Pharma-News

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Pharma-News
November 2010
Das Journal für die Offizin
Nummer 78
Themenübersicht
Editorial:
Auf Wiedersehen…
Neuheiten:
DAOSIN®
Generika von VALTREX®
ATRIPLA®
SAFLUTAN®
Wissenwertes:
Herpes Labialis
Sehr lästig und sehr verbreitet
Die Betreuung HIV-positiver Patienten
in der Apotheke
Verbesserungsmöglichkeiten?
Das Restless-Legs-Syndrom
Was tun, um ruhig zu bleiben?
In Kürze:
GLUCOPHAGE® - LIOSANNE® - LADONNA®
Tests
Bild des Monats :
Ein Bier, das gluschtig
macht…
Wieviel Histamin darf’s denn sein?
gegen Fieberbläschen oder Gürtelrose
3 in 1 gegen HIV
«Neuheit» gegen den Grünen Star
Editorial
Lang leben die Pharma-News!
Seit fast acht Jahren nehmen die Pharma-News für ihre Leserinnen und Leser neue Medikamente,
die sich auf den Markt drängen, unter die Lupe und fragen: Welche Vorteile bringen die Neuheiten
tatsächlich? Was sollen wir an unserer Beratung ändern? Worauf müssen wir Patienten, die ein
neues Medikament verschrieben bekommen, aufmerksam machen? Und manches mehr. Den Apothekenteams stellen wir hiermit ein exklusives Instrument zur Verfügung, das ihnen hilft, ihr Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten.
Es war mir ein grosses Vergnügen, dieses Projekt von Beginn an mit meinem Freund Pierre Bossert und einem motivierten und kompetenten Redaktionsteam zu führen. Diese Zusammenarbeit
habe ich als ein seltenes und bereicherndes Privileg erlebt. Die Pharma-News sind heute, zumindest glaube ich das, zu einer Institution in der schweizerischen Apothekenwelt geworden, und darauf sind wir sehr stolz. Zumindest bestätigt uns der Erfolg, dass unser Journal einem echten Bedürfnis der Apothekenteams entspricht.
Nach acht Jahren ist dennoch für mich die Zeit gekommen, die Fackel weiterzugeben. Dr. Jérôme
Berger, ein junger dynamischer Apotheker, der im Bereich Fortbildung bereits aktiv ist, übernimmt
meinen Platz. Ich bin überzeugt, dass er eine ganz persönliche Note einbringt und mit viel Begeisterung dazu beiträgt, das Journal weiter zu entwickeln.
Im Namen des gesamten Redaktionsteams bedanke ich mich für Ihre Treue und wünsche Ihnen
nun, wie jeden Monat, viel Spass beim Lesen!
Jérôme Berger
Julia Farina
Pierre Bossert
Caroline Mir
Marie-Thérèse Guanter Germanier
Christophe Rossier
Séverine Huguenin
Martine Ruggli
Neuheiten
DAOSIN® (Diaminoxidase)
Der Hersteller Xanapharm hat anfangs Juli das Präparat DAOSIN® auf dem Schweizer Markt als Nahrungsergänzungsmittel registriert. Das Produkt enthält das Enzym Diaminoxidase (DAO), welches aus
Schweinenieren gewonnen wird. Die Diaminoxidase kann Histamin und andere biogene Amine
abbauen. Beim Menschen wird es im Darm, den
Nieren und in der Plazenta produziert und spielt
somit eine wichtige Rolle beim Abbau des mit Lebensmitteln eingenommenen Histamins.1
Gemäss Hersteller ist DAOSIN® in der Lage « die
aus Lebensmitteln aufgenommene Histamin-Menge
1
L. Maintz, N. Novak, Histamine and histamine intolerance, Am. J. Clin. Nutr., 2007, 85: 1185-96.
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zu reduzieren ».2 Dank des erhöhten Histamin-Abbaus soll DAOSIN® die Histamin-Intoleranz lindern.
Unter Histamin-Intoleranz / Histaminose versteht man die Unverträglichkeit des über die Nahrung
aufgenommenen Histamins, deren Ursache auf einem Missverhältnis zwischen Zufuhr und Abbau
des Histamins im Darm beruht. Eine erhöhte nahrungsmittelbedingte Histamin-Zufuhr (siehe Tabelle 1) oder eine übermässige endogene Produktion sind mögliche Gründe für dieses Ungleichgewicht. Am häufigsten liegt aber eine Abbaustörung in Folge einer mangelnden Funktion des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO), bzw. einer Hemmung des Enzyms durch Substanzen wie Alkohol oder Medikamente (Morphin, Verapamil, Acetylcystein usw.) vor. Mögliche
Symptome nach Aufnahme Histamin-reicher Nahrung sind z.B. eine verengte oder rinnende Nase,
Asthma, Nesselsucht, Juckreiz, Magen-Darm-Störungen, Kopfschmerzen, Hypotonie und Herzrhythmusstörungen.
Tabelle 1: Histamin-reiche Lebensmittel1,4
Fleisch
Geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken
Fisch
Thunfisch, Makrele, Sardinen, Hering (insbesondere Fischkonserven
oder geräucherter Fisch)
Käse
Gereifte Käsesorten, Gouda, Emmental, Greyerzer, Parmesan u.a.
Gemüse
Sauerkraut, Spinat, Auberginen, Ketchup, eingelegte Gemüse
Früchte
Zitrusfrüchte, Erdbeeren
Pilze
Steinpilze, Morcheln
Getränke
Wein, Bier, Champagner
Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Allergien ist die Histamin-Intoleranz unterdiagnostiziert. Dabei
sollen 1% der Bevölkerung davon betroffen sein.1 Die Diagnose wird gestellt, wenn der Patient
unter mehr als zwei typischen Symptomen leidet und diese durch eine Histamin-arme Diät gelindert werden. Die Bestimmung der DAO-Aktivität im Serum hat sich hingegen für die Diagnose
nicht bewährt.3
Die Grundlage der Behandlung besteht in einer Reduktion des mit der Nahrung zugeführten Histamins durch Einhalten einer Histamin-armen Diät. Ausserdem sind Medikamente und Substanzen
wie Alkohol, die die Aktivität der DAO hemmen, zu vermeiden. In akuten Fällen werden hochdosierte Antihistaminika eingesetzt.1
Als therapeutische Alternative wird die Zufuhr von DAO, z.B. in Form von DAOSIN® diskutiert.1,4 Dieser Ansatz wurde aber bis anhin in keiner klinischen Studie geprüft. Aus diesem Grunde
können wir uns weder zur Wirksamkeit noch zum Nutzen von DAOSIN® äussern. Aus unserer
Sicht sind weitere Studien nötig, bevor wir das Präparat in der Apotheke empfehlen können.
Die Empfehlungen zur Einnahme von DAOSIN® sind zwei Kapseln zweimal täglich, vor den
Hauptmahlzeiten. Das Präparat ist in Packungen mit 30 Kapseln erhältlich. Der empfohlene Preis
beträgt 67.80 Franken (NL) für nur eine Behandlungswoche!
