Artikel 14.05.2013

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Plakat-Streit in Nürtingen: Otmar Heirich: Ich finde das Plakat nicht ans...
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Plakat-Streit in Nürtingen
Wolfgang Berger, 14.05.2013 22:34 Uhr
Bierplakat: Stein des Anstoßes Foto:
Nürtingen - Der Oberbürgermeister Otmar Heirich verteidigt ein Plakat, mit
dem die Stadt Nürtingen gemeinsam mit einem Stuttgarter Wasenwirt für die
After-Work-Party am 10. Juni im Nürtinger Festzelt wirbt. „Ich sehe keinen
Grund, sie im öffentlichen Raum abzuhängen“, erklärte Heirich jetzt auf
Nachfrage. Lediglich an Kindergärten und Schulen würde der Rathauschef das
Poster eher nicht anbringen.
Es zeigt fünf junge Frauen und einen Mann mit vollen Maßkrügen und in bester
Partystimmung. „Feiern in Nürtingen. Sparbieraktion – ein Bier zahlen, zwei
Bier trinken“, lautet das Motto anlässlich des Maientags. Auf manche Betrachter
wirkt ein Teil der Mädchen jugendlich. Das empfindet der Oberbürgermeister
anders. Er sehe junge Leute, „um die 27 Jahre alt, die feiern und fröhlich sind“.
Insofern sei das Plakat „nichts Besonderes und auch nicht anstößig“, sondern es
gebe lediglich eine typische Bierzeltszene wider. „Ich kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen, dass dadurch Minderjährige zum Bier trinken verführt
werden“, sagt Otmar Heirich.
Zu einer anderen Einschätzung kommt Michael Schmid. „Das darf nicht
vorkommen“, sagt der Rektor des Hölderlingymnasiums über die Auswahl des
Din-A-2-Plakats, das die Stadt auch an Kindergärten und Schulen geschickt hat.
Das Poster ist nicht nur an der zentral gelegenen Kreuzkirche und im Rathaus
aufgehängt worden, sondern auch in zwei Nürtinger Kindergärten.
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21.05.2013 10:52
Plakat-Streit in Nürtingen: Otmar Heirich: Ich finde das Plakat nicht ans...
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Schmid wird diesem Beispiel nicht folgen. Er versteht die Werbung als
Aufforderung, zwei Maß, also zwei Liter Bier, zu trinken. Dies findet er umso
bedenklicher, als es sich beim Maientag um das traditionelle Fest der Nürtinger
Schulen handelt, das mit dem Maientagszug am Samstag seinen Höhepunkt
findet. „Da sollte man doppelt vorsichtig sein“, bewertet Michael Schmid den
Einsatz von Alkoholwerbung aus pädagogischer Sicht.
Alle abgebildeten Mädchen sind laut dem Weeber Festzeltbetrieb älter als 18
Jahre. Ulrike Zimmermann, die Leiterin des Nürtinger Max-PlanckGymnasiums, hegt daran keine Zweifel. Dennoch bezeichnet sie das Plakat als
„absolut unglaublich“. Dass die Stadt damit wirbt, ist aus ihrer Sicht „extrem
ungeschickt“. So wie ihr Schulleiterkollege Michael Schmid denkt auch Ulrike
Zimmermann, dass die Werbung nicht in Einklang zu bringen sei mit
Präventionsmaßnahmen, die es wie in anderen Städten auch in Nürtingen gebe.
Schulleiterin sieht Prävention konterkariert
Als Beispiel nennt die Rektorin den von der Stadt beauftragten Sicherheitsdienst,
der in den Abend- und Nachtstunden exzessiv trinkende und randalierende
Jugendliche zur Ordnung ruft. Ein Brennpunkt in Nürtingen ist der Busbahnhof.
In diesem Bereich gibt es immer wieder auch Probleme an dem Mäuerchen beim
Max-Planck-Gymnasium. Lärm und Scherben, das sind Begleiterscheinungen
jugendlichen Alkoholkonsums, mit denen die Schule seit langem zu kämpfen hat.
Der Einsatz der Sicherheitsleute zeitige indessen Wirkung. Ulrike Zimmermann:
„Unser Hausmeister sagt, dass wir dadurch deutlich weniger Probleme haben.“
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