Vererbung. 86 Clausen, J., N o n - M e n d e l i a n i n h e r i t a n c e i n V i o l a . Hereditas 1927. 9, 245—256; 6 Textfig. Unter M e n d e l Vererbung im weiteren Sinne versteht Verf. alle die Fälle, bei denen die Spaltung durch die Art der Chromosomenverteilung bedingt wird, also auch alle die Fälle, bei denen infolge abnormaler Reduktionsteilung (Bastarde u. a.) unregelmäßige Zahlenverhältnisse auftreten (modifiziertes Mendeln). Nicht - M e n d e l Vererbung findet in all den Fällen statt, in denen die Spaltung nicht durch die Chromosomenverteilung verursacht ist. Bei seinen Vererbungsversuchen mit Viola traten panaschierte Pflanzen vom albomaculata-Typ auf. Die Panaschüre wird dadurch verursacht, daß Zellpartien nur Leucoplasten enthalten. Die Verteilung der weißen und grünen Komplexe kommt nach Art von Sektorial- und Periklinalchimären vor. Bei Selbstbefruchtung entstehen aus grünen Zweigen nur grüne Pflanzen, aus panaschierten Zweigen teils grüne, teils panaschierte Pflanzen, Spaltungs­ zahlen ganz unregelmäßig. Ganz weiße Pflanzen wurden nicht gefunden vermutlich sind sie nicht lebensfähig. Die Spaltung wird durch den Mecha­ nismus der Piastidenverteilung bedingt. Ein zweiter Fall Mcht-Mendelns liegt bei semisterilen Typen von Viola vor. Die Keduktionsteilung verläuft normal. Aus geselbsteten sterilen Pflanzen entstehen fast nur sterile, selten wenige fertile Nachkommen. Steril x normal gibt normale F Unter 423 F einer Fj-Pflanze war keine sterile enthalten. Das Ergebnis kann dadurch erklärt werden, daß in steri­ len Pflanzen manchmal normale Gameten (auch normale Sektoren) gebildet werden. Es besteht also eine Analogie zwischen den reversiblen Mutationen bei Antirrhinum (Baur). Doch nimmt Verf. an, daß die Mutationen nur Ausnahmen sind, eine Art Zerfallsprozeß der Gene, und daß doch eine Kon­ stanz der Gene besteht. ff. Blei er (Wien). r 2 Bruckner, J., Ü b e r d i e B a s t a r d n a t u r d e r M e n t h a p i p e r i t a L. V e r g l e i c h e n d a n a t o m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n . Pharmaz. Presse 1927. 32, 152—153. Im anatomischen Bau hält M e n t h a p i p e r i t a zwischen ihren beiden mutmaßlichen Stammeltern, M. a q u a t i c a und M. v i r i d i s ( = M. spicata), die anatomisch stark voneinander abweichen, sehr schön die Mitte. Untersucht wurden Wurzel, Ausläufer, Stengel, Blattstiel und Blatt. E. Janchen (Wien). Heppner, Meyer J., F u r t h e r e v i d e n c e o n t h e f a c t o r f o r b i t t e r n e s s i n t h e s w e e t a l m o n d . Genetics 1926. 1 1 , 604 —605. Verf. gibt neuere Resultate zu seinen Bastardierungsversuchen (Gene­ tics 1923) mit süßen Mandeln. Von 46 Sortenkreuzungen liegen jetzt die Spaltungszahlen für 723 Fj-Bäume vor. Die meisten verwendeten Sorten scheinen heterozygot zu sein, süß dominant über bitter. H a r r i o t ist wahrscheinlich homozygot im Faktor süß. ff. Blei er (Wien). Hammarlund, C, D i e V e r e r b u n g r o t e r B l a t t f a r b e bei P l a n t a g o m a j o r . Hereditas 1927. 9, 313—320. Der rotblättrige Typ von Plantago major wurde mit Typ 3, pyramiden­ förmig und Typ 4, rosettenförmig ( H a m m a r l u n d 1921) gekreuzt. Rubra Typ 4 x rubra gab eine rotblättrige F mit normalen Ähren. F spaltete x 2