2
courrier Xanapham aux pharmaciens
B. Töndury1, B. Wüthrich, P. Schmid-Grendelmeier, B. Seifert , B.K. Ballmer-Weber, Histaminintoleranz: Wie sinnvoll ist die Bestimmung der Diaminoxidase-Aktivität imSerum in der alltäglichen klinischen Praxis?, Allergologie,
Jahr gang 31, Nr. 8/2008, S. 350–356
4
B. Wüthrich, Histaminintoleranz Fakt oder Fiktion ? TMJ, Allergologie, 2009, 29-31.
3
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DAOSIN® – wichtig für die Beratung:
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Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung der Histamin-Intoleranz
Ein teures und nicht krankenkassenpflichtiges Mittel ohne belegte Wirksamkeit
Dosierung: zwei Kapseln zweimal täglich vor den Hauptmahlzeiten
Bei Histamin-Intoleranz ist eher eine Histamin-arme Diät zu empfehlen (Wurstwaren, Käse,
Konserven, usw. sind zu vermeiden). Auch der Alkoholkonsum sollte vermindert werden.
GENERIKA VON VALTREX® (Valaciclovir)
Mit dem Ende des Patentschutzes für VALTREX® (Valaciclovir) ist mit einer Welle von neuen
Generika zu rechnen: VALACICLOVIR MEPHA®, SANDOZ®, HELVEPHARM®, SPIRIG®,
STREULI®, TEVA®, ACTAVIS®. Als Antwort darauf kündigt GlaxoSmithKline eine Preissenkung für Anfang November an.5
Valaciclovir ist ein Virostatikum. Es handelt sich dabei um eine Prodrug von Aciclovir (enthalten
in ZOVIRAX® und Generika), d.h. sie wirkt erst, nachdem sie im Körper in Aciclovir umgewandelt wurde.6 Der Vorteil von Valaciclovir liegt in einer schnelleren Resorption aus dem Darm und
einer höheren Bioverfügbarkeit. Dadurch können die Anzahl der einzunehmenden Tabletten und
die Einnahmefrequenz reduziert werden.7
Die Gürtelrose wird durch das zur Familie der Herpesviren gehörende Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst und tritt meist
bei älteren Menschen oder solchen mit einem geschwächten Immunsystem auf (durch Stress, in Folge anderer Erkrankungen wie
beispielsweise bei AIDS, oder durch eine immunsupprimierende Therapie (Cortison, Interferone, Medikamente gegen Abstossungsreaktionen). Das Virus wird häufig bereits in der Kindheit übertragen und verursacht in dieser Lebensphase die Windpocken. Nach Abklingen der Windpocken im Körper verbleiben die Viren latent in den Nervenwurzeln des Rückenmarks, den so
genannten Spinal-Ganglien, sowie in den Ganglien der Hirnnerven, wo sie später, etwa durch Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder in seltenen Fällen auch durch Sonneneinwirkung (UV-Licht!) reaktiviert werden können. Die Krankheit äussert sich
hauptsächlich in einem schmerzhaften, streifenförmigen Hautausschlag mit Blasen auf einer Körperseite, der dadurch entsteht,
dass die Entzündung von einem Nerv (z. B. eines Ganglions) auf das umliegende Dermatom, d.h. das zugehörige Hautareal,
übergreift.
Zur Behandlung dienen hauptsächlich Hygienemassnahmen, um eine Superinfektion der geschädigten Hautstellen zu verhindern.
Bei Schmerzen sollte eine schmerzlindernde Behandlung mit Paracetamol oder leichten Opioid-Analgetika (Codein) durchgeführt werden. NSAR sind zu vermeiden. Ein Zusammenhang zwischen NSAR und dem Auftreten schwerer Hautläsionen (z.B.
Abzesse) wurde nämlich bei Gürtelrose nachgewiesen.5 Bei starken Schmerzen, Verdacht auf Zoster ophthalmicus oder bei
Risikopatienten wird eine Behandlung mit einem Virostatikum (Valaciclovir) innerhalb der ersten drei Tage nach dem Auftreten
der Bläschen empfohlen.5
Bei 90% der Betroffenen ist die Erkrankung harmlos und heilt nach zwei bis vier Wochen auch ohne eine medikamentöse Therapie ab. Die Behandlung einer postherpetischen Neuralgie, die noch Wochen und Monate nach einer Gürtelrose auftreten kann, ist
hingegen oft sehr schwierig. Medikamente wie Lokalanästhetika (z.B. XYLOCAIN®), Antiepileptika (z.B. NEURONTIN®) oder
Antidepressiva (z.B. TRYPTIZOL®) kommen mit unterschiedlichem Erfolg zum Einsatz. Ein ungenügend behandelter Zoster
ophthalmicus kann durch Hornhautvernarbung eine teilweise oder vollständige Erblindung zur Folge haben. Für weitere Informationen siehe PN 70.
Zu den Indikationen von Valaciclovir gehören u.a. die Therapie der Gürtelrose mit einer Dosierung
von 1000 mg dreimal täglich während sieben Tagen.8 Die medikamentöse Behandlung sollte spätestens 72 Stunden nach Auftreten der Symptome eingeleitet werden, da das Arzneimittel nur
wirksam ist, solange die Viren in der Replikationsphase sind.9 Valaciclovir reduziert zudem Dauer
und Ausmass der Zoster-assoziierten Schmerzen und ist bei der akuten und Post-Zoster-Neuralgie
5
La Revue Prescrire 2009; 29 (n° 314): pp. 906
Martindale online
7
La Revue Prescrire 2003; 23 (n° 244): pp. 736
8
Kompendium Online
9
www.therapeutique-dermatologique.org
6
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wirksam. Valaciclovir verhindert auch die Vermehrung der Viren bei immunsupprimierten Patienten.10
Valaciclovir wird ausserdem zur Behandlung und Prävention von Herpes-Simplex-Infektionen der
Haut, Schleimhaut und der Genitalien (siehe unser Artikel zum Thema Herpes auf den Seiten 8-10)
verschrieben. Die übliche therapeutische Dosierung beträgt 500 mg zweimal täglich während fünf
bis zehn Tagen. Zur Prävention bei immunkompetenten Patienten reicht eine Dosierung von 500
mg einmal täglich aus.8 Valaciclovir scheint zudem die Abheilung von Herpes-bedingten Läsionen
zu beschleunigen.
Wichtigste unerwünschte Wirkungen sind Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Da
Aciclovir hauptsächlich über die Niere ausgeschieden wird, muss die Dosierung bei Patienten mit
Niereninsuffizienz angepasst werden. In der Schwangerschaft sollte Valtrex® nur in der empfohlenen Dosis angewendet werden und nur, wenn eindeutig erforderlich.8
GENERIKA VON VALTREX® - wichtig für die Beratung:
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Virostatikum zur Behandlung der Gürtelrose und zur Behandlung und Prävention von Herpes-Simplex Infektionen
Dosierung: 500 mg einmal täglich bis zu 1 g dreimal täglich, je nach Krankheitsbild
Es sind keine gravierenden unerwünschten Wirkungen zu erwarten: manchmal treten
Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen auf.
