Präsenz - BFH: Wirtschaft

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Berner Fachhochschule
Wirtschaft
Präsenz
Magazin des Fachbereichs Wirtschaft
Februar 2012
Leitthema
Unternehmensentwicklung
Schwerpunkt
Stabilität durch mehr Freiraum ? !
Fachbereich
Dienstleistungen des Fachbereichs Wirtschaft
Studium
Unternehmensentwicklung – periodisch und radikal
Präsenz
Mit Weiterbildungsprogramm 2012
Weiterbildung à la carte
für Führungskräfte
+++ News und Infos +++ News und Infos +++ News und Infos +++
+++ Gesucht:
Autorinnen und Autoren +++
Die Präsenz beinhaltet seit 2011 Rubriken
von ehemaligen und aktuellen Studieren­
den mit Beiträgen zum Leitthema:
Ein grosses Dankeschön an die Autoren,
die einen Beitrag beigesteuert haben.
Nun suchen wir erneut aktuelle und ehe­
malige Studierende des Fachbereichs,
die entsprechende Beiträge in den
nächsten Präsenzausgaben verfassen
möchten. Das Leitthema der August­
ausgabe 2012 wird «Modelle» sein. Inter­
essiert? Für weitere Informationen
­melden Sie sich bitte bis 1. März 2012
bei Karin Ingold, Chefredaktorin Präsenz:
[email protected].
+++ BFH goes Sweden +++
Die schwedische Regierung hat unter der
Führung von Premierminister Fredrik
­Reinfeldt ein Zulassungsgesuch der Berner
Fachhochschule bewilligt. Das Gesuch
sieht vor, dass in Südschweden eine kleine
Hochschule gegründet wird, die einen inter­
national organisierten Studiengang an­
bietet. Es ist das erste Mal, dass eine aus­
ländische Hochschule den Zugang zum
nationalen schwedischen Bildungssystem
erhält. Geplant ist, ab Herbst 2013 in Süd­
schweden einen Bachelor-Studiengang
«Business Administration» anzubieten. Die
Studierenden kommen ­aus Schweden
und aus der Schweiz und machen so inter­
nationale Erfahrungen, die über theore­
tische Inhalte hinausgehen: Sie lernen ver­
schiedene Kulturen und ­Arbeitsformen
kennen und können gleich am konkreten
Beispiel mit­erleben, was eine internationale
Zusammenarbeit ausmacht. Das Curriculum bleibt aus einem Guss und die Stu­
dierenden erhalten einen Abschluss,
der in beiden Ländern offiziell anerkannt ist.
2
Präsenz Februar 2012
+++ Indische Delegation besuchte
Berner Fachhochschule +++
Indische Regierungsangestellte müssen
nach vielen Jahren im Beruf eine grössere
Weiterbildung absolvieren. Dazu gehört
ein zweiwöchiger Auslandaufenthalt, wäh­
rend dem auf einem anderen Kontinent
Betriebe und Bildungsinstitutionen besucht
werden. Im Rahmen einer solchen Aus­
bildungsreise haben im Oktober 2011
23 Beamte des indischen Telekommunika­
tionsministeriums den Fachbereich Wirt­
schaft besucht. Organisiert wurde die Reise
vom Management Development Institute
(MDI), ein Universitätsinstitut aus Gurgaon
bei Neu-Delhi. Prof. Dr. Singh leitete
die Reisegruppe; er wollte während eines
halben Tages die Berner Fachhochschule
besuchen und dabei mehr über das Schwei­
zerische Bildungssystem und die nationalen
Regelungen erfahren. Der Fachbereich
Wirtschaft ging auf diese Bitte gerne ein
und stellte ein Vorlesungs­programm
­zusammen, welches präsentiert wurde.
+++ Master of Science
­Wirtschaftsinformatik +++
Der geplante Master in Wirtschaftsinformatik
ist ein Kooperationsangebot der Hoch­
schule Luzern (HSLU), Hochschule für an­
gewandte Wissenschaften St. Gallen (FHS),
Zürcher Hochschule für angewandt Wis­
senschaften (ZHAW) und der Berner Fach­
hochschule (BFH). Der Studienstart ist,
vorbehaltlich einer BBT-Bewilligung, für das
Herbstsemester 2012/2013 vorgesehen.
Zielgruppe des neuen Studiengangs sind
Absolventinnen und Absolventen eines
Bachelorstudiums in Wirtschaftsinformatik
oder Betriebsökonomie (mit Vertiefung in
Wirtschaftsinformatik).
+++ Diplomfeier Lehre 2011 +++
Am 26. Oktober 2011 fand die Diplomfeier
Lehre im Kulturcasino Bern statt. Bei dieser
Grossveranstaltung des Fachbereichs
mit über 600 Gästen erhielten 188 Absol­
ventinnen und Absolventen der Bachelor­
studiengänge Betriebsökonomie und
Wirtschafts­informatik sowie des konseku­
tiven Masterstudiengangs ihr Bachelorbzw. Master of Science-Diplom. Die Namen
der Diplomierten finden Sie ab Seite 41.
+++ Neue Mitarbeitende +++
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Seit dem 1. August 2011 ist Christine Beck
(1) als Leiterin des International Office
am Fachbereich tätig. Ebenfalls seit dem
1. August 2011 haben Annette Walden­
meyer (2), Rebecca Baumann (3) und
­Stefan Grösser (4) ihre Funktion als Lehr­
beauftragte aufgenommen. Ines Heer (5)
ist seit dem 1. November 2011 als Dozentin
am Fach­bereich angestellt. Am 1. Februar
2012 hat Michael Mosimann (6) seine
­Tätigkeit als Dozent für Mathematik und
Statistik in der Lehre aufgenommen.
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser
Die Natur verändert sich ständig. Jeder Organismus steht in ununterbrochenen Austausch
mit seiner Umwelt und passt sich ein Stück weit dieser an. Auch Unternehmen haben
ihre Lebenszyklen, werden gegründet, haben eine Zeit der Reife, werden ausgewachsen,
satt. Einmal vergehen sie, werden von anderen geschluckt oder aus dem Markt gedrängt.
Oder sie schaffen den Turnaround und finden zu neuem Wachstum, erleben ihren zweiten
Frühling. In dieser Ausgabe haben wir einige Aspekte der Unternehmensentwicklung
für Sie aufbereitet. Selbstverständlich sind wir nicht vollständig und werden dieses breite
Thema, einer der beiden Schwerpunkte unseres Fachbereichs, in einem späteren Heft
wieder aufnehmen. Genau so wenig, wie es in den Naturwissenschaften die einheitliche
Welttheorie gibt, kann man für alle Unternehmen in jeder Situation Entwicklungsgesetze
definieren. Bereits wenn man über die Grundlagen spricht (Seite 26), muss man differenzie­
ren und zum Beispiel unterscheiden, ob ein Unternehmen von Managern oder vom
­Unternehmer selbst geführt wird. Wenn wir von Unternehmen sprechen meinen wir die
in der Schweiz im internationalen Vergleich sehr unternehmerisch geführten Verwaltungen
und Organisationen (Seite 30) mit. Herbst und Winter sind für viele Menschen nicht
die bevorzugten Jahreszeiten. Auch im Unternehmensleben gibt es sie aber. Es sind die
Krisen und die grossen, oft schmerzlichen Umbrüche. Es gibt Modelle, die uns helfen
zu verstehen, wann Krisen, die an sich unvermeidlich sind, ausbrechen (Seite 10). Durch
geeignete Führungsmodelle kann man vorsorgen, dass man besser durch solche Krisen
und die damit verbundenen Changeprozesse kommt (Seite 4).
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Über ein Echo zu einzelnen Artikeln oder
zum ganzen Heft würden wir uns sehr freuen.
Prof. Dr. Jürg Römer
Leiter Fachbereich Wirtschaft
inhalt
SCHWERPUNKT
4 Stabilität durch mehr Freiraum?!
FACHBEREICH
6 Dienstleistungen des Fachbereichs
­W irtschaft
STUDIUM
8 Die Bedeutung von M&A-Transaktionen
für die Unternehmensentwicklung
10 Unternehmensentwicklung – periodisch
und radikal
12 Die Altlasten von morgen
14 Komplexitätsbewältigung durch
­phasenorientiertes Führen
TOMORROW –
EHEMALIGE STUDIERENDE
17 Steckbrief: Was wurde aus ...?
18 Nur wer sich ständig entwickelt,
wird überleben
20 Von der Idee zum Unternehmen –
Entwicklungsprozess der
alltickets GmbH
22 Apps with love – Gross werden,
dabei klein bleiben und Spass haben
FORSCHUNG UND DIENSTLEISTUNGEN
26 Nachhaltige Unternehmensentwicklung
dank intellektuellem Kapital
28 Innovation und Unternehmertum:
Eine zielorientierte Ausrichtung für junge
und etablierte Unternehmen
30 Vom Nonprofit-Management kann
die Wirtschaft viel lernen
32 Branding – Immer öfter das einzig
echte Differenzierungsmerkmal.
Aber wie umsetzen in KMU?
34 Mut im Management
36 Stärker (gefordert) durch Kollaboration
WEITERBILDUNG
37 Publikationen aus dem Fachbereich
Wirtschaft
38 «Ich habe keine Zeit den Hühnerzaun
zu reparieren, denn ich muss zuerst
die Hühner einfangen.»
Diplomierungen
41 Geschafft – wir gratulieren!
WEITERBILDUNGSPROGRAMM
45Weiterbildung à la carte
Impressum Herausgeberin: Berner Fachhochschule BFH, Fachbereich Wirtschaft Erscheinungsweise: 2 Mal jährlich Auflage: 6000 Ex. Chefredaktion: Karin Ingold Fotos: Alexander Jaquemet und weitere Gestaltung: Studio Longatti, Biel Druck: Rub Graf-Lehmann AG, Bern Copyright: Die Texte und Bilder sind ­ur­heberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugs­
weise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Präsenz Februar 2012
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Schwerpunkt
Stabilität durch mehr Freiraum?!
Im Rahmen des BFH-internen Forschungsprojekts ROBBY (Robust führen in unsicheren
Zeiten) deuten die Ergebnisse auf eine zunächst paradox klingende Empfehlung hin:
Damit Unternehmen Momente von Unsicherheit besser überstehen, brauchen Mitarbeitende
und das mittlere Management mehr Freiraum. Diese Erkenntnis lässt sich für die lang­­fristige Unternehmensentwicklung positiv nutzen.
Prof. Dr. Nada Endrissat
Projektleiterin und Dozentin
Berner Fachhochschule
[email protected]
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Präsenz Februar 2012
In den vergangen Jahren mussten sich ver­
schiedene Schweizer Unternehmen im
Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise
mit Umsatzrückgängen und Arbeitsplatzbau
auseinander setzen. Das BFH-interne For­
schungsprojekt ROBBY nahm diese Situa­
tion zum Anlass, um der Frage nach einer
angemessenen Personalführung bei Un­
sicherheit, beziehungsweise in Krisenzeiten
nachzugehen. Das Projekt versuchte dabei
zu verstehen, wie Führungskräfte ihre Mi­
tarbeitenden unterstützen können, damit
diese ihrer Arbeit weiterhin konzentriert
nachgehen können. Zu diesem Zweck wur­
den qualitative Interviews mit Führungs­
kräften und Mitarbeitenden aus unterschied­
lichen Unternehmen geführt, die alle über
Erfahrungen mit Krisen- oder Unsicherheits­
momenten verfügten. Eines der zentralen
Ergebnisse der Studie lautet: Je mehr
­Freiraum, desto mehr Stabilität. Dies mag
zunächst wie ein Widerspruch klingen:
Wie kann Freiraum Stabilität erzeugen?
Und zweitens, was lässt sich daraus für die
Unternehmensentwicklung ableiten?
Hierarchischer
Entscheidungsweg
Viele Organisationen zeichnen sich noch
heute durch eine Hierarchie mit vielen Stu­
fen aus. Die Entscheidungskompetenz
liegt dabei beim direkten oder nächst höhe­
ren Vorgesetzten. Bevor Mitarbeitende
beispielsweise im Kontakt mit Kunden eine
Offerte stellen oder auf Anfragen des Kun­
den reagieren, sind sie angehalten mit den
hierarchisch höher Gestellten Rückspra­
chen zu halten. Die Entscheidungsabhän­
gigkeit betrifft dabei nicht nur die Mitar­
beitenden, sondern auch das untere und
mittlere Management. Unter stabilen bzw.
sicheren Kontextbedingungen stellt die
hierarchische Entscheidungsfindung kein
Problem dar: Die Befragung der höher
gestellten Vorgesetzen gleicht einer Routine­
handlung und Entscheidungen werden
relativ schnell getroffen. In Krisenzeiten
oder Momenten von Unsicherheit kann sie
jedoch ein Hindernis darstellen und das
ganze System blockieren. Durch die Krise
ist unklar, wie es mit der Organisation
­weitergeht; strategische Entscheide hängen
in der Luft. Jede Managementebene ist
auf die Reaktion der nächst höheren ange­
wiesen. Entscheidungsabläufe gehen nur
langsam voran, jeder wartet auf den ande­
ren und es dauert meist länger, bis eine
effektive Entscheidung vorliegt. Dadurch
multipliziert sich die Unsicherheit.
Handlungs- und
­Entscheidungsspielraum
In den Interviews wurde deutlich, dass die­
jenigen Personen, die es gewohnt sind,
Entscheidungen selber zu treffen und für
die Ergebnisse die Verantwortung zu tragen,
mit Unsicherheit gut umgehen können.
Für diese Mitarbeitenden bedeutet Führung
nicht die Herstellung von Stabilität, son­
dern, dass ihnen «der Rücken frei gehalten
wird» und sie sich auf ihre Arbeit konzent­
rieren können. Sie arbeiten dabei wie eigene
«Unternehmer» im Unternehmen, was auch
unter dem Konzept des «Intrapreneurships»
seit längerem in der Praxis diskutiert wird.
Meistens handelt es sich dabei um sehr gut
ausgebildete Mitarbeitende, die ihre Arbeit
selber strukturieren können. Sie verfügen
über genügend Handlungs- und Entschei­
dungsspielraum, um ihre Arbeit optimal
auszuführen, auch wenn auf Unternehmen­
sebene Unsicherheit hinsichtlich der lang­
fristigen Unternehmensentwicklung besteht.
So berichtete beispielsweise ein Mitarbeiter
mit engem Kundenkontakt, dass er wäh­
rend einer Krisensituation dem Kunden
gegenüber als verlässlicher Partner auftre­
ten konnte, indem er seinen Freiraum
­n utzte und notwendige Entscheidungen
eigenhändig traf. Er tat dies, während
die Unternehmensführung selbst in ihrer
Entscheidungskraft blockiert war.
Bekannt in Praxis
und Theorie
Die Arbeitspsychologen Hackman und Old­
ham haben bereits in den späten 70er
Jahren auf die positiven Auswirkungen eines
breiten Handlungs- und Entscheidungs­
spielraums hingewiesen. Ihren Beobachtun­
gen zufolge führt der Freiraum zu einer
höheren Arbeitsmotivation, -zufriedenheit
und -identifikation. Diese Erkenntnisse
liegen auch dem Konzept des Empowerment
(zu Deutsch: Befähigung) zugrunde. Trotz
der Parallelen gibt es einen Unterschied:
Während diese Arbeiten den Motivationsund Identifikationsaspekt betonen, weisen
die Ergebnisse unserer Studie darauf hin,
dass Freiraum auf der Ebene von Mitar­
beitenden und mittlerem Management auch
zu mehr Unternehmensstabilität führen
kann.
Das Prinzip der losen
Kopplung
Dass mehr Freiraum zu Unternehmens­
stabilität führen kann, lässt sich auch noch
durch ein weiteres Argument erklären.
Der Organisationpsychologe Karl E. Weick
hat in seinen Untersuchungen zum Krisen­
management auf den Vorteil von losen
Kopplungen für den organisationalen Um­
gang mit Unerwartetem und Unsicherheit
hingewiesen. Je selbstgesteuerter und
unabhängiger die einzelnen Organisations­
einheiten arbeiten (je loser also ihre Kopp­
lungen miteinander sind), umso besser
können sie auf Veränderungen reagieren
und mit Unsicherheit umgehen. Lose Kopp­
lungen verhindern einen Domino-Effekt:
Die strategische Unsicherheit der Unterneh­
mensführung wird nicht direkt an die mit­
tlere Ebene weitergegeben und von dieser
nicht direkt an die Mitarbeitenden.
Stabilität durch
mehr Freiraum
Was lässt sich daraus für die langfristige
Unternehmensentwicklung ableiten?
­A nstatt in Krisenzeiten neue Hierarchien
einzuziehen und Entscheidungen zu zen­
tralisieren, sollte Dezentralisierung bzw. eine
lose Kopplung und möglichst viel Selbst­
steuerung eingeräumt werden. Dabei ist
es natürlich wichtig, die Kompetenz der Mit­
arbeitenden zu berücksichtigen. Ist diese
nicht gegeben, nützt der Freiraum relativ
wenig. Es geht also darum, langfristig die
Kompetenz der Mitarbeitenden und des
mittleren Kaders aufzubauen und ihnen
dann die Verantwortung für ihre Arbeit zu
überlassen. Dies ist seit der Einführung von
Empowerment Konzepten oder des Intr­a­
preneurships-Gedanken an sich keine neue
Einsicht. Und doch wird sie in der Praxis
häufig nur als Lippenbekenntnis umgesetzt.
Bürokratische Hierarchien, zentrale Ent­
scheidungsorgane, enge Kopplungen und
Kontrolle sind noch immer häufig vorzu­
finden – vor allem wenn Unternehmen in eine
Krise geraten, wird oft daran festgehalten.
Doch genau das Gegenteil, nämlich Frei­
raum und lose Kopplungen, scheinen Unter­
nehmen die notwendige Stabilität zu geben,
um in Krisenzeiten erfolgreich reagieren
zu können.
Literatur
Blanchard, K., Carlos, J.P. & Randolph,
A. (1998). Management durch Empower­
ment. Das neue Führungskonzept:
­Mitarbeiter bringen mehr, wenn sie mehr
dürfen. Rororo Sachbuch.
Jansen, S. A. (2009). Im Feuer. Brandeins,
02/09, S. 126–127.
Weick, K. (1976). Educational organizations
as loosely coupled systems, Administrative
Science Quarterly, 21: 1–9.
Mehr zu Robby
Wer Interesse hat an weiteren Informa­
tionen zu dem Projekt und seinen
­E rgebnissen kann diese nachlesen in:
–E ndrissat, N. (2011). Wege aus der
Sandwich Position. IO Management,
September/Oktober, 46 – 49.
–E ndrissat, N. (2011). Personalführung
unter unsicheren Rahmenbedin­
gungen – ein Thema für die öffentliche
Verwaltung?
–S KR Die schweizerische KommunalRevue, 3/11, 2 – 3.
Präsenz Februar 2012
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Fachbereich
Dienstleistungen des Fachbereichs Wirtschaft
Der Wissenstransfer aus der angewandten Forschung bildet die Grundlage für markt­­orientierte Dienstleistungen, wie Kurzausbildungen, Weiterbildungen, Beratungen, Studien,
Betreuungen und Coachings. Erkenntnisse aus den Dienstleistungen werden dabei
wiederum in die Forschung transferiert. Somit entsteht ein Wechselseitiger Kreislauf
der Wissenserzeugung und -anwendung.
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Leiter Forschungsschwerpunkt
­Unternehmensentwicklung und Dienstleistungen
Berner Fachhochschule
[email protected]
6
Präsenz Februar 2012
Die Schweizer Fachhochschulen haben per
Gesetz einen erweiterten Leistungsauftrag
zu erfüllen. Neben der Lehre in Bachelorund Masterprogrammen erbringen die Fach­
hochschulen weitere Leistungen in den
Bereichen Weiterbildung, anwendungs­
orientierter Forschung und Entwicklung
sowie Dienstleistungen. Dabei sind Dienst­
leistungen von Fachhochschulen als
­W issens- und Technologietransfer aus der
angewandten Forschung zu verstehen.
Neben der Integration des erzielten Wissens,
der gewonnenen Erfahrungen und der
­Mitarbeitenden aus der angewandten For­
schung, ist ein Einbezug dieser Aspekte
auch im Bereich der Lehre bedeutsam.
So bilden die Bereiche Lehre, Forschung
und Dienstleistungen im Idealfall eine
­E inheit, welche im wechselseitigen Aus­
tauschverhältnis und gemeinschaftlicher
Weiterentwicklung für die jeweiligen Kun­
dengruppen stehen.
Neues Wissen, neue Erkenntnisse und
neue Informationen stellen am Fachbereich
Wirtschaft die essentielle Ausgangsbasis
für die strategisch-marktorientierte Entwick­
lung und Bereitstellung von kundenorien­
tierten Dienstleistungen, wie z.B. Kurzaus­
bildungen, Weiterbildungen, Beratungen,
Studien, Betreuungen und Coachings dar.
Dienstleistungen aus
der angewandten Forschung
Der Wissenstransfer aus anwendungsorien­
tierten Forschungsprojekten ist für die
­Ausgestaltung innovativer, marktgerichteter
Dienstleistungsangebote des Fachbereichs
Wirtschaft von essenzieller Bedeutung.
Ein Beispiel hierfür ist das von der Kommis­
sion für Technologie und Innovation (KTI) –
der Förderagentur für Innovation des
­B undes – finanzierte Forschungsprojekt
MAPCA (Managing Professionals’ Careers
in knowledge-based Companies). Das
­P rojektteam in MAPCA entwickelt in drei
­Partnerunternehmen (BKW, SBB und Unic
AG) innovative und übertragbare Konzepte
der Karriere- und Kompetenzentwicklung
im Feld wissensbasierter Arbeit. Angesichts
des sich zuspitzenden Fachkräftemangels
in der Wissensindustrie werden schweizeri­
sche Unternehmen dabei befähigt ihre
Fachkräfte effizienter zu rekrutieren, lang­
fristig an sich zu binden, ihre Kompetenzen
effektiver nutzen und weiterentwickeln
zu können. Aus den im Projekt gewonne­
nen Erkenntnissen werden die folgenden
Dienstleistungen angeboten, die in privat­
wirtschaftlichen Unternehmen, aber auch
öffentlichen Organisationen, wie bspw.
Verwaltungen oder Spitälern, angewendet
werden können:
–Managing Professionals:
Hierbei handelt es sich um ein Training
für Führungskräfte und HR-Verantwort­
liche im Hinblick auf Personalführung
und -entwicklung von Hochqualifizierten
in Fach- und Projektfunktionen.
–Career Lab:
Dies ist ein Workshop zur Reflexion indivi­
dueller Laufbahnentwicklung und Arbeit
an den eigenen Karrierekompetenzen von
Fach- und Führungskräften.
–Anreizgestaltung:
Im Rahmen dieser Dienstleistung werden
Ansätze zur Gewinnung und Bindung
von Fachkräften sowie Know-how Trägern
aufgezeigt. Auf Basis der Projekterfah­
rungen liegt der Fokus auf kleinen und
mittleren Unternehmen, speziell in der
(Hoch-)Technologiebranche sowie der
Anreizgestaltung in der öffentlichen Ver­
waltung.
–Retention Management
und Karrieretypen:
Dieses Dienstleistungsangebot zielt auf
die Identifizierung typischer Karriere­
erwartungen und der Ableitung zielgrup­
penspezifischer Ansätze sowie Initiativen
des Retention und Career Managements
mit dem Fokus auf Grossunternehmen
und wissensintensive Organisationen.
Ein weiteres Beispiel für den Wissens­transfer
sind die Erfahrungen mit der deutschen
RAMPF Giessharze GmbH & Co. KG. Aus
den Erkenntnissen der letzten zwei­einhalb
Jahre resultiert eine modulare Dienstleis­
tung im Bereich Innovation und Organisa­
tionsentwicklung. Die Inhalte umfassen
dabei die Bereiche: (1) Steigerung der
Wahrnehmungsfähigkeit der Organisation,
(2) Bestandaufnahme der Innovationsfähig­
keit, (3) Weiterbildung, Innovations­förderung
und Innovationsgenerierung ­sowie (4)
Organisationsentwicklung mit der Anschluss­
fähigkeit an die Strategieentwicklung.
Andersartigkeit der
­Dienstleistungen des
­Fachbereichs Wirtschaft
Am Fachbereich Wirtschaft wird im Rahmen
der Dienstleistungsangebote ein besonderer
Wert auf die Anschlussfähigkeit zu unter­
schiedlichen Funktionen der Betriebswirt­
schaft gelegt. Dienstleistungsangebote
werden dabei nicht isoliert auf eine betriebs­
wirtschaftliche Frage- und Problemstellung
hin entwickelt und angeboten. Vielmehr
ist eine ganzheitliche Betrachtung von be­
sonderer Bedeutung. Es werden unter­
schied­liche Sichtweisen an- und eingenom­
men. Dabei erfolgt auch eine inter- bzw.
trans­disziplinäre Sichtweise auf die spezifi­
schen Herausforderungen des wirtschaft­
lichen Alltags von Unternehmen und öffent­
lichen Institutionen. Die Anwendung gewonnener Erkenntnisse bezieht sich dabei
auf die Disziplinen der Betriebswirtschafts­
lehre im Sinne der Unternehmensentwick­
lung sowie der Informations- und Kom­
munikationstechnologie. Denn in diesen
Bereichen betreibt der Fachbereich Wirt­
schaft spezi­fische Forschungsrichtungen.
Somit spiegeln sich hier die Kernkompe­
tenzen wider.
Ein entscheidender Punkt im Angebot
von Dienstleistungen des Fachbereichs
Wirtschaft liegt in der gesamtheitlichen
Sichtweise, bspw. von Beratungsprojekten.
Neben einer konkreten Beratungsleistung
und Konzeptentwicklung wird ein grosser
Wert auf die Begleitung bei der Umsetzung
der Massnahmen gelegt. Speziell bei grös­
seren Organisationsentwicklungsmass­
nahmen, bzw. Change Management Projekten
erfolgt eine umfassende, reflexive Beglei­
tung der Kunden im Rahmen der Dienstleis­
tungen des Fachbereichs Wirtschaft. Im
Idealfall werden aus der Begleitung im Rah­
men der Dienstleistungen wiederum neue
Erkenntnisse für die Theorie im Sinne
der Forschung erzeugt. Somit entsteht ein
wechselseitiger Kreislauf einer kontinuier­
lichen Wissensgenerierung und -anwendung.
Dienstleistungsportfolio
Ausgehend von der Basis der Bereiche
Kurzausbildungen, Weiterbildungen, Bera­
tungen, Studien, Betreuungen und Coa­
chings im Kontext der Dienstleistungen,
umfasst das Portfolio folgende (beispie­l­
hafte) Produkte bzw. Leistungen im Bereich
der Unternehmensentwicklung:
–Strategie, Marketing und Innovation:
Strategieentwicklung, -implementierung
und Geschäftsmodelle, Ethik und Nach­
haltigkeit, Marktforschung und Markt­
studien, Multisensuelles Marketing, Bran­
ding, Innovationsförderung und Design
Driven Innovation
–Organisation und Personal:
Organisationsentwicklung, Organisations­
gestaltung und Change Management,
Prozessmanagement, Personalentwick­
lung, Talent- und Karrieremanagement
Führungskräftecoaching, Moderation und
Mediation, Grossgruppeninterventionen,
Kunst als Vermittlungsfunktion
–Finanzen und Controlling:
Governance, Risk und Compliance,
­Gender Finance
Ergänzt und komplementiert wird das
Dienstleistungsportfolio durch die folgenden
(ausgewählten) Produkte bzw. Leistungen
im Bereich der Informations- und Kommu­
nikationstechnologie (IKT) in den Bereichen
Projektbewertung, Projektmanagement und
Mitarbeiterleasing, Teamarbeit und Kolla­
boration, IT-Governance, IKT-Nutzung und
IKT-Konzepterstellung, Clouds, Busse,
Broker in Anwendungen, Virtuelle Identität
und eID++ sowie Open Government und
e-Participation.
Die Dienstleistungen des Fachbereichs
Wirtschaft sollen ein komplementäres
­Angebot zu den am Markt bestehenden An­
geboten liefern. Aufgrund der spezifischen
Forschungsprojekte und Kompetenzen
der Mitarbeitenden kann ein breites Leistungs­
portfolio mit unterschiedlichen Sichtweisen
angeboten werden. Im Zentrum aller
Dienstleistungen steht eine kundenorien­
tierte Perspektive. Der Unternehmer
Charles Lazarus von Toys’R’Us formulierte
diese Einstellung treffend: «Die meisten
Dinge, die wir lernen, lernen wir von den
Kunden».
Dienstleistungen des
­Fachbereichs Wirtschaft
Das Leistungsspektrum umfasst Kurz­
ausbildungen, Weiterbildungen, Bera­
tung, Studien, Betreuung und Coachings
vornehmlich für kleine und mittlere
­Unternehmen in unterschiedlichen Unter­
nehmensentwicklungsphasen sowie
für öffentliche Organisationen, wie bspw.
Verwaltungen oder Spitäler.
Kontakt
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Leiter des Forschungsschwerpunkts
Unternehmensentwicklung
Leiter der Dienstleistungen
Berner Fachhochschule
T +41 31 848 44 51
[email protected]
Präsenz Februar 2012
7
STUDIUM
Die Bedeutung von M&A-Transaktionen
für die Unternehmensentwicklung
Unternehmensübernahmen spielen im Wirtschaftsleben eine wichtige Rolle. Da viele von
ihnen scheitern, ist ihre Eignung als Instrument der Unternehmensentwicklung umstritten.
Die Praxis zeigt aber, dass Akquisitionen erfolgreich realisiert werden können, wenn im
Projektablauf einige wichtige Regeln beachtet werden.
Prof. Dr. Andreas Gubler
Lehrbeauftragter für M&A und Umstrukturierung
Berner Fachhochschule
[email protected]
Unternehmen wachsen in erster Linie orga­
nisch. Sie entwickeln neue Produkte oder
Dienstleistungen, die sie bisherigen oder
neuen Kunden anbieten. Eine wichtige
Alternative zum endogenen Wachstum liegt
in der Übernahme anderer Unternehmen.
Das gilt vor allem für grössere Konzerne.
Zuweilen investieren aber auch kleinere
Firmen auf diese Weise.
Kerngeschäft oder
­Diver­sifikation
Akquisitionen dienen unterschiedlichen
Zielen. Im Wesentlichen geht es dem
­K äufer darum, das bestehende Geschäft
8
Präsenz Februar 2012
zu erweitern oder ein neues, mehr oder
weniger stark verwandtes Gebiet zu
­erschliessen. Meist sollen dadurch Syner­
gien erzielt werden. Darunter sind Mehr­
werte zu verstehen, welche die kombinier­
ten Unternehmen schaffen, indem sie
Kosten einsparen oder zusätzlichen Um­
satz generieren.
Früher bauten Konzerne nicht selten
breit angelegte Konglomerate auf. Im
­G egensatz dazu sind die Akquisitionen
heute wesentlich fokussierter. Übernom­
men werden entweder direkte Konkur­
renten oder Unternehmen in angrenzenden
Bereichen. Dieses Vorgehen lässt sich
anhand der in der Nähe von Aarau domi­
zilierten «Zehnder Group» illustrieren. ­
Der börsenkontierte Konzern verstärkte
1988 sein Stammgeschäft (Heizungs­
radiatoren) durch die Übernahme seines
schweizerischen Konkurrenten «Runtal».
2001 übernahm Zehnder sodann zwei
holländische Firmen im Bereich der Kom­
fort-Heizungen, was ihr erlaubte, ein zwei­
tes ebenfalls erfolgreiches Standbein
­a ufzubauen.
Professionelles Vorgehen
als Erfolgsfaktor
Erfolgreiche Akquisitionen sind keine Selbst­
verständlichkeit. Aufgrund wissenschaft­
licher Untersuchungen weiss man, dass ein
beachtlicher Teil von ihnen nicht die ge­
wünschten Resultate zeigt. Im schlimmsten
Fall droht dem Übernehmer gar das Ende.
Ein besonders prominentes Beispiel für
diese These ist die als Fusion «getarnte»
Übernahme des amerikanischen Fahrzeug­
herstellers «Chrysler» durch «Daimler-Benz»
im Jahr 1998, die nach weniger als zehn
Jahren und einer Wertvernichtung in Milliar­
denhöhe durch den Verkauf an eine Private
Equity Firma rückgängig gemacht werden
musste. Ein anderes Beispiel gibt die
«Swissair-Gruppe» ab, die eine Reihe ak­
quisitorischer Fehlschläge nicht überlebte.
Diese Ergebnisse erstaunen, denn in
beiden Fällen handelte es sich um global
tätige Konzerne, welchen jede Art von
­Ressource und damit ausreichendes Knowhow für die Realisierung von M&A-Trans­
aktionen zur Verfügung stand und die trotz­
dem dramatische Misserfolge verbuchten.
Es stellt sich daher die Frage, wie solche
Fehlleistungen vermieden werden können.
Die Antwort liegt im Vorgehen. M&A-Trans­
aktionen bergen immer ein gewisses Risiko.
Dieses kann aber begrenzt werden, indem
sich der Erwerber in jeder Hinsicht profes­
sionell verhält und sich namentlich auch
nicht durch persönliche Motive zu unsinni­
gen Vorhaben hinreissen lässt.
das Kauf­objekt seinen Vorstellungen wirk­
lich entspricht. Die Prüfung sollte sich nicht
nur auf harte Fakten konzentrieren, sondern
auch die menschlichen Aspekte (Unter­
nehmenskultur) berücksichtigen. Schliess­
lich sind im Kaufvertrag handelsübliche
Gewährleistungen und andere Regelungen
aufzunehmen, die der Absicherung des
Käufers dienen.
Strategiekonforme
Akquisitionen
Integration als
­Königs­disziplin
Übernahmen sind strategische Projekte,
die unterschiedlich angegangen werden
können. Entweder werden sie bewusst
geplant oder aufgrund einer Opportunität,
etwa dem Angebot eines Unternehmers,
der die Nachfolge durch Verkauf regeln will,
realisiert. In beiden Fällen sollte der Käufer
genau überlegen, ob das potenzielle Kauf­
objekt zur seiner strategischen Ausrichtung
passt, ob er die Übernahme finanziell
zu bewältigen vermag und ob er über das
Know-how und die Managementkapazität
verfügt, um das Unternehmen zu erwerben
und anschliessend zu führen.
Grösse und Profitabilität
des Kaufobjekts
Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt für
eine Akquisitionsentscheidung liegt in den
Eigenschaften des zu erwerbenden Unter­
nehmens. Grundsätzlich kann gesagt
­werden, dass es einfacher ist, Unternehmen
zu kaufen, die kleiner sind als der Erwerber.
Sie sind weniger komplex und damit leich­
ter überschaubar als grössere Firmen.
­Desgleichen ist es in der Regel sinnvoller
ein Unternehmen zu erwerben, das sich
in einer soliden wirtschaftlichen Verfassung
befindet. Der Kaufpreis wird zwar höher
ausfallen als bei einem Turn-around-Kan­
didaten. Dafür ist das Risiko, nachträglich
«Leichen» im Keller zu finden, deutlich
­geringer.
Professionell gestalteter
Kaufprozess
Für einen Unternehmenskäufer empfiehlt es
sich regelmässig, aktiv nach möglichen
Übernahmekandidaten Ausschau zu halten
und nicht auf Angebote zu warten. Dadurch
verschafft er sich eine grössere Auswahl,
was seine Chancen erhöht, ein strategisch
passendes Objekt zu finden. Ausserdem
darf er insbesondere bei privat gehaltenen
Unternehmen mit exklusiven Verhandlungen
rechnen, wodurch sich die Aussicht ver­
bessert, das Unternehmen zu einem ver­
nünftigen Preis erwerben zu können. Heute
gehört es des Weiteren zum Standard
jedes professionellen Unternehmenskäufers,
neben einer Unternehmensbewertung
eine sogenannte Due Diligence durchzu­
führen, um sich zu vergewissern, dass
Eine der wichtigsten Aufgaben im Rahmen
des Akquisitionsprozesses liegt in der
­Integration des übernommenen Unterneh­
mens. In dieser Phase passieren häufig
grosse Fehler, die den Wert der Akquisition
zunichtemachen können. Die Integration
kann auf unterschiedliche Weise vorgenom­
men werden. Das Spektrum reicht von
der selbständigen Weiterführung des über­
nommenen Unternehmens bis zur vollstän­
digen Integration. Dazwischen gibt es
­zahlreiche Schattierungen. An der langen
Leine führt beispielsweise ein Baukonzern,
der den von ihm übernommenen Geschäfts­
einheiten viel Spielraum lässt und die
­G eschäftsführer ermutigt, sich wie Unter­
nehmer zu verhalten. Ein Gegenbeispiel
kann in einer Druckerei gesehen werden,
die einen nicht mehr lebensfähigen Kon­
kurrenten, nicht aber dessen Betriebsge­
bäude übernimmt und Mitarbeiter sowie
Maschinenpark in die eigenen Räumlich­
keiten verlegt.
