbausanierung nach deutschem Neubaustandard 2,8 to CO2 Altbausanierung nach Niedriegenergiestandard Die Dämmung der Gebäudehülle spart Energie und trägt in erheblichem Maße zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei: 1.000 l eingespartes Heizöl entsprechen einer jährlichen Entlastung von 2,8 t CO2 (Quelle: dena, 2011). 3 Innendämm-Systeme in der Praxis 3.1 Vielfältige Einsatzmöglichkeiten Innendämm-Systeme bieten überzeugende Lösungen für eine Vielzahl von Einsatzbereichen. Sie empfehlen sich insbesondere • für die energetische Sanierung denkmalgeschützter oder erhaltenswerter Fassaden wie Fachwerk, Sichtmauerwerk und Stuckfassaden; • wenn durch Grenzbebauung oder die geforderte Einhaltung von Gebäudefluchten keine ausreichende Dämmstoffdicke auf der Fassade angebracht werden kann; • wenn für eine Außendämmung kein ausreichender Dachüberstand vorhanden und herstellbar ist; • für Immobilien im Gemeinschaftseigentum, wenn nicht alle Miteigentümer einer energetischen Fassadensanierung zustimmen; • für nur gelegentlich benutzte Räume wie Gästezimmer und Hobbyräume oder nur zeitweise genutzte Gebäude wie Kirchen, Gemeindehäuser, Vereinsheime und Ferienhäuser. Innendämm-Systeme eignen sich gut für nur temporär genutzte Gebäude oder Räume (Fotos: Xella/FV WDVS). Mit dem Einsatz von Innendämm-Systemen sind darüber hinaus die folgenden positiven Aspekte verbunden: • Eine sukzessive Sanierung der Gebäudehülle ist möglich, etwa bei der anstehenden Renovierung einzelner Räume bzw. einzelner Wohnungen im Falle eines Mieterwechsels (kein zusätzlicher Leerstand, keine Störung der Bewohner). • Bei der Umnutzung bisher nicht beheizter und gedämmter Keller- und Abstellräume ermöglichen Innendämm-Systeme eine kostengünstige Verbesserung der Wärmedämmung. • Grenzt ein dauerhaft unbeheizter Raum unmittelbar an Wohn- oder Geschäftsräume an, stellt die Innendämmung eine gute Möglichkeit dar, den Wärmeverlust zu minimieren und ein behagliches Klima zu schaffen. Ein typischer Anwendungsfall ist z. B. eine angrenzende Garagenwand. • Bei der energetischen Optimierung der Außenwand mit Innendämm-Systemen fallen i. d. R. keine Gerüstkosten an. • Wegen der Anwendung im Innenraum ist die Verlegung von Innendämm-Systemen ganzjährig möglich. 10 3.2 Sorgfältige Planung bringt beste Resultate Wie jede Dämmmaßnahme verändert die Anbringung eines Innendämm-Systems die Bauphysik eines Gebäudes. Daher sind gerade im Sanierungsfall eine sorgfältige Bestandsaufnahme und eine fachgerechte, auf die objektspezifische Anwendungssituation abgestimmte Systemauswahl besonders wichtig. Das Innendämm-System wird sozusagen maßgeschneidert für das Gebäude und seine Nutzer. Durch die Aufbringung eines Innendämm-Systems wird der Wärmefluss vom Inneren des Gebäudes durch die Wand nach außen erheblich reduziert. Dadurch verschiebt sich das Temperaturgefälle innerhalb der Wand. Das Mauerwerk kühlt bei niedrigen Außentemperaturen – speziell im Winter - stärker aus, im Mauerwerk vorhandene Feuchtigkeit trocknet nur langsam ab. Daher muss bei der Verwendung von Innendämm-Systemen dem Feuchtemanagement besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Folgende Grundregeln sind im Zuge der Planung zu beachten: • Bei der Bestandsaufnahme vor der Planung eines Innendämm-Systems muss die Außenwand sorgfältig auf Feuchtebelastungen und deren Ursachen geprüft werden. Dies gilt insbesondere für Anschlussdetails wie einbindende Holzbalken von Geschossdecken, Fenster, Türen, Gebäudeecken