Lurche (Amphibia) Peter SCHMIDT, Jochen GRODDECK & Monika HACHTEL In den Anhängen II, IV und V der FFH-Richtlinie werden 16 Amphibienarten aufgeführt, die in Deutschland vorkommen. Bis auf den Teichfrosch Rana kl. esculenta, den Moorfrosch Rana arvalis und den Springfrosch Rana dalmatina (alle drei Anhang V) sind alle Arten im Anhang IV aufgelistet. Der Alpen-Kammolch Triturus carnifex und der Kammolch Triturus cristatus sind zusätzlich in Anhang II aufgeführt. Bis auf T. carnifex wurden für alle Amphibienarten Bewertungsrahmen erstellt. Da der AlpenKammolch nur in Bayern vorkommt, musste für ihn keine bundesweite Abstimmung durchgeführt werden. Bei den Beständen in Bayern handelt es sich außerdem größtenteils um Hybridformen mit T. cristatus. Ob es in Deutschland überhaupt noch reine T. carnifex - Populationen gibt, ist fraglich (vgl. MEYER 2004). Alle Angaben zu den Parametern (Populationsgröße, Populationsstruktur, Habitatqualität und Beeinträchtigung) beruhen auf Absprachen, die zwischen den Experten im BLAK getroffen und anschließend durch diese und einige weitere „externe“ Fachleute überarbeitet wurden. Die genannten Grenzwerte beruhen auf Erfahrungswerten und sind, wenn nicht anders vermerkt, für einen Großteil des jeweiligen Areals innerhalb Deutschlands gültig. Den Bezugsraum für die Bewertung bildet die Population, wobei die Abgrenzung nicht immer eindeutig ist (nähere Hinweise zur Abgrenzung finden sich in dem „Methodenhandbuch zur Erfassung der Arten des Anhangs IV und V der FFH-Richtlinie“ (in Vorbereitung)). Für den Alpensalamander ist eine Abgrenzung einer Population kaum zu realisieren Die Untersuchungsfläche bezieht sich daher auf einen bekannten Fundpunkt (z.B. Waldgebiet, Bachabschnitt, Tal usw.) und das für die Art geeignete Habitat in direkter Umgebung. Generell sind Populationsgrößen bei den Amphibien nur sehr schwer zu bestimmen. Da die Anwendung von Fang- Wiederfang-Methoden vom BLAK als zu aufwändig abgelehnt wurde, wird hier in der Regel auf die Messung der Aktivitätsabundanz zurückgegriffen. Dies stellt einen Kompromiss zwischen Anforderungen an Reproduzierbarkeit und Aussagewert einerseits sowie den verfügbaren Ressourcen andererseits dar (weitere Ausführungen vgl. „Methodenhandbuch zur Erfassung der Arten des Anhangs IV und V der FFH-Richtlinie“ (in Vorbereitung). Eine Populationsstruktur im Sinne eines Altersaufbaus lässt sich bei den Amphibien generell nicht ermitteln. Nur der Reproduktionserfolg kann in der breiten Erhebungspraxis anhand von Eiern, Larven, und Jungtieren grob abgeschätzt werden. Habitatqualität: Sollte eine sehr große Population in einem nach dem Bewertungsschema „mäßig bis schlechten Habitat“ vorkommen, kann Letzteres in Absprache mit den Verantwortlichen eines Bundeslandes unter Angabe von Gründen aufgewertet werden. Literatur: MEYER, F. (2004):Triturus carnifex LAURENTI, 1768.- In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., BLESS, R., BOYE, P., SCHRÖDER, E. & A. SSYMANK (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 69/2. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Geburtshelferkröte Alytes obstetricans (LAURENTI, 1768) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Anhang IV Verbreitung: Die Geburtshelferkröte ist eine überwiegend süd- und südwesteuropäische Art, die in W- und Mitteldeutschland ihre östliche Verbreitungsgrenze erreicht. In Deutschland ist sie eine Charakterart der collinen und montanen Höhenstufen und der Mittelgebirgsränder. Insgesamt kommt die Art in neun Bundesländern vor. Verbreitungsschwerpunkte liegen in RP, TH, NW und HE. Bezugsraum: Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung 01) Methodik: Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre, Habitat alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Verhören und Zählen rufender Tiere von Ende April bis Ende Juli. Hierzu sind mindestens 5 Begehungen nach Sonnenuntergang notwendig. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. Nach GÜNTHER & SCHEIDT (1996) können rufbereite ƃƃ durch Pfeifen zur „Antwort“ angeregt werden. Der Aufwand eine Populationsstruktur nachzuweisen ist zu groß, als dass er in diesem Rahmen durchgeführt werden könnte. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • Besonnung/Deckungsgrad der submersen und emersen Vegetation (Uferzonen) fakultativ bei Fischbesatz: Struktur des Laichgewässers Durchgängigkeit vegetationsarmer Lebensräume zwischen Landhabitat und Gewässer Vorhandensein von Versteckmöglichkeiten (Blockhalden, Felsspalten, Steinplatten, unverfugte Mauern, Totholz, Wurzeln) bzw. offenen, möglichst grabbaren Böden Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Sukzession des Gewässers/Verlandung Bedrohung der Gewässer durch Verfüllung Sukzession des Landhabitats/Rekultivierung Bedrohung der Versteckplätze durch Abtragung/Beseitigung Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren z.B. durch Land-, Forstund Wasserwirtschaft, Hoch- oder Tiefbaumaßnahmen Allg. Hinweise: Unverbaute Fluss- und Bachufer der Berg- und Hügelländer gelten als ursprüngliche Lebensräume der Geburtshelferkröte. Diese Lebensräume bieten starke Besonnung, hohes Reliefpotenzial und viele Versteckmöglichkeiten vor allem unter Steinen, in Geröllhalden und lockerer Erde. Weitere Primärlebensräume können durch Hangrutschungen oder Erdfälle und Dolinen entstehen. Typische und häufig besiedelte Ersatzlebensräume sind vor allem Steinbrüche, Sand- und Kiesgruben. Feuerlösch- und andere Teiche sind in manchen Regionen die am häufigsten genutzten Gewässertypen. In Dörfern und deren Umfeld können Trockenmauern, Gartenplatten und Böschungen als Verstecke genutzt werden. Bis heute können in Einzelfällen Fließgewässer und deren Nebengewässer in montanen oder collinen Bereichen als Fortpflanzungsgewässer dienen. Bearbeiter: P. SCHMIDT unter Mitarbeit von H. UTHLEB, S. BÖLL, H. BUSCHMANN, L. DALBECK, B. LÜSCHER & U. SCHEIDT GÜNTHER, R. & U. SCHEIDT (1996): Geburtshelferkröte - Alytes obstetricans (LAURENTI, 1768).- In: GÜNTHER, Literatur: R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 195-214. ECKSTEIN, R. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang IV-Art Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 1 S. NÖLLERT, A. & C. NÖLLERT (1992): Die Amphibien Europas.- Stuttgart (Franckh), 382 S. GROSSENBACHER, K., & S. ZUMBACH (Hrsg.): Die Geburtshelferkröte - Biologie, Ökologie, Schutz, Zeitschrift für Feldherpetologie, 10: 37-46 SY, T. (in Vorb.): Alytes obstetricans (LAURENTI, 1768), In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. - Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69, ca. 1100 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Geburtshelferkröte Alytes obstetricans (LAURENTI, 1768) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) > 50 rufende Tiere 20-50 rufende Tiere < 20 rufende Tiere Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Komplex aus einigen Klein- und Kleinstgewässern oder mittelgroßes Einzelgewässer mindestens halb besonnt mäßig dicht oder abschnittsweise vegetationsarm strukturreich (einige Versteckmöglichkeiten unter Wasser für die Larven) Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer weniger besonnt Vegetation dicht Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Besonnung submerse und emerse Vegetation (Uferzonen) Komplex aus zahlreichen Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer voll - weitgehend besonnt keine bis gering fakultativ: Struktur der Laichgewäs02) ser strukturreich (viele Versteckmöglichkeiten unter Wasser für die Larven) strukturarm Durchgängigkeit geeigneter vegetationsarmer Le03) bensräume zwischen Landhabitat und Gewässer geeignete Landhabitate großflächig, möglichst im direkten Umfeld der Gewässer Landhabitate kleinflächig, kaum geeignete Landhawenn Gewässer weiter bitate, keine Durchgänentfernt, dann mindestens gigkeit vegetationsarmer perlenschnurartige VerLebensräume/große Entbindung zum Gewässer fernung zwischen Landhabitat Vorhandensein von Versteckmöglichkeiten/ offenen, grabbaren Böden gute Ausstattung mit Versteckmöglichkeiten & offenen grabfähigen Böden Versteckmöglichkeiten vorhanden (oder mit offenen grabfähigen Böden) Entfernung zum nächsten Vorkommen < 1.000m Landlebensraum und Gewässer wenig Strukturelemente auf, kaum Versteckmöglichkeiten Vernetzung Beeinträchtigungen 1.000-2.500m > 2.500m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung Lebensraumvernichtung von Gewässern Sukzession des Gewässers/Verlandung kein Fischbestand nachgeringer Fischbestand weisbar nachweisbar keine Lebensraumvernichtung (=A) Gewässer auf absehbare Zeit (z.B. sichergestellte Pflege/Nutzung) nicht gefährdet Gewässer mittelbar von Sukzession bedroht (Pflege in den nächsten 3-5 Jahren nötig) geringe fischereiliche Nutzung teilweise durch Lebensraumvernichtung bedroht Sukzession schreitet ungehindert voran/starke Beeinträchtigung, Maßnahmen sofort nötig Landlebensraum Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten Offenlandcharakter auf absehbare Zeit nicht gefährdet Verlust der Versteckplätze (Abtragung/ Beseitigung) keine Eingriffe an Blockhalden, Lesesteinhaufen, Mauern Isolation nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden Fahrwege im Lebensraum/angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - die typischen Habitate der Geburtshelferkröte sind häufig durch die menschliche Nutzung starken Veränderungen unterworfen, daher ist eine häufigere Kontrolle der örtlichen Gegebenheiten notwendig. von Sukzession bedroht (Pflege in nächsten 3-5 Jahren nötig)/Verlust von Teilflächen durch schutzunverträgliche Nutzung gelegentliche Abtragung erkennbar Sukzession schreitet ungehindert voran oder schutzunverträgliche Nutzungen führ(t)en zu massivem Landhabitatverlust akut von Zerstörung/Beseitigung bedroht vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden 02) - fakultatives Kriterium, bei Fischbesatz des Laichgewässers 03) - regelmäßig beweidet oder gemäht oder vegetationsarm mit Rohböden Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Rotbauchunke Bombina bombina (LINNAEUS, 1761) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Anhang II und IV Verbreitung: Die Rotbauchunke ist eine östlich-kontinental verbreitete Art der Niederungen. In Deutschland findet man sie im nord-ostdeutschen Tiefland, welches die westliche Verbreitungsgrenze darstellt. Eine große Zahl von Populationen befindet sich in MV, BB sowie dem N von SN sowie dem E von ST. Einige wenige Vorkommen finden sich im E von SH und NI. Bezugsraum: Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Methodik: Bestandsüberprüfungen: alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch die Zählung der rufenden Tiere bei 3 Begehungen von April bis Juni, wobei mindestens eine Begehung in der Hauptrufperiode im April/Mai durchgeführt werden sollte. