MW-Generatoren

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1.4
MW-TECHNIK
MW-Generatoren
Einführung
Elektromagnetischen Wellen lassen sich auf elektrischem Wege in einem
sehr großen Frequenzbereich von einigen Hz bis zu 1012 GHz erzeugen.
Niedrige Frequenzen werden mit konventionellen Schwingkreisen aus
Induktivitäten und Kapazitäten unter Verwendung von Elektronenröhren oder
Halbleitertransistoren
erzeugt.
Für
höhere
und
höchste
Frequenzen
(f>100MHz) benutzt man, da die üblichen Elektronenröhren wegen der hohen
Laufzeit zu träge arbeiten, Klystrons, Magnetrons oder Wanderfeldröhren.
Prinzipielle Anforderungen an Mikrowellenquellen:

hoher Wirkungsgrad (MW-Leistung/elektrischer Leistung)

hohe Stabilität innerhalb eines definierten Frequenzbandes
sind

möglichst geringer Investitionsaufwand (€/kW)
der

Robustheit im Betrieb (z.B. Arcing im Applikator/Transmissionssystem)
Randbemerkung:
Mikrowellenquellen
häufig
die
Hälfte
Gesamtinvestition
FOLIE 1
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1.4
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Tabelle: Einteilung von Mikrowellengeneratoren
Typen
Bauelemente
Leistung
Anwendung
(1-500W)
Informationsübertragung
spezielle Heizanwendungen
Halbleiterquellen
GUNN-Diode
Impatt-Diode
Vakuumelektronenstrahlröhen
Magnetron
(0,5- 5 kW) klass. MW-Generator
für Heizzwecke
Klystron
(kW – MW) Hochleistungsquelle
für Spezialanwendungen im
Kommunikationsbereich
Gyrotron
(> MW)
Hochleistungsquelle im Millimeter
und Submillimeterbereich
FOLIE 2
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Wirkprinzip Vakuumelektronenstrahlen
Elektronenstrahlröhren bestehen aus einer Kathode als Elektronenemitter
Phasenrichtige
Energiezufuhr,
Anstoß
und einer Anode als Elektronenkollektor. Die entstehenden ElektronenstrahlPakete laufen durch einen oder mehrere Hohlraumresonatoren. Im
RESONATOR /
VERSTÄRKER
Strahl
(Koaxialleiter,
Holleiter,
Atmosphäre)
Verluste
(Skinverluste,
Abstrahlung,
dielektrische
Verluste)
Resonator oszilliert eine elektromagnetische Stehwelle, die einerseits
Energie aus den Elektronenstrahlpaketen aufnimmt und andererseits die
Elektronenpakete stabilisiert. Die kinetische Energie der Elektronen wird
durch deren Wechselwirkung mit resonanten Strukturen zum Teil in
Mikrowellenenergie umgewandelt .
Elektronenstrahlröhren und insbesondere Magnetrone spielen als Massenprodukte bis hin zu Leistungsanwendungen in der Industrie eine herausragende Rolle. Die Entwicklungsfortschritte bei der Herstellung dieser
Quellen führte zu einem regelrechten Boom bei der Verbreitung der
Mikrowellenerwärmungstechnik im Alltag.
Klystrone
sind
als
Röhrenverstärker
vor
allem
im
Bereich
der
Radarkommunikation und Telekommunikation anzutreffen. Sie werden für
Heizzwecke zumeist nur in forschungsorientierten Projekten eingesetzt.
FOLIE 3
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Magnetron
Bei Magnetronen handelt es sich um laufzeitgesteuerte Elektronenröhren. In
der Regel kommen Querfeldmagnetrone zum Einsatz, deren Hauptbestandteile eine Hochvakuumdiode und ein Magnetsystem sind. Letzteres erzeugt
über Permanentmagnete und Joche zur Flußführung ein homogenes Magnetfeld, das die Diode in axialer Richtung durchsetzt. Die stabförmige Kathode
aus thoriertem Wolfram wird mit Hilfe einer innenliegenden Heizwendel
elektrisch beheizt, um die thermische Emission von Elektronen zu erzeugen.
