INDUSTRIE Trafen sich dieses Jahr in Düsseldorf: Die Mitglieder des Fachverbandes WärmedämmVerbundsysteme. Technisches Marketing rückt stärker in den Mittelpunkt Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme tagt in Düsseldorf Vieles neu macht der Mai. In Abwandlung des bekannten Sprichwortes dürfte die Jahrestagung 2015 in die Geschichte des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS) eingehen: Zwei Drittel der Vorstandsämter wurden neu besetzt und inhaltlich sollen künftig technische Themen (noch) stärker als bisher im Fokus der Verbandsarbeit stehen, hieß es dazu in Düsseldorf. Die stimmberechtigten Mitglieder unter den rund 120 Teilnehmern der Jahrestagung wählten den bisherigen Vorstand Technik Rüdiger Lugert (Keimfarben) als Nachfolger von Lothar Bombös zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Fachverbandes (s. S. 79). In seiner Antrittsrede als neuer Vorstandsvorsitzender setzte Rüdi- ger Lugert die inhaltlichen WDVS-Schwerpunkte bei der Technik, Qualität und Wirtschaftlichkeit, eng verbunden mit dem Systemgedanken. „Technisches Marketing“ werde immer wichtiger für den Verband. Als Beispiele für dessen Realisierung nannte Lugert den neuen Leitfaden Innendämmsysteme 2.0 und die Technische Wechsel in der Geschäftsführung des Verbandes (v. l.): Ab dem 1. Juli 2015 wird Ralf Pasker, bisher Leiter Technik, neuer Geschäftsführer des FV WDVS. Er übernimmt die Position von Dr. Wolfgang Setzler, der den Verband insgesamt 19 Jahre leitete. FOTOS: FV WDVS 36 baustoffmarkt 6 / 2015 Systeminfo 6 Brandschutz, die aufgrund neuester Erkenntnisse und politischer Beschlüsse gerade wie-derum aktualisiert und zum Jahresende neu erscheinen wird. Der Internet-Auftritt des Verbandes präsentiert sich in Kürze mit noch mehr Nutzen, einfacher Menüführung und in neuem Look: www.heizkosten-einsparen.de wird im Schnitt mehr als 110 000-mal pro Monat aufgerufen, nun sind die Seiten auch kompatibel für Smartphones. Ralf Pasker, noch amtierender Leiter Technik, gab einen Komplettüberblick über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte in den verschiedenen Gremien und erläuterte den Teilnehmern die neue Struktur unterhalb des Steuerungskreises Technik. Hier werden künftig für alle Mitglieder zugängliche Fachgruppen zu den Themen Brandschutz, Dämmstoffe, Baurecht, Innendämmung und Zubehör eingerichtet, um die Aufgaben besser koordinieren und möglichst viele Mitglieder an der Entscheidungsfindung im Verband beteiligen zu können. Ein Höhepunkt im Vortragsprogramm der Jahrestagung bildete der Bericht von Rüdiger Schumann, Kommunikationschef der Innovation City Management GmbH Bottrop. Er skizzierte anhand der erfolgreichen Projektarbeit in der Ruhrgebietsstadt die „Energiewende von unten“, die nicht nur den klimagerechten Stadtumbau zum Ziel hat, sondern auch ganz konkret eine Reduzierung der CO2Emissionen um 50 % anstrebt und da-zu eine Sanierungsquote von 8,5 % bereits erreicht hat (Bundesdurchschnitt: 1,5 %). Das Erfolgsmodell aus Bottrop findet inzwischen eine Fortsetzung, nächstes größeres Projekt ist der ökologische Standumbau des Eltingviertels in Essen. Langlebigkeit von WDVS belegt Dass man im Fachverband nicht nur intensiver über Technik redet, sondern auch konkrete Ergebnisse präsentiert, wurde deutlich am Vortrag zum Recycling-Forschungsprojekt, den Dr. Wolfgang Setzler in Vertretung des erkrankten Dr. Klaus Breuer (Fraunhofer Institut für Bauphysik, IBP) hielt. Dessen Kollege Dr.