18.08.2009 Wärmeschutz und Klimaschutz kombinieren Fassadenmodernisierung mit WDVS spart zusätzlich auch noch Geld Deutschlands Gebäude müssen sparsamer werden. Diese Kernaussage im „Energiesparkompass 2009“ des Fachverbandes Wärmedämmverbund-Systeme (FV WDVS) ist eine entscheidende Herausforderung für Hausbesitzer und Vermieter in den nächsten Jahren. Die Studie zeigt, dass sich allein durch Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebestand fünfmal so viel Energie einsparen lässt, wie alle deutschen Atomkraftwerke 2007 insgesamt ins Netz eingespeist haben. Höhere Energieeffizienz sowie die deutliche Senkung des CO2-Ausstoßes sind lohnende Investitionen und mit vertretbarem Aufwand erreichbar. Wärmedämmverbund-Systemen (WDV-Systemen) kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Heizkostenbelastung der deutschen Haushalte hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Vorsichtig geschätzt werden die Energiepreise jährlich im Durchschnitt um fünf Prozent steigen. Kurzzeitige Pausen wie in diesem Jahr ändern am langfristigen Trend nur wenig. Bei einem Einfamilienhaus, das jährlich 3000 Liter Heizöl verbraucht, würden sich nach Berechnungen von Experten demnach die Kosten in den kommenden 20 Jahren auf ca. 80000 Euro belaufen. Da lohnt eine Modernisierung. Wer die Außenwände dämmt und die Heizanlage erneuert, spart mindestens rund 50 Prozent Energiekosten. Die Investition für diese Maßnahmen beläuft sich nach Berechnungen der Bausparkasse BHW auf etwa 24000 Euro, dafür reduzieren sich die Heizkosten in 20 Jahren um knapp 45000 Euro. Dabei gilt in jedem Fall: zuerst die Fassadendämmung durchführen, dann kann die Leistung der neuen Heizungsanlage an die niedrigeren 1/4 Verbrauchswerte angepasst und entsprechend kleiner dimensioniert werden. Energieeffizienzsteigerung heißt in diesem Zusammenhang das Stichwort. Das gilt auch bei der Wahl der Energieart. Dass vor dem Einsatz erneuerbarer Energien unbedingt erst eine Steigerung der Energieeffizienz liegen muss (zum Beispiel durch WDVS- Fassadendämmung), zeigte Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser von der Technischen Universität München bei einer Veranstaltung des FV WDVS sehr eindringlich: „Energieeffizienzsteigerung liegt in der Wirksamkeit um Faktor 10 über den erneuerbaren Energien“, so Hauser. Der Bauphysiker bemängelte, dass sich die Politik zu sehr auf erneuerbare Energien konzentriere, statt die Energieeffizienzsteigerung weiter zu forcieren. Das sei nicht nur eine Frage des Energieeinsparens: „Auch Behaglichkeit wird nicht durch Fotovoltaik erhöht, sondern durch eine Außenwanddämmung mit WDVS.“ Fassade streichen spart keinen Cent an Energiekosten Wenn Sie Ihr Haus neu streichen oder verputzen lassen sparen Sie nichts – Ihre Heizkosten bleiben so hoch wie zuvor. Mit einem WDVSystem sieht die Bilanz dagegen ganz anders aus. Hier eine Beispielrechnung: Wir nehmen ein freistehendes, 1964 in kompakter Bauweise errichtetes Einfamilienhaus, mit 165 m² Wohnfläche, zwei Vollgeschosse, Keller unbeheizt, Dachgeschoss beheizt, Ölheizung mit Kessel Baujahr 1990. Gesamtfläche der Außenwand: 276 m² Kosten in € pro m² Gerüst Anstrich + Nebenarbeiten Putz abschlagen Neuverputz + Nebenarbeiten WDVS + Nebenarbeiten Gesamtkosten €/m² nur Anstrich 7 23 0 0 0 30 Neuverputz 7 0 15 38 0 60 WDVS 7 0 0 0 93 100 Energieverbrauch ohne WDVS Energieverbrauch mit WDVS Energieeinsparung pro Jahr 47.700 kWh 34.400 kWh 13.300 kWh = 28% 2/4 Kosten in € pro m² Gesamtkosten f. 276 m² Mehrkosten des WDVS Energiekosteneinsparung/Jahr Energiekostensteigerung/Jahr nur Anstrich 8.280 19.320 0 Neuverputz 16.560 11.040 0 WDVS 27.600 0 931 7% 13.763,53 € Energiekosteneinsparung nach 10 Jahren Die zusätzlichen Kosten für die energiesparende Modernisierung von ca. 40 €/m² werden durch 1.100 € Heizkosteneinsparung pro Jahr finanziert. Im Beispiel rechnet sich das bereits nach 7 Jahren (bei gleichbleibenden Energierohstoffkosten) Quelle: Dämmoffensive Energieausweis ist Pflicht Energetische Modernisierungsmaßnahmen amortisieren sich also in einem überschaubaren Zeitraum. Und wer seine Immobilie verkaufen will, kann durch die Investition mit einem höheren Verkaufserlös rechnen, wer vermietet, findet schneller einen neuen Mieter für eine EnergiesparWohnung. Energetisch modernisierte Immobilien haben eine gegen null gehende Leerstandsrate. Bei unsanierten Wohnungen und Häusern beträgt diese bis zu 15 %. Inzwischen können Wohnungssuchende von Vermietern und Verkäufern die Vorlage des Energieausweises fordern. Er liefert vor allem in der Version als Bedarfsausweis vergleichbare Daten zur Energieeffizienz eines Gebäudes. Damit können Wohnungssuchende die Energiekosten ihres zukünftigen Heims abschätzen und in die Entscheidung über Kauf oder