4R7775E 11. Jahrg., Heft 1O, Oktober 1970 Physikalische Medizin und Rehabilitation Inhaltsverzeichnis Kongresse anderer Gesellschaften Heilbäderund Kurorte berichten Wissenswertes für den Leser . K. Zicha, Die aktive Bewegungstherapie bei Spondyl arthritis ankylopoetica . . . G. Köhler, Typische Sportunfallverletzungen beim Lauf, Hoch-, Weit-, Drei- und Stabhochsprung W. Preusser, Manuelle Therapie rheumatischer Erkrankungen Theo-Heptylon in der Therapie der hypotonen Kreislaufstörung unter NeuroleptikaBehandlung gegen Alterserkrankungen GERIATRICUM-SCH WARZHAUPT lurch sinnvolle Orale Procain-Therapie Katalysator-Haematoporphyrin-Kombination ei allgemeiner Erschöpfung, Ermattung, Depression, Konzentrations- und Geächtnisschwäche, Altersbeschwerden, Altersdemenz, Arteriosklerose, Arthritis, x täglich 1 Kapsel K. H. 3, mindestens 3—5 Monate. K. H. 3 ist bestverträglich ohne Nebenerscheinungen. 30 Kapseln K. H. 3 DM 10,40 - 150 Kapseln K. H. 3 DM 42,65 Literatur und Muster auf Anfrage - Nicht allgemein kassenüblich II Hl IV 197 200 203 206 K. A. Rosenkranz, Neuere Erkenntnisse bei der Therapie von Herzrhythmusstörungen . 207 M. Marshall, Indikationen, Kontraindikationen und Dosierung der ß-Rezeptorenblocker . . 213 Intensain Card-Instenon® H.-F. Voss, Rocain-Therapie zur Revitalisierung . . . . M. Heide, Untersuchungen zur Wirksamkeit balneotherapeutischer Anwendungen innerhalb einer Kneippkur . . . . 214 216 Referate 221 Buchbesprechungen 217 218 . . . . 221 ML Verlag GmbH. 311 Uelzen Postfach 120/140, Tel. (0581) 7021 Uelzen 4R7775E I Pn y sM ed.u.Reh7| das naturreine BienensekretFermentsystem AP1SERLM Gelee Royale ohne Zugabe fremder Stoffe, standardisiert und stabilisiert im natürlichen Artmilieu. DE BELVEFER Es stehen folgende Präparate zur Verfügung: Kliniker und Praktiker verwenden APISERUM erfolgreich bei Stoffwechselstörungen — Leistungsabfall ihrer Patienten — zur Hebung des Allgemeinbefindens in der Rekonvaleszenz. APISERUM das Mittel der Wahl in der Geriatrie, die Hilfe des Arztes in der Rehabilitation. APISERUM Trinkampullen BI-APISERUM Trinkampullen Haemo-GERAL, pro injectione Haemo-GERAL, lingual dragees Für Kinder: APISERUM-spezial, Trinkampullert, bei Entwicklungsstörungen. Bitte schreiben Sie um Literatur und Proben: - LEINBERGER & CO., 8 2 6 6 LAUFN-MAYERHOFEN/OBB. L'KBOC—, Kongresse anderer Gesellschaften XIV. BADEN-BADENER HERBSTTAGUNG FÜR BALNEOLOGIE UND PHYSIKALISCHE THERAPIE vom 21. bis 24. Oktober 1970 PROGRAMM Mittwoch, 21. Oktober 1970 ab 15 Uhr Besichtigung des Friedrichsbades und des Staatlichen Rheumakrankenhauses „Landesbad" Donnerstag, 22. Oktober 1970, 9-12.30 Uhr: Begrüßung der Teilnehmer durch Kurdirektor Dr. Meier to Bernd und Dr. med. W. Hess. Vorsitzender: Dr. med. W. Hess Grundsatzreferate: Prof. Dr. K. Lange Andersen, Oslo „Physilogische Aspekte bei Anpassung an körperliches Training" Prof. Dr. K. Golenhofen, Marburg „Neuere Aspekte zur Thermoregutation" Prof. Dr. H. Drexel, München „Grundlagen der Thermotherapie" Anschließend Diskussion Freitag, 23. Oktober 1970 Vorsitzender: Priv.-Doz. Dr. M. Franke Hauptthema: Notfallsituationen am Kurort Prof. Dr. H. H. Marx, Stuttgart: „Moderne Asthma-Therapie" Prof. Dr. H. Sauer, Bad Oeynhausen: „Erkennung und Behandlung von Stoffwechselentgleisungen bei Diabetes mellitus" Priv.-Doz. Dr. F. Dürr, Tübingen: „Die Schocktherapie" Priv.-Doz. Dr. D. Voss, Marburg: „Die Streptokinasebehandlung des Myokardinfarktes" Anschließend Diskussion Samstag, 24. Oktober 1970 Vorsitzender: Dr. L. Albert Hauptthema: Spezielle Themen der physikalischen Medizin Prof. Dr. W. Dölle, Marburg: „Grundlagen der Pharmakotherapie bei Lebererkrankungen" Dr. W. Boecker, Bad Mergentheim: „Die balneo-physikalische Behandlung von Lebererkrankungen" Prof. Dr. F. H. Franken, Wuppertal: „Die Grundlagen der diätetischen Behandlung bei Lebererkrankungen " Priv.-Doz. Dr. H. P. Harlfinger, Wehnen (Oldenburg): „Bewegungstherapie mit psychisch Kranken" Anschließend Diskussion Tagungsort: Kongreßhaus Baden-Baden Anmeldung: Geschäftsstelle des Fortbildungskurses: Bäder- und Kurverwaltung Kongreßabteilung 757 Baden-Baden, Augustaplatz 8 Teilnehmerkarten: durch die Geschäftsstelle und am Eingang des Saales, Preis 25,— DM Unterkunft: Zimmerbestellung durch die Kurdirektion, 757 Baden- Baden, Augustaplatz 8, Telefon (07221) 275227 Kongreß über Tabakgefahren und Nichtraucherschutz 30. und 31. Oktober 1970 im Kneipp-Heilbad Laasphe/Sauerland In enger Zusammenarbeit mit seinem Wissenschaftlichen Beirat ist der Kneipp-Bund e. V. in den letzten Monaten mit 2 Publikationen „Manifest Nichtraucherschutz" und Flugblatt zum gleichen Thema an die Öffentlichkeit getreten. Auf Grund der Resonanz, die die Aktivität des KneippBundes auf diesem Gebiete bei gleichgesinnten Verbänden, Vereinen und Einzelpersonen gefunden hat, findet am 30. und 31. Oktober 1970 im Kneipp-Heilbad Laasphe im Sauerland ein Kongreß über „Tabakgefahren und Nichtraucherschutz" statt. Die älteste Herzsalbe, aber allen neuzeitlichen Forderungen entsprechend O. P. Tube zu 30 g Namhafte Fachleute, u. a. Prof. Dr. Dres. h. c. Haüermann, Kiel, Prof. Dr. Oettel, Ludwigshafen, Prof. Dr. Matzker, Köln, Landesmedizinaldirektor Dr. Mensen, Bad Rothenfelde, Dozent Dr. Portheine, Nordhom werden sich in Referaten zu verschiedenen Aspekten des Themenkreises äußern. Im Rahmen eines Podiumgespräches, zu dem sich Kliniker, Praktiker, Politiker, Journalisten und Pädagogen bereit gefunden haben, wird allen Tsilnehmern Gelegenheit zu Dtekussionsbemerkungen und Fragestellungen gegeben. Das Programm kann in gewünschter Zahl angefordert werden. Anfragen und Anmeldungen erbittet der KNEIPP-BUND e. V. Geschäftsstelle 3 Hannover Am Karl-Peters-Platz 17, Telefon (0511) 884fi4Q Heilbäder und Kurorte berichten Hoütoffektionen Ultus ventricuU e t o ^ Neues Bewegungsbad in Bad Driburg Im Zuge der Erweiterung der Kureinrichtungen in Bad Driburg wird ein neues Bewegungsbad gebaut. Dazu kommen Sauna und Einrichtungen für komplette Kneipp-Anwendungen. In Bad Driburg hofft man, im Frühjahr 1971 alles betriebsfertig zu haben. - DBV Bad Nenndorf erhält ein Thermal-Sole-Hallenbad Nach umfangreichen Vorplanungen erhält jetzt auch Bad Nenndorf ein Thermal-Sole-Hallenbad. Damit werden die therapeutischen Anlagen dieses niedersächsischen Staatsbades wiederum wesentlich erweitert. Die Anlage in zeitgemäßer Wabenbauweise mit einem 240 qm großen Schwimmbecken sowie mit Gymnastik- und Massageräumen, mit Liegehalle und -terrasse fügt sich harmonisch in die unmittelbar an den Kurpark angrenzende Umgebung ein. - DBV Bad Rothenfelde baut ein Sole-Hallenwellenbad In Bad Rothenfelde entsteht ein Sole-Hallenwellenbad, das neben dem Schwimmbecken in neuartiger Form eine Sauna, Bewegungsräume, Liegeterrassen, einen Sole-Trinkbrunnen und eine Milchbar enthalten wird. Das neue Bad dient ausschließlich der Bewegungstherapie und damit dem Kurgast zur vorbeugenden Gesunderhaltung und aktiven Genesung. - DBV - Kurgäste im Test Bad Reichenhall will sich während der Hauptsaison 1970 testen lassen — durch die Kurgäste, die auf einem speziell entwickelten Testbogen verschiedene Fragen zu beantworten haben. Erbringen soll die hauseigene Demoskopie der Kurverwaltung vor allem genaue Zahlen über den Altersaufbau der Kurgäste. Es wird vermutet, daß sich in den letzten Jahren die Altersstruktur der Gäste Bad Reichenhalls verschoben hat. In den Test einbezogen wird die Inanspruchnahme der Kureinrichtungen und die Kurgewohnheiten der Bad Reichenhaller Kurgäste, wovon wiederum die Gestaltung der verschiedenen Kurprogramme abhängen wird. Gefragt wird unter anderem auch danach, ob überhaupt und wieviel der Kurgast wandert, welche sonstigen bewegungstherapeutischen Möglichkeiten er wahrnimmt, ob Kurkonzerte, Theateraufführungen oder Modeschauen besucht werden und ob Unterhaltungsveranstaltungen der leichten Muse beliebt sind. „Wie machen Sie Kur?" — auch das interessiert die KurDemoskopen: mit oder ohne ärztliche Betreuung, täglicher Brunnenpromenade und Bädern oder nur prophylaktisch mit viel Ruhe und Bewegung in frischer Luft? Bestellschein Schrifttum und Muster von „Placenta-Suspensata" und „Placenta-Colloidale" erbeten. Persönliche Unterschrift und Stempel des Arztes SCH1/VARZHAUP Phys Schließlich wird danach gefragt, warum sich der Kurgast für Bad Reichenhall entschieden hat (auf Empfehlung von Bekannten, Ärzten oder Reisebüros oder durch Zeitungsartikel und Inserate) und wie er nach Bad ReichenhaU gekommen ist (per Bahn oder mit dem eigenen Wagen) 9 DBV Dr. H. Woltereck Heilklima und Klimakuren Die Gesundheit des Menschen wird weitgehend vom Klima mitbestimmt, das als Folge physikalischer Vorgange, die von der Sonnenbestrahlung der Erde in der Atmosphäre in Gang gesetzt werden, entsteht Schon von alters her suchten gesunde und kranke Menschen Erholung in Heilbadern und heilklimatischen Kurorten. Bei den klimatischen Kuren bedient man sich der Umstimmungen der Körperfunktionen. Sie können bei richtiger Anwendung zur Erholung und Heilung sowie zur Wiederherstellung der natürlichen Abwehrkraite fuhren. Dabei kommt dem Arzt die Aufgabe zu, durch das Dosieren der in Frage kommenden Kurmittel die Reaktion auf die wirksamste Stärke abzustimmen. Ob das nun durch Ernährungskuren, Naturheilverfahren oder andere Metthoden geschieht, ist zunächst eine Frage zweiter Bedeutung. Wenn ein Mensch erholungsbedürftig geworden ist, schlecht schläft, an Appetitlosigkeit leidet und auch sonst „nicht in Ordnung" ist, sollte nicht eine Kur in Betracht gezogen werden, die sich nur nach den Symptomen wie Schlaflosigkeit usw. richtet. Wichtiger sind in diesem Fall klimatherapeutische Maßnahmen, bei denen vor allem die psychische Ansprechbarkeit berücksichtigt wird. Die Heilmittel des Bodens, des Klimas und der Landschaft, wie sie in den vom Deutschen Baderverband herausgegebenen „Grundsätzen für eine zeitgemäße Behandlung in den Heilbädern und Kurorten" zusammengefaßt sind, wirken auf das psychische Verhalten und von dort auf die körperlichen Funktionen. Doch auf welche Weise wirken die verschiedenen Klimakuren'? Wegen der durch die Industrialisierung zunehmenden Luftverschmutzung bietet das Klima am Meer und im Hochgebirge ein immer bedeutsameres Heilklima. Im Fall des Seeklimas sind für uns vornehmlich das Klima der Nordund Ostsee zu nennen. Das Seeklima ist an sich schon ein starkes Heilklima, dessen Anwendung allerdings für geschwächte oder kranke Patienten auf jeden Fall der ärztlichen Kontrolle bedarf. Es wird durch warme und kalte Seebäder, Anwendungen des Meeresschlickes, des Wattenlaufens usw. unterstutzt Ein weiterer Faktor ist der Wind, besonders der aus Richtung des Meeres wehende Seewind, der dem Land staubfreie und salzhaltige Seeluft zuführt Hinzu kommt der Reichtum an Ultraviolettstrahlung und das ständig wechselnde Bild von Meer, Himmel und Landschaft. Das Nordseeklima ist ein erheblich stärkeres „Reizmittel" als das der Ostsee. Der Salzgehalt des Meeres und damit der Luft ist stärker, und es fehlen die schützenden Walder An der Ostsee ist die starke Brandung seltener, daher verringert sich der Hautreiz entsprechend Auch tritt das Schwimmen hier mehr in den Vordergrund. Das Seeklima besitzt ausgezeichnete Heilfaktoren bei Erkrankungen der Luftwege, allergischen Leiden, z. B. Heufieber und manchen Hautkrankheiten. Heilkuren an der See steigern den Appetit, bewirken eine bessere Durchblutung und haben einen günstigen Einfluß auf den Blutdruck und nervöse Herzleiden Kuren im Höhenklima haben sich bei vielen Krankheiten ausgezeichnet bewahrt. Vom heilklimatischen Standpunkt aus ist der wichtigste Faktor des Höhenklimas der mit zunehmender Hohe abnehmende Sauerstoffteildruck. Er fuhrt dazu, daß die Atmung vertieft und vermehrt wird. Nach einiger Zeit nimmt auch die Zahl der roten Blutkörperchen zu. Die Intensität der Ultraviolettstrahlung ist im Winter 3—4mal, im Sommer 1— 2mal so stark wie im Tiefland. Dadurch wird die Bräunung der Haut beschleunigt. Ebenso sind Abkuhlungsgroßen — bedingt durch Wind und thermischen Tagesgang — starke Reizfaktoren Als Entlastungsfaktoren gelten fehlende Schwule und geringer Luftdruck. Die Trockenheit der reinen Gebirgsluft bewirkt eine Abnahme der Hautverdunstung, wodurch sich die Wasserdampfabgabe durch die Lunge vermehrt. Leiden wie akuter und chronischer Bronchialkatarrh bessern sich daher oft wesentlich. Hohenklimakuren sind auch bei Bronchialasthma, Heufieber und Blutarmut angezeigt. Der heilklimatische Wert von Mittelgebirge und Tiefland ist nach anderen Gesichtspunkten zu werten. Hier muß man den einzelnen Ort in seiner Höhenlage, seinen meteorologischen und heilklimatischen Bedingungen beurteilen Das Mittelgebirge bietet hinsichtlich der Strahlungsverhaltnisse ein mildes Reizklima und hinsichtlich der Abkühlungsgröße häufig ein Schonklima. Ihm fehlen spezifische und starke Reize. Die hier anzutreffenden klimatischen Verhältnisse eignen sich gut zur Behandlung der Lungentuberkulose. In ihrer Konstitution geschwächte Kinder genesen häufig schneller im unspezifischen Klima von Flachland und Mittelgebirge als in dem an Reizelementen reichen Seeklima. Dasselbe gilt sowohl für bereits Genesende als auch für abgearbeitete oder an Schlaflosigkeit leidende Menschen Auch Herz- und Gefäßkranke erholen sich in Hohen bis zu 800 m gut. Die Heilbäder und Kurorte in der Bundesrepublik Deutschland liegen in den verschiedenartigsten Klimagebieten von der Meeresküste über das Flachland und die Mittelgebirge bis zum Alpenland. Sie alle bieten für kranke und erholungsbedürftige Menschen zahlreiche Kurmoglichkeiten DBV Paracelsius-Preis 1970/71 Stiftung Franz Mauermann Herr Franz Mauermann, Inhaber der Firma MauermannArzneimittel, Pockmg/Obb., hat eine Stiftung für die Verleihung des Paracelsus-Preises 1970/71 zu Händen der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft zu Salzburg errichtet Zweck der Stiftung des Preises ist es, zur Beschäftigung mit den Werken des Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, anzuregen und zwar sowohl in historischer Beziehung als auch in Beziehung auf die gegenwartige Pharmakognose und Medizin. So soll durch die eingereichten Arbeiten auch die Phytotherapie gefördert und zur Beschäftigung mit ihr angeregt werden Der zur Vergabe gelangende Paracelsus-Preis staffelt sich wie folgt I. Preis 3000,- DM II. Preis 2000,- DM III Preis 1000,— DM Die Themenstellung erfolgt durch einen Ausschuß, der aucn die Bewertung der eingereichten Arbeiten vornimmt. Ihm gehören an 1 Prof Dr. Kurt Goldammer, Marburg, derzeit Präsident der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft (IPG) (SlCh)x MonOkriStall-FMter-QuarZ, 80 Kornstufen 0 ... 50 mm 0, über 25 °/o offene Filterflache für Feinfilter, Speisewasser, Bader, Betriebswasser, dichte Mischungen für verschleißfeste Estriche, Ablaufe, Bunker, Strahlmittel für Großflachen und Anstriche, Buntsand für Dekorputz u Fullspachtel — Schrift 5ß - Tx 63857 - Tel. {09622)342 Valentin BUSCH KG Quarzwerk, D-8454 Schnaittenbach, Postfach 28 2. Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Braunschweig, derzeit Präsident der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie (!GGP) 3. Priv.-Dozent Dr. med. habil. Hans Btaun, München 4. Dr. Adolf Martinek, Innsbruck, Institut für Pharmakognosie 5. Fabrikant Franz Mauermann, Pöcking/Obb., als Stifter Das Thema für den Paracelsus-Preis 1970 lautet: Der Herbarius des Paracelsus. Quelle hierzu: Sudhoff, Karl: Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus, Sämtl. Werke, Abt. I (Medizinische, naturwissenschaftliche und philosophische Schriften) Band II, Seiten 3-58. Die eingehende Behandlung mindestens einer Heilpflanze aus dem Herbarius ist erforderlich. Die Arbeiten dürfen noch nicht veröffentlicht sein und bis zur Preisverleihung nicht veröffentlicht werden. Die Arbeiten müssen bis zum 1. Juli 1971 an das Generalsekretariat der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft, A-5020 Salzburg, Rathaus, !. Stock, z. Hd. von Prof. Dr. S. Domandl, eingereicht sein. Die Arbeiten sind in dreifacher Ausfertigung vorzulegen. Die Bewertung der eingereichten Arbeiten nimmt der oben genannte Ausschuß vor. Die Verteilung der Preise erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges. Die offizielle Bekanntgabe der Preisträger und die Überreichung der Preise für 1970/71 soll beim Paracelsus-Kongreß im September 1971 erfolgen. Die mit dem I. Preis ausgezeichnete Arbeit wird in der Reihe „Salzburger Beiträge zur Paracelsus-Forschung" publiziert, falls nicht gewichtige Gründe für eine Publizierung an anderer Stelle sprechen. Die Publikation der übrigen PreisArbeiten soll im Einvernehmen mit der IPG erfolgen. Internationale Paracelsus-Gesellschaft Der Generalsekretär Prof. Dr. S. Domandl Gleichberechtigung in der Krebsvorsorge Bayern will die kostenlose Prostata- und Mastdarmuntersuchung einführen Noch immer kommt die Diagnose „Krebs im fortgeschrittenen Stadium" häufig einem Todesurteil gleich. Trotz der gewaltigen Fortschritte der letzten Jahre muß auch heute die Medizin vor dieser Krankheit meistens kapitulieren; eine Heilung ist so gut wie ausgeschlossen. Mit Medikamenten läßt sich das Wachstum der Tumorzellen zwar verlangsamen, aber auch die gesunden Organe werden dabei geschädigt. Und nicht selten bedeutet ein baldiger Tod für die Kranken eine Erlösung. Ein tragischer Trugschluß wäre es nun freilich, sich damit abzufinden. Denn Krebs ist heute grundsätzlich heilbar, allerdings nur, wenn er im Anfangsstadium entdeckt und gleich konsequent behandelt wird. Diese Tatsache ist in letzter Zeit so eindeutig belegt worden, daß nun die 14 Ersatzkassen für Angestellte und Arbeiter in der Bundesrepublik die Krebsvorsorgeuntersuchungen in ihren Leistungskatalog aufnehmen wollen. Endlich — hört man dazu von Seiten der Ärzteschaft, die jede Verschleppung dieses Beschlusses als unverantwortlich ansieht. Und zwar mit gutem Grunde: Schon seit mehreren Jahren gibt es für Frauen einen Test, der den Gebärmutterkrebs mit einer Treffsicherheit von über 90 Prozent aufdecken kann. Noch in diesem Jahr soll in Bayern in punkto Krebsvorsorge die Gleichberechtigung eingeführt werden. Arbeitsund Sozialminister Dr. Fritz Pirkl hat mit den Kassen Verhandlungen aufgenommen, um auch die Untersuchung auf den Krebs der Vorsteherdrüse (Prostata) und des Mastdarmes beim Mann als Pflichtleistung der Kassen durchzusetzen. Er folgt damit einer Empfehlung der Bundesärzte- kammer, die auf dem 72. Deutschen Ärztetag ausgearbeitet wurde. Der Leiter der Urologischen Universitätsklinik in Homburg/ Saar, Professor Alken, lieferte dazu überzeugendes Zahlenmaterial: „Erkrankungen der Vorsteherdrüse sind nach Herz-Kreislaufschäden die häufigsten Erkrankungen des älteren Mannes; jeder 5. Mann im Alter von 50 bis 70 Jahren muß mit einer Prostata-Vergrößerung rechnen, die medikamentös oder operativ behandelt werden muß; jeder zehnte Mann zwischen 50 und 70 Jahren ist Träger eines ruhenden Prostata-Krebses, der in einem hohen Prozentsatz aus der Ruhephase in ein bösartiges Wachstum übergehen kann; nach dem Lungenkrebs steht der Prostatakrebs an zweiter Stelle der Krebssterblichkeit des Mannes." Auch der bayerische Arbeitsminister argumentierte mit der Statistik: „Die Dringlichkeit dieser gesundheitspolitischen Maßnahme geht daraus hervor, daß allein in Bayern jährlich über 900 Männer an einem Krebs der Vorsteherdrüse und über 650 an Mastdarmkrebs sterben. Vieler dieser Männer könnten vor diesem Schicksal bewahrt werden, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und damit ein Weg zu einer optimalen Behandlung geebnet würde. Schon beim Auftreten der ersten Beschwerden kommt in den meisten Fällen eine erfolgversprechende Therapie zu spät." Die praktische Konsequenz: Kostenlose Krebsvorsorgeuntersuchung für alle Männer vom 50. Lebensjahr an. Freilich: So naheliegend die Forderungen der Mediziner und auch einzelner Politiker sind, für die gesetzlichen Krankenkassen scheinen noch erhebliche Bedenken zu bestehen, Bedenken finanzieller Art natürlich. Bleibt als nur die Hoffnung, daß sich die Krankenkassen möglichst schnell zur Übernahme der Kosten für die Krebstests entschließen. Jochen AUMILLER Zuckeraustauschstoffe für Diabetiker Dr. med. Peter Hiron (efg) „Nur Diät muß er essen". Das hört sich an, als sei es kaum mehr als eine kleine Unbequemlichkeit. Für manchen Betroffenen aber ist es eine arge Last, auch wenn er nicht alle Tage davon spricht. Von 500 Diabetikern z. B., denen der Arzt den Genuß von Zucker verbieten muß, gab die große Mehrzahl, nämlich 416, bei einer Befragung an, daß es ihnen doch sehr schwer fällt, ständig auf den Geschmack „süß" zu verzichten. Prof. Mehnert, München, der bei einem Nürnberger Symposium über „Bilanzierte Ernährung" dieses Befragungsergebnis erwähnte, fügte hinzu, daß dieser Verzicht für den Zuckerkranken nicht unabänderlich sei, weil seine Sehnsucht nach Süße durch Verwendung eines Süßstoffes oder eines sog. Zuckeraustauschstoffes gestillt werden kann. Zuckeraustauschstoffe (Fructose, Sorbit und — voraussichtlich demnächst im Handel erhältlich — Xylit) schmecken wie Zucker, werden aber, im Gegensatz zum „richtigen" Zucker, im Organismus unabhängig vom Insulin, an dessen Wirkung beim Diabetiker Mangel herrscht, verwertet. Prof. Mehnert kam es bei diesem Thema vornehmlich darauf an, einen wesentlichen Unterschied zwischen Süßstoff und Zuckeraustauschstoff zu betonen: Der Süßstoff kann halt nur süßen und sonst gar nichts. Ein Zuckeraustauschstoff dagegen nährt zugleich. Er liefert also Kalorien und darf deshalb vom Diabetiker nicht einfach in beliebiger Menge zum Süßen seiner Speisen verwendet werden. Der Patient — oder die liebende Hausfrau, die seine Mahlzeiten diät-vorschriftsmäßig zubereitet — braucht zwar einen Zuckeraustauschstoff nicht dort einzukalkulieren, wo es um Brot- bzw. Zucker-Einheiten geht, die dem Patienten pro Tag erlaubt sind; die verwendete Menge des Zuckeraustauschstoffes muß aber, ihrem Nährwert entsprechend, da berücksichtigt werden, wo der täglichen KalorienZufuhr Grenzen gesetzt sind. Sonst könnte es geschehen, daß die Ernährung des Diabetikers, sozusagen aus Ver- Sanatorium und thoraxchirurgische Ktinik Wehrawald der Bf A 7867 Todtmoos Telefon 07674/202 An der thoraxchirurgischen Klinik und dem Sanatorium Wehrawald (400 Betten) der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte in Todtmoos ist die Stelle einer KRANKENGYMNASTIN speziell für die Klinik zu besetzen. Wir bieten: # Vergütung nach Vergütungsgruppe VI b/Vc MTAngBiA (BAT) # Anstellung im öffentlichen Dienst # 100,— DM monatliche Sonderzulage 0 zusätzliche Altersversorgung 0 geregelte Arbeitszeit 0 Unterkunft in modernem Einzelzimmer IKA-Hydrovibrator GNOM (n. Dr. Weiers) Unterwassermassage Wasservibrationsmassage zur Körperpflege Intensivierung Kneippscher Wasseranwendungen Intensiver und angenehmer Massageeffekt Erweiterung der Indikationen für Unterwassermassage auf empfindliche Personen, die den harten Druckstrahl nicht vertragen. Das Gerät kann an jedes Leitungssystem angeschlossen werden. Prospekte und Erfahrungsberichte auf Wunsch. • • • Verpflegung zu günstigen Bedingungen sonstige soziale Leistungen Fahrkostenerstattung für die Vorstellungsreise (nach Aufforderung) und Einstellungsreise nach dem Bundesreisekostengesetz. Der Kurort Todtmoos, ca. 860 m hoch in einem schönen Hochtal gelegen, hat ideales Wander- und Skigebiet, nahe der schweizer Grenze. Basel und Freiburg/Brsg. sind günstig zu erreichen. Bewerbungen bitten wir zu richten an den leitenden Arzt des Sanatoriums und der thoraxchirurgischen Klinik Wehrawald Telefon (07674) 202. 