Aus dem Institut für Medizinische Physik Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. Willi A. Kalender, Ph.D. Bildgebende Charakterisierung und Quantifizierung der Angiogenese bei Arthritis mittels µCT im Mausmodell Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Dr. rer.biol.hum.) vorgelegt von Svitlana Gayetskyy aus Dnipropetrovsk, Ukraine Erlangen, 2013 Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler Klinik für Anästhesiologie Referent: Prof. Dr. Klaus Engelke Institut für Medizinische Physik 1.Korreferent: Prof. Dr. Willi A. Kalender Institut für Medizinische Physik 2.Korreferent: Prof. Dr. Günther Greiner Lehrstuhl für Informatik 9 (Graphische Datenverarbeitung) Tag der mündlichen Prüfung: 18.06.2013 Meinen Eltern, Großeltern, Ehemann und Tochter v Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Grundlagen 3 2.1 Medizinische Grundlagen 3 2.1.1 Rheumatoide Arthritis 3 2.1.2 Angiogenese 7 2.1.3 Interaktion zwischen Arthritis und Angiogenese 7 2.2 Verfahren zur Bildgebung der Vaskularisierung 8 2.2.1 Mikroskopie 8 2.2.2 Laser-Doppler-Fluss Untersuchungen 9 2.2.3 Magnetresonanzangiographie 10 2.2.4 CT-Angiographie 11 2.2.5 Zusammenfassung 12 2.3 Durchgeführte Studien: Stand der Technik 14 2.3.1 Angiogenese bei Arthritis 14 2.3.2 Vaskularisierungsparameter 17 2.3.3 Zusammenfassung 18 2.4 Gefäßsegmentierungsverfahren 18 2.4.1 Globale Schwellwertverfahren 19 2.4.2 Volume Growing Verfahren 19 2.4.3 Aktive Konturen 21 2.4.4 Hesse-Matrix 21 3 Bildgebung 3.1 µCT-Scanner 25 25 3.1.1 Aufnahmegeometrie 25 3.1.2 Bildqualität 26 3.2 Kontrastmittel 27 4 Segmentierung 33 4.1 Einleitung 33 vi 4.2 Vorbereitende Schritte 34 4.2.1 Initiale Gefäßsegmentierung 36 4.2.2 Knochensegmentierung 37 4.3 Definition des Auswertevolumens 38 4.3.1 Segmentierung des globalen Auswertevolumens 38 4.3.2 Segmentierung des Kniegelenkspaltes 40 4.3.3 Definition der Segmentierungs- und Analyse-VOIs 41 4.4 Gefäßsegmentierung 42 4.4.1 Lokales adaptives Schwellwertverfahren (LAT) 42 4.4.2 Multi-Skalen (MS) Verfahren 45 4.4.3 Hybrid MSLAT-Verfahren 49 5 Berechnung der quantitativen Parameter 51 5.1 Modell-abhängige Parameter 51 5.2 Modell-unabhängige Parameter 52 5.3 Zusammenfassung 54 6 Digitales Gefäßmodell 57 7 Validierung 63 7.1 Gefäßbaummodell 63 7.1.1 Berechnungsgenauigkeit 63 7.1.2 Topologische Veränderungen 71 7.1.3 Änderung der Bildqualität 76 7.2 Einfluss von RA auf Vaskularisierung im Mausmodell 80 7.3 Reproduzierbarkeit Inter- / Intraoperator-Vergleich 84 7.4 Diskussion 86 8 Zusammenfassung und Ausblick 91 Abkürzungsverzeichnis 93 Danksagung 95 Literaturverzeichnis 97 Lebenslauf 108 vii Zusammenfassung Einleitung: Angiogenese ist ein wichtiger pathophysiologischer Prozess bei chronischen Entzündungsreaktionen, insbesondere bei rheumatoider Arthritis und beeinflusst zusammen mit der Entzündung den Krankheitsverlauf. Die quantitative Messung von Veränderungen der Vaskularisierung könnte die Frühdiagnose der Krankheit und Verlaufskontrolle unter Therapie verbessern. Das Ziel dieser Arbeit ist eine in-vitro Quantifizierung der pathologischen Veränderungen der Vaskularisierung der Kniegelenkkapsel einer Maus mittels mikrocomputertomographischer (µCT) Bildgebung. Material und Methoden: Für die Untersuchung der Vaskularisierung wurden 7 humane Tumornekrosefaktor transgene (hTNFtg) - (Modell der rheumatoiden Arthritis) und 7 Wildtyp-Mäusen verwendet. Für die Darstellung des Gefäßnetzes wurden beide Gruppen mit dem bleihaltigen Kontrastmittel Microfil MV-122 (FlowTechInc) über die Aorta perfundiert und 24 Stunden zwecks Aushärtung des Kontrastmittels im Kühlraum aufbewahrt. Anschließend wurden die Kniegelenke entnommen. Die Proben wurden mit hochauflösender µCT bei 70 kV und 140 µA aufgenommen. 3D-Volumina wurden mit einer isotropen Voxelgröße von 15 µm und 600 Projektionen rekonstruiert. Vor der Segmentierung und Quantifizierung der Gefäße wurden mehrere vorbereitende Schritte durchgeführt. Wegen der Ähnlichkeit der Intensitätswerte des Kontrastmittels und des Knochens wurden zunächst die Knochen segmentiert und aus dem Auswertevolumen ausgeschlossen. Als nächstes wurde ein anatomisch relevantes Auswertevolumen definiert, das den Vergleich zwischen unterschiedlichen Mäusen unabhängig von deren Größe sowie der Probenorientierung ermöglicht. Hierfür wurde der Kniegelenkspalt segmentiert und in seinem Zentrum eine Kugel berechnet, die den Gelenkspalt komplett beinhaltet. Die Segmentierung erfolgte als eine Kombination von zwei unterschiedlichen Segmentierungsverfahren: Intensitäts(lokales adaptives Schwellwertverfahren) und formbasiert- (Multi-SkalenVerfahren). Für die Quantifizierung der Vaskularisierung wurden mehrere Analyseparameter (mittlere Gefäßdicke, Gefäßdichte, Gefäßdichteverteilung, Gefäßoberfläche, mittlerer Gefäßabstand und viii mittlere Anzahl der Gefäße pro Volumeneinheit) definiert. Segmentierungsvolumen wurde in vier Auswertevolumina unterteilt. Das Ergebnisse: In drei von vier Auswertevolumina konnte eine signifikant erhöhte Gefäßdichte sowie eine signifikant größere Gefäßoberfläche bei den hTNFtg-Mäusen gegenüber den Wildtyp-Mäusen gemessen werden. In den gleichen Auswertevolumina war bei den hTNFtg-Mäusen der mittlere Gefäßabstand signifikant kleiner und Anzahl der Gefäße pro mm³ signifikant größer. Das Gesamtvolumen (Gefäße und Weichteilgewebe) war aufgrund von Knochenerosionen in allen vier Auswertevolumina bei hTNFtg-Mäusen erhöht, allerdings nicht signifikant. Im Kniegelenkspaltvolumen konnten die topologischen Veränderungen in der Gefäßstruktur bei kranken Mäusen nachgewiesen werden: statt weniger dicker mehr dünne Gefäße, Gefäßvolumenabnahme, Gesamtvolumenzunahme. Schlussfolgerung: Mit Hilfe von Analyseparametern wurden viele signifikante Unterschiede zwischen zwei Mausgruppen festgestellt. Darauf aufbauend können weitere topologische Analyseparameter (Anzahl der Abzweigungen, Länge jedes Gefäßsegments, Winkel der Abzweigung, etc.) untersucht werden. Außerdem sollen aufgrund des geringen Kontrasts getrennte Gefäßsegmente durch entsprechende Algorithmen verbunden werden. Die nächsten Schritte wären die Überprüfung der Wirkung von Medikamenten auf die Vaskularisierung sowie die Untersuchung von Veränderungen in der Vaskularisierung in frühen Krankheitsstadien (Frühdiagnose). ix Summary Introduction: Angiogenesis is an important pathophysiological process of chronic inflammation, especially in rheumatoid arthritis. Quantitative measurement of changes in vascularization may improve the early diagnosis of disease and monitoring of therapy. The aim of this work is an in vitro quantification of pathological changes in the vascularization of the knee joint capsule in a mouse model using micro-computed tomography (µCT) imaging. Materials and Methods: For the study 7 human tumor necrosis factor transgenic (hTNFtg) mice (model of rheumatoid arthritis) and 7 wild-type mice were used. For the imaging of the vascular network, both groups were treated with the lead-containing contrast agent Microfil MV-122 (FlowTechInc) perfused via the aorta. After hardening of the contrast agent during 24 hour in a cooling chanber, the knee joints were excised for imaging. The samples were scanned with high-resolution µCT at 70 kV and 140 uA. 3D volumes were reconstructed with an isotropic voxel size of 15 microns from 600 projections. Because of the similarity of the intensity values between contrast agent and bone, the bone has to be excluded from the volume of interest (VOI), which is used for the vessel segmentation. An anatomically relevant VOI was defined that allowed the comparison between different mice, regardless of size and the sample orientation. For this purpose the knee joint gap was segmented, and a bounding sphere was positioned in its center. The vessel segmentation was carried out as a combination of two different methods: Intensity (local adaptive thresholding) and form-based (multiscale method). For the quantification of the vascularization several analysis parameters (average vessel thickness, vessel density, vessel density distribution, vessel surface, vessel spacing and vessel number per unit volume) were used. The vessel segmentation VOI was divided into four concentric spherical shells serving as volumes of interest. Results: In three out of four of the VOIs vascular density significantly increased, and a significantly larger vessel surface was observed in the hTNFtg mice compared to the wild type mice. In the same VOIs vessel number was significantly smaller and vessel spacing was significantly greater in the hTNFtg mice. In hTNFtg mice total volume (vessels and soft tissue) was increased due to bone erosions in all four VOIs, although not x significantly. In the joint gap VOI, topological changes of the vascular structure were detected in hTNFtg mice: thinner vessels, vascular volume decrease, total volume increase. Conclusions: New software for the analysis of inflamed knee joint of mouse was developed and significant differences between the two mice groups were observed. Based on the analysis further topological parameters (number of branches, length of each vessel segment, the bifurcation angle, etc.) can be investigated. In addition, due to insufficient contrast separated vessel segments should be connected by appropriate algorithms. Einleitung 1 1 Einleitung Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die u.a. durch eine Vermehrung der Gelenkflüssigkeit charakterisiert werden kann und zum Gelenkknorpel- und Knochenabbau führt [42, 103]. Angiogenese ist die Gefäßneubildung aus bereits existierenden Blutgefäßen und findet unter normalen Bedingungen (im Embryo) oder als Begleitsymptom einer pathologischen Veränderung [80] statt. Angiogenese und Entzündung interagieren miteinander und beeinflussen das Fortschreiten und den Verlauf der rheumatoiden Arthritis. Die neuen Blutgefäße entstehen in der Gelenkflüssigkeit, um die wachsende Gelenkkapsel zu versorgen [76]. Das Eindringen der Blutgefäße in den Knorpel wird von der Abtragung der Knorpelmatrix begleitet. Die Entzündung breitet sich durch den Transport von Entzündungsfaktoren durch die neu gebildeten Gefäße aus. Um den Zusammenhang zwischen dem Verlauf der rheumatoiden Arthritis (RA) und der Bildung neuer Gefäße zur Versorgung der entzündeten Zellen mit Nährstoffen quantitativ zu untersuchen, wurde in dieser Arbeit ein Mausmodell (humane Tumornekrosefaktor transgene Mäuse (hTNFtg) [74]) verwendet. Das Mausmodell ist ein geeignetes Modell, um die pathologischen Veränderungen im Verlauf der RA zu untersuchen [2, 43, 60, 77]. Unterschiedliche Beobachtungen an Tiermodellen (Maus, Ratte) mit Arthritis zeigten eine erhöhte Vaskularisierung1 des Entzündungsgewebes [76, 108]. Diese Studien sind aber auf die Untersuchung histologischer Schnitte oder einer speziell leicht zugänglichen Untersuchungsregion (Hoffa-Fettkörper) limitiert. Voraussetzung ist weiterhin die vorherige Dekalzifizierung des Knochens. Es wurden keine standardisierten Auswerteparameter festgelegt, um die Änderungen in der Vaskularisierung im Verlauf der RA zu messen und die Information über die Gefäßbaumstruktur wurde bis jetzt nicht berücksichtigt. Das Ziel dieser Arbeit bestand in der Charakterisierung und Quantifizierung der Angiogenese bei Arthritis mittels geeigneten bildgebenden Verfahren im Mausmodell. Die vorliegende Arbeit gliedert sich wie folgt: 1 die Gesamtheit der Gefäßversorgung eines Organs oder Gewebes (Duden) 2 Einleitung In Kapitel 2 werden die medizinischen Grundlagen der RA und der Angiogenese sowie deren Interaktion erläutert. Weiterhin werden bildgebende Verfahren für die Vaskularisierung bei RA vorgestellt. Außerdem werden die Ergebnisse bisher durchgeführter Studien zusammengefasst. In Kapitel 3 wird die in-vitro 3D µCT-Bildgebung der Kniegelenke der Maus erläutert. In Kapitel 4 wird das Gefäßsegmentierungsverfahren vorgestellt. In Kapitel 5 wird die Berechnung der quantitativen Parameter erläutert. In Kapitel 6 wird die Simulation eines geeigneten Gefäßbaummodells für die Validierung des entwickelten Segmentierungsverfahrens vorgestellt. In Kapitel 7 werden die entwickelten Segmentierungsverfahren validiert und die Genauigkeit der Analyseparameter bestimmt. Zwei Mausgruppen werden mit einander verglichen, Abschließend folgen in Kapitel 8 Zusammenfassung und Ausblick. Grundlagen 3 2 Grundlagen 2.1 Medizinische Grundlagen • Rheumatoide Arthritis • Angiogenese • Interaktion zwischen Arthritis und Angiogenese 2.2 Verfahren zur Bildgebung 2.3 Durchgeführte Studien 2.4 Gefäßsegmentierungsverfahren • Globale Schwellwertverfahren • Volume Growing Verfahren • Aktive Konturen • Hesse-Matrix 2.1 Medizinische Grundlagen 2.1.1 Rheumatoide Arthritis Pathogenese RA ist eine heterogene entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankung, die in frühen Stadien klinisch sehr unterschiedlich verlaufen kann. Des Weiteren ist ihr Verlauf stark patientenabhängig [17]. RA zeichnet sich durch die Entzündung und das Anschwellen des Pannus (Synovia) (siehe Abbildung 1), die Produktion von Autoantikörpern, Knorpel- und Knochenabbau, sowie systemische Erkrankungen der vaskularen, pulmonalen und psychologischen Systeme [58, 62, 85, 86, 90] aus. Proliferierendes und invasiv wachsendes „Pannusgewebe“ führt zur Knorpelund Knochenzerstörung und damit zur Funktionseinschränkung der betroffenen Gelenke. Erosive Veränderungen von Knochen entwickeln sich innerhalb der ersten Jahre und in einigen Fällen sogar innerhalb der ersten 3 Monate nach Beschwerdebeginn. Dauert die Entzündung länger als 3 Monate, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Gelenkdestruktion. In diesem Fall bleiben die Knochenveränderungen bestehen und stellen die erneute 4 Medizinische Grundlagen Grundlage für das Auftreten einer Entzündung dar. Die Frühdiagnose und Behandlung der RA ist eines der national und international viel diskutierten Themen im Gesundheitsbereich [17]. Abbildung 1: Schematischer Krankheitsverlauf rheumatoiden Arthritis (Bildquelle NIAMS) a) Gesundes Gelenk der b) Krankes Gelenk Abbildung 1: Schematischer Krankheitsverlauf der rheumatoiden Arthritis (Bildquelle NIAMS2) Diagnostik Die Diagnose der RA basiert im Wesentlichen auf anamnestischen und klinischen Befunden, ergänzt durch den Einsatz bildgebender Verfahren und gezielter Labordiagnostik [93]. Bei den Laboruntersuchungen werden Entzündungswerte, wie Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und das C-reaktive Protein (CRP), Rheumafaktoren und Antikörper gegen cyclische itrullinierte Peptide (Anti-CCP-Antikörper) bestimmt, die auch als prognostische Indikatoren für den Krankheitsverlauf verwendet werden können. Für die bildgebende Diagnostik wird die konventionelle Röntgendiagnostik, die Magnetresonanztomographie (MRT) mit und ohne Kontrastmittelverstärkung sowie die Arthrosonographie unter Nutzung der Dopplersonographie verwendet [93]. Konventionelle Röntgendiagnostik mit Film- oder Flachbilddetektoraufnahmen wird zunehmend durch Computertomographie und hochauflösende Computertomographie erweitert, die die Darstellung der Knorpel- und Knochenzerstörung in Form von Erosionen (HR-pQCT [20, 110]), Gelenkspaltverschmälerung sowie subchondralen Zysten ermöglichen (Abbildung 2). 2 NIAMS: National Institut of Arthritis and Musculosceletal and Skin Deseases Grundlagen 5 Allerdings sind die frühen Weichteilgewebeveränderungen, wie Schwellung, synoviale Proliferationen und Ergussbildung mittels röntgenbasierter Verfahren nur schwer zugänglich was in einigen Krankheitsfällen die Verwendung von MRT und Arthrosonographie unverzichtbar macht. a) b) c) Abbildung 2: Knochenerosionen bei Aufnahmen unterschiedlicher Modalitäten: a) Fingeraufnahme mit HR-pQCT (Voxelgröße 0,12 mm) [20]; b) Kniegelenkaufnahme mit MRT (Voxelgröße 0,4 x 0,4 x 0,4 mm) [19]; c) Kniegelenkaufnahme mit CT (Voxelgröße 0,4 x 0,4 x 1,0 mm) [19] 6 Medizinische Grundlagen Eine frühe Diagnose der RA erhöht die Wahrscheinlichkeit, das Ausmaß an Gelenkschäden durch geeignete therapeutische Ansätze zu begrenzen. Therapie Es gibt drei Grundprinzipien der Therapie [93]: 1. Aufhalten der Gelenkzerstörung mittels krankheitsmodifizierender Medikamente, die in der Lage sind, den Krankheitsprozess aufzuhalten oder zu verlangsamen. 2. Linderung des Schmerzes mittels medikamentöser Therapie oder physikalischer Maßnahmen. 