Miete einfließen lassen. Der Energieausweis ist für Neubauten bereits seit 2002 Pflicht, für Altbauten seit 2009. Das Bundesbauministerium schätzt, dass etwa 8 Millionen Gebäude vor 1965 erbaut und damit von der Pflicht zum Energieausweis betroffen sind. Die Prognosen gehen davon aus, dass jährlich etwa 800.000 Energieausweise ausgestellt werden. Die Energieausweise verpflichten nicht zur Sanierung, geben aber wirtschaftlich vertretbare Empfehlungen. In den nächsten Jahren werden laut Ministerium rund 2 Millionen Gebäude diesen Empfehlungen entsprechend energetisch saniert. Bis 2020 sollen mit den Maßnahmen knapp 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. WDV-Systeme leisten hierzu einen erheblichen Anteil. 3/4 Ein WDV-System ist das Kernstück jeder energetischen Fassadenmodernisierung. Es schützt das Haus wie eine zweite Haut gegen Hitze und Kälte von außen. Die Innenwände bleiben warm. Das sorgt für ein gesundes Raumklima und hohen Wohnkomfort im Haus. Darüber hinaus erfüllt ein solches wärmegedämmtes Haus alle gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Klimaschutz mit Eigennutz Ein Haus ohne Dämmung verbraucht durchschnittlich zwei Drittel mehr Heizöl, Gas oder Strom als ein Haus mit WDV-System. Dennoch wird bundesweit derzeit noch immer in acht von zehn Wohnungen zuviel Energie verheizt und so auch noch unnötig die Umwelt belastet. Viele machen sich über die Folgen keine Gedanken: Bei einem modernisierten und wärmegedämmten Haus wird nach 40 Jahren Nutzung soviel CO2 eingespart, wie bei der 25fachen Umrundung der Erde mit einem PKW entstehen würden. Mit einem WDV-System leisten Hausbesitzer einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – da zudem der Heizenergiebedarf sinkt, profitiert auch der eigene Geldbeutel. Denn die Energiepreise steigen fast täglich für jeden spürbar. Deshalb spielt für immer mehr Immobilienbesitzer die Einsparung von Primärenergie nicht nur bei Neubauten, sondern gerade auch bei der Sanierung von Altbauten eine wichtige Rolle. Die Kosten für eine energetische Modernisierung mit WDV4/4 Systemen liegen je nach Ausführung zwischen 80 und 130 Euro je Quadratmeter. Damit ist diese umweltschonende Art der Modernisierung nur unwesentlich teurer als eine normale Sanierung. Werden dann noch die dauerhaften Einsparungen durch den deutlich gesunkenen Heizenergiebedarf eingerechnet, fällt die Investition für ein WDV-System noch weniger ins Gewicht. Auch viele Vermieter ziehen in einer aktuellen qualitativen Umfrage des Fachverbandes WDV-Systeme ein positives Fazit: „Die Resonanz der Mieter, die in unseren energetisch sanierten Gebäuden wohnen, ist durchweg positiv. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und treiben das auch weiter voran“, bestätigt Klaus Schäffner, technischer Leiter der GAG Ludwigshafen, des größten Immobilienunternehmens der Pfalz im „Energiesparkompass 2009“ des FV WDVS. Seine Erfahrungen dürften auch andere Vermieter zu energetischen Sanierungen ermutigen: „Natürlich war anfangs oft auch eine Skepsis der Mieter zu spüren. Das Verständnis der Mieterschaft wird in der Tat nur über den Preis erreicht – Technik, Energetik und CO2-Einsparung spielen bei den meisten nur eine untergeordnete Rolle. Doch die erhöhte Kaltmiete konnten wir mit der eingesparten Heizenergie kompensieren. Außerdem haben wir Schimmelpilzbefall erfolgreich bekämpfen können und damit den Wert unserer Immobilien erheblich gesteigert“, bilanziert Schäffner. Bei der energetischen Fassadenmodernisierung sollte grundsätzlich nicht am falschen Ende gespart werden: Beauftragen Sie als Hausbesitzer nur ein qualifiziertes Fachunternehmen mit der Ausführung. Achten Sie darauf, dass nur ein geprüftes System verwendet wird, welches den Normenvorgaben entspricht und die Qualitätskriterien des FV WDVS erfüllt. DVD zum Bestellen Umweltbewusstes Bauen bzw. Sanieren mit WDV-Systemen ist ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz, da gut gedämmte Gebäude deutlich weniger Energie brauchen. Die professionelle Wärmedämmung wertet darüber hinaus ein Gebäude optisch auf und 5/4 verbessert den Wetter-, Schall- und Brandschutz. Dank der eingesparten Heizenergie profitiert auch der eigene Geldbeutel. Für alle Fragen rund um energetisches Bauen ist der Fachverband WDVS seit mehr als drei Jahrzehnten ein kompetenter Ansprechpartner. Eine kostenlose DVD mit Tipps und Informationen rund um klimaschützende WDVS-Maßnahmen können interessierte Hausbesitzer im Internet unter www.heizkosten-einsparen.de (Infobestelldienst) anfordern. Wer in eine energetische Modernisierung investiert und damit einen positiven Beitrag für die Umwelt leistet, bekommt Förderhilfen vom Staat. Die aktuellen Förderhilfen sind ebenfalls unter www.heizkosten- einsparen.de abrufbar. 6/4