Kapitel Kapitel11 Die Dienatürlichen natürlichenund unddie dieganze ganzeZahlen Zahlen Inhalt Inhalt 1.1 1.1Vollständige VollständigeInduktion Induktion z.B. 1+ 2 + 3 z.B. 1+ 2 + 3++... ...++nn==n(n+1)/2 n(n+1)/2 1.2 1.2Die DiePeano-Axiome Peano-Axiome Ein EinAxiomensystem Axiomensystemfür fürdie dienatürlichen natürlichen Zahlen Zahlen 1.3 1.3Die Dieganzen ganzenZahlen Zahlen ZZ=={{..., -3, ..., -3,-2, -2,-1, -1,0, 0,1, 1,2, 2,3, 3,... ...},},Abzählbarkeit Abzählbarkeit 1.4 1.4Eigenschaften Eigenschaftender derganzen ganzenZahlen Zahlen Teiler, Teiler,Division Divisionmit mitRest, Rest,ggT, ggT,... ... Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 1 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 2 1 1.1 1.1Vollständige Vollständige Induktion Induktion Prinzip Prinzipder dervollständigen vollständigenInduktion. Induktion.Sei Sei AA eine eineAussage Aussageoder odereine eine Eigenschaft, die von einer natürlichen Zahl n abhängt. Wir Eigenschaft, die von einer natürlichen Zahl n abhängt. Wir schreiben schreibenauch auch A(n). A(n). Wenn Wenn wir wir wissen, wissen, daß daßfolgendes folgendesgilt: gilt: (1) (1) Induktionsbasis Induktionsbasis(Induktionsverankerung): (Induktionsverankerung):Die DieAussage Aussage AA gilt giltim im Fall Fall nn==11 (das (dasheißt, heißt,es esgilt gilt A(1)), A(1)), (2) (2) Induktionsschritt: Induktionsschritt:Für Fürjede jedenatürliche natürlicheZahl Zahl nn≥≥11 folgt folgtaus aus A(n) A(n) die dieAussage Aussage A(n+1), A(n+1), dann danngilt giltdie dieAussage Aussage AA für füralle allenatürlichen natürlichenZahlen Zahlen ≥≥1.1. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 3 Erläuterung Erläuterung Bedeutung Bedeutung der der vollständigen vollständigenInduktion: Induktion:Um Umeine eineAussage Aussagefür füralle alle natürlichen Zahlen (also über unendlich viele Objekte!) nachzuweisen, natürlichen Zahlen (also über unendlich viele Objekte!) nachzuweisen, muss mussman mannur nurzwei zweiAussagen Aussagenbeweisen: beweisen: Induktionsbasis: A(1) Induktionsbasis: A(1) Induktionsschritt: Induktionsschritt:A(n) A(n)⇒ ⇒ A(n+1) A(n+1) Man Mannennt nennt A(n) A(n) auch auchdie dieInduktionsvoraussetzung. Induktionsvoraussetzung. Die Diehinter hinterdiesem diesemPrinzip Prinzipstehende stehende “Philosophie” “Philosophie”ist istdie, die,dass dassman maninin objektiv objektivkontrollierbarer kontrollierbarerWeise Weise über übereine eineUnendlichkeit Unendlichkeit(“alle” (“alle” natürlichen natürlichenZahlen) Zahlen)sprechen sprechenkann. kann.Die DieBedeutung Bedeutungdieses diesesPrinzips, Prinzips, wurde wurdezwischen zwischen1860 1860und und1920 1920u.a. u.a.von vonMoritz MoritzPasch Pasch(Professor (Professorinin Gießen) Gießen)und undGiuseppe Giuseppe Peano Peano(Professor (Professor inin Turin) Turin) entdeckt. entdeckt. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 2 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 4 2 1. 1.Anwendung: Anwendung:Summe Summeder derersten erstennnZahlen Zahlen Problem Problem(C.F. (C.F.Gauß): Gauß):1+2+3 1+2+3+...+ +...+100 100==??? ??? 