ATRIPLA® (Efavirenz + Emtricitabin + Tenofovir)
Eine antiretrovirale Therapie ist immer eine Kombinationstherapie. Da das HI-Virus rasch resistent wird, müssen stets
Substanzen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen miteinander
kombiniert werden. In der Filmtablette ATRIPLA® werden
drei in der HIV-Therapie bewährte Hemmstoffe der reversen
Transkriptase aus verschiedenen Substanzgruppen mit einander kombiniert: STOCRIN® (Efavirenz) + EMTRIVA®
(Emtricitabin) + VIREAD® (Tenofovir). Die zwei letzten waren bereits in TRUVADA® kombiniert.
Somit handelt es sich hier nicht um eine neue Behandlung von
HIV, sondern um eine neue Darreichungsform. ATRIPLA®
kann als Monotherapie oder auch in Kombination mit anderen
HIV-Präparaten angewendet werden.
Das wichtigste Problem im Zusammenhang mit diesem neuen
Kombinationspräparat die ideale Einnahmezeit der Tabletten:
‐ Im Registrierdossier wird empfohlen, die Tabletten nüchtern (eine Stunde vor oder zwei
Stunden nach dem Essen) einzunehmen, um die unerwünschten Wirkungen von Efavirenz
zu vermindern.
‐ Leider reduziert eine nüchterne Einnahme die Bioverfügbarkeit von Tenofovir um 35%.
Demzufolge würde eine getrennte Einnahme der beiden Wirkstoffe eine bessere Verträglichkeit
und Wirksamkeit ermöglichen.11 Unter dem Aspekt der Patienten-Compliance bzw. Adhärenz, die
10
11
La Revue Prescrire 2007; 27 (n° 283): pp. 365
La Revue Prescrire, 2009; 29 (n° 309): pp. 501
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bei der antiretroviralen Therapie ganz besonders bedeutsam ist, erscheint hingegen die einmal tägliche Einnahme nur einer Tablette wünschenswert.
ATRIPLA® wird einmal täglich eingenommen, am besten vor dem Schlafengehen, da dann manche zentrale Nebenwirkungen von Efavirenz, wie z.B. Schwindelgefühl oder Benommenheit, weniger störend sind. ATRIPLA® muss jeden Tag eingenommen werden, und die Patienten sollten
unbedingt darüber informiert werden, wie wichtig es ist, dass sie keine Einnahme von ATRIPLA®
auslassen. Haben sie dennoch eine Einnahme vergessen, sollten die Patienten diese so schnell wie
möglich innerhalb der nächsten 12 Stunden nachholen und die nächste Dosis dann zur gewohnten
Zeit einnehmen. Sind mehr als 12 Stunden verstrichen, dürfen sie die ausgelassene Einnahme nicht
mehr nachholen und müssen einfach die nächste Dosis zur gewohnten Zeit einnehmen.12
Bekanntermassen verursachen antiretrovirale Medikamente viele, zum Teil auch schwerwiegende,
unerwünschte Wirkungen. Die wichtigsten unerwünschten Wirkungen von Efavirenz sind Depression mit Selbstmordgedanken, psychiatrische Störungen, sowie Hautreaktionen mit Juckreiz. Die
anderen beiden Wirkstoffe in ATRIPLA® können Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und
Schwindel hervorrufen.
ATRIPLA® ist in der Schwangerschaft streng kontraindiziert. Frauen dürfen während der Behandlung mit ATRIPLA® und in den ersten zwölf Wochen danach nicht schwanger werden. Frauen im
gebärfähigen Alter müssen vor Beginn der Therapie einen Schwangerschaftstest durchführen und
während der Behandlung mit Atripla gleichzeitig zuverlässige mechanische Verhütungsmittel (z.B.
Kondome) und eine andere empfängnisverhütende Methode einschliesslich oraler (Pille) oder anderer hormonelle Verhütungsmittel (z.B. Implantate, Injektionen) anwenden.
Wichtig: Einem Patienten unter ATRIPLA® dürfen keine Johanniskrautpräparate (z.B. JARSIN®,
REMOTIV®) empfohlen werden. Johanniskraut reduziert die Blutkonzentration von Efavirenz und
somit seine Wirksamkeit.12 Generell ist bei HIV-Patienten aufgrund der vielen Interaktionsmöglichkeiten mit Johanniskraut Vorsicht geboten.
ATRIPLA® - wichtig für die Beratung:
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Antiretrovirale Therapie gegen HIV, in einer Tablette kombiniert
Nichts Neues, da die drei Wirkstoffe bereits bekannt sind. ATRIPLA® = STOCRIN® +
TRUVADA®
Dosierung: Eine Tablette einmal täglich vor dem Schlafengehen
Cave Depressionsrisiko unter Efavirenz, denn besondere Vorsicht ist bei Patienten mit psychiatrischen Störungen in der Anamnese geboten
Streng kontraindiziert in der Schwangerschaft
Johanniskrautpräparate vermeiden
SAFLUTAN® (Tafluprost)
Mit SAFLUTAN® steht den Augenärzten ein neues Medikament zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks
bei Offenwinkelglaukom (Grüner Star) und okulärem
Hochdruck zur Verfügung. Es handelt sich wie bei LUMIGAN®, XALATAN® und TRAVATAN® um ein
Prostaglandin-Analogon, das den Augeninnendruck
senkt, indem es den uveoskleralen Abfluss von Kam12
Compendium suisse des médicaments, Documed SA 2010, online
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merwasser verstärkt.13 In Vergleichsstudien mit LUMIGAN® war SAFLUTAN® nicht überlegen,
was die Senkung des Augeninnendrucks anbelangt.
SAFLUTAN® ist in Einzeldosen erhältlich, die frei von Konservierungsmitteln sind, und muss bis
zum Gebrauch im Kühlschrank gelagert werden.14 Nach dem ersten Öffnen eines Folienbeutels
dürfen die Einzeldosen maximal 28 Tage lichtgeschützt, möglichst im Originalfolienbeutel, aufbewahrt werden. Es ist aber nicht mehr nötig, sie im Kühlschrank zu lagern.14
Update Grüner Star (Glaukom):15,16
Der Begriff "Grüner Star" (Glaukom) fasst eine Vielzahl von Augenerkrankungen zusammen, die durch eine Schädigung des Sehnervs letztlich zum Erblinden führen. Charakteristisch ist ein kontinuierlicher Verlust von Nervenfasern,
was an der Austrittsstelle des Sehnervs (Papille) bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf als zunehmende Aushöhlung
(Exkavation) sichtbar wird. Dies führt zu charakteristischen Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) und schliesslich zur
Erblindung des Auges. Als wichtigster Risikofaktor wird ein zu hoher Augeninnendruck angesehen.
