Früchte sammeln am Marchfeldkanal Entlang des Marchfeldkanals wachsen zahlreiche Gehölze. Sie bieten ein abwechslungsreiches Bild und haben vielfältige Aufgaben. Durch ihre Wurzeln wird der Boden vor Erosion geschützt. Ihre bunten Früchte locken Vögel an, die für die Verbreitung der Samen sorgen. Tieren dienen die Pflanzen als Nahrungsquelle, Brutraum und Deckung. Von Menschen werden Früchte schon seit Jahrtausenden gesammelt. Auch heute noch werden sie gerne gegessen oder als Heilmittel verwendet. Aber Achtung! Manche Früchte sind für uns Menschen giftig oder nur nach der Verarbeitung genießbar. Man soll nur essen was man wirklich kennt. Heckenrose Kornelkirsche Weißdornarten Rosa canina “Hundsrose“ “Hagebuttenstrauch“ Cornus mas “Dirndl“, “Dirlitze“ Crataegus Standort nährstoffreiche, nicht zu trockene Böden; sonnige/halbschattige Lagen Standort Standort anpassungsfähiges Gehölz, keine besonderen Ansprüche an Boden und Klima Merkmal Strauch, zum teil kletternd; nach rückwärts gebogene Stacheln in Ebenen und Hügellandschaften; auf humusund kalkhaltige Böden; trockentolerant; sonnige/halbschattige Lagen Merkmal 6-8m hoher Strauch Merkmal baumartiger Strauch oder Kleinbaum Blüte weiß Blüte gelb gefärbt Blatt dunkelgrün; im Herbst gelb oder tiefrot gefärbt Blatt glänzend grün; auf beiden Seiten leicht behaart Frucht 8-9mm groß, dunkelrot, Steinkern, schmeckt mehlig süß bis sauer; wurde früher als Mehlersatz verwendet Gut zu wissen sehr hoher ökologischer Wert, Blätter und Blüten bieten Nahrung für zahlreiche Schmetterlinge Blüte dunkel graugrün, beiderseits kahl Frucht Gehölze mit genießbaren Früchten Schlehe Prunus spinosa “Schlehdorn“ “Schwarzdorn“ Standort Merkmal Blüte flexibel; trockene, magere, nährstoffreiche, steinige bis lehmige Böden; starker Ausbreitungsdrang; Wurzeln befestigen Hänge 1-3m hoch, verzweigt, dornig, mit stechenden Spitzen, stark Dickicht bildend rote Hagebutten; Samen mit kleinen fein behaarten Nüsschen; bei Hautkontakt Juckreiz; nach erstem Frost roh genießbar; reich an Vitamin C; in Früchtetees meistens vertreten Frucht glänzend rot, oval, Steinkern; sehr beliebt zur Herstellung von Marmelade Gut zu wissen Blüten werden gerne von Bienen, Wildbienen und Hummeln besucht; die Früchte werden von Haselmaus und Siebenschläfer gefressen Schwarzer Holunder Sambus nigra “Holler“ Verarbeitung der Früchte Sanddorn Hippophae rhamnoides Standort anspruchslos; stickstoffhaltige, kalkhaltige, humusreich Böden; sonnige/halbschattige Lagen Merkmal Strauch, schiefwüchsiger Baum; Rinde, Blätter, Blüten riechen streng aromatisch Blüte Weiß; können zum Aromatisieren von Süßspeisen und Getränken verwendet werden klein, stumpfgrün Frucht 1, 5cm große schwarzblau Kugel mit Steinkern; nach erstem Frost roh genießbar Früher waren Höfe oft mit Schlehen umpflanzt, denn dem dornenreichen Gehölz wurde eine starke Schutzwirkung zugeschrieben. Der Neuntöter benutzt ihre Dornen, um seine Beute daran aufzuspießen. Blatt bestehen aus 5 bis 7 länglichen Teilblättchen Frucht klein, violettschwarz; nur gekocht essbar (bei Einwirkung von Hitze werden die Giftstoffe in den Samenkernen zerstört) Gut zu wissen dient Vögeln als Nistgelegenheit; wird häufig von Dompfaff und Kernbeißer besucht Nach dem Sammeln können die Früchte zu Marmelade, Gelee, Mus, Kompott, Saft, Sirup, Tee, Likör oder Schnaps verarbeitet werden. Hier ein Rezept zum Nachkochen: Hagebuttenmarmelade Standort weiß Blatt Gut zu wissen weiß bis hellrosa durchlässige, lockere, gut durchlüftete Böden, verträgt keine Bodenverdichtung oder schwere Lehmböden; Wurzeln befestigen Hänge; verträgt