7867 Todtmoos (Schwarzwald), IKA-WERK Janke & Kunkel KG • 7813 Stauten i. Br. • Tel. (07633) 5294 sehen, zu kalorienreich ausfällt und er deshalb an Körpergewicht zunimmt. Und das sollte er ja auf jeden Fall vermeiden, hat ihm der Arzt gesagt. Kneipp-Preis Der Chef des Kneipp-Heilmittel-Werkes, Apotheker L. Leusser, hat einen mit 5000,— DM dotierten Preis für eine wertvolle wissenschaftliche Arbeit aus dem Gebiet der KneippTherapie gestiftet. Der Preis soll jährlich zur Verteilung kommen. Die Kneipp-Therapie umfaßt: 1. Hydro-Therapie 2. Bewegungs-Therapie 3. Phyto-Therapie 4. Diätetik 5. Ordnungs-Therapie Es können in sich abgeschlossene Manuskripte oder auch schon publizierte Arbeiten, die nicht älter als 2 Jahre sind, in zweifacher Ausfertigung an das KNEIPP-HEILMITTEL-WERK 87 Würzburg 2 Postfach 1172 eingereicht werden. Einsendeschluß ist der 1. Februar 1971. Die Preisverleihung findet erstmalig anläßlich des 150. Geburtstages von Sebastian Kneipp im Sommer 1971 in Bad Wörishofen statt. Über die jährliche Zuteilung des Preises, die außerhalb des Rechtsweges erfolgt, wird durch ©in Gremium von Wissenschaftern entschieden, unter Führung von: Professor Dr. H. Drexel, Rieder-Institut der Universität, München; Professor Dr. E. Graf, Pharmazeutisches Institut der Universität Tübingen; Dr. W. Brüggemann, Facharzt für innere Krankheiten; Dozent Dr. Ammon, Pharmakologisches Institut Erlangen. anabol-loges Anabolicum auf Vitamin - E- Basis 20, 60, 100 Kapseln Sehr verehrter Leser, leider war es uns in diesem Jahr nicht mehr möglich, den seit Jahren bestehenden Abonnementspreis zu halten. Die ständig steigenden Kosten im graphischen Gewerbe zwingen uns dazu, den Bezugspreis ab 1. Januar 1971 auf 48,— DM jährlich zu erhöhen. Das Einzelheft kostet nunmehr 5,— DM. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis und hoffen, daß wir Sie auch weiterhin beliefern dürfen. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH 1 ^ hemmt Eiweißabbau fördert die Durchblutung, bei <x\\g. Oewebsschwäche, insbes. Bandscheibenschaden u„d Abnutzungserschemungen 11. Jahrgang Heft 10 Oktober 1970 Schriitleitung: H. Haterkamp Physikalische Medizin und Rehabilitation Zeitschrift für allgemeine und spezielle Medizin Wissenschaftlicher Beirat: K. Albrecht (Undenhelm) - H. Bialonski (Bad Godesberg) - N. Breidenbach (Stuttgart) - H. Fleischhacker (Wien) - K. Franke (Bad Lauterberg) — P. Frick (Mainz) — W. Groh (Bad Dürrheim) — H. G. Güttner (Dresden) — H. Harmsen (Hamburg) — R. G. Heyer (Nußdorf/Inn) — M. Hochrein (Ludwigshafen/Rh.) — A. Hoff (Bad Wörishoien) - W. Huneke (Stuttgart) - K. H. Kahlert (Bad Salzuflen) - K. Kötschau (Schloßberg) H. Kolb (Wetzlar) — H. Krauss (Berlin-Buch) — W. Küster (Magdeburg) — H. Lampert (Bad Homburg) — R. v. Leitner (Berlin) — H. Mommsen (Frankfurt/M.) — W. v. Nathusius (Hirzenhain/Oberhessen) - G. W. Parade (Neustadt/Weinstraße) — H. Paul (Linz) - A. Pischinger (Wien) H. P. Rusch (Frankfurt) — H. Seyfarth (Rostock) — W. Schauwecker (Bensheim) — E. G. Schenck (Aachen) — F. X. Schober (Münchberg) — H. Schoeler (Karlsruhe) - H. Storck (Endbach) - H. Tiegel (Haibergmoos) - R. Voll (Plochingen) - H. F. Voss (Heidenheim/Brenz) - H. L. Walb (Homburg) - R. F. Weiß (Marstetten-Aitrach) - Graf Wittgenstein (München) - Kh. Woeber (Aachen) — W. Zabel (Berchtesgaden). Aus der Klinik für manuelle Therapie e. V., Hamm, Chefarzt Dr. med. Gutmann Die aktive Bewegungstherapie bei Spondylarthritis ankylopoetica Das objektive Symptom dieser Krankheit ist ein fortschreitender Verlust der Beweglichkeit der Wirbelsäule. Es gibt hier nicht wie z. B. nach einer Verletzung des Bewegungssystems einen plötzlichen Verlust der Bewegungsfunktion. Der Verlust der Beweglichkeit wird verursacht: 1. durch Schmerzen, 2. durch Reflex-Kontrakturen der Muskulatur, 3. durch anatomische Veränderungen {Kalzifikation der Bänder, Ankylosen der Vertebral-Gelenke). Für die Rehabilitation ist es wesentlich, bei der Aufstellung des Rehabilitationsplanes zu berücksichtigen, welche der oben genannten Ursachen den Bewegungsverlust hervorgerufen haben. Der Verlust der Beweglichkeit steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Veränderung im Röntgenbild. Er ist meist ausgeprägter, als es das Röntgenbild zeigt, weil er in erster Linie durch die Kontrakturen auf Grund entzündeter Gelenke, die im Röntgenbild noch normal erscheinen, verursacht wird. Knöcherne Ankylosen und Bänder-Kalzifikationen bedeuten die klinische Starre des betroffenen Segmentes. Diesen Umstand muß der Therapeut stets in Betracht ziehen. Bei der Spondylarthritis ankylopoetica haben sich Gruppenübungen bewährt. Eine Gruppe sollte nicht mehr als 6 bis 7 Patienten umfassen. Die Gruppe muß dem Stadium und dem Entzündungsprozeß entsprechend zusammengesetzt sein. Soweit es sich um ambulante Patienten handelt, sollten sie alle 10 bis 14 Tage in Gruppen üben. Außerdem müssen die Patienten zu Hause täglich individuelle Übungen machen. Diese Übungen werden dem Patienten von den Krankengymnasten nach dem jeweiligen individuellen Zustand verordnet und sollten während der Gruppenübungen von Zeit zu Zeit überprüft werden. Grundlegende Übungen bei Spondylarthritis ankylopoetica sind: 1. Richtige Körperhaltung, 2. Atemübungen, 3. Durchübung der Wirbelsäule und der Hüft- und Schultergelenke. Aus anatomischer und physiologischer Sicht legen wir kei- nen Wert auf vollkommene Durchübung des gesamten Bewegungssystems. Es müssen auch nicht alle Bewegungsübungen in jeder Gruppenstunde wiederholt werden (Gleichgewicht, Gewandtheit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer). Wir üben nicht alle Muskelgruppen gleichmäßig durch, selbst wenn sie in das Übungsprogramm eingereiht sind. Die Kurve der Anstrengung kann, entsprechend dem Allgemeinzustand des einzelnen Patienten, steiler oder flacher sein, sie kann rascher oder langsamer absinken. Der Höhepunkt der Kurve kann in jedem Abschnitt der Übungsstunde liegen, am Anfang oder sogar erst am Schluß. Die Gruppenübung ist in drei Abschnitte gegliedert: 1. Anstieg — Durchübung Mit der Durchübung erfüllen wir hauptsächlich die Forderung nach allgemeiner Lockerung des Körpers. Die Übungen gehen von langsamerem in ein schnelleres Tempo über, um die Atembreite zu vertiefen, denn am Anfang der Behandlung werden wir meistens sehr bald eine Hyperventilation schon nach einigen Übungen feststellen. Die Atemübungen müssen bei Spondylarthritis ankylopoetica-Kranken mehr das thorakale als das abdominale Gebiet beeinflussen. In jede Übungsstunde sollten mehrmals Atemübungen eingeflochten werden. Die Patienten lernen das Atmen in verschiedenen Lagen: liegend, sitzend, kniend und auch stehend, in Ruhe, in Bewegung oder an Geräten. 2. Hauptteil - Höhepunkt In den Hauptteil der Stunde fällt die Beachtung der Körperstatik. Die Statik ist ebenso wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die Mobilisation. Das Liegen ist die Ausgangslage für die krankengymnastische Behandlung, da dadurch die größte Muskellockerung erreicht wird. Hier lernen die Patienten, durch Innervation einzelner Muskelgruppen eine falsche Haltung zu korrigieren. Es ist wesentlich, daß wir bereits im Anfangsstadium der Erkrankung — auch wenn die Diagnose röntgenologisch noch nicht nachweisbar, sondern nur klinisch feststellbar ist — unsere volle Aufmerksamkeit vor aliem jenen Muskeln widmen, die mit Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden, sobald sich die kinetischen und statischen Beziehungen der einzelnen Körperteile zueinander verändern. Wir müssen diese Muskeln durch Übungen elastisch erhalten, und zwar hauptsächlich entgegen der Richtung, in der die statisch-dynamischen Einflüsse einwirken. Dies ähnelt z. B. der Prävention von Kontrakturen bei einigen Nervenerkrankungen, nur daß wir bei der Spondylarthritis ankylopoetica durch die entzündlich gereizten Gelenke die Situation komplizierter haben. Es geht bei diesen Patienten nicht um Übung einzelner Muskeln, sondern um die Mobilisation der Wirbelsäule, um den Folgen der Krankheit entgegenzuwirken. Wir lehnen selbst Springen nicht ab, auch wenn manche Autoren wegen der nicht koordinierten Erschütterung der Wirbelsäule dagegen sind. Die Patienten müssen lernen, ihre Füße durch Federung im Sprung-, Knie- und Hüftgelenk gelenkig abzuheben. Sie müssen weiterhin lernen, sich vor den Folgen unverhoffter, heftiger Bewegungen im alltäglichen Leben zu bewahren. Günstig ist beim Oben das breitbeinige Stehen. Es fixiert das Becken und verhindert dadurch die Substitution der Wirbelsäule durch Bewegungen in den Hüftgelenken. 3. Beruhigung — Entspannung Am Ende der Übungsstunde ist möglichst ein Wettspiel anzusetzen, um die Stimmung zu heben und die Vorfreude auf die nächste Stunde zu erhöhen. In den Mittelteil der Stunde legen wir die anstrengendsten und kompliziertesten Übungen. Bei einer Übungszeit von 45 Minuten rechnen wir für jeden Abschnitt ca. 10 Minuten, für den Hauptteil 25 Minuten, für die Entspannung wieder 10 Minuten. Bei kürzerer Übungszeit sind auch die einzelnen Abschnitte kürzer. Einige von den bewährtesten Übungen: Im Stand mit Stab O /IN n II Stab mit gestreckten Armen hinter dem Körper halten; Arme langsam heben, dabei durch die Nase einatmen, Arme fallen lassen, gleichzeitig tief durch den Mund ausatmen (Rumpf bei der Übung nicht beugen). Stab in Rumpfbeuge mit gestreckten Armen halten; Rumpf nach rechts drehen und mit dem Stab die rechte Fußspitze berühren, dann die gleiche Übung nach links ausführen. Im Stand ohne Stab Beine leicht gespreizt, beide Arme seitlich in Schulterhöhe gestreckt; dreimal so weit wie möglich nach hinten federn, dann über Kreuz nach vorn, wieder nach hinten und so fort. M Beine leicht gespreizt, rechter Arm in Schulterhöhe nach rechts gestreckt, linker Arm vor der Brust nach rechts gestreckt, so daß beide Arme parallel stehen. Beide Arme gestreckt nach links schwingen, dabei den Rumpf nur von der Taille ab drehen; das Becken bleibt unbeweglich. II o Füße leicht gespreizt, Fingerspitzen auf Schultergelenke legen, Ellenbogen in Schulterhöhe; Ellenbogen nach vorne und hinten kreisen. Stab mit beiden Händen fassen; Stab mit gestreckten Armen bis über den Kopf heben, dabei einatmen; Stab langsam senken, dabei langsam und tief durch den Mund ausatmen. \1 II Stab mit gestreckten Armen über dem Kopf halten; Seitneigung nach beiden Seiten. MW Stab mit gestreckten Armen über dem Kopf halten; beide Ellenbogen senken, so daß der Stab die Schulterblätter berührt. Stab mit gestreckten Armen über dem Kopf halten, dann Rumpfkreisen in größtmöglichem Radius. r\ Beine leicht gespreizt, Arme seitlich in Schulterhöhe; Rumpf vorbeugen, Rotation des Rumpfes nach links und rechts so weit wie möglich. I) Beine gespreizt, Rumpf leicht nach vorn gebeugt, Arme hängen entspannt; Rumpf nach unten federn, Arme dabei leicht kreisen las- Beine leicht gespreizt, Arme über dem Kopf gestreckt, die Fingerspitzen sind ineinandergelegt; Fingerspitzen zur rechten Fußspitze führen, dabei durch den Mund ausatmen, in Ausgangsstellung zurückgehen, dabei durch die Nase einatmen; die gleiche Übung nach links wiederholen. Rückenlage Im Knien Beide Arme über dem Kopf gestreckt, Füße geschlossen; gleichzeitig Arme und Beine heben, bis sie sich berühren. Beide Arme gestreckt über dem Kopf zusammenführen; Fingerspitzen verflechten; nach links und rechts seitneigen. Hände auf die Beckenknochen stützen, wechselnd seitneigen, dabei beim Abwärtsneigen ausatmen, beim Hochgehen einatmen. Arme parallel zur Zimmerdecke strecken, Rumpf mit gestreckten Armen nach links und rechts rollen. Die Arme sollen jedesmal den Fußboden berühren. I II Hände auf die Schlüsselbeine legen, gegen den Widerstand der Handflächen durch die Nase einatmen, langsam und tief durch den Mund ausatmen (Hände üben auch beim Ausatmen Druck auf das Schlüsselbein aus). Auf Hände stützen, Arme dabei gestreckt, Ober- und Unterschenkel geschlossen; linken Arm gleichzeitig mit rechtem Bein parallel zur Erde heben und wieder senken. Die gleiche Übung umgekehrt. Auf Hände stützen, „Katzenbuckel" eriwirbelsäule. Übung einige Male wiederholen. i n c i e r Lenci Rechter Arm gestreckt nach hinten parallel zum Kopf, linker Arm gestreckt neben dem linken Oberschenkel; beide Arme in Gegenbewegung schwingen. Bauchlage Arme und Beine gestreckt, gleichzeitig Arme und Beine rieben u. senken (die Waage). Beine angewinkelt, dabei Knie gespreizt und Füße voneinander entfernt; das rechte Knie bis zur linken Ferse führen und umgekehrt. Mit beiden Händen die Füße fassen, loslassen; Unterschenkel zurück zum Boden, entspannen. Übung mehrere Male wiederholen. Arme gestreckt über dem Kopf, Beine gestreckt; Körper strecken und dehnen, dabei einatmen; Arme langsam auf die Oberschenkel führen, dabei stoßweise dreimal ausatmen, entspannen. Arme seitlich gespreizt, Arme heben, dabei Kopf und Brustkorb nach rückwärts beugen. Seitenlage •v^ In rechter Seiten läge rechten \ Arm unter dem Kopf angewinf>\ kelt, gestreckter linker Arm liegt . ^ *^mmm """*^ 1 m i t d e r Handfläche zum Ab^r/ ^ "•• ^ / ' stützen auf dem Boden; linkes y / Bein liegt auf dem rechten Bein; •*' linkes Bein langsam nach vorn und hinten schwingen. Die gleiche Übung in linker Seitenlage. O Seitenlage wie oben linkes Bein kreisen lassen, einmal nach vorn, einmal nach hinten, in wiederholter Reihenfolge. Die gleiche Übung in linker Seitenlage. Seitenlage wie oben den linken Arm mit gleichzeitigem stufenweisen Einatmen langsam über den Kopf führen, ausatmen, dabei den Arm zum Oberschenkel zurückführen. Die gleiche Übung in linker Seitenlage. Im Sitzen (Die Füße sollen zwecks besserer Stabilität leicht auseinandergestellt sein.) Hände auf dem Boden hinter »dem Gesäß abstützen, Beine gestreckt. Beide Beine gestreckt nach links schwingen, anwinkeln, strecken, nach rechts schwingen, anwinkeln, strecken, nach links schwingen und so fort. Das gestreckte linke Bein so weit wie möglich zur Seite führen, dann über das rechte Bein so weit wie möglich \ kreuzen und zurück in Grundhaltung. Die gleiche Übung mit dem rechten Bein ausführen. Hände zu Fäusten ballen, abwechselnd rechten und linken Arm nach vorn strecken, dann nach oben, nach links, nach rechts. Hände mit gestreckten Armen über dem Kopf falten, mit drei weichen Schwüngen Hände zur Fußspitze führen, Kopf dabei möglichst aufrecht halten. Hände neben dem Körper; Schulter bei gleichzeitigem Einatmen durch die Nase zu den Ohren heben, entspannen und langsam durch den Mund ausatmen. Kopf im Halbkreis nach vorne führen, dabei das Kinn von Schulter zu Schulter führen. Übungen zu zweit Die Übenden sitzen sich gegenüber. Die angewinkelten Beine des einen * Übenden stehen außen neben den ebenfalls angewinkelten Beinen des anderen, die Hände halten einander fest. Bei Rückenlage des einen Übenden beugt sich der andere nach vorn und umgekehrt. OÖ Die Übenden stehen Rücken an Rükken, die Arme sind in den Ellenbogen ineinander verhakt; abwechselnd seitneigen, vorbeugen, rückwärts beugen. Die Übenden stehen Rücken an Rücken, die OIO Hände fassen einander; die Hände gestreckt bis über den Kopf nach oben führen, langsam wieder senken. Rückenlage, Hände hinter den Kopf. Die Übenden drücken sich abwechselnd federnd die Ellenbogen zur Erde. Die aktive Bewegungstherapie ist ein Teil der komplexen Rehabilitation. Diese Therapie bildet einen geschlossenen Ring im Sinne der kinetischen Kette nach Payr. Sie kann nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn wir sie in den schmerzfreien Etappen der Krankheit anwenden, zu denen wir hauptsächlich durch gezielte gegenentzündliche Therapie oder andere Methoden gelangen, welche die schmerzhafte Kette (nach Payr) unterbrechen. Literatur bei dem Verfasser. Anschrift des Verfassers: Dr. med. KAREL ZICHA, 47 Hamm, Ostenallee 83. Typische Sportunfallverletzungen beim Lauf, Hoch-, Weit-, Drei- und Stabhochsprung Die Zahl der Sportverletzungen wächst von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund auch müssen wir, als Sportmediziner, bestrebt sein, uns mit diesen Sportverletzungen der einzelnen Sportarten auseinanderzusetzen. Aufgabe meines Vortrages soll sein, über die angeführten Sportverletzungen, speziell bei den Sprungarten, zu referieren. Zu den Laufverletzungen ist zu erwähnen, daß die Belastung des Fußes bei den einzelnen Strecken eine verschiedene ist. Beim Kurzstreckenlauf berührt der Fuß beim Aufsetzen mit dem kleinen Zehenballen den Boden zuerst, um dann über die große Zehe abzurollen. Es wird nur der Vorderfuß belastet. Durch Nagelschuhe wird die Greiffähigkeit des Fußes erhöht und damit eine stärkere Zugwirkung vom Fuß über die Streckmuskeln auf den Körper übertragen. Überanstrengungserscheinungen machen sich infolgedessen in der vorderen Schienbeinmuskulatuv bemerkbar, vor allem kommt es zu Reizungen am periostalen Ansatz dieser Muskeln an der vorderen Schienbeinkante. Schmerzhaftigkeit und teigige Schwellungen sind die Zeichen einer frischen Periostitis. Wird trotzdem weitertrainiert, so kommt es zu Kalkablagerungen an der gereizten Stelle, zur Periostitis ossificans. Sie ist als kammartige Auflagerung im Röntgenbild zu erkennen und als Ausheilungszustand aufzufassen. Ich sehe sie als eine Anpassung an die vermehrte Leistung an. Der Körper ist genötigt, das stärkste Gewebe (Knochen) anzubauen, um dem übermäßigen Bewegungsreiz zu begegnen. Bei den Mittelstrecken wird der Fuß schon mehr mit der Außenkante aufgesetzt, rolit also bis zum Abdruck mit der Großzehe ab. Beuge- und Streckbewegungen werden in stärkerem Maße ausgeführt, auch die Rotation ist ausgesprochener. Die Periostreizungen treten deshalb bei den Mittelstreckenläufern häufiger und stärker auf. Der Langstreckenläufer setzt seinen Fuß noch mehr mit der Außenkante auf, um von der Ferse her über die Zehengrundgelenke zur Großzehe abzurollen. Die Bewegung geschieht langsamer und mit weniger Kraft. Bei allen