und Durchdringungen der Dämmschicht. • Wichtige Voraussetzungen zur Vermeidung zusätzlicher Feuchteeinträge in das Mauerwerk sind ein funktionstüchtiger Schlagregenschutz sowie die Vermeidung aufsteigender Feuchtigkeit. Ggf. müssen vor Anbringung eines Innendämm-Systems geeignete Maßnahmen ergriffen und das Mauerwerk ausgetrocknet werden. • Bei der Auswahl eines für das jeweilige Objekt optimalen Innendämm-Systems sind das geplante Nutzungsverhalten und die daraus resultierende Feuchtelast zu berücksichtigen. • Konstruktive Wärmebrücken sollten vermieden werden, da im Vergleich zur übrigen Innenwandfläche kältere Bauteiloberflächen zur Kondensatbildung neigen. Für die Dämmung einbindender Decken und Innenwände am Übergang zur kalten Außenwand stehen geeignete und bewährte Detaillösungen zur Verfügung. • Frostempfindliche Einbauten in der Außenwand wie z. B. Kaltwasserleitungen sind zu beachten. Bei Bedarf müssen Lösungen geplant werden, um spätere Frostschäden zu vermeiden. • Aufgrund bauphysikalischer Berechnungen sind die Eigenschaften des geplanten Systemaufbaus bewertbar. Im Bedarfsfall kann die Systemauswahl und Detailplanung mit Hilfe hygrothermischer Simulationsverfahren optimiert werden. • Bei der Auslegung und Ausführung eines Innendämm-Systems ist eine Hinterströmung von warmer Raumluft auf die kalte Seite der Dämmung (Konvektion) zu vermeiden. Sie kann zur Kondensatbildung und zu Feuchteanreicherungen im Mauerwerk führen. Daher empfiehlt sich das vollflächige Verkleben von Dämmplatten. Bei Systemen mit anderen Klebe- und Befestigungslösungen sowie grundsätzlich bei Bauteilanschlüssen und Durchdringungen muss das Hinterströmen mit Hilfe systemkonformer Materialien verhindert werden. Je nach System werden auch die Plattenstöße abgedichtet. • Wie bei allen Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der Gebäudehülle, trägt auch bei InnendämmSystemen die Raumlüftung wesentlich zu einer hohen und gesunden Luftqualität bei. Regelmäßiges kurzes Stoßlüften und/oder geeignete Lüftungseinrichtungen sorgen für den notwendigen Luftaustausch bei geringen Energieverlusten. 11 Eine Grundvoraussetzung für ein dauerhaft sicheres Innendämm-System ist ein funktionsfähiger Schlagregenschutz. Dazu gehört u.a. ein funktionstüchtiges Außenputzsystem. Ist dieses nicht vorhanden, kann es beispielsweise durch Aufbringen einer hydrophoben Fassadenbeschichtung (z. B. Anstrich oder Putz) hergestellt werden. Eine sorgfältige Planung und Ausführung von Details vermeidet Wärmebrücken: Die Hersteller von Innendämm-Systemen bieten durchdachte Lösungen, z. B. zur Einbindung von Geschossdeckenaufliegern (links), Innenwänden (Mitte) oder Fensterlaibungen (rechts) (Grafiken: BASF Wall Systems/FV WDVS). Innendämm-Systeme sind bei fachgerechter Planung und Verarbeitung dauerhaft funktionstauglich und schützen sicher vor Schimmel. Weiterführende Informationen enthält die Richtlinie des Fachverbands zur fachgerechten Planung und Ausführung von Innendämm-Systemen. 