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Der Reproduktionsnachweis erfolgt bei den Begehungen rein qualitativ anhand von Larven und Jungtieren in der Zeit von Mai bis August. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Deckungsgrad der submersen und emersen Vegetation Besonnung Ausprägung des Landlebensraumens im direkten Umfeld der Gewässer Versteckmöglichkeiten im Landhabitat Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung offensichtlicher Schadstoffeintrag (Dünger, Biozide) fakultativ: Störung des Wasserhaushalts Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land-/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Allg. Hinweise: Die Rotbauchunke bevorzugt flache, sonnige Stillgewässer mit reicher Vegetation. Ursprüngliche Lebensräume finden sich in den Überflutungsflächen der Auen und in staunassen Senken („Sölle“) sowie Flachwasserbereichen von Seen. Häufig trocknen die Laichgewässer im Hochsommer aus und besitzen daher nur wenige Prädatoren. Die Landlebensräume sind zumeist strukturreich und weisen eine Vielzahl von Versteckmöglichkeiten auf. Bearbeiter: P. SCHMIDT unter Mitarbeit von F. MEYER, F. & T. SY Literatur: GÜNTHER, R. & N. SCHNEEWEISS (1996): Die Rotbauchunke - Bombina bombina (Linnaeus, 1961).- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 322-343. MINTEN, M. & T. FARTMANN (2001): Rotbauchunke (Bombina bombina) und Gelbbauchunke (Bombina variegata).- In: FARTMANN, T., GUNNEMANN, H. & P. SALM [Hrsg.] (2001): Berichtspflichten in Natura-2000Gebieten.- Angewandte Landschaftsökologie 42 (Bonn-Bad Godesberg), 725 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Rotbauchunke Bombina bombina (LINNAEUS, 1761) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Arealzentrum: >100 Rufer, Arealzentrum: 50-100 RuArealrand: > 50 fer, Arealrand: 25-50 Reproduktion mehrfach Reproduktion nachgewienachgewiesen sen Arealzentrum: <50 Rufer, Arealrand: < 25 Nachweis für Reproduktionserfolg fehlt A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex submerse und emerse Vegetation Besonnung Komplex aus zahlreichen Gewässern Komplex aus einigen GeKomplex aus wenigen wässern oder einzelnes Gewässern oder einzelgroßes Gewässer nes kleineres Gewässer Gewässer mit ausgedehnFlachwasserzonen in kaum oder keine Flachten Flachwasserbereichen Teilbereichen bzw. etwa wasserzonen bzw. wenige bzw. viele Gewässer flach die Hälfte der Gewässer Gewässer flach flach ausgeprägte submerse Gewässer mit mäßig dich- vegetationsarme Gewäsund emerse Vegetation ter submerser und emerser ser Vegetation voll besonnt teilweise beschattet überwiegend beschattet Landlebensraum Ausprägung des Landlebensraums im direkten Umfeld der Gewässer strukturreiches, extensiv strukturierte Agrarlandgenutztes Grünland, Braschaft mit Versteckmögche oder Wald mit vielen lichkeiten wie Erd- bzw. Versteckmöglichkeiten wie Lesesteinhaufen, Hecken, Erd- bzw. LesesteinhauTotholz u.ä. fen, Hecken, Totholz u.ä. strukturarmes Ackerland o.ä. mit wenigen Versteckmöglichkeiten Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen Beeinträchtigungen < 1.000 m 1.000- 2.000 m > 2.000 m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung offensichtlicher Schadstoffeintrag (Dünger, Biozide) fakultativ: Wasserhaushalt kein oder geringer Fischbestand geringe fischereiliche Nutzung (inkl. K0 und K1Teiche) keine Schadstoffeinträge erkennbar (= A) ungestört geringfügig gestört intensive fischereiliche Nutzung Schadstoffeintrag erkennbar stark gestört (z.B. Melioration) Landlebensraum Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen, kein Pflügen in der näheren Umgebung (bis 100m Umkreis) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden extensive Bearbeitung des intensive maschinelle BeLandlebensraumes durch arbeitung der Umgebung Maschinen, kein Pflügen, z.B. Pflügen, kein SchutzSchutzstreifen von 10m streifen Breite um die Gewässer Isolation Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Gelbbauchunke Bombina variegata (LINNAEUS, 1758) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang II und IV Das Verbreitungsgebiet der Gelbbauchunke umfasst Frankreich, die BeneluxStaaten und Teile Deutschlands. Die nördliche Verbreitungsgrenze in Deutschland verläuft durch das nördliche NW und S-NI. Die nordöstliche Arealgrenze zieht sich durch TH. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: Populationen: alle 2 Jahre, bei sehr wenigen Populationen bzw. an der Arealgrenze jährlich (Anm.: vgl. HERMANN et al. 2001) Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Verhören der rufenden ƃƃan warmen sonnigen Tagen von nachmittags bis 24 Uhr (ggf. Stimulation der Unken mittels einer Ruf-Attrappe). Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. Zusätzlich soll nach Kaulquappen gekäschert werden. Es sind 3 Begehungen in zwischen April und August notwendig, von denen mindestens eine frühestens im Juni erfolgen soll, um Larven bzw. Jungtiere nachzuweisen. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen in Form von Eiern, Larven oder Jungtieren als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Beschattung der Laichgewässer Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Grad der Besonnung Menge der submersen und emerse Vegetation Häufigkeit der Austrocknung der Laichgewässer innerhalb u. außerhalb der Laichsaison Vorhandensein von Aufenthaltsgewässern (Gewässer mit dauerhafter Wasserhaltung. Diese können auch beschattet sein oder dichte Vegetation aufweisen) Existenz von geeigneten Landhabitaten (Wald, Gehölze, feuchte Wiesen und Hochstaudenfluren) und Entfernung dieser vom Gewässerkomplex Existenz von Rohböden Vorhandensein von Staufeuchten Böden Entfernung zum nächsten Vorkommen Sukzession in und um die Laichgewässer Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Die Art ist auf sonnige, temporäre, vegetationslose (bis vegetationsarme) Klein- und Kleinstgewässer angewiesen. Ursprüngliche Lebensräume sind Bach- und Flussauen. Die Art besiedelte dort die im Zug der Auendynamik entstandenen temporären Kleingewässer. Typische anthropogene Laichgewässer entstehen durch starke Bodenverdichtung oder das Offenlassen von lehmigen bzw. tonigen Böden. Wichtig ist eine engräumige Vernetzung von Feucht- und Trockenlebensräumen. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von A. GEIGER & R. PODLOUCKY GOLLMANN, B. & G. GOLLMANN (2002): Die Gelbbauchunke - von der Suhle zur Radspur.- Zeitschrift für Feldherpetologie, Beiheft 4, Laurenti Verlag.- Bielefeld, 135 S. HERRMANN, D., PODLOUCKY, R. & T. WAGNER (2001): Das niedersächsische Biomonitoring- und Artenschutzprogramm Gelbbauchunke (Bombina v. variegata).- Artenschutzreport, 11: 30-32. TWELBECK, R. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang II-Art Gelbbauchunke (Bombina variegata). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 2 S. MINTEN, M. & T. FARTMANN (2001): Rotbauchunke (Bombina bombina) und Gelbbauchunke (Bombina variegata) in: FARTMANN, T., GUNNEMANN, H. & P. SALM [Hrsg.] (2001): Berichtspflichten in Natura-2000Gebieten [= BfN-Skripten 42]. - Bonn-Bad Godesberg (Bundesamt für Naturschutz) 725 S. NIEKISCH, M. (1995): Die Gelbbauchunke (Bombina v. variegata) - Biologie, Gefährdung, Schutz. Ökologie in Forschung und Anwendung, 7, Markgrafverlag.- Weikersheim, 234 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Gelbbauchunke Bombina variegata (LINNAEUS, 1758) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur A B C (hervorragend) Arealzentrum: >100 Rufer/ sichtbare Tiere, Arealrand: >50 viel Laich, viele Larven oder Jungtiere nachweisbar (gut) Arealzentrum: 50-100 Rufer/ sichtbare Tiere, Arealrand: 20-50 etwas Laich, einige Larven oder Jungtiere nachweisbar (mittel bis schlecht) Arealzentrum: <50 Rufer/ sichtbare Tiere, Arealrand: <20 Laich, Larven oder Jungtiere nicht nachweisbar A B Habitatqualität Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen/Anteil der flachen Gewässer Besonnung submerse und emerse Vegetation Häufigkeit der Austrocknung der Laichgewässer innerhalb und außerhalb der Laichsaison Vorhandensein von Aufenthaltsgewässern Existenz geeigneter Landhabitaten/Entfernung vom Gewässerkomplex Existenz von Rohböden im Radius von > 250m um die Gewässer staufeuchte Böden Entfernung zum nächsten Vorkommen (hervorragend) (gut) Wasserlebensraum Komplex aus einigen KleinKomplex aus zahlreichen und Kleinstgewässern oder Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer mittelgroßes Einzelgewässer ausgedehnte Flachwasserbe- Flachwasserzonen in Teilbereichen/viele Gewässer flach reichen/etwa die Hälfte der Gewässer flach voll besonnt gering beschattet keine licht Austrocknung regelmäßig, aber nur außerhalb der Unkenlaichsaison Austrocknung gelegentlich innerhalb oder außerhalb der Unkensaison aus Aufenthaltgewässer vorhanden (=A) Landlebensraum im direkten Umfeld der Gewässer mit geeigneten Versteckmöglichkeiten: Wald, Gehölze, feuchte Wiesen und Hochstaudenfluren (=A) überwiegend dynamischer teilweise dynamischer ZuZustand, es entstehen stänstand, Rohboden vorhanden, dig neue Rohbodenstandorte, entsteht aber nur in geringem geringer Sukzessionseinfluss Maße neu; erste Ansätze von Sukzession reichlich vorhanden teilweise vorhanden Vernetzung < 1.000m 1.000-2.000m Beeinträchtigungen A B (keine bis gering) (mittel) Wasserlebensraum Sukzession in und um die Gewässerkomplex auf abGewässerkomplex mittelbar Laichgewässer sehbare Zeit (z.B. durch sivon Sukzession bedroht chergestellte Pflege oder (Pflege in den nächsten 3-5 Nutzung) nicht durch SukzesJahren nötig) sion gefährdet Landlebensraum Vereinbarkeit des Nutzungre- Primärhabitat oder NutzungsNutzungsregime gefährdet gimes mit der Ökologie der regime im Sekundärhabitat die Population mittelfristig Art steht im Einklang mit der Ponicht02) pulation01) Isolation Fahrwege04) im Jahreslebensnicht vorhanden vorhanden, aber selten freraum/angrenzend quentiert Isolation durch monotone, nicht vorhanden teilweise vorhanden landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung C (mittel bis schlecht) Komplex aus wenigen Kleinund Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen/wenige Gewässer flach Halb- bis Vollbeschattung Vegetation mäßig dicht oder dichter Gewässer trocknen fast nie aus oder regelmäßig in der Laichzeit aus Aufenthaltgewässer fehlend fehlen/weisen wenig Strukturelemente auf oder sind zu weit entfernt keine dynamischen Vorgänge, frische Rohbodenstandorte fehlen, das Gebiet verbuscht, weit fortgeschrittenen Sukzession fehlen weitgehend > 2.000m C (stark) Sukzession schreitet ungehindert voran/führt in kurzer Zeit zu starker Beeinträchtigung, sofortige Maßnahmen erforderlich Nutzungsregime gefährdet die Population03) vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - in Abbaubetrieben: kein regelmäßiger Fahrverkehr durch die Gewässer oder Aussparung bestehender Gewässer beim Abbau innerhalb der Laichsaison (Schutzzonen); bei der Verlagerung des Abbaus innerhalb der Grube werden regelmäßig neue Gewässer neu angelegt; im Winterlebensraum wird nicht mit schweren Maschinen (Land-/Forstwirtschaft) gearbeitet 02) - Fahrverkehr durch die Gewässer selten; es werden gelegentlich neue Gewässer angelegt; Winterlebens- raum wird nicht mit schweren Maschinen (Land/Forstwirtschaft) bearbeitet. - Gewässer werden häufig durchfahren; es werden keine neuen angelegt oder es werden Gewässer verfüllt; Winterlebensraum wird mit schweren Maschinen (Land-/Forstwirtschaft) bearbeitet 04) - hier sind stark befahrene Straßen und Autobahnen gemeint, nicht jedoch der Verkehr in Abbaugruben oder auf Truppenübungsplätzen 03) Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Kreuzkröte Bufo calamita (LAURENTI, 1768) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Die Kreuzkröte ist deutschlandweit verbreitet und in allen Bundesländern vertreten. Dabei werden die höheren Lagen der Mittelgebirge sowie die Alpen und deren Vorland gemieden. Auch in der norddeutschen Tiefebene ist keine geschlossene Verbreitung vorhanden (GÜNTHER & MEYER 1996). Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße: erfolgt anhand von Sichtbeobachtungen sowie dem Zählen von Rufern oder Laichschnüren bei 3 Begehungen an den Gewässern. Diese sollten in Tagen durchgeführt werden, denen warme Nächte mit Niederschlag (möglichst nach einer längeren Trocken- oder Kälteperiode) vorausgingen. Die Zählung von Laichschnüren erfolgt am Besten tagsüber, die Ruferzählung nachts. Der Zeitraum zur Erfassung der Adulti erstreckt sich von April bis Juli, dabei treten bis zu vier von einander unterscheidbare Laichphasen auf. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Der Nachweis von Laich, Larven und Jungtieren erfolgt bei den oben genannten Begehungen. In trockenen Sommern kann eine weitere Begehung im August zur Überprüfung der Wasserführung der Gewässer nötig sein. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnung der Gewässer/ submerse und emerse Vegetation Bodenqualität des Gewässerumfeldes (Tongehalt [Fingerprobe], Grabfähigkeit) Offenlandcharakter des Landlebensraumes (Rohböden oder vegetationsarme Flächen) Entfernung des nächsten besiedelten Gewässerkomplexes Fischbestand und fischereiliche Nutzung Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art (Suche nach Anzeichen von einer Gefährdung durch die Nutzung) Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten (durch Aufforstung, Rekultivierung, Bebauung, etc.) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Die Kreuzkröte ist ursprünglich in sandigen Fluss- und Bachauen wie auch in den Sanddünen des Küsten- und Binnenlandes zu Hause. Der weitgehende Verlust der Primärhabitate, v.a. im Binnenland, hat die Art heute vorrangig zu einem typischen Besiedler anthropogen stark überformter und nutzungsgeprägter Landschaften gemacht. Typische Sekundärhabitate sind Kleingewässer reiche Abgrabungen aller Art (Sand- und Kiesgruben), wassergefüllte Fahrspuren auf Truppenübungsplätzen und Baustellen sowie sonstige Kleingewässer im agrarischen oder suburbanen Raum. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von F. MEYER & T. SY ECKSTEIN, R. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang IV - Art Kreuzkröte (Bufo calamita). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 1 S. GÜNTHER, R. & F. MEYER (1996): Kreuzkröte - Bufo calamita LAURENTI, 1768.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 302-321. MEYER, F. (in Vorb.): Bufo calamita LAURENTI, 1768.- In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69, ca. 1100 S. SINSCH, U. (1998): Biologie und Ökologie der Kreuzkröte.- Bochum (Laurenti-Verl.): 222 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Kreuzkröte Bufo calamita (LAURENTI, 1768) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Anzahl gefundener Tiere >100 mehrfacher Reproduktionserfolg nachweisbar Anzahl gefundener Tiere 20-100 Reproduktionserfolg nachweisbar Anzahl gefundener Tiere <20 Nachweis für Reproduktionserfolg fehlt Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Komplex aus zahlreichen Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer Komplex aus einigen Klein- und Kleinstgewässern oder mittelgroßes Einzelgewässer Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen/ Anteil der flachen Gewässer Besonnung submerse und emerse Vegetation Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach Flachwasserzonen in Teilbereichen/etwa die Hälfte der Gewässer flach kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach voll besonnt keine gering beschattet gering Halb- bis Vollbeschattung mäßig dicht oder dichter Bodenqualität des Gewässerumfeldes Offenlandcharakter des Landlebensraumes locker und grabfähig (geringer Tongehalt) Offenlandcharakter großflächig gegeben Landlebensraum mäßig grabfähig (mittlerer Tongehalt) Offenland in ausreichender Größe vorhanden schwer und nicht grabfähig (hoher Tongehalt) Offenlandlebensraum nur kleinflächig gegeben Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen < 1.000m Beeinträchtigungen 1.000-3.000m > 3.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art kein Fischbestand nachweisbar Primärhabitat oder Nutzungsregime im Sekundärhabitat im Einklang mit 01) der Population Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten auf absehbare Zeit nicht gefährdet (z.B. durch schutzverträgliche Nutzung oder sichergestellte Pflege) geringer Fischbestand geringe fischereiliche Nutnachweisbar zung Nutzungsregime gefährdet Nutzungsregime gefährdet 03) die Population mittelfristig aktuell die Population 02) nicht Landlebensraum mittelbar von Sukzession bedroht (Pflege in den nächsten 3-5 Jahren nötig)/Teilflächen bereits durch schutzunverträgliche Nutzungen verloren Sukzession schreitet ungehindert voran oder schutzunverträgliche Nutzungen führ(t)en zu massivem Landhabitatverlust Isolation 04) Fahrwege im Jahreslebensraum/angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) 02) - geeignete Gewässer werden ständig neu geschaffen und durchfahren: dies erfolgt jedoch eher unregelmäßig und daher - bewusst oder unbewusst - „schutzverträglich“: z.B.: kein regelmäßiger oder sehr intensiver Fahrverkehr durch Gewässer in Abbaugebieten oder auf militärischen Übungsplätzen bzw. Aussparung bestehender Gewässer beim Abbau/bei der Bewirtschaftung innerhalb der Laichsaison (Schutzzonen); - s.o., geeignete Gewässer werden gelegentlich neu geschaffen und durchfahren, u.U. jedoch zu selten, um Sukzession wirksam aufzuhalten. 03) - es erfolgt keine Entstehung/Anlage neuer geeigneter Gewässer, ggf. erfolgen sogar Verfüllungen und/oder: Gewässer werden durch intensive Befahrung so beeinträchtigt, dass die Reproduktion regelmäßig gefährdet ist oder ausfällt 04) - hier sind stark befahrene Straßen und Autobahnen gemeint, nicht jedoch der Verkehr in Abbaugruben oder auf Truppenübungsplätzen Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Wechselkröte Bufo viridis (LAURENTI, 1768) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Die Wechselkröte gehört zum kontinental-mediterranen Faunenkreis. Sie besiedelt die niederen bis mittleren Höhenlagen und ist mit Ausnahme von HH und HB in allen Bundesländern vertreten. Es gibt in Deutschland drei Verbreitungsschwerpunkte: Einer befindet sich im Gebiet des Mittel- und Niederrheins, des Neckars sowie des Saarlandes. Der zweite Schwerpunkt befindet sich im Süden Deutschlands im Gebiet der Donauniederungen und den Tälern der Isar- und Inn-Zuflüsse. Der dritte Verbreitungsschwerpunkt liegt im Osten Deutschlands. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 3 Jahre, bei sehr wenigen Populationen bzw. an der Arealgrenze besser jährlich (vgl. HERRMANN et al. 2003) Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt anhand von Sichtbeobachtungen und Zählungen der Rufer an den Gewässern (Maximalwert für eine Begehung). Dazu sind 3 Begehungen von April bis Mai notwendig. Diese sollten in Nächten durchgeführt werden, denen warme Nächte mit Niederschlag (möglichst nach einen längen Trocken- oder Kälteperiode) vorausgingen. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Der Nachweis des Reproduktionserfolges wird rein Qualitativ gemacht und kann bei den Begehungen erfolgen. In trockenen Sommern kann eine weitere Begehung in der Zeit von Mai bis August zur Überprüfung der Wasserführung der Gewässer nötig sein. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnung Dichte der submersen und emersen Vegetation (Uferzonen) Anteil von Brach-/Ruderalflächen an der umgebenden Offenlandschaft Strukturreichtum, Versteckmöglichkeiten Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Die Wechselkröte kommt vor allem in sandigen Flussauen und Bördelandschaften vor. Sie gilt als ausgesprochener Kulturfolger und besiedelt heute Sand- und Kiesgruben, Ruderalstandorte, Bahndämme und Brachflächen sowie Felder und Gärten. Da die Larven schlecht an Prädatoren angepasst sind, werden temporäre Gewässer bevorzugt. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von A. KRONE & R. PODLOUCKY TWELBECK, R. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang IV - Art Wechselkröte (Bufo viridis). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 1 S. GÜNTHER, R. & R. PODLOUCKY (1996): Wechselkröte - Bufo viridis LAURENTI, 1768.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 322-343. MEYER, F. (in Vorb.): Bufo viridis LAURENTI, 1768, In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 69, ca. 1100 S. HERRMANN, D., PODLOUCKY, R. & T. WAGNER (2003): Niedersächsisches Artenschutzprogramm „Wechselkröte“: Darstellung eines regionalen Artenschutzkonzeptes.- In: PODLOUCKY, R. & U. MANZKE (Hrsg.) (2003): Verbreitung und Ökologie der Wechselkröte (Bufo viridis).