Laufstrecken kommt es neben den genannten Periostitiden zu Überanstrengungserscheinungen in der Wadenmuskulatur. Befallen ist besonders der Übergang des Muskels in die Achillessehne, da dort auf dem kleinsten Querschnitt die größte Krafteinwirkung erfolgt. Typische Verletzungen beim Laufen treten an den Muskeln auf. Sie entstehen dadurch, daß der Muskel „nicht auf die Leistung gefaßt" war, zum Beispiel bei plötzlichen Bewegungen oder beim Sturz. Für die Art der Verletzung spielt das Alter der Sportler eine Rolle. Ältere Menschen neigen zu Rissen am Übergang des Muskels in die Sehne. Bei Jugendlichen lösen sich vielfach die noch nicht verknöcherten Apophysenansätze ab. Muskeleinrisse treten beim Kurz- und Mittelstreckenläufer vorwiegend an der Rückseite des Oberschenkels auf. Der M. biceps femoris und semimembranosus reißen im untersten Drittel, seltener in der Mitte, ein. An zweiter Stelle stehen die Wadenmuskeln, vorwiegend am Übergang von Muskelgewebe in die Achillessehne. Die häufigste Ursache ist der plötzliche Start oder die Schrittvergrößerung vor dem Ziel. Als dritte RißsteJJe kommen die Kreuzungen großer Muskeln in Frage. Pirker nimmt an, daß zum Beispiel bei gleichzeitiger Anspannung des m. glutaeus maximus und der Beuger am Oberschenkel die letzteren schlecht durchblutet sind und leichter reißen. Gegenüber dem Kurz- und Mittelstreckenläufer findet man echte Muskelrisse oder -einrisse beim Langstreckenlauf seltener. Neben der plötzlichen Anstrengung ist die mangelhafte Durchblutung bei ungenügender Aufwärmung Ursache für das Zustandekommen der Muskelverletzungen. Aufwärmen vor dem Start durch Warmlaufen und Lockern der Muskulatur erhöht die Leistungsfähigkeit und beugt Verletzungen vor. Ein weiterer Faktor für die Entstehung von Muskelrissen und Verletzungen ist mangelhafte Koordination bei Übermüdung. Auch persönliche Indispositionen, z. B. bei Infekten oder bei Witterungsumschlägen, begünstigt das Auftreten von Verletzungen. Die Diagnose des Muskelrisses ist durch die harte schmerzhafte Stelle im Muskelgewebe gegeben, die sich auch bei erschlafften Muskeln nicht verändern. Bei tieferen Einrissen wird eine Lücke zwischen den Randwülsten des Risses bei Muskelkontraktion fühlbar. Der Bluterguß wird am nächsten Tage als subkutane Verfärbung sichtbar und liegt meistens tiefer als die Einrißstelle. Muskelhärten. Außer den Verletzungen kommen beim Sport schmerzhafte Muskelhärten (Myogelosen) vor. Sie stellen unnatürliche Quellungszustände der Muskulatur dar. Beim Laufen oder Sprung können sie so plötzlich auftreten, daß sie einen Muskelriß vortäuschen und der Sportler vom Platz getragen werden muß. Nach kurzer Zeit gehen die Beschwerden zurück, so daß der Sportler versucht, am selben Tage wieder zu starten. Fehlende Lückenbildung, nicht sichtbare Blutung, Zurückgehen der Schmerzen unter Hitze und Massage sprechen für Muskelhärte und gegen Riß. Die Muskelhärten treten besonders am Übergang des Muskels in die Sehnen auf, da dort bei stärkster Belastung die Durchblutung ungünstig ist. Auch die Ansatzstelle an der Knochenhaut kann befallen sein (schmerzhafte Knochenhautentzündungen). Teigige Schwellungen der Knochenhaut an der Innenseite der Schienbeine ist bei Läufern ein Beispiel. Es gibt verschiedene Formen von Muskelhärten, deren Unterscheidung wegen der unterschiedlichen Behandlung wichtig ist. In den Gelosen ist das Gewebe in seiner kolloidchemischen Struktur verändert und das elektrische Potential herabgesetzt. Hier ist sowohl der Stoffwechsel der Zeile als auch das elektrische Gefälle gestört. Beim Hartspann wird die Muskelhärte reflektorisch ausgelöst. Im Gegensatz zur Gelose verschwindet sie in der Narkose. Sensible Reizungen führen zu Spannungsveränderungen der Muskulatur und schaffen die Vorbedingung zur Verletzung. Oft lösen mehrere Faktoren die krankhaften Schmerzen aus. Durchblutungsstörungen und Venenkrämpfe können ähnliche Beschwerden hervorrufen, sind aber beim Sportler selten. Oft findet man um die Gelosen herum einen reflektorischen Hartspann. Zur Behandlung der Gelosen eignet sich nach Kohirausch eine harte durchgreifende Massage, wie sie durch die Finnen bekannt geworden ist. Lange empfiehlt die Verreibung der Härten durch Holzstäbchen. Der Hartspann verlangt eine leichte, einfühlende Massage mit Dehn- und Schüttelübungen. Unterwassermassage hat sich bewährt. Durch Aufquellen des Gewebes mit einer Traubenzucker-Novocainlösung oder Einspritzung von Honiglösung mit Novocain (Myo-Melcain) sind beide Formen der Härten oft schnell zu beseitigen. Allgemeine Übermüdung oder Übertraining mit ihrer Herabsetzung der inneren Widerstandskräfte, Ausschwemmung von Krankheitserregern bei chronischen Entzündungsherden sind zu berücksichtigen, ehe man weiteres Training zuläßt. Auch der „Muskelkater" erzeugt durch Stoffwechselablage- rungen, die nicht schnell genug aus dem Muskel entfernt werden, schmerzhafte Härten. Im Gegensatz zu entzündlichen Härten wird nach einer Ruhepause (Nachtruhe) die Verkrampfung der feinsten Muskelgefäße durch erneute sportliche Übungen gelöst, die Stoffwechseischlacken werden ausgeschwemmt, der Muskelkater verschwindet beim Fortsetzen des Trainings am nächsten Tag. Plötzliche Abkühlung der Muskulatur nach Anstrengungen, z. B. kaltes Baden, fördert die Entstehung des Muskelkaters; heiße Bäder und Sauna beseitigen ihn schnell. Risse der Muskeln und Sehnen. Abrisse der Spina iliaca ant. sup. und inf. als Ursprungsstelle des M. sartorius und M. tensor fasciae latae werden mehrfach beschrieben (Turner, Ruppert, Boss). Mitten im Lauf spürt der Sportler einen stechenden Schmerz in der Hüftgegend und bricht zusammen. Bei abgebeugtem Hüftgelenk lassen die Schmerzen nach. An der Spina besteht deutlicher Druckschmerz, oft fühlt man den abgerissenen Knochenteil, der durch Zug nach unten vorgeschoben ist. Der Patient kann stehen, aber das gestreckte Bein nicht vorwärts heben. Ursache für den Abriß ist zu starke Beanspruchung des M. tensor fasciae iatae oder inkoordinierte Kontraktion des M. rectus femorls. Die Muskeln werden übermäßig angespannt, um den Körper vorzureißen, damit er nicht nach hinten überfällt. Auch Abrißfrakturen des Trochanter minor werden bei Wettläufen beobachtet und durch übermäßigen Zug des M. iliopsoas ausgelöst. Die Fraktur entsteht vor dem Fall, wenn der Läufer dem Sturz durch Hochreißen des Beines zu entgehen sucht. Diese Abrißfrakturen werden bei Jugendlichen beobachtet, solange die Wachstumslinien nicht geschlossen sind. Bei Erwachsenen kommt es häufiger zum Einriß am Ansatz des Muskels. Es treten schmerzhafte Härten in der Leistengegend auf, die an einen Leistenbruch denken lassen. Bei einer Verletzuna des Iliopsoas kann der sitzende Patient den Oberschenkel im Hüftgelenk nicht weiter heben (Ludloffsches Symptom). Die Ruptur des Quadriceps kommt meist durch Stürze nach vorn zustande, wenn zur Vermeidung des Sturzes der Körper scharf nach rückwärts geworfen wird. Risse der Achillessehne treten bei jüngeren Leuten beim Spurten auf. Bei älteren werden sie bei normalem Lauftraining beobachtet. Der Läufer hat das Gefühl, als ob ihm jemand von hinten in die Achillessehne getreten ist. Er kann nicht mehr auf den Zehen stehen, in den meisten Fällen bricht er sogar mitten im Lauf zusammen, da er den Fuß nicht mehr abrollen kann. Wenn der Patient den Fuß plantarwärts streckt und man die Sehne abfühlt, ist die Stelle durch eine engumschriebene Druckschmerzhaftigkeit leicht zu finden, evtl. ist eine Lücke in der Sehne zu fühlen. Bei der Naht muß berücksichtigt werden, daß die Sehne noch einige Zentimeter nach oben und nach unten morsch ist. Eine chronische Schädigung der Achillessehne ist die Tendinitis achillae. Bei der traumatischen Form bilden sich schmerzhafte Knoten in der Sehne. Die Verdickungen werden als Sehnenkallus nach partiellen Rupturen aufgefaßt. Die krepitierende Form der Tendinitis entsteht durch Schuhdruck oder bei Überanstrengung. Mit Beginn des Lauftrainings im Frühjahr oder wenn im Körper Infektionsherde vorhanden sind, tritt sie in vermehrtem Maße auf. Sonstige Verletzungen Die Verletzungen durch Stürze beim Laufen führen zu Abschürfungen, Distorsionen im Fußgelenk, seltener zu Verletzungen der oberen Extremitäten. Trittverletzungen mit den Spikes führen zu Wunden mit evtl. Beteiligung von Periost oder Knochen. Trotz Verschmutzung heilen sie meistens gut aus, wenn man sie in Ruhe läßt und der Sportler einige Tage mit dem Training aussetzt. Blasen und Abschürfungen sowie infizierte Scheuerstellen haben uns bei Olympischen Spielen viel zu schaffen gemacht. Die Sportler erhalten kurz vor dem Start ihre neuen Sportschuhe und starten in ihnen, ohne daß sie genügend ausgetreten sind. Es ist daher zweckmäßig, die Ausrüstung schon frühzeitig auszugeben. Hochsprung Ein typischer Schaden ist die Zackenbildung am Übergang der Gelenkflächen des Talus zum Hals. Daß diese Veränderungen etwas mit der Sprungtechnik zu tun haben, beweist erstens, daß sie vorwiegend am Absprungbein auftreten und zweitens mit zunehmender Leistungsfähigkeit und damit stärkerem Training immer häufiger gefunden werden. Da nach Mollier die wenigsten Menschen gleichlange Beine haben (Längendifferenz etwa 0,8 cm), wählt der Springer unbewußt den längeren Hebelarm zum Absprung, und da bei dreiviertel der Menschen das linke Bein länger ist, wird dieses häufiger zum Absprung benutzt. An ihm sind die zackigen Veränderungen daher öfters zu finden Die kleinen Zacken verursachen keine Beschwerden, mit zunehmender Große hemmen sie die Beugefahigkeit und führen zu Einklemmungen Manchmal brechen die Zacken ab oder es bilden sich knöcherne Auszeichnungen an der Gegenfläche des Schienbeins. Anfangs kann man die Zackenbildung als Anpassung an die vermehrte Leistung ansehen, jedoch trägt sie den Keim der Schädigung in sich. Da die Sprungleistung der Menschen am Anfang des vierten Dezenniums nachläßt, fallt der Bewegungsreiz, der die Knochenwucherung veranlaßt, vor Ausbildung schwererer arthrotischer Störungen weg. Im gewöhnlichen Leben verursachen die Zacken meist keine Beschwerden. 1 Die Ursache für die Zackenbildung liegt m. E. im Anschlagen des vorderen Endes der Tibtagelenkflache aa den Talushals. Hierdurch kommt es zu einer Wucherung des Knochens Die Zacke sitzt medial am Übergang von der Talusgelenkflache zum Hals. Die gleichzeitige maximale Abbeugung im Fußgelenk und Drehung des Unterschenkels über dem am Boden fixierten Fuß beim Landen des Hochspringers ist m. E.für das Entstehen verantwortlich zu machen Auch Zugmomente können für das Auftreten eine Rolle spielen. Diese treten auf, wenn der Hochspringer im Augenblick des Absprunges zu weit nach hinten liegt und schon die Drehung im Fußgelenk am Boden einleitet. Knoll und Mathis fuhren ihre Entstehung auf kleine Einrisse im Periost an der Anhaftungsstelle der vorderen Kapselwand zurück Nach ihrer Auffassung handelt es sich um einen ähnlichen Vorgang wie bei dem Stiedaschen Schatten am Condylus med. femoris. M. E. geht der Bildung des Stiedaschen Schattens ein Penostabriß mit starken Beschwerden voraus. Die Schmerzen fehlen am Fußgelenk aber meistens Es ist durchaus anzunehmen, daß sowohl das Anschlagen der Tibiagelenkfläche an den Talushals als auch Zugmomente an der Kapsel die Zackenbildung begünstigen. Unter Berücksichtigung der Technik ergibt sich, daß die beschriebene Veränderung bei Scher-Kehrspringern doppelt so häufig vorkommt als beim Rollstil. Die komplizierte Technik des Scher-Kehrsprunges fuhrt zu einer zu frühen Drehung beim Absprung und zu einer falschen Belastung des Gelenkes mit Zugwirkung an der Kapsel. Schwerwiegender aber ist die Weiterdrehung des Fußes in starker BeugeStellung beim Landen. Die Änderung des Sprungstils ist daher eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen das Auftreten dieser Sportschäden. Spitzenspringer, die den ScherKehrsprung einwandfrei beherrschen, haben die Veränderungen viel seltener als die nächsten in der Leistung, die es den Meistern nachmachen, aber nicht über eine gute Technik verfügen. Harte, schlechte Sprunggruben begünstigen die Entstehung dieser Veränderungen. Fußgelenkdistorsionen treten beim Hochsprung öfters auf; das Umknicken beim Landen, vorwiegend bei schlechten Sprunggruben, ist die häufigste Ursache. In zweiter Linie werden beim Landen die Handgelenke beansprucht. Zur Prophylaxe von Kahnbein- und Radiusbrüchen soll der Springer die Hände einwärts drehen. Handgelenkverletzungen kommen vor allem beim Rollstil vor, da hierbei das Korpergewicht zum Teil mit den Händen aufgefangen wird. Kniegelenkdistorsionen sind gegenüber den Fußgelenkdistorsionen seltener. Drehung bei gebeugtem Kniegelenk, sowohl beim falschen Absprung als auch beim Landen, gibt zu Meniscusrissen Anlaß Die starke Beanspruchung der Pars memsci des Lig. coll. med bei gleichzeitiger Außenkreiselung des Unterschenkels ist hierfür verantwortlich. Beim Schneppersprung, bei dem der Springer mit einem Anlauf von vorn durch starke Hohlkreuzbildung mit nachtraglichem Vorreißen des Körpers über die Latte geht, sind Zerrungen der langen Rückenstrecker beobachtet worden. Lumbagoartige Beschwerden sind auf Verschiebungen oder leichte Einklemmungserscheinungen der Zwischenwirbelscheiben zurückzuführen Bei guttrainierten Sportlern gehen sie schnell zurück, zumal wenn die Springer eine starke Dehnubung ausführen und sich dabei „das Kreuz wieder einrenken". Die kraftige Ausbildung der Bander der Wirbelsäule verhindert meistens einen echten Prolaps Eine weitere Absprungverletzung bildet der Abriß der Tibiaapophyse, wie sie Schlatter beschrieben hat. Bei Ruhe heilt sie meist von selbst aus. Weitsprung Die Muskelverletzungen entsprechen denen des Sprinters. Besonders häufig ist die Zerrung der Beugemuskeln an der Ruckseite des Oberschenkels. Ungenügendes Aufwärmen, mangelhafte Koordination bei Übermüdung, Myogelosen oder plötzliche ruckartige Bewegungen, auf die der Muskel nicht eingestellt war, sind die häufigsten Ursachen. Die Prellung der Fersen an der herausstehenden Kante des Absprungbalkens ist eine typische Verletzung bei Weitspringern. Es kommt zu Periostreizungen, die ein längeres Aussetzen notwendig machen. Vorbeugend ist die einwandfreie Beschaffenheit der Anlaufbahn und das Tragen von Schwammgummikeilen in den Schuhen wichtig. Beim Landen kommt es häufig zum Umknicken in den Fußund Kniegelenken, die zu entsprechenden Verletzungen fuhren. Schwerwiegend sind die Folgen durch Sturz in einen Rechen, der in fahrlässiger Weise mit den Zacken nach oben in der Sprunggrube liegengeblieben ist. Dreisprung Beim Versuch, den Korper vorzureißen, treten oft Zerrungen des M. iiiopsoas unterhalb der Leiste mit typischen Druckschmerzen in der Fossa ovalis auf. Das Ludhoffsche Zeichen ist dann positiv. Die Zerrungen entstehen beim zu frühen Ansetzen zum nächsten Sprung, wenn der Schwerpunkt noch nicht senkrecht über dem Absprungbein liegt. Die starke Beanspruchung führt auch öfters zu Rissen in der "Wadenmuskulatur oder den Achillessehnen. Stabhochsprung Verletzungen entstehen durch Bruch der Stange während des Aufschwingens, wobei der Springer meist mit dem Kopf nach unten auf die harte Absprungbahn stürzt Wirbelsäulenverletzungen und Verletzungen des Schultergurtets mit Brüchen des Schlüsselbeins sind die Folgen, v. Saar berichtet von einer Pfahiungsverletzung durch die gebrochene Sprungstange, Horhammer beschreibt eine Luftröhrenzerreißung durch den Stoß der Stange. Viel häufiger sind die Schaden beim Aufsprung Das Landen aus einer Hohe von 3 bis 4 m verlangt einen gut hergerichteten Aufsprung, bei der der Aufsprung durch Holzwolle oder Sägespäne von etwa 50 cm Hohe elastisch gemacht wird, so daß die Fallhöhe vermindert wird. Bei den meisten Sportplätzen ist jedoch nur eine gewöhnliche Aufsprunggrube vorhanden. Zur Lockerung der Sprunggruben ist eine Beimischung von Sägespänen oder Lohe zu empfehlen. Bei Sprunganlagen in der Halle muß noch Viehsalz zugesetzt werden, um die Sprunggrube weich zu halten. Auch Leder- und Gummischnitzelabfälle, die dem Sand beigemengt werden, lockern die Sprunggruben gut auf. Vorbeugend gegen Verletzungen beim Landen muß der Springer alle Formen der Rolle beherrschen, um durch Ab- rollen des ganzen Körpers den Stoß abzufedern und auf eine große Fläche verteilen zu können. Bei der Wucht des Aufsprunges bei allen Sprungformen werden Fußgelenkfrakturen vergesellschaftet mit einer Luxatio pedis sub talo beobachtet. Die Ausrenkung erfolgt meistens nach innen. Röntgenbilder sind deshalb beim Verdacht solcher Verletzungen immer angezeigt. Anschrift des Verfassers: Dr. med G KÖHLER, Facharzt für Chirurgie, Bremen, Vahrer Straße 7. Manuelle Therapie rheumatischer Erkrankungen Wenn hier von manueller Therapie rheumatischer Erkrankungen die Rede ist, dann soll nicht nur die chiropraktische Reposition gemeint sein. Es gibt eine manuelle Therapie in einem viel weiteren Sinne. Die Chiropraktik ist nur ein Teil davon. Manuelle Therapie heißt ja Therapie mit der Hand. Die heilende Hand kann mehr vollbringen als nur eine chiropraktische Reposition, wenn wir uns nur wieder auf die vorhandenen Möglichkeiten besinnen. Zur manuellen Therapie gehören auch die Massage und die Hydrotherapie, vor allem aber auch die sonstigen ärztlichen Behandlungsweisen über die Körperdecke, die wir zur Neuraltherapie zählen. Sie werden leider viel zu wenig angewandt. Alle diese Maßnahmen zusammen ergeben dann im wahren Sinne des Wortes eine Be-Hand-Iung. Sie werden dann zur Therapia magna extema, wie sie einmal Storck (1) bezeichnet und beschrieben hat. Daß zur Therapie des Rheumatismus eine richtige Gestaltung der Ernährung eine wesentliche Voraussetzung ist, sei hier nur am Rande vermerkt, denn sie gehört nicht zur manuellen Therapie. Neben den vielfältigen chronischen Erscheinungsformen des Rheumatismus muß der akute Gelenkrheumatismus als ein Sonderfall angesehen werden. Wir meinen hier vor allem den Muskelrheumatismus, den primär-chronischen und sekundär-chronischen Gelenkrheumatismus, aber auch viele andere Erscheinungsformen wie den Morbus Bechterew, die Periarthritis humeroscapularis, die Lumbago, die Ischias und sonstige schmerzhafte lokale Prozesse, die wir dem Rheumatismus zuordnen können und die uns in der Praxis am meisten beschäftigen. Allen diesen Leiden muß man eine gemeinsame Basis ihrer Entstehung zuerkennen: Sie sind letzten Endes Ausdrucksform einer Funktionsstörung im weichen Bindegewebe, im Mesenchym, die man heute als eine weitverbreitete Volkskrankheit bezeichnen kann, die stets den ganzen Menschen erfaßt. Setzen wir unsere Therapie bei dieser gemeinsamen Ausgangsbasis aller rheumatischen Erkrankungen an, so ergeben sich zwei Wege, die unsere Behandlung gehen muß: "l.die unspezifische Behandlung der Mesenchymstörung als Allgemeinerkrankung. 