Die vollständige Integration ist die an­
spruchsvollere Variante, denn dieses Vorge­
hen kann bei den Mitarbeitern des über­
nommenen Unternehmens zu erheblichem
Widerstand führen. Ablehnung und Passi­
vität lassen sich am ehesten überwinden,
wenn der Integrationsprozess im Sinne
des Change Managements unter Einbezug
der betroffenen Mitarbeiter angegangen
wird.
Walk Away Price –
Selbstschutz vor kost­
spieligen Transaktionen
Der Sinn von Akquisitionen, mit welchen
ein Unternehmen seine bisherigen Tä­
tigkeiten verstärken will, liegt nicht zuletzt
in der Erzielung von Synergien. Aufgrund
der Erfahrung weiss man, dass es viel
einfacher ist, Synergiepotenziale auf dem
Papier zu planen, als sie tatsächlich
zu realisieren. Aus diesem Grund bestimmt
der Käufer bei der Bewertung eines
Übernahmeobjekts zunächst einmal des­
sen Wert ohne Synergien (stand alone
value). In einer Bewertungsvariante
­berücksichtigt er sodann den mutmassli­
chen Mehrwert. In der Regel ist der Er­
werber aber nicht bereit, den Mehrwert
abzugelten. Vernünftigerweise wird er
argumentieren, dass er das Risiko der
Realisierung alleine trage und mit eigenen
Ressourcen die Voraussetzungen dafür
schaffen müsse, damit sie geerntet
­werden könnten. Daher stehe ein allfälliger
Mehrwert allein ihm zu.
Je nach Verhandlungsstärke des Ver­
käufers ist der Käufer aber gezwungen,
den Mehrwert dennoch – ganz oder
­teilweise – abzugelten. Ist er vom Syner­
giepotenzial oder von der Einzigartigkeit
des Übernahmeobjekts überzeugt, be­
steht gar die Gefahr, dass er in der Hitze
des Gefechts einen zu hohen Preis
­akzeptiert. Dieses Risiko ist bei Auktions­
verfahren, an welchen mehrere Bieter
teilnehmen, besonders gross. Will sich
der Käufer selber schützen, ist er gut
beraten, wenn er vorweg im stillen Käm­
merlein eine Preisobergrenze (walk away
price) festlegt und auf die Transaktion
verzichtet, sofern der Verkäufer diesen
Betrag nicht akzeptiert.
Literatur
Bruno Weber, Theo Siegert, Peter Gomez,
Firmen kaufen und verkaufen, Ein M&A
­Leitfaden für Unternehmer und Manager,
Zürich 2007
Bruce Nolop, Rules to Acquire By,
Harvard Business Review, September
2007, S. 129ff.
Geoffrey Cullinan, Jean-Marc Roux, RolfMagnus Weddigen; When to Walk Away
from a Deal, Harvard Business Review,
April 2004, S. 96ff.
M&A
(Mergers & Acquisitions)
M&A steht für Mergers & Acquisitions
(Fusionen und Übernahmen). Fusionen
zwischen unabhängigen Unternehmen
sind freilich selten. Unternehmens­
übernahmen erfolgen regelmässig durch
Akquisition.
Präsenz Februar 2012
9
STUDIUM
Unternehmensentwicklung –
periodisch und radikal
Es spielt keine Rolle wie gross oder klein eine Unternehmung ist, ob sie auf langjähriges
Bestehen zurückblicken kann oder erst vor kurzem ihre Tore geöffnet hat: Krisensicher
ist keine. Im Leben einer jeden Unternehmung gilt es Krisen zu bewältigen. Dabei müssen
sie sich periodisch und radikal mit dem von ihnen eingeschlagenen Weg auseinandersetzen.
Prof. Daniel Gobeli
Dozent für Unternehmensführung
Berner Fachhochschule
[email protected]
Krisen kommen und gehen. Das ist nicht
erst seit 2007 der Fall. Das Cover der LP
von Supertramp (wohl nur ab 45+ bekannt)
nahm die damalige Weltwirtschaftskrise zum
Thema. Man kann Krisen in der Tat ignorieren
und im Liegestuhl
aussitzen, dazu
braucht es aber
eine starke, um nicht
zu sagen mono­
polistische Markt­
stellung des eigenen
Unternehmens.
Das Greiner-Modell
Ein gutes Anschauungsbeispiel für die zu
bewältigenden Krisen ist dabei das bewährte
Modell «Evolution and Revolution as
­Organizations grow» von Greiner. Er macht
darin deutlich, dass Krisen im Unternehmen
gewissermassen genetisch angelegt sind
und identifiziert fünf Phasen mit jeweils
spezifischen Krisen, welche ein Unterneh­
men in zunehmendem Alter und zuneh­
mender Grösse durchläuft.
So gründet der Entrepreneur zu Beginn
ein Unternehmen, um seine Ideen in die
Tat umzusetzen. Aufgrund der Kreativität in
der Anfangsphase wächst die Unternehmung.
Der Firmengründer beginnt sich unkomp­
lizierte Mitstreiter zu suchen, die durch intrin­
sische Motivatoren getrieben sind und
den Pionier mit seiner Autorität akzeptieren.
So kann in der ersten Phase das Wachstum
durch Kreativität aufgrund einer Führungs­
krise beendet werden. Mit der zunehmen­
den Grösse der Unternehmung verliert der
Pionier in Phase 2 sodann mehr und mehr
an Führungskompetenz. Erste Formalisie­
rungen werden eingeführt und schon steht
die nächste Krise an (Autonomiekrise). So
entwickelt sich das Unternehmen in den
fünf Phasen weiter. Eine evolutionäre Phase
wird von einer immanenten Krise (Revolu­
tion) abgelöst. Mithilfe der im Modell darge­
stellten Kurve können alle Krisen verstan­
den und antizipiert werden. Jede Phase gibt
als Antwort auf die Krise neue ManagementKonzepte, welche wiederum Ursache für
die nächste Krise sind.
Bewältigen; nicht vermeiden
«Vor der Krise ist nach der Krise» ist somit
realer, unternehmerischer Alltag. Wenn
nicht von aussen, rollt die nächste Krise
bestimmt von innen an. Unternehmen führen
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Phase 4
Phase 5
Wachstum durch
Delegation
Wachstum durch
straffe Führung
Wachstum durch
Kreativität
Wachstum durch
mehr Teamgeist
Kontrollkrise
Wachstum durch
Koordination
Autonomiekrise
jung
Alter der Organisation
revolutionäre Perioden
10
evolutionäre Perioden
Präsenz Februar 2012
Es braucht deshalb eine regelmässige
Überprüfung der Strategie; eine periodische
Radikalität: Wo stehen wir? Was kommt
auf uns zu? Wo geht es hin? Je ähnlicher
die Struktur, umso brutaler der Verdrän­
gungswettbewerb. Austauschbare Leistun­
gen führen in stagnierenden Märkten zwin­
gend zu negativen Wachstumsraten und
sinkenden Renditen. Spätestens bei stagnie­
renden Märkten stellt sich die Frage: Wo
liegen die Differenzierungsmöglichkeiten?
Dabei sind auch Details ausschlaggebend.
Dazu beeindruckt die Anekdote des legen­
dären Gründers der Hotelkette «Hilton»,
Conrad Hilton. Gefragt nach seinem Erfolgs­
rezept antwortete er spärlich aber präg­
nant: «Befestigen Sie den Duschvorhang
so, dass er in der Badewanne hängt.»
Manchmal sind es die simplen Rezepte,
welche den Erfolg ausmachen.
Crisis? What crisis?
Bürokratiekrise
Führungsstilkrise
Periodische Radikalität
Krise durch?
klein
Grösse der Organisation
gross
Greiner-Modell
bedeutet also, zunehmend Krisen zu meis­
tern. Es stellt sich also nicht die Frage,
wie Krisen zu vermeiden sind, sondern wie
die nächste zu bewältigen ist. Manchmal,
wenn man über komplizierte unternehme­
rische Situationen nachdenkt und versucht,
verschiedene Phänomene und Ereignisse
zu ordnen und deren Gesetzmässigkeit zu
verstehen, entgleitet einem plötzlich der
Ariadnefaden der Logik. Bis man diesen
wiedergefunden hat, sind die vertrauten,
sorgfältig eingeübten Führungskonzepte
wertlos. Trotzdem vertraut man den einge­
spielten Routinen und setzt auf die gut
unterrichtete Troika «FMS» (Finanzen/Mar­
keting/Strategie). Worauf es in solchen
Situationen ankommt, ist die Fähigkeit trotz
Druck Ruhe zu bewahren, sich bewusst
Zeit für eine langfristige Ausrichtung der
Unternehmung zu nehmen, aber dabei
die Details nicht zu vergessen.
alt
Niemand kann es sich leisten im Liegestuhl
auf bessere Zeiten zu warten. Hektischer
Aktivismus andererseits ist ebenso wenig
zukunftsorientiert. Sich periodisch radikal in
Frage zu stellen, dazu braucht es manch­
mal eine Anregung von aussen.
Berner Fachhochschule
Wirtschaft
Bachelorstudiengänge
Betriebsökonomie
und Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang
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Administration
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Start: Mitte September
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Ihnen die perfekte Verbindung von Studium und Beruf.
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Studium: berufsbegleitend
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Masterstudiengang mit Schwerpunkt «Corporate / Business
Development» im Anschluss an das betriebs­ökonomische
­Bachelorstudium oder das Diplomstudium FH
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STUDIUM
Die Altlasten von morgen
IT-Systeme müssen heute immer zahlreicheren Anforderungen gerecht werden. Dabei wird
ihre Struktur immer komplexer und es wird zur Herausforderung den ursprünglichen
Sinn und Zweck eines Systems nicht aus den Augen zu verlieren. Für einen erfolgreichen
Einsatz müssen diese die Entwicklung eines Unternehmens unterstützen – und nicht
den Status Quo zementieren.
Reto Jud
Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik
Berner Fachhochschule
[email protected]
Informations- und Kommunikationstechno­
logien (ICT) sind sehr dynamisch. Auch
nach vielen Jahren ist an eine Verlangsa­
mung des Fortschritts nicht zu denken.
Dennoch wird die IT – als Disziplin genauso
wie als Abteilung – in vielen Unternehmen
aber keineswegs dynamisch gesehen,
­vielmehr gilt sie als Hemmschuh für Inno­
vationen von Produkten und Dienstleis­
tungen und damit für die weitere Entwick­
lung des Unternehmens.
Dinosaurier in der
IT-Landschaft
Die IT-Landschaft von Unternehmen ist
heute eine wichtige Rahmenbedingung für
die Geschäftstätigkeit und den Erfolg.
­Zwischen Unternehmens­t ätigkeit und IT
12
Präsenz Februar 2012
besteht eine ganze Kette von Zusammen­
hängen: Was im Produkt- oder Dienstleis­
tungskatalog bzw. der entsprechenden
IT-Anwendung nicht erfasst werden kann,
wird der Verkauf dem Inte­ressenten nicht
anbieten können. Die Interessenten wieder­
um haben nicht die Möglichkeit etwas zu
bestellen. Wenn nichts von ihnen erworben
wird, kann keine Rechnungserstellung erfol­
gen. Ebenso wenig eine Buchung, die
­Eingang in die Kostenrechnung und die Un­
ternehmensbilanz findet. Dies gilt für ein
Konsumgut genauso wie für eine Versiche­
rungspolice, eine ­m e­d izinische Dienstleis­
tung oder einen ­Beratungsauftrag.
IT-Landschaften und ihre Anwendungen
wachsen oft historisch. Ab dem Zeitpunkt
der Einführung vieler Applikationen sind
neue betrieblich-bedingte Anforderungen
hinzugekommen, an die bei ihrer Entwick­
lung niemand gedacht hat und auf welche
die IT-Systeme nicht ausgelegt wurden.
Unter diesen Anwendungen gibt es die
lieb gewonnenen Dinosaurier. Sie wurden
stetig mit neuen Funktionalitäten und
Geschäftsregeln erweitert. Sie können
alles – solange nur nichts daran geändert
wird. Auch kleine Änderungen sind mit
hohen Kosten verbunden. Und trotz hohem
Testaufwand kann niemand garantieren,
dass nach dem nächsten Release noch
alles funktioniert – nicht einmal die nicht geänderten Komponenten. Eine Ablösung
wird hinausgezögert, denn oft kennt das
System Regeln, die auch langjährige Mit­
arbeitende nicht erklären können. Mit der
Zeit wird immer mehr am System vorbei
gearbeitet, die Anzahl von Word-Vorlagen,
Excel-Dateien und anderen Workarounds
steigt.
Allerdings ist mancher Software-Dinosau­
rier gar nie jemandem lieb geworden. Er
hat von Anfang an mehr schlecht als recht
funktioniert. Das hat sich mit den Jahren
nicht gebessert und wäre die Ablösung
nicht so aufwändig, wäre das System wohl
längst verschwunden.
Beton im IT-System
Dabei wurden auch diese Systeme einmal
neu eingeführt. Die Funktionalität war
­damals übersichtlich, diejenigen Mitarbei­
tenden waren noch da, die bei der An­
forderungsdefinition, dem Entwurf und der
Programmierung mitgearbeitet hatten.
In den ersten Monaten muss noch vieles
nachgebessert und ergänzt werden. Zudem
geht ein System nach seiner Einführung
in die längste Phase seines Lebenszyklus
über, die insgesamt auch den grössten
Aufwand erfordert: die Wartungsphase
inklusive Weiterentwicklung.
Mit dem Alter einer Applikation steigt
zwar die Erfahrung damit, in der Regel aber
auch ihre Komplexität. Neue Funktionali­
täten werden ergänzt, mehr und mehr Ge­
schäftsregeln und Automatisierungen wer­
den eingebaut. Kurzfristig steigern diese
die Effizienz. Allzu oft werden Regeln und
Geschäftsprozesse dadurch aber geradezu
in Beton gegossen. Was im IT-System
fest eingebaut ist, kann nicht mehr flexibel
gehandhabt werden. Soll ein Geschäftspro­
zess angepasst und von einer anderen
Organisationseinheit durchgeführt werden,
gilt es nun auch das System anzupassen.
Dies bedeutet Aufwand, Kosten und benötigt
Zeit. Auf die Umsetzung einer allgemein
als sinnvoll akzeptierten Änderung wartet
man nicht selten Jahre. So kann es durch­
aus dazu kommen, dass die Anfrage eines
Kunden beantwortet werden muss mit
«Das kann unser IT-System leider nicht».
Der Neuanfang
Einen echten Neuanfang gibt es in einer
IT-Landschaft selten. Die Zeiten, als in einer
Firma Computer neu eingeführt wurden,
sind definitiv vorbei. Aber von Zeit zu Zeit
ergibt sich die Notwendigkeit, ein Altsystem
abzulösen und damit die IT-Landschaft
zu erneuern.
Diese Gelegenheit gilt es zu nutzen. Eine
IT-Lösung kann eingeführt werden, welche
die aktuellen betrieblichen Bedürfnisse best­
möglich abdeckt und für zukünftige Ent­
wicklungen offen ist. Unternehmen und
Geschäftsprozesse müssen sich an neue
Rahmenbedingungen anpassen können,
IT-Systeme sollen dafür hingegen möglichst
nicht geändert werden.
Es bedarf der Grundhaltung aller Betei­
ligten, dass man eine flexible Lösung sucht,
die nicht nur aktuelle Probleme löst, son­
dern auch künftige berücksichtigt. Neue
Technologien, Tools und Methoden können
zur Gestaltung einer flexiblen IT-Landschaft
beitragen, aber sie sind nur Mittel zum
Zweck. Am ehesten geht es hier noch um
Architekturen und Standards.
Sowohl bei der System-Architektur, der
Modellierung von Geschäftsprozessen,
ihrer Umsetzung in einem IT-System, der
Abbildung von Geschäftsdaten und der
Konzeption von Funktionalitäten, muss
grundsätzlich eine flexible Lösung der starren
Variante vorgezogen sowie auf Unnötiges
verzichtet werden. Alle Beteiligten, von der
Geschäftsleitung über die Fachexperten
bis hin zu den Lieferanten, sollen von An­
fang an mitdenken, welche Möglichkeiten
das System auch künftig benötigt.
Unternehmen entwickeln sich bereits
im Zeitraum bis zur Einführung eines neuen
Systems weiter. Schon bis zum Einfüh­
rungszeitpunkt gibt es Änderungswünsche,
die im Rahmen eines sauberen Change­
management abgearbeitet werden müssen.
Meist hinkt das neue IT-System der Unter­
nehmensentwicklung von Anfang an hinter­
her. Im Extremfall bleibt das bis zur Ab­
lösung so.
Wenn sich die Anstrengungen aller Betei­
ligten ausgezahlt haben, steht zum Ein­
führungszeitpunkt ein schlankes, flexibles,
einfach für neue Bedürfnisse konfigurierbares
System zur Verfügung. Doch damit ist
die Herausforderung noch nicht gemeistert,
denn bei jeder Weiterentwicklung oder
Anpassung muss dieser Zustand erhalten
bleiben. Allzu oft wird bei einer späteren
Änderung der kurzfristig billigere Weg ge­
wählt und «hier noch ein Zusatzprogramm»
und «da noch ein Menüpunkt» hinzugefügt.
Dadurch kann ein durchdachtes, verständ­
liches System zum nicht mehr wartbaren
Flickenteppich verkommen.
Zugegeben, es ist nicht immer einfach
der Versuchung zu widerstehen, eine
schnelle Zwischenlösung einzubauen. Vor
allem nicht, wenn die Zeit drängt. Dieser
Versuchung nachzugeben, würde aber das
Ziel einer langfristigen, flexiblen Lösung
kompromittieren.
Die Altlasten von morgen
Von Anfang an ist daran zu denken, dass
eine neue Lösung an den Punkt gelangen
wird, wo sie abgelöst werden muss.
­Heutzutage kann der Lebenszyklus einer
einzelnen Anwendung durchaus 10, 20
oder gar 30 Jahre betragen. Frühzeitig die
Weichen richtig zu stellen, kann viel Auf­
wand und Ärger ersparen und einem Nach­
folgesystem zum erfolgreichen Start ver­
helfen. Denn eines muss allen Beteiligten
klar sein: Mit jedem neuen System werden
die Altlasten von morgen geplant, konzipiert und gebaut.
Präsenz Februar 2012
13
STUDIUM
Komplexitätsbewältigung
durch p
­ hasenorientiertes Führen
Der konsekutive Masterstudiengang in Business Administration am Fachbereich Wirtschaft
steht für die Vertiefungsrichtung Corporate/Business Development und fokussiert auf
ein Managementmodell, das an den Lebenszyklusphasen von Unternehmen ausgerichtet
ist. Die praktische Relevanz dieses Ansatzes ist vor allem in Krisenzeiten offensichtlich.
Prof. Dr. Jochen Schellinger
Studiengangsleiter Master of Science
in Business Administration
Fachbereich Wirtschaft
[email protected]
14
Präsenz Februar 2012
Die Bachelorabsolvierenden in Betriebs­
ökonomie des Fachbereichs Wirtschaft
haben die Möglichkeit ihr Studium mit einer
Vertiefung in Corporate/Business Develop­
ment auf Masterniveau fortzuführen. Der
Master ist wissenschaftlich im Forschungs­
schwerpunkt Unternehmensentwicklung
des Fachbereichs verankert.
Umgang mit Komplexität
Die Wirtschaft von heute ist in erheblichem
Masse globaler, dynamischer, vernetzter
und wettbewerbsintensiver als dies in
­früheren Zeiten der Fall war. Insgesamt
kann von einer signifikant gestiegenen
Komplexität ökonomischer Zusammen­
hänge ausgegangen werden, mit der
die ­F ührungskräfte heutzutage konfrontiert
sind und die es zu bewältigen gilt. Die
hierfür und für die Weiterentwicklung von
Unternehmen und Geschäftsfeldern in
diesem Umfeld erforderlichen Kompetenzen
sollen im Masterstudium vermittelt
werden.
Die Bewältigung von Komplexität ist auch
ein essenzielles Merkmal wissenschaft­
lichen Arbeitens. Die in der Forschung zum
Einsatz kommenden Denkmodelle, Me­
thoden und Analyseprozesse sind eine gute
Basis für den Umgang mit Komplexität
in der Unternehmenspraxis. Dies erklärt
den hohen Stellenwert der Fächer mit
­w issenschaftlicher Grundausrichtung im
Masterstudium.
Das Studium wurde so konzipiert, dass
die Studierenden sich zunächst im Themen­
feld «General Management» mit fach- und
funktionsübergreifenden Fragestellungen
auseinandersetzen. Losgelöst von den klas­
sisch funktionalen Kategorisierungen der
Managementfelder erfolgt eine Ausrichtung
am betrieblichen Problemlösungszyklus:
Situationsanalyse – Lösungsdesign – Ent­
scheidungsfindung – Implementierung
­(Projektmanagement). Im Mittelpunkt steht
die Vermittlung von generalistischen Füh­
rungskompetenzen, die dabei helfen, kom­
plexe Problemsituationen systematisch
und rational zu bewältigen. Im Major kommt
dann nachgelagert das Prinzip der Komple­
xitätsbewältigung durch Vereinfachung zum
Tragen. Es werden über eine Vielzahl von
Unternehmen hinweg beobachtete idealty­
pische Phasendurchläufe erfolgsbezogen
analysiert und die Resultate dann für die
Gestaltung der Managementprozesse her­
angezogen. Das Masterstudium ist in seiner
Grundorientierung somit zwar strategischgeneralistisch, es steht aber gleichzeitig ­
für eine Spezialisierung in Richtung einer
lebenszyklusorientierten Managementpers­
pektive.
Lebenszyklus als
­Gestaltungsrahmen
Lebenszyklusmodelle sind in der Ökonomie
weit verbreitet und haben ihren Ursprung
in der Beobachtung von Entwicklungspha­
sen auf Produktebene, die im Marketing
als wichtige gestaltungsrelevante Grössen
erkannt wurden. Eine Ausweitung des
­Betrachtungshorizonts und des phasenbe­
zogenen Gestaltungsprinzips auf die Ebene
von Gesamtunternehmen liegt nahe. Auch
für Unternehmen können analoge Zyklen
beobachtet werden, die als Grundlage und
Parameter für entwicklungsorientierte
­Managementansätze heranziehbar sind
(z.B. im St. Galler Management Modell u.a.
durch Knut Bleicher und Cuno Pümpin).
Dies ist der Ausgangspunkt für die an drei
Phasen des Unternehmenslebenszyklus
ausgerichtete Vertiefung des Masters ­
(vgl. Abbildung).
Typische Praxisprobleme der Entwick­
lungsphasen werden aus den verschiedenen
funktionalen Schwerpunktsetzungen her­
aus beleuchtet. Abgerundet und er­weitert
wird die Phasenperspektive durch die
­Behandlung von Grundfragen der Komple­
xitätsbewältigung im Strategischen
­Management sowie bei der Internationa­
lisierung von Unternehmen.
Praktische Relevanz
des Managementansatzes
Die praktische Relevanz des im Kern auf
Komplexitätsbewältigung abzielenden
­Managementansatzes ist allgegenwärtig.
Insbesondere die anhaltende Krisensitua­
tion der Weltwirtschaft hat deutlich ge­
macht, dass über lange Jahre solide und
erfolgreiche Unternehmen sehr schnell
zu Krisenunternehmen werden können.
Alte Erfolgsrezepte sind für die Krisen­
bewältigung ungeeignet. Ganze Branchen,
die früher als Soliditätskerne der Wirtschaft
betrachtet wurden (z.B. Banken, Energie),
sind in kürzester Zeit zu Problemkindern
der Volkswirtschaften geworden und stellen
die Unternehmensleitenden vor völlig neue
Herausforderungen. Belegt wird die Praxis­
relevanz des Ansatzes aber auch durch
eine Fülle von Praxisprojekten und Master­
arbeiten der Studierenden, die am Phasen­
modell anknüpfen.
Komplexitätsbewältigung durch pha­se­n­orientiertes Führen wird damit als Ge­
staltungsprinzip des konsekutiven Master­
studiengangs «aus der Praxis heraus»
­bestätigt und begründet. Ferner trägt die
intensive Auseinandersetzung mit an­
gewandt-wissenschaftlichen Problemstel­
lungen «aus der Theorie heraus» zur
­Ent­wicklung von Analyse- und Führungs­
kompetenzen bei, die bei der Bewältigung
phasentypischer Problemlagen benötigt
werden. Diese Kompetenzen erhöhen die
Erfolg
Reife und
Sättigung
Abschluss
«Master of Science BFH in Business
Administration mit Vertiefung in Corporate/
Business Development»
Zielgruppe / Zulassung
Bachelor-/Diplomabsolventen in Business
Administration oder eng verwandten
Disziplinen
Informationsveranstaltungen
(Bern, Morgartenstrasse 2c)
Donnerstag, 8. März 2012
Mittwoch, 4. April 2012
jeweils von 17.30 bis ca. 18.30 Uhr
Anmeldung / Auskunft
www.wirtschaft.bfh.ch/master
Prof. Dr. Jochen Schellinger
Studiengangsleiter
Master of Science in BA
T +41 31 848 44 23
[email protected]
Kontextvariabilität und die Fähigkeit zur
Komplexitätsbewältigung bei den zukünf­
tigen Managerinnen und Managern sowie
deren Wert am Arbeitsmarkt, dem öko­
nomischen Massstab für die praktische
Relevanz des Masterstudiums.
Literatur und Links
Bleicher, K. (2011): Das Konzept integriertes
Management: Visionen, Missionen,
­Programme, 8. überarb. Aufl., Frankfurt
a.M., Campus Verlag.
Kernmodule Major Corporate / Business Development
Aufbau und
Wachstum
Masterstudium Business
Administration am
Fachbereich Wirtschaft
Krise und
Turnaround
Pümpin, C./Wunderlin, C. (2005):
Unter­nehmensentwicklung. Corporate Life
­Cycles: Metamorphose statt Kollaps,
Bern, Haupt-Verlag.
Strategie und
Marketing
www.wirtschaft.bfh.ch/master
Finanzen und
Controlling
Organisation und
Personal
Entwicklungsphase
Entwicklungsphasenbezogene Handlungsfelder
Präsenz Februar 2012
15
Berner Fachhochschule
Wirtschaft
Master of Science
Wirtschaftsinformatik [neu]
Studium: berufsbegleitend
Start: Mitte September*
Masterstudiengang im Anschluss an das Bachelorstudium
Wirtschaftsinformatik oder Diplomstudium FH
Dauer: 2 Jahre
Weitere Informationen
www.wirtschaft.bfh.ch/master
T +41 31 848 34 00
*D
er Start des Studiengangs erfolgt zum Herbstsemester 2012 vorbehältlich der Bewilligung
des Eidgenössischen ­Volkswirtschaftsdepartements (EDV).
In Kooperation mit:
16
Präsenz Februar 2012
Tomorrow – Ehemalige Studierende
Was wurde aus ...
© Rob Lewis
... unseren Ehemaligen? In welchen Funktionen sind sie heute tätig? Was sind ihre
Erinnerung an ihr Studium und was bedeutet das Leitthema der vorliegenden
Präsenzausgabe für sie? Wir haben nachgefragt und stellen neu in jeder Präsenz­
ausgabe eine Absolventin oder einen Absolventen des Fachbereichs vor.
Name: Hirt
Vorname: Beni
Studienabschluss: Diplomstudium Betriebsökonomie
Jahr: 2006
Heutige Funktion: Leiter Strategie & Finanzen
Arbeitgeber: Apps with love*
Besonders an Ihrem Beruf gefällt Ihnen:
Meine Arbeitskollegen sind zugleich meine Freunde. Projekte
bringen stets neue Herausforderungen mit sich und bedingen
das Finden von immer anderen Lösungen. Zusammen an einem
Tisch sitzen und Ideen konkretisieren. Erfolgreich sein.
Ihr Tipp für ein erfolgreiches Studium?
Den ganzen Lern- und Prüfungsstress zwischendurch von Aussen
betrachten und locker bleiben. Und sich selbst gut organisieren
sowie effizient arbeiten, um die Arbeitsmenge zu reduzieren.
­Lernen im Team ist eine gute Abwechslung.
Was ist Ihre schönste Erinnerung, wenn Sie
an Ihr ­Studium zurück denken?
Wenn ich aus dem Prüfungsraum in die frische Luft konnte und
wusste, dass es vorbei war und gut gelaufen ist. Gerne erinnere
ich mich auch an das Teamwork mit Kommilitoninnen und Kommi­
litonen bei schriftlichen Arbeiten. Und nicht zuletzt: Die leckeren
Pizzas beim Pizzaiolo nebenan.
Was bedeutet «Unternehmensentwicklung»
in Ihrem Berufsalltag?
Den Mitarbeitenden Freiraum gewähren, sie mitdenken und Neues
ausprobieren lassen. Eine offene Gesprächskultur, die dem
­Gegenüber mit Respekt und Ehrlichkeit begegnet. So entsteht
gegenseitiges Vertrauen.
Über mein und unser Tun nachdenken. Machen wir das Richtige?
Was könnten wir sonst noch machen? Man muss von Zeit zu Zeit
einen Schritt zurück machen und das Tagesgeschäft betrachten.
Keine Selbstzerfleischung und ständigen Grübeleien, aber sich ab
und an hinterfragen, selbstkritisch sein.
Mir ist zudem wichtig, dass Fragestellungen von verschiedenen
Seiten betrachtet werden. Ein guter Kompetenzen-Mix ist zentral
für die Zusammenarbeit und letztlich für den Erfolg.
Was ist Ihre schlimmste Erinnerung, wenn Sie
an Ihr Studium zurück denken?
Am 2. August standen Prüfungen an. Damals in der Matte wohn­
haft, konnte ich am Vorabend in der Dachwohnung bei einer
­Temperatur von 30 Grad kein Fenster öffnen, weil das Quartier
wegen der Feuerwerke so verqualmt war. Es war höllisch, ich
schlief nur wenige Stunden.
* Neben dem eigenen Unternehmen ist Beni Hirt bei der SBB Personenverkehr tätig.
Präsenz
PräsenzFebruar
August 2012
2011
17
Tomorrow – Ehemalige Studierende
Nur wer sich ständig entwickelt,
wird überleben
Unternehmensentwicklung ist die Basis für das langfristige Wachstum von Unternehmen.
In Phasen konjunktureller Abschwächung müssen Unternehmen jedoch Wege finden,
um die Kosten der Produkt-, Dienstleistungs- und Unternehmensentwicklung niedrig zu
halten. Ein viel versprechender Weg besteht darin, die Ideenfindung an Kunden
auszulagern.
Christian Hirsig
Betriebsökonom FH
mit Vertiefung Marketing
Head of Business,
Co-Founder Atizo AG
[email protected]
Franziska Geiser
Produktmanagerin
Pago AG
[email protected]
Wachstumsorientierte Unternehmen befin­
den sich in einem Dilemma. Einerseits zeigt
die empirische Erfolgsfaktorenforschung
deutlich, dass die Entwicklung vom eigenen
Unternehmen eine notwendige Bedingung
für das langfristige Bestehen eines Unter­
nehmens ist. Andererseits führen Innova­
tions- und Changeprojekte häufig nicht zu
den gewünschten Ergebnissen. So ver­
18
Präsenz Februar 2012
wundert es nicht, dass gemäss der IBM
Global CEO Studie jeder zweite Unterneh­
mensführer mit den Resultaten der eigenen
Innovationsabteilung unzufrieden ist. Die
Öffnung unternehmerischer Innovations­
prozesse (Open Innovation) kann zu einer
Abschwächung dieser dilemmatischen
Situation führen. Seit den 90er Jahren
setzen erfolgreiche Unternehmen das OpenInnovation-Konzept ein, weil sie erkannt
haben, dass das für substantielle Innova­
tionen notwendige Wissen nicht mehr allein
im eigenen Haus entwickelt werden kann.
Daher verteilen immer mehr Unternehmen
zumindest Teile der Unternehmensent­
wicklung auf externe Partner und Experten.
Diese Strategie wird häufig auch unter
dem Begriff des «Crowdsourcing» dis­
kutiert.
«Not all the smart people in the world
work for us.» Das Zitat des ehemaligen
CEO von SUN Mircosystems Bill Joy ver­
deutlicht, dass die Integration unterneh­
mensexterner Know-how Trägerinnen und
Träger dabei helfen kann, die Effizienz
bei der Unternehmensentwicklung zu stei­
gern und marktgerechte Lösungen zu
­entwickeln.
So funktioniert’s
Nachfolgende Schritte zeigen wie über
70 Kunden in über 100 Projekten Atizo
eingesetzt haben:
–Schritt 1: Fragen ausarbeiten
In einem Workshop werden die brennen­
den Themen analysiert und Fragestel­
lungen formuliert, die für eine Online
Community geeignet sind und ein Maxi­
mum an Ideen garantieren.
–Schritt 2: Ideen finden
In einem Online Projekt liefert die Com­
munity 200 bis 1000 Ideen.
–Schritt 3: Ideen auswählen
Auf der Basis von mehreren hundert
Ideen werden die 10 bis 20 besten Ideen
ausgearbeitet. Für jede dieser Ideen wird
ein Steckbrief mit anschaulicher Visua­
lisierung verfasst.
–Schritt 4: Ideen bewerten
Die Community bewertet die 10 bis 20
Ideen und reichert sie mit qualitativem
Feedback an.
–Schritt 5: Umsetzung planen
Für die 10 bis 20 Ideen wird eine Umset­
zungsplanung verfasst. Notwendige
­Umsetzungsressourcen können aus der
Community rekrutiert werden.
Vorteile verteilter
Ideenfindung
Atizo im Einsatz
bei Industrieunternehmen
Die Erkenntnisse, die bisher mit der online
Brainstorming-Plattform Atizo gewonnen
wurden, lassen die Vorteile verteilter Ideen­
findung hervortreten. Es lässt sich damit
konstatieren, dass Unternehmen in ver­
schiedener Hinsicht von einem offenen
Unternehmensentwicklungsprozess profi­
tieren können:
–Fit-to-market: Da die Innovatoren der
Web-Communities häufig sowohl eigene
Nutzungserfahrungen mit den jeweiligen
Produkten und Dienstleistungen haben,
als auch Träger des für die Lösung erfor­
derlichen Wissens sind, wird die Wahr­
scheinlichkeit bedarfsgerechter Ideen
erhöht. Die Umwandlung von Bedürfnis­
sen in Lösungen erfolgt direkt, ohne
die Gefahr von Übersetzungsfehlern.
Dadurch kann die Anzahl der Innova­
tionsflops reduziert werden.
–New-to-market: Die Wahrscheinlichkeit,
auf wirklich überraschende Lösungs­
ansätze zu stossen, ist höher als unter
Einsatz der gewohnten Ideenquellen.
Denn Externe denken bisher Ungedach­
tes und verspüren keine Hemmungen,
diese ungewöhnlichen Ideen zu äussern.
–Time-to-market: Die Anzahl FeedbackSchlaufen und Konzepttests kann durch
die frühe aktive Einbindung von Bedürf­
nisträgern reduziert werden. Die Bedürf­
nisse des Marktes werden bereits in einer
frühen Phase valide ermittelt. Ein in der
Marktforschung häufig zu beobachtender
Annäherungsprozess an die «wahren»
Bedürfnisse und Anforderung der Kunden
nach dem «Trial & Error»-Prinzip entfällt.
–Cost-to-market: Bei der Entwicklung von
Konzepten und beim Bau von Prototypen
können interne Entwicklungsressourcen
gezielter auf die eigene Kernkompeten­
zen konzentriert werden, während andere
Aktivitäten auf Externe verlagert werden.
Damit können Entwicklungskosten redu­
ziert werden.