- Mertensiella, 14: 327 S. PODLOUCKY, R. & U. MANZKE (Hrsg.) (2003): Verbreitung und Ökologie der Wechselkröte (Bufo viridis). Mertensiella, 14: 327 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Wechselkröte Bufo viridis (LAURENTI, 1768) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Arealzentrum: >100 Arealzentrum: 20 –100 Arealrand: > 50 Arealrand: 15-50 Reproduktionserfolg nachweisbar Habitatqualität Arealzentrum: < 20 Arealrand: < 15 Nachweis für Reproduktionserfolg fehlt A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen/ Anteil der flachen Gewässer Besonnung Submerse und emerse Vegetation zahlreiche Klein- und Kleinstgewässern/große Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen einige Klein- und Kleinstgewässern/ mittelgroßes Einzelgewässer Flachwasserzonen in Teilbereichen wenige Klein- und Kleinstgewässern/kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen voll besonnt keine gering beschattet licht Halb- bis Vollbeschattung mäßig dicht oder dichter Anteil von Brach-/ Ruderalflächen an der umgebenden Offenlandschaft Strukturreichtum, Versteckmöglichkeiten hoher Anteil an Brach/Ruderalflächen einige Brach/Ruderalflächen Brach-/Ruderalflächen fehlend viele einige wenige bis keine Entfernung zum nächsten Vorkommen < 2.000m 2.000-3.000m > 3.000m Landlebensraum Vernetzung Beeinträchtigungen A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art kein/geringer Fischbegeringe fischereiliche Nutintensive fischereiliche stand, zumindest einzelne zung Nutzung Gewässer fischfrei Primärhabitat/ Nutzungs- Nutzungsregime gefährdet Nutzungsregime gefährdet 03) aktuell die Population regime im Sekundärhabi- die Population mittelfristig 02) nicht tat im Einklang mit der 01) Population Landlebensraum Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten Offenlandcharakter auf absehbare Zeit nicht gefährdet (z.B. durch schutzverträgliche Nutzung oder sichergestellte Pflege) mittelbar von Sukzession bedroht (Pflege in den nächsten 3-5 Jahren nötig)/ Teilflächen bereits durch schutzunverträgliche Nutzungen verloren Sukzession schreitet ungehindert voran oder schutzunverträgliche Nutzungen führ(t)en zu massivem Landhabitatverlust Isolation 04) Fahrwege im Lebensraum/angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen/Bebauung nicht vorhanden nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) 02) - z.B.: kein regelmäßiger Fahrverkehr durch die Gewässer oder Aussparung bestehender Gewässer beim Abbau/ bei der Bewirtschaftung innerhalb der Laichsaison (Schutzzonen); es werden regelmäßig neue Gewässer mit Rohboden angelegt; Winterlebensraum wird nicht schweren Maschinen bearbeitet - z.B.: Fahrverkehr durch die Gewässer selten; es werden gelegentlich neue Gewässer angelegt oder ent- stehen neu; Winterlebensraum wird nicht mit schweren Maschinen bearbeitet 03) - z.B.: Gewässer werden häufig durchfahren; es werden keine neuen Gewässer angelegt oder Gewässer verfüllt; geeigneter Winterlebensraum wird mit schweren Maschinen bearbeitet 04) - hier sind stark befahrene Straßen und Autobahnen gemeint, nicht jedoch der Verkehr in Abbaugruben oder auf Truppenübungsplätzen Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Laubfrosches Hyla arborea (LINNAEUS, 1758) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Der Laubfrosch ist vor allem in der planaren und collinen Höhenstufe zu finden und in allen Bundesländern Deutschlands vertreten, jedoch insgesamt nicht häufig. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 2 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Verhören der rufenden Männchen abends bis 24 Uhr (ggf. Stimulation der Frösche mittels einer Rufattrappe. Zusätzlich soll nach Kaulquappen gekäschert und nach Jungfröschen in der Ufervegetation und den angrenzenden Hochstaudenfluren und Gebüschen gesucht werden. Es sind 5 Begehungen notwendig, von denen mindestens 2 im Mai erfolgen sollen, um die Zahl der Adulti zu bestimmen (weitere Begehungen im Juni, Juli und/oder August zum Nachweis der Larven bzw. Jungtiere). Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es können lediglich Reproduktionsnachweise und Nachweise von Larven oder Jungtieren als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Umfang der Gewässerkomplexes oder Größe des Einzelgewässers Ausdehnung von Flachwasserbereichen und Qualität der submersen Vegetation Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Quantität und Qualität der krautigen Ufervegetation Charakterisierung der ufernahen Gebüsche Entfernung von Laubmischwald in der Umgebung Entfernung zum nächsten Vorkommen offensichtliche Schadstoffeintrag Fischbestand und fischereiliche Nutzung Freizeitdruck auf die Gewässerufer (Störungen durch Spaziergänger, Radfahrer, Camper, Angler, Boote, Schwimmer) Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Beeinträchtigung durch Fahrwege oder monotone landwirtschaftliche Flächen Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Der Laubfrosch ist auf eine reich strukturierte Kulturlandschaft mit hohem Grundwasserstand angewiesen. Die Ufer der Laichgewässer sollten voll besonnt sein und eine reiche Kraut- und Gebüschvegetation besitzen. Ein typisches Laubfroschgewässer ist mittelgroß und besitzt im Sommer blühende Hochstaudenfluren am Ufer mit dahinter gelegenen Gebüschen aus Brombeere und Haselnuss. Daran schließt ein feuchter Laubmischwald an. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von A. GEIGER ECKSTEIN, R. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang IV - Laubfrosch (Hyla arborea). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 2 S. GROSSE, W.-R. & R. GÜNTHER (1996): Laubfrosch - Hyla arborea (LINNAEUS, 1758).- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 343-364. MINTEN, M & T. FARTMANN (2001): Der Laubfrosch (Hyla arborea).- In FARTMANN, T., GUNNEMANN, H. & P. SALM [Hrsg.] (2001): Berichtspflichten in Natura-2000-Gebieten [= BfN-Skripten 42].- Bonn-Bad Godesberg (Bundesamt für Naturschutz), 725 S. SY, T. (in Vorb.): Hyla arborea LINNAEUS 1758 - In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69, ca. 1100 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Laubfrosches Hyla arborea (LINNAEUS, 1758) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Arealzentrum: >200 Rufer, Arealzentrum: 50-200 RuArealrand: >50 fer, Arealrand: 10-50 zahlreiche Eiballen einige Eiballen und/oder und/oder Larven und/oder Larven und/oder Jungtiere Jungtiere Arealzentrum: < 50 Rufer, Arealrand: < 10 keine Eiballen, Larven oder Jungtiere A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Umfang der Gewässerkomplexes oder Größe des Einzelgewässers Ausdehnung von Flachwasserbereichen und Qualität der submersen Vegetation Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Komplex aus zahlreichen Komplex aus einigen Klein- und KleinstgewäsKlein- und Kleinstgewässern oder große Einzelsern oder mittelgroßes gewässer Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnFlachwasserzonen in ten Flachwasserbereichen Teilbereichen oder subund dichter submerser merse Vegetation weniger Vegetation dicht voll besonnt gering beschattet Austrocknung selten bis Austrocknung gelegentlich nie nach Mitte/Ende Aunach Mitte/Ende August gust Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen und / oder kaum submerse Vegetation Halb- bis Vollbeschattung regelmäßiges frühes Austrocknen Landlebensraum Quantität und Qualität der krautigen Ufervegetation fast alle Ufer besitzen krautigen, blütenreichen Bewuchs Charakterisierung der ufernahen Gebüsche fast alle Ufer besitzen ufernahe Gebüsche aus Haselnuss, Weiden, Brombeeren o.ä. Laubmischwald an Gebüschzone anschließend Entfernung von Laubmischwald in der Umgebung nicht besonders blütenspärlicher Bewuchs der reich (vor allem Gräser) Ufer oder nur teilweise blütenreicher Bewuchs ufernahe Gebüsche aus kaum ufernahe Gebüsche Haselnuss, Weiden, Brombeeren o.ä. nur teilweise vorhanden in geringer Entfernung in größerer Entfernung (<100m) oder Feldgehölze oder offene Strukturen an und Saumgesellschaften die Gebüsche anschliean die Gebüschzone anßend schließend Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen Beeinträchtigungen < 1.000m 1.000-2.000m > 2.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge Fischbestand und fischereiliche Nutzung keine erkennbar (=A) kein oder geringer Fischbestand (=A) Schadstoffeinträge erkennbar Freizeitdruck Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Störung kaum vorhanden keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden geringe bis intensive fischereiliche Nutzung Landlebensraum gelegentliche Störung extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen häufige Störung intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung Isolation Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Knoblauchkröte Pelobates fuscus LAURENTI, 1768 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Die Knoblauchkröte ist eine überwiegend in W-, Mittel- und E-Europa verbreitete Art, deren südliche Arealgrenze in Deutschland durch BW und BY verläuft. Die nördlichen und mittleren Teile Ostdeutschlands weisen hohe Fundpunktdichten auf, größere Verbreitungslücken finden sich in NW, RP, HE, BW und im südlichen Deutschland (NÖLLERT & GÜNTHER 1996). Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Verhören und Zählen rufender Tiere [Maximalwert verwenden]. Die Tiere lassen sich durch Abspielen von Knoblauchkrötenrufen von einem Tonträger stimulieren. Es sollten 3 nächtliche Begehungen in warm-feuchten Nachten in der Zeit von Anfang bis Mitte April erfolgen. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Der Nachweis der Reproduktion erfolgt rein qualitativ anhand der Larven, die zwischen Juni und Juli gekäschert werden können. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Ausdehnung von Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex/ Besonnung Ausprägung der submersen und emersen Vegetation sowie Verlandungstendenzen Austrocknungszeiten der Gewässer Vorhandensein von, waldfreien, steppenartigen Biotopen oder Vorhandensein von stark aufgelichteten Wäldern, schonend bewirtschafteten Äckern und Entfernung zum Wasserlebensraum Bodenqualität des Gewässerumfeldes Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art offensichtliche Schadstoffeinträge Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft, insbesondere Pflügen) Mahdmethode und Mahdhöhe Einsatz von Dünger und Bioziden auf den umliegenden Flächen Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Diese Art besiedelt bevorzugt waldfreie, steppenartige Flachlandbiotope mit trockenen, sandigen oder anlehmigen, leicht grabbaren Böden. Man findet sie in Dünenund Heideflächen. Die verschiedensten „Kultursteppen“ in Deutschland gehören zu den wichtigsten Sekundärlebensräumen dieser Art. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von I. JOHN JOHN, I. (2003): Das Wanderverhalten von Erdkröte (Bufo bufo LINNAEUS, 1758) und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus LAURENTI, 1768) an einer Amphibientunnelanlage am Knappensee/ Oberlausitz.- Diplomarbeit. Universität Jena. MALTEN, A. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang IV-Art Knoblauchkröte (Pelobates fuscus). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 1 S. NÖLLERT, A. (1984): Die Knoblauchkröte.- Wittenberg Lutherstadt, Die Neue Brehm Bücherei, 103 S. NÖLLERT , A. & R. GÜNTHER (1996): Knoblauchkröte - Pelobates fuscus (LAURENTI, 1768).- In: GÜNTHER, R. (Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 252-274. SCHULZE, M & MEYER, F. (in Vorb.) : Pelobates fuscus (LAURENTI, 1768) In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & SCHRÖDER, E. [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69, ca. 1100 S. STÖCKLEIN, B. (1980): Untersuchungen an Amphibienpopulationen am Rande der mittelfränkischen Weiherlandschaft unter besonderer Berücksichtigung der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus LAUR.).