Anatomisch unterscheidet man Offenwinkel- und Engwinkel-Glaukome. Offenwinkelglaukome sind weit häufiger und
verlaufen meist chronisch und unbemerkt, während die selteneren Engwinkelglaukome zum schmerzhaften Glaukomanfall führen können, bei dem unbehandelt innerhalb kurzer Zeit eine akute Erblindung droht. Beim akuten Glaukomanfall muss der Patient umgehend zu einem Augenarzt weitergeleitet werden. Zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms werden einerseits Medikamente angewendet, die die Produktion des Kammerwassers aus dem Ziliarkörper vermindern - wie Betablocker (Timolol in TIMOPTIC®, NYOLOL®, TIMO COMOD®, usw.), Carboanhydrasehemmer
(TRUSOPT®, AZOPT®) und Alphasympathomimetika (ALPHAGAN®).
Prostaglandin-Analoga (LUMIGAN®, XALATAN®, TRAVATAN®, SAFLUTAN®) erhöhen die Durchlässigkeit des
Ziliarkörpers, wodurch der sogenannte nicht konventionelle Abfluss bzw. uveosklerale Abfluss (zwischen Aderhaut
und Lederhaut) gesteigert wird.
In der Regel beginnt man die Behandlung mit einem Betablocker und ergänzt sie nötigenfalls mit einem ProstaglandinAnalogon.
Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich abends ein Tropfen SAFLUTAN®, das in den
Bindehautsack des betroffenen Auges gegeben wird. Die Anwendung darf nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, da eine häufigere Anwendung die Wirksamkeit vermindern kann. Ein Einzeldosenbehältnis reicht für die Behandlung beider Augen, der Rest muss unmittelbar nach der Anwendung entsorgt werden. Wie bei vielen anderen Augenpräparaten wird empfohlen, den unteren
Tränenkanal mit dem Zeigefinger leicht abzudrücken, um die systemische Resorption des Arzneistoffes und somit das Auftreten von unerwünschten Wirkungen zu verringern.14 Sind mehrere Augentropfen bzw. -salben verordnet, sollte man jedes Medikament mindestens fünf Minuten lang
wirken lassen, bevor man das nächste verabreicht. Augentropfen sind vor Augensalben zu verabreichen.14
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen betreffen lokale Reizungen am Applikationsort: Augenjucken, -brennen,
-schmerzen, verschwommenes Sehen und Entzündung der
Hornhaut (Keratitis) oder der Augenlider (Blepharitis). Die
Patienten müssen vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit
eines verstärkten Wachstums der Augenwimpern, einer Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und einer verstärkten Irispigmentierung informiert werden. Dies erklärt vielleicht, warum in den USA LUMIGAN® eine neue Indikation in der
Kosmetik als « eyelash enhancer » (Wimpernverstärker) gefunden hat.13 Einige dieser Veränderungen können dauerhaft sein und ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben, vor
13
Pharma-Kritik, 2009 ; 17 : 65-67
Compendium suisse des médicaments 2010
15
La Revue Prescrire, Janvier 2006 ; Idées-Forces : « Glaucomes chroniques à angle ouvert » (268) : p.1-6
16
Société suisse d’ophtalmologie, groupe glaucome : www.glaukompatienten.ch
14
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allem wenn nur ein Auge behandelt wird. Um eine Dunkelfärbung der Haut des Augenlids zu verhindern, wird empfohlen die überschüssige Lösung von der Haut abzuwischen.
Systemische Wirkungen hingegen sind sehr selten: Kopfschmerzen, Müdigkeit und Magen-DarmStörungen werden erwähnt.13 Interaktionen sind nicht bekannt. Aus Sicherheitsgründen soll
SAFLUTAN® schwangeren und stillenden Frauen nicht verabreicht werden.14
SAFLUTAN® - wichtig für die Beratung:
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Neues Augenpräparat zur Senkung des Augeninnendrucks bei Offenwinkelglaukom
Einmal täglich abends einen Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auges
Vor Gebrauch im Kühlschrank lagern; nach dem ersten Öffnen des Folienbeutels dürfen die
Einzeldosen maximal 28 Tage lichtgeschützt bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.
Veränderungen der Augenwimpern und der Irispigmentierung sind möglich, was ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben kann, wenn nur ein Auge behandelt
wird. Patienten müssen hierüber informiert werden und sollten ausserdem dazu angehalten
werden, die überschüssige Lösung von der Haut abzuwischen.
Wissenswertes…
HERPES LABIALIS
Lippenherpes («Fieberbläschen») befällt in der Regel Haut und Schleimhaut der Lippen, und äussert sich in kleinen, juckenden Bläschen, die häufig in Gruppen auftreten. Er wird meistens durch
das Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV-1), manchmal auch durch das vom Typ 2 (HSV-2, im Allgemeinen verbunden mit Herpes genitalis) verursacht. Die Infektion ist für Personen mit gutem
Gesundheitszustand harmlos. Die Hälfte der Erwachsenen mit Herpes labialis macht jährlich mindestens zwei Schübe durch.17
Herpes genitalis
Das HSV-1 ist sehr verbreitet: Je nach WeltEs handelt sich um eine sexuell übertragbare Krankheit (engl.
region weisen 60-98% der Erwachsenen Ansexually transmitted disease = STD), die sich in kleinen,
tikörper gegen dieses Virus auf, d.h. sie sind
schmerzhaften Läsionen an den Geschlechtsorganen äussert,
meist verursacht durch HSV-2, aber auch durch HSV-1. Wie
Träger des HSV-1.19 Die Mehrzahl der infibeim Lippenherpes durchläuft die Infektion zwei Phasen. Eine
zierten Personen entwickelt aber nie SymAnsteckung ist nicht voraussehbar, da 20% der Infizierten
ptome.18,19
keine Symptome zeigen und nicht wissen, dass sie Virusträger
Die Infektion durchläuft zwei Phasen:
sind. Genitalherpes wird in den meisten Fällen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen. Das Virus dringt über
mikroskopisch kleine Läsionen in der Haut und den Schleimhäuten in den Körper ein. Eine indirekte Übertragung via Gegenstände ist unmöglich. Bei gesunden Personen ist eine Infektion im Allgemeinen harmlos. In seltenen Fällen kann das
Virus eine Meningitis oder eine Enzephalitis verursachen.