1.1.1 1.1.1Satz. Satz.Für Fürjede jedenat natürliche ürlicheZahl Zahl nn≥≥11 gilt: gilt: 1+2+... 1+2+...++nn==n(n+1)/2. n(n+1)/2. In InWorten: Worten:Die DieSumme Summeder derersten ersten nn positiven positivenganzen ganzenZahlen Zahlenist istgleich gleich (n+1)n/2. (n+1)n/2. Konsequenz: Konsequenz:Man Mankann kanndie dieSumme Summe1+2+3+...+n 1+2+3+...+n ganz ganzeinfach einfach ausrechnen, und es passieren kaum Rechenfehler. ausrechnen, und es passieren kaum Rechenfehler. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 5 Beweis Beweisdurch durchvollständige vollständigeInduktion Induktion Beweis Beweisdurch durchInduktion Induktionnach nach n. n. Die DieAussage Aussage A(n) A(n) sei seidie dieAussage Aussagedes desSatzes, Satzes,also: also: A(n): A(n):1+2+3 1+2+3+...+ +...+nn==n(n+1)/2. n(n+1)/2. Sowohl Sowohlbei beider derInduktionsbasis Induktionsbasisals alsauch auchbeim beimInduktionsschritt Induktionsschrittzeigen zeigen wir, dass in der entsprechenden Gleichung links und rechts das wir, dass in der entsprechenden Gleichung links und rechts das Gleiche Gleichesteht. steht. Induktionsbasis: Induktionsbasis:Sei Sei nn==1. 1.Dann Dannsteht stehtauf aufder derlinken linkenSeite Seitenur nurder der Summand 1, und auf der rechten Seite steht 2⋅1/2, also ebenfalls Summand 1, und auf der rechten Seite steht 2⋅1/2, also ebenfalls 1. 1. Also Alsogilt giltA(1) A(1) Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 3 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 6 3 Induktionsschritt Induktionsschritt Induktionsschritt: Induktionsschritt:Sei Sei nn eine einenatürliche natürlicheZahl Zahl ≥≥1, 1,und undsei seidie die Aussage richtig für n. Wir müssen A(n+1) beweisen, das heißt, Aussage richtig für n. Wir müssen A(n+1) beweisen, das heißt,die die Summe Summe 1+2+3+... 1+2+3+...+(n–1) +(n–1)++nn++(n+1) (n+1) berechnen. berechnen. Wir Wirspalten spaltenwir wirdiese dieseSumme Summeauf: auf: 1+2+3+... 1+2+3+...+(n–1) +(n–1)++nn++(n+1) (n+1) ==[1+2+3+... [1+2+3+...+(n–1) +(n–1)++n] n]++(n+1) (n+1) == n(n+1)/2 n(n+1)/2++(n+1) (n+1) (nach (nach Induktion) Induktion) ==[n(n+1) + 2(n+1)]/2 = (n+2)(n+1)/2. [n(n+1) + 2(n+1)]/2 = (n+2)(n+1)/2. Insgesamt Insgesamthaben habenwir wirdie dieAussage Aussage A(n+1) A(n+1) bewiesen. bewiesen. Somit gilt der Satz. Somit gilt der Satz. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 7 2. 2.Anwendung: Anwendung:Summe Summeder derungeraden ungeradenZahlen Zahlen 1.1.2 1.1.2Satz. Satz.Für Fürjede jedenat natürliche ürlicheZahl Zahl nn≥≥11 gilt: gilt: 22. In Worten: Die Summe der ersten n 1+3+5 + ... + (2n–1) = n 1+3+5 + ... + (2n–1) = n . In Worten: Die Summe der ersten n ungeraden ungeradenZahlen Zahlenist istgleich gleichder der n-ten n-tenQuadratzahl. Quadratzahl. Beispiele: Beispiele: (a) (a)11++33++55==99 (b) (b)11++33++55++... ...