Business-to-Business (B2B) Unternehmen
nutzen zwar auch Open Innovationsan­
sätze, beschränken sich häufig aber nur auf
die nachfolgenden Abnehmer. Den direkten
Weg zu den Endanwendern bzw. Nutzern
hat die Pago AG in Grabs, eine führende
Systemspezialistin für Etiketten und
Etikettier­technik, bisher bei zwei Projekten
mit Atizo gewählt.
Das Unternehmen aus dem St. Gallischen
Rheintal stellte dabei die Selbstklebeetiket­
te in den Fokus der Ideenfindung: Inputs zu
technischen Funktionen, welche von «der
Selbstklebeetikette der Zukunft» übernom­
men werden können, wurden im Sommer
2010 gesucht. Im Frühjahr 2011 lautete die
Fragestellung «Welche Gewinnspiel-Ideen
können mit Selbstklebeetiketten umgesetzt
werden?».
Die Beweggründe für das erste Projekt
von Pago auf Atizo war die Masterarbeit der
Co-Autorin mit dem Titel «Innovation und
Kooperation: Nutzung von Closed und Open
Innovationsmethoden am Beispiel eines
Unternehmens im Business-to-Business
Bereich». Darin wurde die Effizienz der
Ideengenerierung von rein firmeninternen
Ideenworkshops (Closed Innovation) firmen­
externen Ideenplattformen (Open Innova­
tion) gegenübergestellt. Die detaillierten
Auswertungen haben dabei ergeben, dass
bei der Open Innovation-Methode nebst
den abgeleiteten Bedürfnisinformationen,
welche direkten Einfluss auf das «Time-toMarket» sowie «Fit-to-Market» haben, auch
Lösungsinformationen gewonnen wurden.
In diesem Fall können diese unter anderem
dem Begriff «Gedruckte Elektronik» bei­
spielsweise gedruckten Solarzellen zuge­
ordnet werden. Dieser Themenbereich
ist mittlerweile ein offizielles Innovationspro­
jekt von Pago geworden. Eine erste An­
wendung namens «Pago label2web» ist in
Kürze marktreif. Der auf die Ideenfindu­ngs­
phase folgende Prozess der Ideenaus­wahl
wurde Pago intern im Rahmen einer inter­
disziplinären Gruppe von Mitarbeitern, quer
über verschiedene Abteilungen und Hier­
archiestufen hinweg durchgeführt. Dadurch
konnte einerseits der neue Ansatz firmen­
intern bekannt gemacht und andererseits
die Auswahl der Ideen auf die Einschätzung
Zusätzlich signalisieren Unternehmen mit
der Öffnung ihrer Entwicklungsprozesse
eine Wertschätzung gegenüber externen
Partnern. Dieses aktive Innovationsmarke­
ting kann sich positiv auf das Unterneh­
mensimage auswirken.
Atizo
Schritt 1
Schritt
1
Frage
Frage
ausarbeiten
ausarbeiten
Schritt 2
Schritt
2
Ideen
Ideen
finden
finden
Schritt 3
Schritt
3
Ideen
Ideen
auswählen
auswählen
Schritt 4
Schritt
4
Ideen
Ideen
bewerten
bewerten
Schritt 5
Schritt 5
Umsetzung
Umsetzung
planen
planen
mehrerer erfahrener Mitarbeiter abgestützt
werden. Dank den beiden Projekten auf
der Plattform liess sich auch eine Bestätigung
der Relevanz von aktuellen Unternehmens­
entwicklungsprojekten er­zielen.
10 Schritte zu einer
­erfolgreicheren Unternehmensentwicklung
  1.Unternehmensentwicklung im
«Stillen Kämmerlein» ist definitiv passé.
  2.Es gibt viele kluge Menschen, die
bei der Entwicklung von Unternehmen
unterstützen wollen.
  3.Erfolgreiche Unternehmensent­
wicklung beginnt nicht mit einer Idee,
sondern einer Frage.
  4.Betriebsblindheit ist natürlich, aber
für die Entwicklung eines Unterneh­
mens nicht förderlich.
  5.Robuste Entwicklungsansätze entste­
hen meist aus mehreren guten Ideen,
die mehreren Köpfen entspringen.
  6.Je früher die Stakeholder (Mitarbei­
ter, Kunden, etc.) involviert werden,
desto geringer das Flop-Risiko der
Entwicklungsinitiative.
  7.Entwicklung von Unternehmen
ist ein gemeinschaftlicher Prozess.
Nur wenn man alle im Boot hat,
kommt man ans Ziel.
  8.Unternehmensentwicklung ist nie
abgeschlossen und fordert eine agile
Organisation. Je mehr man das
Ideal von heute anstrebt, desto gerin­
ger sind die Überlebenschancen
morgen.
  9.Entwicklungsideen und -ansätze
werden erst mit deren Implemen­
tierung wertvoll.
10.Entwicklung braucht Geduld.
Nur wer regelmässig die Pflanze der
Entwicklung pflegt, wird in Zukunft
auch Früchte ernten.
Präsenz Februar 2012
19
Tomorrow – Ehemalige Studierende
Von der Idee zum Unternehmen –
Entwicklungsprozess der alltickets GmbH
Wahrscheinlich ist es allen schon einmal passiert: Nach einer langen Abwesenheit
beschliesst die Lieblingsband wieder ein Konzert zu geben. Viele wollen hin und so
mancher steht am Schluss ohne Ticket da, weil die anderen beim Bestellen etwas
schneller waren. Aus dem Bedürfnis, künftig nicht mehr ohne Eintrittskarte für einen
ersehnten Anlass dazustehen, wurde ein Unternehmen – die alltickets GmbH.
Thomas Flückiger
Absolvent Bachelor Betriebsökonomie
alltickets GmbH
[email protected]
Meinen Freunden und mir blieb im Jahre
2004 der Zugang zu einer Veranstaltung
verwehrt, weil zum Zeitpunkt des Kaufent­
scheides keine Tickets mehr über die Vor­
verkaufskanäle verfügbar waren. Gleichzeitig
entpuppte sich die Suche nach Tickets über
den Sekundärmarkt als langwieriges und
letztlich erfolgloses Unterfangen. Leider fan­
den wir über diverse Kanäle keine Plätze.
Unsere Unzufriedenheit über die verpasste
Veranstaltung sowie der optimierungs­
bedürftige Status Quo im Ticket Sekundär­
markt weckte in uns das Bedürfnis eine
Lösung für diejenigen Kunden anzustreben,
welche sich mit ähnlichen Problemen
­konfrontiert sahen wie wir.
Intentionen und Visionen
In einer frühen Stufe der Vorgründungs­
phase haben wir zu Dritt über die Möglich­
20
Präsenz Februar 2012
keiten und Ziele einer allfälligen Unter­
nehmensgründung diskutiert. Der Konsens
der Diskussion war, einen sekundären
­T icketmarkt schaffen zu wollen, in welchem
alle Per­s onen bis wenige Minuten vor
der Veranstaltung auf unkomplizierte Weise,
passende Eintrittskarten für Schweizer
Veranstaltungen erhalten können.
Kurz darauf haben wir damit begonnen
den Markt etwas näher zu analysieren und
analog einer Machbarkeitsstudie gewisse
Punkte zu hinterfragen. Diese Annäherungen
fanden sich grösstenteils in Ge­sprächen.
Bereits früh war klar, was das Unterneh­
men als Kernkompetenz ausweisen sollte:
Eine serviceorientierte, zuverlässige sowie
effiziente Beschaffung und Vermittlung
von kostengünstigen und bedürfnisgerech­
ten Eintrittskarten auf dem sekundären
Ticketmarkt.
Invention wird Innovation
Um das gewünschte Angebot zu kreieren
wurden vor der Gründung erste rechtliche
Fragen geklärt und wichtige Lieferanten­
kontakte geknüpft, welche im Zuge der
konsequenten Marktbearbeitung natürlich
ausgebaut werden konnten. Damit wir den
Markt als Unternehmen mit einem grossen
Angebot betreten konnten, benötigten
wir diverse Darlehen. Von diesem Geld
liessen wir uns einen Webshop professio­
nell gestalten und kauften über Sekundär­
marktkontakte ein Grundinventar an
­T ickets für diverse hochfrequentierte Ver­
anstaltungen ein. Daraufhin wurde das
Unterfangen im Jahr 2006 in Form einer
GmbH institutionalisiert.
Mitarbeitende als Chance
Als das Gerüst stand, wurden gezielt Wer­
bekampagnen geschaltet. Die grosse
Nachfrage in den folgenden Monaten hat
unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.
Laufend durften wir privaten Kunden ihre
speziellen Wünsche erfüllen – einerseits
direkt im Webshop, anderseits mit einer
spezifischen Marktsuche nach bedürfnis­
gerechten Tickets. Vermehrt durften wir
auch Grossfirmen und Conciérge Services
beliefern, welche genau eine solche Dienst­
leistung benötigten um ihren Kunden alle
Wünsche erfüllen zu können. Um stets den
gewünschten Kundenservice bieten zu
können und die noch junge Unternehmung
schrittweise vornanzubringen, haben wir
schliesslich einen ersten Mitarbeitenden
eingestellt. Dies ermöglichte uns schritt­
weise professionellere Strukturen und
­Arbeitsabläufe zu entwickeln, erste Büro­
räumlichkeiten zu mieten, eine Kunden­
hotline einzurichten und das Angebot noch
einmal zu erhöhen.
Herausforderungen
und Erfahrungen
Am Anfang jeder Unternehmensgründung
steht man als Unternehmer einer riesigen
Flut von Aufgaben gegenüber. Oftmals
­können auch Verwandte und Bekannte in
dieser Hinsicht keine Hilfe bieten. Mit
19 Jahren waren diese Erfahrungen für
uns jedoch sehr hilfreich und halfen dabei,
unseren Horizont in vieler Hinsicht zu er­
weitern. Auch einige Jahre nach der erfolg­
reichen Etablierung im Markt werden wir
regelmässig mit neuen Herausforderungen
konfrontiert. Genau dies motiviert uns
­jedoch täglich wieder von Neuem. Im Mo­
ment können wir uns deshalb nichts
­a nderes vorstellen, als fortlaufend unsere
Ideen unternehmerisch umzusetzen.
Ich per­sönlich hoffe, irgendwann auch das
Privileg geniessen zu dürfen, dass sich
weitere Projekte in komplett anderen Ge­
schäfts­bereichen am Markt durchsetzen,
um so weitere wichtige Erfahrungen sam­
meln zu können.
Die alltickets GmbH wurde 2006 von drei
Freunden gegründet. Die Unternehmung
hat sich auf Veranstaltungen spezialisiert,
bei welchen entweder die gesamte Arena
oder spezifische Kategorien ausverkauft
sind. Sobald die gewünschten Tickets
nicht mehr über den offiziellen Vorverkauf
verfügbar sind, können die Tickets
über die alltickets GmbH gekauft werden.
Hierbei wird darauf geachtet, dass jeder
Kunde bis kurz vor Veranstaltungsbeginn
noch die Möglichkeit hat, bedürfnis­
gerechte Plätze zu erhalten.
Aktuell ist die alltickets GmbH haupt­
sächlich in der Schweiz tätig. Mit dem
Webshop Relaunch im Februar 2012
wird das Veranstaltungsangebot auf
­diverse europäische Länder erweitert.
Ebenso werden einige bedeutende,
­weltweite Sportereignisse erhältlich sein.
Zum Team gehören heute Thomas
­F lückiger und Hannes Kaufmann, Inhaber
und Geschäftsführer, Aladin Bichsel
und Benares Haberthür, Geschäftsleitung­
sassistenten und Teilmarktgebietsverant­
wortliche Schweiz, Bernhard ­Blaser,
­Auszubildender im 2. Lehrjahr, Ioannis
Zois, Verantwortlicher IT-Bereich.
Kontakt
alltickets.ch GmbH
Aarestrasse 28
CH-3600 Thun
www.alltickets.ch
Go International
Dank des stetigen Wachstums im Markt
Schweiz konnten wir in den Folgejahren
weitere Mitarbeitende einstellen. Diese
unterstützen uns seither stark auf operati­
ver Basis und verhalfen den Geschäfts­
inhabern, Ideen für langfristige strategische
Ziele zu sammeln sowie die längst
­ü ber­h olten Strukturen und Prozesse zu
optimieren.
Die Weiterentwicklung des Unternehmens
ist auch für uns unerlässlich um uns lang­
fristig auf dem Markt zu positionieren. Des­
halb werden seit Monaten neue Lösungen
im IT-Bereich entwickelt um die Dienstleistung
zu verbessern. Um grenzenlosen Zugang
zu sämtlichen Veranstaltungen gewähren
und ganz Europa mit Tickets beliefern zu
können, wurden zudem neue Partnerschaf­
ten in diversen Ländern eingegangen. ­
Diese Neuerungen werden in unserem Shop
Relaunch im Februar 2012 ­ersichtlich.
Präsenz Februar 2012
21
Die vier Freunde und Gründer von Apps with love (v.l.n.r.): Stephan Klaus, Beni Hirt, Olivier Oswald und Till Könneker
Apps with love – Gross werden, dabei klein
bleiben und Spass haben
Mit seinen Freunden ein eigenes Unternehmen gründen, zusammen Ideen verwirklichen
und Erfolge feiern – ein Traum von vielen. Beni Hirt hat den Diplomstudiengang
Betriebsökonomie absolviert und hat genau das geschafft. Der Firmenname ist
Programm: «Bei Apps with love sind alle mit Lust und Leidenschaft dabei. Wir setzen auf
Menschen, die zu uns passen. Die Chemie und die Fähigkeiten müssen stimmen.
Abschlüsse kümmern uns wenig.»
Beni Hirt
Betriebsökonom FH, Berner Fachhochschule
Leiter Strategie & Finanzen
Apps with love
[email protected]
22
Präsenz Februar 2012
Unsere Vision sind Tools fürs Leben, die wir
selber benutzen. Wir sind jung, unser Un­
ternehmen verändert sich rasch. Unterneh­
mensentwicklung gelingt, wenn die Mitar­
beitenden mithelfen. Deshalb setzen wir auf
eine Kultur, in der die Menschen im Zent­
rum stehen.
Dabei ist nicht entscheidend, ob ein
Softwareentwickler einen Informatik­
abschluss hat. Seine Fähigkeiten, sein
Engagement und die Chemie müssen
stimmen. So entstehen ein angenehmes
Arbeitsklima und Spass am Job. Und
das ist das wichtigste Kapital überhaupt.
Hohe Löhne und andere Leistungen kön­
nen wir nicht zahlen. Also wollen wir
­u nseren Mitarbeitenden Freiheiten in ihrer
Job-Life-Balance gewähren. Konkret: Sie
können ihre Arbeitszeiten und ihren Ar­
beitsort selber bestimmen und wir haben
einen Arbeitsraum, wo alle an einem
Tisch sitzen und so geballte Kraft entsteht,
die zum Erfolg führt. Und Erfolg ist sexy –
das spüren auch unsere Mitarbeitenden.
Wir schaffen damit einen fruchtbaren
­B oden, auf dem wir Ideen sähen können,
die über konzeptionelle Arbeit zu Innova­
tionen heranwachsen.
© Rob Lewis
Tomorrow – Ehemalige Studierende
Freunde schaffen Neues
Strategie folgt Kultur
Die Kultur des freundschaftlichen Umgangs
kommt nicht von ungefähr: Unser Kern­
team besteht aus den vier gleichberechtig­
ten Gründern, die schon zuvor befreundet
waren, teils schon seit ihrer Kindheit. Die
Idee ein Unternehmen zu gründen, ent­
stand während Pokernächten und GameAbenden. Wir wollten mit den Möglich­
keiten, die uns die mobilen Technologien
bieten, unser Leben und das weiterer
­M enschen vereinfachen. «Tools for Life»
sollten es sein – solche Instrumente, die
wir selber gerne haben möchten und
die es so noch nicht gibt. Beispielsweise
eine App, die einem beim Einladen von
Freunden und Bekannten unterstützt, ein
ganz alltäglicher Vorgang.
Unsere Unternehmensstrategie setzt auf
die Kernkompetenzen Konzept-, Designund Softwareentwicklung und hat ein
­Fundament mit zwei Pfeilern: Nebst der
­Entwicklung und Vermarktung von eigenen
Produkten erledigen wir Auftragsarbeiten.
Unterschiedliche
Kompetenzen
Das Glück wollte es, dass wir ganz unter­
schiedliche und nützliche Kernkompetenzen
mitbringen: Wir haben Till, einen Visionär.
Er liebt es, Ideen in visuelle Konzepte zu
verwandeln. Wir wissen Stephan, den Usa­
bility-Experten an Bord. Er ist am Puls
der neusten Produkte, Sozialen Netzwerke
und Apps. Zudem hat er die Anwender­
freundlichkeit der Produkte im Griff. Eine
entscheidende Kompetenz bringt Oli mit.
Er ist ein Softwareentwickler wie er im
Buche steht. Begeistert nimmt er seit Kindes­
beinen laufend neue Technologien unter
die Lupe und verkaufte schon als 13-Jähri­
ger sein erstes Computerprogramm für
den Commodore 64, den Heimcomputer
aus den 1980er Jahren. Und um die Krea­
tivität unseres Teams in die richtigen Bahnen
zu lenken sowie für die strategische Aus­
richtung bin ich verantwortlich.
Von Idee zur Umsetzung
Den Schritt von der Idee zur Umsetzung
zu wagen, ist Kern jeder Unternehmens­
gründung. Wir wollten nicht Ideen mit uns
herumtragen, ohne deren Umsetzung
­wenigstens versucht zu haben. So ist über
Produktideen und Kompetenzenmix
im Sommer 2010 ein Unternehmen ent­
standen.
Mit den Produktideen hat sich rasch die
Frage der konkreten Ausgestaltung unserer
Zusammenarbeit gestellt. Für einen erfolg­
reichen Start brauchte es nebst der freund­
schaftlichen Kultur eine Organisation, die
flexibel reagieren kann und so ihre Risiken
im Griff hat. Und eine Strategie, die unsere
kleinen personellen und finanziellen Mittel
berücksichtigt.
exchange
task
intuition
IDEA
re
think
Wir wollen möglichst unabhängig bleiben
und keine Kapitalgeber, die mit­bestimmen
(wollen). So finanzieren wir unsere Eigen­
produktionen mit Aufträgen von Werbe­
agenturen und Unternehmen. Dies ist eine
Gratwanderung: Die Zeit für Eigenpro­duk­tionen ist beschränkt, wenn wir Aufträge
erledigen. Wir müssen mittelfristig aber
unsere eigenen Ideen ins ­Zentrum stellen,
um unsere Vision «Tools for Life» verfolgen zu können. Nicht zuletzt wegen
der Kultur, die durch eigene Krea­tionen
stärker gelebt wird.
+
evaluation
concentrate
Ohne Businessplan
Wir haben zur Erarbeitung der Strategie
keine umfangreichen Markt- und Kon­
kurrenzanalysen, Businesspläne und der­
gleichen gemacht. Wir wollten Gas geben,
Ideen umsetzen. Der Markt verändert
sich ständig und ist deshalb schwer über­
schaubar. Zum Beispiel kommen neue
Plattformen wie Windows Phone dazu.
Es gibt heute mehr als genügend Nach­
frage um an die nötigen Aufträge zu
­kommen. Selbstverständlich kann sich
dies ändern.
Trendige Mobilität
Vor knapp zwei Jahren haben wir begonnen,
den Trend zu mehr Mobilität bewusst zu
beobachten. In den letzten Jahren hat sich
die Informations- und Kommunikations­
technologie in diesen mobilen Trend ein­
genistet. Sie ist dort nicht mehr wegzu­
denken. Zuerst waren es Walkmans, klobige
Computer und Festnetztelefone. Dann
tauchten die ersten Discmans, leistungs­
fähigeren Desktops und kiloschweren Han­
dys auf, mit Telefonfunktion und sonst
nichts. Der Discman ist dem MP3-Player,
der Desktopcomputer ist einem Note-,
Net-, Ultrabook oder einem iPad gewichen.
Die mobile Kommunikation wurde schon
bald durch SMS, GPS und Internet revolu­
tioniert. Das mobile Internet ist heute
­Standard, die wenigsten Handys kommen
ohne Internetfähigkeit auf den Markt. Und
dieser wächst im dreistelligen Prozent­
bereich in rasantem Tempo. Ebenso ist es
bei den Apps, aber mit noch grösseren
Wachstumsraten. Die Frage ist nur, wie
lange noch und was nachher kommt.
Fe
baced
k
11010010
Production
testing
imPlementing
sPreading
everybody happy!
www.appswithlove.com
Das oberste Ziel von Apps with love bei jedem Projekt
ist stets, am Ende ein Produkt in den Händen zu halten,
das einfach und übersichtlich ist – und dabei erst
noch gut aussieht.
Augen und Ohren
offen halten
Das Unternehmen weiterentwickeln ist eine
Grundvoraussetzung, um nicht stehen
zu bleiben und damit letztlich unterzugehen.
Unser Antrieb ist natürlich nicht, sich vor
dem Untergang zu retten. Wir schauen
nach vorne und packen unsere Projekte mit
Lust und Leidenschaft an.
Präsenz Februar 2012
23
Tomorrow – Ehemalige Studierende
Unternehmen
Unternehmen
Projektanforderungen
Projektanforderung
Projektalleine
alleine
Projekt
machbar
machbar
Projekt zu
Projekt
zu gross
gross
Projektgemeinsam
gemeinsam
Projekt
machbar
machbar
Apps with love wächst und schrumpft dynamisch und gezielt – indem im Bedarfsfall projektbezogen
mit Partnern zusammengearbeitet wird.
Swisscom Open Air Buddy 2011
Apps with love realisierte für Swisscom Bedienkonzept, Design und technische Entwicklung
der offiziellen Festival Apps, unter anderem für das Gurtenfestival und das Paléo Festival.
24
Präsenz Februar 2012
Wir gehen davon aus, dass in Zukunft
beispielsweise verstärkt auf Webtechnologien
basierende Apps nachgefragt werden,
da sie unabhängig vom Betriebssystem
funktionieren. Im Moment sehen wir aber,
dass die Benutzer häufig vom Aussehen
und von der Bedienung der Web-Apps
enttäuscht sind, da sie an die Einfachheit
und Klarheit der nativen Apps gewöhnt
sind. Und sicher kommt andere Hardware
auf den Markt, an die sich die heutige Soft­
ware anpassen muss. Solche Entwicklun­
gen versuchen wir über Tech-News, Blogs
und social media stets im Auge zu be­
halten, um frühzeitig reagieren zu können.
Ungeachtet wohin uns die Reise führt:
wir setzen auf unsere Konzept- und Design­
kompetenz, die uns von herkömmlichen
Softwareunternehmen unterscheidet.
Gross werden und
dabei klein bleiben
Wir entwickeln uns weiter mit dem Credo,
gross zu werden und dabei klein zu bleiben:
Wir haben ein gefestigtes Kernteam und
greifen bei Bedarf auf ein Netzwerk von
Unternehmen und Selbständigen zurück.
Denn stetiges und übermässiges Wachstum
ist kein Ziel, sondern ein Risiko. Der Zwang,
zu wachsen, lenkt ab vom Sinn eines Unter­
nehmens und gefährdet die Unternehmens­
kultur. Viele Start-ups scheitern am zu
­starken Wachstum.
Gleis 7 Entertrainment App
Für Maxomedia AG realisierte Apps with love das Bedienkon­
zept und die technische Entwicklung der neuen Gleis7-App
der SBB für iPhone und Android.
Auf Kerngeschäft setzen
Die Lösung ist eine effizient kleine Betriebs­
grösse mit der Möglichkeit weitere Man­
power dazu zu holen und sich damit virtuell
zu vergrössern: Sobald ein Projekt die
­eigenen Ressourcen übersteigt, schliessen
wir uns mit anderen Unternehmen zu einem
Verbund zusammen. Darin können wir mit
mehreren kleinen Unternehmen projekt­
basiert zusammenarbeiten und so wie ein
grosses Unternehmen agieren. Dabei sehen
wir uns nicht als Konkurrenz, sondern
als Projektpartner. Jeder kann sich auf das
Kerngeschäft und die Weiterentwicklung
seines Angebots konzentrieren. Wir treten
eigenständig auf, verfolgen unsere Kern­
lle
llee
eu
VVirirtöutssesse
Grrö
G
kompetenzen und managen nebenbei wei­
terhin unsere eigenen Kunden und Projekte.
Wir bleiben so klein und flexibel, sind aber
kompetent und schlagkräftig. Wir können
uns besser an Marktsituationen und Projekt­
anforderungen anpassen, als ein gros­ses Unternehmen. Und wir wachsen und
schrumpfen dynamisch und gezielt. Wir
nennen das «Unternehmen mit Gangschal­
tung». Klassische Werbeagenturen müssen
sich entscheiden, dieses Know-how selber
aufzubauen oder an spezialisierte Unter­
nehmen wie Apps with love auszulagern.
Vertrauen als Grund­
voraussetzung
Klar, auch unsere Strategie birgt ihre Risi­
ken. Wir sind beispielsweise auf verlässliche
Partner angewiesen und müssen immer
wieder neue kennenlernen. So ist Vertrauen
eine der wichtigsten Voraussetzungen,
um erfolgreich zu sein. Gegenüber Partnern,
Mitarbeitenden und Freunden.
Physische
Physische
Grösse
Grösse
Virtuelle Grösse: Gross werden und dabei klein bleiben.
Das junge Start-up-Unternehmen wurde
von vier Freunden gegründet. Apps
with love entwickelt Apps, die einfach zu
benutzen sind, sich im Alltag als nützliche
Helfer erweisen und dabei erst noch gut
aussehen. Deshalb feilen wir so lange am
perfekten Zusammenspiel von Design,
Technik und Bedienkonzept, bis selbst
wir zufrieden sind.
Genau diese gebündelten Kernkompe­
tenzen unterscheiden uns von herköm­mlichen Unternehmen der Software­
entwicklung.
Wir sind überzeugt, dass ein gutes
­P rodukt nur aus Leidenschaft und Be­
geisterung entstehen kann.
Apps with love gibt es seit Sommer
2010. Jeder von uns bringt spezifisches
Know-how und jahrelange Erfahrungen
mit. Wir leben eine Zusammenarbeit,
die sich flexibel an neue Anforderungen
anpasst.
Kontakt
Wenn du interessante Arbeit für uns hast,
eine gute Idee mit uns teilen oder uns
einfach kennen lernen willst, dann schreib
uns eine Mail oder ruf uns an. Wir freuen
uns!
Apps with love GmbH
Brunngasse 56
3011 Bern
Switzerland
[email protected]
T +41 79 100 77 00
www.appswithlove.com
www.flickr.com/photos/appswithlove
www.twitter.com/appswithlove
www.facebook.com/appswithlove
We believe that creative mobile solutions
can support our life in a good way.
Meine Tierkiste
Unsere erste Kreation. Wir wollen mit der App «Meine Tierkiste» für das iPad und iPhone den Kinder­
fantasien freien Lauf lassen. Die simple App ist eine neue Art Bilderbuch, womit Kinder ihre eigene
Tiergeschichte erfinden können.
Präsenz Februar 2012
25
Forschung und Dienstleistungen
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
dank intellektuellem Kapital
Unternehmen sollten nachhaltig Gewinne erwirtschaften, statt kurzfristig gute Bilanzen
zu produzieren. Dafür sind Menschen, Strukturen und Beziehungen notwendig,
das so genannte intellektuelle Kapital. Wir erforschen, wie das intellektuelle Kapital
erfolgreich weiterentwickelt werden kann.
Prof. Dr. Reinhard Riedl
Leiter Forschung und Dienstleistungen
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
26
Präsenz Februar 2012
Was macht den Wert eines Unternehmens
aus? Einfach geantwortet: die Erwartung,
damit in Zukunft Geld zu verdienen. Wer ein
Unternehmen kauft, zahlt für die Option,
damit Geld zu verdienen. Wer ein Unterneh­
men führt und damit das natürliche Ziel
verfolgt, den Wert des Unternehmens zu
maximieren, der wird alles tun, um die
­zukünftigen Gewinne zu maximieren. Rein
rechnerisch ergäbe sich dann der «wahre»
Wert durch die Diskontierung der zukünf­
tigen Gewinne. Nur dass niemand die Zu­
kunft im Vorhinein kennt und deshalb
der wahre Wert eines Unternehmens sich
der Berechenbarkeit entzieht. Zwar kann
der Buchwert einer Firma korrekt bestimmt
werden – innert gewisser Schranken, die
durch das Gesetz und die Fantasie der
Buchhalter definiert sind – doch in der Re­
gel werden (hoffentlich) die zukünftigen
Gewinne viel grösser sein als der heutige
Buchwert. Die Geschäftstätigkeit eines
Unternehmens sollte höhere Gewinne
­erwirtschaften, als die Finanzmittel ohne
Geschäftstätigkeit abwerfen.
Nicht fassbare Werte
Soweit, so simpel. Es stellen sich nur zwei
Fragen: Was macht die Differenz zwischen
Buchwert und realem Wert aus? Wie kann
man diese Differenz schätzen und wie zu­
verlässig sind diese Schätzungen? Seit gut
20 Jahren wird die Differenz als intellek­
tuelles Kapital oder als Wissensbilanz des
Unternehmens bezeichnet. Intellektuelles
Kapital steht für alle nicht direkt fassbaren
Werte eines Unternehmens, für die «nont­
angible assets» oder genauer für den Wert
dieser «nicht-fassbaren Aktiva». Traditionell
werden diese in drei Gruppen eingeteilt:
Die Kompetenzen der Mitarbeitenden
­(Humankapital), die innere Organisations­
struktur des Unternehmens zur Erbringung
von Leistungen (Strukturpotential) und ­
die Position im Markt und gegenüber den
Kunden (Beziehungskapital).
tatsachenbasiert steuern zu können. Die
Wissensbilanz ist also controlling-tauglich,
wobei gilt: Man sollte Bewertungsme­thode unbedingt auf die eigene Strategie
massschneidern und nicht einem stan­dar­disierten Format folgen.
Determinierende
Unterschiede
Forschungsbedarf
Es gehört zu den Paradoxa der Wirtschaft,
dass sich Unternehmensentwicklung haupt­
sächlich mit dem intellektuellen Kapital
beschäftigt, während sich Buchhaltung mit
dem Buchwert auseinandersetzt. Der Un­
terschied zwischen intellektuellem Kapital
und Buchwert ist dabei so gross wie der­
jenige zwischen Zukunft und Vergangenheit
selbst. In einer Weltlage, in der die Zinsen
hoch sind, hat die ferne Zukunft wenig
Bedeutung. Sind die Zinsen aber niedrig,
bekommt sie viel Gewicht. Theoretisch.
Denn in der Praxis ist für jedermann be­
obachtbar, dass für Publikumsgesellschaf­
ten auch in Niedrigstzins-Situationen die
kurzfristigen Veränderungen des Buchwerts
grosse Bedeutung für die Börsenbewer­
tung besitzen, auch wenn sie für die langfris­
tigen Chancen eigentlich irrelevant sind.
Dies liegt daran, dass mittel- bis langfristige
Prognosen heute als immer unmöglicher
angesehen werden und in der Folge die
Zukunft fast völlig ausgeblendet wird
aus der Unternehmensbewertung. Firmen
im Privatbesitz haben deshalb insofern
einen wachsenden Vorteil gegenüber Publi­
kumsgesellschaften, als sie sich wesentlich
ungehinderter um die mittel- bis langfris­
tige Gewinnerwartung kümmern können,
auch wenn diese mit Unsicherheiten behaf­
tet sind.
Wissen messbar machen
Es stellt sich die Frage, ob man nicht trotz­
dem die Zukunftschancen auch für Publi­
kumsgesellschaften in den rationalen Blick­
winkel rücken könnte, bzw. für alle Firmen
besser steuerbar machen kann, indem man
das langfristig wirkende intellektuelle ­
Kapital einer Firma regelmässig bewertet und
in Geschäftsberichten ausweist. In einer
Arbeitsgruppe des SKMF (Swiss Know­
ledge Management Forum) wurde vor eini­
gen Jahren die Frage untersucht, ob ein
vergleichbare, faire und glaubwürdige
­Berichterstattung über intellektuelles Kapital
realistisch ist. Ergebnis: Selbst innerhalb
einer Branche ist das unmöglich, weil die
Bewertungsmethoden für intellektuelles
Kapital die Firmen jeweils unterschiedlich
bevorzugen. Dies abhängig davon, wie sehr
die unternehmerischen Ausrichtung einer
Firma der Logik der Bewertung gleicht.
Realistisch machbar ist hingegen eine inter­
ne Bilanzierung des intellektuellen Kapitals,
um die Entwicklung des Unternehmens
Intellektuelles Kapital kann zwar intern
­finanziell bewertet werden, aber letztlich
kommt es auf die tatsächlichen «Assets»
an, für die es keine Standardmasseinheit
gibt. Am Humankapital interessiert z.B.
nicht die Menge an Kompetenzen, sondern
deren Fitness, d.h. wie die Kompetenzen
zum Geschäftstätigkeit passen. Analoges
gilt für das Strukturkapital und für das
­Beziehungskapital. Es geht nicht um eine
beeindruckende Wissensbilanz, sondern
darum, grossen Wert für die Kunden zu
schaffen, der sich in der Folge in Unterneh­
mensgewinne ummünzen lässt. Aufgabe
der Steuerung des intellektuellen Kapitals
ist es deshalb, die «nontangible assets»
aus Sicht der Wertschöpfung zu optimieren.
Denn eine Konzentration auf den «abso­
luten» Wert des Human- und des Struktur­
kapitals oder auf den abstrakten Wert des
Beziehungskapitals führt leicht in die Irre
und beschädigt mittelfristig eventuell sogar
den Wert des Unternehmens, auch wenn
sie scheinbar die Wissensbilanz verbessert.
Die kundenbezogene Betrachtung des
intellektuellen Kapitals – unter Einschluss
der Kunden von morgen und übermorgen –
ist bisher wissenschaftlich noch kaum
­untersucht. Zwei Beispiele: Angenommen,
Sie möchten eine Online-Stellenbörse für
eine spezielle Gruppe von Fachspezialisten
eröffnen. Dann ist der Schlüsselanteil ihres
intellektuellen Kapitals die Zugehörigkeit
zur und ihre Beziehungen in der SpezialistenCommunity, weil sie entscheidend für die
Glaubwürdigkeit bei den Linienvorgesetzten
ist. Glaubwürdigkeit beim Kunden taucht
aber kaum in den wissenschaftlichen
­Vorschlägen für standardisierte Berichte zur
Wissensbilanz auf. In der Praxis ergibt
sich die Glaubwürdigkeit aus der Kombina­
tion von Beziehungskapital und Human­
kapital. www.math-jobs.com ist ein Beispiel
einer Schweizer Firma, die über ihre Glaub­
würdigkeit bei den Linienvorgesetzten
zum Nischenmarktführer für MathematikerVermittlung aufstieg.
Zweites Beispiel: Angenommen nun, Sie
möchten transparente Vermittlungsdienst­
leistungen in Form von Runden Tischen
für Multistakeholder-Konfliktsituationen an­
bieten. Dann sind ihre Beziehungen zu
Schlüsselpersonen solcher Konfliktsitua­
tionen entscheidend. Es geht also wieder
um das Beziehungspotential. Doch hier
ist die Situation noch komplexer, weil sie
sich explizit um die Heterogenität der
­ onfliktparteien kümmern müssen. Sie
K
müssen Mitarbeiter oder Partner besitzen,
die zu allen wichtigen Akteuren hervor­
ragende Beziehungen haben. Sie können
dabei nur in Bereichen, in denen sie die
dafür notwendigen Mitarbeiter oder Partner
besitzen, Ihre Leistungen anbieten. Sie
haben also ganz spezifische Anforderungen
an das Humankapital.
Forschung am Fachbereich
Nachhaltige Unternehmensentwicklung
muss beim intellektuellen Kapital ansetzen.
Der Fachbereich beschäftigt sich in der
Forschung mit zahlreichen Themen, die
engen Bezug dazu haben: u.a. intelligente
Informationsbeschaffung, Geschäfts­
prozessoptimierung, Einsatz von Kreativen
in der Wirtschaft, strategische Personal­
entwicklung, Veränderungs- und Innovations­
prozesse, sowie Teamarbeit und Kollabo­
ration. Vor allem letzteres gewinnt immer
mehr an Bedeutung. Funktionierende Hoch­
leistungsteams zusammen mit einer aus­
geprägten Kollaborationsfähigkeit werden
immer mehr zum «key asset», das wichtiger
ist als die Summe der Einzelkompetenzen
der Mitarbeitenden. Wie man dieses Asset
messen und seine Entwicklung effektiv
steuern kann, ist eine von vielen offenen
Fragen. Die Forschung zum intellektuellen
Kapital am Fachbereich hat direkten Praxis­
bezug, öffnet aber bewusst den Blick,
um Erkenntnisse aus Kunst und Sport für
die Wirtschaft nutzbar zu machen.