1. Die Erstinfektion (sog. Primoinfektion) verläuft in den meisten Fällen
asymptomatisch. Wenn nicht, so sind
Gingiva-Stomatitis (Entzündung der
Schleimhäute der Mundhöhle und des
Zahnfleischs) und Pharyngitis die häufigsten Infektionszeichen. Eine Spontanheilung erfolgt innert 10-14 Tagen. Das Virus wird aber nicht vollständig eliminiert, sondern nistet
sich daraufhin in einem Nervenganglion ein, wo es latent infektiös bleibt.18
2. Die sekundäre Infektion entspricht einer Reaktivierung des Virus, ohne Zusammenhang mit
einem kürzlich erfolgten Kontakt mit einer infizierten Person.18 Sie ist charakterisiert durch
17
La Revue Prescrire 2008; 28 (300): 760-761
www.passeportsante.net
19
Rev Med Liège 2008; 63 (11): 643-649
18
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lokalisierte Rezidive an einer begrenzten Stelle um den Mund herum (oft an der gleichen
wie bei der Primoinfektion). Es gibt aber auch Patienten, die nie einen zweiten Schub
durchmachen.20 Die Infektion beginnt mit einem Prickeln, Stechen und Brennen am Lippenrand und eventuell auf dem angrenzenden Hautareal. Einige Stunden später erscheint
ein roter Fleck, der schnell von einer Gruppe schmerzender, kleiner Bläschen mit einem
Durchmesser von zwei bis vier Millimetern überdeckt wird. Die mit Flüssigkeit gefüllten
Bläschen platzen schliesslich und bilden eine gelbliche Kruste. Diese fällt innert sieben bis
acht Tagen ab, ohne eine Narbe zu hinterlassen. Im Allgemeinen nehmen die Rezidive und
die Intensität der Symptome mit der Zeit ab.18,21 10 bis 30% der Erwachsenen sind von einer Sekundärinfektion betroffen.19
Die Primoinfektion erfolgt hauptsächlich in der Kindheit, meist vor dem fünften Geburtstag.17 Das
Virus wird von Person zu Person übertragen und kann auch innerhalb eines Individuums von den
Lippen auf andere Körperteile (Augen, Mundhöhle, Nase, Geschlechtsorgane, Finger) verschleppt
werden.
Erkrankte Personen können das Virus über die in den Bläschen vorhandenen Flüssigkeit bei direktem Kontakt auf andere übertragen, und zwar bis zum Auftreten der Kruste. Es kann aber auch
durch das Ausatmen von Tröpfchen durch asymptomatische Träger auf andere Personen übertragen
werden.21
Lippenherpes darf nicht verwechselt werden mit andern Affektionen der Haut wie Impetigo, Akne,
Ekzem, Mundwinkelrhagaden, Herpes Zoster der Lippen, Hand-Fuss-Mund-Krankheit, etc. Im
Zweifelsfall ist es empfehlenswert, eine ärztliche Meinung einzuholen, da eine spezifische Therapie nötig sein kann.17
Rezidive können spontan oder als Folge diverser Situationen auftreten:
- Angst, Stress, Müdigkeit
- Erkältung, Fieber
- Sonnenexposition und ultraviolette Strahlen
- lokale Traumata (zahnärztliche Behandlung, Schnitt, Rhagaden)
- Menstruation
- Therapie mit Immunosuppressiva
- u.a.
Ein Herpes am Auge kann
eine Entzündung der Lids,
der Bindehaut, der Iris, der
Retina oder der Hornhaut
nach sich ziehen. Der Befall
der Hornhaut kann die Sehkraft bis zur Blindheit einschränken.20
Empfindlichen Personen wird geraten, im Sommer wie im Winter einen Lippenbalsam mit Schutzfaktor SPF 15 oder höher anzuwenden. In jedem Fall müssen die Lippen regelmässig befeuchtet
werden, da trockene und gesprungene Lippen das Terrain für eine Reaktivierung des Virus ebnen.18
Behandlung
Es gibt keine Therapie, die das Virus aus dem Organismus eliminiert.
1. Die Behandlung der Primoinfektion zielt vor allem auf eine
Linderung der damit verbundenen Symptome (Fieber, Schmerzen, etc.). Eine antivirale Therapie wird nur empfohlen bei einer sehr schweren Erkrankung und/oder bei Kindern zwischen
drei Monaten und einem Jahr, da deren Immunsystem noch
nicht genügend ausgebildet ist, um die Infektion wirksam zu
bekämpfen.19
2. Infektions-Rezidive heilen spontan innert sieben bis zehn Tagen und brauchen prinzipiell keine Behandlung.
20
21
www.cbip.folia, antiviraux dans les infections par le virus Herpes simplex
Th. Habif: Maladies cutanées, Elsevier Masson SA, 2008
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a. Elementare Hygieneregeln müssen eingehalten werden, um die Ausbreitung des Virus
zu verhindern:
o Läsionen in Ruhe lassen und Hände nach der Pflege waschen
o Dinge, die mit den Lippen in Kontakt kommen (Glas, Besteck, Strohhalm, Lippenstift, etc.) nicht austauschen
o Lippenkontakt im Schub vermeiden, vor allem mit Säuglingen.
b. Im Fall einer bakteriellen Sekundärinfektion kann zusätzlich ein Antiseptikum angewendet (MERFEN®, BEPANTHEN® PLUS, etc.) und bei Schmerzen Paracetamol eingenommen werden.
c. Hydrokolloid-Pflaster (z.B. COMPEED® HERPESBLÄSCHEN-PATCH) begünstigen
die Abheilung.19
d. Der Markt bietet topische Medikamente an, ihre Wirksamkeit wird aber widersprüchlich beurteilt.20 Die Anwendung von Aciclovir (ZOVIRAX® und Generika) oder Penciclovir (FENIVIR®) als Creme, fünfmal täglich während vier Tagen, scheint die Dauer
des Herpes-Schubs leicht zu verkürzen, wenn die Behandlung sofort beim Auftreten der
ersten Symptome begonnen wird. Die beiden Wirkstoffe zeigen eine vergleichbare und
bescheidene Wirksamkeit; weder stillen sie den Schmerz, noch verhindern sie Rezidive.22,20,23
e. Eine orale Therapie wird nur in schweren Fällen in Betracht gezogen. Studiendaten zeigen, dass Aciclovir
(ZOVIRAX® und Generika) und Valaciclovir
(VALTREX® und Generika) die Dauer der Symptome
verringern und den Schmerz dämpfen, ihr Nutzen aber
begrenzt ist. Eine systemische Therapie muss ebenfalls
möglichst frühzeitig gestartet werden.20
f. Eine prophylaktische Behandlung kommt bei Patienten mit einer Immunschwäche in
Frage und bei solchen, die häufig von Herpes labialis-Rezidiven gequält werden (häufiger als sechsmal pro Jahr). Orales Aciclovir und Valaciclovir, täglich eingenommen,
haben eine bescheidene Wirkung zum Preis von einigen UAW (Übelkeit, Erbrechen,
Kopfschmerzen).17 Die präventive Wirksamkeit hält nur so lange an, wie das Medikament eingenommen wird.22
HERPES LABIALIS - wichtig für die Beratung:
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9
9
9
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23
Verbreitete, harmlose, meist schon in der Kindheit erworbene virale Infektion
Die Primoinfektion verläuft oft asymptomatisch
Infektions-Rezidive treten häufig an der selben Stelle auf
Wiederauftretende Läsionen sind nicht Zeichen einer neuen Infektion
Die im OTC verfügbaren lokalen Behandlungen sind nur mässig wirksam und nur, wenn sie
sofort nach Auftreten der ersten Symptome appliziert werden
Infos-Patients Prescrire: le bouton de fièvre
Arzneimittel-Kompendium der Schweiz 2010
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DIE BEGLEITUNG HIV-POSITIVER PATIENTEN IN DER APOTHEKE24,25
Der Begriff Compliance (bei einer medizinischen Behandlung) bezeichnet die Adhärenz des Patienten an die
Verabreichungsbedingungen einer Behandlung; im Deutschen wird auch von Therapietreue gesprochen. Anders
ausgedrückt bedeutet Compliance das Akzeptieren aller
Einschränkungen, die eine Behandlung mit sich bringt:
Einhalten der Dosierung, ohne eine einzige Einnahme
auszulassen, genau nach vorgeschriebenem Zeit- und Ernährungsplan. Dosierungen, Einnahmemodus oder die
vorgeschriebene Behandlungsdauer nicht einzuhalten,
kann z.B. bei einer Antibiotikatherapie eine Selektion
gegen das Medikament resistenter Bakterienstämme zur
Folge haben.