Die zylindrische Anode besteht aus Kupfer und ist radial durch eine gerade
Anzahl von Zwischenwänden segmentiert, die durch zwei Paare von
Koppelringen wechselweise miteinander verbunden sind. Dadurch wird das
Innere der Diode unterteilt in:
- den Wechselwirkungsraum zwischen der Kathode und den
Stirnseiten der Zwischenwände. Hier wird die zwischen der
Kathode und Anode anliegende hohe Gleichungspannung
wirksam.
- die Resonatorräume. Das sind die Bereiche, die durch jeweils
zwei Zwischenwände und die Außenwand begrenzt sind.
FOLIE 4
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Infolge der Induktivität und Kapazität jedes Resonatorraumes stellt sich als
Resonanzschwingung ein hochfrequentes elektrisches Wechselfeld zwischen
den inneren Enden benachbarter Zwischenwände ein. Die Koppelringe sollen
dabei eine gegenphasige Schwingung jeweils benachbarter Resonatorräume
sicherstellen („pi-Modus).
Auf jedes von der Kathode emittierte Elektron wirken radial ein konstantes
elektrisches Feld, axial das Magnetfeld und tangential ein hochfrequentes
Wechselfeld. Aus dem Zusammenwirken dieser Kräfte entsteht eine
Elektronenwolke in Form eines Speicherades. Innerhalb des Speichenrades
bewegen sich die Elektronen auf zykloidförmigen Bahnen nach außen. Je
näher ein Elektron an die vordere Speichenfront gelangt, umso stärker wird
es umgelenkt. Dagegen erfährt ein Elektron an der Speichenrückseite eine
Beschleunigung, die wegen des Magnetflusses hauptsächlich in Drehrichtung
des Speichenrades wirkt. Dies führt zu einem ständigen Hin und Her jedes
Elektrons in tangetialer Richtung innerhalb der Speichenbreite auf seinem
Weg von der Kathode zur Anode. Die Emission von Elektronen erfolgt
ständig über den Umfang der Kathode.
FOLIE 5
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Elektronenbahnen im Wechselwirkungsraum eines Magnetrons
FOLIE 6
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Aufgrund der Synchronbewegung des Speichenrades werden die Elektronen
in den äußeren Bereichen der Speichen unter der Wirkung des hochfrequenten elektrischen Wechselfeldes tangential abgebremst. Dadurch
geben die Elekronen einen Teil ihrer kinetischen Energie ab und tragen so
zur Verstärkung der Resonanzschwingung bei. Die so erzeugte Mikrowellenleistung wird in zwei benachbarte Resonatorräume durch eine induktive
Auskopplung abgezogen und über ein Koaxialleiter einem Hohlleiter
zugeführt.
FOLIE 7
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Das Betriebsverhalten eines Magnetrons wird hauptsächlich durch folgende
Parameter bestimmt:
- die magnetische Induktion durch den Dauermagneten,
- den Gleichstrom-Mittelwert des Anodenstroms IA,0 , der durch eine
stabilisierte Spanungsversorgung annähernd konstant gehalten wird,
- die am Ausgangs des Magnetrons wirksame Abschlußimpedanz, die
aus der Impedanz des Erwärmungsraumes samt Erwärmungsgut
resultiert.
Die Lage des resultierenden Arbeitspunktes kann durch folgende Größen
charakterisiert werden:
- die Mikrowellenleistung des Magnetrons,
- die Arbeitsfrequenz,
- die Welligkeit und Phasenlage der elektromagnetischen Welle
zwischen Magnetronausgang und Erwärmgungsgut
FOLIE 8
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1.4
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Der Welligkeitsfaktor ergibt sich aus der Überlagerung der hin- und rücklaufenden Welle entsprechend einem Reflexionsfaktor r.