Überschwemmungen Merkmal Strauch, selten Baum mit unregelmäßiger Krone Blüte gelb, sehr klein, unscheinbar Blatt schmal, Blattunterseite silbrig behaart Frucht kugelig, oval, Gelb oder Orange; brauner länglicher Samen; Gut zu wissen zählt wegen hohem Vitamin C Gehalt als ernährungsphysiologisch wertvoll 600g entkernte Kartoffelrosenhagebutten oder ganze Hagebutten, 400g braunen Zucker, Orangensaft oder Wasser, nach Geschmack Orangenoder Zitronenschalen und Nelkenpulver. Die Hagebutten werden mit etwas Wasser oder Orangensaft aufgekocht, mit dem Stabmixer püriert und entkernt, indem sie durch ein feines Sieb gestrichen oder mit der Flotten Lotte gedreht werden. Kochen Sie das entstandene Fruchtmark mit etwas Flüssigkeit auf, und fügen Sie den Zucker bei. Lassen Sie die Mischung etwa 10 Minuten leicht köcheln, und füllen Sie die heiße Marmelade in saubere Gläser. Quelle: Elisabeth Mayer, Michael Diewald (2003): Die besten Wildfrucht Rezepte, Leopold Stocker Verlag In dieser Tabelle sind die Blütezeit und die Reife der Früchte, für ein besseres erkennen und sammeln, dargestellt. Gehölze mit giftigen Früchten Das Gift ist in den Pflanzen nicht zu jedem Zeitpunkt deren Entwicklung gleich stark. Jungtriebe weisen oft hohe Konzentrationen eines Giftes auf, wobei die Früchte völlig ungiftig sein können. Diese Taktik schützt die Pflanze vor Fressfeinden und hilft ihr gleichzeitig bei der Verbreitung. Die Verträglichkeit der Giftstoffe variiert bei unterschiedlichen Tierarten stark. So ist die Vermehrung einer Pflanzenart oft von einem bestimmten Tier abhängig. Die häufigsten Anzeichen einer Vergiftung bei Menschen sind Beschwerden im Magen-Darm Trakt. Bei Kontakt mit giftigen Blättern oder Rinde kann es zu Ausschlägen, Hautrötungen oder Bläschenbildung kommen. Liguster Blutroter Hartriegel Ligustrum vulgare Cornus sanguinea Standort Gärten, Hecken, Parks Standort Laubwälder, Waldränder, häufig auch als Zierstrauch zu finden Merkmal bis zu 3m hoher Strauch Merkmal 2-3m hoher Strauch mit blutroten Zweigen Blüte klein, weiß; streng riechend Blütezeit Juni bis Juli Blüte klein, weiß Frucht September; schwarz, kugelig Blütezeit Mai bis Juni Giftig Beeren, Blätter, Rinde Frucht August; blauschwarze, kugelige Steinfrüchte; hängen bis in den Winter an den Zweigen Giftig Früchte und Blätter Spindelstrauch Euonymus vulgaris “Pfarrerkapperl“ Weitere Früchte tragende Gehölze am Marchfeldkanal: Standort Laubwälder, Gebüsch, Hecken Merkmal 3-6m hoher Strauch Blüte klein, gelblich grün Blütezeit Mai bis Juni Frucht Juli, rosa mit orangen Samen Giftig ganze Pflanze, vor allem Früchte und Samen Gewöhnlicher Schneeball Viburnum opulus “Wasserschneeball“ Standort Gew. Eberesche "Vogelbeere" giftig Kreuzdorn giftig Gew. Schneebeere giftig Gew. Traubenkirsche giftig Rote Heckenkirsche giftig Faulbaum giftig Wolliger Schneeball giftig Speierling ungenießbar Gew. Mehlbeere ungenießbar Gew. Berberitze "Sauerdorn" ungenießbar Kriecherl genießbar Zwetschke genießbar Vogelkirsche genießbar Holzapfel genießbar Vogelbirne genießbar Brombeere genießbar Waldränder, Hecken, Parks IMPRESSUM Merkmal Bis zu 4m hoher, breiter Strauch Blüte weiß Blütezeit Mai bis Juni LITERATUR Frucht September; klein, leuchtend rot Nerger J., Mayer J. (2000): Essbare Wildkräuter und Früchte, Urania Verlag Giftig Rinde, Blätter, Früchte Alberts A., Mullen P. (2003): Giftpflanzen in Natur und Garten, Kosmos Verlag Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal Franz Mairstraße 47, 2232 Deutsch Wagram 02247/4570 - [email protected] Text&Zeichnungen: Anja Stauffer (2009) Wildfrüchte am Marchfeldkanal