In einer HIV-Behandlung ist die Compliance entscheidend. Das Resistenzproblem stellt sich auch bei den antiretroviralen Medikamenten, und zwar in noch komplexerer Form als bei den Antibiotika, da nur eine beschränkte Anzahl gegen HIV wirksamer Wirkstoffe
zur Verfügung steht. Diese werden immer in einer Dreier- oder Viererkombination verschrieben
und können unter sich Kreuzresistenzen ausbilden (d.h. das Virus wird unempfindlich gegenüber
zwei oder mehreren Medikamenten der gleichen therapeutischen Klasse, obwohl es bisher nur einem einzigen davon ausgesetzt war und dabei die Resistenz erworben hat).
Setzt der Patient seine Therapie ab, vergisst er die Einnahme während einiger Tage (z.B. übers
Wochenende) oder reduziert die verschriebene Dosierung, ermöglicht er dem Virus, sich zu vermehren. Dabei können neue Mutationen entstehen, was zu einer Resistenz gegen einen Wirkstoff
(oder mehrere!) führen kann. Wechselt man auf einen anderen Wirkstoff, so kann der Therapieerfolg mit dem neuen Medikament durch die sog. Kreuzresistenz, die mit dem ersten Wirkstoff erworben wurde, gefährdet sein.
Die Compliance bei einer HIV-Therapie ist besonders schwierig, hauptsächlich aus zwei Gründen:
• Sie verlangt eine lebenslange Einnahme zahlreicher Tabletten, oft mehrmals täglich, in regelmässigen Abständen. Gewisse Medikamente müssen unbedingt nüchtern eingenommen
werden, andere unbedingt mit einer Mahlzeit (s. Artikel über ATRIPLA® in dieser PNAusgabe).
• Antiretrovirale Medikamente haben oft unangenehme und entmutigende unerwünschte Wirkungen (vor allem gastrointestinale, Kopfschmerzen, Schwindel, möglicherweise psychische Störungen, etc.).
Diese durch die Therapie verursachten Einschränkungen sind oft nicht so einfach in den Alltag mit
seinen Unvorhersehbarkeiten zu integrieren. Wie kann der Patient konsequent bleiben, auch in entspannten Momenten wie im Ausgang oder in den Ferien? Und in Phasen von Mutlosigkeit oder
Depression? Ohne Unterbruch - obwohl er weiss, dass auch bei guter Compliance ein Therapieversagen eintreten kann? Und dies alles auch, wenn der Patient oft noch keine für AIDS typischen
Symptome zeigt.
Um diese Disziplin leichter aufbringen zu können, muss der Patient nicht nur die Zielsetzung der
24
25
http://www.aids.ch/f/hivpositiv/pdf/ordner/02_Medikament_F.pdf
http://www.actions-traitements.org/spip.php?article781
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Therapie, sondern auch die Mechanismen einer Resistenz verstehen.
Unbestritten ist die Begleitung durch den behandelnden Arzt der wichtigste Faktor, der dem Patienten hilft, die Notwendigkeit der Compliance zu verstehen und ihn zur deren Einhaltung motiviert. Das Apothekenteam hat aber in zweiter Instanz eine wichtige Rolle in der Unterstützung des
Patienten bei der Compliance und zur Motivation bei Durchhängern.
•
Es ist äusserst wichtig, den Patienten unter einer HIV-Therapie zuzuhören, ihnen Fragen zu ihrer Behandlung und zu allfälligen UAW zu stellen und sicherzugehen, dass sie
die verschriebenen Medikamente und ihre Dosierungen kennen.
•
Interaktionen mit andern verschriebenen oder
OTC-Medikamenten müssen abgeklärt werden,
da sie die Ursache einer Wirkungsabschwächung
(z.B. Statine und PPI mit Proteasehemmern wie
REYATAZ®) oder Verstärkung der UAW sein
können, die wiederum die Compliance negativ
beeinflussen.
•
Die Überwachung der Therapietreue kann in der Apotheke leicht anhand der Häufigkeit
der Medikamentenbezüge erfolgen, die der Menge der Tabletten pro Packung und der
verordneten täglichen Dosis entsprechen muss. Wir sollten aber nicht zu Polizisten
werden und dem Patienten Schuldgefühle machen. Das Ziel dieser Kontrolle ist vielmehr, herauszufinden, ob der Patient zur Verbesserung der Compliance Hilfe benötigt.
•
Instruktionen zu den kombinierten HIV-Therapien enthalten immer präzise Hinweise zu
den Einnahme-Intervallen und dazu, ob die Einnahme nüchtern oder mit einer Mahlzeit
erfolgen soll: wie gesagt, werden gewisse Medikamente besser absorbiert oder vertragen, wenn sie auf leeren Magen eingenommen werden, andere zusammen mit einer
Mahlzeit. Unsere Aufgabe ist es auch, diese Einnahmevorschriften zu erklären und
Tipps zur Erleichterung der Compliance abzugeben.
•
Die pharmazeutische Industrie kann ihrerseits dazu beitragen, die therapeutische Adhärenz zu verbessern, indem sie kombinierte Medikamente in galenischen Formen mit
längerer Wirksamkeit entwickelt. Allerdings bieten nicht alle Kombinationspräparate
unbedingt Vorteile gegenüber den einzeln eingenommenen Medikamenten, wie aus
dem Artikel über ATRIPLA® in dieser Nummer hervorgeht.
•
Es gibt Instrumente zur Unterstützung der Compliance, wie Wochendispenser, elektronische Pillendosen, und andere mehr. Gesprächstechniken (vor allem Motivationsgespräche) helfen dem Patienten ebenfalls beim Entwickeln von Strategien, dank deren er
seine Compliance verbessern kann.
Die Instruktionen haben im Allgemeinen
zum Ziel, optimale Serumkonzentrationen
zu erreichen. Die Blutspiegel der aktiven
Wirksubstanz und ihrer Metaboliten werden im Labor gemessen, um die Dosierung
individuell zu optimieren (sog. TDM =
Therapeutic Drug Monitoring).
Es sollte immer in Betracht gezogen werden, dass einem Therapieversagen nicht unbedingt eine schlechte Compliance zu Grunde
liegt. In erster Linie muss eine Schuldzuweisung an einen Patienten,
dessen Viruslast unter der verschriebenen Therapie nicht entsprechend den Erwartungen sinkt, vermieden werden.