Präsenz Februar 2012
27
Forschung und Dienstleistungen
Innovation und Unternehmertum:
Eine zielorientierte Ausrichtung für junge
und etablierte Unternehmen
Unternehmertum ist durch die Nutzung von Gelegenheiten sowie Innovationen und
Dynamik geprägt. Dem Unternehmer kommt dabei eine spezielle Rolle als Promotor zu.
Sowohl in neu gegründeten Unternehmen, als auch in etablierten Unternehmen ist
ein solches Handeln möglich. So können angestellte Manager und Mitarbeitende als
Intrapreneure agieren, um Innovationen zu erzeugen.
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Leiter Forschungsschwerpunkt Unternehmens­
entwicklung und Dienstleistungen
Berner Fachhochschule
[email protected]
28
Präsenz Februar 2012
«Innovation ist, wenn der Markt ‹Hurra›
schreit» so ein Zitat, das Dr. Wilfried
­U mbach, einem (ehemaligen) Manager bei
der Henkel KGaA, zugeschrieben wird.
Aber welche Innovation bringt den Markt
nun in Verzückung einer solchen Laut­
äusserung? Wie kann diese zielgerichtet
erzeugt werden? Welche Faktoren sind
für die Förderung von Innovationen
­e ssentiell?
Den Jubelschrei des Marktes erzeugen
nicht bereits Erfindungen oder grundlegende
Ideen, sondern deren marktorientierte
­Umsetzung in Produkt-, Prozess- oder aber
Sozialinnovationen. Dies erfolgt mit dem
Ziel der Marktbewährung und somit der
Sicherung des Unternehmensbestandes
und Erfolgs.
Strukturen, Prozesse
und Individuen im Kontext
der Innovation
In der Theorie und Praxis herrscht weit­
gehend Einigkeit darüber, dass Unternehmen
langfristig Innovationen hervorbringen und
somit innovativ sein sollen. Dabei kommt
der Innovationsfähigkeit und Innovationsorien­
tierung von Organisationen eine zentrale
Rolle bei der unternehmerischen Tätigkeit
zu. Sie sind ein strategischer Erfolgsfaktor
und eine bedeutende Grösse zur Sicher­
stellung des Geschäftserfolges. Doch wie
können Innovationen gefördert, bzw. erzeugt
werden? Allgemein sind im Rahmen der
Erforschung und Erzielung von Innovationen
vier grundlegende, wechselseitig verbun­dene
Bereiche von Bedeutung: (1) Strategie, (2)
Organisationsstrukturen und Prozesse,
(3) Unternehmenskultur sowie (4) Indivi­duen.
Unternehmer und Innovation
Im Rahmen der Individuen kommt der
­Person des Unternehmers eine besondere
Bedeutung zu. In diesem Kontext hat ­
der österreichische Ökonom Joseph Alois
Schumpeter bereits Anfang des 20. Jahr­
hunderts die Theorie und Praxis geprägt
und seine Auffassungen wirken bis heute.
Für Schumpeter ist der Unternehmer
­(Entrepreneur) ein entscheidender Faktor
in der Wirtschaftsordnung. Die typischen
Eigenschaften des Unternehmers sind Inno­
vation und Dynamik. Sie oder er ist die
treibende Kraft, die neue Faktorkombinationen
durchsetzt, bzw. realisiert. Dabei nennt
Schumpeter fünf Innovationsarten, welche
als neue Faktorkombinationen realisiert
werden:
1.ein neues Gut oder neue Qualität eines
bekannten Gutes (bspw. das iPad als
neues Gut und das iPad 2 als – leicht –
verbesserte Version in neuer Qualität),
2.eine neue, noch nicht praktisch bekannte
Produktions- oder Absatzmethode
(bspw. die Herstellung des MacBook Air
Gehäuses durch das Fräsen aus einem
Aluminiumblock oder aber der gesamt­
heitlich-koordinierte digitale Vertrieb
von Musik, Videos und Apps etc. über
einen Online-Store),
3.ein neuer bzw. neu erschlossener
­Absatzmarkt (bspw. lokale, regionale,
nationale, internationale oder globale
Absatzmärkte),
4.eine neue Bezugsquelle von Rohstoffen
oder Halbfabrikaten (bspw. der Bezug
von Rohstoffen, wie Aluminium, über
andere Händler oder aber der Zukauf von
Komponenten, wie bspw. der Akku des
iPads, über andere Zulieferer),
5.neue interne und externe Organisations­
strukturen (bspw. Prozessverbesserun­
gen, wertschöpfungskettenübergreifende
Kooperationen oder virtuelle Organisa­
tionen).
Hieraus ergibt sich eine dynamische Inno­
vationsentwicklung durch die schöpferische
Zerstörung des Unternehmers. Doch was
bedeutet das Konzept der Schöpferischen
Zerstörung, welches Schumpeter zu­
geschrieben wird?
Schöpferische Zerstörung
Im Kern ist die Schöpferische Zerstörung
die Entwertung technisch funktionsfähiger
Produkte oder Dienstleistungen, die mit
der Einführung neuartiger Produkte und
Produktionsverfahren einhergehen. Sie
ermöglicht eine verbesserte Zuteilung von
Ressourcen und Wettbewerbstätigkeit
durch Aufhebung festgefahrener Markt­
strukturen, bzw. Wettbewerbspositionen.
Dabei kann sich die schöpferische Zer­
störung sowohl auf Neuerungen einzelner
Technologien oder Produkte, als auch auf
gesamte Märkte, bzw. Branchen beziehen.
Dem Unternehmer als Innovator kommt
somit sowohl eine gesellschaftsbezogene,
als auch eine unternehmensbezogene
Funktion zu.
Literatur
Angestellte als Unternehmer
in Unternehmen
Volkmann, C. K./Tokarski, K. O./Grünhagen,
M. (2010): Entrepreneurship in a European
Perspective: Concepts for the Creation
and Growth of New Ventures, Wiesbaden:
Gabler.
Die Bedeutung des Unternehmers und die
hiermit verbundene Sichtweise, bzw. Ein­
stellung des unternehmerischen Denkens
und Handelns ist aber nicht allein für inha­
bergeführte Unternehmen von Bedeutung.
Gleichermassen ist diese Denkhaltung auch
für etablierte kleine und mittlere Unter­
nehmen sowie Grossunternehmen und ihre
Organisationsmitglieder relevant, um die
Innovationsorientierung sowie unternehme­
rische Entwicklung positiv zu gestalten.
So können angestellte Manager sowie Mit­
arbeitende im Unternehmen die Rolle von
Unternehmern in Unternehmen (Intrapre­
neurship) einnehmen. Den Kern des unter­
nehmerischen Handelns (Entrepreneurship)
bilden die Identifikation und Nutzung von
unternehmerischen Gelegenheiten (Oppor­
tunity Recognition) sowie die Innovation
und Neuartigkeit mit dem Ziel der Gewinn­
orientierung unter Berücksichtigung von
angemessenen Risiken und Unsicherheiten.
Etablierte Unternehmen und ihre Organi­
sationsmitglieder entfernen sich im Laufe
der Unternehmensentwicklung oftmals
von dieser unternehmerischen Grundhaltung
und bilden etablierte Strukturen und Kul­
turen aus, die zwar ein Mass an Stabilität
schaffen, aber gleichermassen ein offenes
unternehmerisches Handeln behindern
oder gar unterdrücken können.
Strategie, Struktur, Kultur
und Individuen
Neben den individuellen Interessen, Denk­
haltungen und Fähigkeiten, die eine unter­
nehmerische und somit auch innovations­
orientierte Ausrichtung beeinflussen, sind
die weiteren Bereiche der Strategie, Organi­
sationsstrukturen und Prozesse sowie der
Unternehmenskultur von Bedeutung. Diese
wirken im wechselseitigen Verhältnis glei­
chermassen als Ermöglicher unternehme­
risch-innovativen Handelns. Somit sind
die vier Bereiche in Einklang zu bringen,
um Innovationen für den langfristigen Erfolg
des Unternehmens im Sinne des Corporate
Entrepreneurship erzeugen zu können.
Im Kern allen Handelns ist dabei auf einen
Mehrwert der Innovation für den Kunden
hinzuarbeiten. Denn ein Produkt muss ein
latentes oder manifestes Bedürfnis des
Kunden befriedigen, um eine Innovation im
weiteren Sinne, die Marktbewährung,
­realisieren zu können.
Schumpeter, J. A. (1934): Theorie der
­wirtschaftlichen Entwicklung: eine Unter­
suchung über Unternehmergewinn, Kapital,
Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus,
4. Aufl., Leipzig.
Dienstleistungen des
­Fachbereichs Wirtschaft
Das Leistungsspektrum umfasst Kurz­
ausbildungen, Weiterbildungen, Bera­
tung, Studien, Betreuung und Coachings
vornehmlich für kleine und mittlere
­Unternehmen in unterschiedlichen Unter­
nehmensentwicklungsphasen sowie ­
für öffentliche Organisationen, wie bspw.
Verwaltungen oder Spitäler.
Kontakt
Prof. Dr. Kim Oliver Tokarski
Leiter des Forschungsschwerpunkts
Unternehmensentwicklung
Leiter der Dienstleistungen
Berner Fachhochschule
T +41 31 848 44 51
[email protected]
Präsenz Februar 2012
29
Forschung und Dienstleistungen
Vom Nonprofit-Management
kann die Wirtschaft viel lernen
Die Pfadibewegung Schweiz (PBS) entschied sich 2010 wesentliche Änderungen in ihrem
Strategie- und Zieldefinitionsprozess vorzunehmen. Rahmenbedingungen für die neuen
Prozesse und organisatorischen Anpassungen sind Zielerreichung innerhalb der Strategieperiode und die Transparenz bezüglich der Ziele für die verschiedenen Anspruchsgruppen.
Neuer Strategieprozess
Prof. Dr. Andreas Spichiger*
Abteilungsleiter Forschung und Dienstleistung COO
Fachbereich Wirtschaft
[email protected]
Kurzer Rückblick auf die Verbandsge­
schichte der Pfadi: In einer vollständigen
Reorganisation wurde 2003 die gesamte
Organisation auf nationaler Ebene neu
­aufgestellt. Zudem wurde ein Zielprozess
definiert, der alle zwei Jahre Dreijahresziele
für den gesamten Verband (nationale,
­kantonale und lokale Ebene) festlegte.
Erste Erfahrungen mit
den neuen Strukturen
Die Arbeit der ersten vier Jahre in der neu­
en Struktur war geprägt durch den starken
Willen die neue Organisation erst einmal
zu leben, bevor diese erneut angepasst wird.
Die Unzufriedenheit mit dem Zielprozess
war dennoch hoch, da die Dreijahresziele
alle zwei Jahre rollend überarbeitet wurden,
sodass das Periodenende gar nie erreicht
wurde. Dadurch verlor man das ursprün­g­
liche Ziel aus den Augen und die Zieler­
reichung konnte so nicht überprüft werden.
Zudem konnten in drei Jahren in der Basis­
arbeit kaum wesentliche Effekte beobachtet
werden. Da der Prozess nur alle zwei
Jahre stattfand, ging auch immer wieder
sehr viel Prozesswissen verloren.
Projekt PBS-Governance
Die Projektgruppe PBS-Governance, die
Ende 2008 mit ihrer Arbeit begann, bestand
aus wenigen, aber idealen Vertreterinnen
und Vertreter der wesentlichen Anspruchs­
gruppen. In enger Abstimmung mit der
Verbandsleitung wurden die Kantonalver­
bände halbjährlich in den Projektfortschritt
eingebunden. Zwischenresultate wurden
in Workshops durch die Kantonalverbände
vernehmlasst und mitgestaltetet. Über
­w esentliche Vorentscheide wurde zudem
abgestimmt. 2011 stimmten die Delegierten
der PBS dem neuen Strategieprozess zu.
30
Präsenz Februar 2012
Definiert wurden der Steuerungsprozess,
die Entscheidpunkte und die Partizipa­
tionsmöglichkeiten der unterschiedlichen
Anspruchsgruppen. Kernresultate des
­Prozesses sind Strategiepapiere und ein
Aufgaben- und Finanzplan.
Jedes Strategiepapier legt, bezogen auf
ein strategisches Ziel, die verschiedenen
Entwicklungsschwerpunkte für die nächsten
zwei bis zehn Jahre fest. In jedem Entwick­
lungsschwerpunkt wird für die nationale,
kantonale und lokale Ebene festgelegt, wann
welche Ziele auf dieser Ebene erreicht sind.
Der jährlich zu aktualisierende Aufgabenund Finanzplan detailliert die Entwicklungs­
schwerpunkte für die nationale Ebene für
die nächsten vier Jahre inhaltlich und finan­
ziell. Umfangreich, aber auch sehr tran­s­
parent wird hier dargelegt, wann in den
nächsten vier Jahren innerhalb eines Ent­
wicklungsschwerpunkts welche Aktivität
auf Bundesebene geplant ist und welche
Einnahmen und Ausgaben diese verur­
sachen wird.
Die Zeiträume, für die eine Strategie defi­
niert wird, müssen für ein Unternehmen
entsprechend seiner Veränderungsfähigkeit
und den (kurzfristigen) Kräften der Märkte
gewählt werden. Es ist zudem auch für
Unternehmen sinnvoll, Entwicklungsschwer­
punkte zu identifizieren, Massnahmen zu
planen und deren mögliche Konsequenzen
vor der Umsetzung abzuschätzen.
Erfolgsfaktoren in
der Veränderung
In der Diskussion um den neuen Prozess
haben sich folgende Elemente als wesentlich
herauskristallisiert:
–Da das Ziel oft etwas aus den Augen
gerät, ist es in einer Jugendorganisation
mit einer gewissen Fluktuation wesentlich,
bezüglich der Ziele einer Veränderung
eine gute Transparenz und Orientierung
zu schaffen. Auch in Unternehmen
sind solche Fixpunkte wichtig, da sich
die Mitarbeitenden danach orientieren
können und Sicherheit für ihre Aufgaben
gewinnen.
–Die Beteiligung der wesentlichen An­
spruchsgruppen durch sehr intensiven
Austausch und Vorentscheidungen
hat den eigentlichen Entscheid zur Ver­
änderung positiv begünstigt. In den ersten
Umsetzungsschritten wurde auch der
Steuerungsprozess selber nicht mehr
hinterfragt. In Unternehmen sind die Kun­
den die wichtigste Anspruchgruppe.
Sie ernsthaft in den Strategieprozess zu
integrieren ist im Markt ein Erfolgsfaktor.
–Den dauerhaft idealen Prozess und
die dauerhaft ideale Organisation kann es
nicht geben: die Sicherstellung der zu­
künftigen Änderungsfähigkeit der Organi­
sation und des Prozesses muss deshalb
in die Veränderung miteinbezogen wer­
den. Dies gilt noch viel mehr in Unterneh­
men, die den Launen der Märkte aus­
gesetzt sind. Veränderungen sind nicht
Störungen des Strategieprozesses,
­sondern müssen in diesem bereits vor­
gesehen sein.
Gute Führung zeichnet sich dadurch aus,
dass sie von einer stabilen Basis von
­Werten und Grundsätzen ausgeht. Diese
dürfen aber nicht mit Unbeweglichkeit
­verwechselt werden. Vielmehr rechnen
stabile Führungs- und Strategieprozesse
gerade mit einem Umfeld, das sich ent­
wickelt.
*A
ndreas Spichiger war 2005–2011 Präsident
der Pfadibewegung Schweiz.
Pfadibewegung Schweiz
(PBS)
Die Pfadibewegung Schweiz (PBS) ist
der nationale Verband der Pfadis. Die
PBS zählt über 42 000 Mitglieder und ist
in 22 kantonalen Verbänden und über
600 lokalen Abteilungen organisiert. Die
Pfadi existiert seit mehr als 100 Jahren
als weltweite Bewegung mit 43 Millionen
Mitgliedern. Die Gruppen werden von
Jugendlichen geleitet, die eine anwen­
dungsorientierte Ausbildung durchlaufen
haben. Mehr als 8500 junge Erwach­sene engagieren sich ehrenamtlich als
Pfadileitende.
www.pbs.ch
Berner Fachhochschule
Wirtschaft
Fachkurse zu Geschäftsprozessmanagement
Business Process Management (BPM) ist ein
Begriff für eine Reihe von Methoden, die der strategischen Ausrichtung sowie der Entwicklung
und Verbesserung von Geschäftsprozessen dienen.
Auch öffentliche Organisationen sehen sich mit wachsen­
den Herausforderungen bei der Modernisierung von
Verwaltungsprozessen konfrontiert. Die Berner Fachhoch­
schule bietet in Kooperation mit Soreco Publica AG vier
Fachkurse rund um das Thema BPM an.
Zielpublikum und Inhalt
Sie befassen sich in Ihrer Organisation mit Prozessen im
Management, als Bereichsleiter oder als Mitarbeitende
von Organisationsabteilungen? Sie bringen das nötige Pro­
zessverständnis mit? Dann erhalten Sie in diesen Kursen
einen fundierten, praxisorientierten Einstieg in die Thematik
BPM.
Durch vier aufeinander abgestimmte Fachkurse erhalten
Sie einen Überblick über die wichtigsten Diszipli­nen und
Techniken des BPM. Sie wissen, wie Sie das Geschäfts­
prozessmanagement am effektivsten einsetzen und können
diverse Ansätze direkt in einer Organisation umsetzen.
BPM-Kursangebot
Unser BPM-Kursangebot besteht aus vier aufeinander
aufbauenden Fachkursen, die aber auch einzeln besucht
werden können:
– Basiskurs eCH-0096, BPM-Starter Kit: 21. März 2012 (Überblick zum eCH-Standard)
– Prozessmanagement Grundlagen: 2. und 3. April 2012
(grundlegende Disziplinen und Techniken)
– Intensivkurs BPMN/eCH-0073, Geschäftsprozesse
modellieren mit Fähigkeitszertifikat: 4. und 5. April 2012 sowie 15. und 16. Mai 2012 (Prozessbeschreibung
und -notation)
– Praxisseminar «Vom Modell zur Ausführung von
Geschäftsprozessen»: 14. März 2012 sowie 6. Juni 2012
(Prozessausführung)
Anmeldung, Information und Beratung
Zu diesen Kursen bieten wir Ihnen über unseren Koopera­
tionspartner Soreco Publica AG gerne ein unverbindliches
Beratungs­gespräch mit individueller Bedarfsanalyse an
(Telefon 058 666 35 35, E-Mail [email protected]).
Sie können sich direkt über die Website
www.sorecopublica.ch anmelden.
In Kooperation mit:
www.wirtschaft.bfh.ch
Präsenz Februar 2012
31
Forschung und Dienstleistungen
Branding – Immer öfter
das einzig echte Differenzierungsmerkmal.
Aber wie umsetzen in KMU?
Die Differenzierung von Marken und Dienstleistungen über den Brand wird immer
stärker und damit kritischer Erfolgsfaktor für Unternehmen. Während die grossen Unternehmen entsprechende Ressourcen und Budgets bereitstellen können, erhebt sich
zu Recht die Frage, welche Möglichkeiten es hier für KMU gibt und wo die Chancen und
Risiken liegen.
Prof. Dr. Annette
Waldenmeyer
Dozentin für Marketing
Berner Fachhochschule
[email protected]
32
Jürgen Korzer
Geschäftsführender
Gesellschafter
KorzerWünsche GmbH,
Marken- und Kommu­nikationsberatung
[email protected]
Präsenz Februar 2012
Wer in grossen Häusern die Kühlregale mit
den Milchprodukten entlang flaniert, wird
von der Joghurt-Flut zwar beeindruckt sein,
aber auch verunsichert – welchen soll
man kaufen? Selbst neben Selektionskri­
terien wie Verpackung, Menge, Preis und
Geschmack bleibt immer noch eine grosse
Auswahl. Und hier kommt als Kriterium
der Brand, sprich, die Marke mit ihrem
Hintergrund ins Spiel.
Im 21. Jahrhundert ist der Brand das
immer wichtigere Unterscheidungskriterium
zwischen Firmen, bzw. Produkten. Er wird
zum Schlüsselerfolgsfaktor in einer Welt,
in der Qualität, Verfügbarkeit und Wert die
meisten Produkte und Dienstleistungen
auszeichnen. So betrachtet, wird der Wert
eines Unternehmens bis zu 70% durch das
Branding bestimmt – positiv wie auch ne­
gativ. Die Marke, geprägt durch die schnelle
und hohe Wiedererkennung von Namen,
Farben oder Logo, steht für ein bestimmtes
Versprechen, die Ansprüche und Erwartun­
gen ihrer Kunden zu erfüllen. Sie ermöglicht
es, mit Vertrauen zu kaufen und bildet
einen sicheren Weg durch das Labyrinth
der ­v ielfältigen Anbieter und gleichartiger
Produkte. Starke Marken ­verankern sich
in den Herzen und Köpfen der Konsumen­
ten – also emotional und rational – und
ent­t äuschen sie nicht. «A brand is a pro­
mise kept» gibt dieser starken Bindung
­Ausdruck.
Der Wert der Marke ist weitgehend er­
kannt, nicht nur bei den Markenträgern,
auch bei Investoren. In einem Zeitalter,
in dem Informationsflüsse reissende Ströme
sind, das Wettbewerbsumfeld einem glo­
balen Haifischbecken gleicht und schlechte
Nachrichten schneller reisen als der Schall,
ist ein guter Ruf Gold wert. Dies nicht nur
bei Kunden, Investoren und Mitarbeiten­
den, sondern auch bei externen Beeinflus­
sern, wie z.B. Aktivisten. Insofern haben die
Unternehmen, die dafür bekannt sind, nicht
nur gute Produkte und Services bereit zu
stellen, sondern auch (ethisch) integer und
transparent zu sein, optimale Vorausset­
zungen, um sich nachhaltige Wettbewerbs­
vorteile zu sichern.
Vertrauen in die Marke
durch einen stringenten
­Prozess generieren
Damit die Marke Vertrauen transportieren
kann und zu einem erfolgreichen Brand
führt, ist ein stringenter Prozess notwendig.
Als Mutter Theresa, eine der grössten
­«Marketeers» des 20. Jahrhunderts, einmal
gefragt wurde, weshalb sie hohe Würden­
träger zu den Leprakranken führte, antwor­
tete sie: «It all starts with awareness. Awa­
reness leads to interest, then interest leads
to love and love leads to service». Anders
übersetzt sind die Bausteine einer erfolgrei­
chen Marke: Bewusstsein, Sensibilisierung,
Affinität, Vertrauen und Handlung bis hin
zur Weiterempfehlung. Dies ist die Prozess­
kette, die gute Markenarbeit ausmacht.
Wenngleich alle genannten Elemente wich­
tig sind, so ist jedoch das Vertrauen die
Grösse, die am schwierigsten zu gewinnen
und zu steuern ist und daher besondere
Aufmerksamkeit verdient.
Insbesondere Vertrauen – in Verbindung
mit ethischer Integrität, Transparenz als
Bausteine eines erfolgreichen Branding –
entstehen nicht über Nacht, sondern sind
aufzubauen und zu pflegen. Das impliziert,
dass Marketing nicht «irgendeiner» Abtei­
lung überlassen werden kann, sondern
zentrale Aufgabe der Unternehmensleitung
ist. Denn die Marke ist Spiegelbild oder
gar integraler Bestandteil der Unternehmens­
strategie, deren operative Umsetzung
in allen relevanten Abteilungen erfolgt.
Was bedeutet dies für KMU?
Der gefährliche Trugschluss vieler KMU liegt
darin, Marke und Marketing in ihrer Bedeu­
tung zu vermischen. Obwohl Marketing
eine strategische, kunden- und marktorien­
tierte Grundhaltung des Unternehmens
darstellt, ist der Begriff oft mit klassischer
Marketingkommunikation verknüpft –
manchmal nur auf Werbung reduziert. Dass
die grossen marketinggetriebenen Unter­
nehmen dreistellige Millionenbeträge in
Kommunikationsausgaben stecken, wird
häufig als Grund angeführt, wieso KMU
sich keine Markenarbeit (oder Brand) leisten
können. Genau hier liegt der Trugschluss.
Leitet sich die Marke aus der Strategie,
dem Selbstverständnis des Unternehmens
sowie dessen Kultur unmittelbar ab, wird
sie zu einem unschätzbar wertvollen Instru­
ment der Unternehmensführung. Sie hilft,
das abgegebene Leistungsversprechen
konsequent einzuhalten. An jedem Marken­
kontaktpunkt – also dem Ort, an welchem
Kunden mit einer Marke in Berührung
­kommen können – kann somit der Kunde
die Einlösung des Markenversprechens in
der beabsichtigten Form erleben – und
dies erzeugt langfristig Vertrauen. Wer hat
noch nicht die entstehende Verunsicherung
erlebt, wenn das durch verschiedenste
Instrumente und Medien, z.B. auch Wer­
bung, ausgesprochene Markenversprechen
nicht erfüllt wird – man denke nur an un­
freundliche Verkäufer, ein verdorbenes
­P rodukt oder in die telefonische Endlos­
schleife eines Call Centers – überall sind
Enttäuschungen möglich.
Die kompromisslose Ausrichtung an der
Marke können sich KMU leisten, ja, sie
müssen es sogar. Mit einer Marken-Kontakt­
punkt-Analyse können sie alle direkten
und indirekten Einflüsse auf die Kunden­
wahrnehmung erfassen und so die gesamte
Wertschöpfungskette markenorientiert
optimieren.
Die Penetration der Marke über die
­verschiedenen Marketing- und Kommunika­
tionswege variiert je nach Unternehmen
und Branche. Mit modernen Infrastrukturen
ist die zielgruppengerichtete Ansprache
auch im B2B-Bereich machbar, ohne die
hohen Ausgaben der Konsumgütermarken
nur im Ansatz erreichen zu müssen.
Das ist natürlich nicht zum Nulltarif möglich.
Aber es ist unerlässlich, den Markenaufund -ausbau als Investment und nicht als
Kostenfaktor zu verstehen, ihn nicht nur
auf neue Produkte auszudehnen, sondern
auch sein finanzielles Potential abzu­
schöpfen – beispielsweise durch Lizenzen
oder Franchising – und ihn für Kunden
und Inves­toren zeitgemäss und ansprechend
zu gestalten. Hier, am Prozessbeginn
der Definition des eigenen Brand, darf man
es sich nicht zu leicht machen. Die Marke
muss immer drei Schlüsselkriterien stand­
halten: relevant, glaubwürdig und differen­
zierend. Werden hier Fehler gemacht, kann
keine Marke ihre Kraft auf den Kunden
entfalten.
Auch wenn es anfänglich Initiative und
Aufwand für die Markenarbeit benötigt, ist
das Resultat für KMUs auch mit über­
schaubarem Budget machbar, sofern sie
die entsprechenden Handlungsempfeh­
lungen planen und umsetzen.
Literatur
10 Handlungsempfehlungen
+ Stolpersteine
  1.Markenarbeit ist ein Element der
Unternehmensstrategie und nicht nur
Logo, Werbung oder Online-Marke­
ting. Erklären Sie daher die Marken­
arbeit zur ­Chefsache.
  2.Markenarbeit ist nicht zwingend
Zusatzarbeit. Jedes Unternehmen
vollbringt täglich eine Vielzahl von
Aktivitäten. Diese sind an der Marke
entsprechend auszurichten und
­k önnen somit zielgerichteter und
effizienter wirken.
  3.Nehmen Sie Ihre Mitarbeitenden mit.
Sie sind unschätzbare Botschafter
für die Marke. Jeder muss wissen,
was er für die Erfüllung des Kunden­
versprechens und die Markenposi­
tionierung zu tun hat. Eine gute Mar­
kendefinition schafft hohe interne
Identifikation und Motivation.
  4.Führen Sie eine Marken-Kontakt­
punkt-Analyse durch um zu er­
kennen, wo die Marke bei den Ziel­
gruppen erscheint und wirkt.
  5.Haben Sie Geduld beim Marken­
aufbau. Der Prozess verlangt Zeit,
aber das Ergebnis lohnt sich.
  6.Die Leistungsbeurteilung der Führungs­
kräfte und Mitarbeitenden ist auch
an Kriterien der Markenerfüllung
zu messen, sonst bleibt die Marke
nicht relevant.
  7.Wenn Sie selbst nicht sattelfest im
Thema Marke sind, suchen Sie
sich fachkundige Partner.
  8.Messen Sie die Erfolge und steuern
Sie damit die Markenentwicklung.
  9.Wechseln Sie eine eingeschlagene
Markenausrichtung nicht kurzfristig
und sorgen Sie für Stabilität und
Kontinuität. Anderenfalls wird die
Marke nie glaubwürdig.
10.Verstehen Sie Marketing/Branding
als kontinuierlichen Prozess, den
es zyklisch zu entwickeln, umzuset­
zen und zu überprüfen gilt; wobei
kurzfristige Massnahmen die lang­
fristige Strategie flankieren.
Fortune magazine, 1997
BusinessWeek, European Edition August
4–11, 2003
The Economist Brands and Branding, 2008
Freedman, M.: «Trust is not enough», 2007
Langer, G., 2011 in Anlehnung an Siegrist
(2001): Unternehmen und Nachhaltigkeit
Präsenz Februar 2012
33
Forschung und Dienstleistungen
Mut im Management
«Mut» ist in der Wirtschaft der entscheidende Erfolgsfaktor. Besonders deutlich wird
dies im Rahmen der Unternehmensentwicklung. Keine der Lebenszyklusphasen
eines Unternehmens bleibt davon ausgespart. Interessant ist, dass diese Kompetenz
in keiner Unternehmung (systematisch) erhoben, geschweige denn geschult wird.
Dies obwohl viele Organisationen über ein umfassendes Kompetenzmanagement verfügen.
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
Corporate and Business Development
Berner Fachhochschule
[email protected]
Mut braucht es in der Aufbau- und Wachs­
tumsphase, in der Phase der Reife und
Sättigung, genauso wie in der dritten Phase,
der Krise und des Turn-Arrounds einer
jeden Unternehmung. Von Mut wird aber
offenbar erwartet, dass er durch das Leben,
quasi automatisch, vermittelt wird. Im Aus­
bildungscurriculum von Führungskräften
fehlt diese Fokussierung meistens, so dass
es nicht verwunderlich ist, dass Mut an
vielen Stellen der Unternehmen fehlt. Nach­
folgende Ausführungen widmen sich daher
zum einen der personellen und zum
­anderen der organisationalen Mut-Kompe­
tenz. Es geht dabei um den Mut von Mana­
gern sowie um die Mut des Managements,
verstanden als Funktion der Organisation.
Ein Verbund –
nicht Gegensätze
Wie gross die Lücke zwischen Anspruch
und Realität in Bezug auf Mut ist, hat
­S tefan Tilk in seinem Buch «Courage –
34
Präsenz Februar 2012
Mehr Mut im Management» deutlich ge­
macht, indem er diesen Stand sehr kritisch
betrachtet. Bei aller Berechtigung muss
man dennoch Vorsicht walten lassen, da
blinder Mut zu leicht in eine Waghalsigkeit
umschlagen kann, die das Gefühl für
das Risiko komplett ausschaltet. Die Gegen­
seite von Mut ist nicht Angst, wie man
fälschlicherweise annehmen könnte, son­
dern Unberechenbarkeit und Masslosigkeit
oder wir es noch bis zum 16. Jahrhundert
hiess: eine ganz bestimmte Form von
­Triebhaftigkeit. Angst ist nämlich in vielen
Fällen für den Mut eine treibende Kraft,
sie ist sozusagen das auslösende Moment
und daher mit Mut verbunden und daher
niemals ihr Gegenteil. «Mut ist nicht die
Abwesenheit von Angst, sondern die Er­
kenntnis, dass es noch etwas Wichtigeres
gibt als Angst» (Ambrose Redmoon).
­Besonders deutlich spielt diese Einsicht in
krisenhaften und aussichtslosen Situationen
eine Rolle, in denen es gilt, zum einen
die Angst zu akzeptieren und gleichzeitig
durch und mit Ihr über sie hinweg zu
­s pringen, also mutig zu sein, um jene
Chancen zu ergreifen, die jenseits der
Angst liegen.
Neue Pfade beschreiten
Auf die Unternehmensentwicklung über­
tragen wird deutlich, dass Mut immer dann
zum Tragen kommt, wenn es darum geht,
Situationen der Sicherheit zu verlassen.
Der Unternehmensgründer, der sich für den
Schritt in eine Selbstständigkeit entschei­
det, betritt einen neuen Kontext und
­verlässt einen alten, den er kennt. Die Ent­
scheidungen in der Wachstumsphase
Personal aufzubauen, korrespondiert mit
der Angst, diese nicht finanzieren zu können
oder es bleibt die Unsicherheit, ob dieser
Schritt nicht gar zu früh erfolgt ist. Ist ein
Unternehmen dann irgendwann einmal in
der Reifephase angelangt, in der alles zu
funktionieren scheint und die bestehenden
Strukturen Ausdruck und gleichsam Vor­
aussetzungen für den Erfolg sind, braucht
es Mut, gewohnte Pfade frühzeitig zu ver­
lassen und neue einzuschlagen, um mit
neuen Rezepten auch in der Zukunft erfolg­
reich zu sein. Man muss sicherstellen,
dass genug Alternativen zur Verfügung
stehen, auf die umgestiegen werden kann,
sollte der Markt irgendwann das bestehen­
de Agieren nicht mehr goutieren. Personen
aus Komfortzonen bewegen zu wollen ist
dabei nicht nur schwierig, sondern auch
mutig, weil der Widerstand an dieser Stelle
die Normalität darstellt. Ist ein Unterneh­
men jedoch bereits in die Krise gestürzt,
so braucht es Mut, neue, «historienlose»
Grundsatzentscheidungen zu treffen. Dies
vor allem, weil die meisten, die noch mit
an Bord sind, eher versuchen würden, aus
dem Bestehenden noch irgendwie etwas
zu zimmern, selbst wenn es kein Bauma­
terial mehr gibt. Generell zeigen Theorie,
wie aber auch Praxisprojekte, dass das
Hauptproblem von Menschen und Unter­
nehmen nicht darin liegt, neue Ideen zu
generieren, sondern darin, zuerst alte Pfade
zu verlassen. Diesen Fokus zu setzen,
führt zu einem neuen Bild bezüglich Unter­
nehmensentwicklung und Innovations­
produktionen. Der Mut setzt also nicht erst
beim Neuen an, sondern stets beim Alten.
Mut als Element von
­Managemententscheidungen
In der Mut-Diskussion spielen auf Ebene
des Individuums also zwei Elemente eine
Rolle, die auch gutes Change-Management
ausmachen: Mut für Neues, für Verände­
rungen (die klassische Sichtweise), aber
auch solcher, um Grenzen und Bestehendes
zu wahren. «Mut-Management», will man
diese Disziplin neu begründen, muss also
diese beiden Seiten derselben Medaille
kultivieren: Bestehendes sicherstellen und
Bestehendes verändern. In beiden Bewe­
gungen, wie auch in den oben dargestellten
Phasen einer Unternehmensentwicklung
wird ersichtlich, dass jede Entscheidung,
die einen Unterschied innerhalb der Unter­
nehmung ausmachen soll, eine Mut-­
Komponente beinhaltet, weil diese Ent­
scheidungssituationen sich vor allem durch
Unsicherheit auszeichnen. Von daher –
und das zeigen auch jüngste Arbeiten zu
dieser Thematik – ist Mut konstitutives
Element von Managemententscheidungen.
An dieser Stelle muss der Übergang
von Person zur Organisation betrachtet
werden: Bezüglich der Personen ist die
Frage zu klären, an welcher Stelle im Unter­
nehmen dieser Mut erlernt werden kann,
bzw. wie der Kontext innerhalb der Unter­
nehmen gestaltet sein muss, damit er als
personelle Kompetenz entwickelt und aus­
geprägt werden kann. Alleine die Forderung
nach mutigen Managern ist zum Scheitern
verurteilt, wenn es keine Kontexte gibt,
in denen sie diese Seite ihrer Persönlichkeit
entwickeln und ausspielen dürfen. Nicht
Personen sind mutig, sondern die Kontexte,
die diese Eigenschaften ermöglichen.
ken würde? Und schliesslich, was die Füh­
rungskräfteentwicklung angeht: Ist dort ­
Mut ein Thema und spricht man darüber?