- Dissertation. Universität Erlangen-Nürnberg. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen der Knoblauchkröte Pelobates fuscus LAURENTI, 1768 - Bewertungsschema Zustand der Population A B (hervorragend) (gut) > 50 rufende Tiere 20-50 rufende Tiere Nachweis von Larven/Laich (=A) Populationsgröße Reproduktionsnachweis Habitatqualität C (mittel bis schlecht) < 20 rufende Tiere keiner A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Flachwasserzonen in Teilbereichen/etwa die Hälfte der Gewässer flach Laichgewässer halbschattig kaum oder keine Flachwasserzonen/wenige Gewässer flach Laichgewässer stark beschattet geringe submerse und/oder emerse Vegetation oder fehlend oder LemnaDecke/starke Verlandung wiederholte frühzeitige Austrocknung Wasserlebensraum Ausdehnung der Flachwasserzonen/ Anteil der flachen Gewässer Besonnung submerse und emerse Vegetation Austrocknungszeiten der Gewässer Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach voll besonnt bis teilweise halbschattig umfangreiche submerse/teilweise emerse Vegetation (keine Lemna-Decke) keine/seltene Austrocknung vor Mitte August in Teilbereichen umfangreiche sub- und/oder emerse Vegetation (keine LemnaDecke) gelegentliche Austrocknung vor Mitte August Landlebensraum Vorhandensein von, waldfreien, steppenartigen Biotopen01) oder Vorhandensein von stark aufgelichteten Wäldern, schonend bewirtschafteten Äckern Bodenqualität des Gewässerumfeldes in großer Ausdehnung und direkter Nähe vorhanden in mäßiger Ausdehnung und geringer Entfernung vorhanden; auf den übrigen Flächen kaum intensive Landwirtschaft kaum vorhanden und/oder weit entfernt, stattdessen intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen, dichte Wälder/Forste locker und grabfähig (geringer Tongehalt) mäßig grabfähig (mittlerer Tongehalt) schwer/ nicht grabfähig (hoher Tongehalt) Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen <1.000m Beeinträchtigungen 1.000-3.000m > 3.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung kein oder geringer Fischbestand extensive Fischbewirtschaftung (nur Friedfische geringer Dichte), K1 Vereinbarkeit des Nutzungregimes mit der Ökologie der Art02) Primärhabitat oder Nutzungsregime im Sekundärhabitat im Einklang Nutzungsregime gefährdet die Population mittelfristig nicht Schadstoffeinträge keine erkennbar (= A) intensive fischereiliche Nutzung (außer K1) und/ oder Raubfischen oder Graskarpfen nachweisbar Nutzungsregime gefährdet die Population erkennbar Landlebensraum Sukzession oder nutzungsbedingter Verlust von Offenlandhabitaten03) Gefährdung durch Einsatz schwerer Maschinen Mahd Düngereinsatz/ Biozide auf absehbare Zeit nicht gefährdet mittelbar von Sukzession bedroht (Pflege in den nächsten 3-5 Jahren nötig)/Teilflächenverlust keine, kein Pflügen extensive Bearbeitung, kein Pflügen ohne Kreiselmähereinsatz, ohne Kreiselmähereinsatz, Mahdhöhe > 15cm Mahdhöhe 10-15cm kein Einsatz feststellbar (=A) Sukzession schreitet ungehindert voran/Verlust durch schutzunverträgliche Nutzungen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung mit Kreiselmähern und/oder Mahdhöhe niedriger feststellbar Isolation Fahrwege im Jahreslebensraum/angrenzend Isolation (landwirtschaftliche Flächen/Bebauung) nicht vorhanden nicht vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - z.B. offene Dünen- und Heideflächen, in welchen das Fortschreiten der Sukzession langfristig unterbunden wird 02) - massive Eingriffe wie Gewässerausbau, großflächige Entlandung, Mähen und Mulchen von Teichdämmen, Bodenfräsen 03) - Gefährdung vor allem durch Aufforstung vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Moorfrosches Rana arvalis NILSSON, 1842 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Der Moorfrosch ist in den meisten Bundesländern vertreten, besitzt allerdings nur im nord- und ostdeutschen Tiefland eine flächendeckende Verbreitung. Die umfangreichsten Bestände besitzen SH, NI, MV, BB, ST und TH. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: Im Arealzentrum alle 6 Jahre; am Arealrand alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Zählungen der Laichballen und der rufenden Männchen an 3 Begehungsterminen zwischen Februar und März. Die Zählung der Laichballen sollte tagsüber durchgeführt werden. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. Eventuell ist eine Markierung mit Korkstückchen oder Kunststoffschildern nötig. Die Zählung der Rufer muss abends bis nachts erfolgen. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Vorhandensein von Biotopen mit hohem Grundwasserstand 01) Entfernung von Sommer- und Winterhabitaten von den Laichgewässern Entfernung zum nächsten Vorkommen offensichtliche Schadstoffeinträge pH-Wert, Versauerungstendenz Fischbestand und fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren z.B. durch Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Hoch- oder Tiefbaumaßnahmen Der Moorfrosch lebt vor allem in staunassen Gebieten oder in solchen mit dauerhaft hohen Grundwasserständen. Dies sind z.B. Nasswiesen, Bruchwälder, Nieder- und Flachmoore sowie sumpfiges Grünland. Bei den Laichhabitaten handelt es sich größtenteils um meso- bis dystrophe, dauerhafte Gewässer. Dies können Teiche, Weiher, Sölle oder Altwässer, seltener auch andere Gewässer sein. P. SCHMIDT GÜNTHER, R. & H. NABROWSKI (1996): Moorfrosch - Rana arvalis NILSSON, 1842 In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 364-388. SCHULZE, M. & F. MEYER (in Vorb): Rana MANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., arvalis NILSSON, 1842 In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYLUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 69, ca. 1100 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Moorfrosches Rana arvalis NILSSON, 1842 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt > 500 Ruinsgesamt 100-500 Rufer/Laichballen fer/Laichballen Reproduktion nachweisbar (= A) Habitatqualität insgesamt < 100 Rufer/Laichballen keine Reproduktion nachweisbar A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Komplex aus zahlreichen Komplex aus einigen Klein- und KleinstgewäsKlein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelsern oder mittelgroßes gewässer Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnFlachwasserzonen in ten Flachwasserbereichen Teilbereichen/etwa die bzw. viele Gewässer flach Hälfte der Gewässer flach voll besonnt bis gering halbschattig beschattet kontinuierlich hoher Washoher Wasserstand bis serstand bis mind. Mitte Anfang Juli Juli Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach ganz beschattet frühzeitig trocken, schwankender Wasserstand Landlebensraum Vorhandensein von Biotopen mit hohem Grund02) wasserstand in guter Qualität, Struktur und mit großer Fläche überwiegend gute Qualität, Struktur und hinreichend große Fläche Entfernung von arttypischen Sommer- und Win03) terhabitaten von den Laichgewässern in < 200 m Entfernung Wald in 200-500 m Entfernung oder Wald mit 04) schlechterer Qualität Entfernung zum nächsten Vorkommen < 1.000m Mangel an geeignetem Offenland und/ oder unzureichende Qualität und Struktur Wald in > 500 m Entfernung oder Mangel an geeignetem feuchten Wald Vernetzung Beeinträchtigungen 1.000-2.000m > 2.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge pH-Wert, Versauerungstendenz keine erkennbar (=A) pH um 5 (= A) Fischbestand und fischereiliche Nutzung kein oder geringer Fischbestand Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum/angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden geringe fischereiliche Nutzung erkennbar Versauerungstendenz, beginnende Laichverpilzung, pH höher intensive fischereiliche Nutzung Landlebensraum extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Isolation nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - Lichter, feuchter Wald, geringe Strauchschicht, gut entwickelte Krautschicht z.B. Erlen/Birken/Kiefernbrüche 03) - lichter, feuchter Wald, geringe Strauchschicht, gut entwickelte Krautschicht z.B. Erlen/Birken/Kiefernbrüche 02) - z.B. Feuchtwiesen, Niedermoore, Seggenriede, Röhrichte 04) - mäßig lichter feuchter Wald mit noch gut entwickelter Krautschicht, geringer Strauchschicht (Bruchwald) Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Springfrosches Rana dalmatina BONAPARTE , 1840 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Das Verbreitungsgebiet des Springfrosches in Deutschland beschränkt sich auf disjunkte Teilareale. Eine ausführliche Beschreibung des deutschen Verbreitungsgebietes findet sich in GÜNTHER et al. (1996). Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße geschieht durch Zählungen der Laichballen bzw. der Rufer an 3 Terminen von Februar bis März. Die Begehungen sollten nach feuchten, milden Nächten erfolgen. Die Zählung der Laichballen sollte tagsüber durchgeführt werden. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. Eventuell ist eine Markierung mit Korkstückchen oder Kunststoffschildern nötig. Die Zählung der Rufer muss nachts erfolgen, ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn zuvor keine Laichballen gefunden wurden, da die Zahl der Rufer immer bedeutend geringer ist. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung, die zusammen mit der Bestandsüberprüfung erfolgt, werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Austrocknungszeiten der Gewässer Vorhandensein von vertikalen Strukturen wie Äste, Rohrkolben, Binsen etc. im Flachwasser als Laichstrukturen Vorhandensein von strukturreichem Grünland oder Parklandschaften in der direkten Umgebung Entfernung von arttypischen Sommer- und Winterhabitaten von den Laichgewässern Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land- / Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Laubwälder (häufig Rotbuchenwälder) sind die bevorzugten Landhabitate des Springfroschs. Für die wärmeliebende Art stellen lichte Waldbestände und Waldränder ideale Landlebensräume dar. Als Laichgewässer wird ein recht breites Spektrum an Stillgewässern (Wald- und Wiesenweiher, Teiche, Tümpel, Altarme bis hin zu Gräben) genutzt. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von M. HACHTEL & R. PODLOUCKY GÜNTHER, R., PODLOUCKY, J. & R. PODLOUCKY (1996): Springfrosch - Rana dalmatina BONAPARTE, 1840 In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 104-120. MEYER, F. (in Vorb.): Rana dalmatina BONAPARTE, 1840, In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYMANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., LUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69, ca. 1100 S. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Springfrosches Rana dalmatina BONAPARTE , 1840 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt > 100 Rufer insgesamt 10-100 Rufer oder 250 Laichballen oder 50-250 Laichballen Reproduktion nachweisbar (= A) Habitatqualität insgesamt < 10 Rufer oder 50 Laichballen keine Reproduktion nachweisbar A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Komplex aus einigen Klein- und Kleinstgewässern oder mittelgroßes Einzelgewässer Flachwasserzonen in Teilbereichen bzw. etwa die Hälfte der Gewässer flach hoher Wasserstand bis Anfang Juli Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach einige Strukturen im Flachwasser vorhanden wenige vertikale Strukturen im Flachwasser oder fehlend Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Austrocknungszeiten der Gewässer vertikale Strukturen wie Äste, Rohrkolben, Binsen etc. im Flachwasser (zum Anheften der Laichballen) Komplex aus zahlreichen Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach kontinuierlich hoher Wasserstand bis mind. Mitte Juli in großer Zahl im Flachwasser vorhanden frühzeitig trocken Landlebensraum Vorhandensein von strukturreichem Grünland oder Parklandschaften in der direkten Umgebung Entfernung von arttypischen Sommer- und Win01) terhabitaten von den Laichgewässern in guter Qualität, Struktur und mit großer Fläche überwiegend gute Qualität, Struktur und hinreichend große Fläche in < 100m Entfernung in 100-500m Entfernung oder Wald mit schlechte02) rer Qualität Entfernung zum nächsten Vorkommen < 1.000m Mangel an geeignetem Offenland und/oder unzureichende Qualität und Struktur in > 500m Entfernung oder Mangel an geeignetem feuchten Wald Vernetzung Beeinträchtigungen 1.000-2.000m > 2.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Fischbestand und fischereiliche Nutzung kein oder geringer Fischbestand geringe fischereiliche Nutzung intensive fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden Landlebensraum extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Isolation Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - Lichter, feuchter Wald, geringe Strauchschicht, gut entwickelte Krautschicht z.B. Erlen/Birken/Kiefernbrüche 02) - mäßig lichter feuchter Wald mit noch gut entwickelter Krautschicht, geringer Strauchschicht (Bruchwald) Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Teichfrosches Rana kl. esculenta LINNAEUS, 1758 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang V Rana kl. esculenta ist deutschlandweit verbreitet und in allen Bundesländern mit einer großer Zahl an Populationen vertreten. Häufig wird er mit mindestens einer Elternart gemeinsam angetroffen. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße kann anhand von Zählungen rufender Männchen erfolgen. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. In Mischpopulationen mit einer der Elternarten ist ebenfalls die Zahl rufender Männchen maßgebend, unabhängig von der Artzugehörigkeit. Zusätzlich sollen Sichtnachweise von Laich, Larven oder Jungtieren erfolgen. Dazu sind 3 Begehungen von Mai bis Juni notwendig. Sollte zu diesem Zeitpunkt noch kein Reproduktionsnachweis vorliegen, kann eine weitere Begehung in der Zeit von Mitte Mai bis September notwendig sein. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen in Form von Eiern, Larven oder Jungtieren als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Größe und Zahl der arttypischen Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnungsgrad der Gewässer Austrocknungszeiten der Gewässer Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Vorhandensein von feuchten Senken und Kleinstgewässern als Habitat für die Jungtiere Entfernung von frostsicheren tiefen Gewässern zu den Laichgewässern (stehende Gewässer mit mehr als 80cm Tiefe, Fließgewässer) Entfernung von Laub- bzw. Mischwald als potenziellem Winterhabitat zum Laichgewäs01) ser Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Rana kl. esculenta ist bedeutend anpassungsfähiger als die beiden Elternarten R. ridibunda und R. lessonae und daher in der Lage, nahezu alle stehenden Gewässertypen zu besiedeln. Das Spektrum reicht von Tümpeln und Teichen bis hin zu Seen. Fließgewässer wie Bäche, Flüsse und Kanäle werden besiedelt, dienen jedoch oft nur als Aufenthaltsgewässer. Die Gewässer sollten am Ufer größtenteils lichte Vegetation und Sonnenplätze aufweisen und reich an submerser und emerser Vegetation sein. P. SCHMIDT GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas.- Neue Brehm-Bücherei 600.- Wittenberg, Ziemsen, 288 S. GÜNTHER, R. (1996): Wasserfrösche.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 454-455. GÜNTHER, R. (1996): Teichfrosch - Rana kl. esculenta Linnaeus, 1758.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 455-475. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Teichfrosches Rana kl. esculenta LINNAEUS, 1758 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Reproduktionsnachweis A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt > 500 Rufer insgesamt 100-500 Rufer Laich, Larven oder Jungtiere nachweisbar (=A) Habitatqualität insgesamt < 100 Rufer keiner A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Größe und Zahl der arttypischen Gewässer (siehe Allgem. Hinweise) Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Komplex aus einigen mittelgroßen bis großen oder vielen kleinen Gewässern einzelnes mittelgroßes bis einzelnes kleines Gewäsgroßes Gewässer oder ser oder Art-untypische Komplex aus einigen kleiGewässer nen Gewässern Gewässer mit ausgedehnFlachwasserzonen in kaum oder keine Flachten Flachwasserbereichen Teilbereichen/etwa die wasserzonen bzw. wenige bzw. viele Gewässer flach Hälfte der Gewässer flach Gewässer flach voll bis weitgehend mindestens halb besonnt weniger besonnt keine/ seltene Austrockgelegentliche Austrockwiederholte frühzeitige nung vor Mitte August nung vor Mitte August Austrocknung Landlebensraum Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht vorwiegend aus Feuchtund Nasswiesen, Sumpfund Moorbereichen Vorhandensein von feuchten Senken und Kleinstgewässern als Habitat für die Jungtiere in geringer Entfernung zum geringen Teil Feucht- Offenlandbereich um die und Nasswiesen, SumpfLaichgewässer besteht und Moorbereichen, voraus landwirtschaftlich gewiegend aus Brachen, nutzten Flächen, Brachen, Grünland oder ParklandGrünland oder Parklandschaften schaften in mittlerer Entfernung in großer Entfernung Überwinterungshabitate Entfernung von frostsiche- Überwinterungshabitate in Überwinterungshabitate in Überwinterungshabitate in ren tiefen Gewässern zu geringer Entfernung und mittlerer Entfernung großer Entfernung den Laichgewässern und ausreichend Vorhanden und/oder im mäßiger Ausund/oder im schlechter Vorhandensein von Laubprägung vorhanden Ausprägung vorhanden bzw. Mischwald als potenziellem Winterhabitat Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen < 2.000m Beeinträchtigungen 2.000-5.000m > 5.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge Fischbestand und fischereiliche Nutzung keine erkennbar (=A) ohne Nutzung oder geringe fischereiliche Nutzung (=A) Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum/angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden erkennbar intensive fischereiliche Nutzung Landlebensraum extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Isolation nicht vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - mit lockeren Böden und/oder ausgedehnten moosbewachsenen Bereichen, massiver Laubschicht, morschen Stubben/Baumleichen vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des kleinen Wasserfrosches Rana lessonae, CAMERANO, 1882 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Rana lessonae ist mit Ausnahme von Norddeutschland deutschlandweit verbreitet. Aufgrund der oftmals vorkommenden Vergesellschaftung mit der Hybridform R. kl. esculenta und den bekannten Problemen bei der Bestimmung ist der Kenntnisstand über die genaue Verteilung der Vorkommen unvollständig. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße kann anhand von Zählungen rufender Männchen erfolgen. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. In Mischpopulationen mit Rana kl. esculenta ist ebenfalls die Zahl rufender Männchen maßgebend, unabhängig von der Artzugehörigkeit. Zusätzlich sollen Sichtnachweise von Laich, Larven oder Jungtieren erfolgen. Dazu sind 3 Begehungen von Mai bis Juni notwendig. Sollte zu diesem Zeitpunkt noch kein Reproduktionsnachweis vorliegen, kann eine weitere Begehung in der Zeit von Mitte Mai bis September notwendig sein. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen in Form von Eiern, Larven oder Jungtieren als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung, welche zusammen mit der Bestandsüberprüfung durchgeführt wird, werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Größe und Zahl der arttypischen Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnungsgrad der Gewässer Austrocknungszeiten der Gewässer Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Vorhandensein von feuchten Senken und Kleinstgewässern als Habitat für die Jungtiere Entfernung von Laub- bzw. Mischwald als potenziellem Winterhabitat zum Laichgewäs01) ser Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Typische Lebensräume von R. lessonae sind Moor- und Feuchtgebiete innerhalb von Waldflächen. Die Art besiedelt bevorzugt sonnige, vegetationsreiche, flache Gewässer, z.B. Sümpfe, Moorschlenken, kleinste Tümpel, Gräben und Wald- und Wiesenweiher mit direkter Anbindung an Misch- bzw. Laubwaldflächen. Die Überwinterung der Tiere erfolgt im Wald 3-7cm unter der Bodenoberfläche unter Moos, gefallenem Laub oder kleinen Zweigen (HOLENWEG & REYER 2000). Aufgrund dieser besonderen Biotopansprüche fehlt die Art weitestgehend in stark anthropogen beeinflussten Habitaten und kommt im typischen Lebensraum meist in reinen Rana lessonae- Populationen vor. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von I. JOHN & A. KRONE GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas [= Die Neue Brehm-Bücherei 600].- Wittenberg (Ziemsen): 1-288. GÜNTHER, R. (1996): Wasserfrösche.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena(G. Fischer): 454-455. GÜNTHER, R. (1996): Kleiner Wasserfrosch - Rana lessonae Camerano 1882.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena [u.a.] (G. Fischer): 455-475. HOLENWEG, A.-K. & H.-U. REYER (2000): Hibernation behavior of Rana lessonae and R. esculenta in their natural habitat.- Springer-Verlag. Oecologia, 123: 41-47. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des kleinen Wasserfrosches Rana lessonae, CAMERANO, 1882 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Reproduktionsnachweis A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt mehr als 200 insgesamt 50-200 Rufer Rufer Laich, Larven oder Jungtiere nachweisbar (=A) Habitatqualität insgesamt weniger als 50 Rufer keiner A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Komplex aus einigen mittelgroßen bis großen oder sehr vielen kleinen Gewässern großflächige Flachwasserzonen einzelnes großes Gewässer oder Komplex aus einigen kleinen Gewässern einzelnes kleines Gewässer oder Art-untypische Gewässer kleinflächige Flachwasserzonen keine Flachwasserzonen voll bis weitgehend besonnt kontinuierlich hoher Wasserstand bis mindestens Ende August mindestens halb besonnt weniger besonnt hoher Wasserstand bis mindestens Mitte August frühzeitig trocken oder schwankender Wasserstand Wasserlebensraum Größe und Zahl der arttypischen Gewässer (siehe Allgem. Hinweise) Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Landlebensraum Entfernung von Laub02) als pobzw. Mischwald tenziellem Winterhabitat zum Laichgewässer Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Vorhandensein von feuchten Senken und Kleinstgewässern als Habitat für die Jungtiere < 100m 100 bis 500m > 500m Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht vorwiegend aus Feuchtund Nasswiesen, Sumpfund Moorbereichen zum geringen Teil Feuchtund Nasswiesen, Sumpfund Moorbereichen, vorwiegend aus Brachen, Grünland oder Parklandschaften in mittlerer Entfernung Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht vorwiegend aus landwirtschaftlich genutzten Flächen in geringer Entfernung in großer Entfernung Vernetzung Entfernung zur nächsten Population < 2.000m Beeinträchtigungen 2.000- 5.000m > 5.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge Fischbestand und fischereiliche Nutzung keine erkennbar (=A) kein oder geringer Fischbestand (=A) erkennbar geringe fischereiliche Nutzung Landlebensraum Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen, intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden Isolation Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - mit lockeren Böden und/oder ausgedehnten moosbewachsenen Bereichen, massiver Laubschicht, morschen Stubben/Baumleichen 02) - mit lockeren Böden und/oder ausgedehnten moosbewachsenen Bereichen, massiver Laubschicht, morschen Stubben/Baumleichen Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Seefrosches Rana ridibunda PALLAS, 1771 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang V Deutschland befindet sich ursprünglich an der westlichen Grenze des Hauptverbreitungsgebietes des Seefrosches. Im Westen schließt sich eine breite Zone an, in der die Art in einigen isolierten Populationen auftritt. Die natürlichen Vorkommen beschränken sich vor allem auf die Auen der großen Flüsse. Da jedoch umfangreiche Aussetzungen von Seefröschen stattgefunden haben, ist die Art mittlerweile in allen Bundesländern auch außerhalb der Auen verbreitet. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße kann anhand von Zählungen rufender Männchen erfolgen. Es wird der Maximalwert der pro Begehung gefundenen Tiere ermittelt. In Mischpopulationen mit einer der Elternarten ist ebenfalls die Zahl rufender Männchen maßgebend, unabhängig von der Artzugehörigkeit. Zusätzlich sollen Sichtnachweise von Laich, Larven oder Jungtieren erfolgen. Dazu sind 3 Begehungen von Mai bis Juni notwendig. Sollte zu diesem Zeitpunkt noch kein Reproduktionsnachweis vorliegen, kann eine weitere Begehung in der Zeit von Mitte Mai bis September notwendig sein. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen in Form von Eiern, Larven oder Jungtieren als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Größe und Zahl der arttypischen Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Besonnungsgrad der Gewässer Austrocknungszeiten der Gewässer Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Vorhandensein von feuchten Senken und Kleinstgewässern als Habitat für die Jungtiere Entfernung von frostsicheren tiefen Gewässern zu den Laichgewässern (stehende Gewässer mit mehr als 80cm Tiefe, Fließgewässer) Entfernung zum nächsten Vorkommen Fischbestand und fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren R. ridibunda bevorzugt langsame Fließgewässer (Altarme, Kanäle, seenartige Verbreiterungen und ruhige Streckenabschnitte) sowie große, tiefe vegetationsreiche Stillgewässer (Gräben, Weiher und Teiche), deren Grund im Winter frostfrei bleibt, da die Tiere zum größten Teil auf dem Gewässergrund überwintern (Stillgewässer: mindestens 80cm tief). Weiterhin sind die Larven an das Vorhandensein von Fischen angepasst, hingegen kommen sie mit Libellenlarven, welche vor allem in Klein- und Kleinstgewässern zu finden sind, schlecht zurecht. P. SCHMIDT GÜNTHER, R. (1990): Die Wasserfrösche Europas, Neue Brehm-Bücherei 600.- Wittenberg, Ziemsen, 288 S. GÜNTHER, R. (1996): Wasserfrösche - In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 454-455. GÜNTHER, R. (1996): Seefrosch - Rana ridibunda PALLAS, 1771.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 455-475. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Seefrosches Rana ridibunda PALLAS, 1771 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt > 500 Rufer insgesamt 100-500 Rufer Laich, Larven oder Jungtiere nachweisbar (=A) insgesamt < 100 Rufer keine Reproduktion nachweisbar A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Wasserlebensraum Größe und Zahl der arttypischen Gewässer (siehe Allgem. Hinweise) einzelnes großes Gewässer; oder Komplex aus vielen kleinen bis mittelgroßen Gewässern oder großes bis mittelgroßes Fließgewässer einzelnes mittelgroßes Gewässer oder Komplex aus einigen kleinen Gewässern oder kleines Fließgewässer einzelnes kleines Gewässer oder Art-untypische Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach Flachwasserzonen in Teilbereichen bzw. etwa die Hälfte der Gewässer flach kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach Besonnung voll bis weitgehend besonnt mindestens halb besonnt weniger besonnt Austrocknungszeiten der Gewässer keine oder seltene Austrocknung vor Mitte August gelegentliche Austrocknung vor Mitte August wiederholte frühzeitige Austrocknung Nutzung der Offenlandbereiche um die Gewässer Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht vorwiegend aus Feuchtund Nasswiesen, Sumpfund Moorbereichen Landlebensraum Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht zum geringen Teil aus Feucht- und Nasswiesen, Sumpf- und Moorbereichen, vorwiegend aus Brachen, Grünland oder Parklandschaften Offenlandbereich um die Laichgewässer besteht vorwiegend aus landwirtschaftlich genutzten Flächen Vernetzung Entfernung zur nächsten Population Beeinträchtigungen < 2.000m 2.000-5.000m > 5.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge keine Schadstoffeinträge erkennbar (=A) Schadstoffeinträge erkennbar Fischbestand und fischereiliche Nutzung ohne Nutzung oder geringe fischereiliche Nutzung (=A) intensive fischereiliche Nutzung Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden Landlebensraum extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Isolation Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Grasfrosches Rana temporaria LINNAEUS, 1758 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV Der Grasfrosch ist in allen Bundesländern flächendeckend verbreitet und gehört zu den häufigsten Anurenarten Deutschlands (SCHLÜPMANN & GÜNTHER 1996). Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch Zählungen der Laichballen und rufenden Männchen an zwei Begehungsterminen von Februar bis März. Die Zählung der Laichballen sollte tagsüber durchgeführt werden. Es wird die Summe der gefundenen Tiere/Laichballen ermittelt. Eventuell ist eine Markierung mit Korkstückchen oder Kunststoffschildern nötig. Die Zählung der Rufer muss nachts erfolgen. Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Die Habitatkartierung erfolgt zusammen mit der Bestandsprüfung. Es werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Austrocknungszeiten der Gewässer Entfernung von Laub- bzw. Mischwald als potenziellem Sommer- und Winterhabitat vom Wasserlebensraum Nutzung der Gewässer umgebenden Offenlandbereiche Vorhandensein frostsicherer Gewässer (stehende Gewässer mit mehr als 80cm Tiefe, Fließgewässer) Entfernung zum nächsten Vorkommen offensichtliche Schadstoffeinträge Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Der Grasfrosch ist ein charakteristischer Bewohner der mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Der typische Lebensraum ist vor allem durch Grünland, Laub- und Mischwälder geprägt. Gerne werden auch Gärten und Parkanlagen besiedelt. Bei den Laichgewässern handelt es sich größtenteils um stehende, dauerhafte Gewässer wie Teiche und Weiher, aber auch temporäre Tümpel sowie Gräben und Niederungsbäche werden als Laichgewässer akzeptiert. P. SCHMIDT unter Mitarbeit von M. SCHLÜPMANN SCHLÜPMANN, M. & GÜNTHER, R. (1996) Grasfrosch - Rana temporaria LINNAEUS, 1758. - In GÜNTHER, R. [Hrsg.] Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 412-454. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustandes der Populationen des Grasfrosches Rana temporaria LINNAEUS, 1758 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur Habitatqualität A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) insgesamt mehr als 500 insgesamt 100-500 RuRufer/Laichballen fer/Laichballen Reproduktion und / oder Adulti (= A) insgesamt weniger als 100 Rufer/Laichballen keine Reproduktion nachweisbar A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Komplex aus einigen Klein- und Kleinstgewässern oder mittelgroßes Einzelgewässer Flachwasserzonen in Teilbereichen bzw. etwa die Hälfte der Gewässer flach hoher Wasserstand bis Mitte Juli Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex Austrocknungszeiten der Gewässer Komplex aus zahlreichen Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach kontinuierlich hoher Wasserstand bis mind. Ende Juli frühzeitig trocken, schwankender Wasserstand Landlebensraum Entfernung von Laub< 200m Entfernung 200-500m bzw. Mischwald als potenziellem Sommer- und Winterhabitat vom Wasserlebensraum Nutzung der die Gewäsvorwiegend Grünland oder zum großen Teil Grünland ser umgebenden OffenParklandschaften oder Parklandschaften landbereiche Vorhandensein frostsicheeinige frostsichere Gewenige frostsichere Gerer Gewässer (stehende wässer stehen zur Überwässer stehen zur ÜberGewässer mit mehr als winterung zur Verfügung winterung zur Verfügung 80cm Tiefe, Fließgewässer) > 500m zu kleinem Teil Grünland oder Parklandschaften keine frostsicheren Gewässer stehen zur Überwinterung zur Verfügung Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen Beeinträchtigungen < 500m 500-1.000m > 1.