++1999 1999==1.000.000 1.000.000 Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 4 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 8 4 Beweis Beweismit mitvollständiger vollständigerInduktion Induktion Beweis Beweisdurch durchInduktion Induktionnach nach n. n. Induktionsbasis: Sei n = 1. Dann Induktionsbasis: Sei n = 1. Dann steht stehtauf aufder derlinken linkenSeite Seitenur nurder der 2 Summand 1, und auf der rechten Seite steht 1 2 = 1. Somit gilt A(1). Summand 1, und auf der rechten Seite steht 1 = 1. Somit gilt A(1). Induktionsschritt: Induktionsschritt:Sei Sei nn eine einenatürliche natürlicheZahl Zahlmit mit nn ≥≥1, 1,und undes esgelte gelte A(n). Wir müssen A(n+1) nachweisen. A(n). Wir müssen A(n+1) nachweisen. Wir Wirbeginnen beginnenmit mitder derlinken linkenSeite Seitevon von A(n+1) A(n+1) und undformen formendiese diese so so lange um, bis wir die rechte Seite von A(n+1) erhalten: lange um, bis wir die rechte Seite von A(n+1) erhalten: 1+3+5+ 1+3+5+... ...++(2n–1) (2n–1)++(2n+1) (2n+1)==[1+3+5+ [1+3+5+... ...++(2n–1)] (2n–1)]++(2n+1) (2n+1) == nn22++(2n+1) (nach Induktion) (2n+1) (nach Induktion) 2 == nn22++2n 2n++11==(n+1) (n+1)2.. Somit Somitgilt gilt A(n+1), A(n+1),und unddamit damitist istdie dieAussage Aussagebewiesen. bewiesen. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 9 1.2 1.2Die DiePeano-Axiome Peano-Axiome Erinnerung: Erinnerung:Die Dienatürlichen natürlichen Zahlen Zahlensind sinddie dieZahlen Zahlen 0, 0,1, 1,2, 2,...; ...; die Menge der natürlichen Zahlen wird mit N bezeichnet. die Menge der natürlichen Zahlen wird mit N bezeichnet. Zur ZurBedeutung Bedeutungder dernatürlichen natürlichen Zahlen Zahlen schreibt schreibt L. L.Kronecker Kronecker(1823 (1823-1891): 1891):„Die „Dieganzen ganzenZahlen Zahlen(in (inunserem unseremSprachgebrauch: Sprachgebrauch:die die natürlichen natürlichenZahlen) Zahlen)hat hatder derliebe liebeGott Gottgemacht, gemacht,alles allesandere andereist ist Menschenwerk.“ Menschenwerk.“ Giuseppe GiuseppePeano Peano(1858 (1858--1939) 1939)hat hatdie dienatürlichen natürlichenZahlen Zahlenzum zumerstem erstem Mal mathematisch präzise beschrieben. Er hat ein System von fünf Mal mathematisch präzise beschrieben. Er hat ein System von fünf Axiomen Axiomen(Grundsätzen) (Grundsätzen)aufgestellt, aufgestellt,um umdie dienatürlichen natürlichenZahlen Zahlenzu zu charakterisieren. charakterisieren. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 5 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 10 5 Das DasAxiomensystem Axiomensystemvon vonPeano Peano Die DiePeano-Axiome Peano-Axiomefür fürdie dienatürlichen natürlichen Zahlen Zahlen lauten: lauten: (P1) (P1)00ist isteine einenatürliche natürliche Zahl. Zahl. (P2) (P2)Zu Zujeder jedernatürlichen natürlichenZahl Zahlnngibt gibtes eseinen eineneindeutig eindeutigbestimmten bestimmten Nachfolger n‘ . Nachfolger n‘ . (P3) (P3)00ist istkein keinNachfolger. Nachfolger. (P4) (P4) Verschiedene Verschiedene natürliche natürliche Zahlen Zahlen haben haben verschiedene verschiedene Nachfolger. Nachfolger. (P5) (P5) Induktionsaxiom: Induktionsaxiom:Wenn WennM Meine eineTeilmenge Teilmengeder dernat natürlichen ürlichenZahlen Zahlen ist, ist,die die00enthält enthältund undmit mitjeder jedernat natürlichen ürlichenZahl Zahlnnauch auchihren ihrenNachfolger Nachfolger n‘n‘enthält, enthält,dann dannist istM M==N. N. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 11 Definition Definitionder dernatürlichen natürlichen Zahlen Zahlen Mit Mitden den Peano-Axiomen Peano-Axiomenkann kannman mandie die nat natürlichen ürlichen Zahlen Zahlen definieren: definieren: 11:= :=0‘0‘ 22:= :=1‘1‘ (= (=Nachfolger Nachfolgervon von0) 0) (= 0‘‘) (= 0‘‘) 33:= :=2‘2‘ (= (=1‘‘ 1‘‘== 0‘‘‘) 0‘‘‘) ... ... Auch Auchdie die Operation Operation„+“ „+“kann kannman mandefinieren, definieren,z.B.: z.B.: nn++11:= :=n‘n‘ nn++22:= :=n‘‘ n‘‘ ... ... Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 6 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 12 6 1.3 1.3Die Dieganzen ganzenZahlen Zahlen Die Dienatürlichen natürlichenZahlen Zahlen NNsind sindabgeschlossen abgeschlossenbzgl. bzgl.Summenbildung. Summenbildung. D.h. für je zwei natürliche Zahlen n, m ist auch die Summe D.h. für je zwei natürliche Zahlen n, m ist auch die Summe nn++m m immer immereine einenat natürliche ürliche Zahl. Zahl. Die DieDifferenz Differenzzweier zweiernatürlicher natürlicher Zahlen Zahlen muß muß jedoch jedochkeine keinenatürliche natürliche Zahl sein (z.B. 3 5 ∉ N). Um eine Menge zu erhalten, die Zahl sein (z.B. 3 - 5 ∉ N). Um eine Menge zu erhalten, dieauch auchbzgl. bzgl. Differenzbildung Differenzbildung abgeschlossen abgeschlossen ist, ist, müssen müssenwir wir NNerweitern. erweitern. Wir Wirdefinieren definierendie dieMenge Mengeder der ganzen ganzenZahlen Zahlenwie wiefolgt: folgt: ZZ:= := NN∪∪{{-n -n| |nn ∈∈NN}.}. Dabei Dabeiist ist-n -ndas dasbzgl. bzgl.der derAddition Additioninverse inverseElement Element(„negatives („negatives Element“) von n, d.h. es gilt -n + n = 0. Element“) von n, d.h. es gilt -n + n = 0. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 13 Rechengesetze Rechengesetzein inZZ Um Ummit mitden denganzen ganzenZahlen Zahlenrechnen rechnenzu zukönnen, können,müssen müssenwir wirauf aufder der Menge Z noch Rechenregeln definieren. Menge Z noch Rechenregeln definieren. Wir Wirdefinieren definieren(wie (wie üblich) üblich) für fürn, n,m m∈∈N: N: (-n) + (-m) = (n + m) (-n) + (-m) = - (n + m) (-n) (-n)⋅ ⋅(-m) (-m)==nn ⋅ ⋅m m usw. usw. Warum Warumdefinieren definierenwir wirdie dieRechenregeln Rechenregelngerade geradeso? so? Mit Mitdiesen diesenRegeln Regelngelten geltendie die üblichen üblichenGesetze Gesetze(Beweis (Beweisals alsÜbung): Übung): Kommutativgesetz, Kommutativgesetz,Assoziativgesetz, Assoziativgesetz,Distributivgesetz, Distributivgesetz,... ... Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 7 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 14 7 Wie Wieviele vieleganze ganzeZahlen Zahlengibt gibtes? es? Klar: Klar:Es Esgibt gibtunendlich unendlich viele vieleganze ganzeZahlen. Zahlen.Denn Dennschon schon NNenthält enthält unendliche viele Zahlen. unendliche viele Zahlen. Nicht Nichtganz ganzso soklar: klar:Gibt Gibtes es„mehr“ „mehr“ganze ganzeals alsnatürliche natürliche Zahlen? Zahlen? 1. 1.Antwort: Antwort:Ja, Ja,denn denn NNist isteine eineechte echteTeilmenge Teilmengevon von Z. Z. 2. 