2. die spezifische Behandlung der lokalen Manifestation der Mesenchymstörung, die in den verschiedenen rheumatischen Formen ihren Ausdruck findet. Auf beiden Wegen hat sich der Ansatz der Therapie an der Mesenchymstörung als zweckmäßig und erfolgreich erwiesen, denn immer, sei es allgemein oder lokal, ist das Mesenchym das große Regelsystem, von dem rheumatische Geschehen unter humoralen, neurovegetativen und hormonalen Einflüssen seinen Ausgang nimmt. In der Erkenntnis der zentralen Bedeutung der Vorgänge im interzellulären Milieu des Mesenchyms will Pischinger (2) unter „Vegetativum" nicht nur das vegetative Nervensystem verstanden wissen, sondern das komplexe Zusammenwirken der ge*) Vortrag, gehalten am 19. September 1969 anläßlich des 37. Kongresses des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren in Freudenstadt. nannten drei Faktoren, des hormonalen, neurovegetativen und humoralen, deren Einflüsse sich letzten Endes „im interzellulären Milieu" des Mesenchyms auswirken. In der Erkenntnis der zentralen Bedeutung des Mesenchyms für die Vorgänge in Gesundheit und Krankheit muß sich konsequenterweise eine Art „kopernikanische Wende" unseres Denkens vollziehen, auf die m. W. Fudalla (3) vor Jahren als einer der Ersten hingewiesen hat, daß nämlich das Mesenchym nicht etwa nur eine später auftretende bloße Füllsubstanz zwischen äußerem und innerem Keimblatt ist, wie wir es in der Entwicklungsgeschichte gelernt haben, sondern die eigentliche Ausgangsbasis alles Wachsens und aller Regeneration, aus der auch notwendigerweise, nach außen und innen, Ektoderm und Endoderm entstehen. Auf diesen Zusammenhang muß hingewiesen werden, um deutlich zu machen, wie einseitig und buchstäblich „verkehrt" es ist, wenn wir beim rheumatischen Geschehen immer nur von den spezifischen lokalen Veränderungen an Knochen und an den Gelenkflächen, Bandscheiben usw. her denken, die doch nur sekundärer Natur sein können. Primär ist immer die unspezifische Erkrankung des Mesenchyms. Was man dann im Röntgenbild sieht, ist bereits die späte Folge des seit Jahrzehnten, meist unerkannt abgelaufenen degenerativen Prozesses im Mesenchym. Sollte die Verkehrung von Ursache und Wirkung darin seinen Grund haben, daß wir im Röntgenbild ein Instrument haben, mit dem wir die Auswirkungen des rheumatischen Geschehens in bewundernswerter technischer Vervollkommnung sehen können, daß es aber bis jetzt keine gebräuchliche und ebenso anschauliche Methode gibt, die Vorgänge im Bindegewebe zu registrieren? In der Tat bleibt hier bis heute im wesentlichen nur der Tastbefund in der Körperdecke, wo das Mesenchym im subkutanen Bindegewebe mit seinen Refiexbeziehungen in die Tiefe handgreiflich zutage tritt. Wir brauchten also eine verfeinerte Palpationstechnik. Oder haben wir deshalb keine anschauliche Diagnostik der Vorgänge im Mesenchym entwickelt und keine verfeinerte Palpation, weil wir zunehmend in einem technisch-mechanistisch-lokalistischen Denken („Ersatzteildenken") befangen sind und unerlaubterweise technische Denkkategorien auf lebendige Vorgänge anwenden? Genug der allgemeinen Betrachtungen, die zur Einleitung notwendig waren. — Wie kann nun die manuelle Therapie des Rheumatismus in der Praxis aussehen? Zunächst muß die heilende Hand auch diagnostische Hand werden, denn vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gesetzt, wie es Franz Voihard einmal formuliert hat. In früheren Referaten, Veröffentlichungen, in Kursen im Rahmen der Tagung des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren habe ich auf die tastbare Gelosebildung im Bindegewebe hingewiesen (4). Sie ist ein guter Wegweiser für die Diagnostik wie auch für die Therapie. Ich habe immer betont, daß man ein Hautö! ausreichend auftragen muß, wenn man die Gelosebildung in der Tiefe des subkutanen Bindegewebes genau testen will. Unterläßt man dieses Einölen der Haut, so müssen notwendigerweise Mißverständnisse auftreten. Wir haben das Einölen der Haut einmal mit den Färbemethoden in der Bakteriologie verglichen, ohne die man die Mikroben nicht sichtbar machen kann. Ebenso wirkt das Einölen wie die Scharfeinstellung beim Mikroskop. Die Bezeichnung Myogelosen (Muskelhärten) halte ich für irreführend, weil es sich um Vorgänge im Bindegewebe handelt. Härten in Muskeln werden nur vorgetäuscht (F. Hartmann) (5). Es handelt sich nach Schade (6) um eine Koloidveränderung im Sinne eines Übergangs vom flüssigen Sol- in den festeren Gel-Zustand. Man liest auch heute wieder öfters das Wort Zellulitis, das aus der schwedischen Massagelehre stammt und in der französischen Literatur gebräuchlich geworden ist. Da es sich aber nicht um eine -itis, also eine Entzündung handelt, ist auch dieses Wort nicht treffend. Besser wäre die s, Zt. von Vogel (7) vorgeschlagene Bezeichnung Mesenchymosen. Da es sich um eine deutlich tastbare Gel-Bildung handelt, halte ich in Verbindung mit der Endung -ose für einen chronisch-degenerativen Prozeß das Wort Gelose für das beste. Wegweisend für die Therapie ist der Gelosebefall in der Umgebung des Prozesses und in den zugeordneten Reflexzonen, wo die Gelosebildung besonders deutlich ausgeprägt ist. Praktisches Ziel ist seine Beseitigung. Es gibt keine chronisch-degenerativen oder chronisch-entzündlichen Prozesse, bei denen der Gelosebefall nicht deutlich ausgeprägt ist. Mit der Beseitigung des Gelosebefalls tritt Schmerzfreiheit ein, die Durchblutung wird verbessert, Spasmen beseitigt, dem degenerativen Prozeß Einhalt geboten. Die Gelosenknoten weisen sich so als Störfelder, als Irritationszentren, als Ausdruck einer Blockade der Mesenchymfunktion, als Ausdruck einer fixierten Fehlsteuerung (Stork), als Ausdruck der Organ-Neurose (Brauchte). Der Geiosebefall ist aber auch Ausdruck für den Zivilisationsschaden schlechthin, wie er bei jedem Patienten generalisiert auftritt und damit die unspezifische Mesenchymstörung als Systemerkrankung anzeigt, aus der sich der Rheumatismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen manifestiert. Hier is\ der Ansatz für eine manuelle Therapie, d. h. einer Therapie, die sich nicht auf die Verabfolgung bestimmter antirheumatischer Pharmaca beschränkt, sondern das rheumatische Geschehen von außen, in gezieltem, intensivem Handeln — eben als Therapia magna externa — angeht. Es wird nicht mehr die externe Behandlung in einer Art Pauschalverordnung der Masseur, dem Bademeister oder dem Krankengymnastiker überlassen, sondern der Arzt kann selbst aktiv und gezielt in diese Therapie eingreifen, selbst handeln und dem Badepersonal präzise Anweisungen geben. Es hat sich als zweckmäßig und notwendig erwiesen, die Behandlung grundsätzlich im Rücken, vom Kreuz aufsteigend zu beginnen, wie es die Dickesche Bindegewebsmassage folgerichtig tut, ganz gleich mit welchen rheumatischen Formen wir es zu tun haben. Der Rücken ist die große „Schalttafel" für unser Nervensystem. Wir berücksichtigen die segmentale Steuerung, aber auch die Dermatome (Reflexzonen), die durchaus nicht immer mit den Segmenten übereinstimmen. Vom Rücken her beginnt die Behandlung sozusagen unspezifisch und setzt sich allmählich auf die vorhandenen lokalen Prozesse fort. Lokal wird nicht eher behandelt, als bis der Rücken und die entsprechenden Segmente und Dermatome aufgelockert sind. Es hat sich als falsch erwiesen, bei einem rheumatischen Geschehen nur lokal zu behandeln, sei es mit Packungen, Bestrahlungen, Massage oder Neuraltherapie, solange der Rücken und der „vegetative Anschluß" an den Gesamtorganismus, der ja in den Segmenten und Dermatomert durch den Gelosebefall blokkiert ist, nicht frei gemacht ist. Ich bin überzeugt, daß wir hier ein Umdenken vollziehen müssen: Ein Gelenk oder eine Muskelgruppe existiert oder funktioniert ja nicht für sich allein, sondern wird vom Ge- samtvegetativum her trophisch gesteuert. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Mesenchym, nicht nur lokal, d. h. in der Umgebung, sondern auch in den zugeordneten Segmenten und Reflexzonen. Der Gelosebefall ist Ausdruck für Irritation und Blockade. Ist also ein Gelenk oder eine Muskelgruppe aus den Segmenten und Dermatomen heraus durch die Gelose blockiert, so kann eine lokale Reiztherapie sich nicht optimal auswirken. Man kann sogar unliebsame Fehlreaktionen beobachten. Geht man aber bei der Therapie auflockernd den Weg von den Rückenzentren zum lokalen Prozeß, so hat man bereits einen therapeutischen Effekt, ehe man am erkrankten Gelenk oder der rheumatischen Muskelgruppe angelangt ist. Ich glaube, daß einer der Hauptgründe für das angebliche Versagen der Rheumatherapie darin liegt, daß man diesen Gesichtspunkt außer acht läßt. Es seien nun einige Beispiele für die Behandlung von Gelenkleiden und anderen rheumatischen Prozessen kurz angedeutet: Das Kniegelenk: Die Behandlung einer Arthrose des Kniegelenks beginnt in der Kreuzlendengegend, geht den Weg über das Gesäß und die Reflexzonen an der Außenseite des Oberschenkels, wo sich immer massiver Gelosebefail befindet. Stets ist auch oft ein schmerzhafter gelotischer Wulst an der Medialseite des Kniegelenks vorhanden. Die Behandlung dieser Reflexzonen hat sich stets als weit wirksamer erwiesen als die lokale Behandlung des Gelenks. Das Hüftgelenk: Kreuz, Lende und der ganze Rücken werden behandelt, denn es finden sich meist auf der entgegengesetzten Seite der Wirbelsäule, etwa in der Höhe der mittleren Brustwirbelsäule derbe Härtebildungen als Ausdruck der durch die Coxarthrose ausgelösten kompensatorischen Fehlhaltung. Ferner sind zu behandeln: Leistengegend, Oberschenkel, Sitzbeinhöcker. Die Schuher: Rücken, Nacken, Gelosebefal! bis weit über die M. trapezius und dem M. pectoralis. Das Fußgelenk: Kreuz, Lende, das ganze Bein abwärts, immer unter Tastung des Gelosebefalls unter ausreichendem Einölen der Haut. Das Handgelenk: Rücken, Nacken, Schulter, den ganzen Arm abwärts. Lumbago: Kreuz—Lende, den ganzen Rücken. Nicht zu vergessen die Bauchdecken, denn durch die Fehlhaltung der Kreuz-Lendengegend wird notwendigerweise auch ein Spasmus der Bauchdecken, besonders der Mm. recti manifestiert, der sich in derbem Gelosebefall im subkutanen Bindegewebe der Bauchdecken ausdrückt. Ischias: Man muß sie zu den rheumatischen Erkrankungen zählen, weil anatomisch nie eine Neuritis des Nervus ischiaticus nachgewiesen wurde. Es handelt sich vielmehr um eine Irritation des Nerven und des Mesenchyms aus der derben gelotischen Härtebiidung im Bereich der Kreuz-Lendengegend, des Beckens und der Oberschenkel. Die sog. „Ischias" wird daher von Stork richtig als Lumbosacroischiopattue bezeichnet. Es findet sich immer GelosebefaH im subakuten Bindegewebe, der zentrifugal, von der Lumbalgegend her, angegangen werden muß. Der Kopfschmerz: Sie werden sich wundern, daß ich ihn hier einbeziehe. Aber immer findet sich eine derbe gelotische Verspannung des ganzen Rückens bis zum Kreuz hinunter. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, daß sich jeder Kopfschmerz, soweit er nicht eine lokal-organische Ursache hat (was man natürlich ausschließen muß) sich durch die manuelle Behandlung des ganzen Rückens, vom Kreuz aufwärts, erfolgreich behandeln läßt, die Migräne eingeschlossen. Es findet sich auch stets dicker Gelosebefall beiderseits der ganzen Wirbelsäule und im Rücken. Man kann sich nur wundern, daß Fach-Neurologen und Universitätskliniken diesen Tatbestand bis heute nicht beachten und die Patienten meist unnötigerweise mit Lumbaipunktionen quälen, an der Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule herumstudieren, wo das Entscheidende gar nicht zu finden ist, um schließlich den Patienten auf eine Dauermedikation mit einem Pharmakon zu setzen. Die Technik der Gelosenbehandlung ist verhältnismäßig einfach, wenn man sich an das genaue Tasten der Geloseknoten — immer unter ausreichendem Einölen der Haut — gewöhnt. Man setzt mit einer feinen Kanüle (Nr. 18) über den jeweils dicksten Knoten ein Hautquaddel und treibt so eine gezielte Neuraltherapie. Das verwendete Injektionsmittel ist offenbar nicht entscheidend. Es kommen in Frage das von Huneke empfohlene Impletol (Bayer) (das ieider den Nachteil hat, daß sich bei der Quaddelsetzung an der Einstichstelle ein schwer gerinnendes Blutpünktchen bildet. Es sind daher intrakutante Injektionen von je 0,1 ccm vorzuziehen, Formicain (Schwabe), das Zettsche BN 53 (Müller, Göppingen) oder ein sonstiges indizierbares homöopatisches Einzel- oder Komplexm'rttel, das man entsprechend dem Krankheitsbild auswählt. In größere Knoten oder Gelosepakete kann man auch direkt einige Teilstriche injizieren. Hierfür hat sich am besten das Arteparon (Luitpold-Werk), das die im Bindegewebe wirksamen Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester enthält. Es ist auch als Eleparon im Handel. Von dem ebenfalls empfohlenen Hyaluronidasen habe ich keine andere Wirkung als bei den anderen Mitteln beobachtet. Das Arteparon wird zur intraarticulären Injektion empfohlen. Diese Injektion ist technisch schwierig und auch wegen des Infektionsrisikos nicht ungefährlich. Mir scheint aber, daß man bei der Lokalbehandlung zu mechanistisch-lokalistisch denkt. Das Mittel wirkt auch, wenn man in die Umgebung injiziert, wenn man mit seiner Hilfe das reflektorisch zugeordnete Mesenchym aktiviert. Wirksam ist vor allem immer der Stich selbst an der richtigen Stelle („gewußt wo"). Daher habe ich auch einfach die chinesische Akupunkturnadel in Silber verwendet und dieses Verfahren im Gegensatz zur klassischen chinesischen Akupunktur Gelopunktur genannt, weil mit Hilfe des Nadelstiches das Irritationssfeld der Gelose aufgelöst wird. Eingewendet wird gegen die Gelosebehandlung, das Verfahren sei für den vielbeschäftigten Kassenarzt zu zeitraubend. Eine gründliche Behandlung des Rückens und der Extremitäten erfordert natürlich eine gewisse Zeit. Man kann aber das Verfahren bei einiger Übung sehr abkürzen und auf viele Sitzungen verteilt jeweils nur die wichtigsten Stellen behandeln. Daneben muß allerdings eine genaue Anweisung für den Masseur gegeben werden, dessen Massage man dann mit der gezielten Nadelung und der Quaddelung unterstützt. Ebenso muß man dem Patienten Anweisungen für seine häusliche Hydrotherapie und für seine Ernährungsgestaltung geben. Als selbstverständlich setze ich voraus, daß man nach Herden und neuralen Stör- feldern (Narben!) im Sinne von Huneke fahndet. Zur Behandlung ist hier Impletol das Mittel der Wahl. Chiropraktische Repositionen ergänzen die Behandlung wirksam. Ich halte es für richtig, zuerst das subkutane Bindegewebe, lokal und vor alle.m in den Reflexzonen, aufzulockern, dann ist die chiropraktische Reposition verhältnismäßig [eicht und der Erfolg dauerhafter. Chiropraktische Repositionen ohne Auflockerung des Bindegewebes halte ich für wenig nachhaltig, weil durch die vorhandenen vegetativen Fehlspannungen die Wirbei immer wieder in ihre Subiuxation gezogen werden. Die häusliche Hydrotherapie soll zunächst allgemein die Gefäßreaktionen trainieren. Man beginne mit kurzen wechselwarmen oder kalten Teilwaschungen und gehe allmählich zu kleinen Teilgüssen über, die man in der Badewanne sogar mit der Handbrause ausführen kann. Der Patient darf nie frieren. Die auf den Kältereiz folgende Wärmereaktion muß durch Bewegung gefördert werden. Die Ernährung muß vor allem vitalstoffreich sein. Vor jeder Mahlzeit soll eine Frischkostvorspeise gegeben werden: Frischgetreide, Frischgemüse oder Obst. Zu meiden sind Zucker, Feinmehle und Industriefette, also denaturierte Nahrung. Die Umstellung der Ernährung ist wichtig. Ich erwähne noch, daß wir im Sanatorium unter Fastenkuren die besten Erfolge der angegebenen manuellen Therapie gesehen haben. Lassen Sie mich zusammenfassen: Jedes rheumatische Geschehen ist ausnahmslos, wie jede chronisch-degenerative oder chronisch-entzündliche Erkrankung, von massivem Gelosefall begleitet, lokal und in den Reflexzonen. Die Gelosebildung ist Ausdruck für eine fixierte Fehlregulation im Mesenchym. Sie hat Störfeldcharakter und wirkt irritierend, blockierend und fixierend auf die vegetativen Anpassungsfunktionen. Die genaue Tastung des Gelosebefalls ist nur unter ausreichendem Einölen der Haut möglich. Die Beseitigung des Gelosebefalls muß ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung des Rheumatismus sein. Zusammen mit anderen Maßnahmen von außen, die Massage, die Hydrotherapie, und die Chiropraktik, die Bewegungsstherapie usw. ergibt sich eine wirksame manuelle Therapie im Sinne der Therapia magna externa. Wir wenden uns bei der Therapie vor allem an das unspezifische Prinzip in der Mesenchymfunktion, aus dessen Störung sich erst in Jahrzehnten die spezifische Manifestation in die verschiedenen Rheumatismusformen ergibt. Worte wie „Verschleiß" und „Aufbraucherscheinungen" sollte man, schon aus psychologischen Gründen, vermeiden, denn Rheumatismus ist heilbar, wenn es gelingt, die Regenerationsfähigkeit des großen Regelsystems im Mesenchym wieder herzusteilen. Diese Regeneration vom Unspezifischen her ist das große, zukunftsweisende Anliegen unserer Naturheilverfahren. 1. STORCK, H.: Hippokrates 20 (1956), S. 637. 2. PISCHINGER, A.: Phys. Med. u. Rehabilitation 3 (1969), S. 53. 3. FUDALLA, S.: Hippokrates 23 (1955), S. 693. 4. PREUSSER, W.: Hippokrates 9 (1954), S. 290, 14 (1957), S. 436, 8 (1961), S. 306, Diaita 3 (1966), S. 7. 5. HARTMANN, F.: Wien. Klin. Wschr. 12 (1927), 1 (1928). Verhandl. Ges. f. inn. Med. 1930, S. 289. 6. SCHADE, H.: Münch. Med. Wschr. 1919, S. 1021, 1921, S. 25, 1926, S. 2241. 7. VOGEL: Bio!, med. Taschen Jahrbuch 1952, S. 124, herausgegeben von H. Haferkamp, Hippokrates-Verlag Stuttgart. Anschrift des Verfassers: Dr. med. W. PREUSSER, 3388 Bad Harzburg, Bismarckstraße 35. Batkaletta Das rein pflanzliche Darmregulans Als Granulat leicht einzunehmen Dosen zu 40 g und 80i.g Georg A. Reinecke KG Arzneimittelfabrik • Hannover Aus Praxis und Forschung 2. Teil In Fortsetzung der in Heft 8/70 erschienenen Übersichtsreferate über die Möglichkeit der Therapie der Herzkrank- heiten mit Medikamenten, bringen wir hier eine Übersicht über weitere Präparate. Die Reihe wird fortgesetzt. Die Schriftieitung (Aus dem psychiatrischen Zentrum St. Anne, Paris; Leitung Prof. A. Soulairac) Theo-Heptylon® in der Therapie der hypotonen Kreislaufstörung unter NeuroleptikaBehandlung Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von TheoHeptyion bei den Formen der Hypotonie, die durch die Behandlung mit Neuroleptika hervorgerufen werden. In den Forschungsabteilungen von Delalande wurde die Verbindung von Theophyllinessigsäure und Heptamino! entwickelt. Die pharmakologischen Untersuchungen von Loubatieres und Bouyard zeigten die Erhöhung der Kontraktionskraft des Herzens, eine Steigerung des Koronardurchflusses und den Anstieg der Diurese. Patientengut: Die Wirksamkeit des Präparates wird an 28 männlichen kreislaufgesunden Patienten im Alter von 18 bis 57 Jahren (Durchschnittsalter 36) der psychiatrischen Abteilung geprüft. Unter der Behandlung mit der notwendigen Dosis von Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenonderivate) treten bei diesen Probanden hypotone Krisen auf. Methode: Der Blutdruck wird täglich morgens um 8.00 Uhr liegend und stehend gemessen, wobei die Maximal- und MinimalBiutdruckwerte registriert werden. Die Patienten werden zusätzlich einer statokinesimetrischen Untersuchung unterzogen, um die Auswirkung auf das Gleichgewicht zu prüfen. Durch eine besondere Aufnahmevorrichtung mit Hilfe eines Kathoden-Oszillographen wird während einer Minute die Fläche gemessen, über die sich der Schwerpunkt bewegt. Dabei steht der Proband unbeweglich in einem dunklen Zimmer und üxiert einen fluoreszierenden Gegenstand. Die Früfung wird bei 4 Patienten im akuten Versuch durchgeführt nach der Gabe von 1,0 g Theo-Heptylon i. v. Gleichzeitig werden EEG-Ableitungen vorgenommen, um eine zentral erregende oder eine den Amphetaminen ähnliche Wirkung ausschließen zu können. Alle Patienten werden augenärztlich untersucht (Augeninnendruck, Blutdruck der art. centralis retinae, Gefäßveränderungen am Fundus). Diese Untersuchungen werden mit Hilfe von Fotografien des Augenhintergrundes und fluoreszierenden Substanzen durchgeführt. Therapie: Bei den ersten Anzeichen einer hypotonen Kreislaufregulationsstörung unter der neuroleptischen Behandlung erhalten die Patienten 4—6 Tabletten Theo-Heptylon pro die (2,0—3,0 g theophyllinessigsaures Heptaminol) oder in besonders schweren Fällen 3—4 Ampullen Theo-Heptylon i. v. oder i. m. (1,5—2,0 g theophyllinessigsaures Heptaminol). Ergebnisse: Bei keinem Patienten treten unerwünschte Nebenwirkungen auf. Alle Applikationsarten werden gut vertragen. Die erhöhte Wachsamkeit der Patienten wird als sehr angenehm empfunden. Vor der Behandlung mit Neuroleptika und Theo-Heptylon betrug der durchschnittliche systoüsche Blutdruck S = 132 mm Hg im Stehen und der durchschnittliche diastolische Blutdruck D = 84 mm Hg im Stehen. Die Blutdruckamplitude beträgt für den Durchschnitt unserer Patienten A = 48 mm Hg. Wenn wir die Beziehung von Blutdruckampütude zu systolischem Blutdruck in Prozent ausdrücken, erhalten wir einen Wert von A/S = 36,5 %. Unter der Behandlung mit Neuroleptika finden wir bei diesen Patienten eine signifikante Erniedrigung der Blutdruckwerte (Tab. 1). Nach 8tägiger zusätzlicher Behandlung mit Theo-Heptylon ist der systolische Blutdruck wieder angestiegen und der diastolische Blutdruck noch leicht abgefallen. Die Blutdruckamplitude hat von 27 mm Hg auf 38 mm Hg zugenommen und nähert sich dem Wert vor der Behandlung. Nach Tab. 1. Verhalten des Blutdruckes (Mittelwerte von 28 Probanden) bei kreislaufgesunden Patienten unter NeuroleptikaTherapie und zusätzlicher Theo-Heptylon-Applikation. RR systolisch in mm Hg (S) RR diastoiisch in mm Hg (D) Blutdruckamplitude (A) in mm Hg prozentuale Beziehung von A zu S 132,3 84,0 48,3 36,5 Unter der Behandlung mit Neuroleptika Differenz Signifikanz P 109,0 -23,3 ± 8,7 0,01 81,9 27,1 -21,2 ± 2,8 0,001 24,8 -2,1 0,5 Unter der Behandlung mit Neuroleptika und nach 8 Tagen zusätzlicher TheoHeptylon-Applikation Differenz Signifikanz P 114,5 + 5,5 0,5 76,3 38,2 + 17,0 ± 1,9 0,001 33,4 124 +9,5 75,6 48,4 + 10,2 ± 1,7 0,001 39,0 Vor der Behandlung Unter der Behandlung mit Neuroleptika und nach 1 Monat zusätzlicher TheoHeptylon-Applikation Differenz Signifikanz einem Monat zusätzlicher Behandlung mit Theo-HepiyJon ist der Ausgangswert A ~ 48 mm Hg erreicht, obgleich der syst. Wert noch unter der anfänglichen Höhe liegt. Die Stabilisierung der unter neuroleptischer Behandlung auftretenden Kreislaufstörungen erfolgt mit Theo-Heptylon durch Normalisierung der Blutdruckamplitude. Die statokinesimetrische Prüfung ergibt im akuten Versuch ein interessantes Ergebnis: Die Bewegungsfläche des Schwerpunktes wird bedeutend kleiner und damit die Haltungsreaktion verbessert. Außerdem vermindert sich die Zahl der Kompensationsbewegungen, die zur Erhaltung des Gleichgewichtes notwendig sind. Die EEG-Ableitungen unter zusätzlicher Theo-HeptylonTherapie weisen bei keinem Patienten neue Veränderungen auf. Insbesondere findet man weder Krampfpotentiale noch Zeichen, die einer Amphetamin-Wirkung entsprechen. Bei 6 Patienten, die mit Neuroleptika eingestellt sind, werden im akuten Versuch 1,0 g Theo-Heptylon i. v. gegeben und anschließend während 4 Stunden EEG-Ableitungen vorgenommen. Der akute Versuch bestätigt die Ergebnisse des chronischen: keine Krampfpotentiale, keine Amphet- amin-Wirkung. Man sieht vielmehr oft eine JNiormaJisierng des a-Rhythmus. Die augenärztliche Untersuchung unter der Behandlung mit Neuroleptika und Theo-Heptylon zeigt, daß keine Veränderungen des Augeninnendruckes, des Blutdruckes der art. centralrs retinae und des Fundus auftreten. Zusammenfassung: Bei 28 männlichen Patienten, die unter der neuroleptischen Behandlung eine hypotone Kreislaufregulationsstörung bekamen, erhält man unter zusätzlichen oralen Gaben von 2,0—3,0 g Theo-Heptylon pro die eine normale kardiovascuiäre Dynamik. Die Blutdruckamplitude erreicht wieder den Ausgangswert, ohne daß jedoch der systolische Wert bis zur anfänglichen Höhe ansteigt. Die statokinesimetrische Untersuchung zeigt eine deutlich bessere Gleichgewichtsregulierung. In den EEG-Ableitungen und in den ophthalmologischen Befunden treten keine zusätzlichen pathologischen Veränderungen auf. (A. med. psych., T 1, 19S9, 4, 650-658) Obersetzt von Frau Dr. H. PETELER, 5 Köln, Merowlnger Straße 25. Ans der Kardiologischen Abteilung (Leitender Arzt Priv.