Kognitive Leistungen des menschlichen Gehirns

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Kognitive Leistungen des menschlichen
Gehirns: Kann sich das Gehirn selbst erkennen?
Wahrnehmen, Handeln
Lernen, Gedächtnis bilden
Planen, Erwarten
Regeln extrahieren, Abstraktion
Sprachliche Kommunikation
Denken, Vorstellen, Erinnern
Emotionen, Affekte, Bedürfniszustände
Ich Wahrnehmung, Meinigkeit des eigenen Körpers
Realitätscharakter von Erlebtem, Unterscheidung von
Realität und Vorstellung
Bewußtsein
Lokalisation
kognitiver Leistungen
im menschlichen
Gehirn
Läsionen
Ischämien
elektrische
Stimulation
invasive und nichtinvasive Messmethoden
Die unterschiedlichen Rollen der beiden Hirnhemisphären
Rechtes Sehfeld
Linkes Sehfeld
Primärer visueller
Cortex
Seitenspezifität der
beiden Gehirnhemisphären
für bewußtwerdenede
und nicht bewußte
Handlungen
Natrium Amytal:
ein Narkotikum
Schlüssel
Ring
Sprache
Ring
Linke Hand
Schlüssel
Patient mit durchtrenntem Corpus callosum
Der hintereder
Bereich
des rechten
ist für die Erkennung von komplexen
Leistungen
linken
und Temporallobus
rechten Hemisphäre
Darstellungen zuständig
Die Asymmetrie der Gehirnhemisphären
Meist linke Hemisphäre
Sprachzentren
Verständnis von Sprache
Produktion von Sprache
Bewußtsein von deklarativem Wissen
(Wissen von Fakten, Orten, Begebenheiten)
Meist rechte Hemisphäre
Erkennen ohne Bewußtsein
Emotionale Aspekte von Sprache und Musik
Raumvorstellung
Elektrische Reize der Gehirnoberfläche erzeugen
Wahrnehmungen und Bewegungen
Karten im Gehirn:
für Bewegungen
Karte der Bewegungen
und für Körpergefühl
Karte der Körperoberfläche
Nichtinvasive Methoden
*Elektroenzephalogramm (EEG)
Summenableitung der elektrischen Oberflächenaktivität
*Computertomographie (CT)
Schichtweise Abtastung durch dünnes, flaches Röntgenstrahlbündel
*Positronen-Emissionstomographie (PET)
Isotopen (C11, N13, F 18, O15) senden Positronen aus, die bei Verschmelzung mit
Elektronen Gammastrahlung erzeugen, die gemessen wird. Dabei wird die Menge
des Blutflusses angezeigt, und damit indirekt die aktiven Gehirnbereiche.
*Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)
Homogenes Magnetfeld richtet Moleküle mit Ladungen (Dipole) unterschiedlich aus
*funktionelle MRT (fMRT)
unterschiedliche magnetische Eigenschaften von Desoxihämoglobin und
Oxihämoglobin stellt die „aktiven“ Bereiche im Gehirn dar (metabolische GehirnAktivität als Indikator für aktive Gehirnbereiche)
Wie kann man die Gehirnarbeit messen?
Nicht invasive Methoden der Messung
der Gehirnaktivität (über Sauerstoffzufuhr): PET (Positronen Emissions
Tomographie) und funktionelle
Kernspintomographie
Positronen Emissions Tomographie
funktionelle Kernspintomographie
PET Methode
Mit diesen Methoden wird
die lokale Durchblutung
gemessen.
Zeit (sec)
Es müssen immer zwei Messungen
gemacht werden: Testsituation/Kontrolle.
Die Bilder werden dann von einander
abgezogen. Da die Signale sehr klein
sind, muss dies viele Male wiederholt
werden (Mittelwert).
vorn
PET Messungen
Hören von Wörtern
Sprechen von Wörtern
Sehen von Wörtern
Denken von Wörtern
hinten
Aktivitätsverteilung bei realer und vorgestellter
Bewegung (funktionelle Kernspin Tomographie)
rot: wahrgenommene
Bewegung
grün: vorgestellte
Bewegung
gelb: überlappende Bereiche
Die Sehwelt ist im Gehirn viele Male abgebildet. Diese Karten sind für immer wieder
verschiedene Aspekte der Sehwelt zuständig. Ihr Anordnung im Gehirn folgt einer
Regel
Wo
Wo
Was
Was
Die „Wo“ und „Was“ Ströme der visuellen Verarbeitung im Kortex
Synchronisation
von Neuronen,
die zu unterschiedlichen
funktionalen
Zellverbänden
gehören
Wire together, what
fires together!