Wenn diese Fragen mit «ja» beantwortet
werden können, dann ist das alarmierend.
Es reicht für Unternehmen nicht aus in
guter Gesellschaft einer Mode zu agieren,
entscheidend ist, einen Unterschied zu
machen. Diesen leisten Sie, indem sie
nicht nur über Mut reden, sondern differen­
zierend Handeln. Erst das darf guten
­G ewissens als mutig bezeichnet werden.
Leadership und Unternehmertum sind also
in erster Linie als eine Form dauerhaft
­organisierter Mutproben zu verstehen. Das
muss man wissen und wollen, lässt man
sich auf die Gestaltung von Unternehmen,
Wirtschaft und Gesellschaft ein.
Literatur und Links
Dievernich, F. 2007: Pfadabhängigkeit im
Management. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
Hammer, D. 2009: Mut im Management.
Eine konstruktivistische Beobachtung
der Relevanz für Führung und Organisation.
Hamburg: Verlag Dr. Kovac.
Sind Unternehmen mutig?
Um der Organisationsstruktur bezüglich
ihres Mutes auf den Zahn zu fühlen, sind
folgende Fragen zu stellen: Verfügt die
Unternehmung über Möglichkeiten, dass
Mitarbeiter Zeit für das Ausprobieren neuer
Ideen investieren können, ohne dass das
zuvor geplant und laufend kontrolliert wird?
Wird Partizipation jenseits von Mitarbeiter­
befragungen auf breiter Front eingesetzt,
auch wenn die dadurch entstehende Kom­
munikationsdichte leicht überfordernd
­wirken kann? Sehen die Führungskräfte ihre
Hauptaufgabe darin, sich als Befähiger
Ihrer Mitarbeitenden zu profilieren (Empow­
erment)? Ist das Zielvereinbarungssystem
des Unternehmens nicht nur kurzfristig
ausgerichtet, sondern auch langfristig?
Wird das Spiel, welches eher auf «trial and
error» abstellt, als leitendes Handlungspa­
radigma der Unternehmung dem der reinen
Planerfüllung vorgezogen? Diese Fragen
positiv zu beantworten, darf beruhigen.
Hingegen: Wissen Sie, von der letzten
­Managementmode, die sie adaptiert haben,
dass das auch alle anderen Unternehmen
in Ihrem Umfeld getan haben? Würden Sie
sagen, dass Ihre Produktpallette derjenigen
der Konkurrenz ähnelt? Kooperieren Sie
bezüglich der Rekrutierung von Nachwuchs
mit den gleichen Hochschulen, wie Ihre
Wettbewerber? Könnte man das Logo Ihrer
Firma auf Ihren Hochglanzbroschüren
mit dem einer anderen Unternehmung aus­
tauschen, ohne, dass dies jemand bemer­
Master of Science
in Business Administration
Mut-Ausbildung findet bspw. im Rahmen
des am Fachbereich angebotenen
­Masters statt. Der Themenschwerpunkt
Aufbau und Wachstum, Reife und
­Sättigung sowie Krise- und Turn-Arround
greift dieses Thema auf.
Nächste Informationsveranstaltung:
Donnerstag, 8. März 2012
Mittwoch, 4. April 2012
Auskunft
Prof. Dr. Jochen Schellinger
Studiengangsleiter
Master of Science in BA
T +41 31 848 44 23
[email protected]
Miriam Wettstein
Wissenschaftliche Assistentin
­Studiengang Master of Science in BA
T +41 31 848 44 37
[email protected]
Präsenz Februar 2012
35
Forschung und Dienstleistungen
Stärker (gefordert) durch Kollaboration
Für die Wirtschaft gilt je länger, je mehr: Innovation ist nur durch Zusammenarbeit
möglich. Das stimmt natürlich auch und insbesondere für die Forschung zu Unternehmensentwicklung. Wir setzen deshalb konsequent auf eine Zusammenarbeitsstrategie.
Das hat uns neue Herausforderungen gebracht.
Prof. Dr. Reinhard Riedl
Leiter Forschung und Dienstleistungen
Fachbereich Wirtschaft
Berner Fachhochschule
[email protected]
Der Fachbereich Wirtschaft hat ein Team
von bald fünfzig Forschenden: zwanzig
hauptamtlich, die anderen mit einem ca.
20% Pensum nebenamtlich. Sie beschäf­
tigen sich mit Forschungsfragen, die alle­
samt aus der Praxis kommen. Als Ergebnis
ihrer Forschung verfassen sie zahlreiche
Buchbeiträge und Artikel in Fachmagazinen
sowie etwa zwei Dutzend wissenschaftliche
«peer-reviewed» Publikationen pro Jahr.
Multi- vs. Monodisziplinarität
Aus Sicht der Wissenschaftsökonomie
wäre ein monodisziplinäres Forscherteam
am vielversprechendsten, denn Multidiszipli­
narität generiert Konflikte und Reibungs­
verluste. Monodisziplinarität ist zudem fast
eine zwingende Voraussetzung um wissen­
schaftlich Karriere zu machen. Solch eine
Karriere verlangt das wissenschaftliche Pub­
lizieren in Top-Journals. Das setzt in fast
allen Disziplinen sehr viel methodische Rou­
tinearbeit voraus, die nur von Fachspezia­
listen geleistet werden kann. In der Regel ist
es sogar notwendig, dass alle Beteiligten
der gleichen Richtung innerhalb der Fach­
disziplin angehören und im wesentlichen
identisch denken. In multidisziplinären Teams
36
Präsenz Februar 2012
ist so eine Gleichschaltung kaum möglich.
Dessen ungeachtet hat sich der Fachbereich
strategisch für multidisziplinäre Teams ent­
schieden. Forschungsfragen aus der Praxis
­halten sich nämlich selten an die höhere
Ordnung der Wissenschaftsdisziplinen. Sie
verlangen fast immer vielschichtige Analy­
sen aus unterschiedlichen Perspektiven
und meist sogar transdisziplinäre Problem­lö­sungen. Darum sind in der Forschungs­
abteilung des Fachbereichs gut ein Dutzend
verschiedener Disziplinen vertreten.
Zusammenarbeit als Muss
Trotz dieser grossen, bunten Vielfalt von
Disziplinen im eigenen Haus, kommt es
aber immer wieder vor, dass ein Teil des für
ein konkretes Forschungsprojekt notwen­
digen Fachwissens fehlt. Das heisst: Die
benötigten Kompetenzen sind entweder
nicht im Haus verfügbar oder sie sind mehr­
fach überbucht durch andere Projekte.
In solchen Situationen ist die Zusammen­
arbeit mit externen Forschungspartnern
schlichthin ein Muss.
Mehr Erfolg,
mehr Kollaboration
In den letzten Jahren hat sich gezeigt:
­Mit dem Erfolg wächst der Bedarf nach
Zu­sammenarbeit mit kompetenten Partnern.
Der Fachbereich traut sich nicht nur selber
aufgrund der Leistungen der Vergangenheit
immer anspruchsvollere Projekte zu, son­
dern auch Direktauftraggeber und For­
schungsförderungsorganisationen tun dies.
Das Ergebnis ist, dass immer komplexere,
spannendere Projekte durchgeführt werden
können, bei denen das Hinzunehmen zu­
sätzlicher Kompetenzen häufig eine Notwen­
digkeit ist. Zum Glück führt ein wachsender
«Track-Record» (Leistungsausweis) auch
dazu, dass es leichter wird, gute Partner zu
finden. Denn die meisten arbeiten lieber
mit erfahrenen Teams zusammen, die schon
bewiesen haben, was sie können. Allerdings
schaffen Kollaborationsprojekte auch Prob­
leme und sollten – gerade im Bereich
­Forschung – unbedingt strategisch gesteu­
ert werden. Die Forschung des Fachbe­
reichs hat ihre Zusammenarbeitsstrategie
deshalb auf vier starke Beine gestellt:
–Praxispartner, die den Wissenstransfer
unterstützen
–In- und ausländische Forschungspartner,
mit welchen gemeinsam Projekte
­durchgeführt werden
–Institutionelle Vernetzung durch Mitglied­
schaften in innovationsorientierten
­Organisationen und durch Hochschul­
partnerschaften.
–Intensive Zusammenarbeit innerhalb
der Berner Fachhochschule
Die interne Zusammenarbeit ist auf vier
Bereiche fokussiert: Alter (mit den Fach­
bereichen Soziale Arbeit und Gesundheit),
innovatives Projektmanagement (mit
dem Departement Architektur, Holz und
Bau), Informatik-Einsatz (mit dem Departe­
ment Technik und Informatik) und Kreativ­
wirtschaft (mit der Hochschule der Künste).
Beispielsweise beschäftigt sich der Fach­
bereich im Forschungsfeld Kreativwirtschaft
mit dem Thema «sinnliches Branding»
und mit der Schnittstelle zwischen Business
und Kreativen in der Produktentwicklung.
Internationalisierung
Die externe Zusammenarbeit wurde im
letzten Jahr insbesondere mit internatio­
nalen Partnern ausgebaut. Ergebnis ist, dass
die Forschung des Fachbereichs ab 2012
in drei europäischen Projekten Führungs­
rollen innehaben wird. Besonders spannend
wird beispielsweise die Entwicklung von
Servicekonzepten, Geschäftsmodellen und
Marketingkonzepten für Interoperabilitäts­
lösungen zu elektronischer Identität (eID)
sein. Bislang kamen nationale eID-Lösun­
gen nicht zum Fliegen, weil sie Opfer des
Henne-Ei-Problems wurden: Bürger kauften
keine eID (wie z.B. die SuisseID), weil es
nur wenige E-Business-Anbieter gab, die
sie akzeptierten und dies gründete wieder­
um darin, weil es kaum Kunden mit eIDs
gab. Technisch kann man das Problem
dadurch lösen, dass eIDs interoperabel
werden und grenzüberschreitend für alle
Anwendungen eingesetzt werden können.
Doch diese technische Lösung muss als
Dienstleistung vermarktet und verkauft
werden. 19 europäische Länder vertrauen
nun darauf, dass dies gelingt. Das ist unter­
nehmerisch eine wirklich grosse Heraus­
forderung. Soll keiner sagen, dass Kollabo­
rationen keinen Stress bedeuten.
Weiterbildung
Publikationen aus
dem Fachbereich Wirtschaft
Dozierende, Projektleiterinnen und wissenschaftliche Mitarbeitende des Fachbereichs
Wirtschaft machen Wissen und Erkenntnisse aus Forschung und Lehre einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich und stellen ihre aktuellen Publikationen vor.
Alexander W. Hunziker (u.a.)
Studienleiter EMBA mit Vertiefung in Public Management
[email protected]
Prof. Kim Tokarski (u.a.)
Leiter Forschungsschwerpunkt Unternehmensentwicklung
und Dienstleistungen
[email protected]
Isabelle Clerc
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
[email protected]
«Strategisches
Public Management»
«Entrepreneurship
in a European Perspective»
«Am Quellcode
des Verhaltens»
Verlag Haupt, Bern, 2010
Gabler Verlag, Wiesbaden, 2010
Carl-Auer Verlag, Heidelberg, 2009
Führungskräfte in der öffentlichen Verwal­
tung stehen im Spannungsfeld zwischen
praktischen Erfordernissen und politischen
Ansprüchen. Wie können sie genügend
Stabilität sicherstellen und gleichzeitig
dem notwendigen Wandel zum Durchbruch
verhelfen? In «Strategisches Public
Management» lernen Führungskräfte eine
Vielzahl von Instrumenten kennen, die sich
für das besonders anspruchsvolle Umfeld
der öffentlichen Verwaltung eignen. Dank
dem einfachen Zehn-Schritte-Management­
zyklus bewahren sie stets den Überblick.
Die Qualitätskriterien ermöglichen es ihnen,
ihre eigene Lage selbstständig und profes­
sionell einzuschätzen und die nächsten
Schritte zu planen. Die Autoren orientieren
sich nicht einseitig am betriebswirtschaf­
tlichen Mainstream, sondern integrieren
sowohl psychologische Erkenntnisse als
auch Konzepte der Politikwissenschaften.
Damit geben sie Führungskräften im
­öffe­n tlichen Sektor sowie Studierenden
ein umfassendes Instrumentarium an
die Hand, um in einem politisierten, media­
tisierten und turbulenten Umfeld strate­
gische Führung zu übernehmen.
One of the most frequently debated issues
in management relates to the reasons for
success and failure of new companies,
corporate initiatives and projects. This text­
book focuses on the management chal­
lenges of founding a new venture and man­
aging its growth as the firm evolves. It
covers crucial management areas in the
entrepreneurship context such as entrepre­
neurial finance, marketing, and human
resource management. In this context the
authors comment on entrepreneurial ethics,
social entrepreneurship and corporate cul­
ture as well. More hands-on management
topics like writing a business plan and
choosing a legal form for a venture are also
covered. A key chapter of the book is dedi­
cated to leadership challenges in managing
rapidly growing young firms located in new
industries and technology areas. The book
is written from a Continental European
perspective to cater for its European target
audience in entrepreneurship courses to be
held in English.
Die psychologischen Theorien der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts orientierten
sich weitgehend an physikalischen Energie­
konzepten. So wurden Triebe aufgestaut
und entluden sich explosionsartig; Energie,
Kraft oder Reize waren im Überfluss vor­
handen, konnten aber auch völlig fehlen.
Diese Theorien wurden seit den 1940er
Jahren von US-amerikanischen Verhaltens­
wissenschaftern als ungenügend kritisiert.
Das von ihnen proklamierte Theoriedefizit
sollte durch eine Verbindung von Psychologie
und Kybernetik behoben werden. Diese
«Kybernetisierung der Verhaltenswissen­
schaften» – beginnend an den Macy-Konfe­
renzen der 1940er Jahre – wird in diesem
Buch als ein sozialer Konstruktionsprozess
psychologischer Modelle und Theorien
untersucht. Die heute gängige Verwendung
von Konzepten wie Kommunikation,
­Kognition, Feedback, Regulation oder Ziel­
suche zeugt von der Fruchtbarkeit dieses
interdisziplinären und oft chaotischen
Diskurses. Die Psychologie hat es mit der
Anlehnung an die Kybernetik einmal mehr
verstanden, ihre Theorien mit einer «poten­
teren» und «reineren» Wissenschaft in
Beziehung zu setzen und dadurch erfolg­
reich zu bleiben.
ISBN 978-3-258-07452-8
Contents:
Basic Principles of Entrepreneurship – The
Entrepreneurial Process, Recognition of
Entrepreneurial Opportunities, Innovation –
The Business Plan and Formation of the
Enterprise – Marketing – Organization and
Personnel – Start-up and Growth Financ­
ing – Growth and Growth Management
ISBN 978-3-89670-917-2
ISBN 978-3-8349-2067-6
Präsenz Februar 2012
37
Weiterbildung
«Ich habe keine Zeit den Hühnerzaun
zu reparieren, denn ich muss zuerst
die Hühner einfangen.»
Von Fallstricken und Chancen bei der Unternehmensentwicklung: Welche Fehler werden
immer wieder gemacht? Lässt sich an einer Hochschule Unternehmergeist erlernen?
Gibt es altersbedingte Unterschiede, wenn es um Unternehmensentwicklung geht? Heisst
«Erfolg» auch immer gleich «Wachstum»? Daniel Gobeli, Modulgruppenleiter Unternehmensführung und Organisation, Dozent und Leiter des CAS Betriebswirtschaft für Fachund Führungskräfte beantwortet diese und weitere kritischen Fragen.
Interview: Anna Knutti
Anna Knutti
Studienleiterin MAS Leadership
und Management
Berner Fachhochschule
[email protected]
38
Präsenz Februar 2012
Herr Gobeli, im CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
werden bei den Studierenden die
Grundsteine für eine erfolgreiche
Unternehmensentwicklung gelegt.
An der Fachhochschule wird Theorie­
mit Praxis verbunden. A propos
­Praxis: Wo liegen die grössten Fallstricke für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung?
Das grösste Problem ist wohl, dass sich
Unternehmerinnen und Unternehmer in der
Praxis zu wenig Zeit nehmen für strategi­
sche Themen. Klar, das operative Geschäft
ist dankbarer, da ich gleich sehen kann,
was ich geschafft und erledigt habe. Das
strategische Geschäft braucht mehr
Zeit und vor allem auch Geduld. Es gibt
den englischen Ausdruck «nose to the
grindstone». Das bedeutet in der Praxis,
dass die Akteure zu sehr und zu oft die
Nase am Boden haben. Ich mache in meinen
Veranstaltungen immer wieder Umfragen,
bei denen ich wissen will, wie viel Zeit sich
die Teilnehmenden für Strategiethemen
nehmen: Das Ergebnis ist konstant und
ernüchternd zugleich, denn 90% der Zeit
wird für das operative Geschäft eingesetzt
und wenn es hoch kommt die restlichen
10% für strategische Themen.
Wie müsste das Verhältnis denn sein?
Das kommt auf die Funktion an. Es ist klar,
dass für untere Chargen die Beschäftigung
mit Strategieentwicklungen weniger wichtig
ist. Aber je höher die Funktion, resp. die
Rolle, desto mehr Zeit sollte man sich
­bewusst für diese Themen nehmen. Die
Führungskraft muss das Auto heute selbst
nicht mehr zusammenbauen können. Sie
muss das Unternehmen aber so aufstellen
können, dass es eine Zukunft hat. Doch
zurück zu den Fallstricken: Es gibt den
schönen Satz: «Ich habe keine Zeit den
Hühnerzaun zu reparieren, denn ich muss
zuerst die Hühner einfangen.» Das ist
­b ildlich beschrieben das Phänomen von
«Fallstrick No 1». Es macht wenig Sinn
zuerst die Hühner einzufangen, wenn der
Zaun noch nicht geflickt ist. Dieses Beispiel
lässt sich auf die Unternehmensentwicklung
übertragen. Man sollte sich zuerst die Zeit
nehmen eine Strategie auszuarbeiten bzw.
diese zu pflegen, bevor man sich generell
dem operativen Tagesgeschäft widmet.
Viele Manager verbringen noch heute weni­
ger als eine Stunde pro Woche mit den
Themen der Strategieentwicklung.
Eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist ohne den besagten
«Mut zum Risiko» fast nicht möglich:
Kann man es denn lernen, mutig
zu sein?
Das ist eine ganz knifflige, aber eine
gute Frage. Ich will eine Gegenfrage stellen:
«Wie haben wir Gehen gelernt?»
Hinfallen und immer wieder
aufstehen …
Ganz genau. Also können wir uns fragen:
Welcher Entwicklungsschritt geht ohne
­R isiko? Das ist hier die ganz zentrale
Grundfrage. Welchen Umgang pflegen wir
mit Erfolg und welchen mit Scheitern?
Es ist sehr schwierig den Umgang mit
Scheitern zu üben und zu lernen, aber ich
bin tief überzeugt, dass der Mensch ein
exploratives und risikofreudiges Wesen ist.
Amerikaner haben es da kulturell
bedingt einfacher.
Auf jeden Fall. Wenn man dort mehrmals
scheitert, ist man ein Held; in der Schweiz
gilt man dagegen als «Verlierer». Wir in
der Schweiz leben zu sehr in einer Angstund nicht in einer Chancenkultur. Hinfallen
ist aber kein Scheitern. Diese Erkenntnis
fehlt uns teilweise schon. Aber dies zu
verinnerlichen ist in einem gewissen Mass
auch lernbar, bzw. man kann das unter­
stützen. Das ist auch das, was wir an der
Hochschule vorleben.
Kann denn ein Hochschuldozent
­lehren, mutig zu werden? Mit welchen
Mitteln arbeiten Sie im Unterricht,
um den Studierenden mehr Unternehmergeist «einzuflössen»?
Wir statten die Studierenden mit den not­
wendigen Kompetenzen aus. Wir liefern ­
die Tools, die es braucht, um ein Unter­
nehmen zu gründen. Wir bringen den Stu­
dierenden zum Beispiel bei, wie man
­Machbarkeitsstudien macht. Die Studieren­
den zeigen so auf, ob eine Geschäftsidee
machbar ist oder eben nicht. Wir entwickeln
damit eine Art Checklisten-Denken, was
in der turbulenten Praxis stabilisierend wirkt.
Im CAS Betriebswirtschaft für ­
Fach- und Führungskräfte setzen
wir ein Planspiel ein …
Ja, genau. Es ist im Grunde genommen ja
kein Spiel im klassischen Sinn, sondern
eher eine Simulation. Wir wollen die Leute
über Simulationen zu verschiedenen Er­
kenntnissen bringen. Wir zeigen auf, dass
strategische Entscheide stets langfristige
Entscheide sind. Das heisst, dass man sich
zwar heute für einen Schritt entscheidet,
es aber Zeit braucht, bis man die Wirkung
messen kann. Bei Dienstleistungsunter­
nehmen geht man zum Beispiel von 3 bis
5 Jahren aus, bis man die Ergebnisse von
strategischen Entscheiden sieht.
Beinhaltet eine erfolgreiche
­Unternehmensentwicklung immer
zwangsläufig Wachstum?
Eine hochspannende Frage. Das allgegen­
wärtige Dogma von «Wachstum-WachstumWachstum». Ich frage mich heute: Wohin
hat es uns gebracht? Es führt auf der Meta­
ebene zu nationalen Rekordverschuldun­
gen. Meine persönliche Meinung, die ich
hier in dieser Frage vertrete ist ein klares
«Nein» zum zwangsläufigen Wachstum.
Ein stetes Wachstum ist verführerisch, aber
teilweise schlicht zu kurz gedacht.
Auch hier haben wir also wieder
das Element der Langfristigkeit.
Definitiv. Wachstum um des Wachstums
Willen macht keinen Sinn. Ich spreche
­vermehrt auch von «degrowth», also von
Wachstumsrücknahme. Das wird in ­
Zukunft durchaus ein Thema in der Lehre
und bei den Unternehmen sein. Wir müssen
uns diesen Entwicklungen auch als Hoch­
schule stellen. Aus verschiedenen Gründen
Prof. Daniel Gobeli: Betriebsökonom HWV Bern,
Abschluss 1990. Dozent im Bachelorstudium und Executive
MBA HRM sowie Leiter CAS BWL.
plädiere ich deshalb stark für den Geist
des inhabergeführten Unternehmens, wo
wir diesen Wachstumszwang in der Form
nicht haben. So ergeben sich die langfris­
tigeren und «gesünderen» Erfolge.
Im Wort «Unternehmensentwicklung»
steckt das Wort «Entwicklung».
Dies muss ja nicht immer positiv
sein. Trotzdem hat das Wort eine
positive Konnotation. Wie erklären
Sie sich das?
Ich erinnere an die Frage «Wie haben wir
Gehen gelernt?» Wenn wir uns entwickeln,
dann denken wir nicht immer gleich ans
Scheitern. Wir denken an Vorwärtskommen.
Hier schwingt Bewegung, Wandel, Ver­
änderung, aber auch Anpassung mit. Aber:
Entwicklungen können auch teilweise von
aussen aufgezwungen werden. Zum Bei­
spiel eine Entwicklung innerhalb der Branche
die mich als Unternehmer zwingt, mich
zu entwickeln. Dann ist es meist weniger
positiv, weil ich die Veränderung nicht selbst
gewählt habe. Ich sage oft, dass Unterneh­
men immer zwei Schritte voraus sein
­müssen. Ich nenne das «vor der Welle sur­
fen». Es muss von den Unternehmen ant­i­
zipiert werden, was auf sie zukommt. Und
dann macht Entwicklung Spass. Nicht,
wenn ich von der Welle überrollt werde.
Das «vor der Welle surfen» ist jedoch nicht
immer schmerzfrei. Wenn ich seit 20 bis
30 Jahren mein Unternehmen führe, ist es
nicht einfach mein Geschäftsmodell zu
hinterfragen. Das braucht dann wieder den
oben beschriebenen Mut. Aber letztlich
ist es nicht möglich unternehmerisch tätig
zu sein, ohne Mut.
Die Beschäftigung mit Trends und
die Beobachtungen von Markt­umfeld,
Gesellschaft, Politik usw., die es
braucht, um schliesslich «vor der
Welle surfen» zu können, bedingen
erneut den Einsatz von Zeit. Die
Ressource Zeit taucht in der Unternehmensentwicklung als «Schattenmann» immer wieder auf.
Vollkommen richtig. In Beratungen höre ich
oft das Argument, dass man sich ja noch
um den Kunden kümmern müsse. Das ist
klar und unbestritten, aber ohne Zeit für
die notwenigen Trends und Beobachtungen
könnte es im schlimmsten Fall sein, dass
die Kunden irgendwann ausbleiben. Und
dann ist es oft zu spät. Eben weil man die
wichtigen Trends verpasst hat und dann
von der Welle überrollt wurde. Innovation
und Beschäftigung mit Trends sind ein
permanentes Geschäft. Als Hochschule
haben wir übrigens in diesem Zusammen­
hang auch ein Problem: Wir schulen mit
Vorliebe Themen, die «handhabbar» sind.
Wenn ich die Curricula betrachte, dann
Präsenz Februar 2012
39
Weiterbildung
fällt mir auf, dass Hochschulen meistens
Werkzeuge unterrichten, die man lernen
und einfach anwenden kann. Weniger die
Werkzeuge, die man braucht, um Neues
zu denken und die zu neuen Horizonten
führen. Dort wird sich in der Zukunft auch
einiges ändern. Man muss in diesem Zu­
sammenhang auch mit dem permanenten
benchmarking aufpassen. Ein ewiger Ver­
gleich mit den anderen bringt uns langfristig
nur bedingt vorwärts. Zwar bringt es im
besten Fall alle weiter, aber nicht wirklich
schneller vorwärts. Kopieren ersetzt keine
Innovation.
Als Dozent und CAS-Leiter haben ­
Sie mit verschiedenen Anspruchsgruppen zu tun: Was unterscheidet
die jüngeren Studierenden in der
Ausbildung von den erfahreneren
Studierenden der Weiterbildung im
Hinblick auf ihre Reaktion auf das
Thema «Unternehmensentwicklung»?
Die Weiterbildungsteilnehmenden stellen
sehr viel praxisorientiertere, konkretere Fra­
gen. Sie sind in der Anwendung der Werk­
zeuge in den meisten Fällen auch mutiger.
Einige sind aber auch skeptisch, wenn
sie die grossen Bücherstapel sehen und
dann verschiedene Modelle kennenlernen.
Am Ende der Weiterbildung kommen
dann jedoch häufig Rückmeldungen, dass
«die Modelle doch gar nicht so schlecht
sind». Die jüngeren Studierenden in der
Ausbildung versuchen häufiger, die Modelle
1:1 anzuwenden und wiederzugeben. Und
das funktioniert in der Praxis leider nicht
immer ganz reibungslos. Ihnen fehlt manch­
mal noch der schon mehrfach besproche­
nen «Mut zum Risiko».
Neben Ihrer Tätigkeit als Dozent und
CAS-Leiter sind Sie auch als ­Berater
in KMU und Grossunternehmen tätig.
Verliert man mit der Zeit die Aus­
dauer, wenn Kunden immer wieder
dieselben Fehler machen? Was
macht nach so vielen Jahren der
Berufserfahrung noch den Reiz
der Beratung aus?
Ich bewege mich mehrheitlich im KMUBereich mit einigen Mandaten bei Grossun­
ternehmen. Was diese Beratertätigkeit
vor allem nicht langweilig macht, ist die
Ansteckung durch den unternehmerischen
Geist. Das Erkennen und Spüren, dass
die Leute «im flow» sind. Hier wird selten
zwischen Privatem und Beruflichen unter­
schieden. Der Unternehmer ist dies
­während 24 Stunden und sieben Tagen pro
Woche. Das wirkt ansteckend. Was mich
auch begeistert, sind die Ehrlichkeit und
Offenheit der Unternehmerinnen und Unter­
nehmer. Da höre ich auch mal «Mensch
Gobeli, hör auf mit Deinen Theorien. Bring
40
Präsenz Februar 2012
es auf den Punkt.» Es sind direkte und
rasche Feedbacks. Das gefällt mir. Und es
entstehen sehr langfristige Beziehungen.
Die Beratung geht oft über mehrere Jahre.
Es sind keine «one-shot»-Einsätze. So
kann ich auch beobachten, ob etwas wie
geplant funktioniert hat.
Heute sind soziale Medien eine für
die Unternehmensentwicklung ernst
zu nehmende Komponente. Es gibt
ja bereits einige Beispiele dafür, dass
sich Unternehmen von der OnlineCommunity in ihren Entwicklungen
haben beeinflussen lassen. Wie
­sehen Sie diesen Trend? Und: Gibt
es ein Risiko, dass sich Unternehmen unter dem Druck der augenblicklichen Feedbacks und «réactions
à chaud» auf Twitter, Facebook &
Co zu sehr von ihrem Weg abbringen
lassen?
Der Einfluss dieses Trends auf die Unter­
nehmung ist ganz stark abhängig von dem
Bereich in dem das Unternehmen tätig
ist. So kann der Einfluss sozialer Medien von
«essentiell» bis hin zu «irrelevant» reichen.
Klar ist, dass es eine Community braucht,
die ein echtes Interesse hat, sich aktiv
zu beteiligen. Das ist bei vielen Unternehmen
nicht der Fall.
Neben dem vielbesprochenen Thema
«Social Media» sehe ich eher ein generelles
Manko in der Nutzung von IT in den Unter­
nehmen. Die IT-Möglichkeiten werden
zu wenig genutzt. Zum Beispiel die Mög­
lichkeit von «open innovation» in einem
KMU: Hier kann massgeblich zur strategi­
schen Entwicklung beigetragen werden,
aber es passiert zu selten. Hier schlummern
noch diverse Möglichkeiten, die wir auch
als Hochschule verstärkt in unsere Lehre,
Weiterbildung und Beratung einfliessen
lassen müssen.
CAS Betriebswirtschaft für
Fach- und Führungskräfte
Das CAS Betriebswirtschaft für Fachund Führungskräfte gehört zu den erfolg­
reichsten Weiterbildungsangeboten
des Fachbereichs Wirtschaft. Der Studi­
engang vermittelt die wesentlichen
Grundlagen und Zusammenhänge der
Betriebswirtschaft. Er eignet sich für
Personen, die keine betriebswirtschaft­
liche Grundausbildung haben, jedoch im
Berufsleben mit betriebswirtschaftlichen
Aspekten konfrontiert werden. Diese
vielfältigen Berührungspunkte können
Strategieentwicklung, Marketingkonzep­
te, Kommunikationsaufgaben, Perso­
nalführung oder auch Budgetierung sein.
Das Studium bietet eine exzellente
Grundlage, um betriebswirtschaftliche
Herausforderungen erfolgreich anzu­
nehmen und bewältigen zu können. Ziel
ist es, die Studierenden nicht zu Spezia­
listen, sondern zu Generalisten weiter­
zubilden. Da in der Regel die notwendi­
gen Expertinnen und Spezialisten in den
Unternehmungen, Organisationen und
Verwaltungen vorhanden sind, brauchen
Führungskräfte vor allem das «big pic­
ture». Dieses ermöglicht, auf Augenhöhe
mit den verschiedenen Fachkräften dis­
kutieren zu können.
Mehr Informationen zu diesem Studien­
gang erhalten Sie auf S. 60, auf unserer
Website (www.wirtschaft.bfh.ch/­
weiterbildung) oder an einem unserer
Informationsanlässe.
Diplomierungen
Geschafft – wir gratulieren!
Am Fachbereich Wirtschaft der Berner Fachhochschule konnten Absolventinnen und Absolventen diverser Bachelor-, Master- und Weiterbildungsstudiengänge ihre Diplome entgegennehmen.