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge keine Schadstoffeinträge erkennbar (=A) geringe fischereiliche Nutzung Schadstoffeinträge erkennbar intensive fischereiliche Nutzung Fischbestand und fischereiliche Nutzung kein oder geringer Fischbestand Gefährdung durch den Einsatz schwerer Maschinen im Landhabitat (Land/Forstwirtschaft) keine Bearbeitung des Landlebensraumes durch schwere Maschinen Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden teilweise vorhanden in großem Umfang vorhanden Landlebensraum extensive Bearbeitung des Landlebensraumes durch Maschinen intensive maschinelle Bearbeitung der Umgebung z.B. Pflügen Isolation Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustands der Populationen des Alpensalamanders Salamandra atra Laurenti, 1768 - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang IV In Deutschland in den Alpen südlich 47°51' N, ab 750m NN in BY und BW heimisch. Dauerhafte Probeflächen Bestandsüberprüfungen: Alle 6 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt über die mittlere Aktivitätsabundanz (Tiere/ha). Die Abundanz wird im jeweiligen Bezugsraum auf 4 Begehungen à 1-2h (im Zeitraum Juni - August/mit den Höhenstufen später) zwischen 4 und 8 Uhr morgens oder aber tagsüber nach starken Regenfällen (besonders nach Trockenperioden) gemessen. Das Gebiet wird dabei der Länge nach abgegangen, wobei potenzielle Verstecke untersucht werden. Die Probeflächen müssen durch Markierungen, Kartenskizzen und/oder mit Hilfe von GPS auf wenige Meter genau wieder aufgefunden werden können. Abschätzung der Populationsstruktur: Nachweis des Reproduktionserfolgs nur über Jungtiere und Subadulti möglich. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Lage der Probefläche, Habitattyp Strukturreichtum des Untergrunds, Versteckmöglichkeiten (hohle Steinplatten, Kleinsäugergänge, Felsspalten, Totholz) Großräumige Vernetzung mit Hilfe von Karten erarbeiten (Entfernung zum nächsten besiedelten Habitat, Bedrohung durch Verkehr, Streckenführung) Forst- bzw. landwirtschaftliche Nutzung (Holzeinschlag, Beweidung, Waldumwandlung) Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Die Lebensraumwahl des Alpensalamanders ist höhenabhängig sehr verschieden und umfasst das Spektrum von reinen Buchenwäldern über Bergwälder und ihre Ränder, Karstgebiete, konsolidierte und wieder bewachsene Schutthalden, nicht zu trockene Alpweiden, Zwergstrauchheiden bis zu Felsfluren. Von der Art besiedelte Misch- und Laubwaldpartien existieren auch in größeren Höhen entlang von Flüssen und Bächen oder etwa in Gischtzonen am Fuß von Wasserfällen. In Schluchten und Bachtobeln findet der Salamander wegen des kühlfeuchten Klimas gute Bedingungen, dringt hier manchmal weit in das Voralpenland vor und bildet bis in tiefe Lagen vorgeschobene Vorkommen. Die Art ist lebendgebärend. J. GRODDECK unter Mitarbeit von K. W EDDELING GROSSENBACHER, K. & R. GÜNTHER (1996): Alpensalamander - Salamandra atra LAURENTI, 1768.- In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 70-81. MEYER, F. (in Vorbereitung): Salamandra MANK, A., BOYE, P., BLESS, R., HAUKE, U., atra LAURENTI, 1768.- In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., SSYLUDWIG, G., PRETSCHER, P. & E. SCHRÖDER [Ed.]: Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 - Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.- Münster (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 69, ca. 1100 S. NÖLLERT, A. & C. NÖLLERT (1992): Die Amphibien Europas.- Stuttgart (Franckh.): 180-184. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustands der Populationen des Alpensalamanders Salamandra atra LAURENTI, 1768 - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße Populationsstruktur Habitatqualität Lage der Probefläche (Bezugsraum) Strukturreichtum des Untergrund (Steinplatten, Kleinsäugergänge, Felsspalten, Totholz, Baumstubben) A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) > 100 Tiere/ha Adulte, Subadulte und Jungtiere nachweisbar 20-100 Tiere/ha Adulte, zusätzlich Subadulte oder Juvenile nachweisbar < 20 Tiere/ha nur Adulte nachweisbar A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Lebensraum allgemein Habitat (siehe allg. Nadelforst oder rutHabitat (siehe allg. Hinweise) nicht in schender Hang oder Hinweise) in Bachtobel Bachtobel oder Lawinenfeld oder Schlucht Schlucht hoch, Versteckmöglich- gering, wenig Verstecksehr hoch, Versteckkeiten sind vorhanden möglichkeiten möglichkeiten sind reichlich vorhanden Vernetzung Entfernung zum nächsten Vorkommen Beeinträchtigungen Holzeinschlag Forstwirtschaftliche Umwandlung von Laubin Nadelwald Beweidung Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend < 500m 500-1.000m > 1.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wald (fakultativ) kein oder nur wenig mäßig - gering, Nutzung nur durch Privatpersonen keine in kleinen Bereichen (à Mischwald) Alm (fakultativ) keine oder Viehtrieb Extensive Viehhaltung Isolation nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert wirtschaftliche bzw. industrielle Nutzung großflächig Intensive Viehhaltung vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustands der Populationen des Kammmolches Triturus cristatus (LAURENTI, 1768) - Allgemeine Bemerkungen FFH-Richtlinie: Verbreitung: Bezugsraum: Methodik: Anhang II und IV Der Kammmolch ist in Deutschland weit verbreitet und ein typischer Vertreter der planaren und collinen Höhenstufen. Er kommt im nordwestdeutschen Tiefland nur sporadisch vor und fehlt in weiten Teilen der Nordseeküste. Die Verbreitung in BB, BY und BW ist lückig. Der Kammmolch erreicht bei ca. 1.000 m NN seine Höhenverbreitungsgrenze im südlichen Mittelgebirgsraum und in den Alpen, im nördlichen Mittelgebirgsraum schon bei ca. 400 m NN. Population/en bzw. Gewässerkomplex/e und Umgebung Bestandsüberprüfungen: alle 3 Jahre Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt mit 3 Begehungen in der Zeit von Mitte April bis Anfang Juli durch Reusenfallen, Sichtbeobachtungen, Käschern (Ma01) 02) ximalwert) und ggf. Fangzaun (Summe aller gefangenen Tiere) . Eine Populationsstruktur lässt sich nicht erfassen; es kann lediglich das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Reproduktionsnachweisen als Indiz für eine intakte Populationsstruktur herangezogen werden. Larven werden zusätzlich durch Käschern im Pelagial nachgewiesen. Die pigmentfreien Eier sind zweifelsfrei bestimmbar und in der submersen Vegetation zu suchen. Bei der Habitatkartierung werden folgende Parameter ermittelt: • • • • • • • • • • • • • • Allg. Hinweise: Bearbeiter: Literatur: Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex submerse und emerse Vegetation Besonnungsgrad des Gewässers Austrocknungszeiten der Gewässer Strukturierung des direkt an das Gewässer angrenzenden Landlebensraumes Entfernung des potenziellen Winterlebensraumes vom Gewässer Gewässer ist Teil eines mehrere Gewässer umfassenden Komplexes Entfernung zum nächsten Vorkommen Schadstoffeinträge Fischbestand und fischereiliche Nutzung Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung Berücksichtigung weiterer aktueller anthropogener Einflussfaktoren Der Kammmolch gilt als typische Offenlandart, ist aber auch in den bewaldeten Mittelgebirgen vorhanden, dort hauptsächlich in Sekundärgewässern (z.B. Kies- und Tongruben). Er laicht bevorzugt in Tümpeln und Weihern (mittelgroße bis große tiefgründige Stillgewässer) mit Vollbesonnung und reichhaltiger Ufer- und Wasservegetation. Die Larven leben pelagisch. J. GRODDECK, J. unter Mitarbeit von P. SCHMIDT & A. GEIGER CLOOS, T. (2003): Vorläufiger Bewertungsrahmen für die FFH Anhang II-Art Kammmolch (Triturus cristatus). Unveröffentlichtes Manuskript, Hessisches Dienstleistungszentrum für Landwirtschaft, Gartenbau und Naturschutz, Standort Gießen, 2 S. GROSSE, W.-R. & GÜNTHER, R. (1996): Kammolch - Triturus cristatus (LAURENTI, 1768). - In: GÜNTHER, R. [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien Deutschlands.- Jena (G. Fischer): 120-141. NÖLLERT, A. & NÖLLERT, C. (1992): Die Amphibien Europas.- Stuttgart (Franckh.): 219-224. VEITH, M. (1996): Kammolch - Triturus cristatus (LAURENTI, 1768).- In: BITZ, A., FISCHER, K., SIMON, L., THIELE, R. & M. VEITH [Hrsg.]: Die Amphibien und Reptilien in Rheinland-Pfalz, Band 1.- Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz (Landau) Beiheft 18: 97-110. Kriterien zur Bewertung des Erhaltungszustands der Populationen des Kammmolches Triturus cristatus (LAURENTI, 1768) - Bewertungsschema Zustand der Population Populationsgröße: Maximale Anzahl der bei Begehungen durch Fallen, Sichtbeobachtung oder Käschern festgestellten Adulti Gesamtzahl der mit Hilfe eines Fangzaunes festgestellten Adulti Reproduktionsnachweis A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) > 50 Adulti 10-50 Adulti < 10 Adulti > 500 100-500 < 100 Larven oder Eier nachweisbar (=A) Habitatqualität keiner A B C (hervorragend) (gut) (mittel bis schlecht) Komplex aus wenigen Klein- und Kleinstgewässern oder kleines Einzelgewässer kaum oder keine Flachwasserzonen bzw. wenige Gewässer flach dichte submerse und emerse Vegetation Komplex aus einigen Klein- und Kleinstgewässern oder mittelgroßes Einzelgewässer Flachwasserzonen in Teilbereichen bzw. etwa die Hälfte der Gewässer flach lichte submerse und emerse Vegetation voll bis weitgehend besonnt gelegentlich vor August (ca. einmal pro Berichtszeitraum) wenigstens zur Hälfte besonnt selten vor August (ca. einmal in 10 Jahren) oder dauerhaftes Gewässer Wasserlebensraum Anzahl und Größe der zum Vorkommen gehörenden Gewässer Ausdehnung der Flachwasserzonen bzw. Anteil der flachen Gewässer am Komplex submerse und emerse Vegetation Besonnung Austrocknungszeiten der Gewässer Komplex aus zahlreichen Klein- und Kleinstgewässern oder großes Einzelgewässer Gewässer mit ausgedehnten Flachwasserbereichen bzw. viele Gewässer flach submerse und emerse Vegetation kaum vorhanden oder fehlend weniger besonnt in mehreren auf einander folgenden Jahren vor August Landlebensraum Strukturierung des direkt an das Gewässer angrenzenden Landlebensraumes Entfernung des potenziellen Winterlebensraumes vom Gewässer sehr strukturreich (z.B. Brachland, feuchte Waldgebiete, extensives Grünland, Hecken) < 300m weniger strukturreich strukturarm (z.B. intensive Landnutzung) 300-500m > 500m Vernetzung Gewässer ist Teil eines mehrere Gewässer umfassenden Komplexes Entfernung zum nächsten Vorkommen ja (=A) nein (Einzelgewässer) < 1.000m Beeinträchtigungen 1.000-2.000m > 2.000m A B C (keine bis gering) (mittel) (stark) Wasserlebensraum Schadstoffeinträge Fischbestand und fischereiliche Nutzung keine erkennbar (=A) kein oder geringer, Fisch- geringe fischereiliche Nutbestand zung erkennbar intensive fischereiliche Nutzung Isolation Fahrwege im Lebensraum bzw. angrenzend Isolation durch monotone, landwirtschaftliche Flächen oder Bebauung nicht vorhanden nicht vorhanden vorhanden, aber selten frequentiert teilweise vorhanden vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert in großem Umfang vorhanden Bemerkungen/Erläuterungen: 01) - wenn das Gewässer für Käscherfänge oder Reuseneinsätze geeignet ist. 02) - wenn das Gewässer nicht für Käscherfänge oder Reuseneinsätze geeignet ist.