2. Vortag aus Quantentheorie Von Alexander Falger am 26.06.2007 Überblick • Einleitung: – Das Franck- Hertz- Experiment • Das freie Teilchen • Die eindimensionale Streuung – Potentialstufe – Potentialbarriere • Der unendlich hohe Potentialtopf Das Franck- Hertz- Experiment • Ein experimenteller Beweis, dass bei Stoßprozessen die Energiequantelung eine Rolle spielt. • Versuchsanordnung: – Glaskolben mit Hg Dampf gefüllt (10-2 mbar) – Kathode (Emission von e-) Metallgitter Anode Versuchsaufbau Ergebnis • Die Elektronenstoßanregung zeigt, dass Atome Energie nur in bestimmten Energiequanten aufnehmen können, deren Größe von der Struktur des Atoms und vom angeregten Zustand abhängt. Das freie Teilchen • In diesem speziellen Fall vereinfacht sich die stationäre Schrödingergleichung, da V(x)=0 ist. 2 2 d x E x 2 2m dx 2 2 2 p k • Mit E 2m 2m 2 d x reduziert sich 2 k x 2 die Gleichung zu: dx • Die allgemeine Lösung lautet: x A eikx B e ikx • wir können B=0 setzen und mit dieser speziellen Lösung weiterrechnen. • Die zeitabhängige Wellenfunktion: x, t x e it • Ergebnis: x, t A ei kx t A e 2 k i kx t 2m Wie gut wird das „Teilchen“ beschrieben? • Die Ausbreitungsgeschwindigkeit 2 2 mv p p klassisch: E vklassisch 2 2m m • Phasengeschwindigkeit: d dx kx t 0 vPh dt dt k 2 k p E k mit • daraus folgt: k 2m 2m 2m • Ergebnis: vPh = 0.5vT Wie gut wird das „Teilchen“ beschrieben? • Wir können über den Aufenthaltsort nichts aussagen, da es sich um eine unendlich ausgedehnte Welle handelt. • Da sich das „Teilchen“ irgendwo * im Raum befindet (W=1) dx 1 gilt Normierungsbedingung: * * dx A e k 2 i kx t 2 m A e k 2 i kx t 2 m dx A 2 dx • Diese Lösung kann daher nicht als Teilchen interpretiert werden. Wellenpakete • Dieses erhalten wir, indem wir unendlich viele Lösungen der Schrödingergleichung aufsummieren. (Superpositionsprinzip) 1 ip0 x / x 2 / 2 2 2 x e x x p t / m x, t 1 it 1 t0 e ip0 x x0 e ip02t 2 m e 2 0 0 it 2 2 2 1 t0 Wie gelangen wir zu dieser Lösung? • Die Fouriertransformation 1 ipx / ( x) ( p ) e dp 2 Hier werden unendlich viele Wellen als Funktion des Impulses überlagert. • Wird als Impuls-Raum Wellenfunktion bezeichnet • Die inverse Fouriertransformation liefert: ( p) 1 ipx / ( x )e dx 2 • Betrachten wir eine normierte Gaußfunktion mit Erwartungswert p0 so ergibt sich: p p 2 ( p) e • Beachte: wenn p=p0+1/α oder p=p0-1/α, dann ist |Φ(p)|2 auf 1/e der maximalen Wertes gefallen. • Also ist 1/α verantwortlich für die Breite des Wellenpaketes. 2 2 0 Sektion8.5 • Indem wir Φ(p) in ψ(x) einsetzen und das Integral lösen erhalten wir: 1 ip0 x / x 2 / 2 2 2 x e • Der Satz von Plancherel besagt: Φ(p) normiert ψ(x) normiert ist. ( x) 2 dx ( p) 2 dp Sektion8.3 und Sektion8.4 Ausbreitungsgeschwindigkeit des Wellenpaketes • Gruppengeschwindigkeit des Wellenpakets: d vg dk • aus E p2 k 2 2m 2m • folgt: d k p vg vT dk m m • Teilchen werden durch Wellenpakete recht gut beschreiben Streuung an einer Potentialstufe • Raumgebiet wird in zwei Bereiche unterteilt: {V V ( x) 0 0 für für x0 x0 Bereich1 Bereich 2 • Lösung aus Bereich1 ist bereits Bekannt: 1 x A eikx B e ikx • Hier ist A die Amplitude der einfallenden Welle und B die an der Potentialstufe reflektierten Welle. • Im Bereich2 lautet die Schrödingergleichung: 2 d x 2m 2 E V0 x 0 2 dx 2mV0 E 2 reduziert sich d 2 x 2 x 0 2 die Gleichung zu: dx • Mit • Die allgemeine Lösung lautet: 2 x C ex D e x • Da zwischen –∞ x ∞ ψ(x) eine Lösung der Schrödingergleichung sein soll, muss sie überall stetig differenzierbar sein.