3. Erhalt der Funktionalität der Gelenke mit Hilfe einer erfolgreichen Behandlung der zugrunde liegenden Entzündung, die in der Regel durch Krankengymnastik, Ergotherapie und ggf. Psychotherapie ergänzt wird. Das Ziel der Therapie ist nicht mehr nur die Linderung der Begleitsymptome, sondern vielmehr eine möglichst schnelle und komplette Remission3. Epidemiologie Der Anteil der an RA erkrankten Erwachsenen in westlichen Ländern beträgt 0,5 – 1% [90]. Die Prävalenz der RA ist bei Frauen dreimal höher als bei Männern, steigt mit zunehmenden Alter und erreicht ihr Maximum bei Frauen älter als 65 Jahre. „Die volkswirtschaftlichen Kosten der Erkrankung können in direkte und indirekte Kosten unterteilt werden. Während sich die direkten Kosten aus den konkreten medizinischen Behandlungen der RA ergeben, spiegeln die indirekten Kosten die Folgen der Erkrankung wider, wie sie z.B. durch Erwerbsunfähigkeit entstehen. In Deutschland betragen die jährlichen Kosten pro Patient etwa 5.000 Euro und entstehen zur einen Hälfte durch stationäre Maßnahmen wie Krankenhausaufenthalte und zur anderen Hälfte vorwiegend durch Medikamente, Arztbesuche sowie diagnostische und therapeutische Maßnahmen. Mit jährlich etwa 10.000 Euro pro Patient sind die indirekten Kosten doppelt so hoch.“ 4 3 4 Rückgang, vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen (Duden) Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie Grundlagen 7 2.1.2 Angiogenese Unter Angiogenese versteht man die Gefäßneubildung durch Sprossungsoder Spaltungsvorgänge aus bereits existierenden Blutgefäßen [80]. Angiogenese ist in einigen Fällen ein natürlicher Prozess [1, 10]: • • • Beim Embryo (Vaskulogenese) Bei der Wundheilung Im Rahmen des Menstruationszyklus der Frau [67] In allen anderen Fällen stellt die Angiogenese eine pathologische Veränderung dar. Im Verlauf einiger Krankheiten (Krebs, RA) benötigt die Gewebeproliferation mehr Nährstoffe und Sauerstoff zum Wachstum. Um diesen Bedarf zu decken, werden neue Gefäße gebildet. Die Möglichkeit anatomische Prozesse durch die Steuerung der Angiogenese zu beeinflussen, wurde in den letzen 40 Jahren verstärkt als neue Therapieoption, primär im Tiermodell, untersucht, z.B. die Stimulation der Gefäßneubildung im Falle einer ischämischen Herzkrankheit, einer peripheren Gefäßerkrankung und der Wundheilung [35, 95]. Die Behandlung von Krankheiten wie Krebs, RA oder Augenleiden könnte dagegen von einer Hemmung der Angiogenese profitieren [26, 64, 69]. 2.1.3 Interaktion zwischen Arthritis und Angiogenese Das Hauptmerkmal der RA ist die Entzündung der synovialen Flüssigkeit sowie die Vermehrung des Pannusgewebes. Angiogenese und Entzündung interagieren miteinander [6, 94, 104]. Die Entzündung stimuliert die Angiogenese, die wiederum die Entzündung anregt. In der Regel wird die Entzündung immer von einer Angiogenese begleitet, die allerdings auch ohne Entzündung auftreten kann. Das ist sowohl beim Tumorwachstum als auch beim wachsenden Pannus bei RA der Fall [73]. Diese beiden Krankheiten besitzen viele gemeinsame Merkmale: Hyperplasie, Ödeme, Angiogenese und Invasivität. Der Einsatz anti-angiogenetischer Medikamente zur Einschränkung des Tumorwachstums wird zurzeit intensiv erforscht. Da Angiogenese auch bei RA auftritt, könnte hier eine analoge Therapie eine positive Wirkung haben [68]. 8 Verfahren zur Bildgebung der Vaskularisierung 2.2 Verfahren zur Bildgebung der Vaskularisierung Es existieren unterschiedliche Bildgebungsverfahren für die Visualisierung der Vaskularisierung in Menschen und Tieren. 2.2.1 Mikroskopie Intravitalmikroskopie Die intravitale Fluoreszenzmikroskopie ist ein etabliertes Verfahren für die Untersuchung der Organdurchblutung [100]. Sie ermöglicht den Zugang zu den mikrohämodynamischen Parametern und leukozyt-endothelialen Zellinteraktionen in vivo. Zur Darstellung der Leukozyten wird ein Fluoreszenzmarker injiziert. Durch die Verwendung unterschiedlicher Fluoreszenzmarker für in vivo Untersuchungen können Änderungen im Gefäßdurchmesser, die funktionale Kapillardichte sowie die leukozyt-endotheliale Zellinteraktion abgeschätzt werden. Diese Methode ist von der Größe und Zugänglichkeit der untersuchten Region abhängig und liefert keine 3D Information (Abbildung 3a). Die Methode ist minimal invasiv und wird oft zusammen mit Arthroskopie5 [87] durchgeführt. Histologische Untersuchungen Bei der Untersuchung mit Intravitalmikroskopie können kleine Gewebeproben (Biopsie) entnommen und histologisch untersucht werden [23]. Dabei werden aus der Untersuchungsregion dünne Gewebeschnitte hergestellt und unter einem Mikroskop untersucht oder mit Hilfe einer speziellen Kamera digitalisiert und mit entsprechenden Analysetools ausgewertet. Dieses Verfahren ist auf die Untersuchung der 2D-Schichten a) b) Abbildung 3: Gefäßdarstellung mit a) Intravitaler Fluoreszenzmikroskopie (Bildquelle [96]) und b) mit digitalisierten histologischen Schnitten (Bildquelle [23]) 5 Minimal invasive Technik zur Diagnostik und Therapie in der Orthopädie Grundlagen 9 limitiert (Abbildung 3b). 2.2.2 Laser-Doppler-Fluss Untersuchungen Human Laser-Doppler-Fluss (LDF) Untersuchungen werden seit 1985 bei Patienten zur Untersuchung des Blutflusses angewendet. Die Methode stellt ein nichtdestruktives und wiederholbares in vivo-Verfahren dar [3, 28, 65, 84]. Diese Technik liefert keine absoluten Werte (Berechnung des mittleren Blutflusses), hat aber gute lokale Auflösung (moorLDI2 Laser Doppler Imager6: eine Fläche von 5cm x 5cm bis zu 50cm x 50cm mit 256 x 256 Pixel), abhängig von der Untersuchungsfläche. Außerdem ist sie sinnvoll für die Beobachtung von Perfusionsänderungen durch unterschiedliche Reizsignale. Ein Beispiel des Untersuchungsaufbaues eines Laser-Doppler-Fluss Imaging Systems für Patienten ist in Abbildung 4 dargestellt. Abbildung 4: Laser-Doppler-Fluss Imaging System (moorLDI2 Laser Doppler Imager Abbildung 4: Laser-Doppler-Fluss Imaging System (moorLDI2 Laser Doppler Imager) Bildquelle: Moor Instruments Tiermodell Die gleiche Art der Blut-Fluss-Untersuchung wird auch in präklinischer Forschung an Tiermodellen durchgeführt. Für kleine Proben ist eine maximale Auflösung von 100 µm möglich (moorLDI2-HR High Resolution Laser Doppler Imager: Fläche von 2,5cm x 2,5cm bis zu 25cm x 25cm mit 6 Moor Instruments 10 Verfahren zur Bildgebung der Vaskularisierung b) a) Abbildung 5: Laser-Doppler-Fluss Untersuchung einer Maus: a) Typischer Untersuchungsaufbau, [51] b) Visualisierung des Blutflusses einer Maus [63] 256 x 256 Pixel). Ein Beispiel des typischen Untersuchungsaufbaues einer Laser-Doppler-Fluss-Messung an einer Maus ist in Abbildung 5 zu sehen. 2.2.3 Magnetresonanzangiographie Human Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine komplexe Technologie, die auf der Anwendung starker Magnetfelder, der Übertragung von Hochfrequenzwellen und der Detektion von Hochfrequenzsignalen von angeregten Wasserstoff-Protonen basiert [38]. Nach der Gabe eines geeigneten Kontrastmittels werden Blutgefäße in MRT-Aufnahmen sichtbar. Dieses Verfahren wird als MR-Angiographie bezeichnet. MR-Angiographie wird als diagnostisches Verfahren bei ischämischen Gefäßkrankheiten, Stenose, Aneurysmen und peripheren a) 10 cm b) 1 cm Abbildung 6: MR-Angiographie der Tumorvaskularisierung bei a) einem Patient; b) einer Ratte (Bildquelle [98]) Grundlagen 11 Gefäßmissbildungen eingesetzt [98]. In der Tumordiagnostik wird MRAngiographie nicht nur für diagnostische Zwecke sondern auch zur Beobachtung der therapeutischen Wirkung von anti-angiogenetischen Medikamenten verwendet. Räumliche Auflösungen von 0,5 und 1,5 mm lassen sich mit moderner MRT erziehen. In Abbildung 6a ist eine MRAngiographie eines Patienten mit einem Tumor dargestellt. Tiermodell Die hochauflösende MR-Angiographie kann im Kleintier als in-vivo Verfahren verwendet werden. Damit lassen sich Gefäße bis zu einem Durchmesser von 100 µm darstellen (Abbildung 6b). 2.2.4 CT-Angiographie Human Analog zu MR-Angiographie ist die CT-Angiographie ein röntgenbasiertes etabliertes Verfahren zur Darstellung der Gefäße. Die CT-Angiographie (CTA) ist eine Spezialanwendung der CT und basiert auf der intravenöser Injektion eines Kontrastmittels für die hohe Gefäßkontrastierung gefolgt von einer CT-Aufnahme. Die typische Voxelgröße beträgt bei einem klinischen CT-Scanner 0,5 bis 1 mm. Ein Beispiel der CT-Angiographie-Aufnahme der Pateientenbeine ist in Abbildung 7a zu sehen. Tiermodell Für die Untersuchung der Organvaskularisierung in kleinen Tieren entwickelte sich ein bildgebendes Verfahren, das aus Kontrastmittelperfusion und der Verwendung des Mikro- a) 10 cm b) 1 cm Abbildung 7: CT-Angiographie a) eines Patienten (Bildquelle [105]), b) einer Maus nach Dekalzifizierung (Bildquelle [21]) 12 Verfahren zur Bildgebung der Vaskularisierung Computertomographie (µCT)-Scanners besteht [21] (Abbildung 7b). Ein großer Unterschied zwischen µCT- und klinischen CT-Scannern besteht in der Ortsauflösung. Die maximal erreichbare Ortsauflösung liegt bei µCT-Scannern im Bereich zwischen 5 µm und 50 µm. Typisch für die µCT sind kleinere Proben und eine längere Aufnahmezeit, die abhängig von der gewählten Auflösung im Bereich zwischen Minuten und Stunden liegt [22, 57]. Abhängig von der erwünschten Auflösung, der Art des Scanners und des Kontrastmittels werden Untersuchungen in-vivo oder invitro durchgeführt. Im Unterschied zu µMR können damit die Gefäße unter 100 µm Durchmesser dargestellt werden. 2.2.5 Zusammenfassung In der Tabelle 1 sind die wichtigsten Eigenschaften der Bildgebungsverfahren zur Visualisierung der Vaskularisierung zusammengefasst. Daraus folgt, dass µCT wegen der vergleichbar guter Auflösung, niedriger Kosten und der Möglichkeit der Darstellung von räumlichen Zusammenhängen für die Bildgebung der Vaskularisierung im Mausmodell geeignet ist. Tabelle 1: Zusammenfassung der Methoden zur vaskularen Bildgebung Mikroskopie Verfahren Intravital Fluoreszenz Mensch/ Kleintiermodell Vorteile Nachteile 3-5 µm dicke Gefäße sichtbar Histologische Schnitte Schnittdicke ab 1 µm • In-vivo • Minimal Invasiv • Hohe Auflösung • Hohe Auflösung • Standardverfahren • Keine 3D Information • Limitation durch die Größe • In-vitro • Keine 3D und Zugänglichkeit der untersuchten Region Information Grundlagen 13 Verfahren Laser- Doppler-Fluss Untersuchungen Mensch Auflösung 0,2 – 2 mm Kleintiermodell Auflösung 0,1 – 1 mm Vorteile • • • In-vivo Hohe Auflösung Änderungen des Blutflusses gut messbar Nachteile • • Keine absoluten Werte 2D Verfahren Mensch Kleintiermodell MR-Angiographie Auflösung 0,5 – 1,5 mm hochauflösende MRT oder Mikro-MRT: Auflösung 0,1 mm Vorteile • • • In-vivo (wiederholbar, nicht destruktiv) Hohe Auflösung 3D Information Nachteile • • Teuer Auflösung ist nicht ausreichend für Darstellung von Gefäßen unter 100 µm 14 Durchgeführte Studien: Stand der Technik Verfahren Mensch Kleintiermodell Vorteile Nachteile CT-Angiographie Auflösung 0,5 – 1 mm µCT: Auflösung 5 – 50 µm • • µCT hat höhere Auflösung als Mikro-MRT 3D Information • Auflösung ist schlechter als bei mikroskopischen Untersuchungen Auflösung hängt von der Größe der untersuchten Region ab • 2.3 Durchgeführte Studien: Stand der Technik Bisher wurden mehrere Untersuchungen unterschiedlichen Krankheiten durchgeführt. zur Angiogenese bei 2.3.1 Angiogenese bei Arthritis Untersuchungen im Patient In [42] wurde die Angiogenese mit Hilfe von Arthroskopie und Fluoreszenzmikroskopie an Patienten mit RA untersucht. Kniegelenke wurden mit Hilfe eines optischen Systems an einem Arthroskop untersucht und ein Bereich mit maximaler Entzündungsaktivität für die histologische Untersuchung entnommen. Es wurde eine Vielzahl von unreifen (neu gebildeten) Gefäßen sowie, trotz der erhöhten makroskopischen Durchblutung, ein Sauerstoffmangel nachgewiesen. Das deutet auf die Dysregulation der neu gebildeten Gefäße und die daraus resultierende krankhafte Morphologie der Gefäße. Weitere Untersuchungen [52, 78] begrenzten sich im Wesentlichen auf die Untersuchung der Synovialmembran. Untersuchungen im Tiermodell Um die Wirkung anti-angiogenetischer Medikamente auf die Kniedurchblutung quantitativ zu bestimmen, wurden in [8] die Änderungen der Gesamtvaskularisierung in den axialen Schnitten von Grundlagen 15 Mauskniegelenken im Krankheitsverlauf untersucht. Dafür wurden die Kniegelenke in 7 µm dünne Schichten prepariert. Ein Synovialmembrangewebe enthaltender zentraler Schnitt sowie zwei weitere Schnitte mit Abstand von ±200 µm wurden für die Analyse verwendet. Die Vaskularisierung wurde mit Hilfe eines speziellen Gefäßmarkers (9F1) visualisiert und funktionale (aktiv in der Oxygenierung) Gefäße wurden mit Hilfe eines fluoreszenten Perfusionsmarkers (Hoechst 33342) detektiert. Es wurden folgende Parameter gemessen: Fläche der Synovia ( ), Anzahl der Blutgefäße ( ), Anzahl der perfundierten Gefäße ( ) und der daraus berechneten Größen: Perfusionsanteil ( = / ), Gefäßdichte ( = / ) und Dichte der perfundierten Gefäße ( = / ). Die Messungen zeigten eine Vergrößerung des synovialen Bereichs im Verlauf der Krankheit und eine Erhöhung der Gesamtanzahl der Gefäße sowie der Anzahl der perfundierten Gefäße: mm² 1/mm² 1/mm² KG7 0,3 ± 0,2* 70 ± 5* 60 ± 5* 0,65 ± 0,1* 320 ± 80* 200 ± 60 RA 2,1 ± 0,3 1000 ± 200 400 ± 100 0,4 ± 0,1 550 ± 20 220 ± 50 *p < 0,05 In einer anderen Studie [12] wurde der Zusammenhang zwischen synovialer Entzündung in RA und Angiogenese am Mausmodell untersucht. Die Quantifizierung der Angiogenese erfolgte mittels histologischer Untersuchungen. Für jede Maus wurden drei nicht aufeinander folgende Schnitte in jedem Knie untersucht. Die Bereiche, die außerhalb der Synovia lagen, wurden von der Gesamtfläche subtrahiert. Für die Berechnung der synovialen Gefäßdichte wurden die synovialen Gefäße gezählt und auf die Gesamtfläche der Synovia normiert. Im Verlauf der RA nahm die Vaskularisierung zu, womit sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gelenkdurchblutung und den klinischen Kriterien für die Klassifizierung der RA ergab. 7 Kontrollgruppe 16 Durchgeführte Studien: Stand der Technik 1/mm² KG 28-50* RA 45-65 *p < 0,05 In [88] und [76] wurden die angiogenetischen Prozesse im Verlauf der RA mit Hilfe eines Intravitalmikroskopes am Mausmodell untersucht. In [88] wurde über die Quantifizierung der Gefäßdichte in drei Kategorien berichtet: funktionale Kapillardichte ( , Gefäße ∅ < 10 µm), bei funktionale Gefäßdichte ( , Gefäße ∅> 10 µm) und Gefäßen mit angiogenetischen Eigenschaften (zusammengerollte Gefäße, plötzliche Durchmesseränderung, etc.). Die Untersuchungen wurden im Synovialgewebe zum Teil in-vivo (Intravitalmikroskopie: transversale Schnitt durch die Patellarsehne nach der Hautresektion für den Zugang zum Hoffa-Fettkörper) zum Teil in-vitro (Histologische Schnitte) durchgeführt. Für die Untersuchungen wurden drei Regionen gewählt. Die Anzahl der Mikrogefäße ( ), die durch histologische Untersuchungen ermittelt wurde, war bei RA Mäusen signifikant erhöht. Die Unterschiede bei FCD zwischen gesunden und kranken Mäusen waren nicht signifikant. FVD war bei kranken Mäusen signifikant erhöht. cm/cm² cm/cm² cm/cm² 1/mm² KG 337 ± 9 61 ± 5* 12 ± 2* 133 ± 16* RA 359 ± 13 135 ± 10 79 ± 17 297 ± 25 *p < 0,05 In [76] wurde darauf hingewiesen, dass histologische Untersuchungen bei der Ermittlung der synovialen Gefäße sehr nützlich sind, jedoch keine Information darüber liefern, ob die existierenden Gefäße funktionsfähig sind. Für Untersuchung der synovialen Blutgefäße mit Intravitalmikroskopie wurde die bereits beschriebene Methode verwendet. Funktionale Kapillardichte ( ) wurde als Gesamtlänge aller durchbluteten Kapillaren pro Untersuchungsfläche definiert und in / ² gemessen. Außerdem wurde der Diameter der synovialen Kapillaren ( ) bestimmt. Die Intravitalmikroskopie zeigte eine Reduzierung der FCD bei RA sowie eine Erhöhung des Kapillardurchmessers. Die Funktionalität der Grundlagen 17 Mikrogefäße war eingeschränkt und die Mikrovaskularisierung mangelhaft. Somit hat die Stabilisierung der Gefäße ein großes Potential zur Verbesserung der Behandlung von RA. cm/cm² µm KG 320,3 ± 9,76* 5,5 ± 0,08* RA 286,7 ± 8,23 5,77 ± 0,07 *p < 0,05 2.3.2 Vaskularisierungsparameter Vaskularisierung von Knochen wurde im Verlauf anderer Krankheiten wie Krebs, Osteoporose, Ischämie, etc. in mehreren Studien untersucht [24, 46, 47, 66, 89, 99]. Die weiteren verwendeten Parameter für die Quantifizierung der Vaskularisierung sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Tabelle 2: Weitere verwendete Vaskularisierungsparameter Gefäßvolumen pro Gewebevolumen [66] Gefäßdicke / % Häufigkeitsverteilung der Gefäßdurchmesser Mittlere Anzahl der Gefäße pro Gewebefläche 2D = / 