Bachelorstudiengang
Betriebsökonomie
Abad Jorge, Erlach
Abgottspon Natalie, Staldenried
Abt Simone, Visp
Aeberli Marc, Bern
Aegler Andreas, Lenk im Simmental
Aeschlimann Sascha, Gümligen
Albonico Angelo, Bern
Alder Simon, Bern
Anderegg Nadine, Port
Angst Karin, Bern
Arm Priscilla, Konolfingen
Arn Mirjam, Wabern
Bächler Bettina, Bern
Bähler Franziska, Schwarzenburg
Baumann Sonja, Thun
Bieri Iris, Münchenbuchsee
Bieri Philippe, Uetendorf
Bircher Tobias, Herrenschwanden
Birchmeier Bettina, Münchenbuchsee
Bischoff Ramona, Thun
Bolliger Rudolf Andres, Thun
Brodbeck Jonas, Bern
Brönnimann Sandra, Bern
Bucher David, Aarwangen
Burgener Franziska, St. Niklaus VS
Bütikofer Manuel David, Schwarzenburg
Casanovas Simone, Biel/Bienne
Chamot Joël, Liebefeld
Constantin David, Salgesch
Danz Stefanie, Detligen
Di Giovanna Fabio, Wabern
Dubi Yvonne, Bremgarten b. Bern
Entzeroth Christian, Bern
Exquis Manou, Bern
Filgueira Agustin, Zollikofen
Filgueira David, Zollikofen
Fischer Tobias, Niederwangen b. Bern
Frautschi Michel, Bern
Frey Dominik, Liebefeld
Frey Pascale, Ittigen
Garius David, Fribourg
Gerber Markus Simon, Bern
Giauque Lisa, Zürich
Gnanambalavanan Sujeevan, Lätti
Goetschi Sarah Céline, Ins
Graf Lukas, Belp
Gubler Roman, Zollikofen
Günter Daniela, Bern
Präsenz Februar 2012
41
Diplomierungen
Gurtner Melanie, Gwatt (Thun)
Gutknecht Gisela, Münchenbuchsee
Haberstich Nadine, Bern
Hadorn Michael, Thun
Haldemann Adrian, Oberdiessbach
Haldimann Michael, Burgdorf
Hämmerli Daniela, Thun
Haslimann Fabian, Abtwil SG
Hauert Cornelia, Bern
Hausammann Ivan, Thun
Havelka Mirka, Utzenstorf
Hess Hans Rudolf, Bärau
Hofer Yolanda, Interlaken
Horlacher Silvia, Hinterkappelen
Hostettler Thomas, Riggisberg
Hugi Chantal, Kerzers
Jakob David, Konolfingen
Jakob Ingrid, Bern
Karlen Anja, Bitsch
Kohler Christoph, Seedorf BE
Kohler Nicole, Claudia Langenthal
Krieger Fabio, Bern
Künzi Thomas, Bern
Lambrigger Anja, Münchenbuchsee
Lea Esteban, Bern
Leder Roland, Lommiswil
Leuenberg Claudia, Bern
Leuenberger Simone Barbara, Ursenbach
Lutz Jöran, Belp
Mäder Andreas, Bern
42
Präsenz Februar 2012
Meier Sonja, Liebefeld
Minder Samanta, Oberbipp
Moor Rebecca, Bremgarten b. Bern
Moser Manuel Reto, Langnau im Emmental
Moser Simon, Bern
Mosimann Simon, Jegenstorf
Müggler Bernadeta, Biel/Bienne
Mülchi Ramona, Leuzigen
Nadal Susana, Lyss
Nydegger Michael, Bern
Oberli Oliver, Bern
Pérez Victor, Bern
Pieren Stefan, Adelboden
Pieren Ciril, Adelboden
Pleisch Sandra, Büren an der Aare
Portmann Nadine, Rüttenen
Pose Javier, Bern
Raap Jurriaan Paul, Derendingen
Ramos Angela, Brugg AG
Reichlin Dominik, Sursee
Reinhart Daniel, Uttwil
Roth Olga, Bern
Saiti Bekim, Grenchen
Saner Nina, Kirchberg BE
Saurer Philipp, Bern
Schläpfer Michelle, Grosshöchstetten
Schläppi Lorenz, Bern
Schlatter Yasmin, Heimberg
Schneider Marc, Wengi b. Büren
Schnyder Clemens, Münsingen
Schreier Nadja, Lyss
Schürmann Samuel, Buchrain
Schurter Jonas, Bern
Schwab André, Lyss
Shanmugalingam Janakan, Ostermundigen
Sindjelic Aleksandar, Biel/Bienne
Staub Yvonne, Bern
Steiner Oliver, Ursenbach
Steinmann Dominic, Ried-Brig
Stoll Anita, Sarnen
Tini Dario, Chur
Tödtli Andreas, Thun
Tscherrig Carole, Naters
Vasic Aleksandra, Basel
Vogt Thomas, Wabern
Volken Viviane, Glis
von Allmen Pascal, Liebefeld
von Känel Karin, Emmenbrücke
Wäckerlin Simone, Bern
Walther Daniel, Bern
Walther-Fahrni Andrea, Ostermundigen
Weibel Patrizia, Aarberg
Wepf Marc, Thun
Winkler Martin, Thun
Wirth René, Köniz
Wittwer Angela, Aarberg
Wyss Stefan, Biberist
Zwahlen Bettina, Urtenen-Schönbühl
Zysset Michael, Magglingen/Macolin
Bachelorstudiengang
Wirtschaftsinformatik
EMBA mit Vertiefung in
Health Service Management
EMBA mit Vertiefung in
Controlling & Consulting
Affolter Marc, Münchenbuchsee
Baur Sebastian, Bern
Böhlen Kevin, Ostermundigen
Brechbühl Anna, Burgdorf
Brügger Daniel, Oberwangen b. Bern
Carreira Monica, Bern
Czekalla Nicole, Lätti
Engelberger Flavia, Bern
Felder Sandro, Zollikofen
Freund Jan, Muri
Friedli Stefan, Bern
Hubacher Adrian, Höchstetten
Kissler Cristian, Kaufdorf
Kitanov Orce, Niederwangen b. Bern
Krencker Benjamin, Schliern b. Köniz
Krieger Michael, Bern
Lam Kim Kim, Biel/Bienne
Mani Pascal, Reichenbach im Kandertal
Marville Simon, Wichtrach
Meyyappan Kiran, Jegenstorf
Müller Pascal, Liebefeld
Olivier Franziska, Kerzers
Prantl Manuel, Neuenegg
Schär Raffael, Bern
Simecek Dominik, Bern
Uetz Alexandra, Wabern
Wyss-Marti Erika, Mülchi
Zgraggen Reto, Niederwangen b. Bern
Brodbeck Sabine, Luzern
Daudel Fritz, Bern
Genewein Depelteau Eva Maria,
Villars-sur-Glâne
Hosang Magnus, Hünenberg See
Kohl Ronald E. A., Meikirch
Kohli Lukas, Ittigen
Künzli René, Brittnau
Lüscher Daniel, Schöftland
Merz Tobias, Bern
Schnorr Ralf Peter, Benken SG
Stehr Enrico, Saas im Prättigau
Sterchi Anna-Barbara, Ittigen
Stettler Simon, Mühledorf BE
Einjähriger Studiengang für
eidg. dipl. Expertinnen und Experten
in Rechnungslegung und Controlling
Amstutz Markus, Stans
Brunner Michael, Münsingen
Flück Gabriel, Busswil b. Büren
Geisseler Helene, Luzern
Kaufmann Martin, Solothurn
Lang Daniel, Jonen
Schafer Patrik, Tafers
Schoch Roger, Effretikon
Schweizer Marion, Burgdorf
Streule Hanspeter, Rotkreuz
Willi Norbert Kurt, Hausen AG
EMBA mit Vertiefung
in Human Resources
Management
EMBA mit Vertiefung
in ­Integrated Management
Bern Fribourg,
Denzler Urs, Zimmerwald
Fröhlich Stefan, Bern
Heeb Monika, Gontenschwil
Howald Urs, Stettlen
Hurni Christian, Spiez
Inäbnit Beat, Adliswil
Kunz Madeleine, Muri b. Bern
Kynast Stephan, Freienbach
Leder Barbara, Mühlethurnen
Leuenberger Katherina, Liebefeld
Meier Thomas, Villars-sur-Glâne
Portner Marlise, Riggisberg
Rechsteiner Andrea, Ostermundigen
Stocker Heidi, Gipf-Oberfrick
Tassone-Mantellini Donata, Wünnewil
Wälchli Sandra, Riedholz
Zaugg Karin, Bern
Studiengang 2009–10
Brunner Markus, Hünibach
Burkhalter Christoph, Nidau
Freyenmuth Karin, Bülach
Furrer Rico, Muri b. Bern
Guggisberg Bruno, Münsingen
Häuselmann Bernhard, Gümligen
Hersche Stephan, Münchenbuchsee
Kälberer Christof, Biel/Bienne
Keller Stefan, Studen BE
Menoud Joel, Wolfwil
Petris Reto, Bern
Schneider Thomas, Täuffelen
Solida Jean-Pierre, Thun
Thommen Vera, Bern
von Niederhäusern Rudolf, Avenches
Weber Philippe, Fribourg
Zimmermann Peter, Cordast
Masterstudiengang
Business Administration
Balasubramaniam Balawijitha, Roggwil BE
Bhend Fiona, Zürich
Bottazzo Sandro, Thun
Brogle Randolph, Zürich
Burger Andreas, Münchenbuchsee
Canobbio Stefan, Grossaffoltern
Creus Daniel, Liebefeld
Dysli Sandra, Olten
Fankhauser Karin, Burgdorf
Heeb Daniel, Ostermundigen
Hulliger Michaela, Bern
Käsermann Florian, Lyssach
Kunz Christian, Steffisburg
Lüscher Lukas, Uitikon Waldegg
Mäder Adrian, Liebefeld
Mazotti Silvia, Biel/Bienne
Poffet Daniel, Bern
Rieder Alexander, Zollikofen
Roth Simon, Konolfingen
Schüpbach Michael, Münsingen
Weber Martin, Kirchberg BE
Wiedmer Anna Simona, Dagmersellen
Winiger Ramona, Bern
Witmer Jannik, Bern
Wüthrich Florian, Wangen b. Olten
Präsenz Februar 2012
43
Berner Fachhochschule
Berner Fachhochschule
Kompetenzzentrum Public Management
Kompetenzzentrum Public Management
und E-Government
und E-Government
Berner Fachhochschule
Kompetenzzentrum Public Management
und E-Government
Wir
Wir danken
danken unseren
unseren Partnern
Partnern
für
für die
die freundliche
freundliche Unterstützung
Unterstützung der
der Fachzeitschrift
Fachzeitschrift «eGov
«eGov Präsenz»,
Präsenz»,
der
Tagungen
eGov
Fokus
und
des
eGov
Newsletters
der Tagungen eGov Fokus und des eGov Newsletters
Wir danken
Praxispartner
Praxispartner
unseren Partnern
für die freundliche Unterstützung der Fachzeitschrift «eGov Präsenz»,
der Tagungen eGov Fokus und des eGov Newsletters
swiss business software since 1988
swiss business software since 1988
Praxispartner
swiss business software since 1988
Forschungspartner
Forschungspartner
Forschungspartner
Medienpartner
Medienpartner
Medienpartner
Informationen zum Partnerschaftskonzept des Kompetenzzentrums Public Management
Informationen
zum Partnerschaftskonzept
des Kompetenzzentrums Public Management
und E-Government
unter www.e-government.bfh.ch/praxispartner
Informationen
zum Partnerschaftskonzept
des Kompetenzzentrums Public Management
Informationen
zur
Partnerschaft:
www.e-government.bfh.ch/praxispartner
und
E-Government
unter
www.e-government.bfh.ch/praxispartner
und E-Government unter www.e-government.bfh.ch/praxispartner
44
Unbenannt-2
Präsenz Februar 2012
1
11.08.10
10:07
Berner Fachhochschule
Wirtschaft
Weiterbildung à la carte
Weiterbildungsprogramm 2012
für Fach- und Führungskräfte
WEITERBILDUNGSPROGRAMM
Weiterbildung à la carte
Holen Sie sich Impulse für Ihre Karriere aus einer praxisorientierten Weiterbildung
an der Berner Fachhochschule. Ob ein kompaktes oder modular aufgebautes Studium:
Am Fachbereich Wirtschaft können Sie aus einem breiten Weiter­bildungsangebot
das für Sie Passende auswählen.
Das Weiterbildungsangebot des Fachbe­
reichs Wirtschaft hat mehrere Vorteile: Alle
Studiengänge können berufsbegleitend
besucht werden, sämtliche Abschlüsse sind
anerkannt, und die Mastertitel sind ge­
schützt. Unsere Prüfungsformen sind äus­
serst praxisorientiert: Zur Überprüfung
der Lernfortschritte werden nur noch zum
kleineren Teil Prüfungen im traditionellen
Sinn eingesetzt. Mehr­heitlich wenden wir
innovative Prüfungs­formen, wie Fallstudien
und Transferberichte an. Diese eignen sich
besonders gut, um den Transfer des Ge­
lernten in den Praxisalltag zu überprüfen
und zu sichern. Die Abteilung Weiterbildung
des Fachbereichs Wirtschaft ist Teil des
Managementzentrums. Das Management­
zentrum ist eine strategische Allianz aller
Fachbereiche und Departemente der Berner
Fachhochschule, welche berufliche Weiter­
bildungen im Bereich Management anbieten.
Neue Weiterbildungsangebote
Durch die Umsetzung der Bolognadeklara­
tion ist viel Bewegung in die Bezeichnung
der postgradualen Studiengänge an Fach­
hochschulen gekommen: Nachdiplomstu­
diengänge (NDS) entsprechen neu dem
Executive Master of Business Administration
(EMBA) und dem Master of Advanced
­Studies (MAS). Neu werden Diploma of
Advanced Studies (DAS) angeboten und
Nach­diplomkurse (Zertifikatslehrgänge)
heissen nun Certificate of Advanced
­Studies (CAS).
46
Präsenz Februar 2012
Certificate of Advanced
Studies CAS
Master of Advanced Studies
MAS
10 bis 15 ECTS-Credits*, ca. 300 bis 450
Lernstunden (inkl. Unterricht, Selbststudium
und Qualifikationsschritte), Dauer mindes­
tens 1 Semester.
Ein CAS-Studiengang vermittelt ein theo­
retisch fundiertes und praxisorientiertes
Managementverständnis sowie konkrete
Kompetenzen und Instrumente in einem
spezifischen Fachgebiet. Jedes CAS wird
mit einem Zertifikat der Berner Fachhoch­
schule abgeschlossen. Die erworbenen
ECTS-Credits können kumuliert und
an andere Weiterbildungsstudiengänge
(DAS und MAS) angerechnet werden.
60 ECTS-Credits*, 1800 Lernstunden (inkl.
Unterricht, Selbststudium und Masterarbeit),
Dauer individuell, je nach Aufbau des Stu­
diums (mind. 2, max. 7 Jahre).
Der Mastertitel ist geschützt und jeder
MAS-Studiengang wird mit einem eidge­
nössisch anerkannten Masterdiplom der
Berner Fachhochschule abgeschlossen.
Der MAS ist dem EMBA gleichgestellt.
Diploma of Advanced
Studies DAS
30 ECTS-Credits*, ca. 900 Lernstunden
(inkl. Unterricht, Selbststudium und Diplom­
arbeit), Dauer mindestens 2 Semester.
Der DAS-Studiengang ist eine Zwischen­
stufe zwischen CAS und MAS. Mittels einer
Kombination von 2 CAS-Studiengängen und
einer Diplomarbeit ist ein Abschluss auf Dip­
lomstufe möglich. Jedes DAS wird mit einem
Diplom der Berner Fachhochschule abge­
schlossen. Die beiden CAS-Studiengänge
können zum Teil gleichzeitig oder nach­
einander besucht werden. Die erworbenen
30 ECTS-Credits können an den MAS
Leadership und Management angerechnet
werden, sofern die Zulassungsbedingungen
erfüllt sind.
Executive Master of
Business Administration
EMBA
60 ECTS-Credits*, 1800 Lernstunden (inkl.
Unterricht, Selbststudium und Masterarbeit),
Dauer ca. 2 Jahre (inkl. Masterarbeit).
Ein EMBA-Studiengang ist eine praxis­
orientierte und anspruchsvolle berufliche
Weiterbildung. Für den EMBA wird ein
Diploma Supplement ausgestellt, in dem die
Vertiefung (Controlling & Consulting, Health
Service Management, Human Resources
Management, Integrated Management,
Public Management) separat ausgewiesen
wird. Der Mastertitel ist ­geschützt und jeder
EMBA-Studiengang wird mit einem eid‑
genössisch anerkannten Masterdiplom der
Berner Fachhochschule abgeschlossen.
Qualität und persönliche
Entwicklung sind unsere
Ziele
Alle DAS-, MAS- und EMBA-Studiengänge
beinhalten ein Development-Center (Assess­
ment-Center inkl. Coaching), das zum
persönlichen Entwicklungsprozess während
des Studiums beitragen soll. Unsere Dozie­
renden sind ausgewiesene Expertinnen
und Experten mit langjähriger praktischer
und theoretischer Erfahrung in den jeweili­
gen Themenbereichen. Sie verfügen über
ein Hochschulstudium und über langjährige
Erfahrung in der Erwachsenenbildung.
Fachkurse der Weiterbildung
Fachkurse werden in der Regel punktuell
und vorrangig zu aktuellen Themen ange­
boten. Sie dienen entweder dem Überblick
zu einem Thema, welches dann ggf. noch
in anderen Studiengängen vertieft werden
kann. Oder sie decken ganz spezifische
Inhalte ab, welche auch in kurzer Zeit ver­
mittelt werden können. Sie können auch
die Form von «Refreshern» oder «Updates»
annehmen. Gewöhnlich wird ein Fachkurs
mit einer Teilnahmebestätigung abge­
schlossen. Es bestehen keine spezifischen
Zulassungsbedingungen für die Teilnahme.
Durch die Erbringung eines Kompetenz­
nachweises ist es in der Regel jedoch
möglich, ECTS-Credits zu erwerben. Es
können bis zu 9 ECTS-Credits erworben
werden.
Zulassung
Zu unseren Weiterbildungsstudiengängen
werden grundsätzlich Personen zugelassen,
welche über einen Hochschulabschluss
(Fachhochschule, Universität oder ETH)
sowie über mindestens 2 Jahre Berufs­
erfahrung verfügen. Bei vergleichbaren Qua­
lifikationen (z.B. einem Abschluss an einer
Höheren Fachschule und mehrjähriger
­B erufserfahrung) entscheidet die Studien­
leitung «sur dossier» über die Zulassung.
Wie beim EMBA und MAS richten sich
auch die CAS- und DAS-Studiengänge an
Personen mit Hochschulabschluss. Die
Zulassung «sur dossier» ist aber weniger
restriktiv. Je nach Studiengang sind weitere
Zulassungskri­t erien, wie beispielsweise
spezi­fische Berufs- oder Führungserfahrung,
zu erfüllen. Für die Teilnahme an Fachkursen
bestehen grundsätzlich keine Zulassungsbe­
schränkungen. Sollen jedoch ECTS-Credits
erworben werden, so gelten die Zulassungs­
bedingungen für CAS-Studiengänge.
inhalt
WEITERBILDUNG
48Aus- und Weiterbildungsstudiengänge
Übersicht über die Abschlussmöglichkeiten
der Weiterbildungsstudiengänge
EMBA
49EMBA
50EMBA
51EMBA
52EMBA
53EMBA
mit
mit
mit
mit
mit
Vertiefung
Vertiefung
Vertiefung
Vertiefung
Vertiefung
in
in
in
in
in
Controlling & Consulting
Health Service Management
Human Resources Management
Integrated Management
Public Management
MAS
54 MAS in Leadership und Management
55 MAS in Wirtschaftsinformatik
DAS
56Diploma of Advanced Studies (DAS)
57DAS Managementkompetenz
57DAS Teamführung in Projekten
58DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute [neu]
CAS
59Certificate of Advanced Studies (CAS)
60CAS Leadership (inkl. Development-Center)
60CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
61CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
61CAS Marketing für KMU
62CAS Projektmanagement
62 CAS Public Management [neu]
CAS IM RAHMEN VON EMBA
63 CAS Financial Accounting
64CAS Controlling & Performance Management
65CAS Controlling & Finance
66CAS Geschäftskompetenzen im HRM
66CAS Strategien, Konzepte und Instrumente des HRM
67CAS Management Basics
67CAS Change Manager
68CAS Environmental Changes
68CAS Innovation Manager
69CAS Public Management Basics
69CAS Public Management & Politics
FACHKURSE
70 Fachkurse der Weiterbildung
VERANSTALTUNGEN
70Informationsanlässe
CAS, DAS, MAS oder EMBA:
Welcher Studiengang ist für
mich geeignet?
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Gerne
beraten wir Sie kostenlos und unverbindlich.
T +41 31 848 34 02
[email protected]
* ECTS = European Credit Transfer System; das europäische
System zur Anrechnung, Übertragung und Akkumulierung von
Studienleistungen. 1 ECTS-Credit entspricht einem Arbeits­
aufwand von ca. 30 Stunden.
Präsenz Februar 2012
47
Weiterbildung
Aus- und Weiterbildungsstudiengänge
Studienleistung
MAS
Master of
­Advanced Studies
60 Credits
DAS
Diploma of
­Advanced Studies
Weiterbildung
(Nachdiplomstudium)
30 Credits
10–15 Credits
Fachkurse der
Weiterbildung
Ausbildung
(Diplomstudium)
EMBA
Executive Master
of Business
Administration
270 Credits
MSc
Master of ­Science
180 Credits
BSc
Bachelor
of ­Science
CAS
Certificate of
­Advanced Studies
Übersicht über die Abschlussmöglichkeiten
der Weiterbildungsstudiengänge*
CAS
DAS
MAS
EMBA
Abschluss
Zertifikat auf postgradualer
Hochschulstufe:
«Certificate of Advanced Stu­
dies Berner Fach­hochschule»
Diplom auf postgradualer
Hochschulstufe:
«Diploma of Advanced Studies
Berner Fach­hochschule»
Eidg. anerkannter
Hochschultitel
«Master of Advanced Studies
Berner Fach­hochschule»
Eidg. anerkannter
Hochschultitel
«Executive Master
of Business Administration
Berner Fachhochschule»
Studienleistung
10–15 Credits
(ca. 300–450 Stunden)
30 Credits
(ca. 900 Stunden)
60 Credits
(ca. 1800 Studen)
60 Credits
(ca. 1800 Stunden)
Dauer
1–2 Semester
1 bis max. 7 Jahre
2 bis max. 7 Jahre
2–2 ¼ Jahre
Umfang
20–25 Tage
Kontaktunterricht
40–45 Tage
Kontaktunterricht
70–90 Tage
Kontaktunterricht
67–90 Tage
Kontaktunterricht
Schriftliche
Arbeiten
Transferberichte,
Fallstudien
Transferberichte,
Fallstudien,
DAS-Diplomarbeit
Transferberichte,
Fallstudien,
evtl. DAS-Diplomarbeit,
Masterarbeit
Transferberichte,
Fallstudien,
Masterarbeit
Studienaufbau
CAS-Modul
2 CAS-Module; modularer
Aufbau; Unterbruch zwischen
den CAS-Modulen möglich
Modularer Aufbau je nach MAS
möglich; MAS Leadership
und Management: 3 oder 4 CASModule; MAS Wirtschaftsinfor­
matik: 9 Module
3 bis 5 CAS-Module;
serieller Aufbau; Unterbruch
zwischen den CAS-Modulen
möglich
Preis
CHF 6400 – 9500.–
ab CHF 17 300.–
ca. CHF 24 500 – 34 000.–
ab CHF 25 500.–
Zulassung
Dieselben Zulassungsbedingungen bei CAS und DAS
* Bei allen Angeboten sind Änderungen vorbehalten.
48
Präsenz Februar 2012
Höhere Zulassungsbedingungen als bei CAS / DAS
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Controlling & Consulting
Dieser EMBA wird in Kooperation mit der Fachhochschule
­Nordwestschweiz (FHNW) angeboten.
Zielpublikum
Personen in leitenden Funktionen im ­Controlling, Rechnungswesen
und Finance; Fachleute aus Unternehmensberatung, Wirtschafts‑
prüfung sowie Treuhand; Fach- ­und Führungskräfte der öffentlichen
Verwaltung und von Non-Profit-Organisationen; Senior Manager,
Abteilungsleiterinnen und -leiter sowie andere Entscheidungsträger,
die ihre Controllingkompetenzen weiter ausbauen und vertiefen
möchten.
Hintergrund
Durch intensivere Beachtung von Shareholder und Stakeholder
Value Ansätzen sind die Disziplinen Finance und Controlling in den
letzten zehn Jahren immer mehr zusammengewachsen. Ein effi­
zientes Controlling ist Grundvoraussetzung für eine optimale Kapi­
talallokation in Form von Investitionsentscheidungen. Investitionen
bedingen wiederum den zukünftigen Erfolg der Unternehmung und
müssen deshalb mit besonderer Sorgfalt vorbereitet, umgesetzt
und gesteuert werden. Im Rahmen eines solchen «Value-Control­
ling» sind moderne Kennzahlensysteme notwendig, die explizit
Risiken und Kapitalkosten berücksichtigen. Darüber hinaus nimmt
das Controlling die Rolle einer zentralen Drehscheibe zwischen
strategischen Vorgaben und operativer Umsetzung ein: ControllingFachleute müssen heute in verstärktem Masse zukunftsgerichtete
Interpretationen und Analysen vom Unternehmensgeschehen an­
fertigen und strategische Entscheidungen vorbereiten. Damit neh­
men sie immer mehr die Rolle von «Indoor-Consultants» an. Cont­
rollerinnen und Controller in verantwortungsvollen Positionen haben
zudem die Aufgabe, Steuerungsinstrumente zweckdienlich zu ge­
stalten und den sich ändernden Anforderungen der Informations­
empfänger anzupassen. Entscheidungen über die Gestaltung des
Berichtswesens, der Planungsprozesse oder der Kostenrechnung
bedingen fundierte Kenntnisse möglicher Alternativen und deren
Eignung für die vorliegende Situation. Nicht zuletzt stellt ein EMBA
eine Führungsausbildung dar. Mit Anregungen und Trainings im
Bereich der Soft Skills sowie einer individuellen Standortbestim­
mung möchten wir Sie befähigen, mit schwierigen Führungssituati­
onen umzugehen. Die untenstehende Grafik bringt unser Control­
lingverständnis und das Ausbildungsziel des Studiengangs
zusammenfassend zum Ausdruck:
… tritt als interner Berater
in operativen und
strategischen Fragen auf.
… kann im Bereich Finanzen
eine umfassende Verantwor‑
tung übernehmen (Controlling,
Accounting & Finance).
CAS 2: Controlling & Performance Management
– Balanced Scorecard
– Management-Informationssysteme
– Funktionsspezifisches Controlling (z.B. Marketingcontrolling)
– Planung und Budgetierung
– Unternehmenssimulation
CAS 3: Controlling & Finance
– Investitionsrechnung
– Unternehmensfinanzierung
– Umstrukturierungen
CAS 4: Consulting & Leadership
– Strategische Unternehmensführung
– Beratungsansätze und -instrumente
– Assessment-Center
– Leadership
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung BFH: Prof. Stephanie Thomet
Studienleitung FHNW: Prof. Dr. Ulrich Krings
Nächster Studienbeginn: April 2013. Zudem ist der Einstieg
mit CAS des laufenden Studiengangs im März 2012 und im
­Oktober 2012 möglich.
Dauer: 1 ½ Jahre plus Masterarbeit
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Freitag (von 13.15 bis 19.15 Uhr)
und Samstag (von 8.45 bis 17.15 Uhr), unter Berücksichtigung
der normalen Schulferien. Pro Semester findet zusätzlich
eine Blockwoche statt und in wenigen Fällen beginnen die Unter­
richtsblöcke bereits am Donnerstag.
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/controlling
Kosten: CHF 28 000.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Studienziel:
Die Absolventin /
der Absolvent …
… sorgt mit der Gestaltung
von Planungs- und Reporting­
systemen für Transparenz und
Wirtschaftlichkeit.
Inhalte
CAS 1: Financial Accounting
– Rechnungslegung nach IFRS im Vergleich mit SWISS GAAP FER
– Unternehmens- und Mehrwertsteuern
– Legal Controlling, Risk Management, Interne Kontrollsysteme
… beweist
Führungskompetenz.
Web-Code: M-WIR-1
www.wirtschaft.bfh.ch/controlling
Präsenz Februar 2012
49
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Health Service Management
Zielpublikum
Aktive oder angehende Führungskräfte (z.B. Ärztinnen/Ärzte,
Bereichsleitende, Kadermitarbeitende in den Therapien, Pflege­
dienstleitende), die eine Karriere bei einem Leistungserbringer
des Gesundheitswesens anstreben oder die sich als Unternehmerin
bzw. Unternehmer selbstständig machen wollen.
Aufbau
Der EMBA-Studiengang ist modular aufgebaut. Das heisst, dass
verschiedene CAS-Studiengänge im Baukastensystem miteinander
kombiniert werden. Die Reihenfolge der CAS ist frei wählbar. Das
Studium wird mit einer Masterthesis abgeschlossen.
Hintergrund
Der Gesundheitsmarkt ist stark reguliert. Organisationen und
Gesundheitsfachleute sollen vielen – manchmal entgegen­
gesetzten – Ansprüchen von unterschiedlichen Gruppen gerecht
werden:
Exzellente medizinische, pflegerische und therapeutische Qualität,
modernste Diagnose- und Therapiemöglichkeiten sollen zu güns­
tigen Preisen angeboten werden. Das schafft neue Herausfor­
derungen, aber auch Perspektiven und Chancen, die nur darauf
warten, angepackt zu werden.
Erfolgreich am Markt können nur diejenigen Organisationen und
Gesundheitsfachleute bestehen, die Topleistungen auf ihrem
angestammten Fachgebiet (Medizin, Pflege, Therapie usw.) mit
­fundiertem Management- und Führungs-Know-how verknüpfen
und anwenden können.
Hier setzt der EMBA-Studiengang mit Vertiefung in Health Service
Management an: Gesundheitsfachleute werden – aufbauend auf
ihrem Know-how aus dem angestammten Fachgebiet – zu kompe­
tenten und innovativen Führungskräften im Gesundheitswesen
weitergebildet.
Der Studiengang vermittelt praxisorientierte und wissenschaftlich
fundierte Managementmethoden und -tools, welche auf die spe­
zifischen Bedürfnisse des Gesundheitswesens abgestimmt sind.
Die Studierenden lernen, wie sie mit Unternehmensstrategie und
-struktur, Prozessen, aber auch Unternehmenskultur ergebnis­
orientiert führen, sich wandelnden Gegebenheiten anpassen und
ihre Leistungen ständig optimieren und weiterentwickeln können.
Es stehen zwei Studienmodelle zur Auswahl: Im ersten Modell
fungiert das DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfach­
leute (siehe Seite 58) als Zwischenetappe zum EMBA. Im zweiten
Modell werden 4 CAS miteinander kombiniert. In beiden Modellen
müssen vor Beginn der Masterthesis mind. 45 ECTS-Credits er­
worben worden sein.
Das Studium ist zeitlich individuell gestaltbar. Die CAS-Studien­
gänge können nacheinander, teilweise parallel oder auch mit
Unterbruch zwischen den CAS absolviert werden. Die maximale
Studiendauer beläuft sich auf 7 Jahre.
Inhalte
Kernstudium: Pflicht-CAS
Das CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute und das
CAS Leadership* sind Pflichtmodule des EMBA-Studiengangs.
Sie müssen von allen Studierenden absolviert werden.
Ergänzungsstudium: Wahl-CAS
Es stehen mehrere Wahl-CAS zur Auswahl (siehe Seite 59ff). Bei
CAS aus anderen EMBA-Studiengängen bedarf es der vorherigen
Zustimmung der jeweiligen EMBA-Studienleitung. Gern verweisen
wir ebenso auf das CAS-Angebot des Fachbereichs Gesundheit
und des Fachbereichs Soziale Arbeit der Berner Fachhochschule.
Über diese Angebotspalette hinaus besteht die Möglichkeit, bis zu
20 ECTS-Credits an anderen Hochschulen zu erwerben. Die ge­
plante Abfolge der CAS-Studiengänge sollte im Vorfeld mit der
Studienleitung besprochen werden.
* Mitarbeitende des Inselspitals können anstelle des CAS Leader­
ship das CAS Leadership am Inselspital besuchen.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Angaben gemäss Website
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten der einzelnen
CAS und Fachkurse
Dauer: variabel (max. 7 Jahre), je nach Kombination der
­CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge finden
Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: variabel, je nach Kombination der CAS-Studiengänge.
Die anfallenden Kosten für die Betreuung der Masterarbeit belaufen
sich auf CHF 2500.–.
Auskunft: Sekretariat Weiterbildung, T +41 31 848 34 02
Nächste Infoveranstaltung:
Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-2
50
Präsenz Februar 2012
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Human Resources Management
Zielpublikum
Personen in anspruchsvollen oder leitenden Funktionen im HRM
­­in Profit- und Non-Profit-Organi­sationen und der öffentlichen
­Verwaltung, Führungskräfte mit Personal- und Organisations­
entwicklungsaufgaben, Trainerinnen und Trainer, Beraterinnen
und Berater oder Führungskräfte, berufserfahrene Nachwuchs­
führungskräfte, die hochqualitative Personalarbeit als Garant
für den Unternehmenserfolg sehen.
Hintergrund
Das Personalwesen (Human Resources Management, HRM) ist
im Wandel begriffen. Die Anforderungen an die Disziplin sind in den
letzten Jahren gestiegen. Mittlerweile hat sich das HRM zwar in
vielen Betrieben und Institutionen zu einem professionellen und
effizienten Dienstleistungsbereich mit Fokus auf die administrativen
Personalprozesse entwickelt. Doch das reicht nicht.
Für die Zukunft ist ein weiter gefasster Leistungsauftrag gefordert:
HRM als eine zum Unternehmenswert beitragende Gestaltungs­
funktion. Wie das oberste Management für die strategiegeleitete
Bearbeitung von Personalthemen gewinnen und zur Mitverant‑
wortung verpflichten? Wie messbare Werte schaffen oder lebens­
langes Lernen als Kultur etablieren? Wie die eigene HR-Organi‑
sation ­gestalten und die Technologie für die Prozessabwicklung
nutzen?
Kompetenz und Glaubwürdigkeit bringen HR-Profes­s ionals auf
Augenhöhe mit ihren Partnerinnen und Partnern aus Linie und
­Management. Hohe Fachkompetenzen sind in personellen und zu­
nehmend auch in organisatorischen sowie betriebswirtschaftlichen
Fragen wichtig. Sozial- und Methodenkompetenzen sind im
Umgang mit Mitarbeitenden und Management, in schwierigen
­Führungssituationen, Verhandlungen oder in Veränderungsprojek­
ten unerlässlich. An diesen Anforderungen, Fragestellungen und
wei­t eren relevanten Themen orientieren sich Inhalte, Methoden
und Instrumente des Studiengangs.
«Das Studium unterstützte mich darin, weg von einer opera‑
tiven HR-Tätigkeit zu kommen und mehr in eine Führungsrolle
hineinzuwachsen. Die fundierte Balance zwischen Innova‑
tion und bewährten Konzepten ermöglicht eine praxisgerechte
Umsetzung, selbst in einem globalen Umfeld eines amerika‑
nischen Konzerns.»
Gabriela Frei-Fürer
Manager Human Resources
Manufacturing EU, Kraft Foods Europe GmbH
EMBA-Abschluss 2006
Inhalte
CAS 1: Geschäftskompetenzen im HRM
(siehe auch Seite 66)
Dieses Modul vermittelt unternehmerisches Fachwissen unter
dem Blickwinkel des Human Resources Management. Aktuelle
und zukünftige Handlungsfelder werden berücksichtigt. Es fördert
die Mitsprache- und Mitgestaltungskompetenz in betriebswirt‑
schaft­lichen Fragen.
CAS 2: Strategien, Konzepte und Instrumente des HRM
(siehe auch Seite 66)
Dieses Modul vermittelt ein modernes Verständnis des HRM und
vertieft die Fachkompetenz in HR-Fragen. Weiter wird ein
­Assessment gestaltet und von den Studierenden unter fachkun­
diger Leitung durchgeführt. Es beleuchtet Systeme, Prozesse
und Instrumente der Personalarbeit im Zusammenspiel und in Ab­
stimmung auf spezifische Unternehmensbedürfnisse. Es erweitert
und professionalisiert für die Kernaufgabe notwendige Fähigkeiten
und unterstützt die Entwicklung von Methoden- und Sozial­
kompetenz.
CAS 3: Leadership im HRM
Dieses Modul vertieft, ergänzt, vernetzt und integriert Fragen des
HRM aus der Sicht der Führungsarbeit und rückt zudem das eigene
Führungsverhalten ins Zentrum. Es entwickelt Führungs- und
Handlungskompetenzen hinsichtlich persönlicher Glaubwürdigkeit
und Akzeptanz als Begleiter und Partner anderer Fach- und Füh­
rungskräfte im Unternehmen.
Der Studiengang beinhaltet ein Assessment, das die erreichte
­Qualifikation unter Beweis stellt und eine dreistufige Reflexion des
individuellen Lernprozesses. Dieser integrierte Entwicklungs‑
prozess ermöglicht den Teilnehmenden eine vertiefte Auseinander­
setzung mit den eigenen Fähigkeiten, Ressourcen und Potenzialen.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Dr. oec. publ. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 1 ½ Jahre plus Masterarbeit
Rhythmus: Insgesamt werden 75 Studientage in 14-täglichen
Blöcken zu 2 ½ Tagen (Donnerstagnachmittag, Freitag, Samstag)
absolviert. Die übrige Studienzeit ist frei einteilbar.
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Kosten: CHF 27 400.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen: Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-3
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Präsenz Februar 2012
51
EMBA
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Integrated Management
Zielpublikum
Fachhochschulabsolventinnen ­und -absolventen, Absolventinnen
und Absolventen von Universitäten und ETH sowie Personen ­
mit vergleichbarer Qualifikation und mehr­jähriger Berufspraxis in
Kaderpositionen und wahrgenommener oder angestrebter
Führungsverantwortung.
Inhalte
CAS 1: Management Basics
(siehe auch Seite 69)
Personalmanagement, Unternehmensführung, Marketing,
­Rechnungswesen, Unternehmung und Recht, Unternehmung
und Volkswirtschaft
Unsere Mission: Führungskräfte befähigen,
Unternehmen erfolgreicher zu führen.
Hintergrund
Zunehmend geöffnete Märkte, sich stetig wandelnde Rahmen­
bedingungen und ein rasanter technischer Wandel stellen Unterneh­
merinnen und Manager dauernd vor neue Herausforderungen.
Gefragt sind Verantwortungsträgerinnen und -träger, die mit kom­
plexen und dynamischen Situationen umzugehen verstehen.
Aus diesem Grund bieten die Berner Fachhochschule und die Haute
Ecole de Gestion de Fribourg (HEG), Teil der Fachhochschule
Westschweiz HES-SO, den EMBA-Studiengang mit Vertiefung in
Integrated ­Management an.
Das berufsbegleitende und praxisbezogene Studium unterstützt den
Wechsel von spezialisierten Tätigkeiten zu allgemeinen Führungs­
aufgaben. Während des Studiums in deutscher, englischer und
französischer Sprache werden die Teilnehmenden auch für inter­
kulturelle Mentalitätsunterschiede und Gewohnheiten sensibi­lisiert.
Die Konzeption des Studiengangs basiert auf einem Führungs­und Organisationsmodell mit den vier Elementen Individuum,
­G ruppe, Unternehmung und Umwelt, die sich in komplexen
­P rozessen dynamisch entwickeln.
Innerhalb und zwischen diesen Elementen besteht ein vielfältiges
Geflecht von Beziehungen, das für die Integration von Wandel und
Innovationen von zentraler Bedeutung ist.
CAS 2: Change Manager
(siehe auch Seite 67)
Self-Management, Assessment-Center mit integralem Entwick­
lungsprozess, Gruppenmanagement, Unternehmungskulturen
und Manage­mentkonzepte, strategisches Management
CAS 3: Environmental Changes
(siehe auch Seite 68)
Unternehmung im Wandel der Märkte, Unternehmung im Wandel
der Technologie, rechtliches und politisches Umfeld, Unternehmung
im Wandel der Gesellschaft
CAS 4: Innovation Manager
(siehe auch Seite 68)
Schritte zum Innovationserfolg, Projektmanagement, Personalentwicklung als Schlüsselfaktor der Innovation
CAS 5: Integrated Management
Unternehmung und ihr Netzwerk, gesamtheitliche Unterneh­mensführung
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Thomas Längin, Betriebsökonom FH und EMBA
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 1 ¾ Jahre
Rhythmus: Der Unterricht findet in der Regel alle 14 Tage,
­Donnerstag bis Samstag oder Freitag bis Samstag, statt.