(sonst d2ψ/dx2 nicht def.) • Randbedingungen: 1 0 2 0 A B C D d 1 d 2 dx dx 0 0 ik A B C D Fallunterscheidung • A) E < V0: • Hieraus folgt: C=0, ansonsten ψ2(x)∞ für x ∞ (nicht mehr normierbar) ik 2ik B A und D A ik ik • Ergebnis: ikx ik ikx 1 x A e e für 0 x ik 2ik x 2 x Ae für x 0 ik R • Reflexion: Be ikx 2 ikx 2 2 ik 2 1 ik A B 2 Ae • Eindringwahrscheinlichkeit: 2 x D e 2 x 2 4k 2 2 2x 2 A e 2 k • Teilchen können mit einer von Null verschiedenen Wahrscheinlichkeit eindringen, was klassisch nicht möglich ist. • B) E > V0: • Klassisch würden alle Teilchen in den Bereich x>0 eintreten, jedoch langsamer werden. Ekin=E-V0 2mE V0 • Im Wellenmodell: k' i • Die allgemeine Lösung lautet: 2 x C e ik ' x De ik ' x • Da für x>0 keine Teichen in –x Richtung fließen ist C=0. k k' B A und k k' 2k D A k k' • Ergebnis: ikx k k ' ikx 1 x A e e k k' 2k 2 x A eik ' x k k' für für 0 x x0 • Reflexion: R Be ikx 2 Ae ikx 2 2 k k' 2 k k' A B 2 • Da die Wellenzahl k in der Optik n1 n2 proportional zum Brechungsindex R n n 1 2 ist (k=n*k0), kann man R schreiben: 2 • Transmission: v' D 4k k ' T Sektion9.4 2 2 k k ' vA 2 • Aus Teilchenerhaltung gilt: T R 1 Streuung an einer Potentialbarriere • In diesem Fall hat Potential nur eine endliche Breite: 0 für x0 Bereich1 {V V ( x) 0 0 für 0 x L Bereich 2 für xL Bereich 3 • Lösungen: 1 ( x) A e ikx B e ikx x 2 ( x) C e D e ikx 3 ( x) A'e x • Randbedingungen: 1 (0) 2 (0) 2 ( L) 3 ( L) 1 ' (0) 2 ' (0) 2 ' ( L) 3 ' ( L) • Transmissionsvermögen für E<V0: T A' A 2 2 E 1 V0 E V0 1 sinh V0 4 E 2 L mit 2mV0 E • Für große Breiten L der Potentialbarriere kann man sinh(x) durch ½*ex annähern. 16 E T 2 V0 E e 2L V0 • Die Transmission hängt also von der Höhe V0, der Breite L der Barriere und von der Energiedifferenz V0-E (Masse m des Teilchens) ab. Sektion9.6 bis Sektion9.9 Der unendlich hohe Potentialtopf • Teilchen befindet sich mit Energie E in einem beschränkten Raumgebiet: { V ( x) 0 für 0 x L sonst • Kann diese Teilchen beliebige stationäre Energiewerte annehmen? • Um diese Frage zu beantworten müssen wir die Schrödingergleichung lösen. Lösen der Schrödingergleichung • Im Bereich 0xL: 2 d 2 x E x 2 2m dx • Bekannte Lösung: ( x) A e B e ikx • Randbedingungen: (0) 0 • Dies ergibt: A B 0 und ikx und ( L) 0 A e ikL Be ikL 0 • ( x) A eikx e ikx 2iA sin( kx) C sin( kx) C sin( kL) 0 kL n n 1,2,3,... • Die möglichen Wellenfunktionen lauten: n n ( x) C sin x L • Aus Normierung folgt: 2 n n ( x) sin x L L • Die Energiewerte sind gequantelt, da: p2 2 2 2 2 2 En kn n 2 2m 2m 2m L oder En E1 n 2 • Die minimale Energie ist nicht Null, sondern E1, da n=0 nicht erlaubt ist. • Je breiter der Potentialtopf ist, desto kleiner wird die Nullpunktsenergie E1 Sektion10.2 Die zeitabhängige Schrödingergleichung d ( x, t ) ( x, t ) i 2 2m dx t 2 • Im Bereich 0xL: 2 • Mit den Energiewerten En von ψn(x) ergeben iE t sich die Lösungen: n n ( x, t ) e n ( x) • Einsetzen von ψn(x) liefert: n ( x, t ) 2 e L in 2 2t 2 mL2 n sin x L Visualisierung • Zwei mögliche Wege: • Aufspaltung in Real- und Imaginärteil ( x) ( x, t ) sin ( x) n Re ( x, t ) cos n Im Ent Ent n n • Phasenänderungen mit Farben darstellen – Da ψn(x) real ist, ist nur e−iEt/ħ imaginär – Daher ist −Ent/ħ = θn(t) ein Vektor Sektion10.4 und Sektion10.8 Darstellung im Impulsraum • Φn(p) erhalten wir über die Fouriertransformation L 1 ipx / n ( p ) n ( x )e dx 2 0 • Ergebnis: ipL in in 2 sin n sin n L 2 2 n ( p) i e e e 4 n n pL pL n n n und n 2 2 • Die Welle im Impulsraum hat ihre Maxima, wenn δn-=0 und δn+=0. n p L • Dies stimmt mit klassischen Überlegungen überein. • Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist gegeben durch das Absolutquadrat von ψn(x). Sektion10.5 Überlagerung von zwei Wellen • Einer der einfachsten nicht trivialen Überlagerungen ist gegeben durch: 1 n1 ( x, t ) n 2 ( x, t ) n1n 2 ( x, t ) 2 iEn1t i En 2 En1 t 1 n1n 2 ( x, t ) e n1 ( x) e n 2 ( x) 2 • Die zeitabhängige relative Phase hängt vom Energieunterschied En2-En1 ab. Sektion10.6