1/ Gefäßfläche/ Gewebefläche ² Gefäßvolumen/Gewebevolumen [24] Gefäßoberfläche 3D Gefäßanzahl . = 0,5 ∙ ( Gefäßdicke . ℎ = 2 ∙ ( Gefäßabstand . " = 2 ∙ ( ⁄ ⁄ − / )1/ )μ )⁄ Gefäßvolumen/Gesamtvolumen [5] 2D Gefäßdicke . ℎ = 2/ Gefäßanzahl . =( / / / % % μ / )/ . ℎ Gefäßabstand . " = 1/ . − . ℎ 18 Gefäßsegmentierungsverfahren Gefäßvolumen [18] 2D Gefäßdurchmesser ³ Gefäßvolumenanteil % 2.3.3 Zusammenfassung Aus den durchgeführten Studien folgt: • • keine standardisierte Vorgehensweise bei der Untersuchung der Angiogenese bei RA o Untersuchung unterschiedlicher Auswerteregionen o Verwendung unterschiedlicher Parameter kein Verfahren zur 3D-Quantifizierung der Angiogenese bei RA Aus diesen Gründen bestand das Ziel dieser Arbeit unter anderen in: • • der Definition eines reproduzierbaren, benutzerunabhängigen anatomisch relevanten Auswertevolumens der Wahl der quantitativen Parameter, die die Änderungen in der Vaskularisierung messen können 2.4 Gefäßsegmentierungsverfahren Die Segmentierung von Gefäßen ist seit mehreren Jahren ein wichtiges Forschungsthema. Für die Untersuchung der Durchblutung von Organen, Gefäßkrankheiten, Tumorvaskularisierung, Retinagefäße etc. wurden bereits mehrere unterschiedliche Verfahren entwickelt. Folgende Schwierigkeiten treten bei der Gefäßsegmentierung auf: • • Änderungen der Gefäßdicke im Gefäßverlauf Verrauschte Daten erlauben keine eindeutige Identifikation der Grenze zwischen Gefäßen und umliegendem Gewebe Es gibt unterschiedliche Arten der Gefäßsegmentierungsverfahren: • • Punktbasiert: Jeder Voxel wird aufgrund seines Intensitätswerts klassifiziert. Hierbei werden typischerweise globale Zusammenhänge vernachlässigt (Globale Schwellwertverfahren [5, 24, 66, 89]) Regionenbasiert: Es werden unter Verwendung einer Entscheidungsregel zusammenhängende Regionen segmentiert (Volume Growing Verfahren [33, 47, 91]) Grundlagen • • 19 Kanten- und Konturbasiert: Objektbeschreibung über Gestalt, Extraktion der umgebenden Flächen (Gradientenfilter, Kantenfilter, Aktive Konturen, Level Sets [16, 55, 56, 92]) Wissens- und Modellbasiert: Integration von problemspezifischem Wissen, wie Form, Größe, etc. (Point Distribution Model, HesseMatrix [13, 27, 44, 48, 53, 59, 75, 83, 97, 101, 109]) 2.4.1 Globale Schwellwertverfahren Diese sehr einfachen und weitverbreiteten Segmentierungsverfahren basieren auf der Verwendung intensitätsabhängiger Schwellwerte. Die Idee dahinter ist einfach: alle Voxel, deren Intensitätswerte höher als der gesetzte Schwellwert sind, werden als Gefäßvoxel klassifiziert. Die Schwierigkeiten bei diesen Verfahren liegen in der Auswahl der Schwelle sowie Intensitätsunterschieden in den unterschiedlich großen Gefäßen aufgrund von Rauschen und Partialvolumen-Artefakten. Ein Beispiel der Wirkung der Schwellwertvariation auf die Ergebnisse der Gefäßsegmentierung in einem Mausknie ist in Abbildung 8 zu sehen. Wird die Schwelle zu niedrig gesetzt, werden viele Weichteilgewebevoxel, die wegen des Rauschens höhere Intensitätswerte haben, als Gefäße klassifiziert. Wird die Schwelle zu hoch gesetzt, werden viele kleine Gefäße, die aufgrund von Partialvolumen-Artefakten niedrigere Intensitätswerte haben, als Weichteilgewebe klassifiziert. 2.4.2 Volume Growing Verfahren Beim Volume Growing Verfahren wird unter Verwendung eines Ähnlichkeitskriteriums nach einem zusammenhängenden Bereich gesucht. 1000 1400 1100 1500 1200 1600 1300 1700 Abbildung 8: Ergebnis der Gefäßsegmentierung bei Verwendung unterschiedlicher Schwellwerte im Mausknie (Volume Rendering) 20 Gefäßsegmentierungsverfahren Zunächst wird ein Saatpunkt gesucht (Abbildung 9) von dem ausgehend eine vordefinierte Nachbarschaft (6, 18, 26) nach dem Ähnlichkeitskriterium untersucht wird. Es existieren unterschiedliche Ähnlichkeitskriterien [61], z.B.: • • • • Vergleich mit dem Saatpunkt: Intensität jedes Nachbarvoxels wird mit der des Saatpunkts verglichen (Problem bei verrauschten Daten, da sich hierbei die Werte von Gefäßvoxeln unterscheiden) Vergleich mit dem Nachbarvoxel, der bereits zur Region gehört (Problem beim Auslaufen aus der Region) Vergleich mit statistischen Merkmalen (Mittelwert der Region): Berechnung des Mittelwerts für den bereits segmentierten Bereich und Aktualisierung des Mittelwerts nach dem Hinzufügen eines neuen Voxels Vergleich mit statistischen Merkmalen (Mittelwert und Standardabweichung der Region): Die zu untersuchenden Voxel werden mit dem Mittelpunkt und der Standardabweichung des bereits segmentierten Bereichs verglichen. Zusätzlich können viele andere Ähnlichkeitskriterien definiert werden. Nach der Untersuchung aller Nachbarvoxel, erhält man Segmentierungsergebnis einen zusammenhängenden Bereich. Saatpunktsuche Ist das Ähnlichkeitskriterium erfüllt? ja nein ja Gibt es weitere Nachbarn? nein Ausgabe Abbildung 9: Schematischer Verlauf des Volume Growing Verfahrens (links), Ergebnis des Region Growing Verfahrens mit einem lokal adaptiven Schwellwert (rechts) als Grundlagen 21 2.4.3 Aktive Konturen Das Aktive Konturen Verfahren ist ein weit verbreitetes Segmentierungsverfahren in medizinischen Anwendungen [92]. Aktive Konturen arbeiten mit elastischen Konturmodellen, um das zu segmentierende Objekt einzugrenzen [32]. Eine initiale Kontur wird von unterschiedlichen Kräften deformiert, bis ein Gleichgewicht erreicht wird. Es werden hierzu unterschiedliche Kraftmodelle verwendet. Die Aktive Kontur passt sich dann unter dem Einfluss innerer Kräfte, bestimmt durch die Definition der Kontur, und äußerer Kräfte, bestimmt durch die Bilddaten selber, dem gesuchten Objekt an. Die inneren Kräfte halten die Oberfläche der Kontur glatt, die äußeren Kräfte ziehen die Aktive Kontur zu den entsprechenden Objektbegrenzungen in den Bilddaten hin [37]. Geodätische aktive Konturen sind ein typisches kantenbasiertes Verfahren, das nach einer optimalen Objektgrenze sucht, indem die Energiefunktion über alle geschlossenen Kurven oder Flächen minimiert wird [11]. Das Ziel ist eine geschlossene Kurve zu finden, die die folgende Energie minimiert [70], dabei kann als Nullstellenmenge einer vorzeichenbehafteten Abstandsfunktion % definiert werden. = &(', ()|%(', () = 0* +% = - ∙ .(|∇0|)(1 + 3)|∇%| + 4 ∙ ∇.(|∇0|) ∙ ∇% +, (2.1) (2.2) 1 ist die mittlere Krümmung, 3 ist ein konstant entweder expandierender oder schrumpfender Term, 0 - Grauwertbild, ∇0- Bildgradient, .: 60, ∞) → ℜ: ist die streng fallende Funktion zur Kantendetektion und die konstante Parameter - und 4. Die Methode kann durch unterschiedliche Kraftterme erweitert werden. Die Hauptschwierigkeit bei Aktiven Konturen besteht in dem Erstellen der initialen Kontur. Außerdem sind oft einige Benutzerinteraktionen erforderlich. 2.4.4 Hesse-Matrix Ein weiteres verbreitetes Verfahren für die Gefäßsegmentierung ist eine auf Eigenwerten und Eigenvektoren basierte Klassifizierung. Die Basis für die Klassifizierung eines Voxels stellt in diesem Fall die Hesse-Matrix dar, die aus partiellen Ableitungen zweiten Grades besteht: 22 Gefäßsegmentierungsverfahren +'' ; = <+'( +'= DE@ DEB +'( +(( +(= +'= +(=> +== (2.3) Die Hesse-Matrix beschreibt die lokalen Intensitätsvariationen zweiten Grades in der Nachbarschaft eines Punktes oder einer 3D-Struktur. Die Eigenwerte |?@ | ≥ |?B | ≥ |?C | und Eigenvektoren DE@ , DEB , DEC der HesseMatrix ermöglichen eine Aussage über die geometrische Form einer 3D-Struktur. Der Eigenvektor D@ der zu dem maximalen Eigenwert ?@ gehört, zeigt, in welche Richtung der Wert der Ableitung zweiten Grades den maximalen Wert annimmt. Aufgrund der Eigenwerte können drei Strukturen beschrieben werden: DEC Abbildung 10: Richtung der Eigenvektoren der HesseMatrix in einem Zylinder 1. Kugelähnliche Struktur: |?@ | ≈ |?B | ≈ |?C |, |?C | ≫ 0 2. Flächenähnliche Struktur: |?B | ≈ |?C | ≈ 0, |?@ | ≫ |?B | 3. Zylinderähnliche Struktur: |?C | ≈ 0, |?@ | ≈ |?B | ≫ |?C | (Abbildung 10) Basierend auf dieser Klassifikation wurden unterschiedliche ResponseFunktionen verwendet, um den Kontrast zwischen den Gefäßen und Weichteilgewebe zu erhöhen, z.B. HI [44, 109], HJ [27], HK [82]: W U R M (x, y, z, σ;λ@ , λB , λC ) = YZ[[ (|?@ | + |?B |) DX V 2 U 0, T |\] | ^\_] :\__ :\_` [Zac b, = (0,57, 0,71) |?@ | ≥ |?B | ≥ |?C | h ?@ , ?B , ?C < 0 efge, (2.4) Grundlagen jk1 − D lZ HJ (?@ , ?B , ?C ) = |\` | |\] | kZ o n |\_ |Bm_ o D Bp_ q|\] \_ | r1 0, −D 23 ∑ \_ kZ t _t o Ba - = v = 0,5 = 0,25 ∙ 0wxy u, ?@ , ?B < 0h efge, (2.5) |?@ | ≥ |?B | ≥ |?C | HK (?@ , ?a ) = \_] WD kZB(m] \z)_ o U VD U T \_] kZ o B(m_ \z )_ 0 ?@ ≤ 0, ?a ≠ 0 ?@ > 0, ?a ≠ 0 ?a = 0 h ?a = min(−?B , −?C ) -@ = 0,5 (2.6) -B = 2,0 ?@ ≥ ?B ≥ ?C Diese Funktionen können als Filter zur Kontrastverstärkung der Gefäße verwendet werden. Dafür wird für jeden Voxel die gewählte ResponseFunktion berechnet und als Ergebnis wird ein kontrastverstärktes Volumen gespeichert. Für die anschließende Gefäßsegmentierung wird ein Klassifizierungsverfahren benötigt. Es wurden unterschiedliche Parameter ( , -, v) verwendet, die abhängig von den gegebenen Problemen variiert werden können. In dieser Arbeit wurde HK verwendet (siehe Abschnitt 4.4.2). Die Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen Gefäßsegmentierungsverfahren sind in Tabelle 3 zusammengefasst. 24 Gefäßsegmentierungsverfahren Tabelle 3: Vorteile und Gefäßsegmentierungsverfahren Verfahren Globaler Schwellwert Volume Growing Aktive Konturen Nachteile Vorteile unterschiedlichen Nachteile • Einfache Implementierung • Schnelle Berechnung • Rauschanfälligkeit • Suche nach optimalem • Schnelle Berechnung • Nur wenig Interaktion nötig • Hohe Wahrscheinlichkeit Schwellwert des „Auslaufens“ • Rauschanfälligkeit • Unterschiedliche Variationen • Kein "Auslaufen" • Begrenzung der • Vergabe der initialen Kontur • Mehrere Iterationen nötig • Suche nach einem • Höhere • Begrenzung der • Verwendung von a-priori- • Lange Rechenzeit • Mehrere Iterationen nötig • Keine Klassifizierung • Suche nach der passenden Untersuchungsregion Rauschunabhängigkeit Kontrastverstärkung mit HesseMatrix der Wissen (Form) • Verwendung der Information über die Grauwertverteilung passenden Kraftmodell Untersuchungsregion Response-Funktion Bildgebung 25 3 Bildgebung Für die Darstellung des Gefäßnetzes wurde die µCT-Angiographie verwendet. Für die Angiographie werden zwei Komponenten benötigt: ein µCT-Scanner und ein geeignetes Kontrastmittel. 3.1 µCT-Scanner 3.1.1 Aufnahmegeometrie Abbildung 11: FORBILD-Scanner (Bildquelle Kegelstrahlgeometrie mit Flachbilddetektor [54]): Der in der vorliegenden Arbeit verwendete FORBILD µCT-Scanner (Abbildung 11 [22]) mit Kegelstrahlgeometrie wurde an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg gebaut. Die zu untersuchende Probe wird auf einem Drehteller positioniert und um die Rotationachse rotiert. Für eine Änderung der Ortsauflösung kann die Probe in kleinerer oder größerer Entfernung zur Röntgenröhre positioniert werden. Je kleiner die Probe desto höher ist die erreichbare Auflösung. Um eine möglichst gute Ortsauflösung im µCT-Scanner zu erreichen, wurden nur Kniegelenke mit umgebendem Weichteilgewebe präpariert und für die Untersuchung verwendet. Nach der Probenvorbereitung wurden die Knie mit dem µCT-Scanner bei einer Beschleunigungsspannung von 70 kV und einem Röhrenstrom von 140 µA aufgenommen. Die Scanzeit betrug ca. 20 Minuten pro Datensatz. Die rekonstruierten 3D Datensätze hatten eine 26 µCT-Scanner isotrope Voxelgröße von 15 µm bei einer Maus (30 µm bei einer Ratte). Nach der Rekonstruktion werden im Datensatz die nicht kalibrierten CTWerte gespeichert. 3.1.2 Bildqualität „Bildqualität ist ein zentraler Begriff bei der Bewertung jedes bildgebenden Systems. Die erste Frage ist meist, wie „scharf“ das Bild ist. Die Verunschärfung wird durch die Punktbildfunktion des Systems beschrieben. Dieses Bild wird durch Rauschen und ggf. durch Artefaktanteile überlagert, die die Erkennbarkeit der einzelnen Strukturen behindern können“ [40]. Bildpunktrauschen „Jeder Messwert ist prinzipiell mit einer Unsicherheit behaftet, so auch die Messung der Schwächung in der CT. Dieser Fehler ist durch die Schwankungen in der Zahl der Röntgenquanten im Detektor bedingt. Man spricht deshalb auch von „Quantenrauschen“. Die rauschbedingten Fehler in der Messung der Intensität gehen in die berechneten Schwächungswerte ein und pflanzen sich über die Bildrekonstruktion bis ins Bild fort. Hier sind sie als Bildpunktrauschen oder Pixelrauschen erkennbar. Das Bildpunktrauschen wird als Standardabweichung der Werte eines Auswertebereichs bezüglich ihres Mittelwertes ermittelt.“ [40] Das Rauschen wirkt sich auf die Homogenität der Intensitätswerteverteilung aus und ist ein Störfaktor bei der Unterscheidung zwischen Gewebetypen. Teilvolumenartefakte „Teilvolumenartefakte treten auf, wenn Strukturen mit hohem Kontrast nur teilweise in die Schicht hineintragen, da in jedem Detektorelement unweigerlich eine Mittelung über die Strahlintensitäten erfolgt, statt über die Schwächungswerte.“ [40] Aufgrund der Teilvolumenartefakte und Rauschens können dünne Gefäße (Gefäße mit einem Durchmesser unter 30 µm) von Weichteilgewebe kaum unterschieden werden. Strahlaufhärtung „Strahlaufhärtungsartefakte sind dadurch bedingt, dass das breite polychromatische Spektrum der Röntgenstrahlung energieabhängig unterschiedlich stark geschwächt wird und dadurch für dickere Objekte und insbesondere bei knöchernen Strukturen die mittlere Energie des Spektrums ansteigt.“ [40] Dieser Artefakt ist in Bereichen nah am Knochen klar zu erkennen und äußert sich in erhöhten Intensitätswerten der nah Bildgebung 27 am Knochen liegenden Weichteilgewebevoxel. Ein Beispiel der Artefakte im CT-Datensatz ist in Abbildung 12 zu sehen. Abbildung 12: Beispiel der unterschiedlichen BildArtefakte: im weißen Rechteck ist Inhomogenität der Intensitätswerte zu sehen (Rauschen oder dünne Gefäße), weiße Pfeile zeigen auf die Strahlaufhärtungsartefakte (dunkle Streifen zwischen den Knochen und Aufhellung nah am Knochen) 3.2 Kontrastmittel Für die Darstellung der Gefäße mit µCT ist ein Kontrastmittel nötig, das die Gefäße homogen ausfüllt und über die hohen Absorptionswerte verfügt. Ein aus der Literatur bekanntes und für diese Zwecke oft verwendetes Kontrastmittel ist Microfil-MV (FlowTechInc) [57]. Microfil Microfil-MV ist ein bleihaltiges Kontrastmittel, das zum Ausfüllen und Einfärben mikrovaskularer und anderer Bereiche in-vitro Abbildung 13: Rattenknie mit den mit Microfil 2008 gefüllten Gefäßen 28 Kontrastmittel Abbildung 14: Ergebnis der Gefäßsegmentierung in der Rattentibia Gewebeuntersuchungen verwendet wird8. Microfil ermöglicht die Visualisierung der Gefäßarchitektur in unterschiedlichen Organen zwecks der Untersuchung der normalen und pathologischen Strukturen. Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Quantifizierung der Vaskularisierung des Knochens. Als erstes wurde versucht die Durchblutung innerhalb des Knochens zu untersuchen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2008 eine Charge des Microfil-MV 122 bestellt und für die Untersuchung einer Ratte verwendet. Die im Kontrastmittel enthaltenen Bleipartikel zeichneten sich im rekonstruierten Volumen durch hohe Intensitätswerte aus. Für die Perfusion wurde die Ratte anästhesiert und deren Brustkorb geöffnet. Zunächst wurde das Blut aus den Gefäßen durch ein Lösungsmittel ersetzt. Anschließend wurde das Kontrastmittel unter Druck in die Gefäße perfundiert. Durch das Auftreten einer Gelbverfärbung der Organe sowie des Herzens durch die gelbe Farbe des Kontrastmittels war sichergestellt, dass die Gefäße mit dem Mittel gefüllt waren. Nach der Perfusion wurde die Ratte 24 Stunden in einem Kühlraum aufbewahrt. Dadurch wurde das 8 FlowTechInc Bildgebung a) 29 b) Knochen •‚„ =3662 Gefäß ‚•ƒ =3168 Abbildung 15: a) Maximum Intensity Projection Aufnahmen des Kniegelenks einer Maus. b) Schnitt mit angegebenen Intensitätswerten (Mittelwerte) für Knochen und Gefäße Aushärten des Kontrastmittels in den Gefäßen sichergestellt. Das Zusammenmischen mehrerer Substanzen (Kontrastmittel, Verdünnungslösung, Mittel für Viskosität) führte nach einiger Zeit zu einer gewünschten gummiartigen Konsistenz des Kontrastmittels. In den rekonstruierten Datensätzen waren die Intensitätswerte der Gefäße9 deutlich höher als die von Knochen (im Mittel lagen die Intensitätswerte der Gefäße bei 12000 und die vom Knochen bei 7000, Abbildung 13), so dass die Gefäße innerhalb des Knochens mit MultiSkalen-Verfahren (4.4.2) segmentiert werden konnten (Abbildung 14). Nach den ersten erfolgreichen Versuchen, wurde für die Untersuchung der Mäuse eine neue Charge des Kontrastmittels bestellt. Allerdings konnte kein vergleichbarer Kontrast mehr hergestellt werden. In Abbildung 15a ist das Kniegelenk einer Maus als Maximum-IntensityProjection (MIP) Bild dargestellt. Bei einem MIP-Bild wird für jeden Voxel der maximale Intensitätswert aus allen Projektionen in einer vorgegebenen Richtung aus dem 3D Volumen ermittelt und auf ein 2DBild projiziert. In Abbildung 15b ist ein sagittaler Schnitt durch das Knie abgebildet sowie die Intensitätswerte von einem Gefäß- und einem Knochenvoxel angegeben. Um die Intensitätsunterschiede zwischen Knochen und Gefäßen zu erhöhen, wurden zwei weitere Ansätze ausprobiert. 