12 4 Sicherheit im System 4.1 Qualität und Sicherheit Wie im Abschnitt 3.2 beschrieben, werden Innendämm-Systeme auf die Anforderungen eines Objekts in Bezug auf vorhandene Bausubstanz und spätere Nutzung maßgeschneidert. Das gewährleistet die langfristige Funktion der Innendämmung und sorgt für ein dauerhaft gesundes wie angenehmes Raumklima. Die Hersteller bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Systemlösungen an, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Systemkomponenten werden unter Berücksichtigung bauphysikalischer Aspekte sorgfältig aufeinander abgestimmt. Systeme der im Fachverband organisierten Anbieter sind geprüft und haben sich in der Praxis bewährt. Bei fachgerechter Planung und Montage entsprechend der Richtlinie des Fachverbands sowie der systemspezifischen Montagehinweise übernehmen die Hersteller die Gewährleistung auf ihre Produkte. Innendämm-Systeme, die der Richtlinie des Fachverbands entsprechen, können am IDS-Qualitätssiegel erkannt werden. Es vermittelt Verbrauchern die Sicherheit, dass die Einzelkomponenten sorgfältig aufeinander abgestimmt sind. Bei der Verarbeitung eines Innendämm-Systems sollte der Bauherr auf das qualifizierte Fachhandwerk vertrauen. Es ist speziell ausgebildet, um alle Details sicher auszuführen, die für eine dauerhafte Funktion und den Gesundheitsschutz entscheidend sind. Zusammen mit der System-Gewährleistung des Herstellers erhält der Hauseigentümer somit ein hohes Maß an Investitionssicherheit. 13 4.2 Systemvarianten 4.2.1 Feuchteverhalten Bei der Verwendung von Innendämm-Systemen muss ein besonderes Augenmerk auf das Feuchtemanagement gerichtet werden. Wichtig ist, dass der Feuchtegehalt des Wandbildners nicht im Laufe der Zeit ansteigt. Dies kann durch zwei verschiedene Ansätze gelöst werden. a) Diffusionsdichte und diffusionsgebremste Systeme Das Grundprinzip diffusionsdichter Systeme besteht darin, ein Eindringen von Feuchtigkeit von der Raumseite in den Dämmstoff grundsätzlich mit Hilfe geeigneter Materialien und Konstruktionen zu verhindern. Man spricht dann von diffusionsdichten Systemen. Hierzu wird raumseitig zur Dämmebene eine Schicht mit hohem Diffusionswiderstand aufgebracht. Diese Schicht kann aus dem Dämmstoff selbst, aus einer Dampfbremsfolie oder aus Beschichtungsstoffen mit vergleichbarer Wirkung bestehen (siehe Systemaubau Seite 16 unten). Diffusionsgebremste Systeme weisen einen ähnlichen Aufbau auf wie diffusionsdichte Systeme. Der Diffusionswiderstand ist im Vergleich geringer und lässt einen Ausgleich zwischen unkritischen Feuchteeinträgen bei kühlen Außentemperaturen und Verdunstungen bei höheren Außentemperaturen zu. Weist der zu verwendende Dämmstoff selbst einen hohen Diffusionswiderstand auf, kann systemabhängig auf den Einbau einer separaten Abdichtungsebene verzichtet werden. So wird die relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum auf natürliche Weise reguliert. b) Kapillaraktive und diffusionsoffene Systeme Kapillaraktive und diffusionsoffene Systeme erlauben einen Dampfdiffusionsstrom in die Wand hinein, nehmen die anfallende Feuchtigkeit auf und transportieren sie kapillar an die rauminnere Oberfläche der Außenwand zurück. Dadurch wird das Feuchteniveau in der Wand dauerhaft auf ein unkritisches Maß reduziert. Zudem bleibt die Wand diffusionsoffen und kann Feuchtespitzen aus der Raumluft abpuffern. So wird die relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum auf natürliche Weise reguliert. 1 2 4 3 Mauerwerk Klebeschicht Dämmplatte Ein kapillaraktiver Systemaufbau nimmt die Raumfeuchte auf (1), speichert sie im System zwischen und verteilt sie kapillar um (2 + 3). Bei veränderten Bedingungen wird diese Feuchte dann wieder an die Raumluft (bei gesunkener Raumluftfeuchte) oder über das kapillar angebundene Mauerwerk nach außen abgegeben (4). So wird ein Aufschaukeln des Feuchtegehalts verhindert (Grafiken: Sto/FV WDVS). 