Eine Diskussion mit dem Patienten über seine Behandlung, die daraus entstehenden Einschränkungen und die UAW ist unumgänglich,
aber nicht immer einfach. Gewisse HIV-positive Patienten verhalten
sich immer noch misstrauisch, und auch wir können uns unbehaglich
in Anbetracht ihrer Krankheit fühlen. Das Motivationsgespräch
muss in jedem Fall vertraulich und an einem vom Verkaufsraum
getrennten Ort geführt werden.
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DIE BEGLEITUNG HIV-POSITIVER PATIENTEN IN DER APOTHEKE - wichtig für die
Beratung:
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Compliance ist das A und O der HIV-Therapie
Sie ist aber schwierig einzuhalten wegen der Einschränkungen durch die Medikamenteneinnahme und der bedeutenden und lästigen UAW
Ein hohes persönliches Engagement des Patienten ist hierbei wichtig, und wir sind verpflichtet, ihn zu unterstützen, indem wir ihm zuhören und Fragen zur Evaluation seiner
Therapietreue stellen.
Wir müssen uns bewusst sein, dass einem Therapieversagen nicht unbedingt eine schlechte
Compliance zu Grunde liegt; in der Diskussion sollten mögliche Ursachen erörtert werden,
ohne dem Patienten Schuldgefühle zu machen, an einem Ort, der ihm ermöglicht, über seine Krankheit offen zu sprechen.
DAS RESTLESS-LEGS-SYNDROM
Für einmal ein Syndrom, dessen Name alles sagt! Restless Legs oder «unruhige Beine» bezeichnet
genau, woran die Patienten leiden. Wie schwer wiegt aber dieses Syndrom für die Betroffenen?
Gibt es eine Möglichkeit, den Patienten zu helfen?
Das Restless-Legs-Syndrom wird durch zahlreiche sensitive und motorische Missempfindungen
charakterisiert, wie brennendes, kribbelndes Gefühl, Einschlafen und unwillkürliche Zuckungen
der Beine (als ob die Beine kriechen würden), Symptome, die alle in Ruhe, in sitzender oder liegender Position auftreten. Ihre Intensität ist abends und nachts am höchsten, und Erleichterung
schafft einzig Bewegung, allerdings nur vorübergehend. Kaum treten die Symptome wieder auf, so
meldet sich sofort erneut ein Bewegungsdrang, der den Schlaf deutlich stören kann.26 Das Syndrom kann sich auch in den oberen Gliedmassen oder in weiteren Körperteilen bemerkbar machen.27 Es befällt häufiger Frauen als Männer, und seine Prävalenz steigt mit dem Alter.27
Die Ursache ist unbekannt, aber gewisse Situationen scheinen das Syndrom zu begünstigen: Eisenmangel mit oder ohne Anämie28, Schwangerschaft, Niereninsuffizienz und eine genetische
Komponente.26
Andere Auslöser der beschriebenen Symptome müssen ausgeschlossen werden: Krämpfe, periphere arterielle Probleme, beginnende Neuropathien, Akathisie (zwingendes Bedürfnis nach Bewegung in Ruhe - nicht unbedingt nachts - begleitet von Angst, Gemütsschwankungen, Aggressivität
und manchmal suizidalen Tendenzen).27 Die gleichen Symptome können auch durch Medikamente
ausgelöst werden: am häufigsten beteiligt sind Neuroleptika und Antidepressiva.26,28
Auch wenn die Patienten die Beschwerden als invalidisierend empfinden können, so ist doch das
Restless-Legs-Syndrom eigentlich vollkommen
gutartig (wenn auch sehr unangenehm!): keine physischen Probleme, keine Komplikationen. Die natürliche Entwicklung ist nicht erforscht, sie ist oft
schwankend, die Symptome kommen und verschwinden, manchmal für Monate oder auch für
immer.27
26
La Revue Prescrire 2010; 318 (30): 270-272
La Revue Prescrire 2006; 274 (26): 516-520
28
arznei-telegramm 2006; 37 (7): 62-63
27
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Die nicht-medikamentöse Behandlung besteht aus Massagen und warmen oder kalten Bädern.
Auch wird angeraten, aufzustehen, etwas zu essen und eine manuelle Tätigkeit auszuüben. Weil
sich die Patienten, die an Restless Legs leiden, vor allem über Schlafstörungen beklagen, müssen
ihnen in erster Linie einfache Massnahmen zur Schlafverbesserung empfohlen werden: z.B.
Schlafhygiene, Kräutertees oder Psychotherapie.27
Bemerkenswert ist, dass sich die Restless Legs in 10-15 Jahren von einem wenig bekannten und
unverstandenen Syndrom zu einer der am besten erforschten motorischen Störungen gewandelt hat.
Der kommerzielle Einsatz ist immens!29 Die verfügbaren Pharmakotherapien sind allerdings vor
dem Hintergrund der schwankenden und nicht voraussehbaren Entwicklung dieses Syndroms
schwer evaluierbar und daher häufig von schwachem Beweisniveau.27,28
•
Benzodiazepine und andere Sedativa: sie verbessern den Schlaf, ihre Wirksamkeit gegen Restless
Legs konnte bisher aber nicht bewiesen werden.27
Antiepileptika (z.B. NEURONTIN® oder LYRICA®) werden manchmal eingesetzt, aber auch für
sie gibt es keine Studien, die die Wirksamkeit für
diese Indikation bestätigen.27
Levodopa (z.B. MADOPAR®): eine Verbesserung
ist zu Beginn der Therapie sichtbar, die Symptome
verschlimmern sich aber rasch, treten in andern
Körperteilen auf, oder machen sich immer zu früheren Tageszeiten bemerkbar.26,27
•
•
•
Dopamin-Agonisten (ADARTREL®, REQUIP®
oder SIFROL®): am besten evaluierte Medikamentenklasse. Sie bringen einen kleinen Nutzen
punkto Schlaf, Stimmung und unruhige Beine, aber auch unter ihnen verschlimmern sich die
Symptome oft nach einer gewissen Zeit.26,27 Nicht zu vernachlässigen sind die bekannten
UAW dieser Medikamente (Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafattacken tagsüber, psychische
Störungen, vor allem Spielsucht und Hypersexualität).27
Aus all diesen Gründen sind nicht-medikamentöse Massnahmen vorzuziehen, so lange die Beschwerden erträglich bleiben. Auch bei denjenigen Patienten, für die die Beeinträchtigung stark ist,
bleibt das Nutzen/Risiko-Verhältnis trotz allem ungünstig,27 da der Gewinn unsicher ist, während
die UAW ausgeprägt sind.
DAS RESTLESS-LEGS-SYNDROM - wichtig für die Beratung:
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Kribbeln, Brennen und unwillkürliche Bewegungen der Beine (oder anderer
Körperteile) in Ruhe
Lästiges, aber gutartiges Syndrom ohne Komplikationen
Nicht-medikamentöse Massnahmen vorschlagen: Massagen, Bäder, etc.