9 kontrastmittelgefüllte Gefäße, im weiteren einfach Gefäße 30 Kontrastmittel Angiofil Für die Darstellung der Gefäße wurde ein Jod-haltiges Kontrastmittel Angiofil verwendet [30, 31]. Um die Aufnahme einer kompletten Maus zu ermöglichen, wurde ein µCT Scanner (TomoScope 30 s, VAMP GmbH, Erlangen, Germany) [39] verwendet. Die Ortsauflösung lag hier bei 50 µm. In Abbildung 16 sind Ausschnitte aus dem rekonstruierten Volumen in der Form von MIPBildern dargestellt. In Abbildung 16a sind beide Kniegelenke zu sehen, wobei keine Gefäße zu erkennen sind. In Abbildung 16b sind Herz, Aorta und Gefäße im Bereich der Leber klar zu erkennen. Microfil mit Bleifluoridzusatz Als weitere Möglichkeit zur Kontrastverstärkung wurde die Bleikonzentration im Kontrastmittel durch die Zugabe eines Bleifluoridpulvers mit einer Partikelgröße von ca. 5 µm erhöht. Unterschiedliche Konzentrationen von Bleipartikeln wurden Microfil beigemischt und für die Perfusion der Proben verwendet. Die abgeschnittenen Kniegelenke wurden in diesem Fall beim Aushärten rotiert, da sich die schwereren Bleipartikel sonst an der Gefäßwand abgesetzt hätten. Nach dem Aushärten und Scannen waren trotz dieser Rotation eine Inhomogenität in der Partikelverteilung sowie eine Absetzung des Bleis zu beobachten. Bei Verwendung einer kleineren Menge des Zusatzes wurden die Gefäße nicht vollständig ausgefüllt. Bei a) b) Abbildung 16: MIP der Ganzkörperaufnahme einer Maus mit Injektion des Angiofils: a) Im Kniebereich sind keine Gefäße sichtbar; b) Im Brust und Bauchbereich sind das Herz, Aorta und Lebergefäße klar zu sehen. Bildgebung 31 einer Erhöhung der Konzentration des Zusatzes erfolgte eine verbesserte Ausfüllung der Gefäße. Allerdings erwies sich hierbei die Verabreichung des Kontrastmittels als schwierig, da das Mittel sehr dickflüssig wurde wodurch viele Mikroembolisationen entstanden. Zur Veranschaulichung sind in Abbildung 17 zwei Aufnahmen mit unterschiedlichen Konzentrationen (zusätzlich 1g und 2g) von Bleifluorid zu sehen. Geplante Vorgehensweise Da diese zusätzlich durchgeführten Untersuchungen zu keiner Kontrastverbesserung führten, war eine Untersuchung der Gefäße innerhalb des Knochens nicht möglich. Außerdem war die Untersuchung der Vaskularisierung außerhalb des Knochens aufgrund der bisherigen durchgeführten Studien interessanter und wichtiger im Bezug zu den pathologischen Veränderungen während RA, die durch die synoviale Entzündung verursacht wurden. Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit die Vaskularisierung außerhalb des Knochens untersucht und quantifiziert. a) b) Abbildung 17: Untersuchung der Verwendung von Bleifluorid als Zusatz zu dem Microfil-Kontrastmittel mit unterschiedlicher Konzentration: a) niedrige Konzentration (1g) und b) höhere Konzentration (2g). Beide Bilder stellen die MIP Aufnahmen des Kniegelenks einer Maus dar. 32 Kontrastmittel Segmentierung 33 4 Segmentierung 4.1 Einleitung 4.2 Vorbereitende Schritte • • Initiale Gefäßsegmentierung Knochensegmentierung 4.3 Definition des Auswertevolumens • • • Segmentierung des globalen Auswertevolumens Segmentierung des Kniegelenkspaltes Definition der Segmentierungs- und Analyse-VOIs 4.4 Gefäßsegmentierung • • • Lokales adaptives Schwellwertverfahren (LAT) Multi-Skalen (MS) Verfahren Hybrid MSLAT-Verfahren 4.1 Einleitung Die Segmentierung der Gefäße erfolgte in mehreren Stufen (siehe Abbildung 18): • • • Segmentierung der einzelnen Knochen Festlegen der anatomisch relevanten Gefäßsegmentierung Gefäßsegmentierung VOIs für die In den nächsten Abschnitten werden die einzelnen Schritte näher erläutert. 34 Vorbereitende Schritte Knochensegmentierung Berechnung des Auswertevolumens Gefäßsegmentierung Abbildung 18: Schematische Darstellung der notwendigen Schritte zur Gefäßsegmentierung 4.2 Vorbereitende Schritte Ein CT-Datensatz des Kniebereichs einer Maus enthält Luft, Weichteilgewebe, Gefäße (Kontrastmittel) und Knochen (trabekulärer und kortikaler Knochen). Aufgrund unterschiedlicher Absorptionseigenschaften dieser Bestandteile variieren die Intensitätswerte im Datensatz. Die Verteilung der Intensitätswerte kann in einem Histogramm dargestellt werden (Abbildung 19). Im Histogramm sind nur zwei klare Peaks sichtbar (Luft und Weichteilgewebe). Da dünne Gefäße auf Grund des Teilvolumenartefakts deutlich niedrigere Intensitätswerte als dickere Gefäße haben und einige Weichteilgewebevoxel auf Grund des Rauschens im Datensatz eine erhöhte Intensität haben, kann kein globales Schwellwertverfahren für die Segmentierung der Gefäße verwendet werden. Es gibt mehrere Probleme, die die Segmentierung der Gefäße erschweren: Segmentierung 35 Luft Knochen Gefäße/ Kontrastmittel Weichteilgewebe Luft 180 60 0 600 1200 36000 24000 12000 0 240 Weichteilgewebe 300 Weichteilgewebe und Gefäße 360 120 Gefäße und Knochen Häufigkeit, x10³ 420 1500 2000 2500 3000 3500 4000 Knochen ;…xy CT-Werte Knochen und Gefäße 1800 2400 3000 3600 4200 4800 5400 Abbildung 19: Abbildung und Histogramm des kompletten Datensatzes mit einem vergrößerten Ausschnitt aus dem Bereich Gefäße/Knochen • • • die Ähnlichkeit der Intensitätswerte des Knochens und der Gefäße Rauschen und Teilvolumenartefakte Strahlaufhärtung nah am Knochen Demzufolge ist das Entfernen des Knochens ein notwendiger vorbereitender Schritt. Die aus der Literatur bekannte übliche Methode besteht in der Dekalzifizierung des Knochens. Die Probe wird über längere Zeit in einem mit Säure gefüllten Behälter aufbewahrt und es kommt zur Erosion des Kalziums im Knochen. Dadurch verlieren die Knochen an 36 Vorbereitende Schritte Setzen des Saatpunktes BildausschnittBerechnung Initiale Gefäßsegmentierung • Schwellwert Ermittlung • Klassifikation • Opening Knochensegmentierung Abbildung 20: Schematische Darstellung der Grundschritte für die Knochensegmentierung Dichte und Stabilität [9]. Die Methode ist mit viel Aufwand verbunden. Aus diesem Grund wurde in dieser Arbeit eine Software-basierte semiautomatische Segmentierung und Entfernung des Knochens aus dem Datensatz entwickelt. Für Gefäße ab einem Durchmesser von 75 µm (5 Voxel) ist eine initiale Segmentierung möglich. Gefäße unter 75 µm müssen anschließend bei Bedarf aus der Knochensegmentierung manuell entfernt werden. Also besteht die Segmentierung der Knochen aus zwei Grundschritten (siehe Abbildung 20): der initialen Gefäßsegmentierung und der anschließenden Segmentierung des Knochens. 4.2.1 Initiale Gefäßsegmentierung Als erstes wird vom Benutzer ein Saatpunkt in einem der zu segmentierenden Knochen (Tibia, Femur, Fibula, Patella) sowie in den Menisken gesetzt. Anschließend wird aus dem Histogramm der maximale Intensitätswert (;wxy ) ermittelt und davon abhängig zwei Schwellen ( †‡ˆ und ‰Š‹‰ ) bestimmt: Segmentierung 37 †‡ˆ ‰Š‹‰ = 0,2 ∙ ;…xy = 0,65 ∙ ;…xy Die Faktoren 0,2 und 0,65 wurden an Hand der Analyse von mehreren µCT-Datensätzen empirisch ermittelt. Im Bereich zwischen und befinden sich die †‡ˆ ‰Š‹‰ Intensitätswerte von Gefäßen sowie des trabekulären Knochens. Im nächsten Schritt werden im Datensatz alle Voxel, deren Intensitätswerte sich innerhalb des Intervalls Œ †‡ˆ , ‰Š‹‰ • befinden, markiert, (siehe Abbildung 21a). Um hierdurch segmentierte Voxel auszuschließen, die in trabekulären VOI liegen, wird ein Opening mit einem sphärischen Strukturelement mit einer Größe von 5 Voxel ausgeführt. Als Ergebnis bleiben nur die großen Gefäße10 segmentiert (siehe Abbildung 21b blau). Diese können vor der Knochensegmentierung ausgeschlossen werden. (4.1) (4.2) a) Intervall Schwellen b) Opening 4.2.2 Knochensegmentierung Die Segmentierung des Knochens erfolgt basierend auf einem bereits entwickelten Verfahren [54] in drei Schritten: • • • 10 Abbildung 21: Einzelne Schritte der initialen Gefäßsegmentierung Volume Growing o Von dem gesetzten Saatpunkt ausgehend innerhalb eines Bildausschnitts (enthält Tibia, Femur, Fibula oder Patella) o Automatische Berechnung der Schwellwerte o 3D Volume Growing Kombinierte morphologische Operationen o Dilatation o Hole-filling o Erosion Bei Bedarf besteht die Möglichkeit der manuellen Korrektur Ab 75 µm (hier 5 Voxel) 38 Definition des Auswertevolumens In jedem Knochen (Tibia, Femur, Fibula, Patella) und zusätzlich in allen Menisken wird ein Saatpunkt gesetzt und die Knochensegmentierung ausgeführt. Falls die dünnen Gefäße mit dem Knochen zusammen segmentiert wurden, besteht die Möglichkeit einer manuellen Korrektur. Als Ergebnis wird ein Knochenvolumen gespeichert ( •0•‡‘’ ). 4.3 Definition des Auswertevolumens Zum Vergleich der Vaskularisierung in Tieren werden anatomische vom Benutzer unabhängige reproduzierbare Auswertevolumina (VOI) benötigt. Bei RA ist die Entzündung in der Synovia lokalisiert (Abbildung 1 auf Seite 4). Aus diesem Grund wurden in dieser Arbeit zwiebelschalenartige Auswertevolumina definiert, die im Zentrum des Gelenkspaltes lokalisiert sind ( •0“x ”•†’ ). Vor der Berechnung der Auswertevolumina werden zwei vorbereitende Schritte durchgeführt: 1) Segmentierung des globalen Auswertevolumens ( •0–‡Š‘— ) und 2) Segmentierung des Kniegelenkspaltes. 4.3.1 Segmentierung des globalen Auswertevolumens Zur Definition von •0“x ”•†’ sind zunächst auszuschließen (Abbildung 19, Seite 35): • • weitere Strukturen Luft, die die Probe umschließt Kontrastmittel, das bei der Perfusion an die Haut gelangte11 und gleiche Intensitätswerte wie die Gefäße innerhalb des Kniegelenks aufweist Um diese Bereiche auszuschließen, wird ein globales Auswertevolumen •0–‡Š‘— berechnet. Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten (siehe Abbildung 23). Setzen des Saatpunktes Vor der Segmentierung wird ein Saatpunkt im zentralen Bereich des Kniegelenkspaltes gesetzt (Abbildung 22), um •0–‡Š‘— im Zentrum des Gelenkspaltes zu positionieren. Von diesem Punkt ausgehend werden 300 Schichten nach 11 Abbildung 22: Setzen des Saatpunktes im zentralen Bereich des Gelenkspaltes Durch das kaum vermeidbare Ausfließen des Kontrastmittel aus dem Herz und durch das Anfassen der Probe mit den verschmutzen Handschuhen Segmentierung 39 oben und nach unten in =-Richtung berechnet und als Gelenkgrenze definiert. Ausschluss der Luft und des Kontrastmittels Um die Luft und das Kontrastmittel an der Hautoberfläche auszuschließen, wird ein globales Intervallschwellwertverfahren verwendet. Es werden die Voxel segmentiert, deren Intensitätswerte sich innerhalb des Intervalls 6 Š˜ , “ ™. xŠ˜ “ = 0,1 ∙ ;…xy = 0,2 ∙ ;…xy (4.3) (4.4) Wert 0,1 ist wieder ein empirisch festgelegter Wert. Alle Voxel mit Intensitätswert kleiner als Š˜ werden als Luftvoxel klassifiziert und aus dem •0–‡Š‘— ausgeschlossen (Abbildung 23a). Suche einer zusammenhängenden Region Nach dem Ausschluss des Kotrastmittels bleiben die Voxel im •0–‡Š‘— , die zum Probenhalter gehören, in dem die Proben gescannt wurden. Um diese Voxel aus dem Volumen auszuschließen wird von dem gesetzten Saatpunkt ausgehend ein Volume Growing Verfahren mit einer 6erNachbarschaft gestartet, wodurch ein großer zusammenhängender Bereich bestimmt wird. Die hierbei nicht erfassten kleineren Bereiche werden von der Segmentierung ausgeschlossen (Abbildung 23b). Füllen aller entstandenen Löcher Wegen des Ausschließens der Luft- und Kontrastmittelvoxel entstehen im •0–‡Š‘— die Löcher. Die Gründe dafür sind: • • Es gibt innerhalb des Kniegelenkes Bereiche, die Luft enthalten Es wurden alle Gefäße bei Kontrastmittelsegmentierung ausgeschlossen Aus diesen Gründen müssen die entstandenen Löcher wieder gefüllt werden. Dafür wird an dem segmentierten Bereich ein bereits entwickeltes Verfahren Hole-Filling ausgeführt [41]. Anschließend wird •0•‡‘’ aus •0–‡Š‘— ausgeschlossen (Abbildung 23c). 40 Definition des Auswertevolumens a) Ausschluss der Luft und des Kontrastmittels: Globale Intervallschwelle b) Volume Growing c) Füllen aller entstandenen Löcher Abbildung 23: Weichteilgewebes Zwischenschritte •0–‡Š‘— für die Segmentierung des 4.3.2 Segmentierung des Kniegelenkspaltes Ausgangspunkt für die Segmentierung des Kniegelenkspaltes (KGS) sind die Segmentierungen der Tibia und des Femurs [4]. Diese werden zu einem binären Volumen vereint (Abbildung 24a •0šJ ) worauf ein Closing angewendet wird. Durch das Closing wird der Spalt zwischen Femur und Tibia gefüllt (Abbildung 24b •0šJ“ ). Im nächsten Schritt wird von •0šJK •0šJ subtrahiert (Abbildung 24c). •0›œK = •0šJ“ \ •0šJ (4.5) Da in diesem Schritt neben dem Gelenkspalt auch andere kleinere Volumina detektiert wurden, wird im letzten Schritt per Volume Growing Verfahren nach dem maximalen zusammenhängenden Bereich gesucht. Als Ergebnis erhält man den segmentierten Gelenkspalt •0›œK (Abbildung 24d). Segmentierung a) 41 b) •0šJ c) d) Subtraktion Volume Growing •0šJ“ Closing Abbildung 24: Einzelne Kniegelenkspaltes Schritte der Segmentierung •0›œK des 4.3.3 Definition der Segmentierungs- und Analyse-VOIs Nach der Segmentierung von •0›œK wird in dessen Schwerpunkt ein kugelförmiges •0“x ”•†’ erzeugt, dessen Größe von der maximalen Ausdehnung ›œK des •0›œK abhängt (Suche nach einer KugelBounding-Box). Durch die Wahl von verschiedenen Skalierungsfaktoren ( žŸD), können unterschiedlich große konzentrische Kugeln erzeugt werden (Abbildung 25). Dabei wird H›œK = ›œK ⁄2 mit dem Skalierungsfaktor multipliziert. Für die Segmentierung wird žŸD = 2,5 verwendet, um die Gelenkkapselform zu approximieren. Um bereits ausgeschlossene Volumina ( •0•‡‘’ , Luft, Kontrastmittel an der Hautoberfläche) zu berücksichtigen, wird •0“x ”•†’ als Schnittmenge von a) b) •0“x •0“x ”•†’ d) •0“x c) •0“x ”•†’ ”•†’ e) ”•†’ •0“x ”•†’ Abbildung 25: Definition des •0“x ”•†’ für Gefäßsegmentierung. Abhängig von dem Skalierungsfaktor ( žŸD) kann die Größe des •0›•‹’† variiert werden: a) žŸD = 0,5; b) žŸD = 1; c) žŸD = 1,5; d) žŸD = 2; e) žŸD = 2,5 42 Gefäßsegmentierung •0–‡Š‘— und sich selbst berechnet: •0@ •0B •0C ”•†’ = •0“x •0¡ •0“x KGS Abbildung 26: 4 unterschiedliche Auswertevolumina •0C = •0“x •0–‡Š‘— ”•†’ (4.6) •0“x ”•†’ wird für die Analyse in vier unterschiedliche Volumina aufgeteilt (Abbildung 26), um die Homogenität der Vaskularisierung in den unterschiedlichen Regionen der Kapsel zu untersuchen. •0C , •0B •0–‡Š‘— und •0@ stellen von begrenzte Hohlkugeln dar. Das •0¡ ist die Kugel mit einem Radius H›œK . Die Volumina werden wie folgt berechnet: ”•†’ \¢£.DŸ(H = 2,0 ∙ H›œK ) •0B = ¢£.DŸ(H = 2,0 ∙ H›œK )\¢£.DŸ(H = 1,5 ∙ H›œK ) •0@ = ¢£.DŸ(H = 1,5 ∙ H›œK )\¢£.DŸ(H›œK ) (4.7) •0¡ = 1.0 ∙ H›œK 4.4 Gefäßsegmentierung Für die Segmentierung der Gefäße wurden zwei unterschiedliche Verfahren verwendet und miteinander verglichen. Die Segmentierung erfolgt in •0“x ”•†’ , um ein möglichst großes zusammenhängendes Gefäßvolumen zu erfassen. 4.4.1 Lokales adaptives Schwellwertverfahren (LAT) Für die Untersuchung der Intensitätsverteilung in •0“x ”•†’ wurde ein Histogramm erzeugt (Abbildung 27). Im Histogramm ist nur ein klarer Peak im Bereich des Weichteilgewebes zu erkennen. Eine klare Trennlinie (Schwellwert) zwischen Gefäßen und Weichteilgewebe existiert nicht. Somit wird die Verwendung eines globalen Schellwertverfahrens zur Gefäßsegmentierung ausgeschlossen. Stattdessen wird ein lokales adaptives Verfahren, das die Information der Umgebung des zu untersuchenden Voxels vor dessen Klassifizierung berücksichtigt, Segmentierung †‡ˆ Weichteilgewebe 2000 1500 1000 500 0 Weichteilgewebe oder Gefäße ;¦e,f Dž1 2500 Häufigkeit 43 ̅ 0¥ 600 ¥ 1200 ‰Š‹‰ Gefäße 1800 2400 3000 ;¦e,f¨ž' ;…xy 3600 CT-Werte Abbildung 27: Histogramm der Verteilung der Intensitätswerte im •0“x ”•†’ verwendet. Die Segmentierung der Gefäße erfolgt mittels eines Volume Growing Verfahrens (schematische Darstellung Abbildung 28). †‡ˆ ‰Š‹‰ berechnet. Dafür wird ̅ eine Gaußkurve in das Histogramm gefittet und daraus Mittelwert 0¥ (;¦e,f Dž1) und Standardabweichung ¥ für Intensitätswerte der Weichteilgewebevoxel berechnet. Außerdem wird aus dem Histogramm der maximale Wert (;wxy ) bestimmt. Zunächst werden zwei Schwellen †‡ˆ und ̅ + 2 ∙ = 0¥ ‰Š‹‰ ¥ = 0,65 ∙ ;wxy (4.8) (4.9) Formel (4.8) wird nach der "68 - 95 - 99,7 Regel“ berechnet. 