Die Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Kosten: CHF 27 000.–
Auskunft: Thomas Längin, T +41 31 848 34 63
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-4
«Das breite, alle Bereiche einer Unternehmung umfas­sende Wissen
ermöglicht es mir heute, den Verlag htr hotel revue als eigene
­Unternehmung innerhalb der hotelleriesuisse erfolgreich zu führen.
Bereichsüber­greifende Synergien werden so erkannt und genutzt.
Daneben ermöglicht mir das breit abgestützte Gene­ra­listenwissen
aktive Mitarbeit in bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen oder
gar die Leitung derselben.»
Barbara König
Verlagsleiterin der htr hotel revue, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung hotelleriesuisse
EMBA-Abschluss 2001
52
Präsenz Februar 2012
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Executive Master of Business Administration
mit Vertiefung in Public Management
Zielpublikum
Personen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium auf
Ter­t iärstufe oder einem äquivalenten Abschluss mit Berufser‑
fahrung. Vorausgesetzt wird zudem mehr­jährige Führungserfahrung
(Linie oder Projekte) im öffentlichen Sektor.
Inhalte
CAS 1: Public Management Basics
(siehe auch Seite 69)
Betriebswirtschaftliche Grundlagen werden im Kontext der öffent­
lichen Verwaltung erarbeitet und an Fallbeispielen vertieft.
Hintergrund
Die Anforderungen an Führungskräfte im öffentlichen Sektor nehmen
zu. Das Anforderungsportefeuille reicht vom strategischen Den‑
ken und unternehmerischen Handeln über betriebswirtschaftliche,
politische und juristische Basiskenntnisse bis hin zu sozialen Kom­
petenzen wie Mitarbeiterführung und Verhandlungssicherheit.
Der Studiengang bietet Führungskräften im öffentlichen Sektor
­e ine generalistische Managementweiterbildung.
Die Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich für anspruchs­
volle Führungspositionen im öffentlichen Sektor. Sie übernehmen
Aufgaben in Linienpositionen (vom Sektionschef bis zur Amtsleiterin,
als Sozialdienstleiterin oder Geschäftsführer), in Projektleitungen
oder Stäben. Ihre potenziellen Arbeitgeber sind Bund, Kantone,
Städte sowie grössere Gemeinden, Staatsbetriebe und Non-ProfitOrganisationen.
CAS 2: Public Management & Politics
(siehe auch Seite 69)
Politikwissenschaftliche und verwaltungsspezifische Themen, ins‑
besondere New Public Management, werden in ihren verschie­denen
Ausprägungsformen behandelt und kritisch beleuchtet.
CAS 3: Integrated Public Management
Das Zusammenspiel verschiedener Fachdisziplinen wird ins Zen­
trum gestellt, weil erst die gegenseitige Abstimmung verschiedener
Instrumente und Perspektiven eine erfolgreiche Führung ausmacht.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Prof. Dr. oec. publ. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: September 2012
Dauer: 1 ½ Jahre plus Masterarbeit
Rhythmus: Die Studientage werden alle 14 Tage in Blöcken
zu 2 ½ Tagen (Donnerstag bis Samstagmittag) durchgeführt.
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: CHF 25 500.–
Auskunft: Sylvia Batt, T +41 31 848 34 12
[email protected]
Nächste Infoveranstaltung:
Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-5
«Für meine neue Stelle durchlief ich ein aufwändiges Auswahl­
prozedere und erkannte dabei, wie viel ich im Studium gelernt
habe. Insbesondere die Erfahrungen und Rückmeldungen aus
den Assessment-Centern waren sehr wertvoll.»
Iris Bischof
Leiterin Abteilung Gesellschaft, Gemeinde Wallisellen
EMBA-Abschluss 2010
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Präsenz Februar 2012
53
MAS
MAS in Leadership und Management
Der modulare MAS ermöglicht demnach eine ausgesprochen
­individuelle und massgeschneiderte, auf den persönlichen Bedarf
ausgerichtete Weiterbildung.
Zielpublikum MAS
Mit dem MAS in Leadership und Management werden Absolventin­
nen und Absolventen von Fachhochschulen, Universitäten und
ETH angesprochen, die über ­mindestens 2 Jahre Berufserfahrung
verfügen. Für die Zulassung «sur dossier» sind eine vergleichbare
Qualifikation (z.B. Abschluss HF oder eidg. Diplom) und mehr­
jährige Berufspraxis nötig. Wahrgenommene oder angestrebte
Führungsverantwortung ist von Vorteil.
Durch den modularen Studienaufbau des MAS und die daraus
resultierende Möglichkeit der individuellen inhaltlichen Schwerpunkt­
setzung werden Personen aus verschiedensten Berufsgruppen
und Branchen angesprochen.
Inhalte
Kernstudium: Pflicht-CAS
Das CAS Leadership ist ein Pflicht-CAS und muss von allen MASStudierenden erfolgreich absolviert werden. Das CAS Betriebswirt­
schaft für Fach- und Führungskräfte oder das CAS Betriebsführung
für Gesundheitsfachleute ist nur ein Pflicht-CAS, sofern nicht bereits
eine Aus- oder Weiterbildung in Betriebswirtschaft vorliegt.
Ergänzungsstudium: Wahl-CAS
Es stehen mehrere Wahl-CAS zur Auswahl (siehe Seite 59ff.).
Bei CAS aus EMBA-Studiengängen gelten z.T. erhöhte Zulassungs­­bedingungen. Das CAS-Angebot wird regelmässig erweitert und
den Anforderungen des Arbeitsmarktes angepasst.
54
Präsenz Februar 2012
15
Masterarbeit MAS
CAS 3 und/oder
Fachkurs(e)
CAS 4 und/oder
Fachkurs(e)
Diplomarbeit DAS
CAS 3
CAS 2
CAS 2
CAS 1
CAS 1
ECTS-Credits
mind. 30
mind. 45
Vorteile dieses MAS
– Individuelle thematische Gestaltung des Studiums: Thematisch
verschiedene CAS-Studiengänge können nach mitgebrachten
und angestrebten Kompetenzniveaus ausgewählt und miteinan­
der kombiniert werden. Dadurch wird eine persönliche Schwer­
punktlegung in bestimmten Themenbereichen möglich.
– Individuelle zeitliche Gestaltung des Studiums: Die einzelnen
CAS-Studiengänge müssen nicht zwingend direkt nacheinander
absolviert werden, sondern können entweder unmittelbar
nacheinander, mit Unterbruch zwischen den einzelnen CAS
(d.h. innerhalb eines Zeitraums von bis max. 7 Jahren) oder
z.T. gleichzeitig besucht werden. Die Reihenfolge des Besuchs
der einzelnen CAS-Studiengänge ist individuell frei wählbar.
– Möglichkeit der Anrechnung von max. 20 ECTS-Credits aus
anderen absolvierten Hochschulweiterbildungen (Fachhochschu­
len oder Universitäten).
– Es besteht auch die Möglichkeit Fachkurse, welche ECTSCredits ausweisen, an den MAS anrechnen zu lassen.
2 MAS-Studienmodelle
Grundsätzlich gibt es zwei Studienmodelle, um die mindestens
45 ECTS-Credits zu erreichen: Im ersten Studienmodell (siehe
Grafik) werden werden zwei CAS-Module zu einem DAS (30 ECTSCredits) kombiniert und danach mit einem dritten CAS-Modul
und der Masterarbeit zum MAS-Abschluss erweitert. Im zweiten
Studienmodell werden vier CAS-Module und die Masterarbeit
­miteinander kombiniert.
ECTS-Credits
MAS: Modularer Studienaufbau im Baukastensystem
Der Master of Advanced Studies in Leadership und Management
ist ein modular aufgebauter Studiengang. Er ermöglicht die Kom­
bination verschiedener CAS-Studiengänge und Fachkurse «im
Baukastensystem» zu einem Weiterbildungsmaster (früher Nach­
diplomstudium). Von den 60 ECTS-Credits werden mindestens
45 ECTS-Credits durch die Kombination von verschiedenen CASStudiengängen und/oder Fachkursen erlangt. 15 ECTS-Credits
werden durch das Verfassen einer Masterarbeit absolviert. Der
MAS wird mit einem eidgenössisch anerkannten Diplom der
Berner Fachhochschule abgeschlossen. Der Mastertitel ist ge­
schützt und dem Executive Master of Business Administra­tion
(EMBA) gleichwertig.
Studienmodell 1
Kombination zum DAS und
Erweiterung zum MAS
Studienmodell 2
Kombination von vier
CAS-Studiengängen
Individuelle Beratungsgespräche
Während des ganzen Jahres können Sie mit der Studienleitung
einen Termin für ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch mit individueller Bedarfsanalyse vereinbaren. Die
Studienleitung steht auch bei Fragen bezüglich Zulassung und
Qualifikation zu Ihrer Verfügung.
Eckdaten und Durchführung MAS
Studienleitung: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten der einzelnen
CAS-Studiengänge und Fachkurse
Dauer MAS: variabel (mind. 2, max. 7 Jahre), je nach Kombination
der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge finden
Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten MAS: variabel, je nach Kombination der CAS-Studiengänge
Die anfallenden Kosten für die Betreuung der Masterarbeit
belaufen sich auf CHF 2500.–.
Auskunft: Anna Knutti, T +41 31 848 44 73
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: M-WIR-7
www.wirtschaft.bfh.ch/MAS
MAS in Wirtschaftsinformatik
Ziele
Die Ziele des Studiengangs richten sich konsequent auf die wich­
tigsten Praxisanforderungen an Wirtschaftsinformatikerinnen und
Wirtschaftsinformatiker aus:
– Hohe Abstraktionsfähigkeit
– Ausgeprägte Fähigkeiten im Projektmanagement
– Solide Fachkenntnisse in Wirtschaft und Informatik
–Sozial- und Führungskompetenzen, Persönlichkeit und Teamgeist
Nach Abschluss des Masterstudiums wirken die Absolventinnen
und Absolventen beim operativen und strategischen Einsatz von
Informations- und Kommunikationstechnologien mit und überneh­
men selbstständig Projektleitungs- und Führungsaufgaben.
Hintergrund
Die Wirtschaftsinformatik ist die Wissenschaft von Entwurf,
Entwicklung und Anwendung von Informations- und Kommunika­
tionssystemen zur Unterstützung von Geschäftsprozessen.
Wirtschaftsinformatik ist als wissenschaftliche Disziplin zwischen
der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik angesiedelt.
Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker bauen
Brücken zwischen zwei Welten, dem Geschäft und der IKT. Sie
sitzen am Nervensystem einer Unternehmung und sind für deren
Funktionsfähigkeit und Optimierung zuständig. Dazu analysieren
sie betriebliche und überbetriebliche Geschäftsprozesse, prüfen
deren Potenzial zur Unterstützung durch Informations- und Kom­
munikationstechnologien und konzipieren, planen, implementieren
und betreiben innovative und komplexe soziotechnische Systeme.
Sie müssen mit Kunden und Partnern aus verschiedenen Ge­
schäftseinheiten, Sprachräumen und Kulturkreisen umgehen kön­
nen, um deren Bedürfnisse zu erkennen und passende Lösungen
zu finden. Kreativität, Innovation, Hartnäckigkeit und Verhandlungs­
geschick sind dazu notwendig.
Der MAS Wirtschaftsinformatik wird in Kooperation mit der ZHAW
School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Ange­
wandte Wissenschaften angeboten.
Zielpublikum
Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sind
allgegenwärtig und verändern die wirtschaftliche Wertschöpfung.
Der MAS Wirtschaftsinformatik richtet sich an Personen, die diese
technologischen Möglichkeiten in ihrem betrieblichen Umfeld nut­
zen wollen.
Inhalte
In einem Einführungsseminar werden die Grundlagen zum Studium
mit einer Einführung ins St. Galler Managementmodell und ins wis­
senschaftliche Arbeiten gelegt.
1. Semester
Im ersten Semester kann je nach beruflicher Vergangenheit individuell bestimmt werden, ob verstärkt die Informatik oder das
Betriebswirtschaftswissen ergänzt werden soll. Weiter werden
das strategische Management und die enge Verknüpfung
von Unternehmensstrategie, Geschäftsprozessen und Informatiklösungen thematisiert.
2. Semester
Das zweite Semester beschäftigt sich mit der Lancierung von
Projekten auf der strategischen Ebene und deren operativen Abwicklung. Ergänzend dazu werden Methoden und Techniken für
eine zielorientierte und erfolgreiche Teamarbeit vermittelt. Als
zweites grosses Thema werden das Geschäftsprozessmanage­
ment und insbesondere die Modellierung und die Automatisierung
von Geschäftsprozessen behandelt.
3. Semester
Das dritte Semester fokussiert auf Software Engineering sowie den
Aufbau und die Integration von Informationssystemen. Die Teil­
nehmenden erkennen das Potenzial von vernetzten Strukturen und
unterscheiden unterschiedliche Typen von Informationssystemen.
4. Semester
Im vierten Semester werden ausgewählte Teilaspekte und Trends
der Wirtschaftsinformatik wie ERP-Software, E-Business, E-Government, E-Health oder Security vertieft. Nach einer Vertiefung des
wissenschaftlichen Arbeitens bearbeiten die Studierenden im
Rahmen einer Master Thesis systematisch eine konkrete Fragestellung aus ihrem beruflichen Umfeld.
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung BFH: Prof. Dr. Andreas Huber
Studienleitung ZHAW: Dr. oec. Clemente Minnone
Nächster Studienbeginn: Herbst 2012
Dauer: 1 ¾ Jahre plus Masterarbeit
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Freitag und Samstag
Kosten: CHF 24 500.–
Auskunft: Sylvia Batt, T +41 31 848 34 12
[email protected]
Web-Code: M-WIR-6
www.wirtschaft.bfh.ch/maswi
Präsenz Februar 2012
55
DAS
Diploma of Advanced Studies (DAS)
Das Diploma of Advanced Studies (DAS) ist ein Abschluss zwischen
den CAS- und den MAS-Studiengängen. Es besteht aus der Kom­
bination von zwei CAS und einer Diplomarbeit. In der Diplomarbeit
wird ein spezifisches, individuell gewähltes Thema aus einem der
beiden CAS bearbeitet. Das CAS Leadership ist Pflichtmodul eines
jeden DAS. Das DAS umfasst mind. 30-ECTS Credits.
Diplomabschluss auf Hochschulniveau
Das Diploma of Advanced Studies ist besonders empfehlenswert
für Personen, die die Zulassungsbedingungen zum EMBA
oder MAS nicht erfüllen, da es sich um einen Diplomabschluss
auf Hochschulniveau handelt.
Das DAS als Zwischenschritt zum MAS
Je nach gewähltem Studienmodell (siehe Seite 54), kann das
Diploma of Advanced Studies auch eine attraktive Zwischenetappe
auf dem Weg zum modularen MAS darstellen. Das DAS Manage­
mentkompetenz für Gesundheitsfachleute kann auch als
­Zwischenetappe zum EMBA mit Vertiefung in Health Service
­Management fungieren. (Siehe Seite 50)
Vorteile des DAS
– Individuelle thematische Gestaltung des Studiums: Thematisch
verschiedene CAS-Studiengänge können nach vorhandenen und
angestrebten Kompetenzniveaus ausgewählt und miteinander
kombiniert werden. Dadurch wird eine persönliche Schwerpunkt­
legung in bestimmten Themenbereichen möglich.
– Individuelle zeitliche Gestaltung des Studiums: Die beiden
CAS-Studiengänge müssen nicht zwingend direkt nacheinander
absolviert werden, sondern können entweder unmittelbar
nacheinander, mit Unterbruch zwischen den beiden CAS
(d.h. innerhalb eines Zeitraums von bis max. 7 Jahren) oder
z.T. gleichzeitig besucht werden.
– Individuelle Wahl der Reihenfolge der CAS-Module: Die Reihen­
folge des Besuchs der beiden CAS-Studiengänge ist frei.
Zielpublikum DAS
Das DAS wendet sich an Personen mit Fachhochschul- oder
Universitätsabschluss. Grundsätzlich sind aber auch Personen
zugelassen, die vergleichbare Qualifikationen und mehr­jährige
Berufserfahrung ausweisen können.
Für das DAS gelten in der Regel dieselben Zulassungsbedingungen
wie für die CAS-Studiengänge.
Durch die Möglichkeit der individuellen inhaltlichen Schwerpunkt­
setzung werden Personen aus verschiedensten Berufsgruppen
und Branchen angesprochen.
Folgende DAS stehen zur Auswahl:
–DAS Managementkompetenz
CAS Leadership, CAS Betriebswirtschaft und Diplomarbeit
–DAS Teamführung in Projekten
CAS Leadership, CAS Projektmanagement und Diplomarbeit
–DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute
CAS Leadership, CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
und Diplomarbeit
Weitere DAS befinden sich in Ausarbeitung.
Individuelle Beratungsgespräche
Während des ganzen Jahres können Sie mit der Studienleitung
einen Termin für ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch mit individueller Bedarfsanalyse vereinbaren. Die Studien­
leitung steht auch bei Fragen bezüglich Zulassung und Qualifikation zu Ihrer Verfügung.
Eckdaten und Durchführung DAS
Studienleitung: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: laufend, siehe Startdaten der einzelnen
CAS-Studiengänge
Dauer DAS: variabel (mind. 1, max. 7 Jahre), je nach Kombination
der CAS-Studiengänge
Kursdaten und – zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge finden
Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Die anfallenden Kosten für die Betreuung der DAS-Arbeit belaufen
sich auf CHF 1300.–
Kosten DAS total (inkl. DAS-Arbeit): ab CHF 17 300.–
Auskunft: Anna Knutti, T +41 31 848 44 73
[email protected]
Nächste Infoveranstaltung:
Angaben gemäss Website
www.wirtschaft.bfh.ch/DAS
56
Präsenz Februar 2012
DAS Managementkompetenz
DAS Teamführung in Projekten
Modularer Studienaufbau
Das DAS Managementkompetenz besteht aus dem CAS Leadership
(12 ECTS-Credits), dem CAS Betriebswirtschaft für Fach- und
­Führungskräfte (12 ECTS-Credits) und der Diplomarbeit (6 ECTSCredits). Die beiden CAS-Studiengänge können gleich­zeitig oder
nacheinander absolviert werden. Bitte bedenken Sie, dass es jedoch
in einigen Fällen zu zeitlichen Überschnei­dungen kommen kann.
Modularer Studienaufbau
Das DAS Teamführung in Projekten besteht aus dem CAS
­L eadership (12 ECTS-Credits), dem CAS Projekt­m anagement
(12 ECTS-Credits) und der Diplomarbeit (6 ECTS-Credits).
Die beiden CAS-Studiengange können gleichzeitig oder nachein­
ander absolviert werden. Bitte bedenken Sie, dass es jedoch
in einigen Fällen zu zeitlichen Überschneidungen kommen kann.
Inhalte
Die beiden CAS-Studiengänge beinhalten folgende Themen:
Inhalte
Die beiden CAS-Studiengänge beinhalten folgende Themen:
CAS Leadership
(siehe auch Seite 60)
Grundlagenmodule:
– Einführung in den Studiengang
– Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
– Development-Center*: Standortbestimmung
– Organisation und Führung
– Skills und Führungsmodelle
– Kommunikation
CAS Leadership
(siehe auch Seite 60)
Grundlagenmodule:
– Einführung in den Studiengang
– Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
– Development-Center*: Standortbestimmung
– Organisation und Führung
– Skills und Führungsmodelle
– Kommunikation
Vertiefungsmodule:
– Mitarbeitende führen
– Life-Balance und Burnout
– Ethik und Führung
– Führen im Change
– Teamarbeit
– Mitarbeitende fördern und coachen
– Konfliktmanagement
– CSR: Coporate Social Responsibility
– Planspiel mit Führungsentscheiden
– Inputreferate aus der Forschung: ­
Vertrauen ins Veränderungsmanagement und
Entwicklung von Know-how Trägern in Unternehmen
Vertiefungsmodule:
– Mitarbeitende führen
– Life-Balance und Burnout
– Ethik und Führung
– Führen im Change
– Teamarbeit
– Mitarbeitende fördern und coachen
– Konfliktmanagement
– CSR: Coporate Social Responsibility
– Planspiel mit Führungsentscheiden
–Inputreferate aus der Forschung:
Vertrauen ins Veränderungsmanagement und
Entwicklung von Know-how Trägern in Unternehmen
* Der CAS-Studiengang beinhaltet ein Development-Center
(Assessment-Center inkl. Feedback- und Coaching-Gespräche)
* Der CAS-Studiengang beinhaltet ein Development-Center
(Assessment-Center inkl. Feedback- und Coaching-Gespräche)
CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
(siehe auch Seite 60)
– Einführung / Volkswirtschaft
– Strategie
– Marketing
– Personalmanagement
– Unternehmenskommunikation
– Finanzielles Rechnungswesen
– Betriebliches Rechnungswesen und Kostenmanagement
– Planspiel
CAS Projektmanagement
(siehe auch Seite 62)
– Systemische Problemlösung
– Projektmanagement – Grundlagen und Vertiefung
– Führung und Kommunikation in Projekten
– Management ausgewählter Projektarten
– Nachhaltiges Projektmanagement
– Selbstmanagement
– Planspiel
– E-Learning
– Action Learning und Fallstudie
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: siehe Startdaten der CAS-Studiengänge
auf Seite 60
Dauer: variabel, je nach Besuch der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 18 300.–
Auskunft: Anna Knutti, T +41 31 848 44 73
[email protected]
Nächste Infoveranstaltung: Angaben gemäss Website
Web-Code: D-WIR-1
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: siehe Startdaten der CAS-Studiengänge
auf Seite 60 bzw. 62
Dauer: variabel, je nach Besuch der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 18 300.–
Auskunft: Anna Knutti, T +41 31 848 44 73
[email protected]
Web-Code: D-WIR-3
Präsenz Februar 2012
57
DAS
DAS Managementkompetenz für
Gesundheitsfachleute [neu]
Modularer Studienaufbau
Das DAS Managementkompetenz für Gesundheitsfachleute
besteht aus dem CAS ­L eadership (12 ECTS-Credits), dem CAS
Betriebsführung für Gesundheitsfachleute (15 ECTS-Credits) und
der Diplomarbeit (6 ECTS-Credits). Die beiden CAS-Studien­
gange können gleichzeitig oder nacheinander absolviert werden.
Bitte bedenken Sie, dass es jedoch in einigen Fällen zu zeitlichen
Überschneidungen kommen kann.
Inhalte
Die beiden CAS-Studiengänge beinhalten folgende Themen:
CAS Leadership
(siehe auch Seite 60)
Grundlagenmodule:
– Einführung in den Studiengang
– Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
– Development-Center*: Standortbestimmung
– Organisation und Führung
– Skills und Führungsmodelle
– Kommunikation
Vertiefungsmodule:
– Mitarbeitende führen
– Life-Balance und Burnout
– Ethik und Führung
– Führen im Change
– Teamarbeit
– Mitarbeitende fördern und coachen
– Konfliktmanagement
– CSR: Coporate Social Responsibility
– Planspiel mit Führungsentscheiden
–Inputreferate aus der Forschung:
Vertrauen ins Veränderungsmanagement und
Entwicklung von Know-how Trägern in Unternehmen
* Der CAS-Studiengang beinhaltet ein Development-Center
(Assessment-Center inkl. Feedback- und Coaching-Gespräche)
CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
(siehe auch Seite 61)
– Einführung in die Gesundheits-­ und Sozialpolitik
– Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
– Strategisches Management
– Marketing
– Organisation
– Rechtsformen
– Betriebliches Rechnungswesen, Grundlagen
der Finanzrechnungswesen, Businessplan
– Investition und Finanzierung
– Tarifierung
– Personalmanagement
– Qualitätsmanagement
58
Präsenz Februar 2012
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: siehe Startdaten der CAS-Studiengänge
auf Seite 60 bzw. 61
Dauer: variabel, je nach Besuch der CAS-Studiengänge
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 17 300.–
Auskunft: Anna Knutti, T +41 31 848 44 73
[email protected]
Web-Code: D-WIR-2
CAS
Certificate of Advanced Studies (CAS)
CAS: Certificate of Advanced Studies
Mit unseren berufsbegleitenden CAS-Studiengängen können
Sie Ihr Kompetenzportfolio ergänzen und sich in kurzer Zeit für
ein spezifisches Themengebiet fit machen. Jeder CAS-Studiengang
ist in sich thematisch abgeschlossen und wird bei erfolgreichem
Abschluss mit einem Zertifikat der Berner Fachhochschule
bestätigt.
Ein CAS-Studiengang kann Grundbaustein für ein DAS oder –
sofern die Zulassungsbedingungen erfüllt sind – für den modularen
Master of Advanced Studies in Leadership und Management sein.
Vorteile des CAS
– Erwerb von Know-how in ausgewählten Themengebieten
– Überschaubare Kosten
– Relativ kurze Studiendauer (i.d.R. 6 Monate)
– Attraktive Erweiterungs- und Kombinationsmöglichkeiten
(DAS/MAS/EMBA)
Zielpublikum CAS
Das CAS wendet sich an Personen mit Fachhochschul- oder
Universitätsabschluss. Grundsätzlich sind aber auch andere
Interessierte zugelassen, wenn sie vergleichbare Qualifikationen
und mehrjährige Berufserfahrung ausweisen können.
Durch die breite Auswahl an Themengebieten und Schwerpunkt­
setzungen werden Personen aus allen Branchen und Berufs‑
gruppen angesprochen.
Studienkonzeption
Unsere CAS-Studiengänge zeichnen sich durch ein didaktisches
Konzept aus, das sich konsequent an Erkenntnissen aus der
Forschung und deren Umsetzung in die Praxis sowie an den Lern­
bedürfnissen von berufstätigen Erwachsenen orientiert.
Der Praxisbezug wird nicht nur durch Fallbeispiele im Unterricht,
sondern insbesondere auch durch die Prüfungskonzeption her‑
gestellt: Sie erbringen Ihre Lern- und Leistungsnachweise vorwie­
gend, indem Sie Fälle aus Ihrem beruflichen Alltag analysieren,
systematisch lösen und dokumentieren. Durch gezielte Rückmel‑
dungen von Expertinnen und Experten werden Sie bei der Anwen­
dung der theoretischen Konzepte in der Praxis unterstützt.
Dadurch erhalten Sie und Ihr Arbeitgeber bereits während des
CAS-Studiengangs einen konkreten Nutzen.
Zusätzlich entwickeln Sie Ihre Kernkompetenzen wie Führungs-,
Sozial- und Methodenkompetenz systematisch weiter, die sich
in Wirtschaft und Verwaltung immer wieder als erfolgsrelevant
­herausstellen.
Angebot CAS-Studiengänge
Aktuell stehen die nachfolgend aufgelisteten CAS-Studien‑
gänge zur Auswahl. Das Angebot wird in regelmässigen Abständen
erweitert und angepasst. Bitte informieren Sie sich über die
aktuellen Angebote auf unserer Website.
Bitte beachten Sie, dass bei CAS-Studiengängen, die im Rahmen
von EMBA-Studiengängen angeboten werden z.T. erhöhte Zulas­
sungsbedingungen betreffend Berufserfahrung und akademischen
Abschlüssen gelten.
–CAS Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
–CAS Betriebswirtschaft für Fach- und Führungskräfte
–CAS Business Intelligence*
–CAS Change Manager
–CAS Controlling & Finance
– CAS Controlling & Performance Management
–CAS Environmental Changes
–CAS Financial Accounting
–CAS General Management*
–CAS Geschäftskompetenzen im HRM
–CAS Innovation Manager oder CAS Innovation Management*
–CAS Innovative Business Creation*
–CAS International Business Development*
–CAS IT-Management-Strategie*
–CAS Leadership
–CAS Management Basics
–CAS Management persönlicher Ressourcen
und Karriereentwicklung*
–CAS Marketing für KMU
–CAS Medizintechnik*
–CAS Projektmanagement oder
CAS systemisches Projektmanagement*
–CAS Public Management
–CAS Public Management & Politics
–CAS Public Management Basics
–CAS Strategien, Konzepte und Instrumente des HRM
–CAS Systemisches Chancen- und Risikomanagement*
Eckdaten und Durchführung
Studienleitung: wechselnde Leitung je nach CAS
Nächster Studienbeginn: Siehe Startdaten der jeweiligen
CAS-Studiengänge
Dauer: variabel, zwischen 6 und 12 Monaten
Kursdaten und -zeiten der einzelnen CAS-Studiengänge
finden Sie unter www.bfh.ch/weiterbildung
Kosten: zwischen CHF 6400.– und CHF 9500.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
* Diese CAS werden vom Departement Technik und Informatik
angeboten. Die Abteilung Weiterbildung des Departements Technik
und Informatik ist Teil des Managementzentrums. Das Management­
zentrum ist eine strategische Allianz aller Fachbereiche und De­
partemente der Berner Fachhochschule, welche berufliche Weiter­
bildungen im Bereich Management anbieten.
www.ti.bfh.ch
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Präsenz Februar 2012
59
CAS
CAS Leadership
(inkl. Development-Center)
CAS Betriebswirtschaft
für Fach- und Führungskräfte
Hintergrund
Führungspositionen werden oft mit Personen besetzt, die sehr
gute Fachkenntnisse haben und im einen oder anderen Feld der
sozialen Kompetenz Stärken mitbringen. Leider werden sie selten
auf Führungsaufgaben vorbereitet und entsprechend ausgebil‑
det. Noch seltener werden die weniger stark ausgeprägten Bereiche
der sozia­len Kompetenzen erkannt und an ihnen systematisch
gearbeitet. Dabei hat sich herausgestellt, dass Fachwissen zum
Thema Führung und eine persönliche Auseinandersetzung mit den
eigenen Stärken und Schwächen absolut erfolgskritisch sind.
Hintergrund
Die Notwendigkeit, sich immer schneller auf neue Marktbegeben­
heiten einzustellen, zwingt Unternehmen zu grundlegenden
Ver­änderungen ihrer Struktur: Dezentralisierung sowie die Bildung
kleiner, marktorientierter Organisationseinheiten mit hoher Flexi‑
bilität und breitem Entscheidungsspielraum schaffen für Führungs­
kräfte neue Aufgaben und Rahmenbedingungen. Das sind die
Bedingungen, die in den Führungsebenen von Unternehmen
praxiserprobte Generalistinnen und Generalisten erfordern. Diese
müssen deshalb eine breite Palette von Kompetenzen abdecken:
Neben Fach- und Methodenwissen sind Führungs-Know-how,
unternehmerisches Denken und Entscheidungsfreudigkeit gefragt.
Zielpublikum
Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung, welche Führungsund/oder Projektverantwortung haben, Nachwuchskräfte, die kurz vor
­der Übernahme einer Führungsposition stehen und Coaches und
Beratende, die sich intensiv mit Führungsfragen auseinandersetzen.
Inhalte
Die Module des CAS Leadership lassen sich in Grundlagenmodule
und Vertiefungsmodule einteilen.
Grundlagenmodule:
– Einführung in den Studiengang
– Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten
– Development-Center*: Standortbestimmung
– Organisation und Führung
– Skills und Führungsmodelle
– Kommunikation
Vertiefungsmodule:
– Mitarbeitende führen und führen im Change
– Life-Balance und Burnout
– Ethik und Führung
– Führen im Change
– Teamarbeit
– Mitarbeitende fördern und coachen
– Konfliktmanagement
– CSR: Coporate Social Responsibility
– Planspiel mit Führungsentscheiden
– Inputreferate aus der Forschung
* Das Development-Center beinhaltet ein Entwicklungs-Assess­
ment-Center (1 Tag), ein Feedback-Gespräch zum AC sowie zwei
­Coaching-Gespräche, an welchen der persönliche Entwicklungs­
prozess ­besprochen und reflektiert wird.
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Christoph Dobler, Betriebsökonom FH
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen) Unterricht,
1 Tag Development-Center, verteilt über sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, Dienstag und Donnerstag
(jeweils nachmittags und abends)
Kosten: CHF 8500.– (inkl. Development-Center)
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Zielpublikum
Führungspersonen des mittleren Managements, welche sowohl
mit Führungs- als auch mit Projektleitungs- und Fachaufgaben
betraut sind.
Inhalte
– Einführung in den Studiengang
– Volkswirtschaft
– Strategie
– Marketing
– Personalmanagement
– Unternehmenskommunikation
– Finanzielles Rechnungswesen
– Betriebliches Rechnungswesen und Kostenmanagement
– Planspiel
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Daniel Gobeli, Betriebsökonom FH
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 21 Tage (168 Lektionen) Unterricht
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: einmal monatlich, jeweils Donnerstag, Freitag
und Samstag (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-10
Web-Code: C-0-17
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
60
Präsenz Februar 2012
CAS Betriebsführung
für Gesundheitsfachleute
CAS Marketing für KMU
Hintergrund
Die Anforderungen an Leistungserbringende im Gesundheitswesen
sind erheblich, da angebotene Dienstleistungen nicht nur wirt­
schaftlich und effizient, sondern auch qualitativ hochstehend ange­
boten werden müssen. Hier gilt es vor allem die Balance zwischen
Einnahmen und Ausgaben zu halten, was ein grosses betriebs­
wirtschaftliches und gesundheitspolitisches Know-how voraussetzt.
Hintergrund
Über 90 % der Schweizer Unternehmen sind kleine oder mittlere
Unternehmen (KMU). Dadurch kommt Marketing, welches speziell
auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten ist, eine entsprechend
hohe Bedeutung zu. Richtig angewendet und eingesetzt kann pro­
fessionelles Marketing entscheidend zum Erfolg von KMU beitragen.
Der CAS-Studiengang Betriebsführung für Gesundheitsfachleute
setzt an dieser Stelle an: Er vermittelt nicht nur die Grundlagen für
die effiziente Führung von Apotheken und Privatpraxen der diver­
sen Fachgebiete aus Medizin und Therapie, sondern auch jene für
die Führung von Abteilungen in Spitälern, Heimen und Betrieben
des ambulanten Pflegesektors (öffentliche und private SPITEX). Die
Vermittlung von grundlegendem Wissen in den Bereichen Gesund­
heits- und Sozialpolitik, Finanzen, Führung, Marketing und Quali­
tätsmanagement ermöglicht den Teilnehmenden, die eigene Praxis
bzw. den Betrieb oder die Abteilung nach wirtschaftlichen Prinzipi­
en effizient und erfolgreich aufzubauen, bzw. zu führen.
Dieser CAS-Studiengang ist eine Kooperation zwischen dem
Fachbereich Wirtschaft und dem Fachbereich Gesundheit der
­Berner Fachhochschule. Das CAS ist Teil des DAS Management­
kompetenz für Gesundheitsfachleute (siehe Seite 58) und des
EMBA mit Vertiefung in Health Service Management (siehe Seite 50).
Zielpublikum
Gesundheitsfachleute, die
– eine bestehende Praxis professioneller führen wollen;
– für die betriebliche Führung einer Abteilung oder einer kleineren Institution verantwortlich sind;
– sich auf die Übernahme von Leitungsfunktionen vorbereiten möchten oder
– beabsichtigen, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Inhalte
– Einführung in Gesundheits- und Sozialpolitik
– Marketing, strategische Betriebsführung, Businessplan
– Grundlagen der Volkswirtschaftslehre
– Betriebliches Rechnungswesen, Grundlagen der Finanzrechnung
– Organisation und Rechtsformen
– Personalmanagement, Führung und Teamentwicklung
– Qualitätsmanagement
– Verhandlungstechniken
– Rechtliche Grundlagen der Unternehmensführung
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Susanne Dreier
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 24 Tage (192 Lektionen), verteilt auf 8 Monate
Anzahl ECTS-Credits: 15
Rhythmus: einmal monatlich, jeweils Donnerstag, Freitag
und Samstag (ganztags)
Kursdaten und- zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 7500.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Web-Code: C-QM-10
Der CAS-Studiengang vermittelt das nötige Know-how, was KMU
benötigen, um strategische, operative und taktische Marketing‑
entscheide auf Basis einer soliden Analyse systemisch zu fällen.
Das CAS zeigt, wie die entsprechenden Umsetzungsmassnahmen
wirkungsvoll einzusetzen sind und wie dadurch die Unterneh­
menszielsetzungen erreicht werden können.