-Doz. Dr. med. K. A. FtosenKranz) der Med. Klinik der Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten „Bergmannsheil", Bochum (Chefarzt Prof. Dr. med. E. Fritze) Neuere Erkenntnisse bei der Therapie von Herzrhythmusstörungen Die Erscheinungsformen und Ursachen der verschiedenen Herzrhythmusstörungen sind sehr vielfältig. Dadurch wird die Entscheidung über die im Einzelfall zu treffenden Maßnahmen oft außerordentlich erschwert. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß nicht jede Störung des Herzrhythmus des sofortigen Eingreifens bedarf. Das bedeutet, daß man sich — außer in bestimmten Notfallsituationen — meistens zunächst Klarheit über die Ätiologie der Arrhythmie verschaffen kann, um danach durch Behandlung des Grundleidens ein kausales Vorgehen zu ermöglichen. Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang an die entsprechenden Maßnahmen bei der Myokarditis, der Koronarsklerose, beim Hochdruck oder der Hyperthyreose. Schwieriger zu beurteilen ist die Frage der Verursachung von Herzarrhythmien bei Kranken mit Herzinsuffizienz, die mit Digitalis-Glykosiden behandelt werden. Hier ist zu entscheiden, ob die Rhythmusstörung auf dem Fortbestehen kardialer Dekompensation infolge ungenügender Sättigungsdosis beruht, oder ob sie bereits als Ausdruck toxischer Erscheinungen durch Überdosierung zu werten ist. Man muß dabei bedenken, daß der Glykosidbedarf individuell außerordentlich verschieden ist, d. h. er kann zwischen der Hälfte und dem Doppelten der angegebenen Durchschnittsdosen schwanken (1). Deshalb wird man sich in Zweifelsfällen zum vorübergehenden Absetzen des Digitalis-Präparates entschließen müssen (1, 16, 17, 31). Zu beachten ist ferner die verminderte Glykosidtoleranz bei Kaliummangelzuständen, die eine entsprechende Substitutionstherapie erfordern. Meistens genügt die orale Kaliumgabe, z. B. von Rekawan (1 Tablette = 1 g KCI = 13,4 mval Kalium) 3 x 1 bis 2 Tabletten täglich. Manche Kranke bevorzugen an Stelle der Tabletten die Einnahme löslichen Kaliumchlorids als Brause oder in Bouillon (z. B. Rekawan-Granulat). Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen oder Magen-Darm-Unverträglichkeit ist die langsame intravenöse Infusion von Kaliumchloridlösung (20 mval/ Stunde) vorzuziehen. Trophische Darmstörungen infolge hoher lokaler Kaliumkonzentration bei dünndarmlöslichen Kalium-Präparaten, über die vereinzelt berichtet wurde (21), sind im eigenen Untersuchungsgut bisher nicht manifest geworden (3t). Neben den hier nur kurz skizzierten kausalen Behandlungsmaßnahmen ist individuell die Notwendigkeit einer symptomatischen Therapie zu prüfen. Für die Indikation dazu sind die folgenden Gesichtspunkte entscheidend: Wie sich die Herzrhythmusstörung haemodynamisch auswirkt, wie sie prognostisch zu beurteilen ist und schließlich, wie sie das subjektive Befinden des Kranken beeinträchtigt. Für die Belange der Praxis steht dabei die medikamentöse Behandlung im Vordergrund, während im klinischen Bereich — bei Vorhandensein der apparativen Voraussetzungen — die Elektrotherapie einschließlich der Schritlmacherimplantation, gegebenenfalls in Kombination mit den entsprechenden antiheterotopen Pharmaka, zur Anwendung kommen. Die Tabelle 1 enthält ohne Anspruch auf Vollständigkeit eine Aufstellung der zur Zeit gebräuchlichen Substanzen mit zugehörigen Präparatenamen sowie Hinweisen auf Anwendungsart, Dosierung, Indikationen und Kontraindika- Art der Rhythmusslörung ventrikuläre Extrasystolie extrasystolische Tachykardie supraventrikuläre paroxysmale Tachykardie ventrikuläre paroxysmale Tachykardie Kammerflattern Vorhofflimmern Vorhoffiattern WPW-Syndrom Anzahl Erfolg % Versager 26 21 81,0 5 15 11 73,0 4 89 69 76,2 20 34 28 82,0 6 1 1 — — 10 5 50,0 5 3 1 — 2 31 18 58,0 13 209 154 73,6 55 Tabelle 2 Ergebnisse der intravenösen Ajmalin-Therapfe Kontraindikationen mögliche Nebenwirkungen Antidote Anwendungsart Ajmalin (Gilurytmal) intravenös 50 mg (1 Amp./ paroxysmale 10 m!) in 5 Min. Tachykardie intravenöse 1 mg/kg/Stunde (supra- und Infusion in 250 ml ventrikulär) 10%GIukose-oder physiol. Kochsalzlösung ReizleitungsverAv-Block, Schenkelblock, zögerung, bei Vorhofflattern Überdosierung Kammerflattern möglich Ajmalinbitartrat (GT 1012/ Giulini) oral 10-20mg ( = 1 - 2 Tabl.) 3 - 4 x t ä g I . Extrasystolie Rezidivprophylaxe Av-Block Übelkeit, Durchfall nicht erforderlich Beta-Rezeptorenblocker (Aptin, Doberol, Dociton, LB 46/Sandoz, Trasicor) oral unterschiedlich, je nach Präparat (Vorschrift beachten) Sinustachykardie (hyperkin, Syndr.) supra- und ventrikuläre Tachyarrhythmie frischer Herzinfarkt, manifeste Herzdekompensation, Asthma bronchiale Herzinsuffizienz, Blutdrucksenkung, Av-Blockierung, Bronchospasmus Alupent, i.v., Inhalation Chinidin (Chinidin. sulfur., ChinidinDuriles) ora! 0,2-0,6( = 1-3Tabl.) 0,25-0,5(=1-2Tabl.) 3—5 x täglich ansteigend Vorhofflimmern und -flattern (nach Digitalisierung), Rezidivprophylaxe Av-Block, Koi- ReizSeitungslaps, Digitalis- blockierung, Kotüberdosierung, laps, Brechreiz, Allergie Durchfall, Ohrensausen, Sehstörungen Dosis reduzieren, Natriumlactat, Alupent, Hypertensin Diphenylhydantoin (Phenhydan) oral 100mg(= 1 Tabl.) Arrhythmien nach Digitalisintoxi3x täglich kation total. Av-Block Blutdruckabfall, Bradykardie wie vor lproveratril (Isoptin) intravenös 5—10 mg ( = 1-2 Amp.) kardiogener Schock Blutdruckabfall, Av-Blockierung nicht erforderlich, Dosis reduzieren Lidocain (Xylocain) intravenös 50—100 mg ventrikuläre ( = 2,5-5 ml 2%) Tachykardie, andere Arrhythmien, intravenöse bes. bei frischem Infusion 500 mg { = 5 ml/ Herzinfarkt 10%) in 500ml Glukose- oder NaCI-Lösung, 20-40 (-80) Tropfen/Minute Av-Block, Schenkelblock, schwere Hepatopathie, Niereninsuffizienz Schwindelgefühl, Blutdruckabfall, Unruhe, zentralnervöse Symptome Zufuhr abbrechen, Alupent, Atropin, Barbiturate Procainamid (Novocamid) oral Av-Block, Schenkefblock, KoUaps Blutdruckabfall, Reizieitungsblockierung, Brechreiz Natriumlactat, Hypertensin intravenös (langsam!) Dosierung Indikationen Substanz/ Präparat 0,5-1 ,0 ( = 2 - 4 Drag.) 3 x täglich 0,2-1 ,0 (2-10 ml) supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmern und -flattern ventrikuläre Extrasystolie, ventrikuläre Tachykardie Natriumlactat (11,2%ige Lösung), 20-80 ml i.v. oder als Infusion Sparteinsulfat (Depasan) orai 100 mg ( = 1 Tabl.) Sinustachykardie, initial 2—4x2 tägl. Vorhofflimmern, Dauer 3 x 1 Tabl. Rezidivprophylaxe täglich intravenös 100—200 mg ( = 1-2 Amp.) Schwangerschaft nur bei Überdosierung: curareähnlicher Effekt auf Skelettmuskulatur, Atemstörungen Calcium i.v. Orciprenalin (Alupent) oral keine Unruhe, Schlafstörungen, Tachykardie, Arrhythmie nicht erforderlich, Dosis reduzieren 10—40 mg ( = V2-2 Tabl.) 3x täglich intravenös/ 0,5—1 mg intrakardial (1—2 Amp.) intravenöse Infusion 10—30 mg ( = 2—6 Amp. zu 10ml in 250 ml Snfusionslösung) Bradykardie, Reizleitungsstörungen, AdamsStokes'sche Anfälle, Rezidivprophylaxe, Überdosierung von Digitalis und Bete-Rezeptorenblockern Tabelle 1 Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Dosierung, Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwirkungen, Antidote) Honen, mögliche Nebenwirkungen und Antidote. Neben den eigenen Erfahrungen orientieren sich die Angaben zum Teil auch an neueren Mitteilungen in der Literatur (3, 4, 6, 8, 10, 11, 16, 17, 19, 20, 23, 24, 25, 26, 31, 34, 37, 41, 44, 45). Im Verlaufe der letzten zehn Jahre hat der hiesige Arbeitskreis mit der intravenösen Ajmalinanwendung besondere Erfahrungen sammeln können. Die Behandlungsergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengestellt. Wie die Aufstellung zeigt, eignen sich besonders extrasystolische sowie supraventrikuläre und ventrikuläre paroxysmale Tachykardien für die intravenöse Anwendung von Ajmaün, die in der Praxis u. E. die Therapie der Wah! darstellt. Durch frühzeitige Hinweise auf bestimmte Kontraindikationen (Rosenkranz 28) blieben fatale Komplikationen in den letzten Jahren aus. Bei Kammerf!attern und Flimmerarrhythmien verspricht die intravenöse Applikation von Ajmalin meistens keinen Erfolg, bei Vorhofflattern ist sie wegen der Gefahr der Deblokkierung sogar kontraindiziert (Rosenkranz 28). Die in der Tabelle 2 aufgeführten Fälle dieser Rhythmusstörung wurdsn als supraventrikuläre Tachykardien fehlgedeutet. Beim elektrokardiographischen Bild des WPW-Syndroms gelingt in mehr als der Hälfte der Fälle durch den intravenösen „Ajmalintest" die vorübergehende Überführung in die T 58 Jt? Abbildung 1 Gliedmaßen-Elektrokardiogramm während Ajmalin-lnjektion bei supraventrikulärer (Spalte 1) und ventrikulärer paroxysmaler Tachykardie (Spalte 2). Grundform des Elektrokardiogramms (29, 30). Dadurch wird einmal eine genauere Differenzierung der dieser Anomalie zugrunde liegenden Herzfunktionsstörung ermöglicht, und zum anderen die Wirksamkeit des Mittels beim Auftreten der für dieses Syndrom charakteristischen paroxysmalen Tachykardie geprüft. Abbildung 3 Elektrokardiographischer Befund eines 44jährigen Mannes mit ventrikulärem Bigeminus (Spalte 1) vor und nach oraler Behandlung mit GT 1012 (Spalte 2). -*~$~**~~.~*fL^—~~»4—•*-~~-s$» Abbildung 2 Überführung eines WPW-Biides in die Grundform des Elektrokardiogramms durch intravenöse Ajmalin-lnjektion Wie die Erfahrung lehrt, ist in vielen Fällen von Herzarrhythmien die intravenöse Anwendung antiheterotop wirkender Pharmaka allein nicht ausreichend. Zur Stabilisierung des primären Therapieerfolgs bzw. zur Vermeidung von Rezidiven ist meistens die orale Weitergabe des entsprechenden Mittels unerläßlich. Bei zahlreichen Kranken mit weniger bedrohlichen, aber subjektiv unangenehmen Herzrhythmusstörungen — dabei handelt es sich am häufigsten um Extrasystolen — kann die Behandlung von vornherein auch durch orale Einnahme des Mittels erfolgen. In dieser Beziehung erwies sich in den letzten Jahren die Anwendung von Ajmalin-Bitartrat (Versuchspräparat GT 1012 der Fa. Giulini/Ludwigshafen) als gut wirksam und ausgezeichnet verträglich. Unter mehr als 100 Fällen mit verschiedenen Formen der Extrasystolie konnte in über 70 % die Rhythmusstörung beseitigt bzw. deutliches Nachlassen ihrer Häufigkeit beobachtet werden {Rosenkranz 32, 37). Über gleichartige Behandiungsergebnisse haben unterdessen auch andere Autoren berichtet (20, 44). Ein Behandlungsversuch mit Ajmalin-Bitartrat ist auch zur Anfalisprophylaxe bei paroxysmalenTachykardien und intermittierenden Fiimmerarrhythmien sowie bei Kranken mit starrfrequenten elektrischen Schrittmachern, bei denen gehäuft Parasystolen auftreten, angezeigt. Zur Behandlung des sogenannten hyperkinetischen Herzsyndroms bzw. der sonst weitgehend therapieresistenten Abbildung 4 Elektrokardiogramm einer 25jährigen Frau im Liegen und während Orthostase vor und nach Behandlung mit dem Beta-Rezeptorenblocker LB 46. V . rjU- K~ A-* Jj-- Abbildung 5 Elektrokardiogramm in Ruhe, während und nach Belastung am Fahrradergometer eines 21jährigen Mannes mit vegetativer Dystonie vor und nach Behandlung mit LB 46. Sinustachykardien bei vegetativer Dystonie wird neuerdings die Anwendung von Beta-Rezeptorenbiockern empfohlen (4, 8, 24, 25). Bei sorgfältiger Beachtung der Kontraindikationen — frischer Herzinfarkt, manifeste Herzinsuffizienz, Asthma bronchiale — gelingt meistens die Ökonomisierung der Herzfrequenz in überzeugender Weise {Rosenkranz und Bauer 34). Auf Grund der eigenen Untersuchungsergebnisse (34) wird die Sinusffequenz sowohl in Ruhe als auch unter Orthostase und Arbeitsbelastung durch Anwendung von BetaRezeptorenblockern weitgehend normalisiert. Durch die Verringerung der Herzarbeit reduziert sich der Sauerstoffbedarf, während die Verlängerung der Diastolendauer indirekt zur Verbesserung der Koronardurchblutung führt. Von den in der Tabelle 1 aufgeführten Medikamenten verdient vor allem im klinischen Bereich das Lidocain (Xylocain) besondere Beachtung. Intravenöse Dauertropfinfusionen zur Behandlung bzw. zur Prophylaxe von Herzrhythmusstörungen ber Kranken mit frischem Herzinfarkt werden damit vielerorts bereits routinemäßig angewandt (6, 8, 41). Die Behandlungsmöglichkeiten tachykarder Formen von Herzrhythmusstörungen sind seit der Einführung der Elektrotherapie (2, 48) wesentlich bereichert worden. Während anfangs die Wechselstromdefibrillation gebräuchlich war, wird heute die herzphasengesteuerte Applikation von Gleichstromimpulsen bevorzugt (5, 18, 27, 32, 42, 46, 47). Es sind dazu mehrere, annähernd gleichwertige Gerätetypen auf dem Markt, die nach dem Bausteinprinzip mit einem elektrischen Schrittmacher kombiniert sind und außer dem Defibrillator mit Synchronisationseinschub einen Monitor zur Palientenüberwachung enthalten. Die Applikation des elektrischen Gegenschocks erfolgt grundsätzlich in Allgemeinnarkose, dabei hat sich das intravenöse Kurznarkotikum Epontol besonders bewährt (35). Deshalb und wegen der Notwendigkeit, gleichzeitig Vorkehrungen zur Absaugung und zur Beatmung der Kranken zu treffen, muß die Elektrotherapie vorerst der Klinik bzw. entsprechend ausgerüsteten Notfalleinsatz-Fahrzeugen vorbehalten werden. Die Stromübertragung erfolgt über zwei großflächige Elek- Art der Rhythmusstörung Vorho'fflimmern a) Mitralstenose b) Mitralinsuffizienz c) komb. Vitien Anzahl Erfolg 40 12 14 36 9 11 % Versager 84,9 66 56 10 10 6 12 14 42 22 22 20 29 28 22 13 186 144 Gesamtzahl der Fälle VAV/ , ÜB« /'A V AVv" A Vv\* J' - - A-—-u Abbildung 6 Elektrokardiographischer Verlauf bei einem 58jährigen Mann mit frischem Vorderwartdinfarkt, bei dem das primär bestehende Herzkammerflimmern durch einmaligen Elektroschock beseitigt wurde. Auch bei paroxysmalen Tachykardien läßt sich die Arrhythmie fast immer auf elektrischem Wege ohne Zeitverlust beseitigen. 4 3 3 d) Zst. n. Myokarditis 16 e) Koronarsklerose bzw. Zst. n. Koronarinfarkt 26 Vorhofflattern supraventrikuläre paroxysmale Tachykardie ventrikuläre paroxysmale Tachykardie Kammerflattern bzw. -flimmern troden, die unter festem Druck der linken Brustkorbseite angepreßt werden. Diese sind zur Verringerung des Übergangswiderstandes bzw. zur Vermeidung von Verbrennungen mit einer Elektrodenpaste zu bestreichen. Neuerdings wird die eine der Elektroden auch unter das linke Schulterblatt geschoben. Da bei dieser „Antipodenstellung" das Herz zwischen den Elektroden liegt, kommt man nicht selten mit geringerer Stromenergie aus. Die Leistung der Kondensatorentiadung, die stufenlos regulierbar ist und 2,5 msec. dauert, wird im allgemeinen zwischen 80 und 400 Watt/Sek. gewählt. Bei negativem Ergebnis können in einer Sitzung, jeweils im Abstand von einigen Minuten, weitere Gegenschocks appliziert werden. Auf Grund der eigenen Ergebnisse, die in der Tabelle 3 zusammengestellt sind, kann zum Indikationsbereich der Elektrotherapie näher Stellung genommen werden. 52,4 20 2 Abbildung 7 Gliedmaßen-Elektrokardiogramm bei supraventrikulärer (Spalte 1) und ventrikulärer paroxysmaler Tachykardie (Spalte 2) vor und nach herzphasengesteuerter Elektroschockbehandlung. 77,3 42 Tabelle 3 Ergebnisse der Elektrotherapie Es ergibt sich danach, daß bei Kammerflattern und -flimmern die Elektroreduktion vital indiziert ist. Da den supraventrikulären Tachykardien häufig keine organische Ursache zugrunde liegt, stellen sie, obwohl sie auf diese Weise fast immer zu beherrschen sind, für die Elektrotherapie nur eine relative Indikation dar. Ein medikamentöser Rhythmisierungsversuch, z. B. mit intravenöser Ajmalininjektion, kann deshalb vorgezogen werden. Vorhofarrhythmien durch Flimmern oder Flattern, speziell bei den deblockierten Formen, können ebenfalls durch Elektroschockbehandlung beseitigt werden. *>-iSO/Hln, ZOO WattfSek. iOO/tftn Für aeren medikamentöse Behandlung, die allerdings als Dauertherapie unbefriedigend ist, gilt heute Alupent (oral, intravenöse/intrakardiale Injektion oder Dauertropfinfusion, vgl. Tabelle 1) als Mittel der Wahl. Als Ursache der blockierten Erregungsleitung überwiegt bei weitem die degenerative Myokardschädigung infolge Koronarsklerose, so daß besonders häufig alte Menschen betroffen sind. Sehr viel seltener sind entzündliche, toxische, traumatische und auch angeborene Störungen der atrio-ventnkulären Überleitung. Die daraus resultierende Beeinträchtigung der Haemodynamik kann unvermittelt unter dem klinischen Bild des Adams-Stokes'schen Anfalls infolge Kammerasystolie einen lebensbedrohlichen Zustand hervorrufen Abbildung 8 Gliedmaßen-Elektrokardiogramme bei schneller Flimmerarrhythmie (Spalte 1), Vorhofflattem mit 4:1 Überleitung (Spalte 2) bzw. deblockiertes Vorhofflattem (Spalte 3) vor und nach Kardioversion. Bei den zahlenmäßig im Vordergrund stehenden absoluten Arrhythmien durch Vorhofflimmern ist anges'chts der hohen Rezidivquote bei der Kardioversion der anfängliche Optimismus gedämpft worden (5, 13, 18, 26, 27, 32, 33, 35, 42, 46, 47). Man steht heute auf dem Standpunkt, daß insbesondere beii den bradykarden Formen, die den Kranken subjektiv meistens weniger beeinträchtigen, die passagere Überfuhrung in Sinusrhythmus — außer dem „kosmetischen" Effekt auf das Elektrokardiogramm — hinsichtlich der Haemodynamik keinen nachhaltigen Einfluß hat. Dies gilt auch für die Flimmerarrhythmien infolge degenerativer Myokardschädigung, zumal dabei schon die primäre Erfolgsquote relativ niedrig ist (vgl. Tabelle 3). Entscheidend für die Indikation der Elektrotherapie des Vorhoffiimmerns ist die Frage, in welchem Maße dadurch die körperliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen beeinträchtigt ist. Man wird sie deshalb hauptsachlich bei jüngeren Menschen und bei den tachykarden Formen anwenden. Eine besondere Prämedikation, etwa mit Chinidin, ist nicht obligat, sie ist oft schon aus zeitlichen Gründen nicht praktikabel. Angesichts des geringen Embolierisikos wird auch die prophylaktische Antikoagulantienanwendung nicht für notwendig erachtet (Hager 18, Rosenkranz 32, 33). Hingegen ist zur Stabilisierung des Therapieerfolgs die konsequente und langdauernde Nachbehandlung mit antifibnllatorischen Pharmaka unerläßlich (5, 10, 11, 18, 26, 27, 42, 46). Statt Chinidin (1 bis 1,5 g/Tag) kann dazu auch Dspasan (0,4 bis 0,5 g/Tag) benutzt werden (Rosenkranz 32, 33, 35). Schließlich ist zu berücksichtigen, daß die dauerhafte Beeinflussung der vorgenannten Herzrhythmusstörung von der kausalen Behandlung des Grundleidens (einschließlich der Operation von Herzfehlern) abhängig ist, zumal auch die Elektrotherapie, so erfolgreich sie in Notfallsituationen ist, nur eine symptomatische Maßnahme darstellt. Die bradykarden Zustandsbilder von Herzarrhythmien sind hauptsächlich durch die verschiedenen Formen des AvBlocks, also durch Störung der Erregungsüberleitung von den Vorhöfen auf die Kammern, charakterisiert. Sie bedürfen erst dann der Behandlung, wenn die Kammerfrequenz den kritischen Wert von 40/min. unterschreitet. Abbildung 9 Elektrokardiogramm eines 70jährigen Mannes mit AdamsStokes'schen Anfall von 18 Sek. Dauer. Dementsprechend ergibt sich heute aus dem Auftreten derartiger Synkopen, auch wenn sie im