2.Antwort: Antwort:Nein, Nein,denn denndie dieMengen MengenNN und und ZZsind sind„gleichmächtig“. „gleichmächtig“. Definition. Definition.Zwei ZweiMengen MengenAAund undBBheißen heißengleichmächtig, gleichmächtig,wenn wennes es eine bijektive Abbildung von A nach B gibt. eine bijektive Abbildung von A nach B gibt. Wie Wiekönnte könntediese diesebijektive bijektiveAbbildung Abbildungvon von NNnach nach ZZaussehen? aussehen? Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 15 NNund undZZsind sindgleichmächtig gleichmächtig 1.3.1 1.3.1Satz. Satz.Die DieMengen Mengen NNund und ZZsind sindgleichmächtig. gleichmächtig. Beweis. Beweis. Wir Wirdefinieren definiereneine eineAbbildung Abbildungffvon von NNnach nach ZZwie wiefolgt: folgt: f(0) f(0)==0, 0,f(1) f(1)==1, 1,f(2) f(2)==-1, -1,f(3) f(3)==2, 2,f(4) f(4)==-2, -2,f(5) f(5)==3, 3,f(6) f(6)==-3, -3,... ... Damit Damitwir wirjeder jedernat natürlichen ürlichenZahl Zahlgenau genaueine eineganze ganzeZahl Zahlzugeordnet. zugeordnet. Umgekehrt Umgekehrtwird wirdauch auchjeder jederganzen ganzenZahl Zahlzzgenau genaueine einenatürliche natürliche zugeordnet: zugeordnet:Der Derganzen ganzenZahl Zahlz>0 z>0wird wird2z-1 2z-1∈∈NNzugeordnet, zugeordnet,z<0 z<0wird wird -2z ∈ N zugeordnet, und z = 0 wird 0 zugeordnet. Also ist f surjektiv. -2z ∈ N zugeordnet, und z = 0 wird 0 zugeordnet. Also ist f surjektiv. Da Daaus ausf(n) f(n)==f(m) f(m)offensichtlich offensichtlichnn==m mfolgt, folgt,ist istffauch auchinjektiv. injektiv. Also Alsoist istffbijektiv, bijektiv,also alsosind sindNNund undZZgleichmächtig. gleichmächtig. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 8 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 16 8 Abzählbarkeit Abzählbarkeit Definition. Definition.Eine EineMenge, Menge,die die gleichmächtig gleichmächtigzu zu NNist, ist,heißt heißtabzählbar. abzählbar. Mit Mitanderen anderenWorten: Worten:Abzählbare AbzählbareMengen Mengenkann kannman manmit mitden dennatürlichen natürlichen Zahlen numerieren. Zahlen numerieren. Satz Satz1.3.1 1.3.1kann kannman mandann dannauch auchwie wiefolgt folgtausdrücken: ausdrücken: 1.3.2 1.3.2Folgerung. Folgerung.Die DieMenge Menge ZZder derganzen ganzenZahlen Zahlenist istabzählbar. abzählbar. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 17 1.4 1.4Eigenschaften Eigenschaftender derganzen ganzenZahlen Zahlen Wir Wirwiederholen wiederholeneinige einigeEigenschaften Eigenschaftender derganzen ganzenZahlen. Zahlen. Seien Seien aa und und bb ganze ganzeZahlen. Zahlen. Wir Wirsagen sagen “a “a teilt teilt b” b” (geschrieben (geschrieben aa b), b),falls fallses eseine eineganze ganzeZahl Zahl zz gibt gibtmit mit bb==z⋅a. z⋅a. Man Mannennt nennt aa einen einen Teiler Teilervon von b, b,und und bb ein ein Vielfaches Vielfachesvon von a.a. Beispiele. Beispiele. Es Esgelten geltendie diefolgenden folgendenAussagen: Aussagen: 2210, 10, –3 –321, 21, 88 –16, –16, –15 –15–135, –135, 2000 2000 0.0. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 9 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 18 9 Division Divisionmit mitRest Rest 1.4.1 1.4.1Division Divisionmit mitRest. Rest. Seien Seien aa und und bb ganze ganzeZahlen Zahlen (b (b≠≠ 0). 