Das CAS Marketing für KMU der Berner Fachhochschule zeichnet
sich durch seine grosse Anwendungsorientiertheit aus. Das kom­
pakte Fachwissen, was vermittelt wird, ist im betrieblichen Alltag
unmittelbar anwendbar und einsetzbar. Dadurch kann bereits nach
kurzer Zeit ein entscheidender Mehrwert für das entsprechende
KMU erzielt werden.
Zielpublikum
Fach- und Führungskräfte aus KMU mit Marketingverantwortung
sowie Neueinsteigende und Nachwuchskräfte, welche sich eine
solide Basis für die praktische Marketing-, Verkaufs- und Kommuni‑
kationstätigkeit aneignen wollen.
Auch Teilnehmende aus kleineren und mittleren NGOs werden alle
nötigen Inhalte vermittelt bekommen, um ihr Marketing zu professio‑
nalisieren.
Explizit sollen Personen angesprochen werden, die eine selbst‑
ständige Tätigkeit aufnehmen oder eine bereits bestehende Tätig­
keit optimieren oder ausweiten wollen.
Inhalte
– Grundlagen des Marketings
– Marktforschung
– Marktanalyse
– Strategische Unternehmensführung und Marketingstrategie
– Operatives Marketing
– Kundenakquisition und -bindung
– Recht im Marketing
– E-Business/E-Commerce/Online-Marketing
– Marketing-Controlling
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Reto Steiner, eidg. dipl. Marketingleiter und MAS
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), verteilt auf 6 Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, Dienstag und Donnerstag am Nachmittag
und Abend
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 7800.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-0-8
Präsenz Februar 2012
61
CAS
CAS Projektmanagement
CAS Public Management [neu]
Hintergrund
Rapide Veränderungen in allen Lebensbereichen (Gesellschaft,
Umwelt, Technologie, Markt usw.) üben einen enormen Druck
auf bestehende Organisationsformen aus. Traditionelle Unterneh‑
mensstrukturen sind oft statisch und erschweren eine rasche
Anpassung an neue Bedingungen. Projektmanagement bietet hier
eine Organisationsform auf Zeit, welche es dem Unternehmen
ermöglicht, umgehend zu reagieren, wenn sich die Situation im
Betrieb selbst oder in der Aussenwelt verändert. Für eine erfolg‑
reiche Projektorganisation ist jedoch die Auseinandersetzung mit
den Grundlagen des Projektmanagements unabdingbar.
Hintergrund
Im CAS Public Management werden Kadermitarbeitende aus
Bund, Kantonen und Gemeinden sowie NGOs für Führungs­
aufgaben in einem anspruchsvollen politischen Umfeld vorbereitet.
Der CAS-Studiengang vermittelt eine ganzheitliche Sicht auf
­Problemstellungen der modernen, von betriebswirtschaftlichen
Methoden beeinflussten Verwaltungsführung. Diese Herangehens­
weise ermöglicht den Teilnehmenden, ihre Ziele, Massnahmen
und Vorgehensweisen mit Hilfe von Konzepten aus der Manage­
mentlehre zu reflektieren. Die Studierenden lernen interdisziplinär
zu denken und werden in die vielfältigen Zusammenhänge aus
Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Recht eingeführt. Daneben
werden die kommunikativen Fähigkeiten gestärkt mit dem
Ziel, die Wirkung als Führungskraft zu verstehen und damit das
­persönliche Führungspotenzial zu stärken.
Zielpublikum
Personen aus dem wirtschaftlichen, organisatorischen, sozialen
und technischen Bereich, die ­in ihrem beruflichen Alltag mit
­Projektarbeit konfrontiert sind sowie Führungskräfte, die sich die
Grund­lagen für eine reibungslose Projektorganisation erarbeiten
wollen.
Inhalte
– Einführungsveranstaltung
– Systemische Problemlösung
– Projektmanagement-Grundlagen
– Projektmanagement-Vertiefung
– Führung und Kommunikation in Projekten
– Management ausgewählter Projektarten
– Nachhaltiges Projektmanagement
– Selbstmanagement
– Planspiel
– E-Learning
– Action Learning
– Fallstudie
– Schlusspräsentationen Action Learning und Fallstudie
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. phil. nat. Andreas Ninck
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), verteilt über sechs Monate
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich Dienstagabend und Samstag (ganztags)
sowie an drei bis vier Freitagen (ganztags)
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Zielpublikum
Fach- und Führungskräfte aus Verwaltungen und NGOs, welche
Führungs- und/oder Projektverantwortung haben. Nachwuchs­
kräfte des öffentlichen Sektors, die kurz vor der Übernahme einer
Führungsposition stehen. Personen, die sich intensiv mit Füh­
rungs- und Managementfragen des öffentlichen Bereichs ausein­
andersetzen möchten.
Inhalte
– Einführung in den Studiengang und Methodik
– Führen im politischen Kontext
– Verwaltungsrecht
– Unternehmerisches Handeln
– Öffentliche Finanzen und Rechnungswesen
– Projektmanagement
– Prozess- und Qualitätsmanagement
– Selbstmanagement
– Team- und Mitarbeitendenführung
– Kommunikation, Verhandlungsführung und Konfliktmanagement
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. Thomas Gees
Studienkoordination: Anna Knutti
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 20 Tage (160 Lektionen), verteilt über zwölf Monate
Anzahl ECTS-Credits: 15
Rhythmus: Angaben gemäss Website
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Kosten: CHF 7950.–
Auskunft: Priska Gigaud-Peterhans, T +41 31 848 34 14
[email protected]
Web-Code: C-0-12
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-0-19
62
Präsenz Februar 2012
CAS im Rahmen von EMBA
CAS Financial Accounting
(CAS 1 des EMBA mit Vertiefung
in Controlling & Consulting)
Hintergrund
Internationale Rechnungslegungsvorschriften verlangen eine Buch­
führung nach dem «Fair Value»-Grundsatz, also eine möglichst
marktnahe Bewertung von Aktiven und Passiven. Diese Anforderung
hat einen grossen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens.
Gleichzeitig wird die Geschäftsführung vermehrt in die Pflicht ge­
nommen, die Einhaltung von Normen zu garantieren. Für Füh­
rungskräfte und Controller ist es daher wesentlich, die Grundsätze
der internationalen Rechnungslegungsstandards zu verstehen.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen Positionen im
­Bereich Finanzen oder Führungskräfte mit Affinität zu Finanzen.
Für die Zulassung wird ein Hochschulabschluss, ein Abschluss
einer höheren Fachschule für Wirtschaft oder ein Diplom als
­Expertin/Experte in Rechnungslegung und Controlling und mehr­
jährige Berufserfahrung vorausgesetzt.
Inhalte
Im Modul International Accounting und Steuern lernen Sie wesent­
liche IFRS-Standards kennen und können diese auf gegebene
Fälle anwenden. Sie verstehen, wie unterschiedliche Bewertungen
im Jahresabschluss den Erfolg der Unternehmung beeinflussen.
Eine Einführung in das schweizerische Unternehmens- und Mehr­
wertsteuersystem rundet das Modul ab.
Im Modul Compliance setzen Sie sich mit den Kontrollmechanis­
men auseinander, welche der Einhaltung der rechtlichen Vor­
schriften für Unternehmen(sfinanzen) dienen.
Eckdaten und Durchführung
Dieses CAS wird in Kooperation mit der FHNW durchgeführt.
Studienleitung BFH: Prof. Stephanie Thomet
Studienleitung FHNW: Prof. Dr. Ulrich Krings
Studienort: Bern
Nächster Studienbeginn: April 2013
Durchführung alle 1½ Jahre
Dauer: 19 Unterrichtstage verteilt über ein Semester
1½ Jahre plus Masterarbeit
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Freitag (von 13.15 bis 19.15 Uhr)
und Samstag (von 8.45 bis 17.15 Uhr); wenige Dreitagesblöcke
und eine Blockwoche
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/controlling
Kosten: CHF 7500.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-11
Modul International Accounting und Steuern:
–International Accounting & Reporting
(IFRS) mit Vergleichen zu SWISS GAAP FER
– Unternehmens- und Mehrwertsteuer
Modul Compliance:
– Legal Controlling
– Interne Kontrollsysteme
– Risk Management
– Wirtschaftsprüfung
– Creative Accounting
– Forensik
Präsenz Februar 2012
63
CAS im Rahmen von EMBA
CAS Controlling & Performance Management
(CAS 2 des EMBA mit Vertiefung
in Controlling & Consulting)
Hintergrund
Controlling soll es dem Management ermöglichen, faktenbasierte
Entscheidungen zu treffen und das laufende Geschäft zu steuern.
Welches sind aber die richtigen Kennzahlen? Welche ControllingInstrumente haben in welcher Situation welche Vor- und Nachteile?
Und wie viel Aufwand soll man für die Erstellung von Budgets
­betreiben? In diesem CAS lernen Sie verschiedene Kennzahlenund Planungssysteme kennen und gegeneinander abwägen.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen Positionen im Bereich
Finanzen oder Führungskräfte mit Affinität zu Finanzen. Für die
­Zulassung wird ein Hochschulabschluss, ein Abschluss einer höhe­
ren Fachschule für Wirtschaft oder ein Diplom als Expertin/Experte
in Rechnungslegung und Controlling und mehrjährige Berufs­
erfahrung vorausgesetzt. Da es sich um das zweite CAS eines EMBA
handelt, behält sich die Studienleitung vor, notwendiges Vorwissen
zu überprüfen und Vorbereitungsaufgaben zu definieren.
Inhalte
Dieses CAS vermittelt im ersten Modul klassische Controlling-­
Inhalte zu Planung und Reporting. Grundkenntnisse in Kostenrech­
nung werden vorausgesetzt. Ziel ist, dass Sie verschiedene
­Planungs- und Steuerungsinstrumente gegeneinander abwägen
können. Eine Unternehmenssimulation bietet Gelegenheit, den
Planungs- und Kontrollzyklus über mehrere Jahre durchzuspielen.
Im zweiten Modul Value Chain Controlling wird vertieft auf spezi­
fische Kennzahlen einzelner betrieblicher Funktionen eingegangen.
Ziel hier ist es, Reportings und Kennzahlensysteme situations­
spezifisch gestalten zu können.
Modul Planung und Reporting:
– Prozesskostenrechnung
– Target Costing und Life Cycle Costing
– Balanced Scorecard
– Managementinformationssysteme
– Planung und Budgetierung
– Unternehmenssimulation
Modul Value Chain Controlling:
– Human Resources Controlling
– Marketingcontrolling
– Innovationscontrolling
– Logistik- und Produktionscontrolling
– Nachhaltigkeitscontrolling
– Internationales Controlling
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
64
Präsenz Februar 2012
Eckdaten und Durchführung
Dieses CAS wird in Kooperation mit der FHNW durchgeführt.
Studienleitung BFH: Prof. Stephanie Thomet
Studienleitung FHNW: Prof. Dr. Ulrich Krings
Studienort: Olten
Nächster Studienbeginn: April 2012
Durchführung alle 1½ Jahre
Dauer: 19 Unterrichtstage verteilt über ein Semester
1 ½ Jahre plus Masterarbeit
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Freitag (von 13.15 bis 19.15 Uhr)
und Samstag (von 8.45 bis 17.15 Uhr); wenige Dreitagesblöcke
und eine Blockwoche
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/controlling
Kosten: CHF 7500.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-12
CAS Controlling & Finance
(CAS 3 des EMBA mit Vertiefung
in Controlling & Consulting)
Hintergrund
Für börsenkotierte Firmen reicht es nicht, nur schwarze Zahlen zu
schreiben. Die Investoren verlangen, dass sie auf dem eingesetzten
Kapital eine angemessene Rendite erzielen. Dies wirkt sich aus
auf die wichtigsten Kennzahlen, mit denen Firmen gesteuert
­werden – statt Gewinnen stehen auch für einzelne Geschäftsbereiche
Renditen auf dem eingesetzten Kapitel im Zentrum. Auch länger­
fristige Projekte sind auf ihre Kapitalrendite zu prüfen, wenn das
Unternehmen wertsteigernd arbeiten will. In diesem CAS lernen Sie
Methoden und Kennzahlen der wertorientierten Unternehmens­
steuerung kennen und setzen sich allgemein mit Fragen der Unter­
nehmensfinanzen auseinander.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen Positionen im Be­
reich Finanzen oder Führungskräfte mit Affinität zu Finanzen.
Für die Zulassung wird ein Hochschulabschluss, ein Abschluss
einer höheren Fachschule für Wirtschaft oder ein Diplom als
­Expertin/Experte in Rechnungslegung und Controlling und mehr­
jährige Berufserfahrung vorausgesetzt. Da es sich um das dritte
CAS eines EMBA handelt, behält sich die Studienleitung vor,
­notwendiges Vorwissen zu überprüfen und Vorbereitungsaufgaben
zu definieren.
Eckdaten und Durchführung
Dieses CAS wird in Kooperation mit der FHNW durchgeführt.
Studienleitung BFH: Prof. Stephanie Thomet
Studienleitung FHNW: Prof. Dr. Ulrich Krings
Studienort: Bern und Olten
Nächster Studienbeginn: Oktober 2012
Durchführung alle 1½ Jahre
Dauer: 19 Unterrichtstage verteilt über ein Semester
1½ Jahre plus Masterarbeit
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Freitag (von 13.15 bis 19.15 Uhr)
und Samstag (von 8.45 bis 17.15 Uhr); wenige Dreitagesblöcke
und eine Blockwoche
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/controlling
Kosten: CHF 7500.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-13
Inhalte
In den beiden Modulen Corporate Finance und Investitionen und
Business-Pläne wird dem Trend Rechnung getragen, dass Finance
und Accounting immer mehr zusammenwachsen und sich im Rah­
men einer kapitalmarktorientierten Unternehmensführung gegen­
seitig bedingen. Ziel ist, dass Sie wichtige Methoden der Unterneh­
mensbewertung und -finanzierung kennen und anwenden können.
Modul Corporate Finance:
– Finanzierungen
– Wertorientiertes Controlling
– Due Diligence
– Unternehmensbewertung
– Mergers & Acquisitions
– Corporate Restructuring
Modul Investitionen und Business-Pläne:
– Business-Plan
– Investitionsrechnung & Wirtschaftlichkeit
Präsenz Februar 2012
65
CAS im Rahmen von EMBA
CAS Geschäftskompetenzen im HRM
(CAS 1 des EMBA mit Vertiefung
in Human Resources Management)
Hintergrund
Das Management von Personalressourcen (Human Resources
Management, HRM) verändert sich. Die Anforderungen an die Diszi­
plin und die beteiligten Akteure sind in den letzten Jahren gestie‑
gen. Sich von der mehrheitlich administrativen Rolle zur strategie­
gestaltenden und -umsetzenden Personalfunktion zu entwickeln,
ist die Herausforderung vor der sich viele Personalverantwortliche
sehen. Profundes Fachwissen im angestammten Gebiet allein
reicht für Personalspezialisten in diesem Verständnis von Personal­
arbeit nicht mehr aus. Hohe Fachkompetenzen in personellen
und zu­nehmend auch in organisatorischen und betriebswirtschaft‑
lichen Fragenstellungen sind massgebend.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen ­in anspruchsvollen oder leitenden Funktio­
nen im HRM in Grossunternehmen oder KMU, in Profit- und NonProfit-Organisationen und der öffentlichen Verwaltung, Beraterinnen
und Berater im Bereich HRM, Ausbilderinnen und Ausbilder, Füh­
rungskräfte mit Personal- und Organisationsentwicklungsaufgaben.
Für Bewerber und Bewerberinnen mit Ziel EMBA-Abschluss sind
die Zulassungsbedingungen mit der Studienleitung zu klären.
Inhalte
Dieser CAS-Studiengang vermittelt unternehmerisches Fachwissen
aus dem Blickwinkel des HRM. Er macht Sie mit grundlegendem
betriebswirtschaftlichem Wissen, Denken und Handeln vertraut. Sie
stärken Ihre Fähigkeit interdis­ziplinär zu denken, Zusammenhänge
zu erkennen und Bezüge zwischen Managementsystemen, Business­
themen und HRM herzustellen. Die Inhalte dieses CAS-Studien­
gangs werden im Rahmen eines «Live Case» (Zusammen­arbeit mit
Partnerfirma aus der ­W irtschaft) gefestigt. Sie lernen, ein Unternehmen
als Ganzes zu verstehen. Nach Abschluss dieses CAS sind Sie
in der Lage, Ihr personalspezifisches Wissen in den Kontext gesamt­
unternehmerischer Überlegungen und Disziplinen einzubetten.
– Strategische Unternehmensführung (inkl. Planspiel/Simulation)
– Change Management
– Culture Change
– Projektmanagement
– Querschnitts- und strategieunterstützende Funktionen
– Marketing als Dienstleistungsfunktion
– Geschäftsstrukturen und -prozesse
– Finance & Accounting
– Corporate Communications
– W issens- und Informationsmanagement
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. oec. publ. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Durchführung alle 1 ½ Jahre
Dauer: 20 – 25 Studientage verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 15
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Donnerstagnachmittag,
Freitag, Samstag
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Kosten: CHF 8500.–
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Web-Code: C-WIR-8
66
Präsenz Februar 2012
CAS Strategien, Konzepte und
Instrumente des HRM
(CAS 2 des EMBA mit Vertiefung
in Human Resources Management)
Hintergrund
Das Management von Personalressourcen wird anspruchsvoller. Die
betriebswirtschaftlichen und strategisch-wertorientierten Dimen‑
sionen der Personalarbeit rücken zunehmend in den Vordergrund.
­D ie Eintrittskarte in die unternehmerische Diskussion erarbeiten
sich viele Personalspezialisten gestern wie heute und auch morgen
über entsprechende Professionalität in ihrer Disziplin und Kennt‑
nis aktueller und künftiger Herausforderungen im HRM. Vertrautsein
mit Schwerpunktthemen eines wertschöpfungsorientierten HRM
sind Voraussetzung dafür.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen oder leitenden
Funktionen im Human Resources Management (HRM) in Gross‑
unternehmen oder KMU, in Profit- und Non-Profit-Organisationen
und der öffentlichen Verwaltung, Beraterinnen und Berater im
Bereich HRM, Ausbilderinnen und Ausbilder, Führungskräfte mit
Personal- und Organisationsentwicklungsaufgaben.
Für Bewerber und Bewerberinnen mit Ziel EMBA-Abschluss sind
die Zulassungsbedingungen mit der Studienleitung zu klären.
Inhalte
Dieser CAS vermittelt ein modernes Verständnis des HRM und
vertieft die Fachkompetenz in HR-Fragen. Er beleuchtet Systeme,
Prozesse und Instrumente ­der Personalarbeit im Zusammenspiel
und in Abstimmung auf spezifische Unternehmensbedürfnisse. Sie
erhalten Impulse zu strategischem Personalmanagement, beleuch­
ten neuere Entwicklungen und Schwerpunktethemen im HRM,
reflektieren Gestaltungsansätze, Konzepte. Sie erhalten Anstösse
für die Ausrichtung der eigenen HR-Tätigkeit und die Organisation
des HR-Bereichs. Dieser CAS-Studiengang erweitert und profes‑
sionalisiert damit für die Kernaufgabe notwendige Fähigkeiten und
unterstützt die Entwicklung von Methoden- und Sozialkompetenz.
– Grundlagen des HRM / Strategisches HRM
– Recruiting / Marketing
– HR-Development
– Gesamtentlöhnung / HR-Controlling / Humankapital und
Firmenveränderungen
– Retention Management
– Career Transition
– HR-Infrastruktur und -Services
– HR-Recht / Arbeitsrecht
– Assessment-Center (1 ½ Tage)
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. oec. publ. Andreas Huber
Nächster Studienbeginn: April 2012
Dauer: 20 – 25 Studientage, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 15
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Donnerstagnachmittag,
Freitag, Samstag
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/hrm
Kosten: CHF 9500.– (inkl. Assessment-Center)
Auskunft: Karin Kipfer, T +41 31 848 34 11
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen: Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-3
CAS Management Basics
CAS Change Manager
(CAS 1 des EMBA mit Vertiefung
in Integrated Management)
(CAS 2 des EMBA mit Vertiefung
in Integrated Management)
Hintergrund
Sie eignen sich grundlegendes und aktuellstes Wissen der moder­
nen Betriebswirtschaftslehre an und lernen, interdisziplinär zu denken
und Zusammenhänge zu verstehen. Nach dem Abschluss dieses
CAS sind Sie in der Lage, das angeeignete Wissen in der Praxis
gezielt und richtig einzusetzen und sind dadurch kompetente
­Gesprächspartner der Spezialisten aus den einzelnen Fachgebieten.
Hintergrund
In Zeiten, in denen der Wandel die einzige Konstante darstellt, ist
der erfolgreiche Umgang mit Veränderungen ein Merkmal führender
Organisationen.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen oder leitenden Funk­
tionen in mittleren und grösseren Unternehmen, in der Verwaltung
und in Non-Profit-Organisationen sowie selbstständig Beratende.
Inhalte
– Personalmanagement
– Unternehmungsführung
– Marketing
– Finanzielles und betriebliches Rechnungswesen
– Unternehmung und Recht
– Unternehmung und Volkswirtschaft
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Thomas Längin, Betriebsökonom FH und EMBA
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website,
jährliche Durchführung
Dauer: 160 Präsenzlektionen verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 10
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Kosten: CHF 6850.–
Auskunft: Thomas Längin, T +41 31 848 34 63
[email protected]
Web-Code: C-WIR-4
Sie lernen im CAS Change Manager, Managementtechniken
einzusetzen, die den anstehenden Aufgaben und den involvierten
Personen angemessen sind. Die systematische Anwendung
der erlernten Techniken erlaubt Ihnen, persönliche Stärken und
unternehmerische Chancen effizienter zu nutzen und Wandel
erfolgreicher zu gestalten. Zudem erfahren Sie in einem Assess­
ment-Center (AC) mehr über Ihre Stärken und Schwächen.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen oder leitenden
Funktionen in mittleren und grösseren Unternehmen, in der ­
Verwaltung und in Non-Profit-Organisationen sowie Beratende.
Inhalte
– Self Management
– Rhetorik und Präsentation
– Verhandlungstechnik
– Selbstmotivation
– Potenzialentwicklung
– Anpassungsfähigkeit
– Assessment-Center (AC)
– Gruppenmanagement
– Moderation
– Teamentwicklung
– Kommunikationsmanagement
– Konfliktmanagement
– Unternehmenskulturen und Managementkonzepte
– Organisation und Kultur
– Organisationsentwicklung
– Lernende Organisation
– Change Management
– Balanced Scorecard
– Strategisches Management
– Prozess des strategischen Managements
– Gesamtunternehmungsstrategien und Portfolioplanung
– Geschäftsstrategien und Wettbewerbsvorteile
– Konzept und Kernkompetenzen
– Internationalisierungsstrategien
– Zweck der strategischen Managements Diversifikation
versus Fokussierung
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Thomas Längin, Betriebsökonom FH und EMBA
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website,
jährliche Durchführung
Dauer: 150 Präsenzlektionen, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 10
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Kosten: CHF 6400.–
Auskunft: Thomas Längin, T +41 31 848 34 63
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen: Angaben gemäss Website
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Web-Code: C-WIR-5
Präsenz Februar 2012
67
CAS im Rahmen von EMBA
CAS Environmental Changes
CAS Innovation Manager
(CAS 3 des EMBA mit Vertiefung
in Integrated Management)
(CAS 4 des EMBA mit Vertiefung
in Integrated Management)
Hintergrund
Zwischen Organisationen und ihren Umwelten bestehen zahlreiche
Abhängigkeiten. Die erfolgreiche Führung einer Organisation hängt
deshalb in starkem Ausmass von der richtigen Beurteilung der
relevanten Unternehmensumwelt und deren Veränderungen ab. Der
Besuch des CAS Environmental Changes befähigt Sie, die für Ihre
Organisation relevanten Umweltfaktoren zu identifizieren, deren
Zustand zu ermitteln und die künftigen wichtigen Veränderungen zu
antizipieren. Damit verbessert sich Ihre Fähigkeit, eine Organisa‑
tion zu führen.
Hintergrund
Eine hohe Innovationskraft ist im heutigen intensiven Wettbewerb
ein Plus, wobei Innovation nicht nur Marktleistungen, sondern auch
die Prozesse der Leistungserstellung betreffen kann.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen oder leitenden Funk­
tionen in mittleren und grösseren Unternehmen, in der Verwaltung
und in Non-Profit-Organisationen sowie Beratende.
Inhalte
– Unternehmen im Wandel der Märkte
– Beschaffungsmärkte
– Absatzmärkte
– Finanzmärkte
– Arbeitsmärkte
– Unternehmen im Wandel der Technologie
– Informations- und Kommunikationstechnologie
– Technologischer Wandel
– Megatrends der technologischen Entwicklung
– Rechtliches und politisches Umfeld der Unternehmung
– Unternehmungssteuerrecht
– Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht
– Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
– Politik
– Lobbying
– Unternehmen im Wandel der Gesellschaft
– Entwicklungen in Gesellschaft und Bevölkerung
– Veränderungen im Umweltbewusstsein
– Unternehmens- und Wirtschaftsethik
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Thomas Längin, Betriebsökonom FH und EMBA
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website,
jährliche Durchführung
Dauer: 150 Präsenzlektionen, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 10
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Kosten: CHF 6400.–
Auskunft: Thomas Längin, T +41 31 848 34 63
[email protected]
Web-Code: C-WIR-6
Im CAS Innovation Manager lernen Sie anhand von Fällen aus
der Praxis, die unternehmerischen Prozesse von der gedanklichen
Konzipierung bis zur erfolgreichen Umsetzung einer Idee zu ver‑
stehen und dieses Wissen im Geschäftsleben anzuweden.
Zielpublikum
Berufserfahrene Personen in anspruchsvollen und leitenden
Funk­tionen in mittleren und grösseren Unternehmen, in der Ver‑
waltung und in Non-Profit-Organisationen sowie Beratende.
Inhalte
– Schritte zum Innovationserfolg
– Kreativitätstechniken
– Kundeneinbindung bei Innovationen
– Ideenmarketing
– Umsetzung von Innovationen
– Projektmanagement
– Effizientes Projektmanagement
– Planung von Innovationsprojekten
– Zusammenstellung von Projektteams
– Erfolgsfaktoren im Management von Innovationsprojekten
– Finanzplanung und Budget
– Investitionen
– Finanzierung und deren Instrumente
– Personalentwicklung als Schlüsselfaktor für Innovation
– Leadership und Motivation
– Anreizsysteme
– W issensmanagement
– Organisationales Lernen
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Thomas Längin, Betriebsökonom FH und EMBA
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website,
jährliche Durchführung
Dauer: 150 Präsenzlektionen, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 10
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/integrated
Kosten: CHF 6400.–
Auskunft: Thomas Längin, T +41 31 848 34 63
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-7
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
68
Präsenz Februar 2012
CAS Public Management Basics
CAS Public Management & Politics
(CAS 1 des EMBA mit Vertiefung in Public Management)
(CAS 2 des EMBA mit Vertiefung
in Public Management)
Hintergrund
Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung benötigen vermehrt
betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse. Auch in jenen Berei­
chen, in denen nicht nach NPM geführt wird, wird der praktische
Einsatz von Management­m ethoden aus der Privatwirtschaft
ebenso gefordert wie die entsprechende Denkhaltung. Privatwirt­
schaftliche Ansätze lassen sich aber nur bedingt im öffentlichen
Sektor einsetzen. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld zwischen
Anspruch und Wirklichkeit, in welchem sich Führungskräfte
in der öffentlichen Verwaltung sicher bewegen können müssen.
Hintergrund
Die Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung ist äusserst
anspruchsvoll, da verschiedene Perspektiven aufeinander treffen.
Verwaltungskader müssen politische, verwaltungstechnische
und managementorientierte Perspektiven in Einklang bringen.
Um dies bewältigen zu können, ist ein grundlegendes Verständnis
der besonderen Mechanismen und der Rahmenbedingungen
des öffentlichen Sektors unerlässlich ebenso wie eine Integration
der Fachkenntnisse mit der individuellen Selbst- und Sozialkompetenz.
Zielpublikum
Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor, die mindestens
2 Jahre relevante Berufserfahrung und einen tertiären Abschluss
haben oder eine vergleichbare Berufserfahrung und Ausbildung
vorweisen können. Für CAS, die Teil eines EMBA-Programms sind,
gelten besondere Zulassungsbedingungen.
Inhalte
– Führung von Institutionen
– Personalmanagement
– Recht für Führungskräfte
– Rechnungswesen und Finanzierung
– Marketing
– Qualitätsmanagement
– Methodik
– Planung und Koordination
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. oec. publ. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 15 – 17 Präsenztage, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 12
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Donnerstag bis Samstagmittag
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: CHF 7800.– (Preisänderung vorbehalten)
Auskunft: Sylvia Batt, T +41 31 848 34 12
[email protected]
Web-Code: C-WIR-8
Verwaltungskader müssen in der Lage sein, betriebswirtschaft‑
liches und verwaltungspolitisches Wissen selbstständig in Bezug
zur Realität des Managements im öffentlichen Sektor zu stellen
und unter Einbezug von Mitarbeitenden umzusetzen.
Zielpublikum
Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor, die mindestens
2 Jahre relevante Berufserfahrung und einen tertiären Abschluss
haben oder eine vergleichbare Berufserfahrung und Ausbildung
vorweisen können. Für CAS, die Teil eines EMBA-Programms sind,
gelten besondere Zulassungsbedingungen.
Inhalte
– Staatskunde und Verwaltungsrecht
– Politik- und Verwaltungswissenschaft
– New Public Management: Grundlagen, Kultur, Evaluation
– E-Government
– Projektmanagement
– Planung und Koordination
Eckdaten und Durchführung
Leitung: Prof. Dr. oec. publ. Alexander Hunziker
Nächster Studienbeginn: Angaben gemäss Website
Dauer: 15 – 17 Präsenztage, verteilt über ½ Jahr
Anzahl ECTS-Credits: 15
Rhythmus: 14-täglich, jeweils Donnerstag bis Samstagmittag
Kursdaten und -zeiten finden Sie unter
www.wirtschaft.bfh.ch/puma
Kosten: CHF 7800.– (Preisänderung vorbehalten)
Auskunft: Sylvia Batt, T +41 31 848 34 12
[email protected]
Nächste Infoveranstaltungen:
Angaben gemäss Website
Web-Code: C-WIR-9
www.wirtschaft.bfh.ch/CAS
Präsenz Februar 2012
69
Fachkurse
Veranstaltungen
Fachkurse der Weiterbildung
Informationsanlässe
Hintergrund
In einer sich stets schneller wandelnden Arbeitswelt, ist auch
das Fachwissen von einer immer kürzeren Halbwertszeit ge­
prägt. Heutzutage entstehen neue Themengebiete quasi «über
Nacht». Dies bedingt, dass sich aktive Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer immer häufiger in speziellen Feldern und
neuen Fachgebieten weiterbilden müssen und dürfen.
Um diesem Trend Rechnung zu tragen, nimmt der Fachbereich
Wirtschaft einige dieser Themen in Form von Fachkursen auf.
Fachkurse werden in der Regel punktuell und vorrangig zu aktu­
ellen Themen angeboten. Sie dienen entweder dem Überblick
in einem Thema, welches dann ggf. noch in anderen Studien­
gängen vertieft werden kann oder sie decken ganz spezifische
Inhalte ab, welche auch in kurzer Zeit vermittelt werden können.
Sie können ebenso die Form von «Refreshern» oder «Updates»
annehmen.
Gewöhnlich wird ein Fachkurs mit einer Kursbestätigung ab­
geschlossen und es bestehen keine spezifischen Zulassungs­
bedingungen für die Teilnahme.
Durch die Erbringung eines Kompetenznachweises ist es jedoch
in der Regel möglich, ECTS-Credits zu erwerben. Im Rahmen
von Fachkursen können bis zu 9 ECTS-Credits erworben werden.
In der Regel werden für die Fachkurse der Weiterbildung am
Fachbereich Wirtschaft 3 ECTS-Credits ausgewiesen. Sollen
ECTS-Credits erworben werden, so gelten die Zulassungsbedin­
gungen von CAS- und DAS-Studiengängen.
Erfahren Sie an einem Informationsanlass mehr zu
­unseren Aus- und Weiterbildungsangeboten. Nutzen
Sie die Gelegenheit unsere Studienleiterinnen und
Studienleiter per­sönlich kennenzulernen.
Marktplatz Weiterbildung
An unserer Veranstaltung «Marktplatz Weiterbildung» prä­sen­tieren
wir Ihnen das gesamte Weiterbildungsangebot im Bereich
Management der Berner Fachhochschule.
Nebst Informationsständen zu unserem Angebot finden am Markt­
platz Weiterbildung Präsentationen zu den einzelnen Studiengängen statt. Zudem erhalten Sie an dieser Veranstaltung die
­Möglichkeit, direkt mit den Studienleitenden in Kontakt zu treten
und sich individuell beraten zu lassen.
Der nächste Marktplatz Weiterbildung findet am 27. Juni 2012 statt.
Anmeldung
Wir bitten um Ihre Online-Anmeldung unter www.wirtschaft.bfh.
ch/weiterbildung. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung.
Lageplan
Zürich
Basel
Biel
Genf
Lausanne
Freiburg
S-Bahn
Bern-Wankdorf
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Halt
Markuskirche
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Web-Code: K-WIR-23
70
Präsenz Februar 2012
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Interlaken
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Breitenrainplatz
Eckdaten und Durchführung
Koordination: Anna Knutti
Leitung: wechselnde Leitung je nach Fachkurs
Nächster Start: Angaben gemäss Website
Dauer: variabel
Rhythmus: mehrmals im Jahr
Kosten: gemäss Angaben Website
Auskunft: Anna Knutti, T+41 31 848 44 73
[email protected]
Wankdorfplatz
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Inhalte
Die Themen der einzelnen Fachkurse finden Sie auf unserer
­Internetseite unter: www.wirtschaft.bfh.ch/de/weiterbildung/
fachkurse
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AutobahnAusfahrt
BernWankdorf
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Zentrum
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Zielpublikum
Mit unseren Fachkursen wollen wir Personen ansprechen,
­w elche sich im speziellen Themengebiet des Fachkurses Wissen
und Kompetenzen auf Hochschulniveau aneignen möchten. In
erster Linie adressieren wir uns an Personen, die über mehrjähri­
ge Berufserfahrung verfügen. Je nach Thema des Fachkurses
kann es vorteilhaft sein, dass die Teilnehmenden eine Kaderoder Führungsfunktion innehaben. Ein Hochschulabschluss ist
für die Teilnahme an einem Fachkurs nicht notwendig.
Informationsanlässe
Die aktuellen Daten für die Informationsanlässe finden Sie
auf der Website www.wirtschaft.bfh.ch/weiterbildung.
Buslinie Nr. 20
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Guisanplatz
Buslinie Nr. 28
Buslinie Nr. 20
Buslinie Nr. 28
Tramlinie Nr. 9
Tramlinie Nr. 9
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
– S-Bahn/SBB Station «Wankdorf»
–Bus Nr. 20 ab Bahnhof Bern bis Station «Morgartenstrasse»
oder «Wyler»
–Bus Nr. 28 ab Bahnhof Ostermundigen bis Station «Wankdorf
Bahnhof»
Ihre Fragen für das Beratungsgespräch
Studium
– Bachelor of Science in Betriebsökonomie
– Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik
– Master of Science in Business Administration
– Master of Science in Wirtschaftsinformatik
Weiterbildung
– EMBA mit Vertiefung in Controlling & Consulting
– EMBA mit Vertiefung in Health Service Management
– EMBA mit Vertiefung in Human Resources Management
– EMBA mit Vertiefung in Integrated Management
– EMBA mit Vertiefung in Public Management
– MAS Wirtschaftsinformatik
– MAS Leadership und Management
– Diploma of Advanced Studies DAS
– Certificate of Advanced Studies CAS
– Fachkurse der Weiterbildung
Forschung und Dienstleistungen
– Anwendungsorientierte Forschungsprojekte mit Praxispartnern
– Beratung
– Konzepte
– Evaluationen
Berner Fachhochschule
Fachbereich Wirtschaft
Morgartenstrasse 2c Postfach 305 3000 Bern 22
T +41 31 848 34 00 F +41 31 848 34 01
[email protected]
www.wirtschaft.bfh.ch
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