0,65 ist ein empirischer Wert (4.2.1), der nach der Untersuchung mehrerer Daten festgelegt wurde. Die Variationen des Wertes änderten nicht das Segmentierungsergebnis. Diese zwei Schwellwerte erlauben die erste Klassifizierung: wenn der Intensitätswert 0y§I des Voxels sich außerhalb des Intervalls Œ †‡ˆ , ‰Š‹‰ • befindet, wird er als Weichteilgewebevoxel bzw. als Gefäßvoxel klassifiziert (Formel (4.10)). 44 Gefäßsegmentierung Berechnung der Schwellwerte †‡ˆ , ‰Š‹‰ und Homogenitätskriteriums µ Wurde ein Saatpunkt gefunden? nein ja Homogenitätskriterium erfüllt? nein ja ja Gibt es Nachbarn? nein Ende Abbildung 28: Schematischer Verlauf der Gefäßsegmentierung D.h. es wird für jeden zu untersuchenden Voxel die Funktion ©(0y§I ) aufgerufen: -Dgg0y§I < ©ª0y§I « = ¬-Dgg0y§I ≥ efge,, ®D¦ ℎ,D¦Ÿ.D-D¯D h °D©äß ‰Š‹‰ , .(0 ̅ , SD) †‡ˆ, (4.10) Für die Voxel, deren Intensitätswerte sich innerhalb des Intervalls befinden, wird eine zusätzliche Funktion .(0 ̅ , ) benötigt (Formel (4.12)). In dieser Funktion wird die Intensitätswertverteilung in der 26Nachbarschaft des Voxels untersucht. In dieser Nachbarschaft werden der Mittelwert 0 ̅ sowie die Standardabweichung berechnet und deren Verhältnis mit dem berechneten Homogenitätsmaß µ verglichen (Formel (4.11)). µ wird benötigt, um den Einfluss des Rauschens auf die Klassifizierungsergebnisse zu minimieren. Aus diesem Grund wird µ als Verhältnis des Bildrauschens zum Signal berechnet: µ = ¥ ̅ 0¥ = 1 H (4.11) Segmentierung 45 0̅ < - ∙ µ, SD efge,, .(0 ̅ , SD) = ¬-Dgg - = 1.0 °D©äß ®D¦ ℎ,D¦Ÿ.D-D¯D h (4.12) Für Volume Growing Verfahren wird der erste Voxel automatisch gesucht, der dem Klassifikationskriterium entspricht. Von diesem Saatpunkt ausgehend wird nach einem zusammenhängen Gefäß gesucht. Sobald ein Voxel erreicht ist, der keine Nachbarvoxel besitzt, die den Klassifikationskriterien entsprechen, wird nach einem neuen Saatpunkt gesucht, bis keine weiteren Saatpunkte vorhanden sind. Zwei Beispiele der Gefäßsegmentierung in •0“x ”•†’ sind in Abbildung 29 dargestellt. Da das Rauschniveau in den Bildern sehr hoch ist, (Signal-RauschVerhältnis zwischen 2,8 und 4,0) und in den knochennahen Bereichen Weichteilgewebevoxel mit ebenfalls hohen Intensitätswerten vorkommen, wäre ein Segmentierungsverfahren sinnvoll, das nicht nur von den Intensitätswerten der Voxel abhängt, sondern zusätzlich die Form der Gefäße als Klassifizierungskriterium nutzt. So ein derartiges Segmentierungs-verfahren wird im folgenden Kapitel vorgestellt. 4.4.2 Multi-Skalen (MS) Verfahren Ausgehend von [44, 82] wurde ein Multi-Skalen-Verfahren implementiert. Dieses Verfahren basiert auf den Eigenwerten der Hesse-Matrix, die aus Ableitungen ersten und zweiten Grades besteht (Abschnitt 2.4.4). Das Ziel des Verfahrens ist die Erhöhung des Kontrasts zwischen Gefäßen und Abbildung 29: Ergebnis der Segmentierung der Gefäße im •0“x zwei unterschiedlichen Datensätzen ”•†’ in 46 Gefäßsegmentierung ·=º · = ¸¹ · = º¹ ·=» Abbildung 30: Einfluss der Variation der Größe des Filterkernels für GaußGlättung auf einem mit Kontrastmittel gefüllten Schlauch Weichteilgewebe. Für die Kontrastverstärkung der Gefäße wurde HK (?@ , ?a ) (2.6) als Response-Funktion verwendet. Diese Formel stellt eine vereinfachte Formel der HJ (?@ , ?B , ?C )-Funktion (2.5) dar und wird vom Insight Segmentation and Registration Toolkit (ITK) in einer optimierten parallelisierten Form zu Verfügung gestellt. Wegen des Bildrauschens ist die Intensitätsverteilung im Gefäß nicht homogen. Die Werte der Hesse-Matrix zeigen die Intensitätsänderung in einer Umgebung. Falls die Umgebung nicht homogen ist, werden die Ableitungen durch die lokalen Intensitätsschwankungen beeinflusst. Um die Homogenität der Intensitätswerte im Gefäß zu erreichen, wird eine Glättung mit einem Gauß-Filter benötigt. Allerdings beeinflusst die Größe Für ¶Š , ¦ = 1. . 5 Berechnung der Hesse-Matrix ; für jeden Voxel Berechnung für jeden Voxel HK (?@ , ?a ) nein Ist der neu berechnete Wert größer als der Wert in (¦ − 1) Iteration? ja Speichern im Ergebnis Ende Abbildung 31: Schematischer Verlauf des Multi-Skalen Verfahrens Segmentierung 47 Abbildung 32: Originale Intensitätswerteverteilung (links) im •0“x ”•†’ (Knochen ausgeschlossen) und (rechts) Ergebnis der Kontrastverstärkung als maximaler Wert der Response-Funktion bei unterschiedlichen Skalen der Gauß-Filter-Maske die Ergebnisse. Die Verwendung einer kleinen Maske verbessert die Homogenität der Intensitätswerte dünner Gefäße (unter 45 µm und 3 Voxel) aber bei den dicken Gefäßen bleibt die Inhomogenität erhalten (Abbildung 30). Wählt man dagegen eine große Maske, werden die dünnen Gefäße kaum sichtbar sein. Um die dünnen und dicken Gefäße zu glätten, wird ein iteratives Multi-Skalen-Verfahren verwendet, bei dem die Größe der Glättungsmaske ¶ variiert wird (Abbildung 31). Anzahl der Iterationen (maximales ¶) hängt von der Dicke des dicksten Gefäßes ab und kann nach Bedarf variiert werden. Für jedes ¶ wird für jeden Voxel ein Wert der Response-Funktion berechnet und mit dem maximalen Wert der Funktion in diesem Voxel aus den vorherigen Iterationen verglichen. Im Falle eines neuen Maximums wird der neue Wert als Ergebnis gespeichert. Somit erhält man nach allen Iterationen den maximalen Wert der Response-Funktion in jedem Voxel. Nach Untersuchung mehrerer Datensätze wurde ¶ von 1 bis 5 verwendet, ¶ kann bei Bedarf verändert werden. Die berechnete Response-Funktion verbessert den Kontrast der Gefäße, liefert aber keine Segmentierung (Abbildung 32). Dafür wird ein Histogramm aus den Response-Funktion-Werten im •0“x ”•†’ erstellt (Abbildung 33). 48 Gefäßsegmentierung 2000 Häufigkeit 1500 1000 500 R-Werte, x10³ 0 10 20 30 40 50 60 Abbildung 33: Histogramm der maximalen Response-Funktion-Werte aus unterschiedlichen Skalen innerhalb •0“x ”•†’ Im Histogramm ist nur ein Peak sichtbar. Um einen Schwellwert aus dem Histogramm zu berechnen, wird ein k-Means Clustering Verfahren verwendet [102]. Im •0“x ”•†’ befinden sich zwei Klassen: Gefäße und Weichteilgewebe. Das Ziel des Verfahrens ist, alle Voxel im •0“x ”•†’ der "richtigen" Klasse zuzuordnen. Es wird ein Maß der Klassenzugehörigkeit definiert (in diesen Fall der minimale Abstand) und darauf basierend die Klassenaufteilung durchgeführt. Der Maß der Zugehörigkeit basiert auf der Kenntnis der Zentren der Klassen. Klassenzentrum ist ein Mittelwert, der aus allen zu der Klasse gehörenden Voxel berechnet wird. Da am Anfang die Information über die Klassenaufteilung fehlt, werden zwei initiale Zentren gesetzt und dann mit dem Maß verglichen. Anschließend erfolgt die initiale Klassenaufteilung. Nach der Aufteilung werden die neuen Zentren und wiederum die neue Aufteilung berechnet. Das Verfahren läuft solange, bis sich keine Änderungen bei den Klassenzentren sowie Klassenaufteilung ergeben. Nach Beendigung der iterativen Suche stehen zwei Klassenzentren fest. Schließlich werden alle Voxel ihrer zugehörigen Klasse zugewiesen. Um einzelne nicht zusammenhängende Voxel auszuschließen, wird ein Opening mit einem Strukturelement von der Größe von einem Voxel durchgeführt. Das Ergebnis der Segmentierung ist in Abbildung 34 zu sehen. Segmentierung 49 Abbildung 34: Ergebnis der Gefäßsegmentierung mit Multi-SkalenVerfahren im •0“x ”•†’ in zwei unterschiedlichen Datensätzen 4.4.3 Hybrid MSLAT-Verfahren Das LAT-Verfahren ist einfach zu implementieren und schnell auszuführen. Dieses Verfahren passt sich an das Signal-RauschenVerhältnis und dank seiner adaptiven Anpassung an die Umgebung an. Es entstehen weniger Unterbrechungen im Gefäßbaum als beim MSVerfahren, das keine lokale Adaption enthält. Das LAT-Verfahren zeigte sich für die Gefäßsegmentierung auch in weiteren Untersuchungen (siehe Kapitel 7) als geeignet. Allerding haben einige nah am Knochen liegenden Weichteilgewebe-voxel aufgrund der Strahlaufhärtung (Abschnitt 3.1.2) deutlich höhere Intensitätswerte als die Voxel, die weiter entfernt vom Knochen liegen. Aus diesem Grund ist die Verwendung des LAT-Verfahrens nah am Knochen nicht möglich (Abbildung 35). a) b) ) Abbildung 35: a) Ergebnis des LAT-Verfahrens; b) Ergebnis des MSVerfahrens 50 Gefäßsegmentierung ƒ½•º¾ Das MS-Verfahren verwendet zusätzliches Wissen über die Form der Gefäße und kann im Bereich des Knochens besser zwischen Gefäßen und Weichteilgewebe unterscheiden. Allerdings entstehen viele Unterbrechungen im Gefäßbaum. ƒ½•¸¾ Aus diesen Gründen ist eine Kombination dieser Verfahren sinnvoll. Abbildung 36: Zwei unterschiedliche Regionen für Gefäßsegmentierung: •0@K (grün) für LAT- und •0BK (rot) für MS-Verfahren Zuerst wird ein nah am Knochen liegendes Volumen berechnet. Dafür wird •0•‡‘’ mit einer Maske von Größe 15 dilatiert ( •0•‡‘’¼ ). •0BK und •0@K werden dann wie folgt berechnet: •0BK = •0•‡‘’¼ \ •0•‡‘’ •0@K = •0“x ”•†’ \ •0BK (4.13) In •0BK wird das Segmentierungsergebnis des MS-Verfahrens und in •0@K Ergebnis des LAT-Verfahrens gespeichert (Abbildung 36). Das Ergebnis der Segmentierung stellt ein kombiniertes Gefäßvolumen dar (Abbildung 37). a) b) c) Abbildung 37: Ergebnisse der Gefäßsegmentierung: a) LAT; b) MS und c) MSLAT Berechnung der quantitativen Parameter 51 5 Berechnung der quantitativen Parameter • • Modell-abhängige Parameter Modell-unabhängige Parameter Zur Messung der Vaskularisierung im Kniegelenk ist ein quantitatives Maß notwendig. Als erster Parameter wurde ein volumetrischer Gefäßvolumenanteil (Gefäßdichte) wie folgt berechnet: ⁄ , mit als Anzahl der als Gefäß segmentierten Voxel und Gesamtanzahl der Voxel in den Auswertevolumina. (5.1) als Als zweiter Parameter wurde die Gefäßoberfläche verwendet. Sie ist als Summe aller Voxel, die auf der Grenze zwischen Gefäß- und NichtGefäß-Voxeln liegen, definiert. In den bereits durchgeführten Studien wurden mehrere Vaskularisierungsparameter verwendet (Abschnitt 2.3, Tabelle 2). Diese Parameter wurden aus der Histomorphometrie direkt übernommen. Ursprünglich wurden diese Parameter für 2D-Schnitte verwendet. Um die gleichen Parameter auf 3D-Daten zu übertragen, sind Modell-Annahmen notwendig. Allerdings können aus den 3D-Daten die 3D-Parameter direkt gemessen werden. Aus diesen Gründen gibt es zwei Arten von Parametern: Modell-abhängige (3D unter Modell-Annahmen) und Modellunabhängige Parameter (direkt gemessene Parameter). 5.1 Modell-abhängige Parameter Diese Parameter werden zur Analyse trabekulären Knochens in den histologischen Schnitten verwendet [15, 71]. Hierbei wird der trabekuläre Knochen durch ein Platten- oder Stabmodell approximiert. Da Gefäße eine zylinderähnliche Form besitzen, kann für ihre Charakterisierung ebenfalls ein Stabmodell verwendet werden [24, 72]. Die in dieser Arbeit verwendeten modellabhängigen Parameter sind in Tabelle 4 aufgelistet. 52 Berechnung der quantitativen Parameter Tabelle 4: Berechnung der Modell-abhängigen Parameter Parameter Stabmodell Gefäßdicke . ℎ . ℎ = 4/ l (Vessel Thickness) Gefäßanzahl . (Vessel Number) Gefäßabstand . " (Vessel Spacing) 5.2 . 4 = Àl ∙ Á . " = . ℎ ∙ <À n n/ . ℎ 4/Á ∙ − 1> Modell-unabhängige Parameter Modell-unabhängige berechnet werden. Parameter können direkt aus den 3D-Daten Skelett-basierte Parameter Gefäße stellen keine idealen Zylinder dar, sondern verfügen über unterschiedliche Krümmung, variable Dicke und eine beliebige Anzahl von Abzweigungen. Aus diesem Grund kann ein einfaches Stabmodell die Gefäße nicht optimal beschreiben. Zur Berücksichtigung der tatsächlichen geometrischen Eigenschaften von Gefäßen ist ein dynamisches Modell notwendig. Um die Gefäßdicke zu berechnen, wird die Gefäßmittellinie bestimmt. Die Bestimmung der Mittellinie kann mittels zwei unterschiedlicher Verfahren erfolgen. Fitten einer Kugel mit maximalem Durchmesser Ein klassischer Ansatz, der auch für die Berechnung der quantitativen 3D Parameter bei trabekulärem Knochen verwendet wird, ist die Suche der maximalen, in die Struktur passenden Kugel [34] (Abbildung 38). Der trabekuläre Knochen wird hierbei als Kombination von Kugeln unterschiedlicher Radien dargestellt. Die gleiche Vorgehensweise wird zur Bestimmung der Gefäßdicke verwendet [25, 36, 50]. Berechnung der quantitativen Parameter 53 c Abbildung 38: Berechnung der quantitativen Parameter für trabekulären Knochen a) Trabekuläre Dicke (Tb.Th); b) Trabekulärer Abstand (Tb.Sp) und c) Trabekelanzahl (1/Tb.N) (Bildquelle [7, 45]) Die Suche nach der Mittellinie wird in mehrere Schritte aufgeteilt [79]: • • • • Berechnung der euklidischen Distanztransformation [14, 81] Berechnung der Mittellinie Berechnung der lokalen Dicke Berechnung der mittleren Dicke und der Standardabweichung Für die Berechnung des Gefäßabstandes ( . ") werden die Kugeln in den Gefäßzwischenräumen positioniert. Da Gefäße eine weniger regelmäßige Verteilung als Trabekel haben, kann dieses Verfahren für die Berechnung des Gefäßabstandes und der Gefäßanzahl nur in •0¡ und •0@ verwendet werden. In •0B und •0C werden die Abstände zwischen den Gefäßen immer größer und es ist unmöglich die passenden Kugeln zu finden, die zwischen die Gefäße passen. Thinning Ansatz Ein weiterer Ansatz zur Bestimmung der Gefäßdicke ist die Berechnung des Skeletts mit Hilfe eines Thinning Verfahrens [49]. Bei diesem Verfahren werden die Grenzvoxel (Gefäß – Nicht-Gefäß-Grenze), die die topologischen Bedingungen (im Folgenden definiert) erfüllen, iterativ entfernt, so dass eine kleine Menge zusammenhängender Voxel übrigbleibt. Zu den topologischen Bedingungen zählen: • • Erhalten der Anzahl der zusammenhängenden Objekte Erhalten der Hohlräume und Löcher im Originalobjekt 54 Berechnung der quantitativen Parameter a) b) Abbildung 39: Ergebnis der Skelettberechnung bei Mäusen a) WT-Maus und b) RA-Maus Nach der Skelettberechnung (Abbildung 39, Abbildung 40) wird die Euklidische Distanztransformation (DT) (Abbildung 41) berechnet. Dabei wird für jeden Skelettvoxel der dazugehörige DT-Wert ermittelt, woraus sich die mittlere, minimale und maximale Gefäßdicke sowie die Standardabweichung berechnen lassen. Die zwei vorgestellten Methoden zur Berechnung der Gefäßdicke werden im Kapitel 7 miteinander verglichen. 5.3 Zusammenfassung Es wurde also eine Vielzahl von Parametern gewählt, die als Analyseparameter der Vaskularisierung in der Kniegelenkkapsel einer Abbildung 40: Ergebnis der Skelettberechnung an Testmodellen Berechnung der quantitativen Parameter 55 b) a) Abbildung 41: a) Segmentierte Gefäße als Binärvolumen; b) Ergebnis der quadratischen euklidischen Distanztransformation Maus denkbar verwendbar wären. Diese Parameter sind in der Tabelle 5 zusammengefasst. Tabelle 5: Definierte Analyseparameter für Kniegelenk-vaskularisierung Mittlere Gefäßdicke . ℎ¼š Kugel-Fitting-Verfahren (5.2) . ℎšš . ℎ‡à Thinning-Verfahren (5.2) Stabmodell (5.1) Modell-unabhängige Parameter / Gefäßvolumen/Gewebevolumen Gefäßoberfläche Mittlerer Gefäßabstand . "¼š . "‡à Kugel-Fitting-Verfahren (5.2) Stabmodell (5.1) Mittlere Anzahl der Gefäße pro Volumenelement . . ¼š ‡à Kugel-Fitting-Verfahren (5.2) Stabmodell (5.1) 56 Berechnung der quantitativen Parameter Digitales Gefäßmodell 57 6 Digitales Gefäßmodell Um die in Kapitel 4 vorgestellten Verfahren zur Gefäßsegmentierung miteinander zu vergleichen und zu bewerten, wurde eine Simulationssoftware entwickelt, die Gefäßbaummodelle generiert. Dabei werden die topologischen Eigenschaften des arteriellen Baums einer Ratte [106, 107] berücksichtigt (angenommen gelten auch für eine Maus): Charakteristische Gefäßbaumeigenschaften • • • • Die häufigste Form einer Abzweigung ist die Aufteilung eines Gefäßes in zwei Gefäßsegmente. Winkel (Abbildung 42 Ä@ , ÄB ), die den Verlauf zweier Tochterarterien in Relation zur Abbildung 42: Unterschiedliche Mutterarterie definieren, sollen Winkeln bei einer folgende Parameter minimieren: Gefäßabzweigung [106] o Blutvolumen in der Abzweigungsregion o Pumpleistung, die für den Blutfluss durch die Abzweigung notwendig ist o Scherkräfte zwischen dem bewegten Blut und dem Endothelgewebe Teilt sich eine Mutterarterie in zwei unterschiedlich große Tochterarterien auf, so bildet die größere Tochterarterie einen kleineren Winkel zur Mutterarterie als die kleinere (Ä@ < ÄB ). Die meisten Abzweigungen liegen in einer Ebene (Abbildung 42, Idealfall: Å → 0°, in der Praxis meistens: 0° < Å < 10°) Geometrischer Aufbau Zunächst wurden für alle Gefäßbäume feste Parameter festgelegt: Anfangsposition, Anfangsdurchmesser (∅K—x˜— ) und Anfangsorientierung (3EwŠ‘ , 3Ew’à , 3Ewxy ). Mit Hilfe eines Zufallszahlengenerator (ZZG) wurde anschließend eine maximale Baumtiefe bzw. maximale Anzahl der Bifurkationen (30-50) gewählt. 