14 4.2.2 Dämmstoffarten Dämmstoffe bestimmen wesentlich die Funktion und die Eigenschaften eines Innendämm-Systems. Zur optimalen Anpassung an die unterschiedlichen Einsatzverhältnisse steht eine Vielzahl moderner Dämmstoffe zur Verfügung. Die Auswahl des Dämmstoffs muss stets im Zusammenhang mit den objektspezifischen Anforderungen und der Systemwahl erfolgen. Für beschränkte Platzverhältnisse stehen Dämmstoffe mit besonders hohem Wärmedurchlasswiderstand zur Verfügung. Zur Dämmung von Details bieten die Hersteller des Fachverbands spezielle Lösungen. Darüber hinaus existieren Lösungen mit schlagfester Oberfläche für die Verwendung in stark beanspruchten Gebäudebereichen wie Fluren und Foyers. Innendämm-Systeme sind mit unterschiedlichen Dämmstoffen erhältlich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Geregelte Dämmstoffe nach DIN 4108-10 (Kurzzeichen WI) • Mineralwolle (MW) • Polystyrol-Hartschaum (EPS) • Polystyrol-Extruderschaum (XPS) • Polyurethan-Hartschaum (PUR) • Schaumglas (CG) • Holzwolle-Platten (WW) • Holzwolle-Mehrschichtplatten (WW-C) • Expandiertes Perlite (EPB) • Expandierter Kork (ICB) • Holzfaser (WF) Nicht geregelte Dämmstoffe mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ) bzw. europäischer technischer Zulassung (ETA) • Mineraldämmplatten • Perlite-Dämmplatten • Vakuumisolationspaneele • Zellulose • Calciumsilikatplatten • Pyrogene Kieselsäure/Aerogele • Dämmputze Je nach System kann der Dämmstoff in Verbundmaterialien integriert (z. B. Gipsplatten mit PUR- oder EPS-Schicht oder Bausteine mit Dämmstofffüllung) und/ oder werkseitig mit Kaschierungen versehen sein. 4.2.3 Befestigungsarten Abhängig von Systemaufbau, Dämmstoffeigenschaften und Zustand der Wandoberfläche werden Innendämm-Systeme auf verschiedene Weise innenseitig auf der Außenwand befestigt. a) Geklebte Systeme Wenn der vorhandene Wandaufbau tragfähig ist für eine Verklebung der Dämmplatten, werden die Dämmplatten mit systemspezifischen Klebern oder Klebemörteln am Untergrund befestigt. Eine Feuchteanreicherung durch Konvektion feuchtwarmer Raumluft hinter das IDS muss vermieden werden, um die dauerhafte Funktionstüchtigkeit des IDS zu gewährleisten. Daher werden die Dämmplatten meist vollflächig auf die Bestandskonstruktion aufklebt. Bei der Anwendung anderer Klebetechniken muss eine Hinterströmung durch geeignete Maßnahmen verhindert werden. Größere Toleranzen des Untergrunds oder Schadstellen sind zuvor durch einen geeigneten Ausgleichsputz zu egalisieren. Eine möglichst vollflächige Verklebung der Dämmplatten und eine sorgfältige Verarbeitung verhindern die Konvektion hinter das IDS. Fotos: Xella/FVWDVS (links), quick-mix/FV WDVS (rechts). 15 Systemspezifische Kleber erfüllen z. T. wichtige Zusatzfunktionen. Sie können z. B. eine feuchteverteilende Wirkung haben und sind speziell auf die mechanischen Eigenschaften des Dämmstoffs abgestimmt. Daher ist die Verwendung vom Systemanbieter vorgesehener Kleber entscheidend für die dauerhafte Funktion eines Systems. 1 - Klebe- und Funktionsschicht 2 - Dämmung 3 - Grundierung 4 - Unterputz 5 - Armierungsgewebe 6 - innenraumseitige Endbeschichtung Der dargestellte Systemaufbau ist beispielhaft. Andere Systeme können andere Aufbauten aufweisen. Bei geklebten Innendämm-Systemen wird die Dämmung direkt auf die Innenseite der Außenwand geklebt. Optional können die Dämmplatten zusätzlich verdübelt werden (Grafik: Sto/FV WDVS). b) Mechanisch befestigte Systeme Bei mechanisch befestigten Systemen erfolgt der Lastabtrag in die Außenwand über Dübel oder Befestigungsschienen. Mit Hilfe von senkrecht an der Wand montierten Befestigungsschienen können ungerade Innenwände oder größere Unebenheiten ausgeglichen werden. Die Dämmstoffe werden anschließend zwischen den Befestigungsschienen verlegt. Zur Herstellung einer luftdichten Ebene werden diese Systeme anschließend mit einer durchgehenden Trennebene abgeschlossen. 