TC1 – Grundlagen der Theoretischen Chemie Irene Burghardt ([email protected]) Topics: Quantenteilchen im Potentialkasten: 1D und 2D Vorlesung: Mo 10h-12h, Do9h-10h Übungen: Do 8h-9h 1 Web site: http://www.theochem.uni-frankfurt.de/TC1 1. Teilchen im Potentialkasten 2. Teilchen im zweidimensionalen Kasten 2 Beispiel: Quantenwellen in einem Kastenpotential • z.B. Elektron in Potentialkasten: Modell für π-Elektronen in konjugierten Molekülen, Elektronen in Quantum Dots (z.B., Silizium-QD’s im 1-5 nm-Bereich) 2 • Schrödingergleichung: −(h̄ /2m)d2ψ(x)/dx2 − Eψ(x) = 0 2 • diskrete Lösungen wg. Randbedingungen: kn = 2πn/λ, En = h̄2kn /2m 3 Eigenwerte & Eigenfunktionen Eigenwerte: En = Eigenfunktionen: 2 h̄2 kn 2m = 2 2 2 π h̄ n 2ma2 ψn(x) = 1/2 2 a sin knx Beispiel: Elektron in 0.39 nm Potentialkasten • Quantisierung ist Resultat der Randbedingungen • direkte Analogie zum klassischen Fall der schwingenden Saite! 4 Teilchen im Kasten: Ort und Impuls • Ort: |ψn(x)|2 gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass sich das Teilchen in der nten Eigenfunktion am Ort x befindet (i.e., das Teilchen ist intrinsisch delokalisiert) • Impuls: pn = h/λn = h̄kn (de Broglie). Wir könnten daher erwarten, dass das Teilchen im nten Eigenzustand einen Impuls hat, der proportional zur Wellenzahl kn ist. Allerdings stellen die Eigenfunktionen eine Kombination zweier ebener Wellen dar: ψ(x) = N sinkx = (N/2i)(eikx − e−ikx) die ihrerseits keine EF des Impulsoperators ist: h̄ d p̂ψ(x) = ( ) ψ(x) = (N/2i)(h̄keikx+h̄ke−ikx) = (N/i) h̄k coskx i dx 5 Eigenwerte (Forts.) – zum Vergleich: ψ(x) = N sinkx = (N/2i)(eikx − e−ikx) ist keine EF des Impulsoperators: h̄ d p̂ψ(x) = ( ) ψ(x) = (N/2i)(h̄keikx+h̄ke−ikx) = (N/i) h̄k coskx i dx – dagegen ist ψ(x) = N sinkx EF des Operators der kinetischen Energie: p̂2 2m ψ(x) = N d2 4mi dx ikx −ikx (e − e )= 2 N 4m h̄2k2(eikx − e−ikx) = h̄2k2 2m N sinkx 6 Erwartungswerte wenn sich das System nicht in einem Eigenzustand befindet, können wir nur “Erwartungswerte” = Mittelwerte bestimmen: R dx ψ ∗Ôψ hψ|Ô|ψi hÔi = = R hψ|ψi dx ψ ∗ψ • wenn ψ = ψn Eigenfunktion des Operators Ô mit Eigenwert ωn ist, erhalten wir: hÔi = ωn • wenn ψ keine Eigenfunktion des Operators Ô ist, ergibt eine Entwicklung in Eigenfunktionen {|ψni}: |ψi = X cn|ψni n hÔi = X n c∗ncnωn ≡ X n Pn ωn 7 Impulserwartungswert: Teilchen im Kasten Beispiel: Wie bereits gezeigt, ist ψ(x) = N sinkx = N/2i(eikx − e−ikx) keine EF des Impulsoperators. Was ist der Impuls-Erwartungswert? • Wir benutzen, dass ψ(x) bereits als Überlagerung der ImpulsEigenfunktionen ψk±(x) = e±ikx vorliegt: ψ(x) = N/2i(ψk+ − ψk−) • die Wahrscheinlichkeiten ergeben sich daher als P+ = P− = N 2/4 • die Impulseigenwerte, die zu den Funktionen ψk±(x) gehören, sind ±h̄k • daher lautet der Erwartungswert: hψ|p̂|ψi hψ|ψi = N2 4 (h̄k − h̄k) = 0 im Mittel verschwindet der Impuls! 8 1. Teilchen im Potentialkasten 2. Teilchen im zweidimensionalen Kasten 9 Teilchen im zweidimensionalen Kasten • Wie lautet die Wellenfunktion ψ(x, y)? • Wie lauten die Eigenwerte? 10 Teilchen im zweidimensionalen Kasten – Wellenfunktionen s Ψn1,n2 (x, y ) E n1 n2 = 2 L1 s 2 sin L2 „ = ψn1 (x)ψn2 (y ) = 2 n1 « „ « π π n1 x sin n2 y L1 L2 2 2 π 2h̄2 2 π h̄ + n2 2mL21 2mL22 • zwei Quantenzahlen • separable Wellenfunktion 11 Entartung Âψ = aψ • Gehören zu einem Eigenwert mehrere, etwa k, verschiedene Eigenfunktionen, so spricht man von k-facher Entartung 12