58 Digitales Gefäßmodell 3Ew’à b) a) - 3EwŠ‘Ȇà 3EwŠ‘ 3EwŠ‘Ç’ˆ Ä 3Ewxy Ä Abbildung 43: Geometrischer Aufbau des Gefäßbaummodells: a) Einzelnes Gefäßsegment; b) Gefäßbaumstück Der Gefäßbaum wurde dann in zwei Schritten erzeugt: • • Erzeugung des einzelnen Gefäßsegments (Abbildung 43a) in drei Schritten: o Segmenteigenschaften mit ZZG festlegen Länge (20-40 Voxel) Krümmungswinkel - (15°- 45°) Krümmungsrichtung (rechts, links) o Berechnung der Segmentmittelpunkte Segmentverlauf in Richtung von 3EwŠ‘ unter Berücksichtigung des Krümmungswinkels Anpassung der Orientierungsvektoren an die neue Krümmung o Erzeugen und Ausfüllen der Kreise, definiert durch 3Ew’à , 3Ewxy Erzeugung der Abzweigungen (Abbildung 43b): zufällige Unterscheidung zwischen zwei Abzweigungstypen (Abbildung 44) o Typ 1 (Abbildung 44a): Festlegen des Durchmesserverhältnisses (ZZG 40%60% von altem Durchmesser, z.B. ∅Ç’ˆ] = 0,6 ∙ ∅Ȇà , ∅Ç’ˆ_ = 0,4 ∙ ∅Ȇà ) Winkel Å (0°-15°) Abzweigungswinkel Ä (15°-25°) Berechnung der Position der zwei neuen Segmentmittelpunkte Berechnung der Orientierungsvektoren Digitales Gefäßmodell a) 59 b) Abbildung 44: Zwei Arten von Abzweigungen: a) Aufteilung in zwei ungefähr gleich große Segmente; b) Entstehung eines kleineren Segments o Typ 2 (Abbildung 44b): Festlegen des Durchmessers des neuen Gefäßsegments (10%-30% von altem Durchmesser, z. B. ∅Ç’ˆ] = 0,1 ∙ ∅Ȇà , ∅Ç’ˆ_ = 0,9 ∙ ∅Ȇà ) Änderung des Durchmessers des alten Gefäßsegments Festlegen der Position der neuen Segmentmittelpunkte (rechts, links) Abzweigungswinkel Ä (30°- 55°) Winkel Å (0°-15°) Nachdem der Gefäßbaum generiert wird, wird ein Hole-Filling-Verfahren verwendet, um die Löcher zwischen den approximierten Kreisen zu füllen. Simulation einer CT-Aufnahme Nach der geometrischen Konstruktion eines Gefäßbaums werden CTAufnahmen folgendermaßen simuliert: • • • Die Werte der Gefäßvoxel und Nichtgefäßvoxel werden auf die aus den Histogrammuntersuchungen der realen Daten ermittelten Intensitätswerte, die entweder dem Kontrastmittel in den Gefäßen oder Weichteilgewebe entsprechen, gesetzt. In Abbildung 45a ist ein Beispiel eines Gefäßbaums dargestellt. Im zugehörigen Histogramm ist zu erkennen, dass nur zwei Werte im Datensatz vorkommen Simulation des Teilvolumenartefakts (3.1.2, Seite 26) durch Glättung mit einem Gaußfilter von Größe 3 (Abbildung 45b) Hinzufügen von gaussförmigem Rauschen (3.1.2) zum Erzeugen der realistischen (aus den realen Datensätzen berechnet) SignalRausch-Verhältnisses von 3,8 (Abbildung 45c) 60 Digitales Gefäßmodell Beispiele generierter Gefäßbaumen sind in Abbildung 46 zu sehen. Häufigkeit a) 680 2500 CT-Werte 680 2500 CT-Werte 2500 CT-Werte Häufigkeit b) Häufigkeit c) 680 Abbildung 45: Simulation einer CT-Aufnahme: a) Setzen der Gefäß- und Weichteilgewebevoxel auf realistische Werte; b) Simulation des Teilvolumenartefaktes mittels Glättung und c) Hinzufügen von Rauschen 61 46 81 28 91 54 40 Abbildung 46: Beispiele simulierter CT-Aufnahmen von generierten Gefäßbäumen mit angegebener Anzahl der Abzweigungen 62 Validierung 63 7 Validierung 7.1 Gefäßbaummodell • Berechnungsgenauigkeit • Topologische Veränderungen • Änderung der Bildqualität 7.2 Einfluss von RA auf Vaskularisierung im Mausmodell 7.3 Reproduzierbarkeit Inter- / Intraoperator-Vergleich 7.4 Diskussion 7.1 Gefäßbaummodell Mit Hilfe der generierten Gefäßbaummodelle (GBM) wurden die verwendeten Segmentierungsverfahren (MS, LAT) miteinander verglichen. Außerdem wurde zusätzlich ein erweitertes globales Schwellwertverfahren (GT) zum Vergleich verwendet. Bei GT wurde nach Verwendung einer globalen Schwelle noch ein Opening mit einer Maskengröße von 1 durchgeführt, um singuläre Rauschvoxel zu entfernen. 7.1.1 Berechnungsgenauigkeit Zunächst wurden zehn unterschiedliche GBM erzeugt, wobei für jeden Baum die Dicke jedes einzelnen Gefäßsegments sowie seine Länge gespeichert wurde. Um die Genauigkeit der Berechnung zu überprüfen, wurden die GBM vor der Simulation der endlichen Auflösung und Verrauschen (Abschnitt 6) mit den drei o.g. Verfahren segmentiert. Gefäßvolumen Als erstes wurde die Richtigkeit der Berechnung des Gefäßvolumens untersucht. In Abbildung 47 sind die wahren Werte aus zehn generierten GBM als rote Punkte aufgetragen. 64 Validierung Anzahl der zusammenhängenden Segmente Gefäßvolumen, mm³ 0,13 20 0,11 16 0,09 12 0,07 8 0,05 4 0,03 0 1 2 3 Original 4 5 6 LAT 7 8 9 10 Modell MS GT 1 2 3 Original 4 5 6 LAT 7 8 9 10 Modell MS GT Abbildung 47: Vergleich der wahren (Original: rot) und der berechneten Werte (LAT, MS, GT) für Gefäßvolumen und der Anzahl der zusammenhängenden Segmente Die Werte vom LAT-Verfahren (blau) stimmen mit den wahren Werten fast überein. Die berechnete Abweichung liegt beim LAT-Verfahren im Schnitt bei 0,45%. Beim GT-Verfahren (pink) liegt die Abweichung im Schnitt bei 8%. Die größte Abweichung wurde bei MS-Verfahren (grün) gemessen (Schnitt bei 60%). Der Grund dafür ist die Verwendung der Glättung beim MS-Verfahren, um die Homogenität in verrauschten Daten zu erhöhen. Allerdings wurden die GBM noch nicht verrauscht und die Glättung ist nicht nötig. Das hat zu Folge, dass die Gefäße wegen der Glättung beim MS-Verfahren größeren Durchmesser haben und das Gefäßvolumen überschätzt wird. Konnektivität des Gefäßbaums Ein GBM stellt einen verbundenen Gefäßbaum dar. Die Konnektivität des Gefäßbaums wurde als nächstes untersucht. Für jedes segmentierte GBM wurde die Anzahl der zusammenhängenden Segmente berechnet (Abbildung 47). Bei LAT- und MS-Verfahren blieb die Konnektivität des Baums erhalten. Beim GT-Verfahren lag die mittlere Anzahl der zusammenhängenden Segmente bei 6. Der Grund dafür ist ein Opening, das zum Entfernen der Rausch-Voxel verwendet wird. In den Modellen mit vielen Abzweigungen entstehen somit die Unterbrechungen in dünnen Gefäßen. Validierung 65 Mittlere Gefäßdicke In Tabelle 5 auf Seite 55 sind die drei Analyseparameter definiert, die für die Berechnung der mittleren Gefäßdicke verwendet wurden: . ℎ¼š , . ℎšš und . ℎ‡à . Diese berechneten Werte können mit den wahren Werten verglichen werden. In Abbildung 48 sind die Ergebnisse der Berechnung der mittleren Gefäßdicke aus den mit drei unterschiedlichen Segmentierungsverfahren (LAT, MS und GT) segmentierten GBM dargestellt. Mittlere Gefäßdicke, mm 0,2 Original 0,17 LAT_V.Th_DT LAT_V.Th_TT 0,14 LAT_V.Th_Rod 0,11 MS_V.Th_DT MS_V.Th_TT 0,08 MS_V.Th_Rod GT_V.Th_DT 0,05 GT_V.Th_TT 0,02 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 GT_V.Th_Rod Modell Abbildung 48: Vergleich des wahren Wertes (Original: rot) der mittleren Gefäßdicke und aus GBM berechneter Parameter (Stabmodell – Rod, Kugelfitten – DT, Thinning – TT) nach der Gefäßsegmentierung mit LAT-, MS- und GT-Verfahren Aus der Graphik folgt, dass . ℎšš unabhängig von Segmentierungsverfahren die kleinste Abweichung von den wahren Werten hat (gemittelt über alle Modelle LAT 21%, MS 97%, GT 30%). Die anderen beiden Parameter überschätzen die Gefäßdicke um mehr als das doppelte. Bei . ℎ‡à lag die Abweichung bei 212% (LAT), 242% (MS) und 255% (GT) zu den wahren Werten. Bei . ℎ¼š war sie bei 156% (LAT), 273% (MS) und 200% (GT). Von den drei Parametern für Bestimmung der mittleren Gefäßdicke ist somit . ℎšš am besten geeignet. Aus diesem Grund wird im Folgenden nur dieser Parameter für die Gefäßdicke benutzt. 66 Validierung Mittlere relative Differenz zu den wahren Gefäßdicken, % 40 LAT MS GT 30 20 10 Gefäßdicke, µm 0 24 48 72 96 120 144 168 192 216 240 Abbildung 49: Vergleich der mittleren relativen Differenz zu den wahren Dicken in Abhängigkeit von Gefäßdicken weggelassen. Ê.š‰ =Ë Für die Berechnung der Genauigkeit von . ℎšš in Abhängigkeit vom Segmentierungsverfahren und Gefäßdicke wurde für jeden berechneten Gefäßmittelpunkt die relative Differenz ( Ê.š‰ in Formel (7.1)) zu der wahren Gefäßdicke im diesen Punkt ermittelt und nach der wahren Gefäßdicke sortiert. Diese Differenzen wurden dann über alle zehn GBM gemittelt und in Abbildung 49 dargestellt. Für die Gefäßdicke von 24 µm und 48 µm lag die Differenz beim MS-Verfahren bei entsprechend 156% und 67%. Diese Werte wurden zwecks besserer Darstellung in der Grafik . ℎ• − . ℎ¥ Ë ∙ 100% . ℎ¥ (7.1) In GBM war die mittlere Ê.š‰ für LAT- und GT-Verfahren gleich groß (über alle Gefäßdicken gemittelt entsprechend 13,4% und 13,6%). Bei beiden Verfahren wurden die 24 µm dicken Gefäße mit 29-35% überschätzt. Der Grund dafür liegt bei den Berechnungsverfahren. Entweder wird bei der Skelettsuche mit dem Thinning-Verfahren nicht genau der Gefäßmittelpunkt getroffen oder die berechneten Distanztransformationswerte entsprechen nicht 100% der wahren Dicke. Um die Genauigkeit der Skelett-Berechnung mit Thinning-Verfahren zu untersuchen, wurde der Abstand von den berechneten Skelettpunkten zu den wahren Gefäßmittelpunkten berechnet. Beim LAT-Verfahren waren die Skelettpunkte im Mittel um 0,63 Voxel verschoben. Beim GT-Verfahren und MS-Verfahren lag die Abweichung von den wahren Gefäßmittelpunkten bei entsprechend 0,57 und 0,98 Voxel. Beim MS-Verfahren war Ê.š‰ im Durschnitt am größten (39%) insbesondere bei 24 µm dicken Gefäßen (156%). Validierung 67 Kumulierte Häufigkeit der Gefäßdicken im Modell 1 120% Kumulierte Häufigkeit 100% 80% 60% Original LAT MS GT 40% 20% Gefäßdicke, µm 24 36 48 60 72 84 96 108 120 132 144 156 168 180 192 204 216 228 240 252 264 0% Abbildung 50: Kumulierte Häufigkeit der Gefäßdicken im Modell 1 der wahren (rot) und mit LAT- (blau), MS- (grün) und GT-Verfahren (pink) berechneten Gefäßdicken In Abbildung 50 ist die kumulierte Häufigkeit der wahren Gefäßdicken und der berechneten Gefäßdicken aus dem Modell 1 dargestellt. Daraus erkennt man, dass die Gefäßdicke von 24 µm unabhängig von Segmentierungsverfahren überschätzt wurde. Bei den anderen Gefäßdicken wurde der Fehler kleiner. Beim MS-Verfahren waren die Differenzen am größten. In wahren Modellen gab es keine Gefäße mit einer Dicke von 36 µm. Es wurden aber viele Gefäße von dieser Dicke vom LAT- und GT-Verfahren bestimmt. Beim MS-Verfahren wurde die Kurve noch mehr verschoben. Außerdem wurde verglichen, wie viele Gefäßmittelpunkte von allen Verfahren bestimmt wurden: Original Anzahl der Mittelpunkte Relative Differenz zu Original 6%™ 1653 - LAT MS GT 1680 1678 1738 1,6 1,5 5 Daraus folgt, dass es bei allen Segmentierungsverfahren mehr Gefäßmittelpunkte bestimmt wurde, als es tatsächlich gab. Der Grund dafür liegt in der Skelett-Berechnung. Die Positionsabweichung berechneter Mittelpunkte zu den wahren Mittelpunkten wurde bereits untersucht. Da es keinen großen Unterschieden in der Anzahl der 68 Validierung Mittelpunkte gab, ist die Verschiebung der Kurve auf die Überschätzung der dünnen Gefäße zurückzuführen. Hinzufügen des Rauschens und Simulation einer realistischen Auflösung Anschließend wurde bei den GBM realistische endliche Auflösung und Rauschen simuliert. Diese GBM wurden wieder segmentiert und analysiert. Gefäßvolumen In Abbildung 51 sind die Berechnungsergebnisse dargestellt. Beim LATVerfahren wird das Gefäßvolumen im Schnitt um 75% überschätzt. Dafür gibt es zwei Gründe: 1) nach der Simulation der endlichen Auflösung der GBM wird der Gefäßdurchmesser größer; 2) wegen der Änderung des Rauschniveaus wird die Schwelle für die adaptive Klassifizierung (Formel (4.11) auf Seite 44) an das Signal-Rauschen-Verhältnis angepasst. Steigt das Rauschen, wird die adaptive Schwelle erhöht. Beim GT-Verfahren liegt die mittlere Abweichung von den wahren Werten bei 25% (überschätzt) und beim MS-Verfahren bei 14% (unterschätzt). Konnektivität Gefäßvolumen, mm³ 0,15 0,13 Anzahl der zusammenhängenden Segmente 100 80 0,11 60 0,09 40 0,07 20 0,05 0,03 0 1 2 3 Original 4 5 LAT 6 7 8 9 10 Modell MS GT 1 2 3 Original 4 5 6 LAT 7 8 9 10 Modell MS GT Abbildung 51: Vergleich der wahren und der berechneten Werte (LAT, MS, GT) für Gefäßvolumen und der Anzahl der zusammenhängenden Segmente Nach der Berücksichtigung der realen Auflösung und Hinzufügen des Rauschens (Abbildung 51) wurde die Konnektivität nur vom LATVerfahren erhalten (im Schnitt 1,9 Segmente). Mit dem MS- und GT- Validierung 69 Verfahren konnte kein zusammenhängender Baum segmentiert werden. Im Schnitt ergaben sich beim MS- 14 und beim GT 41 Unterbrechungen. Mittlere Gefäßdicke Nach dem Hinzufügen von Rauschen und Simulation der endlichen Auflösung wurden die Gefäßdicken von allen Verfahren überschätzt (im Mittel beim LAT um 29%, beim MS um 23 % und beim GT um 29% Abbildung 52). Beim GT-Verfahren ist Ê.š‰ relativ konstant bei allen Gefäßdicken. Beim LAT-Verfahren ist Ê.š‰ maximal bei den dünnen Gefäßen (88% bei 24 µm und 49% bei 48 µm), wird aber mit zunehmender Gefäßdicke immer kleiner (11% bei 240 µm). Beim MSVerfahren werden die dünnen Gefäße überschätzt (40% bei 24 µm), die dicken Gefäße unterschätzt (44% bei 240 µm) und bei den mittleren Gefäßen bleibt Ê.š‰ unter 30%. Bei der Skelettpunkte-Berechnung erhöht sich der mittlere Fehler beim LAT- und GT-Verfahren (1,55 Voxel und 1,57 Voxel). Beim MS-Verfahren wird der Fehler kleiner (0,9 Voxel). Beim MSVerfahren verbessert sich die Richtigkeit der Berechnungen im Vergleich zu den GBM ohne Verschlechterung der Bildqualität. Mittlere Gefäßdicke, mm 0,08 Mittlere relative Differenz zu den wahren Gefäßdicken, % 100 LAT 0,07 MS GT 75 0,06 0,05 50 0,04 25 0,03 0,02 Original LAT 240 216 9 10 Modell MS GT 192 8 168 7 144 6 120 5 96 4 72 3 48 2 24 0 1 Gefäßdicke, µm Abbildung 52: Vergleich der wahren Gefäßdicke und der mittleren relativen Differenz zu den wahren Dicken in Abhängigkeit von Gefäßdicken berechnet nach LAT-, MS- und GT-Segmentierung In Abbildung 53 ist die kumulierte Häufigkeit der wahren und berechneten Gefäßdicken nach der Simulation der endlichen Auflösung und Hinzufügen des Rauschens im Modell 1 dargestellt. Auch hier werden die 24 µm dicken Gefäße am meistens überschätzt. Am besten wird die kumulierte Häufigkeit vom MS-Verfahren approximiert. Beim LAT- 70 Validierung Verfahren erhöht sich die Richtigkeit für Gefäßdicke ab 60 µm. Beim GTVerfahren bleibt die Differenz am größten. Erst bei den Gefäßdicken ab 192 µm wird die Richtigkeit bei allen Segmentierungsverfahren maximal. 