Dopamin-Agonisten (z.B. ADARTREL®, REQUIP®, SIFROL®) sind die am häufigsten
eingesetzten Medikamente; sie bringen einen leichten Nutzen, aber zum Preis
bedeutender UAW
La Revue Prescrire 2007; 27 (288): 790
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In Kürze
GLUCOPHAGE® Sachets (Metformin)
Merck Serono bringt das altbekannte orale Antidiabetikum GLUCOPHAGE® in Sachet-Form in
den Handel. Nichts wirklich Neues, aber eine Gelegenheit, die wichtigsten Ratschläge bei der Abgabe in Erinnerung zu rufen: da die häufigsten UAW gastrointestinal sind (vor allem metallischer
Geschmack im Mund), soll den Patienten geraten werden, zur Verminderung dieses Effekts das
Medikament mit einer Mahlzeit einzunehmen. Bei starken Bauchschmerzen oder heftigem Erbrechen muss wegen drohender Laktazidose ein Arztbesuch empfohlen werden.
LIOSANNE® 20/30 und LADONNA®
Sandoz bringt drei Generika von oralen Kontrazeptiva auf den Markt:
LIOSANNE® 20 ist die Kopie von MELODEN® 21, LIOSANNE® 30 von GYNERA®. Zahlreiche
Firmen haben Generika dieser sehr verbreiteten Pillen im Sortiment.
LADONNA® ist hingegen die erste Kopie von BELARA®.
Es ist an der Zeit, unsere Tabelle der Pillen-Generika anzupassen:
"Original"
MERCILON®
MARVELON®
HARMONET®
MELODEN® 21
GYNERA®
MINULET®
DIANE® 35
MINERVA®
BELARA®
Generika
DESOREN® 20
DESOREN® 30
ESTINETTE® 20
FEMADIOL-MEPHA® 20
GESTODEN PLUS-TEVA® 20
GYSELLE® 20
LIOSANNE® 20
MELIANE® 21
FEMADIOL-MEPHA® 20
GESTODEN PLUS-TEVA® 20
GYSELLE® 20
LIOSANNE® 20
MYVLAR®
CYPESTRA®
CYPRELLE® 35
ELLEACNELLE®
FEMINAC®35
HOLGYEME®
LADONNA®
«Original»-Pillen und ihre Kopien (Stand 30. September 2010)
Anmerkung des Herausgebers
Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung.
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Resultate des Lesetests der PN 74 - die Gewinnerinnen:
Fehlerfrei!
Nussbaum Ariane
Sacco Maria-Angela
Fonseca Solange
Pharmacie de Puplinge SA
Pharmacie de Malagnou
Pharmacie de Malagnou
Puplinge
Genève
Genève
Ein entschuldigter Fehler!
Da Cruz Marta
Camenzind Cécile
Grob Danielle
Mairesse Emilie
Pillonel Aline
Stalder Isaline
Lanthmann Lucie
Arnaud Nathalie
Lendi Nadja
Peguiron Nicole
Jacquier Anne-Christine
Boillat Angéline
Ducry Maryline
pharmacieplus du centre caroll
Rütli Apotheke
Pharmacie Noyer S.A.
Pharmacie Noyer S.A.
Pharmacie du Camus
Pharmacie du Midi
Pharmacie Alpha
Pharmacie Amavita d’Herborence
Pharmacie Amavita La Harpe
Pharmacie de la Vallombreuse
Pharmacie de Vétroz
Pharmacie Schneeberger
Pharmacie Amavita Domdidier
Petit-Lancy
Brunnen
Grand-Lancy
Grand-Lancy
Estavayer-le-Lac
Sion
Payerne
Boudry
Lausanne
Prilly
Vétroz
Tramelan
Domdidier
Als Gewinnerin des Bons über 100.- (Ochsner Sport, Ikea, FNAC oder Manor)
wurde Lucie Lanthmann ausgelost. Ein grosses Bravo an sie und alle, die den
Test gemacht haben!
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LESETEST
Pharma-News Nr. 77
Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG
oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage:
1) Kreuzen Sie die richtige Aussage zu EXCILOR® an:
a) Es handelt sich um eine neue Nagelpilz-Therapie, die ebenso wirksam ist wie LOCERYL®
Nagellack
b) Es handelt sich um einen Dosierstift, der eine Mischung von Salzsäure und Ethylacetat
enthält
c) Das Präparat ist rezeptpflichtig
d) Es handelt sich nicht um ein Medikament, sondern um ein Medizinprodukt
2) Welche Eigenschaften schätzt man an Aloe vera?
−
−
−
3) RICHTIG oder FALSCH betreffend Tollwut?
a) Tollwut ist eine Krankheit, die schnell zum Tod führt
b) Das Bakterium, das die Tollwut verursacht, greift das Zentralnervensystem an
c) Ein Huhn kann mit dem Tollwut-Virus infiziert sein
d) Eine Wunde, die von einem Tier mit Tollwutverdacht verursacht wurde, darf nicht genäht werden
e) Im Fall einer Bisswunde von einem tollwütigen Tier müssen gleichzeitig ein Tollwutserum und mehrere Impfstoffdosen verabreicht werden
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
4) Wodurch unterscheidet sich FENISUN® von den übrigen Spezialitäten, die in topischer Form gegen
Sonnenbrand angewendet werden?
Welches sind die Risiken im Zusammenhang mit der Anwendung eines solchen Wirkstoffs während
der Sommermonate?
5) Streichen Sie die Spezialitäten, die nicht den “2QR“-Complex enthalten, durch:
EXCIPIAL® REPAIR – HEMERAN® – MULTI-ORAL® – CICATREX® – MULTI-GYN® –
CICATRIDINA® – MULTILIND® – EXXEMA REPAIR® – MULTI-MAM® – CLOPIXOL® –
POXCLIN®– HEMOCLIN®
6) Welches ist die Neuheit betreffend AXURA®?
Warum wurde eine solche Packung in den Handel gebracht?
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7) Zählen Sie vier Wirkstoffklassen auf, die in Crèmes gegen Sonnenbrand vorkommen können:
−
−
−
−
8) Wie wird das Tollwut-Virus übertragen?
Wie geht man bei der Tollwut-Impfung von Wildtieren vor?
Muss bei der Tollwut-Impfung ein Auffrischimpfung vorgenommen werden?
9) RICHTIG oder FALSCH betreffend OMED®ANTACID 10:
a) Es ist die einzige Stärke, die ohne Rezept erhältlich ist
b) Es gibt einen weiteren Wirkstoff aus der Klasse der Protonenpumpenhemmer,
der im OTC empfohlen werden kann
c) Um eine Interaktion mit PLAVIX® zu verhindern, genügt es, Omeprazol mit einem Abstand
von zwei Stunden einzunehmen
d) 10 mg Omeprazol genügen bei einer Reflux-Ösophagitis nicht
e) Da dieses Medikament nur in leichten Fällen empfohlen werden kann, soll erst ein günstigeres Antazidum vorgeschlagen werden
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
RICHTIG FALSCH
10) Was kann die Ursache einer Vitiligo sein?
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Bitte senden Sie einen Test pro Pharma-Assistentin vor dem 25. November 2010 per Fax an die
Nummer: 022 - 363 00 85
Name
Vorname
Unterschrift
Stempel der Apotheke
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