Beg nn nicht selten schon nach mehreren Sekunden spontan aistieren, die Indikation zur Schrittmacherimplantation. In derartigen Notfallsituationen, die sofortige Klinikeinweisung erfordern, kann zunächst die temporäre elektrische Stimulation vorgenommen werden. Von den verschiedenen Möglichkeiten dazu ist die transthorakale Reizung über kleine Plattenelektroden weitgehend verlassen worden, weil sie zu schmerzhafter Mitkontraktion der Brustkorbmuskulatur führt und außerdem wegen der erhöhten Spannung des Impulsgebers Verbrennungen hervorruft. Auch die Reizung über eine differente, mittels eines Troikarts eingeführte Perikardelektrode kann wegen der Infektionsgefahr nur kurzfristig erfolgen. Aus diesen Gründen wird heute die transvenöse Stimulation über eine in die rechte Herzkammer eingeführte Katheterelektrode bevorzugt. Diese kann bis zu mehreren Tagen belassen werden. Nachfolgend ist dann zu entscheiden, ob eine permanente Stimulation über einen implantierbaren elektrischen Schrittmacher notwendig ist. Nachdem anfangs die transthorakal-myokardiale Implantation der Schrittmacherelektroden erfolgte (9, 12, 14, 15, 18, 27, 49), wird seit einigen Jahren (22) die überwiegende Mehrzahl der Schrittmacher mit transvenöser Stromzuführung benutzt. Da auf diese Weise die Thorakotomie vermieden wird, ist der Eingriff für den Kranken weniger belastend und kann dementsprechend auch in Häusern ohne Thoraxchirurgie vorgenommen werden. Bei diesem Vorgehen ergeben sich jedoch gelegentlich Schwierigkeiten hinsichtlich der Fixation der Elektrodenspitze im rechten Ventrikel, so daß Dislokationen auftreten können (z. B. in den rechten Vorhof oder in die A. pulmonalis). Ferner kommen, sowohl bei der myokardialen Implantation als auch bei Verwendung von Katheterelektroden, Elektrodenbrüche vor, durch die entsprechende Zweiteingriffe erfor- derlich werden Das erneute Auftreten zu langsamen Herzschlags bzw von Adams-Stokes sehen Anfallen sollte deshalb für den Praktiker Anlaß zu sofortiger Wiederemweisung in die Klinik sein Im Zuge der Weiterentwicklung bestimmter Schnttmachertypen vor allem solcher die im Gegensatz zu den Geraten mit starrer Reizfrequenz koordiniert zur Vorhof- oder Kammeraktion stimulieren, ist die Frage der Elektrodenapplikation in der letzten Zeit erneut aktuell geworden Für die vorholgesteuerten ModeMe, die infoige der dadurch gewährleisteten Frequenzanpassung an körperliche Belastung vor allem für jüngere Menschen auf längere Sicht die optimale Losung der Schrittmachertherapie bedeuten, bereitete bisher die Fixierung der Steuerelektrode, wenn sie nicht im Wege der Thorakotomie unmittelbar auf den rechten Vorhof genaht werden soll die größte Schwieng- Abbildung 10 Seitliche Thorax-Rontgenaufnahme eines 48jahngen Mannes rmt Vorholsteuer- und VentnkeleleWrode A Abbildung 11 Brustwand-Elektrokardiogramm d&s gleichen Kranken mit auf transvenosem Wege vorhofgesteuertem Schrittmacher in Ruhe, wahrend und nach Ergometerbelastung keit Für die endokardiale Stimulation ist dieses Problem aber wahrscheinlich dadurch gelost, daß die neben der Ventrikelelektrode notwendige Zweitelektrode mit Hilfe feiner Widerhaken an der Spitze im rechten Herzohr sicher Iixiert werden kann {Schaldach 39, Schaldach und Franke 40 Rosenkranz und Schaldach 36) Da sich die bisher gebräuchlichen batteriebetriebenen Generatoren mit der Zeit erschöpfen und dementsprechend im Mittel nach 1 V2 bis 2 Jahren ein Austausch notwendig ist, geht die Tendenz dahin andere Energiequellen nutzbar zu machen Zur Zeit konzentriert sich die Entwicklung auf durch Kernspaltungsenergie betriebene Schrittmacher und auf biologische Brennstoffzellen bzw biogalvanische Elemente deren Betriebsdauer auf etwa 10 Jahre geschätzt wird (Schaldach 38, Schaldach und Franke 40) Literatur 1 AVENHAUS H Rhythmusstorungen des Herzens bei Glykosicitherapie Dtsch Med J 18 189 (1967) 2 BECK C S , 1 N H P1TCHARD and S H FEIL Ventnkuiar fibrillation of long duration abolished by electnc shock J Amei Med Ass 135 985 (1947) 3 BENDER F Behandlung der Kammertachycardien mit Isoptin Med Klin 63 715 (I968) 4 BENDER F Die klinische Anwendung von Beta Rezeptoren blockern in M HOLZMANN Herzrhythmusstorungen F K Schattauei/Stuttgart New York (1968) 5 BENDER F H D REPLOH und N KOJ1MA Technik Indikatio nen und Ergebnisse der Elektroschockbehandlung des Vorhof flimmerns und Vorhofflatterns Med Klin 60 685 (1965) 6 BORN H Behandlungsmoglichkeiten bei Herzinfarkten mit Rhythnusstorungen Med Klin 62 1706 (1967) 7 BRÜCK A W MAHRINGER und K SPANG Sechs Jahre Et fahrungen mit der Implantation elektrischer Herzschrittmacher Zeitschr f Kreislaufforschg 58 1 (1969) 8 BUCHNER M S EFFERT und F GROSSE BROCKHOFF Diffe rentialtherapie der tachycarden Arrhythmien Dtsch Med Wschr 94 M5 (1969) 9 CHARDACK W M A A GAGE and W GREATBATCH A t'ansistonzed seif contained implantable pacemaker for the long l e r i r correction of complete heart block Surgery 48, 643 (1960) 10 DELIUS L Bericht über ein Symposion mit dem Thema Thelapie der Herzrhythmusstorungen in Tremsbuttel bei Hamburg jom 3 - 4 10 1966 Zeitschr f Kreislaufforschg 56 334 (1967) 11 DOLEGA P Therapie der Herzrhythmusstorungen Fortschr d Med 86 183 (1968) 12 Ef-FERT S , H J SYKOSCH und K G PULVER Langfristige Therapie mit implantierbaren elektrischen Schrittmachern Dtsch Med WbChr 89, 2165 (1964) 13 EFFERT S Elektrische Defibnltatton bei Vorhofflimmern'? 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Zu Beginn und als Dauerbehandlung im allgemeinen 3xtägl.l Dragee oder 3x tägl.20Tropfen. Bei eingeschränkter Glykosidtoleranz oder reduziertem Glykosidbedarf ist eine Dauerbehandlung mit 2 x tägl.1 Dragee bzw. 2x tägl. 20 Tropfen Encordin zweckmäßig. 20 Dragees 50 Dragees 100 Dragees Alle Preise n.A.T. DM 2.B5 DM 5.30 DM 9.55 20 ml Tropfen 50 ml Tropfen DM3.10 DM B.7D 10 Ampullen zu 2 ml DM B.B5 Ferner Anstalts-Packungen MERCK 35. ROSENKRANZ, K. A., und H. P. HARRFELDT: Die Anwendung des Kurznarkotikums Epontol bei der Elektrotherapie von Herzrhythmusstörungen. Münch. Med. Wschr. 112, 1258 (1970). 36. ROSENKRANZ, K. A., und M. SCHALDACH: Klinische Erfahrungen mit der transvenös-endokardialen Vorhofsteuerung elektrischer Schrittmacher. In Vorbereitung. 37. ROSENKRANZ, K. A., und W. H. SCHROEDER: Ergebnisse der oralen Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit N-propylAjmalinium-bitartrat. Herz und Kreislauf 1, 477 (1969). 38. SCHALDACH, M.: Entwicklungsaussichten der Schrittmacherbehandlung in technischer Hinsicht. Verh. Dtsch. Ges. Kreislaufforschg. 35, 127 (1969). 39. SCHALDACH. M.: Fortschritte der Schrittmachertherapie. Verh. Dtsch. Ges. Kreislaufforschg. 35, 268 (1969). 40. SCHALDACH, M., und O. FRANKE: Technischer Stand und Tendenzen in der Schrittmachertherapie. Medizinalmarkt/Acta Medicotechnica 17, 2 (1969). 41. SCHRÖDER, R., H. J . BUSCHMANN, W. DISSMANN, V. MEYER, K. P. SCHUREN und W. THIMME: Erfahrungen an 337 Patienten mit frischem Myokardinfarkt auf einer speziellen Wachstation. Med. Welt 19 (NF) 2473 (1968). 42. STEIM, H., und M. FRIEDEMANN: Kardioversion bei Vorhofflimmern und -flattern. Dtsch. Med. J . 18, 197 (1967). 43. SYKOSCH, H. J . , M. BÜCHNER und S. EFFERT: Sechs Jahre Schrittmachertherapie. Dtsch. Med. Wschr. 93, 777 (1968). 44. WEGEHAUPT, R., und W. Hager: Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit N-propyl-Ajmalin-bitartrat. Dtsch. M e d . Wschr. 95, 938 (1970). 45. 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Indikationen, Kontraindikationen und Dosierung der f-Rezeptorenblocker i Auf Grund unterschiedlicher Wirkungsstärken einer Gruppe adrenerg wirkender Substanzen an verschiedenen Erfolgsorganen nahm Alquist (1948) zwei verschiedene Rezeptoren zur Übermittlung adrenerger Erregungen an: a- und ß-Rezeptoren (lsoprenalin - > ß-Rezeptoren, Noradrenalin ->- cc-Rezeptoren, Adrenalin -> a- und ß-Rezeptoren). In Abb. 1 sind adrenerger Rezeptor, Stimulator und „Blokker" (besser „Hemmer") schematisch dargestellt. Spezifisch wirkende Blocker und Stimulatoren besitzen jeweils einen haptophoren Strukturanteil mit entsprechender Affinität zum spezifischen Rezeptor. Blocker und Stimulator unterscheiden sich durch den Besitz oder die Art des pharmakophoren Strukturanteils. Sie wirken kompetitiv zueinander, d. h. man kann durch Erhöhung der Konzentration des einen den Gegenspieler am Erfolgsorgan (Rezeptor) verdrängen. Blocker o(, - Stirnuialor T ^ p > ß- Simulator f ~k ^ Zelle eines J;—oL-Rveptor 3 ^rfO/SSOrgans H C. 1-4 ^-Rezeptor M pC +• ß ^Stimulator Abb. 1 Schematische Darstellung der Beziehungen der Stimulatoren und Blocker (A, B, C) zu den Rezeptoren (a, ß). Die schwarz gezeichneten Enden entsprechen einem haptophoren, Kreise (a) und Vierecke (ß) einem pharmakophoren (adrenergen) Strukturanteil. Agonisten und Antagonisten unterscheiden sich durch die spezifische „innere Aktivität" der pharmakophoren Gruppe. a-Stimulator = Noradrenalin ß-Stimulator = Isoproterenol a- und ß-Stimulator = Adrenalin (nach H. Lydtin) Es gibt ß-Blocker mit und ohne eigene adrenerge Stimulationswirkung („intrinsic activity"). Weiterhin unterscheiden sich die heute verfügbaren ß-Blocker durch die Ausprägung einer zusätzlichen unspezifischen „membranabdichtenden" = chinidinähnlichen, lokalanästhetischen Wirkung. In Umkehrung der physiologischen Kaiecholamineffekte zeigen ß-Blocker folgende Kreislaufwirkungen: 1. Eine geringe Zunahme des peripheren Gefäßwiderstandes (ß-Stimulation bewirkt eine Hemmung der glatten Gefäßmuskulatur der peripheren Arterien); 2. eine Abnahme von Kontraktilität, Schlagfrequenz, Minutenvolumen und Sauerstoffverbrauch des Herzens (ß-Re- zeptoren vermitteln + inotrope, chronotrope und bathmotrope Wirkungen). Die Größe dieser Effekte hängt von der Größe des adrenergen Antriebs zum Zeitpunkt der ß-Blockade ab. (Die Wirkungen auf die Koronararterien sind weit unübersichtlicher, doch spricht die Mehrzahl der Untersuchungen dafür, daß adrenerge Wirkungen auf die glatte Muskulatur der Koronararterien in erster Linie durch ß-Rezeptoren übertragen werden. Neben dem Verhältnis von a:ß-Aktivität scheint für die Reaktion der Koronargefäße auch der Ausgangszustand von Bedeutung zu sein, d. h., bei weiten Koronarien kann eine adrenerge Stimulation verengend, bei engen erweiternd wirken.) Aus diesen Ausführungen ergeben sich bereits die Hauptindikationen für ß-Rezeptorenblocker. Allgemein sind ß-Blocker immer dann indiziert, wenn ein erhöhter adrenerger Antrieb eine entscheidende pathogenetische Rolle spielt: 1. Angina pectoris vera (Langzeitbehandlung zur Anfallsprophylaxe) 2. Hyperkinetisches Herzsyndrom (vasoregulatorische Asthenie) 3. Subvalvuläre, muskuläre Aorten- (und Pulmonal-)Stenose 4. Arrhythmien: a) glykosidinduzierte b) Sinustachykardien allgem. c) Tachyarrhythmia absol. und Tachykardien bei Vorhofflattern d) bei Narkosezwischenfällen mit endogener Katecholaminfreisetzung oder exogener Katecholaminzufuhr (Lokalanästhesie) 5. Phaeochromozytom (nur zusammen mit a-Blockern). Zu erwähnen wäre noch der Einsatz bei der Hypertoniebehandlung und bei Hyperthyreosen. Zu 1.: ß-Blocker wirken bei A. p. durch eine Durchbrechung des circulus vitiosus aus Ischämie — Zunahme des myokardialen Strömungswiderstandes — vermindertem O2-Angebot und dadurch verstärkter Ischämie. Der entscheidende Wirkungsmechanismus liegt in einer Verringerung der Arbeitsleistung durch Verringerung von Schlagfrequenz und Kontraktilität und damit einer Abnahme des Sauerstoffbedarfs des Herzens bei Belastung. Die (^-Bereitstellung kann dagegen durch ß-Blocker nicht verbessert werden. Nicht indiziert sind ß-Rezeptorenblocker im A. p.-Anfall. Auch bei fehlenden Insuffizienzzeichen sollten ß-Blocker bei der Behandlung der A. p. zusammen mit einer positiv inotrop wirkenden Substanz, d. h. einem Herzglykosid, verabreicht werden (vor allem bei vergrößertem Herzen). Denn infolge der negativ inotropen Wirkung der ß-Blocker kann es zu einem vergrößerten diastolischen Ventrikelvolumen mit erhöhter Wandspannung (Laplace-Beziehung) und dadurch erhöhtem myokardialen Strömungswiderstand mit Störung des diastolischen Koronareinstromes kommen. Der gemeinsame Einsatz von Nitriten und ß-Rezeptorenblockern bei A. p. ergab eine weitere Steigerung der Belastbarkeit bei Koronarinsuffizienz. II b) Kontraindikationen Die bereits von der Pharmakologie gegebenen Gegenindikationen einer adrenergen ß-Rezeptorenblockade wie Herzinsuffizienz, Schock, Azidose, obstruktive Lungenventiiationsstörungen (Asthma bronch.) und av-Überleitungsstörungen (weniger bei s.v. Tachykardien) (außerdem Neigung zu Hypoglykämien, Diabetes [Hemmung der Insulinfreisetzung], Chloroform-, Aether-, Cyklopropannarkose) gelten weitgehend unverändert. Die klarste und praktisch absolute Kontraindikation ist die manifeste Herzinsuffizienz. Hier kann ein ß-Blocker durch Ausschaltung des adrenergen Antriebs und durch seine mehr oder weniger stark ausgeprägte chinidinähnliche Wirkung deletär wirken. Als Antidot kommt neben Adrenalin besonders Alupent® in Frage, außerdem Herzglykoside und Ca. Abb. 2 zeigt die wichtigsten im Augenblick im Handel befindlichen ß-Rezeptorenblocker und einige schon im Versuch stehende Substanzen: ß-adrenolytischer Effekt, chiniAbb. 2 Zusammenfassende Darstellung derWirkungsspektren einer Reihe von adrenergen ß-Rezeptorenb!ockern ( + = Wirkung vorhanden) ß-blockie-(chinidin- „Intrin- selektive rende ähnliche) sie", der Wirkung lokal- Substanz anästhe- eigene, tische adrenerge Dichlorisoprotenerol Pronethalol D, L Alprenolol (Aptin®) Kö 592 D, L Propranolol (Dociton®) D-Proprano!ol ICI50 172 (Evaldin) + + — + + + + — — + + + + + — — + — + + + — — — + — — Herz dinähnliche-membranabdichtende Wirkung, adrenerge Eigenstimulationswirkung und Selektivität der Wirkung sind einander gegenübergestellt. Die weitere Entwicklung wird wohl in erster Linie in Richtung der erhöhten Selektivität gehen. Substanzen, die selektiv die ß-Rezeptoren des Herzens hemmen und deren chinidinähnlicher Effekt zu vernachlässigen ist, könnten für die Anfallsprophylaxe der A. p. besser geeignet sein als die bisher verwendeten Substanzen. Zuf.: ß-Rezeptorenblocker sind u. a. indiziert neben nitritenverwandten Substanzen zur Anfallsprophylaxe der Belastungsangina bei nicht insuffizientem Herzen — Wirkung in erster Linie via Sauerstoffeinsparung durch Frequenzund Kontraktilitätsabnahme. Dosierung: Dosierung einschleichend und individuell nach dem Grundsatz: So wenig wie möglich, so viel wie nötig; bei A. p. durchschnittlich 80—120 mg/d ( + z. B. 2 x 1 Kapsel eines Langzeitnitrits); Schwankungen zwischen 40 und 400 mg — Einstellung entsprechend Pulsfrequenz (Gersmeyer u. a.). Literatur 1. AHLQUIST, R. P.: Amer. J . Physiol. 153, 586 (1948). 2. AHLQUIST, R. P.: J. pharm. Sei. 55, 359 (1966). 3. ALVARO, A. B., R. N. MACALPIN and A. A. KATTUS: Circulation 36, Suppl. I I , 52 (1967). 4. AMSTERDAM. E. 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Intensain wurde zum Ausgangspunkt eines Programms, dessen Ziel es war, dem Arzt einen breiten Fächer von Möglichkeiten zur differenzierten Therapie der Zivilisationskrankheit Angina pectoris zur Verfügung zu stellen. Optimale Koronartherapie = selektive Koronartherapie Hier und da ist es zu einer gewissen Resignation hinsichtlich des therapeutischen Prinzips der Koronardilatation gekommen. Ganz zu Unrecht. Dies beweisen die experimentellen Befunde, ganz besonders aber auch die positiven klinischen Berichte, über die 66 Untersucher an Hand ihrer Erfahrungen mit INTENSAIN® an fast 1600 Patienten anläßlich des Moskauer Symposions berichten konnten (Arzneimittel-Forsch. 20, 421-470 [1970]). Bereits einleitend hatte Lochner seine Untersuchungen über die Physiologie der Koronardurchblutung mit der Bemerkung zusammengefaßt, daß „Intensain zweifellos ein potenter Koronardilatator" sei. Nitz erläuterte in seinem Bericht über die Pharmakodynamik noch einmal die Eigenschaften, die Intensain zu einem Koronartherapeutikum besonderer Art machen: langanhaltende, selektive Koronarwirkung. Diese Wirkung konnte Hilger auch klinisch bestätigen. Bei der i.v. Infusion von 200 mg Intensain innerhalb von 15 Minuten blieben bei anhaltender, erheblicher Steigerung der Koronardurchblutung Herzfrequenz und Blutdruck praktisch konstant. Eine koronardilatatorisch hochwirksame Dosierung ist mithin klinisch praktikabel. Nach Friese erwies sich die Intensain-Infusion als besonders wirkungsvoll in der Behandlung der schweren Koronarinsuffizienz mit drohendem Herzinfarkt. Schvacabaja et al. konnten mit Intensain einen positiven Effekt bei 82 % ihrer Patienten erzielen, die an chroni- scher Koronarinsuffizienz und häufigen stenokardischen Anfällen bei nicht stenosierender koronarer Atherosklerose litten. Der Intensain-Effekt übertrifft dabei die PlaceboWirkung hoch signifikant. Schmidt-Voigt stellte außer der prompten Schmerzbeseitigung signifikante Rückbildungen oder gar Normalisierungen der zuvor pathologischen STStrecken und T-Zacken fest. Haiat schilderte den besonders eindrucksvollen Fall von Chiche, in dem durch i. v. Intensain-Injektion die Wiederherstellung des Sinusrhythmus gelang. Auch Ivancic et al. erzielten bei 8 5 % ihrer StenokardiePatienten mit der oralen und parenteralen Intensain-Therapie gute und sehr gute Erfolge. Sie unterstreichen die besondere Eignung der Intensain-Therapie für die ambulante Dauerbehandlung von Koronarkranken. Kipsidze und Capidze stellen fest, daß Intensain in der akuten Phase des Herzinfarktes in breitem Umfang angewendet werden kann. Nach ihren Befunden vermindert und verkürzt Intensain in einer Dosierung von 3 x täglich 150 mg die stenokardischen Anfälle bei der Mehrzahl der Kranken. Nach Votcal und Lozinskij unterbricht Intensain den stenokardischen Anfall bei akuter und chronischer Koronarinsuffizienz. Das Auftreten eines Kollapses beim Myokardinfarkt hindert (im Gegensatz zu Nitroglycerin) seine Anwendung nicht. Denn Intensain ist blutdruckneutral und ruft keine hämodynamisch belastenden Nebenerscheinungen hervor. „Diese Eigenschaften machen Intensain in einschlägigen Fällen zum Mittel der Wahl." Daß Intensain auch in Fällen mit ausgeprägter Atherosklerose der Koronarien therapeutisch wirksam ist, spricht nach Savenkov et al. für die Fähigkeit von Intensain, die Ausbildung von koronaren Kollateral kreisläufen zu fördern. Dies ist nur ein kurzer Abriß der vielen positiven Erfahrungen, die Ärzte aus Ost und West unter dem Leitthema „Moderne Aspekte der Koronartherapie" in aufgeschlossener Athmosphäre miteinander austauschen konnten. Intensain hat seine Bewährungsprobe längst bestanden. Die vorliegenden Ergebnisse erklären aber die weltweite Anerkennung, der sich Intensain dank seiner vielfach bestätigten Qualitäten erfreut. Sauerstoff und Glykosid für das insuffiziente Herz In den letzten Jahren gewann zusehends die Erkenntnis an Boden, daß insuffiziente Herzen zur Wiederherstellung ihrer Kraft und Leistungsreserve nicht nur ein Glykosid, sondern auch ein Koronarspezifikum benötigen. Gemeinsam mit der auf dem Gebiet der Herzglykoside führenden Arzneimittelfirma Boehringer Mannheim entwickelte Cassella-Riedel Pharma das Präparat INTENSAIN-LANICOR®, das inzwischen als bedeutende Bereicherung der Herztherapie anerkannt ist. intensain 150-Lanicor und Intensain-Lanicor vereinigen zwei therapeutische Prinzipien: Mehrversorgung des Herzens mit Blut und Sauerstoff durch intensive, selektive Koronarerweiterung (Intensain) und Steigerung der Herzkraft (Lanicor). Lanicor ökonomisiert die Herzarbeit: Es kräftigt die Systole, vertieft die Diastole und verlängert damit die Erholungszeit. Das insuffiziente Herz leidet aber besonders auch unter dem Sauerstoffdefizit der gestörten Koronardurchblutung. Daher wird die Optimierung des Sauerstoffangebots wohl entscheidend zur Verbesserung des myokardialen Wirkungsgrades beitragen. Intensain bietet dem Herzmuskel ein überreiches Sauerstoffangebot durch maximale, lang anhaltende Erweiterung der Herzkranzgefäße ohne Mehrbelastung des Herzens. Die Wirkung von Intensain ist selektiv, d. h., nur die Blutgefäße, welche den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen, werden intensiv und nachhaltig erweitert. Unerwünschte Blutdrucksenkungen treten nicht auf, Intensain ist blutdruckneutral und daher auch bei niedriger Blutdrucklage anwendbar. Als Folge der Mehrdurchblutung des Herzens wird das Wachstum von Kollateralgefäßen angeregt, so daß es dann zu einem reicher verästelten Gefäßsystem am Herzen kommt. Lanicor ist das kristalline Reinglykosid Digoxin aus der Digitalis lanata. Es nimmt eine Mittelstellung zwischen Strophantin undDigitoxin ein und vereinigt die Vorzüge dieser beiden Exponenten der Therapie mit herzwirksamen Glykosiden. Durch die Gabe von Intensain 150-Lanicor und IntensainLanicor wird die Herzleistung gesteigert und gleichzeitig der Herzmuskel wieder besser mit Sauerstoff versorgt. Die Intensain-Lanicor-Präparate wirken also der Insuffizienz und der Mangeldurchblutung des Herzens entgegen. Antistressorische Koronartherapie durch Reizabschirmung und Mehrdurchblutung Ein Leben ohne körperliche, geistige, seelische oder emotioneile Stressoren ist heute in unserer modernen Gesellschaftsstruktur weniger möglich als je zuvor. Während jedoch ein zeitlich begrenzter Stress mit anschließender Entspannung konditionieren, also die Fähigkeiten zur Bewältigung der Lebensaufgaben stärken kann, führt ein Dauerstress oft zu bleibenden Schäden, bevorzugt am HerzKreislauf-System. Da ein hypoxisch oder anderweitig geschädigtes Myokard auf Stress besonders empfindlich reagiert, ist Stress-Abschirmung für diese Patienten eine zentrale Aufgabe. Dazu stehen verschiedene therapeutische Möglichkeiten offen: 1. Dämpfung des Zentral-Nervensystems in einem solchen Umfang, daß die besonders ungünstigen psychischen Belastungen vom Organismus kaum noch als Stress empfunden werden. 