s=
1r
1−r
Der Welligkeitsfaktor ist somit ein Maß für die elektrische Anpassung der
Abschlußimpedanz an das Magnetron.
Der
Wirkungsgrad
des
Magnetrons
Mikrowellenausgangsleistung
und
ergibt
der
sich
als
Quotient
der
Gleichstrom-Eingangsleistung.
Letztere ist das Produkt aus Speisespannung und Anodenstroms. Bei einer
Eingangsleistung
von
3,45
kW
(elektrisch)
und
einer
Mikrowellen-
ausgangsleistung von 2 kW beträgt der Wirkungsgrad ca. 58%. Die Verlustleistung von 1.45 kW wird in Wärme an der Kathode und Anode umgewandelt und erfordert eine Zwangskühlung durch Luft bzw. Wasser.
FOLIE 9
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Klystron
Beim Klystron lässt man im Prinzip zunächst einen Elektronenstrahl durch
einen ersten Resonator laufen, in dem bereits elektromagnetische Wellen
angeregt wurden. Das im Resonator oszillierende E-Feld bildet aus dem
Elektronenstrahl Pakete (etwa in Analogie zu einer Ampel, die aus dem
Fahrzeugstrom Pakete bildet). Die Pakete laufen in einen zweiten (oder
weitere) Resonatoren und geben Energie an das dort oszillierende
elektromagnetische Feld ab.
Beim Reflexklystron wird nur ein Hohlraumresonator verwendet, in den die
Elektonenpakete zurückreflektiert werden. Die Elektronen werden hierbei
zunächst aus der Kathode in den Resonator hinein- bzw. durch ihn hindurchbeschleunigt, durchlaufen dann eine Gegenspannung und passieren
wiederum den Resonator. Analog lassen sich Klystrons mit mehreren
Resonatoren (z. B. "Dreikammerklystron") herstellen.
Klystrons konnen Frequenzen im Bereich einiger GHz bis ca. 100 GHz
erzeugen.
FOLIE 10
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Halbleiterquellen
Halbleiterquellen für den Mikrowellenbereich bestehen aus Galliumarsenid
(z.B. Gunndiode, Impattdiode). Mit der der Verbreitung der kabellosen
Informationsübertragung in WLAN-Netzen kam es zu einem Comeback der
Hochfrequenztechnik auf Basis von integrierten Schaltkreisen (MMIC,
Monolithic Microwave Integrated Circuits). Basis hierfür sind Galliumarsenid
Wafer, es werden jedoch zunehmend Wafer aus SiGe und Schwermetall
dotierte Siliciumschichten verwendet.
Im folgenden wird exemplarisch die Gunndiode erläutert (WIKI)
FOLIE 11
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Die Gunndiode
Grundlage dieser Diode ist der 1963 von John B. Gunn entdeckte Effekt.
Die Gunn-Diode besteht nur aus n-dotierten Halbleiterbereichen, meist aus
GaAs, GaN oder Indiumphosphid. Die Bereiche sind hintereinander
angeordnet und unterschiedlich stark dotiert. Im Material wird eine Art Falle
für Elektronen gebildet - es entsteht ein negativer differenzieller Widerstand,
der bei geeigneter Beschaltung dazu führt, dass Elektronen sich aufstauen
und in Schüben (wie Wellen) durch die Diode wandern. Dies geschieht sehr
schnell. Gunndioden können Frequenzen von 1,5 GHz bis ca. 10 THz
erzeugen. Die Effizienz ist dabei relativ groß, die Leistung dagegen gering man kann nur bis etwa 200 - 300 mW mit einem Gunn-Oszillator erreichen.
Ein Gunn-Oszillator besteht aus nur wenigen Bauteilen - dem Gunn-Element
und einem Schwingkreis. Gunndioden sind relativ preiswert und werden in
vielen Bereichen als kleine Sender ohne Nachverstärkung eingesetzt:
- Sender zur Mikrowellen-Datenübertragung
- kleine Radargeräte zur Zugangskontrolle oder Abstandswarnung an
KFZ
- Amateurfunk-Sender
FOLIE 12
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