Bücher ■ Essen und Trinken bei Gicht (DGE Medienservice) ■ Rheuma- und Gichtampel (Knaur Verlag, 2010) ■ Ernährungsratgeber Gicht (Schlütersche Verlag, 2006) Internet ■ www.internisten-im-netz.de ■ www.ernaehrung.de Ernährung Haben Sie noch Fragen oder Wünsche? Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine Mail. Ernährungsteam im Heilig Geist Krankenhaus Detlef Nelles, Leiter der Speisenversorgung Tania Van Durme, Diplom-Diätassistentin / Stv. Leiterin der Speisenversorgung Annette Konz, Staatl. anerkannte Diätassistentin / Leiterin Diätküche Heike Schmidt, Staatl. anerkannte Diätassistentin [email protected] · Tel 0221 7491-8346 bei Gicht Juni 2012 Auch Bücher können weiterhelfen Heilig Geist-Krankenhaus Graseggerstraße 105 50737 Köln Tel 0221 7491-0 Fax 0221 7491-8444 [email protected] www.hgk-koeln.de Ernährungsempfehlungen bei Gicht Was ist Gicht? Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch eine erhöhte Harnsäure-Konzentration (Hyperurikämie) im Blut oder eine verringerte Harnsäure-Ausscheidung ausgelöst wird. Besteht die Hyperurikämie über einen längeren Zeitraum, können sich oberhalb eines bestimmten Harnsäure-Grenzwertes im Blut Harnsäurekristalle in Geweben, Gelenken und den Nieren ablagern. Diese Ablagerungen können entzündliche Reaktionen auslösen. Man unterscheidet zwischen: Primäre Hyperurikämie, diese entsteht durch: ■ Familiäre Vorbelastung ■ Purinreiche Nahrung ■ Alkoholmissbrauch ■ Übergewicht ■ Metabolisches Syndrom Sekundäre Hyperurikämie, diese entsteht durch: ■ Vorerkrankungen wie Blutkrebs, Anämie ■ Arzneimittel wie Entwässerungstabletten, niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) ■ exzessiven Alkoholkonsum Durch Umstellung auf eine purinarme, vollwertige Ernährung und weitgehenden Verzicht auf Alkohol kann die Harnsäurekonzentration im Blut gesenkt werden. Maßnahmen: ■ Normalisierung des Körpergewichts unter 65 Jahren einen BMI < 25 kg / m2, ab 65 einen BMI < 29 kg / m2). Dadurch kann bereits eine Reduktion der Harnsäurewerte im Blut erreicht werden. Keine Fastenkuren oder Nulldiäten, weil diese Gichtanfälle auslösen können. ■ Einschränkung der Purinzufuhr mit der Nahrung. Die Obergrenze für Purine liegt bei 500 mg täglich. Während eines Gichtanfalls ist es empfehlenswert sich besonders streng purinarm zu ernähren. Maximal 300 mg Purin pro Tag. Genaue Purinangaben finden Sie z. B. in der Rheuma- und Gichtampel (Knaur Verlag). Zur Umsetzung einer purinarmen Ernährung sollten stark purinhaltige Quellen vermieden werden. Wie z. B.: - Innereien, Krustentiere - bestimmte Fischarten z. B. Ölsardinen, Sardellen, Heringe - Haut von Geflü̈gel und Fisch - Schweineschwarte - Hülsenfrüchte, Kohl, Spinat, Spargel Praktisch purinfrei sind dagegen Eier, Milch und Milchproduktem (fettarme Sorten bevorzugen) sowie Obst. ■ Fettzufuhr überprüfen und gegebenenfalls einschränken. Tierische Fette vermindern und durch pflanzliche Fette ersetzen. ■ Reichlich Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten bevorzugen. ■ Zurückhaltung bei alkoholhaltigen Getränken, besonders Bier (hoher Puringehalt). ■ Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (> 2 Liter / Tag), um die Harnsäureausscheidung zu fördern und damit auch einer Nierensteinbildung vorzubeugen. Günstig sind energiefreie Getränke wie z. B. Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Auf den Genuss von Kaffee, Tee und Kakao muss nicht verzichtet werden, obwohl sie Purine enthalten. Diese Form der Purine wird nicht zu Harnsäure verstoffwechselt und hat somit keinen Einfluss auf die Harnsäurekonzentration im Körper. Quellen www.gichtbehandelung.com www.internisten-im-netz.de www.dge.de Kasper, Heinrich: Ernährungsmedizin und Diätetik. 10 Auflage. München & Jena: Urban & Fischer, 2004.