120% Kumulierte Häufigkeit der Gefäßdicken im Modell 1 100% 60% Original LAT MS GT 40% 20% 264 252 240 228 216 180 168 156 144 132 120 108 96 84 72 60 48 36 24 204 Gefäßdicke, µm 0% 192 Kumulierte Häufigkeit 80% Abbildung 53: Kumulierte Häufigkeit der wahren (rot) und mit LAT(blau), MS- (grün) und GT-Verfahren (pink) berechneten Gefäßdicken im verrauschten und geglätteten Modell 1 Es wurde wieder die Anzahl der berechneten Gefäßmittelpunkte verglichen: Original Anzahl der Mittelpunkte Relative Differenz zu Original 6%™ 1653 - LAT MS GT 1678 1358 1680 1,5 18 1,6 Daraus folgt, dass bei LAT- und GT-Verfahren die Anzahl der Mittelpunkte ungefähr gleich ist. Beim MS-Verfahren wurden 18% wenige Mittelpunkte bestimmt. Demzufolge wurden beim MS-Verfahren einige Gefäße verloren. Zusammenfassung Aus diesen Untersuchungen folgt: • LAT- und GT-Verfahren ermöglichen die genauere Berechnung des Gefäßvolumens im nicht-verrauschten und nicht-geglätteten GBM Validierung • • • 71 LAT-Verfahren ermöglicht durch die adaptive Anpassung an die Umgebung das bessere Erhalten des Baumzusammenhangs als globales MS- und GT-Verfahren Für die Berechnung der Gefäßdicke soll . ℎšš verwendet werden Die Gefäßdicke der dünnsten Gefäße (24 µm) wurde unabhängig vom Segmentierungsverfahren am meisten überschätzt 7.1.2 Topologische Veränderungen Abbildung 54: Beispiel der Gefäßdickenänderung in zwei GBM: oben das originale GBM und unten GBM mit der vergrößerten Gefäßdicke Bei Angiogenese wird das bestehende Gefäßsystem verändert. Es werden neue Gefäße gebildet, die Gefäßdicke kann sich ändern. Als nächstes wird die Fähigkeit der definierten Analyseparameter überprüft, die Änderungen im Gefäßsystem zu messen. Dabei wurden die folgenden Änderungen durchgeführt: • • Variation der Gefäßdicke Hinzufügen neuer Abzweigungen 72 Validierung Es wurden immer zwei Aspekte untersucht: die Richtigkeit der Berechnung und die Fähigkeit des Verfahrens die entstehenden topologischen Änderungen zu messen. Gefäßdickenvariation Für die berechneten Modelle wurden die Kreisdurchmesser verdoppelt. Dafür werden die gespeicherten GBM wieder eingelesen und mit neuen Durchmessern verändert (Beispiel der veränderten GBM in Abbildung 54). Die veränderten GBM wurden mit drei Verfahren segmentiert und analysiert. Richtigkeit Als erstes wurde die Richtigkeit der Berechnung untersucht, indem die relative Differenz der berechneten zu den wahren Parameterwerten nach der Änderung bestimmt wurde ( š˜•’ÌÍÎ ). Um die Änderung der Richtigkeit in Abhängigkeit von dem Gefäßdurchmesser zu untersuchen, wurde die mittlere Differenz zwischen den Werten vor Änderung der Gefäßdicke angegeben ( š˜•’ÏÐÑ ). Die berechneten Differenzen wurden über alle zehn GBM gemittelt und in Tabelle 6 dargestellt. Aus der Tabelle folgt, dass die Differenzen zu den wahren Werten mit zunehmender Gefäßdicke kleiner werden und die Richtigkeit der Berechnung sich erhöht. Auch die Konnektivität des Gefäßbaums wurde von allen Segmentierungsverfahren meist erhalten. Tabelle 6: Mittlere relative Differenz der berechneten zu den wahren Werten vor ( š˜•’ÏÐÑ ) und nach ( š˜•’ÌÍÎ ) der Änderung der Gefäßdicke 6%™ š˜•’ÏÐÑ š˜•’ÌÍÎ Gefäßvolumen Gefäßdicke LAT MS GT LAT MS GT Anzahl der Segmente LAT MS GT 79 13 23 38 24 45 3,3 17,6 52 23 17 7 22 20 41 1 1,1 1,1 Änderungsmessung Als nächstes wurde die Fähigkeit der Verfahren untersucht, topologische Änderungen im Gefäßbaum zu messen. Dafür wurde die wahre relative Differenz ( š˜•’ ) sowie die relative Differenz zwischen berechneten Werten ( “‡w •—’à ) berechnet. Validierung 73 Die berechneten Differenzen wurden über alle zehn GBM gemittelt und in Tabelle 7 zusammengefasst. Tabelle 7: Mittlere relative Differenz der berechneten Werte ( “‡w •—’à ) und wahren Werte ( š˜•’ ) vor und nach der Verdoppelung der Gefäßdicke 6%™ š˜•’ “‡w •—’à Gefäßvolumen Gefäßdicke 300 100 LAT MS GT LAT MS GT 174 282 248 77 94 98 Aus der Tabelle folgt, dass alle Segmentierungsverfahren die Änderung erfasst haben. Allerdings wurden die Änderungen beim LAT-Verfahren unterschätzt. Der Grund dafür ist die Überschätzung von Gefäßvolumen und Gefäßdicke vor den Änderungen. Nach der Verdoppelung der Gefäßdicke wurde die Richtigkeit der Berechnungen erhöht und damit wurde der Unterschied zweier berechneter Werte kleiner als der wahre Unterschied. Hinzufügen von Gefäßabzweigungen In den generierten GBM wurden zusätzliche Abzweigungen hinzugefügt, um die während angiogenetischer Prozesse stattfindenden Gefäßbaumveränderungen zu simulieren. Eine neue Abzweigung wurde immer in der Mitte eines Gefäßsegments hinzugefügt. Die neu hinzugefügten Abzweigungen hatten kleine Gefäßdicken (24-48 µm). In Abbildung 55 gibt es zwei Beispiele des GBM nach dem Hinzufügen von Abzweigungen. Danach hat sich die Anzahl der Abzweigungen fast verdoppelt (123 statt 59 und 293 statt 135). Auch hier wurden die Richtigkeit der Berechnungen sowie die Fähigkeit unterschiedlicher Segmentierungsverfahren untersucht, die hinzugefügten Unterschiede im Gefäßbaum zu messen. Richtigkeit Die Ergebnisse der mittleren Differenzen vor ( š˜•’ÏÐÑ ) und nach dem Hinzufügen der zusätzlichen Abzweigungen ( š˜•’ÌÍÎ ) sind in Tabelle 8 dargestellt. Aus der Tabelle folgt, dass die Richtigkeit der Berechnungen mit dem LAT-Verfahren schlechter wird. Der Grund dafür ist die Überschätzung der dünnen Gefäße, die zusätzlich hinzugefügt wurden, 74 Validierung um die Angiogenese zu simulieren. Bei den anderen Verfahren ändert sich die Richtigkeit kaum. Tabelle 8: Mittlere relative Differenz der berechneten zu den wahren Werten vor ( š˜•’ÏÐÑ ) und nach ( š˜•’ÌÍÎ ) dem Hinzufügen der Abzweigungen 6%™ š˜•’ÏÐÑ š˜•’ÌÍÎ Gefäßvolumen Gefäßdicke LAT MS GT LAT MS GT Anzahl der Segmente LAT MS GT 79 13 23 38 24 45 3,3 17,6 52 116 12 27 50 32 48 3,3 70 99 Bei der Untersuchung der Konnektivität des Gefäßbaums wurden mit MSund GT-Verfahren viele Unterbrechungen festgestellt. Beim LAT- 59 135 123 293 Abbildung 55: Beispiel der Änderung der Anzahl der Abzweigungen in zwei GBM: oben das originale GBM und unten GBM nach dem Hinzufügen der neuen Abzweigungen. Die Zahlen geben die Anzahl der Abzweigungen an Validierung 75 Verfahren ergaben sich keine Änderungen. Fähigkeit der Änderungsmessung Die Ergebnisse der mittleren relativen Differenz zwischen wahren ( und berechneten Werten ( “‡w •—’à ) sind in Tabelle 9 dargestellt. š˜•’ ) Tabelle 9: Mittlere relative Differenz der berechneten Werte ( “‡w •—’à ) und wahren Werte ( š˜•’ ) vor und nach dem Hinzufügen der Abzweigungen 6%™ š˜•’ “‡w •—’à Gefäßvolumen Gefäßdicke 16,8 15,8 LAT MS GT LAT MS GT 39 16 19 9,6 11 14,6 Daraus folgt, dass mit allen Segmentierungsverfahren die Änderungen im Gefäßbaum quantitativ gemessen werden konnten. Hier wurden allerdings nur die relativen qualitativen Änderungen untersucht. Demzufolge können die großen Änderungen gemessen werden aber wie groß sie sein sollen, um sie noch messen zu können, soll noch untersucht werden. Zusammenfassung Aus den durchgeführten Untersuchungen folgt: • • • • Bei den topologischen Änderungen konnten die Änderungen in berechneten Werten festgestellt werden Mit zunehmender Gefäßdicke verbessert sich die Richtigkeit sowie die Fähigkeit aller Segmentierungsverfahren, die Konnektivität des Baums zu erhalten Nach dem Hinzufügen neuer Abzweigungen entstanden nach der Segmentierung mit MS- und GT-Verfahren viele Unterbrechungen Das LAT-Verfahren überschätzt die Gefäßdicke und Gefäßvolumen bei dünnen Gefäßen (24 µm), passt sich aber im Falle der neuen Abzweigungen besser an und ermöglicht die bessere Konnektivität des Gefäßbaums als die anderen zwei Verfahren SRV 4,8 ¶ Häufigkeit 680 2500 CT-Werte SRV 3,8 Ò 680 ¶ SRV 4,3 Ò ¶ 680 2500 CT-Werte SRV 3,4 Häufigkeit Ò Häufigkeit Validierung Häufigkeit 76 Ò 2500 CT-Werte 680 ¶ 2500 CT-Werte Abbildung 56: Beispielhistogramm eines GBMs mit dem Rauschen der unterschiedlichen Stärke (gleiches Signal Ò und unterschiedliches Rauschen ¶) 7.1.3 Änderung der Bildqualität Änderung des Signal-Rausch-Verhältnisses Weiterhin wurde der Einfluss des Rauschens auf die Ergebnisse der verwendeten Segmentierungsmethoden untersucht. Bei allen MausDatensätzen wurde zuerst Signal-Rausch-Verhältnis (SRV) gemessen. Dafür wurde für jeden Datensatz ein Histogramm erstellt. Durch das Fitting einer Gausskurve in das Histogramm wurden Mittelwert Ò und Standardabweichung ¶ berechnet. SRV ließ sich wie folgt berechnen: H = Ò ¶ (7.2) In den realen Datensätzen (Mausdaten) schwankte SRV zwischen 3 und 4,8. Aus diesem Grund wurde zu den zehn existierenden GBM gaussförmiges Rauschen unterschiedlicher Stärken hinzugefügt (Abbildung 56). Damit ergaben sich 5 Gruppen des SRV (4,8, 4,3, 3,8, 3,4, 3). Alle GBM wurden segmentiert und analysiert. Die relative Differenz der berechneten Parameterwerte zu den Parameterwerten aus den GBM mit besten SRV (4,8) KÂÊ wurde berechnet und in Abbildung 57 und Abbildung 58 dargestellt. Validierung 77 Relative Differenz Gefäßvolumen, % 35 Relative Differenz Gefäßoberfläche, % 35 30 30 25 25 20 20 15 15 10 10 5 5 0 0 4,8 4,3 LAT MS 3,8 GT 3,4 4,8 3 SRV 4,3 LAT 3,8 MS 3,4 3 SRV GT Abbildung 57: Relative Differenz zu den aus GBM mit SRV 4,8 berechneten Werten für Gefäßvolumen und Gefäßoberfläche Für Gefäßvolumen und Gefäßoberfläche (Abbildung 57) waren die Differenzen für das LAT-Verfahren am kleinsten (maximal bei 5%). Beim GT-Verfahren lag die maximale Differenz bei 10%. Die höchste Differenz, die beinahe linear mit dem zunehmenden Rauschen anstieg, wurde beim MS-Verfahren berechnet (maximaler Wert 32%). Relative Differenz Gefäßdicke, % 20 Anzahl der zusammenhängenden Segmente 80 16 60 12 40 8 20 4 0 0 4,8 LAT 4,3 MS 3,8 GT 3,4 3 SRV 4,8 LAT 4,3 MS 3,8 3,4 3 SRV GT Abbildung 58: Relative Differenz zu den aus GBM mit SRV 4,8 berechneten Werten für Gefäßdicke, Anzahl der zusammenhängenden Segmente bei GBM mit unterschiedlichen SRV 78 Validierung Bei der Berechnung der mittleren Gefäßdicke (Abbildung 58) lagen die mittleren Differenzen beim LAT-Verfahren unter den Differenzen vom GTVerfahren. Die maximale Differenz vom MS-Verfahren lag bei 7%. Die Konnektivität des Gefäßbaums blieb am besten mit LAT-Verfahren erhalten. Am meisten Unterbrechungen sind beim GT-Verfahren entstanden. Änderung der Ortsauflösung Es folgte die Untersuchung des Einflusses der Ortsauflösung auf die Analyseparameter. Dafür wurde ein Downsampling der GBM durchgeführt. Neben der ursprünglichen Voxelgröße von 12 µm wurden die fünf zusätzlichen Voxelgrößen 13,34 µm, 15 µm, 17,14 µm, 20 µm und 24 µm simuliert. In diesen neuen Datensätzen wurden alle drei Segmentierungsverfahren durchgeführt und Analyseparameter berechnet. Es wurde wieder die relative % Differenz zu den bei der besten Auflösung (12 µm) berechneten Parametern bestimmt (Abbildung 59 und Abbildung 60). Relative Differenz Gefäßvolumen, % 100 Relative Differenz Gefäßoberfläche, % 40 80 30 60 20 40 10 20 0 12 13,4 15 17,14 20 24 0 12 13,4 15 Voxelgröße, µm LAT MS GT 17,14 20 24 Voxelgröße, µm LAT MS GT Abbildung 59: Relative Differenz zu den aus GBM mit Voxelgröße 12 µm berechneten Werten für Gefäßvolumen und Gefäßoberfläche Für die Segmentierung mit MS-Verfahren war die Variation der maximalen Größe der Gauss-Filter-Maske notwendig, weil die Gefäße wegen der Verkleinerung der Voxelgröße immer kleiner wurden und die Verwendung von dem zu breiten Gauss-Filter zu der deutlichen Übersegmentierung führte. Aus diesem Grund mussten für unterschiedliche Voxelgröße unterschiedliche maximalen Masken verwendet werden (5, 4, 4, 3, 3, 3). Validierung 79 Bei der Berechnung der Gefäßoberfläche (Abbildung 59) variierten die Werte ungefähr gleich (LAT: 4-27%, MS: 8-31% und GT: 7-39%). Beim Gefäßvolumen dagegen war die Variation der Parameterwerte bei allen Verfahren unterschiedlich. Die maximale Variation wurde beim MSVerfahren gemessen (10-95%). Mit zunehmender Voxelgröße nimmt das berechnete Gefäßvolumen zu. Der Grund dafür ist die notwendige Variation der Größe der Gauss-Filter-Maske. Die kleinste Variation zeigt das GT-Verfahren (2-7%), wobei das Gefäßvolumen mit der zunehmenden Voxelgröße abnimmt. Der Grund dafür ist bei der Untersuchung der Anzahl der zusammenhängenden Segmente sichtbar. Während bei LAT und MS-Verfahren mit der zunehmenden Voxelgröße die Anzahl der Segmente zunimmt, nimmt die Anzahl der Segmente beim GT-Verfahren ab, da immer weniger Segmente segmentiert werden. Die kleinsten relativen Differenzen bei der Gefäßdicke (Abbildung 60) wurden beim LAT-Verfahren gemessen (3-9%). Bei den anderen zwei Verfahren waren die Differenzen ungefähr gleich (MS: 11-70%, GT: 966%). Insgesamt wurden mit zunehmenden Voxelgröße die Gefäßdicken von allen Segmentierungsverfahren überschätzt. Relative Differenz Gefäßdicke, % 80 80 60 60 40 40 20 20 0 Anzahl der zusammenhängenden Segmente 0 12 13,4 LAT 15 MS 17,14 20 24 Voxelgröße, µm GT 12 13,4 LAT 15 MS 17,14 20 24 Voxelgröße, µm GT Abbildung 60: Relative Differenz zu den aus GBM mit Voxelgröße 12 µm berechneten Werten für Gefäßdicke, Anzahl der zusammenhängenden Segmente bei GBM mit unterschiedlichen SRV Zusammenfassung Aus der Untersuchungen der Wirkung der Änderung der Bildqualität folgt: • Dank des lokalen adaptiven Charakters des LAT-Verfahren, der eine Rausch-Niveau-Anpassung ermöglicht, zeigte das Verfahren 80 Validierung • • im Mittel eine kleinere Variation von den Parametern ( , und Anzahl der Gefäßsegmente) nach der Änderung des SRV in GBM Für die Verwendung des MS-Verfahren nach der Änderung der Voxelgröße war die vorherige manuelle Änderung der Anzahl der maximalen Iterationen (maximale Gauss-Maske) notwendig, um eine sinnvolle Segmentierung durchzuführen Bei der Segmentierung mit dem GT-Verfahren bei dem GBM mit den maximalen Voxelgröße wurden viele kleine Gefäße verloren. 7.2 Einfluss von RA auf Vaskularisierung im Mausmodell Um die Fähigkeit der vorgestellten Analyseparameter zur quantitativen Messung von pathologischen Veränderungen in der Kniegelenkkapselvaskularisierung bei RA zu untersuchen, wurden zwei Gruppen von Mäusen betrachtet. Datensätze von 7 gesunden (WT) und 7 a) a) b) b) c) c) d) d) e) e) Abbildung 61: Ergebnis der Gefäßsegmentierung in unterschiedlichen Regionen: a) •00, b) •01, c) •02, d) •03 und e) Gesamt-KugelVOI in WT- (links) und hTNFtg- (rechts) Maus Validierung 81 kranken (hTNFtg) Mäusen wurden nach deren Präparation mit dem µCTScanner aufgenommen (vgl. Abschnitt 3) und anschließend segmentiert (Abbildung 61). Danach wurden die Analyseparameter berechnet. Um die Unterschiede in den Analyseparametern zwischen beiden Gruppen auf Signifikanz zu überprüfen wurden zweiseitige t-Tests durchgeführt (Tabelle 10). Tabelle 10: Analyseparameter (Mittelwert ± Standardabweichung) für zwei Mausgruppen (WT und hTNFtg) abhängig vom Auswertevolumen 6 6 ³™ / 6%™ ²™ . ℎ 6μ ™ . "¼š ™ 6 . "‡à ™ 6 . 61/ . 61/ ¼š ™ ‡à ™ •0¡ •0@ •0B •0C WT 5,6 ± 2,1 17 ± 4,4 30 ± 4,4 35 ± 5,4 RA 6,9 ± 1,9 20 ± 6,6 33 ± 8 39 ± 7,8 WT 6,2 ± 0,3² 2,1 ± 0,1² 1,1 ± 0,1² 1,4 ± 0,1² RA 3,3 ± 1,7 3,2 ± 0,1 1,8 ± 0,1 2,4 ± 0,1 WT 6,5 ± 3,4 8,2 ± 3² 9 ± 3,8² 12 ± 5,4² RA 6,4 ± 2,2 18,7 ± 9 16 ± 7,6 22 ± 7,7 WT 80 ± 18² 71 ± 19² 56 ± 12 57 ± 10 RA 58 ± 14 61 ± 13 65 ± 22 64 ± 13 WT 0,8 ± 0,1 1,1 ± 0,1³ - - RA 0,8 ± 0,1 0,9 ± 0,1 - - WT 0,6 ± 0,2 0,9 ± 0,2³ 1,1 ± 0,2² 1,1 ± 0,3² RA 0,5 ± 0,1 0,6 ± 0,1 0,9 ± 0,2 0,8 ± 0,1 WT 1,2 ± 0,2 1,0 ± 0,1³ - - RA 1,3 ± 0,2 1,1 ± 0,1 - - WT 1,3 ± 0,3 1,0 ± 0,2³ 0,8 ± 0,1² 0,8 ± 0,2³ RA 1,5 ± 0,2 1,5 ± 0,3 1,0 ± 0,2 1,5 ±0,1 ¹:0,01 ≤ " < 0,05, ²:0,001 ≤ " < 0,01, ³:" < 0,001 In den Auswertevolumina •01, •02 und •03 sind Gefäßdichte ( / ) und Gefäßoberfläche ( ) in hTNFtg-Mäusen signifikant erhöht. Der Abstand zwischen den Gefäßen ( . "‡à ) war in •01, •02 und •03 signifikant kleiner, die Anzahl der Gefäße pro mm ( . ‡à ) signifikant größer als bei den hTNFtg-Mäusen im Vergleich zu den WTMäusen. Die mittlere Gefäßdicke ( . ℎ) war in •02 und •03 in beiden Gruppen ungefähr gleich groß. Im Gesamtvolumen ( ) ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. 82 Validierung 2500 1500 VOI 1 VOI 0 2000 1200 1500 900 WT RA WT 1000 300 500 0 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 3000 4500 VOI 2 RA 30 75 120 165 210 255 300 345 390 435 480 600 VOI 3 3600 2400 2700 1800 WT RA 12500 480 435 390 345 300 255 0 210 0 165 900 75 600 120 1800 30 1200 RA 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 WT Gesamtvolumen 10000 7500 WT RA 5000 2500 30 45 60 75 90 105 120 135 150 165 180 195 210 225 240 255 270 285 300 315 330 345 360 375 390 0 Abbildung 62: Gefäßdickenverteilung bei einer WT- und einer RA (hTNFtg)Maus in unterschiedlichen Auswerteregionen In •00 wurde eine erniedrigte mittlere Gefäßdicke sowie prozentuale Gefäßdichte ( / ) bei hTNFtg-Mäusen gefunden. Um diese Unterschiede zu interpretieren, wurden zusätzlich die Gefäßdichteverteilungen in den unterschiedlichen Auswertevolumina Validierung 83 sowie in der gesamten segmentierten Region berechnet und graphisch dargestellt (Abbildung 62). Aus den Diagrammen ist ersichtlich, dass in •00 topologische Veränderungen im Gefäßsystem im Verlauf der Krankheit (RA) entstanden sind. Die Anzahl der dünnen Gefäße zwischen 30-45 µm ist bei RAdeutlich höher als bei der WT-Maus. Bei 60 µm Gefäßdicke wird die Anzahl gleich und ab 75 µm wird es immer weniger Gefäße von dieser Dicke bei RA-Maus. In den anderen Volumina sieht die Verteilung anders aus. Es gibt die gleichen Gefäßdicken, allerdings ist die Anzahl von allen Gefäßdicken bei RA-Maus höher als bei WT. Außerdem bei der Änderung der mittleren Gefäßdicke ändert sich auch das Gefäßvolumen. Wenn ein Gefäß als mehrere nacheinander folgende Kreise dargestellt wird, kann sein Volumen aus den Kreisflächen berechnet werden (Formel (7.3)): = ÁÔ B ‘’ˆ Ô‘’ˆ = 0,725 ∙ Ô = Á ∙ (0,725 ∙ Ô)B = 0,52 ∙ ÁÔ B (7.3) Demzufolge reduziert sich das Gefäßvolumen bei der Reduktion der Gefäßdicke. Zusammenfassung Die Untersuchung der unterschiedlichen Mausgruppen ergab bei hTNFtgMäusen: • • • Die signifikante Änderung des Gesamtvolumen Höhere Anzahl dünnerer Gefäßen Zunahme der Gefäßanzahl Gefäßvolumens pro 84 Validierung 7.3 Reproduzierbarkeit Inter- / Intraoperator-Vergleich Um die Abhängigkeit der Analyseparameter von der Benutzerinteraktion zu untersuchen, wurde ein Inter- und Intraoperator-Vergleich durchgeführt [29]. Für den Interoperator-Vergleich wurden sechs Datensätze von jeweils drei Benutzern analysiert und anschließend der Variationskoeffizient Â…K wie folgt berechnet: '̅ = 1 Ç Õ 'Š (7.4) ŠÖ@ 1 =× Õ('Š − '̅ )B −1 = Â…K Ç '̅ (7.5) ŠÖ@ ∙ 100% w = ×Õ ØÖ@ B Ø (7.6) (7.7) Für den Intraoperator-Vergleich wurden sechs Datensätze von einem Benutzer je dreimal analysiert. Der größte Anteil der Benutzerinteraktion wird bei der Knochensegmentierung benötigt. Einige Gefäße verlaufen nah am Knochen, daher werden sie bei der Knochensegmentierung miterfasst und müssen anschließend manuell aus der Knochensegmentierung wieder ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ergaben sich teils starke Schwankungen in den Parameterwerten für den Intra- (0,74 - 5,01%) und den Inter-Operator-Vergleich (0,62 6,02%) (Tabelle 11). Die größten Variationen ergaben sich bei der Berechnung der / (zwischen 2,04-3,3% bei Intra- und 2,77-6,0% bei Inter-OperatorVergleich). Auch zeigte die große Schwankungen (Intra: 2,04-5,01%, Inter: 2,91-6,02%). Diese beiden Parameter hängen von dem Ergebnis der Segmentierung ab. Wird ein Gefäß mit den Knochen segmentiert oder ein Knochenteil als Gefäß, wirkt sich das auf die Berechnung von diesen zwei Parametern. Bei . ℎ war die Variation nicht sehr hoch. Die Modell- Validierung 85 abhängigen Parameter hängen von der Variation des Gefäßvolumens und Gefäßoberfläche ab und variieren entsprechend. Tabelle 11: Variazionskoeffizienten Vergleich 6 ³™ •0¡ Â…K in % für den Inter-Intra-Operator •0@ •0B •0C Inter 2,5 2,2 1,5 1,7 6%™ Intra 1,6 0,6 1,0 1,6 Inter 6,0 3,0 2,8 4,7 Intra 3,3 2,0 2,6 2,5 Inter 6,0 2,9 4,1 4,9 . ℎ 6μ ™ Intra 5,0 2,5 2,0 4,1 Inter 3,1 1,8 3,7 4,7 Intra 2,4 1,8 1,3 1,3 Inter 2,0 1,5 - - Intra 1,3 1,4 - - Inter 3,9 2,2 5,0 3,1 Intra 2,7 2,0 2,0 2,6 Inter 2,0 1,5 - - Intra 1,3 1,4 - - Inter 2,8 1,8 5,6 2,8 Intra 2,2 1,8 1,8 2,2 / 6 ²™ . "¼š ™ 6 . "‡à ™ 6 . 