2. Vollständige Blockade der auf die stress-induzierten Katecholamin-Ausschüttungen reagierenden ß-Rezeptoren. biese beiden Möglichkeiten befriedigen jedoch nicht, sie sind mit allgemeinen Risiken und besonderen Gefahren für das Herz verbunden, so daß sich die Suche nach einem dritten Weg aufdrängte: 3. Gezielte Beta-Sympathikolyse des Herzens, welche dem Herzen die stress-stimulierte Dynamik beläßt und nur die schädlichen Katecholamin- „Spitzen" abschneidet. Der Patient ist unter einer solchen Therapie in der Lage, aul Stress-Situationen psychisch und intellektuell adäquat zu reagieren. Gezielte Beta-Sympathikolyse ist also die risikolose StressAbschirmung des Herz-Kreislauf-Systems für den modernen Menschen, der sich mit dem Stress arrangieren muß. Dieser dritte Weg wird mit BETA-1NTENSAIN® 150 beschriften BETA-INTENSAIN 150 enthält das Beta-Lytikum INPEA, dessen bedeutender Vorzug darin liegt, frei von einer zusätzlichen negativ inotropen Eigenwirkung zu sein, welche andererseits in der Regel der Wirkstoffgruppe der ß-Rezeptoren-Blocker anhaftet. Durch diese hohe Spezifität kommt es zu einem risikoarmen Schutz des Herzens gegen überstarke ß-adrenerge Reize, wie sie bei psychischer und physischer Überlastung auftreten. Der Herzmuskel arbeitet ökonomischer, sein Sauerstoffverbrauch wird geringer. INTENSAIN 150 gehört zu den wirksamsten Koronartherapeutika. Seine Koronardilatation zeichnet sich nicht nur durch hohe Intensität und unübertroffene Spezifität, sondern auch durch lange Wirkungsdauer aus. INTENSAIN 150 führt am Myokard zur Verbesserung des Sauerstoff- und Substratangebotes und wirkt zugleich positiv inotrop. Trotz hoher Wirksamkeit ist INTENSAIN 150 außerordentlich gut verträglich. Zu seinen besonderen Vorzügen gehört die Blutdruckneutralität. Als Folge der durch INTENSAIN 150 hervorgerufenen Mehrdurchblutung des Herzens kann das Wachstum von Kollateralgefäßen angeregt werden, eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine echte Besserung der Angina pectoris. Die dritte Komponente von BETA-INTENSAIN 150 ist HYDROXYZIN, ein seit vielen Jahren verwandtes Ataraktikum aus der Gruppe der kleinen Tranquilizer. Eine derartige Abrundung des Präparates ist höchst sinnvoll, weil nicht nur vegetativ bedingte Herzbeschwerden, sondern auch echte organische Stenokardien sehr häufig psychovegetative Begleitzustände haben. BETA-INTENSAIN 150 ist deshalb ein modernes Koronartherapeutikum, weil es alle Faktoren berücksichtigt, die für die Behandlung sowohl organisch als auch neurovegetativ bedingter Durchblutungsstörungen des Herzmuskels von Bedeutung sind. Hierbei wurde dem Umstand Rechnung getragen, daß organische Schäden am Herzen häufig von funktionellen Herzbeschwerden ihren Ausgang nehmen, wenn nicht rechtzeitig eine entsprechende Therapie einsetzt. Andererseits müssen Patienten, die an organisch bedingten Durchblutungsstörungen des Herzens leiden, auch vor unerwünschten Auswirkungen psychischer und physischer Oberforderung in Beruf und Alltag geschützt werden. BETA-INTENSAIN dient der Prophylaxe, Früh- und Dauerbehandlung koronargefährdeter und koronarkranker Herzen durch spezifische Reizabschirmung und Mehrdurchblutung. Die INTENSAIN-Gruppe präsentiert sich als ein Programm ausgedehnter therapeutischer Möglichkeiten und bedeutet für Ärzte und Patienten gleichermaßen eine wertvolle Bereicherung. Sie ist zum Symboi sinnvoller Herztherapie geworden. Firma Cassella Riedel, Med. Abt., 6 Frankfurt, Hanauer Landstr. 523. CARD-INSTENON®* dient der Behandlung von Störungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig vorliegender latenter oder chronischer Herzinsuffizienz. Die großen Fortschritte auf dem Gebiete der Hygiene, Ernährungswissenschaft und der Prävemivmetiizin haben in den meisten zivilisierten Ländern die Lebenserwartung des Menschen stark erweitert (Ansteigen der Alterspyramide). Der immer härter werdende Existenzkampf, die vielen Noxen und Streß-Situationen „moderner" Lebensform belasten das Herz-, Kreislauf- und Nervensystem zusätzlich über die altersabhängige Physiosklerose (Bürger) hinaus. Die Beeinflussung von Störungen der kardialen, zerebralen und physischen Leistungsfähigkeit ist somit seit Jahrhunderten unter den sich daraus ergebenden zahlreichen Problemen eines der wichtigsten Anliegen der forschenden Medizin geblieben. Besonders die letzten 50 Jahre haben die patho-physiologischen Erkenntnisse auf diesem Gebiet beträchtlich erweitert und damit die Voraussetzungen für eine wissenschaftlich begründete Therapie geschaffen. CARD-1NSTENON entspricht in seiner Zusammensetzung modernen klinisch-pharmakodynamischen Forderungen (Wieck, Hirsch, Gottstein et ai.). Das Präparat enthält in einer Tablette Hexobendin 20 mg Etamivan 25 mg Hydroxyäthyltheophyllin 60 mg Digoxin Vs mg Der Wirkungsmechanismus seiner Komponenten ist: a) zu Hexobendin: Koronar- und Hirngefäße verhalten sich im allgemeinen gleichsinnig. Aus neueren Untersuchungen (Pfeifer) geht hervor, daß der Herzmuskel und das Gehirn der intensiven Stoffwechselvorgänge wegen eine besonders reichliche Kapillarisierung aufweisen. Die Vasomotorik der Gehirngefäße ist geringer (Goerttler). Gänshirt schließt aus dem Wandaufbau der zerebralen Arteriolen, daß sie sich nicht nur aktiv verengen, sondern auch aktiv erweitern können. Die pharmakologische Reizschwelle allerdings liegt ungefähr zehnmal höher (Schneider, Gottstein). Die Funktion der Endstrombahn der Gehirngefäße für den Stoffaustausch spielt daher bei der Therapie zerebrovaskulärer Störungen eine wichtige Rolie. Kraupp (unveröffentliche Ergebnisse) konnte nachweisen, daß Hexobendin nicht nur die Hirndurchblutung steigert (Freisetzung von H+ und CO2 ins Hirnblut: Kraupp-Stuhlinger-Raberger), sondern auch die Glukose- und Sauerstoffutilisation des Herzens und des Gehirns erhöht. * Hersteller: ByK-Gulden, Konstanz. Es greift direkt am Kapillarwiderstand der Hirnstrombahn an und bewirkt eine Verlagerung des Druckgradienten in mehr periphere Gebiete. Durch die zerebrale Mehrdurchblutung wird das Sauerstoff- und Nährstoffangebot an die Gehirnzellen erhöht und ein vermehrter Abtransport von Stoffwechselschlacken ermöglicht. Sein koronartherapeutischer Effekt wirkt sich besonders bei älteren Patienten zusätzlich günstig aus. Über die Hirnwirkung von Hexobendin liegen ophthalmodynamometrische, ophthalmodynamographische, radiozirkulographische, angiokinematographische und rheoenzephalographische Untersuchungsbefunde vor. b) zu Hydroxyäthyltheophyllin: Hydroxyäthyltheophyllin verbessert die Koronardurchblutung (Levy et al., Gilbert et al.). Es wirkt positiv inotrop und fördert die Diurese, wobei die NaCI-Ausscheidung fast selektiv betroffen ist (Buchborn), so daß es besonders in den ersten Tagen einer Digitalis-Therapie (kardiale Ödeme) angezeigt ist (kein abrupter, initial kreislaufbelastender Effekt). Durch die Verbesserung der Herzleistung wird auch der Minutenvolumenanteil der Hirndurchblutung erhöht (Moller, Goodman und Gilman). c) zu Etamivan: Störungen der zerebralen Hämodynamik, vor allem im zunehmenden Alter, bedingen oft Einschränkungen der psychischen Leistungsfähigkeit (Verlangsamung der Reakt.onen, organische Depressionen, Spannungen, Gereiztheit, Schlafstörungen, Nachlassen des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit usw. (zerebrales Reizsyndrom nach Birkmayer). Etamivan ergänzt die vaskulären Effekte von Hexobendin und Hydroxyäthyltheophyllin. In strikter regeltechnischer Abhängigkeit von der zentralen Führungsgröße kann es auch peripher den Blutdruck über eine Stimulierung des Nebennierenmarks anheben. Es beeinflußt psychische Begleitsyndrome durch seine Reaktion auf die Formatio reticularis, ein Netzwerk von Neuronen, das sich aus der Medulla oblongata am Boden der Rautengrube nach rostral in die Brücke und in das Mittelhirn, etwa um den Aquädukt gruppiert, erstreckt. Etamivan verbessert vor allem: 1. die Erregungsübertragung im auf- und absteigenden retikulären System mit Aktivität an Zellaggregaten für die 2. Atem- und Kreislaufregulation (v. Baumgarten), für die 3. phasische (Willkürbewegung) und tonische motorische Aktivität (Körperhaltung: „gemeinsame motorische Endstrecke" nach Sherrington und Magoun; Mikroelektrodenanalyse; Baumgarten, Mollica und Moruzzi; Duensing Elektro-Neuraldiagnostik und Therapie 5 T. rr NERVEN PUNKT-DETEKTOR mit seiner spontanen Anzeige — das ideale Gerät für Störfeldsuche, Narbenuntersuchung, Fokaltestung, Elektro-Punktur, exakte Lokalisation der Akupunkturpunkte, Kontrolle in der Chiropraxis, Differentialmessungen. 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Hirnelektrische Untersuchungen (EEG.: Jung et al.) haben für die Objektivierung in letzter Zeit zunehmend Bedeutung erlangt. Die Genese solcher Störungen der Hirnzirkuiation ist polymorph, meist arteriosklerotisch bedingt (57% nach Gottstein) und beginnt bei vielen Menschen meistens um das 50. Lebensjahr. Jede Herzinsuffizienz, oft nur in Form einer Belastungsinsuffizienz (Klepzig-Kaltenbach) erkennbar, muß primär durch eine Dauerdigitalisierung behandelt werden. Gerade in der täglichen Praxis hat sich die Verbindung von instenon mit Digoxin als vorteilhaft erwiesen, da 1. bei getrennter Verordnung doch häufiger das eine oder andere Medikament einzunehmen vergessen wird und gerade durch 2. CARD-INSTENON neben der vaskulären auch die sinnvolle Behandlung der psychischen und neurologischen Begleitsyndrome gewährleistet ist. Als Parameter für die Qualität eines zur Dauereinsteliung geeigneten Glykosids gilt eine hohe und damit sichere, wenig schwankende Resorptionsquote [Rau et al.), durch die Digoxin gekennzeichnet ist. Das breite pharmakodynamische Wirkungsspektrum von CARD-INSTENON ist die Basis für eine wissenschaftlich begründete, sinnvolle, sich wechselseitig ergänzende Therapie kardio-vaskulärer und zerebraler Störungen einschließlich der psychischen und neurologischen Begleitsyndrome des mittleren und gehobenen Lebensalters. Prokain — Therapie zur Revitalisierung Die therapeutische Beeinflussung der „Alters-Abbau-Verbrauchserscheinungen", der „körperlichen und geistigen Erschöpfungszustände", der „Vasolabilitätskrisen" in ihren zahlreichen Symptomen und Syndromen gewinnt in der ärztlichen Praxis immer mehr an Bedeutung. Eine entsprechende Früherkennung dieser Symptomatik und deren Prophylaxe darf ebenso wichtig wie die Therapie angesehen werden. Von den Erfahrungen Walter Hunekes ausgehend, der als Erster vor bald 40 Jahren berichtete, daß intramuskuläre Injektionen des Prokain-Coffein-Präparates Impletol® Voralterungserscheinungen verschiedenster Art beseitigten, haben wir im Laufe der Jahrzehnte dieses in zahlreichen Fällen bestätigt gesehen. Aslan baute auf diesen Erfahrungen ihre H3-Therapie auf. In zahlreichen Kombinationsformen haben wir in den letzten 10 Jahren verschiedenste Medikamente dieser Prokain-Präparate eingesetzt. Wir haben auch eigene Kombinationen, u. a. mit Eigenblut, verwandt, um einen möglichst komplexen Wirkungsmechanismus zu erzielen und berichteten darüber. Die Forderung, die ein Arzt an ein entsprechendes Medikament stellt, wird am ehesten erfüllt, wenn dieses den erwünschten komplexen Wirkungsmechanismus aufweist, gut verträglich und arm an Nebenwirkungen ist. Meine Erfahrungen mit Zettaviran G® entsprechen in hervorragendem Maße diesen Vorstellungen. Es hat sich bei mehr als hundert Patienten sehr bewährt — nicht nur als Genatrikum, sondern auch gegen die eingangs erwähnten Beschwerden und als Regulans bei und nach körperlichen und psychischen Stressituationen. Es würde zu weit führen, in diesem beabsichtigten Hinweis näher auf die Wirkung der einzelnen und längst bekannten Komponenten von Zettaviran G® einzugehen. Zusammensetzung: 1 Ampulle zu 2 m! enthält: Prokainhydrochlorid 20 mg, Natriumpangamat (Vitamin B 15 — Natriumsalz) 20 mg, die 2. Ampulle zu 3 ml enthält: Vitamin B 1 — chloridhydrochlorid 100 mg, Vitamin B 6 — hydrochlorid 100 mg, Vitamin B 12 — Cyanokomplex 1000 y. Als wesentlichen Faktor bei diesem Medikament darf man den Zusatz des Vitamin B 15 ansehen, einen biologischen Methyleldonator, der ursprünglich aus den Kernen der Aprikose und aus der Reisschale isoliert wurde. Von ihm wird in der Literatur berichtet, daß es die Toleranz der Gewebe bei O2-Mange! wesentlich erhöht, d. h. eine bessere Ausnützung von O2 besonders im Gehirn und am Herzen erzielt. Neben einer allgemeinen vasodilatorischen Wirkung wird auch die Verhinderung der fettigen Leberdegeneration infolge Methylgruppenmangels ebenso erwähnt wie der günstige Einfluß auf das Kreatin in der Leber und in der Muskulatur. Durch die verbesserte Zellatmung wird auch die Abwehr gegen toxische Produkte endo- und exogener Art gesteigert. Berücksichtigt man diese Forschungsergebnisse zusammen mit den allseits bekannten Einflüssen von Prokain, Vitamin B 1 , B6 und B12, so werden die dem Rein natürlich ITilgt vor allem überschüssige Säure im Gesamforganismus. Es stumpft abnorme Säurebildung im Magen ab. • Behebt und verhütet u. a. Sodbrennen, beugt Magenkrämpfen sowie der Bildung von Magengeschwüren vor. • Vermehrt z. B. auch die Diurese und verhindert Grieß- und Steinbildung in den ableitenden Harnwegen. • ^ Bei Krankenkassen zugelassen. A d us. proprium Vorzugspreise. Auskunft und Wissenschaft!. Prospektmaterial unverbindlich. Autor gelungenen überragenden therapeutischen Ergebnisse mit Zettaviran Gy eher verständlich. Diese Ergebnisse sind Veranlassung, eine Nachprüfung in der Praxis weitgehend zu empfehlen. Die Behandlung erfolgte beim Autor mit dreimal wöchentlichen tief intramuskulären Injektionen. Meist wurden 10 Injektionen gegeben. Gelegentlich berichteten Patienten schon nach der 3. Injektion über eine Besserung ihrer Ausfallserscheinungen. Eine allergische Reaktion wurde nie beobachtet; bei entsprechend verdächtigen Fällen ist zur Testung eine subkutane Quaddelung mit einem Prokainpräparat (Novocain®, Impletol® o.a.) evtl. angezeigt. In allen Fällen durfte der Autor eine sehr befriedigende objektivierbare Besserung der Symptomatik beobachten. Die Patienten waren ausnahmslos beglückt über die erzielten Erfolge, die sich außer im Verschwinden der Symptome auch meist in gesteigerter Merkfähigkeit» Stimmungsaufhellung, Potenzsteigerung und auch durch den kosmetischen Effekt, infolge verbesserten Hautturgors, bemerkbar machten. Der Autor weist darauf hin, auf Grund seiner langjährigen neuraltherapeutischen kritischen Erfahrung, daß Herd-Störfeld-Sanierungen, neuraltherapeutisch oder chirurgisch, nicht vernachlässigt werden dürfen, da sonst jegliche Behandlung — also auch mit Zettaviran G® — nicht voll befriedigend sein kann. Für alle, insbesondere neuraltherapeutisch tätigen, Ärzte gilt die Empfehlung, mit Zettaviran G® selbst Erfahrungen zu sammeln. Der Autor würde sich über einen entsprechenden Erfahrungsaustausch freuen. Es fehlen noch Langzeitbeobachtungen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Prokainbehandlungen (ungezielt intramuskulär) erscheinen auch beim Zettaviran G® Wiederholungsbehandlungen nach ca. einem Jahr angebracht — nicht zuletzt, da ja die Noxen, die zu den eingangs erwähnten Symptomen führen, immer wieder auftreten können. Anschrift des Vertassers: Dr. med. HERMANN-FERD. VOSS, 7920 Heidenheim/Brenz. Friedrichstraße 10. Aus der Kurkffnik „Emmaburg" Im Kneipp-Heiibad Laasphe/Wittgenstefn (Chefarzt: Dr. med. M. Heide). Untersuchungen zur Wirksamkeit balneotherapeutischer Anwendungen innerhalb einer Kneippkur Das Wasser ist für uns etwas Selbstverständliches. Für das gesamte Leben auf unserem Erdball spielt es eine unentbehrliche Rolle. Das Wasser hat etwas Geheimnisvolles an sich. Die Anwendung des Wassers als heilendes Mittel reicht weit ins Altertum hinein. Zu uns gelangte die Kultur des Badens durch die Römer. Leider gerieten die Sitten der Römer dann später ein wenig in Vergessenheit. Der große Aufschwung der Hydrotherapie kam dann durch Vincenz Prießnitz und Sebastian Kneipp; und zu den Kuren mit besonderen Queilwässem ist das Kneippbad getreten. Die Hydrotherapie Die Hydrotherapie als Bestandteil der physikalischen Medizin hat heute im Rahmen der Ganzheitsmedizin eine allgemeine Anerkennung gefunden. Mittels der hydrotherapeutischen Anwendungen nach Kneipp ist es uns möglich, durch einfache Wasseranwendungen unserem Körper Genesung, neue Kraft und seelisches Wohlbefinden zuzuführen. „Es gibt kein anderes physikalisches Mittel", so stellte schon der Altmeister der physikalischen Therapie Kowarschick fest, „durch das wir den Tonus des vegetativen Systems so leicht, so rasch und überzeugend umzustimmen vermögen, als das warme und das kalte Wasser. Es ist nur bedauerlich, daß das Wissen um ihre Wirkungen den Ärzten fast vollkommen verlorengegangen ist und das gerade in einer Zeit, die unter dem Einfluß schwerer seelischer Erschütterungen mehr als eine andere zu vegetativen Störungen neigt" (6). Eine nicht unbedeutende Rolle spielt in der Kneippkur das Dreiviertelbad; es handelt sich hierbei um ein „künstliches Medizinalbad", also um eine Wasseranwendung, die durch das Vorhandensein von chemischen Stoffen charakterisiert ist, die dem Badewasser vor dem Bad zugesetzt werden. Erwärmungsgerät Fango-Paraffin zur Aufbereitung, Desinfektion und ständigen Bereithaltung von Packungsmassen, vornehmlich von FANGO-PARAFFIN .Burgthal*. Das Gerät ist stabil und wartungsfrei; wirtschaftlich in Anschaffung und Stromverbrauch; der funkstörungsfreie Thermostat reguliert zuverlässig die Temperatur. Praxisgerechtes Fassungsvermögen. zur lokalen Überwärmungstherapie in Klinik und Praxis bewährt. Überaus plastisch und von optimaler Wärmehaltung. Nach jeweiliger Thermo-Desinfektion auch bei verschiedenen Patienten wiederholt verwendbar, daher sehr wirtschaftlich. fango paraffin Bernd Conzen • Pharmazeutische GmbH u. Co. KG. • A Düsseldorf-Reisholi Für's „schlanke" Frühstück kalorienarme Konfitüren 50 % weniger Kalorien als normale Konfitüren. 3 köstliche vollfruchtige Geschmacksrichtungen: Erdbeere, Sauerkirsche, Schwarze Johannisbeere. RADEMANN Für gesundes Leben. Mit naturlichem Fruchtzucker. Ohne chemische Süßstoffe Zur Diabetes-, Leber-, Gallen-, Herz-, Alters- und Leistungs-Dtat. In Ihrem Reformhaus. Es handelt sich somit nicht um ortsgebundene Heilmittel, sondern um Bäder mit künstlichen Zusätzen. Die gesamte Hydrotherapie bewirkt eine therapeutische Beeinflussung des Organismus von der Haut aus. Denn die Haut besitzt die Fähigkeit, Reize aufzunehmen, fortzuleiten und zu „Lebensäußerungen" umzuwandeln (4). Es besteht eine funktioneile Beziehung zwischen der Haut und dem übrigen Organismus. Funktion der Haut in der Bädertherapie Die Haut vermag außerordentlich vieie Stoffe aufzunehmen und auch passieren zu lassen. „Ja, man hat den Eindruck, daß nahezu jede Substanz die Haut zu durchwandern vermag" (7), wobei allerdings die „Durchwanderungsquote bei vielen Stoffen recht klein sein wird". Die Haut wird aber um so besser Stoffe resorbieren, je stärker sie durchblutet ist. So zählt es zum therapeutischen Ziel einer Bäderbehandlung, die Durchblutung zu fördern und zu beschleunigen, damit dann infolge Resorbierung der in Wasser gelösten Heilmittel es reflektorisch zum Therapieerfolg kommen kann. Als durchblutungsfördernde Stoffe zählen insbesondere die ätherischen öle, so z. B. das Fichtennadelöl. Ihre Resorption durch die Haut wurde am Menschen mehrfach nachgewiesen. „So alt das Badewesen in der Heilkunde ist, so jung sind dagegen erst die wissenschaftlichen Forschungen über die Art der Filter-, Resorptions- und Umschaltvorgänge der Haut und des Organismus. Aus verschiedenen Untersuchungsverfahren wie Blutuntersuchungen in Form von Ultraschallresistenzprüfungen der weißen Blutkörperchen und mit Hilfe radioaktiver Isotopen konnte das Verhalten und die Wirkung verschiedener Badezusätze geprüft werden" (8). Gerade „in den vergangenen Jahren ist mit großem experimentellen Aufwand die Frage bearbeitet worden, ob aus Bademedien Stoffe in die Haut und durch die Haut hindurch in den Organismus aufgenommen werden. Sie werden aufgenommen" (7). So entfalten beispielsweise die ätherischen Öle ihre Heilwirkung nicht nur an der Haut, sondern auch im Organismus, und zwar immer auf das einer bestimmten Hautpartie zugehörige Organ. Wirkungseffekt der Bäder Ein positiver Wirkungseffekt wird bei der gesamten Hydrotherapie wie auch bei speziellen Bädern mit besonderen Badezusätzen beobachtet. Zu altbekannten und bewährten pflanzlichen Badeextrakten gesellten sich in den letzten Jahren neue Badezusätze, von denen auf Grund ihrer Zusammensetzung gerade die Badezusätze mit ätherischen ölen unser Interesse fanden. Daneben aber beschäftigten wir uns mit den Wirkprinzipien von sogenannten Bürstenund Luftperlbädern bei gleichzeitiger Kombination mit einem Badezusatz. Die vielseitigen Störungen infolge einer hypotonen Kreislauflage konnten wir meist mit der erwähnten Bädertherapie neben einer allgemeinen Hydro- Bronchitis Erkältungsinfekte Grippehusten Reizhusten das „codeinfreie" Depot-Antitussikum Sichert die Nachtruhe Sirup, Dragees, Tropfen 3253 Hessisch Oldendorf therapie nach Kneipp beheben Welche Erprobungen von uns angestellt wurden, soll im folgenden dargelegt werden Methodik Von uns wurde das Perozon®-Fichtennadelbad* einer Prüfung unterzogen Bei diesem Badezusatz hegt folgende Zusammensetzung vor Fichtennadelo! 