1 - Befestigungsleiste, mit Schrauben oder Dübeln an bestehender Wandkonstruktion befestigt 2 - Dämmung 3 - Diffusionsdichte oder diffusionshemmende Schicht 4 - Grundierung 5 - Unterputz 6 - Armierungsgewebe 7 - innenraumseitige Endbeschichtung Der dargestellte Systemaufbau ist beispielhaft. Andere Systeme können andere Aufbauten aufweisen. Bei mechanisch befestigten Innendämm-Systemen wird der Systemaufbau mit Dübeln und/oder Befestigungsschienen verankert (Grafik: Sto/FV WDVS). 16 c) Gespritzte Systeme Bei gespritzten Systemen wird eine wärmedämmende Schicht direkt auf den Wandaufbau gespritzt. Die wärmedämmende Schicht besteht z. B. aus einem Gemisch aus Putzmörtel und einem Dämmmaterial. Eine zusätzliche mechanische Befestigung ist nicht erforderlich. Anschließend wird ein systemspezifischer Oberputz aufgetragen. Innendämm-Systeme können auch maschinell auf die Bestandswand aufgespritzt werden (Foto: Isocell/FV WDVS). 4.2.4 Schlussbeschichtungen Zur individuellen Gestaltung des Innenraums steht eine Vielzahl unterschiedlicher Schlussbeschichtungen zur Verfügung. Der gestalterischen Freiheit sind fast keine Grenzen gesetzt: Putzoberflächen mit unterschiedlichen Strukturen und Farben, farbenfrohe Anstriche und mehr. Die Auswahl der Schlussbeschichtung wird stets auf die Eigenschaften des Systemaufbaus abgestimmt. Zusammen mit der angenehm warmen Wandoberfläche unterstreicht die Oberflächen- und Farbgestaltung das Wohlfühlklima innen gedämmter Räume nachdrücklich. Lebens(t)räume gestalten: Innendämm-Systeme bieten eine Fülle von Möglichkeiten (Foto: Remmers Baustofftechnik/FV WDVS). 17 5 Schlussbetrachtung Bei sorgfältiger Planung, objektspezifischer Systemauswahl und fachgerechter Verarbeitung bieten Innendämm-Systeme gesteigerten Wohn- oder Arbeitskomfort bei langfristig geringen Heizkosten. Sie steigern auf diese Weise zugleich den Wert einer Immobilie. Somit rechnet sich die Investition gleich mehrfach – bei den zu erwartenden steigenden Energiepreisen umso schneller. Und die Umwelt profitiert von einem deutlich geringeren CO2-Ausstoß der sanierten Immobilie. Weiterführende Hinweise: • Richtlinie zur Planung und Ausführung von Innendämm-Systemen des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme e. V. • Fördermittelratgeber: ständig aktualisiert unter www.innendaemm-systeme.de • Eine Übersicht der im Fachverband vertretenen Hersteller von Innendämm-Systemen finden Sie im Internet unter www.innendaemm-systeme.de Zur fachgerechten Planung und Ausführung von Innendämm-Systemen empfehlen wir die Auftragsvergabe an das qualifizierte Fachhandwerk. Wohnkomfort mit angenehmer Nebenwirkung: Innendämm-Systeme sind eine nachhaltige Investition in Bestandsimmobilien (Foto: Remmers/FV WDVS). 18 Diese Richtlinie können Sie bestellen unter www.innendaemm-systeme.de Technische Richtlinie zur Innendämmung von Außenwänden mit Innendämm-Systemen (IDS) Planung - Ausführung - Nutzungshinweise 19 Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V. IDSysteme – Innendämmung Fremersbergstraße 33 76530 Baden-Baden Germany Telefon: Fax: +49 7221-300989-0 +49 7221-300989-9 E-Mail: [email protected] Internet: www.innendaemm-systeme.de