61/ . 61/ ¼š ™ ‡à ™ Außerdem ergab sich eine höhere Variation im •00 als in den anderen Volumina. Der Grund dafür sind die Menisken, die sich im diesen VOI befinden und zusammen mit nah verlaufenden Gefäßen segmentiert und ausgeschlossen werden. Diese ausgeschlossenen Gefäße müssen bei Bedarf aus dem •0•‡‘’ manuell ausgeschlossen werden. Rechenzeit Die komplette Analyse eines Datensatzes besteht wie beschrieben aus mehreren Schritten: 1. Segmentierung des Knochens benötigt je nach Datensatz die maximalste Benutzerinteraktion (ab 3 Minuten) 2. Berechnung des •0–‡Š‘— benötigt vom Benutzer nur das Setzen eines Saatpunktes und die Berechnung erfolgt automatisch und 86 Validierung 3. 4. 5. 6. 7. dauert 45 Sekunden. Das Ergebnis kann nach Bedarf manuell verbessert werden Berechnung des Kniegelenkspaltes •0›œK erfolgt automatisch und dauert 14 Sekunden Berechnung des Auswertevolumens •0“x ”•†’ erfolgt automatisch und dauert 6 Sekunden Segmentierung der Gefäße in •0“x ”•†’ erfolgt automatisch und dauert 115 Sekunden. Auch hier besteht die Möglichkeit einer manuellen Korrektur Berechnung der Auswertevolumina •00, •01, •02 und •03 erfolgt automatisch und dauert 8 Sekunden Berechnung der Analyseparameter erfolgt automatisch und dauert 9 Minuten Insgesamt dauert die Auswertung je nach Aufwand der Benutzerinteraktion 15 Minuten oder länger. Alle Berechnungen wurden auf folgendem Computer durchgeführt: Prozessor Intel Xeon CPU E31270, 3,40 GHz, 4 core Arbeitsspeicher 16,0 GB Systemtyp 64-Bit Betriebssystem 7.4 Diskussion In dieser Arbeit wurde zum ersten Mal die 3D quantitative Analyse der Vaskularisierung im Mausmodell mittels µCT Daten entwickelt. Dafür wurde ein neues 3D Analysevolumen definiert und eine neuartige Kombination zweier existierenden Segmentierungsverfahren entwickelt. Für die Validierung des Segmentierungsverfahrens und die Untersuchung der Richtigkeit der Analyseparameter wurde ein Programm entwickelt, das beliebige digitale Gefäßbaummodelle erzeugen und modifizieren kann. Mit der entwickelten Analysesoftware wurden anschließend zwei Mausgruppen untersucht und die Differenzen der Analyseparameter wurden statistisch verglichen. In der Literatur gibt es keine Definition von der Untersuchungsregion, die für die Messung der Änderungen in der Vaskularisierung im Verlauf der RA verwendet wurde. Unterschiedliche Autoren verwendeten unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Untersuchungstechniken und unterschiedliche Analyseparameter. Insgesamt folgte aus der Literaturrecherche, dass angiogenetische Veränderungen im Verlauf der Validierung 87 RA in der Synovia zu erwarten sind. In µCT-Aufnahmen kann die synoviale Membran, die Synovia von dem umgebenden Gewebe und Muskeln abgrenzt, wegen des Kontrastmangels nicht dargestellt werden. Aus diesem Grund wurde mit einem kugelförmigen Volumen die Form der Synovia und Gelenkkapsel approximiert. Dieses Volumen wurde abhängig von der Größe und Zentrum des Kniegelenkspalts erzeugt und positioniert. Somit konnte ein reproduzierbares von einem Benutzer unabhängiges Untersuchungsvolumen berechnet werden, das für unterschiedlich große Tiere verwendet werden kann. Die Gefäßsegmentierung erfolgte nach dem Ausschließen des Knochens und sollte zwischen Gefäßen und Weichteilgewebe unterscheiden. Die Verwendung eines Intensitätswertbasierten adaptiven Volume Growing Verfahrens erhöhte die Anpassungsvariation an die unterschiedlich verrauschten Datenstrukturen. Allerdings konnte dieses Verfahren in den nah am Knochen liegenden Bereichen wegen der Bildartefakte (Teilvolumenartefakt, Strahlaufhärtung) nicht verwendet werden. Aus diesem Grund wurde ein Modellbasiertes Segmentierungsverfahren in diesen kritischen Bereichen verwendet. Wegen des Bildrauschens und des Teilvolumenartefaktes entstanden in den segmentierten Gefäßen viele Unterbrechungen. Ein weiterer Grund könnte ungleichmäßiges Gefäßausfüllen mit Kontrastmittel sowie Gefäßfehlbildungen bei den hTNFtg-Mäusen sein. Die unverbundenen Gefäßsegmente können eventuell mit entsprechenden Algorithmen verbunden werden. Für die Analyse der segmentierten Gefäße wurden die aus der Literatur bekannten Parameter verwendet, die auch in der Histomorphometrie für die Knochenanalyse verwendet werden. Es wurden Modell-abhängige sowie Modell-unabhängige Parameter bestimmt. Bei der Validierung der Messgenauigkeit der Gefäßdicke zeigte . ℎšš die kleinsten Abweichungen von dem wahren Wert. Aus diesem Grund wurde für die Berechnung der Gefäßdicke in weiteren Untersuchungen nur dieser Modell-unabhängige Parameter verwendet. Die Untersuchung zweier Mausgruppen zeigte viele signifikante Unterschiede zwischen hTNFtg- und WT-Mäusen. Aus der Literatur ist bei RA bekannt: • • • • Signifikante Vergrößerung des synovialen Bereichs Signifikant erhöhte Anzahl der Gefäße (∅ > 10μ ) Kein Unterschied in der Anzahl der Kapillaren (∅ < 10μ ) [88] Signifikante Reduktion der Anzahl der Kapillaren (∅ < 10μ ) sowie Erhöhung des Kapillardurchmessers [76] 88 Validierung Aus den zwei letzten Punkten ist es ersichtlich, wie widersprüchlich einige Ergebnisse sind. Das kommt anscheinend wegen der Unterschiede in der Untersuchungsregion zu Stande. Wegen der Auflösung von 15 µm konnten in dieser Arbeit keine Kapillare dargestellt werden. Aus diesem Grund wurden nur die Gefäße untersucht. Es wurden vier unterschiedliche Auswertevolumina definiert, um die Homogenität der Änderungen in unterschiedlichen Volumen zu untersuchen. Insgesamt konnte die Erhöhung des Gesamtvolumens in allen Untersuchungsvolumina in der RA-Gruppe gemessen werden, diese Erhöhung war aber nicht signifikant. Ein Parameter, der in allen Volumina signifikant unterschiedlich war, ist die Gefäßdichte (Gefäßvolumen pro Gesamtvolumen). In den drei äußeren Volumina war die Gefäßdichte bei RA signifikant erhöht und im inneren Volumen (enthält den Gelenkspalt) signifikant erniedrigt. Als erstes schien das Ergebnis im Widerspruch zu den aus der Literatur vorgestellten Ergebnissen, die eine signifikante Erhöhung der Gefäßdichte bei RA berichtet haben. Allerdings konnten die Ergebnisse nicht direkt verglichen werden, da die Untersuchungsbereiche sich sehr unterscheiden. Um diesen Widerspruch besser zu verstehen, wurden weitere Analyseparameter miteinander verglichen. Die Gefäßoberfläche war bei der RA-Gruppe in den drei äußeren Volumina signifikant erhöht. Im inneren Volumen waren die Gefäßoberflächen in beiden Gruppen gleich. Die größere Gefäßoberfläche deutet auf mehr Gefäße. Die mittlere Gefäßdicke war in den zwei äußersten Volumina in beiden Gruppen gleich und in den zwei inneren Volumina in der RA-Gruppe signifikant kleiner als in WT-Gruppe. Die Reduktion der mittleren Gefäßdicke bedeutet die Erhöhung der Anzahl der dünnen Gefäße. Die Reduktion der mittleren Gefäßdicke und des Gefäßvolumens bei RA bei gleichzeitig identischer Gefäßoberfläche beider Gruppen bedeutet folgende Änderungen in der Vaskularisierung bei RA: die wenigen dicken Gefäßen im Gelenkspaltvolumen werden durch vielen dünnen Gefäßen ersetzt. Dadurch reduziert sich die mittlere Gefäßdicke und das Gefäßvolumen, die Gefäßoberfläche bleibt dagegen unverändert. Auch die Untersuchung der Gefäßdickenverteilung bestätigte diese Annahmen. Allerdings fehlt die Bestätigung dieser Annahmen durch die anderen Studien, die wegen der bereits erwähnten Unterschiede in der Auswertungstechnik kaum vergleichbar sind. Auf jedem Fall müssen weiteren Untersuchungen durchgeführt werden, um diese Ergebnisse zu bestätigen oder zu widerlegen. Die größte Schwierigkeit bei der Gefäßsegmentierung liegt in der Ähnlichkeit der Intensitätswerte des Knochens und des Kontrastmittels. Um die Gefäße überhaupt segmentieren zu können, muss der Knochen Validierung 89 entfernt werden. Das wird laut Literatur mit Hilfe von Dekalzifizierung der Proben erreicht. Um diese aufwendige Prozedur nicht durchführen zu müssen, wurde mit Hilfe von früher entwickelten Verfahren versucht, die Knochen algorithmisch auszuschließen. Das Ausschließen von Knochen benötigt die meiste Benutzerinteraktion von dem ganzen entwickelten Verfahren zur Gefäßquantifizierung. Es müssen je nach Datensatz mehr oder weniger manuelle Korrekturen durchgeführt werden. Die kleinen Gefäße, die an den Menisken entlang verlaufen, müssen aus der Knochensegmentierung entfernt werden. Es wurde versucht mit unterschiedlichen Schwellen und zusätzlichen morphologischen Operationen diesen Nachbearbeitungsbedarf zu reduzieren, jedoch ohne großen Erfolg. Mit dem Intensitätswertebasierten Volume Growing war es unmöglich, die Gefäße und Knochen klar und voll automatisch zu trennen. Eine Verbesserungsmöglichkeit könnte die Modell-basierte Segmentierung des Knochens sein. Die Entwicklung solches Verfahrens war aber nicht Teil dieser Arbeit, die nur Segmentierung und Quantifizierung der Gefäße beinhaltete. Ein weiteres Problem ist die lange Rechenzeit bei der Berechnung Gefäßskeletts. Diese Berechnungen können aber mit Hilfe Parallelisieren beschleunigt werden. Allerdings benötigen Berechnungen keine Benutzerinteraktion und können automatisiert einem Script-Programm ausgeführt werden. des von die mit 90 Validierung Zusammenfassung und Ausblick 91 8 Zusammenfassung und Ausblick In der vorliegenden Arbeit wurde ein automatisches Verfahren zur Segmentierung und Quantifizierung der Vaskularisierung der Kniegelenkkapsel im Mausmodell vorgestellt. Durch eine semiautomatische Knochensegmentierung und den Ausschluss des Knochens aus der Segmentierungsregion ist die Dekalzifizierung des Knochens vor der Gefäßsegmentierung nicht mehr nötig. Eine anatomisch relevante Kugel-VOI für die Gefäßsegmentierung erlaubt den Vergleich zwischen unterschiedlichen Mäusen unabhängig von der Orientierung und Probengröße. Die Kombination zweier unterschiedlicher Segmentierungserfahren (Intensitäts- (LAT) und formbasiert (MS)) ermöglicht eine niedrige Rauschund Auflösungsabhängigkeit. Es wurden verschiedene quantitative Parameter definiert, die Veränderungen in der Vaskularisierung in untersuchten Regionen messen. Um die Segmentierungsverfahren und die Analyseparameter zu verifizieren, wurde ein Simulationstool entwickelt, das Gefäßbaummodelle unterschiedlicher räumlicher Verteilungen erzeugen kann. Bei diesen Modellen wurden die Gefäßdicke und die Anzahl der Abzweigungen variiert, um Veränderungen in Analyseparametern quantitativ zu untersuchen. Für die Berechnung der mittleren Gefäßdicke stellte sich das Thinning-basierte Verfahren als am genaueste heraus. Bei den Segmentierungsverfahren zeigte das LAT-Verfahren die höchste Richtigkeit. Zwei Mausgruppen (WT- und hTNFtg) wurden untersucht und miteinander verglichen. Es ergaben sich viele signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Da in den Segmentierungsergebnissen aufgrund einer limitierten Ortsauflösung und möglicherweise auch einer nicht vollständigen Gefäßausfüllung durch das Kontrastmittel noch einige Unterbrechungen im Gefäßbaum entstehen, wäre ein zusätzliches Verfahren sinnvoll, das die fehlenden Gefäßstücke rekonstruiert und damit einen zusammenhängenden Gefäßbaum erzeugt. 92 Zusammenfassung und Ausblick Da für die Analyseparameterberechnung bereits ein Skelett der segmentierten Gefäße berechnet wurde, könnten die bereits verwendeten Analyseparameter durch zusätzliche topologische Parameter erweitert werden. Dies könnten die Anzahl der Abzweigungen, die Länge jedes einzelnen Gefäßsegments, der Winkel der Abzweigung, der Typ der Abzweigung und weitere Parameter sein. Als nächster Schritt wäre die Untersuchung der Wirkung von antiangiogenetischen Medikamenten auf die Vaskularisierung zu empfehlen. Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis µCT Micro-Computertomographie Anti-CCP-Antikörper Antikörpern gegen cyclische citrullinierte Peptide BSG Blutgeschwindigkeit CRP C-reaktive Protein CT Computertomographie CTA CT-Angiographie DT Distanztransformation FCD Funktionale Kapillardichte FVD Funktionale Gefäßdichte, Funktionale Gefäßdichte GBM Gefäßbaummodell GS Globales Schwellwertverfahren hTNFtg humane Tumornekrosefaktor transgene Mäuse ITK Insight Segmentation and Registration Toolkit KGS Kniegelenkspalt LAT Lokales adaptives Schwellwertverfahren LDF Laser-Doppler-Fluss MIP Maximum-Intensity-Projection MRT Magnetresonanztomographie, Magnetresonanz-tomographie MS-Verfahren Multi-Skalen-Verfahren NIAMS National Institut of Arthritis and Musculosceletal and Skin Deseases RA Rheumatoide Arthritis 93 94 SRV Signal-Rauschen-Verhältnis TV Total Volume V.D Vessel Density V.N Vessel Number V.S Vessel Surface V.Sp Vessel Spacing V.Th Vessel Thickness VOI Volume of Interest ZZG Zufallszahlengenerator Abkürzungsverzeichnis Danksagung 95 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich beim Prof. K. Engelke für sehr spannende und interessante Aufgabestellung und seine immer unterstützende und nette Art bedanken. Ich bedanke mich auch beim Prof. W.A. Kalender für sein immer offenes Ohr, seine beeindruckende Liebe zur Wissenschaft und Hilfebereitschaft. Ich bin sehr stolz an seinem Institut gearbeitet zu haben. Mein besonderer Dank geht an Torsten Löwitz, der mich beim Schreiben und bei der Korrektur dieser Arbeit unterstützt hat. Außerdem bedanke ich mich bei meiner Arbeitsgruppe: Oleg Museyko, Dominique Töpfer, Bastian Gerner und Alexander Mühlberg für Unterstützung, für eine tolle Arbeitsatmosphäre und schöne zusammen verbrachten Stunden. Ich werde euch sehr vermissen. Mein großer Dank geht an Johannes Käßer für die schnellst vorbereiteten Proben und Marek Karolczak für die Unterstützung bei der Bedienung des µCT-Scanners. Ich bedanke mich bei Natalia, Torsten, Zhenzhen und Qiang für die netten Mittagsstunden. Es waren drei sehr schöne Jahre, die ich immer in Erinnerung behalten werde. Vielen Dank an alle IMPMitarbeiter, ich werde euch nicht vergessen. 96 Danksagung Literaturverzeichnis 97 Literaturverzeichnis 1. Adair, T.H. and J.P. Montani, in Angiogenesis2010: San Rafael (CA). 2. Adipue, I.A., J.T. Wilcox, C. King, C.A. Rice, K.M. Shaum, C.M. Suard, E. Brink, S.D. Miller, and E.J. McMahon, Characterization of a novel and spontaneous mouse model of inflammatory arthritis. Arthritis Res Ther, 2011. 13(4): p. R114. 3. Amarasekera, H.W., M.L. Costa, P. Foguet, S.J. Krikler, U. Prakash, and D.R. Griffin, The blood flow to the femoral head/neck junction during resurfacing arthroplasty: a comparison of two approaches using Laser Doppler flowmetry. J Bone Joint Surg Br, 2008. 90(4): p. 442-5. 4. Barnabe, C., E. Szabo, L. Martin, S.K. Boyd, and S.G. 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Nadeyeva Geburtsdatum 17.07.1984 Geburtsort Sotschi, Russland Schulabschluss 09.1991 – 05.2001 Mittelschule (Hochschulreife) Studium 09.2001 – 06.2003 Geoinformationssysteme und Technologien, Bergbauuniversität Ukraine (Abitur) 10.2004 – 09.2009 Studium Informatik an der FAU Erlangen-Nürnberg Schwerpunkt: Graphische Datenverarbeitung Berufstätigkeit 12.2006 – 03.2010 HiWi bei Fraunhofer IIS in der Abteilung EZRT 04.2010 – 04.2013 Doktorandin am Institut für Medizinische Physik