20 0 g neutraler reizloser Schaumfaktor ad 100 0 g Der Zielfaktor unserer Untersuchungen aber war pnmar folgende Fragestellung- Sind unterschiedliche Wirkungen beim Fichtennadel-(Fi) 3/4-Bad, Fi -3/4-Burstenbad und beim Fi -3/4-Perlbad auf den Blutdruck und die Pulsfrequenz festzustellen' Alle Bader hatten somit den gleichen Badezusatz, also wir benutzten ein Ölbad rmt 20 Prozent Fichtennadelol, das uns von der Herstellerfirma freundlicherweise für unsere Untersuchungen zur Verfugung gestellt wurde Alle Bader wurden als Dreiviertelbader verabreicht — das Wasser reicht also nur bis an den Brustkorb —, um dadurch den sonst unvermeidlichen Wasserdruck auf die Herzgegend zu vermeiden Die Temperatur lag bei 37° C, die Badedauer betrug 10 Minuten Nach jedem Bad wurde eine halbe Stunde der Ruhe gepflegt Das Burstenbad zahlt zu den Behandlungsmethoden der Hautreiztherapie „Durch das Bürsten der Haut üben wir auf diese eine Druck-, Sog- und Zugwirkung aus und beeinflussen somit durch die mechanische Hautreizung das elastische Gelaßsystem und die Blutsaule" (3) Mit den Perl-, d h den Luftsprudelbadern, bewirkt man ebenfalls einen ziemlich intensiven Reiz auf die Haut, indem komprimierte Luft mittels eines Luftperlrostes im Bad feinperlig verteilt wird, hieraus resultiert eine allgemeine Kreislaufanregung Mit den Prüfungen der einzelnen Bader begannen wir nach einer wenigstens 5tagigen Vorbeobachtungsperiode, diese Zeit benotigt man zur Eingewohnung der Patienten an ihre neue Umgebung Für die Prüfung standen nur die Vormittage zur Verfugung, wobei jeweils Blutdruck und Puls vor dem Bad, nach dem Bad — d h nach 10 Minuten und vor dem kalten Abguß — und nach einer Bettruhe von 30 Minuten kontrolliert wurden Als mögliche Storfaktoren kamen Alters- und Geschlechtsdifferenz in Betracht Diese ließen sich aber dadurch ausschalten, daß jeder Patient mit sich selbst verglichen wurde Auch die Kurdauer fiel nicht ms Gewicht, da jeweils in der zweiten, dritten und vierten Kurwoche ein Dreiviertelbad verabfolgt wurde Differierende Blutdruckausgangswerte bei den jeweiligen drei Meßperioden durften zum Teil durch eine sog Erwartungsspannung bei der ersten Messung bedingt gewesen sein Dieser Anteil als Storfaktor wird aber durch eine zufällige Verteilung der drei Bader über die Beobachtungswochen wieder eliminiert d h die Verabfolgung der drei Bader hatte kein starres Schema sondern unterschiedlich wurde entweder mit dem Fi -3/4-Bad dem Fi -3/4-Burstenbad oder Fi -3/4-Perlbad begonnen Von einer Prüfung ausgeschlossen wurden Patienten mit systohschen Blutdruckwerten über 130 mm Hg, ebenso Frauen, deren Regelblutung in die folgenden drei Wochen fiel und auch die Kurverlangerungswochen einzelner Patienten Ergebnisse Unsere Prüfung erstreckte sich auf insgesamt 72 Patienten, auf eine Aufgliederung nach Mannern und Frauen kann wegen des vorne erwähnten Ausschlusses dieses evtl Storfaktors verzichtet werden, da ja jeder Patient bzw jede Patientin mit sich selber verglichen wurde Ein jeder Patient erhielt die drei zuvor erwähnten Bader, und die Wirkung derselben auf Blutdruck und Puls wurde dann miteinander verglichen Unser Hauptaugenmerk lag bei den hypotonen Kreislauflagen, denn letzten Endes ist die Hypotonie heute genauso aktuell wie die Hypertonie (5) Mittels der physikalischen Therapie und hier auch der Hydrotherapie nach Kneipp kann man bei der Hypotonie gute therapeutische Ergebnisse erzielen Unsere Frage ging dahin, wie wirken sich das Bürsten- bzw das Luftperlbad auf unsere Haut und somit über kutiviscerale Reflexablaufe auch auf den Kreislauf aus"? Bei der Auswertung der Versuchsergebnisse konnten wir dann feststellen daß sowohl infolge des Bürsten- wie des Perlbades gegenüber dem reinen Fichtennadelbad — denn schon das Fichtennadelbad setzt durch die aufgenommenen ätherischen Öle einen deutlichen Hautreiz — nur ein minimaler Kreislaufeffekt mit einer durchschnittlichen Blutdruckerhohung von maximal 10 mm Hg festzustellen war Weil wir keine wesentlich überraschenden neuen Feststellungen erheben konnten soll hier sowohl auf eine statistische Auswertung der Versuchsergebnisse nach der Varianzanalyse als auch auf eine graphische Darstellung verzichtet werden Zusammenfassung Was unsere Untersuchungen des Blutdrucks und der Pulsfrequenz nach Fi -3/-, Fi -3/4-Bursten- und Fi -3/4-Perl-Badern betrifft, können wir zusammenfassend sagen, daß es sich bei diesen Badern und insbesondere durch die intensive Einwirkung auf das Hautorgan durch das Bürsten- und durch das Luftperlbad neben der Wirkung des Badezusatzes um physikalisch-hydrotherapeutische Behandlungsmoglichkeiten handelt, die sich gunstig auf die Beschwerden des Hypotonikers auswirken , Mit einer gezielten physikalischen Behandlung erreicht man ein gutes therapeutisches Ergebnis" (2), auch wenn die Frage, „welche Bedeutung alle extrakorporalen die Haut betreffenden Reize für die Aufrechterhaltung der normalen Lebensfunktionen innerhalb des Organismus haben mögen" (1) noch ungeklärt ist Literatur 1 DITTMAR F Ther d Gegenw 105, 650 (1966) 2 HEIDE M Aligem Therap 7, 321 (1967) 3 HEIDE M Die moderne Kneippkur Paracelsus Verlag, Stuttgart (1969) 4 HEIDE M Aligem Therap 10 71 (1970) 5 HERTER B W HIRSCH Ther d Gegenw 105 1309 (1966) 6 KOWARSCHIK zit b FRANKE K Die Behandlung in Kneippkur oiten Drei Kronen Verlag Efferen/Koln 7 PIRLET K Arch f phys Ther 20 311 (1968) 8 SCHMOLDT H Arch d Badewesens Nr 112 (1964) 220 * W SPITZNER Arzneimittelwerk GmbH Ettlingen/Baden Anschrift des Verfassers Dr med MANFRED HEIDE, Chefarzt der Kurklinik Emmaburg 5928 Kneipp-Heilbad Laasphe/Wittgenstein Phys Med u Reh Heft 10 1970 Referate Harmsen, H. Prof. Dr. Dr.: Verminderung der Kohlenmonoxyde und Kohlenwasserstoffe im Abgas von Otto-Motoren durch ein einfaches Zusatzgerät. Städtehygiene 8 (1970) 188. Verf. macht (mit Zeichnung) ein Vergaserreinigungsgerät „Jensen-Anti-Smog" (JAS) bekannt, das Kohlenmonoxyde und Kohlenwasserstoffe bei bereits im Verkehr befindlichen Fahrzeugen mit Otto-Motoren bis 2000 ccm ohne großen Kostenaufwand auf ein erträgliches Maß mindern kann. Solche Möglichkeiten sollten nicht nur propagiert, sondern im Interesse der Allgemeinheit auch angewandt werden. w. GROH Spohn, E. und Kneer, F.: Gibt es giftige Schimmelpilze im Kompost? Städtehygiene 8 (1970) 181. Bei einem Versuch wurden verschiedene Erden mit Penicillium exp. und Aspergillus flavus, die für den Menschen giftig sind, infiziert. Es wurde dabei keinerlei Schädigung im Pflanzenwachstum beobachtet, was auf natürliche Abwehrkräfte zurückzuführen ist. Lediglich bei sterilisierter Gartenerde zeigte sich, daß beide Pilze schädigend auf das Pflanzenwachstum wirken können. w.GROH Seil, K.: Zur Technik der manuellen Wirbelsäulen-Therapie (Aus der Klinischen Abteilung für konservative Orthopädie, Physikalische und Manuelle Medizin und dem Ärzte-Seminar für Manuelle Therapie in Neutrauchburg/Allg. Ztschr. für Allgemeinmedizin 23 (1970) 1146. Seil gibt eine sehr gute bebilderte Übersicht zur Technik der manuellen Wirbelsäulentherapie. Der nicht speziell ausgebildete Arzt erhält Einblicke in die diagnostischen und therapeutischen Handgriffe sowie die Mobilisationsvorgänge manueller Therapie. Jeder Eingearbeitete wird für die Zusammenstellung dankbar sein, die auch als Lehrstütze für Kurse dienen kann, ohne die die Übernahme dieser Methode nicht möglich ist. W. GROH J. Breitenfelder: Die Frühdiagnose des Morbus Bechterew und die Therapie des Morbus Bechterew unter besonderer Berücksichtigung der Behandlungsmöglichkeiten des Praktischen Arztes. Zeitschr. für Allgemeinmedizin 21 (1970) 1055 und 1058. In zwei Arbeiten orientiert Verf. (Aus der Orthopädischen Universitätsklinik Würzburg, Dir. Prof. Dr. med. A. Rütt) den praktischen Arzt über den Morbus Bechterew, dessen Frühdiagnostik für das weitere Schicksal des Patienten sehr wichtig ist. Es wird auf Symptomatologie, Röntgenologie, Serologie sowie auf die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten eingegangen. Der Autor gliedert in vier Gruppen: Mischformen, knöcherne und entzündliche Verlaufsformen, skandinavische Form, wobei Mischformen der Spondylitis ankylopoetica den breitesten Raum einnehmen. Mobilisationsübungen sind mit Zeichnungen demonstriert. w. GROH v yS " Heft 10, 1970 UKONA UKONA UKONA UKONA - Bormann, F., und v. Reyber-Pauly, S.: Die Akzeleration. Eine normal ablaufende Fortsetzung der Anagenese der Hominiden. Zeitschr. für Aligemeinmedizin 23 (1970) 1154. Rheuma-Bad Sulfomoor-Bad Sedativ-Bad Jod-Bad LEUKONA Stoffwechsel-Bad LEU KON A Tonikum-Bad LEUKONA Eukalpin-Bad < Verf. bringen einen Überblick über die Akzeleration, mit der wir täglich konfrontiert werden. Sie wird als Teil der Ausweitung des gesamten Menschenlebens gesehen, in der z. B. die Kapazität des menschlichen Schädels ständig zugenommen hat. Dieser Hominisierungsprozeß, mit dem eine Graziiisierung emhergeht, ist weit zurück zu vevfolgen. Die Akzeleration wird als neuester Abschnitt und als natürliche Fortsetzung dieser Entwicklung betrachtet. Die möglichen Folgen, zu denen sie führt, werden besprochen. w. GROH A. Jenning: Rehabilitation — eine Aufgabe unserer Zeit. Zeitschr. für Allgemeinmedizin 19, (1970) 959. Von berufener Seite orientiert Verf. (Ärztlicher Direktor des Berufsförderungswerkes Heidelberg) über die Rehabilitation unter der Definition: Wiedereingliederung behinderter Menschen in Arbeit, Beruf und Gesellschaft. Die Fragen werden am Gesamtplan der Rehabilitation, der am Bett des kranken Menschen und deshalb meist beim behandelnden Arzt beginnen sollte, abgehandelt und daneben auf die Ergebnisse von Berufsförderungsmaßnahmen eingegangen. Hier liegt eine der Möglichkeiten, Frühinvalidität zu vermeiden. An den Kosten sind den Renten- und Unfallversicherungen, die Hauptfürsorgenstellen, die Sozialhilfeträger, die Bundesanstalt für Arbeit und sonstige Kostenträger beteiligt. Ca. 40% der bisher Rehabilitierten waren 20 bis 29 Jahre, bei denen schicksalhafte (innere) Erkrankungen mit 64% an der Spitze sianden (daneben Unfälle, Berufskrankheiten und angeborene Leiden). Zur Einleitung eines Rehabilitationsverfahrens genügt die Einschaltung des Rehabilitationsberaters des zuständigen Arbeitsamtes oder des Sozialberaters der anderen Rehabilitationsträger. w. GROH Buchbesprechungen Willy E. J. Schneidrzik: Kosmetische Chirurgie — Sinn und Unsinn der Schönheitsoperationen. In der Reihe „Consultationen", Econ Verlag, Düsseldorf-Wien, 208 Seiten, lack. Pappbd., 16,- DM. In der Sprechstunde häufen sich — nicht nur von alternden, sondern gerade auch von in der beruflichen Konkurrenz stehenden Patienten — die Fragen nach dem Für und Wider kosmetischer Operationen, die schwer zu beantworten sind, da dieses Fachgebiet noch sehr zurückhaltend berücksichtigt wird. Um so mehr sind die Antworten eines Fachkollegen (früher Oberarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Köln) zu begrüßen, der noch dazu in gelockertem Umgangston über die zahlreichen Möglichkeiten der kosmetischen Chi- Dr. Atzinger & Co KG 839 Passau Depositeur für Österreich: Mebiovet Ges. m. b. H. Wien rurgie allgemeinverständlich informiert, aber auch offen vor falschen Hoffnungen und möglichen Enttäuschungen warnt. In einzelnen Kapiteln wird auf die Narbenbehandlung, Nasen-, Kinn-, Ohrenkorrekturen, auf Brüste und Fettansammlungen, Glatze, Haut bis zur Genital-Chirurgie eingegangen, w GROH Hielke Brouwer: Zahnprobleme bei Kindern — Vorbeugen, Heilen, Regulieren. In der Reihe „Consultationen", aus dem Hollandischen übersetzt von Hans Thom, Econ Verlag, Düsseldorf-Wien, 124 Seiten, 8 Abbildungen, lack. Pappbd., 12,- DM. Das Buch von einem in Amsterdam praktizierenden Zahnarzt ist als Wegweiser für Eltern geschrieben, um auf die Möglichkeiten der Kariesverhütung und der Zahnregulierung hinzuweisen Die Besprechung erfolgt an Hand der einzelnen Entwicklungsphasen des Kindes, was die Information sehr übersichtlich macht. Zucker, süßer Brotaufstrich und andere süße Leckereien werden als Genußmittel (keine Nahrungsmittel) und als schädlich abgelehnt, dagegen für den „passiven Teil der Bevölkerung" die Fluoridierung des Trinkwassers empfohlen Hier sollten auch die negativen Aspekte dieser Prophylaxe, deren Wert ja zum Teil noch umstritten ist, erwähnt werden. Die Aufklärungen gegen Karies und Zahnanomalien kann nicht vielseitig genug unterstützt werden, wenn auch die Behandlungsmethoden dem einzelnen Arzt und seinen Erfahrungen überlassen bleiben müssen und bei einer allgemeinen Darstellung nur sinnvoll sind, wenn auch Parallelmethoden beschrieben werden w GROH Wesley Marx: Bis das Meer zum Himmel stinkt. Wasser in Gefahr Albert Müller Verlag, Rüschlikon-Zunch-StuttgartWien, 120 Seiten, 16 Fotos auf Kunstdrucktafeln, mit einem Geleitwort von Eugen A Thomas, Prof für Hydrobiologie der Universität Zürich, aus dem Amerikanischen übersetzt und bearbeitet von Werner Eheim, Leinen, 19,80 DM. Die zunehmende, auf eine Katastrophe zusteuernde Verpestung von Luft, Land und Wasser ist vielen Einsichtigen seit langem bekannt Die Situation ist für unsere Gesundheit schon weit bedrohlicher, als mancher denkt Der Autor hat zahlreiches beweisendes Material für die Gefahren aus dem Wasser, das als Abfall- und Giftgrube benutzt wird, zusammengetragen Das lesenswerte Buch sollte nicht nur den Laien, sondern auch den Verantwortlichen aufrütteln, energischer, und nicht erst wenn es zu spät ist, hiergegen vorzugehen Jeder sollte gewissenhaft und verantwortungsbewußt dazu beitragen, der meist aus Unverstand und wirtschaftlichen InterZentralverband der Arzte für Naturheilverfahren e V und der ihm angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften Schriftleitung Dr med H Haferkamp. 65 Mainz, Adam-Karillon-Straße 13. Tel 83963 Mittellungen der Schriftleitung: Zuschriften mit Originalton (wissenschaftlichen Beiträgen), Referate, redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an Herrn Dr Haferkamp erbeten Originalen und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert Die Schnftleitung behält sich jedoch den Zeitpunkt der Veröffentlichung vor Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen Mit Annahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließlich* P«rht der Ven/ielfältiqunq Verbreitung und Übersetzung Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem oder ahnlichem Wortlaut an anderer Stelle veröffentlicht werden Es wird gebeten, die Bebliderung der Beitrage im üblichen Rahmen zu halten da sonst die Mehrkosten berechnet bzw bei der Honorierung in Abzug gebracht werden müßten Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist Arbeiten unter der Rubrik .Erfahrungen aus der Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung dar Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüsse zu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt Sonderdrucke: Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Sonderdrucke kostenlos Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich vermerkt werden Wird eine höhere Stückzahl gewünscht, so erfolgt für diese eine Berechnung Nachdruck: Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der fotomechanischen Wiedergabe und der Obersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise ist nur mit gnauer Quellenangabe gestattet und bedarf bei Originalarbeiten der schriftlichen Genehmi- essen erfolgten Verschmutzung eines absolut lebenswichtigen Allgemeingutes wie des Wassers vorzubeugen, um schon heraufbeschworene Gefahren einzudämmen, w GROH Schwab, Günther: Morgen holt dich der Teufel. Neues, Verschwiegenes und Verbotenes von der friedlichen Atomkernspaltung Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg, 316 Seiten, Paperback und Ganzleinen, 15,80 bzw 19,80 DM Information und Weckung problemnaher Unruhe sind legitime demokratische Mittel, um gegen die weitere Gesundheitsgefahrdung der Bevölkerung vorzugehen. Verf. hat in diesem neuen Werk mit wissenschaftlicher Genauigkeit (Quellenverzeichnis, Register) Material gegen die Verwendung der Atomenergie zusammengetragen, mit dem sich jedermann, auch der Arzt, vertraut machen sollte. Die Notwendigkeit und die Aktualität, sich mit diesem Problem zu befassen, beweist eine Pressenotiz aus Bonn (18 8 1970), wonach in Kernkraftwerken noch keine absolute Sicherheit vor Störfallen durch freigesetzte radioaktive Spaltprodukte gibt, so daß die endgültige Entscheidung über die atomrechtliche Genehmigung geplanter Atomkernkraftwerke um etwa zwei Jahre zurückgestellt worden sei. w GROH Botond-Bolics, György: Heute Wunder — morgen Wirklichkeit. Von den unerschöpflichen Möglichkeiten der Forschung und der Technik. Aus dem Ungarischen von Dr Ernö Zelter, Econ Verlag, Düsseldorf-Wien, 368 Seiten, Leinen, 20,— DM. Der Autor (Ungar, Jahrgang 1913, Promotion 1935), Verf. utopisch-technischer Romane, von Sach- und Fachbüchern sowie von wissenschaftlichen Filmen, Rundfunk- und Fernsehspielen, hat in diesem Werk umfangreiches wissenschaftliches Material verarbeitet, um den Leser mit der techmologisierten Welt von morgen vertraut zu machen Im ersten Teil- Energie- und Rohstoffprobleme, Arsenal unseres Wissens', im zweiten Möglichkeiten, die Welt zu verbessern, z. B in der Antarktis, in den Wüsten, in den Ozeanen, auf dem Mond u ä ; im dritten Teil- der Wettlauf mit der Phantasie durch Roboter, Maschinen, Information, Elektronengehirn, Kommunikationsmoglichkeiten mit anderen Planeten, Manipulation des Klimas und künstlicher Wolken, Bewältigung des zunehmenden Verkehrs, Luftpolsterfahrzeuge und Flugzeuge, Operation ohne Messer, Gravitation und Schwerelosigkeit u a. Die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der Forschung und Technik werden aufqedeckt W GROH Beilagenhinweis Wir bitten um freundliche Beachtung der inliegenden Beilage der Fa. Hoyer & Co. gung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigungen gilt das Rahmenabkommen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem BDI vom 14 6. 1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite) Verlag: Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH 311 Uelzen. Ringstraße 4 Anzeigen- Fritz Täuber. 311 Uelzen, Ringstraße 4 Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr 9 Erscheinungsweise: Einmal im Monat. Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis betragt jährlich 36 — DM etnschl 5,5 'h USt.; im Ausland zuzüglich Versand für Mitglieder des Zentralverbandes und anderer mit ihm zusammenarbeitenden Verbände 24,— DM Für Studenten und Arzte in nicht vollbezahlter Stellung |ahrlich 18,— DM Einzelhefte werden zum Preis von je 3,80 OM abgegeben Abonnementsgebuhren sind nach Rechnungserhalt fällig und zahlbar netto Kasse Bei Nichterscheinen iniolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatz oder Ruckerstattung eingezahlter Bezugsgebuhren Die Zeitschrift wird so lange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, die spätestens 30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz der Buchhandlung bzw Postanstalt des Verlages sein muß Auslandspreise. 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