0). Dann gibt es eindeutig bestimmte ganze Zahlen q und r mit Dann gibt es eindeutig bestimmte ganze Zahlen q und r mit aa==bq bq++rr und und 00≤≤rr≤≤b–1. b–1. Beispiele. Beispiele. aa==13, 13,bb==44 ⇒ ⇒13 13==4⋅3 4⋅3++11 (q (q==3, 3,rr==1) 1) aa==–13, b = 4 ⇒ –13 = 4⋅ –4 + 3 (q = –4, –13, b = 4 ⇒ –13 = 4⋅ –4 + 3 (q = –4,rr==3) 3) aa==13, 13,bb==–4 –4 ⇒ ⇒13 13==–4⋅ –4⋅–3 –3++11 (q (q==–3, –3,rr==1) 1) aa==–13, –13,bb==–4 –4 ⇒ ⇒–13 –13==–4⋅4 –4⋅4++33 (q (q==4, 4,rr==3). 3). Bemerkung: Bemerkung: Die DieEindeutigkeit Eindeutigkeitkommt kommterst erstdurch durch beide beideEigenschaften Eigenschaften (a (a==bq bq++rr und und 00≤≤ rr≤≤b–1) b–1)zustande. zustande. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 19 Gemeinsame GemeinsameTeiler Teiler Seien Seien aa und und bb ganze ganzeZahlen. Zahlen. Eine Einenatürliche natürlicheZahl Zahl dd heißt heißtgemeinsamer gemeinsamerTeiler Teilervon von aa und und b, b,falls falls sowohl sowohl dd aa als alsauch auch dd bb gilt. gilt. Beispiele: Beispiele: (a) (a)Gemeinsame GemeinsameTeiler Teilervon von 66und und10: 10:11und und 2. 2. (b) Gemeinsame Teiler von –24 und 42: 1, 2, 3 und 6. (b) Gemeinsame Teiler von –24 und 42: 1, 2, 3 und 6. (c) (c)Gemeinsame GemeinsameTeiler Teilervon von 00 und und 20: 20: 1, 1,2, 2,4, 4,5, 5,10, 10,20. 20. Bemerkungen. Bemerkungen. (a) (a)Gemeinsame GemeinsameTeiler Teilersind sindimmer immerpositiv. positiv. (b) (b)Im Imallgemeinen allgemeinengibt gibtes esmehr mehrals alseinen einengemeinsamen gemeinsamenTeiler. Teiler. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 10 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 20 10 Teilerfremde TeilerfremdeZahlen Zahlen Beobachtung: Beobachtung:Je Jezwei zweiganze ganzeZahlen Zahlenhaben habenmindestens mindestenseinen einen gemeinsamen gemeinsamen Teiler, Teiler, nämlich nämlichdie dieZahl Zahl 1. 1. Wir Wirnennen nennenzwei zweiganze ganzeZahlen Zahlen teilerfremd, teilerfremd,wenn wennsie sienur nureinen einen gemeinsamen gemeinsamen Teiler Teiler haben. haben. M.a.W.: M.a.W.:Zwei ZweiZahlen Zahlensind sindteilerfremd, teilerfremd,wenn wennihr ihreinziger einziger gemeingemeinsamer Teiler die Zahl 1 ist. samer Teiler die Zahl 1 ist. Achtung: Achtung:“Teilerfremd” “Teilerfremd”bedeutet bedeutetnicht, nicht,dass dassdie dieZahlen Zahlenkeinen keinen gemeinsamen Teiler haben! gemeinsamen Teiler haben! Beispiele: Beispiele: 11 11und und13, 13,5000 5000und und333, 333,1999 1999und und2000 2000 sind sind teilerfremd. teilerfremd. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 21 Größter Größtergemeinsamer gemeinsamerTeiler Teiler Seien Seien aa und und bb ganze ganzeZahlen, Zahlen,die dienicht nichtbeide beidegleich gleichNull Nullsind. sind. Der größte gemeinsame Teiler von a und b ist die größte Der größte gemeinsame Teiler von a und b ist die größteganze ganze Zahl Zahlunter unterden dengemeinsamen gemeinsamenTeilern Teilernvon von aa und und b. b. Beispiele. Beispiele. (a) (a)66ist istgrößter größtergemeinsamer gemeinsamerTeiler Teilervon von 12 12 und und 18, 18, denn die gemeinsamen Teiler sind 1, 2, 3, 6; denn die gemeinsamen Teiler sind 1, 2, 3, 6; unter unterdiesen diesenist ist 66 ist istgrößte größteZahl. Zahl. (b) Zwei Zahlen a und b sind (b) Zwei Zahlen a und b sindteilerfremd, teilerfremd, falls fallsihr ihrgrößter größtergemeinsamer gemeinsamerTeiler Teilergleich gleich 11 ist. ist. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 11 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 22 11 Der Der ggT ggT Tatsache/Definition: Tatsache/Definition:Zu Zujejezwei zweiganzen ganzenZahlen Zahlen aa und und b, b,die dienicht nicht beide gleich Null sind, existiert stets ein größter gemeinsamer beide gleich Null sind, existiert stets ein größter gemeinsamerTeiler; Teiler; dieser dieserist isteindeutig eindeutigbestimmt. bestimmt.Er Erwird wirdmit mit ggT(a, ggT(a,b) b) bezeichnet. bezeichnet. Beispiele. Beispiele. (a) (a)ggT(12, ggT(12,18) 18)==6. 6. (b) ggT(1001, 2001) = 1. (b) ggT(1001, 2001) = 1. (Denn: (Denn:Jeder Jedergemeinsame gemeinsameTeiler Teiler tt von von 1001 1001 und und 2001 2001 teilt teilt auch auch 2001 2001 ––1001 1001==1000. 1000.Also Alsoteilt teilt tt auch auch 1001 1001 ––1000 1000==1.) 1.) (c) (c)ggT(–15, ggT(–15,–21) –21)==3. 3. (d) Für jede natürliche (d) Für jede natürlicheZahl Zahl aa gilt: gilt:ggT(a, ggT(a,0) 0)==a. a.(Klar: (Klar:aa ist istder der größte Teiler von a. Da a auch die Zahl 0 teilt, ist a = ggT(a, größte Teiler von a. Da a auch die Zahl 0 teilt, ist a = ggT(a, 0).) 0).) Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 23 Berechnung Berechnungdes desggT ggT 1.4.2 1.4.2Satz. Satz.Seien Seien aa und und bb ganze ganzeZahlen Zahlenmit mit 00<<bb<<a. a.Seien Seien qq und und rr diejenigen diejenigenganzen ganzenZahlen Zahlenmit mit aa==q⋅b q⋅b++rr und und 00≤≤rr<<b. b. Dann gilt ggT(a, b) = ggT(b, r). Dann gilt ggT(a, b) = ggT(b, r). Ist Istdies diesein einguter guterSatz? Satz?Ja, Ja,denn denner erführt führtdie dieBerechnung Berechnungdes desggT ggT großer großerZahlen Zahlen(a, (a,b) b) auf aufdie dieBerechnung Berechnungdes des ggT ggT kleinerer kleinererZahlen Zahlen (b, (b,r)r)zurück. zurück.Eventuell Eventuellmuss mussman manden denProzess Prozesswiederholen. wiederholen. Beispiel: Beispiel:ggT(2001, ggT(2001,1001) 1001)==?? 2001 2001==1⋅1001 1⋅1001++1000, 1000,1001 1001==11 ⋅1000 ⋅1000++1; 1; also also ggT(2001, ggT(2001,1001) 1001)==ggT(1001, ggT(1001,1000) 1000)==ggT(1000, ggT(1000,1) 1)==1. 1. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 12 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 24 12 Beispiel Beispiel ggT(4711, ggT(4711,1024) 1024)==?? 4711 4711==44 ⋅1024 ⋅1024++615 615 ggT(4711, ggT(4711,1024) 1024)==ggT(1024, ggT(1024,615) 615) 1024 1024==11 ⋅ ⋅615 615++409 409 ... ...==ggT(1024, ggT(1024,615) 615)==ggT(615, ggT(615,409) 409) 615 615==11 ⋅ ⋅409 409++206 206 ... ...ggT(615, ggT(615,409) 409)==ggT(409, ggT(409,206) 206) 409 409==11 ⋅ ⋅206 206++203 203 ... ...ggT(409, ggT(409,206) 206)==ggT(206, ggT(206,203) 203) 206 206==11 ⋅ ⋅203 203++33 ... ...ggT(206, ggT(206,203) 203)==ggT(203, ggT(203,3) 3) 203 203==67 67 ⋅ ⋅33++22 ... ...ggT(203, ggT(203,3) 3)==ggT(3, ggT(3,2) 2) 33==11 ⋅ ⋅22++11 ... ...ggT(3, ggT(3,2) 2)==ggT(2, ggT(2,1) 1) == 1.1. Kapitel 1: Die natürlichen und die ganzen Zahlen Seite 13 © Beutelspacher/Zschiegner April 2005 Seite 25 13