-Ing. Hartwig Künzel setzte einen zweiten Akzent in dieser Richtung und berichtete erstmals über die neuesten Ergebnisse der IBPStudie zur Langzeitbewährung von WDVS. Durch die der Studie zugrunde liegenden Betrachtung in Abständen (1975, 1983, 1989, 1995, 2004, 2014) verfügt das IBP über 40 Jahre ermittelte Testwerte, die in vielen Details die Langlebigkeit von WDVS belegen: Der Wartungsaufwand bei den analysierten WDVS-Fassaden sei gering, die Dauerhaftigkeit der Systeme sehr gut. Das jüngste der Prüfobjekte (München) funktioniert seit 29, das älteste (Nürnberg) bereits seit 45 Jahren. „Alterungsverhalten und Wartungsaufwand sind bei Fassaden mit WDVS nicht anders zu bewerten als bei konventionell verputzten Außenwänden“, so Dr. Künzel. Der Wissenschaftler wies ausdrücklich auf die entscheidende Bedeutung von systemkompatiblem Material hin, dass bei der Überarbeitung bestehender Fassaden (z. B. Anstriche, Aufdopplung) unbedingt einzusetzen sei. Der Verband plant laut Ralf Pasker, den Grundgedanken der IBP Studie zur Beobachtung und Darstellung des Langzeitverhaltens auf unterschiedliche Systemaufbauten auszudehnen und auch hier entsprechend belastbare Daten zu sammeln. Über die Systemvielfalt bei WDVS allgemein veröffentlicht der Fachverband noch in diesem Jahr eine neue Fassung der Technischen Systeminfo. Den Abschluss dieser ereignisreichen Jahrestagung bildete eine Compliance-Schulung von Prof. Dr. Kai-Thorsten Zwecker (SGP Rechtsanwälte, Ulm). ■ Elf Tagungen – 1100 Teilnehmer Mall und Kronimus informieren zum Thema Regenwasser Die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung stand im Mittelpunkt einer Medienveranstaltung in Berlin, die Mall, Donaueschingen, und Kronimus, Iffezheim, organisiert hatten. Sie bildete den Abschluss von elf Fachtagungen zum Thema Regenwasser, an denen nach Unternehmensangaben bundes- weit mehr als 1 100 Fachleute aus der Wasserwirtschaft teilgenommen hatten. Während der Veranstaltung wurden auch die Ergebnisse einer Umfrage zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in Deutschland vorgestellt, an der 1900 Architekten, Ingenieuren und Behörden teilgenommen hatten. Demnach sehen 80 % der Befragten diese positiv; 97 % erwarten eine gleichbleibende bzw. verstärkte Nachfrage der Regenwasserbewirtschaftung in den nächsten Jahren. ■ Mineralisch Nicht brennbar Ohne Biozide weber.therm A 100 Premium-WDV-System mit AquaBalance-Putzen Überzeugen Sie Ihre Kunden mit den Vorteilen unserer mineralischen WDV-Systeme mit dem Blauen Engel. In Kombination mit den umweltschonenden AquaBalance-Putzen schützen sie Fassaden effektiv und dauerhaft vor Algen- und Pilzbewuchs – ohne Biozide. sg-weber.de/ gesund-daemmen Die Organisatoren und Referenten (v. l.): Markus Böll, Pressesprecher Mall, Martin Lienhard, Leiter technische Abteilung Mall, Dr. Harald Sommer, Ing.-Gesellschaft Sieker, Markus Grimm, Sprecher der Geschäftsführung Mall, und Martin Kronimus, Vorstandsvorsitzender Kronimus. FOTO: REDAKTION / PEN * gilt für AquaBalance-Fassadenputze in den WDV-Systemen A 100 und A 200 ab einer Dämmstärke von 140 mm