Nach Singer et al..,
verändert
Neuromodulatorische Systeme
Noradrenerges System/Noradrenalin/Locus coeruleus:
Aktivierung, Erregung, unspezifische Aufmerksamkeit
Serotonerges System/Serotonin/Raphe-Kerne:
Dämpfung, Beruhigung, Wohlbefinden
Dopaminerges System/Dopamin/VTA und Nucleus
accumbens: Antreibend, belohnend, Neuigkeit
Cholinerges System/Acetylcholin/basales Vorderhirn:
Gezielte Aufmerksamkeit, Gedächtnissteuerung
Aufmerksamkeit
Arbeitsgedächtnis
für
Objekte
Raum
Anteriores cinguläres
Aufmerksamkeitszentrum
Visuelle
Orientierung
Wortbedeutung
Visuelle
Objekteigenschaften
Gazzaniga, Ivry, Mangun: Cognitive Neuroscience
Hypothalamus
(nach Spektrum der
Wissenschaft,
verändert)
Limbisches
System
Furchtgedächtnis
2
3
4
1
Amygdala
6
5
Hirnentwicklung
Limbisches System
ab 6. Woche der
Embryonalentwicklung
Hippokampus
ab 22. Woche der
Embryonalentwicklung,
(Verknüpfung mit den
Korttexarealen später)
Assoziativer Kortex
nach der Geburt
bis zum Erwachsenenalter
(nach Spektrum der Wissenschaft)
Die Dichte der Synapsen im frontalen Kortex nimmt in den ersten
fünf bis acht Lebensjahren zu und dann langsam ab, aber ein
Hinweis darauf, wann man was lernt oder lernen sollte, ist das nicht
Dichte von Synapsen
im frontalen Kortex
des Menschen
(Synapsen/ mm3 . 103)
Jahre
Gibt es eine beste Zeit im Leben zum Lernen?
NACHGEBURTLICHE HIRNENTWICKLUNG
Dendritenentwicklung und Synapsendichte
Visueller Cortex: Höhepunkt der Dendritenentwicklung und
Synapsendichte mit einem Jahr, dann Reduktion bis zum
11. Jahr.
Broca-Areal: Ausreifung ab Ende des dritten Jahres.
Frontalcortex: Höhepunkt der Dendritenentwicklung und
Synapsendichte mit 1 Jahr (doppelt so hoch wie im
visuellen Cortex). Reduktion ab 5-7 Jahren, Ende mit ca.
16 Jahren.
Kognitive Fähigkeiten nehmen im Alter ab, aber die individuellen
Unterschiede sind sehr groß.
Kognitive Leistungen
relative Werte
Alter in Jahren
Degeneration von Neuronen bei Alzheimer
Erkenntnistheoretische Aspekte der Neurowissenschaft
Zwar verstehen Neurowissenschaftler noch nicht
wie Bewußtsein, Ich Erfahrung, Sprache im
menschlichen Gehirn entsteht,
es gibt aber keinen Grund anzunehmen, daß
andere als physikalische und chemische Gesetze
auch den höchsten kognitiven Leistungen des
menschlichen Gehirns zugrunde liegen.
Ausgangspunkt
Geistige, von Bewusstsein begleitete Zustände
werden von uns als wesensmäßig verschieden von
„materiellen“ Zuständen („Dingen“) der äußeren
Welt empfunden. Hieraus resultiert der theologischphilosophische wie auch der alltagspsychologische
Dualismus von Geist und Körper/Gehirn.
Danach kann Geist prinzipiell nicht naturwissenschaftlich erklärt werden.
Johannes Müller Vortrag Gerhard Roth, 02
Es mehrere und verschiedene Formen des Bewußtseins,
die sich bestimmten Hirnarealen zuordnen lassen
AUTORSCHAFTS-B.
KÖRPER-B.
VERORTUNGS-B.
AUFMERKSAMKEITS
-B.
HANDLUNGSPLANUNGS-B
SPRACHLICHES
ICH
ETHISCHMORALISCHES B.
SENSORISCHES
ERLEBNIS-B.
AUTOBIOGRAPHISCHES ICH
Bewusstseinszustände als Funktionen der Großhirnrinde: Vortrag Gerhard Roth
Emergenz des Psychischen aus dem Neuronalen
Aufgrund seiner besonderen Verknüpfungsstrukturen erzeugt das Gehirn unterschiedliche
Ebenen von Binnenbeschreibungen, die sich
aufeinander beziehen und dadurch als eigenständig empfinden. Dies erzeugt die Sphäre des
„rein Geistigen“. Diese kann – muss aber nicht –
völlig eigene Gesetze haben.
Johannes Müller Vortrag Gerhard Roth, 02
Die Hirnforschung kann erklären, unter welchen neuronalen
Bedingungen im Gehirn Geist und Bewusstsein entstehen.
Geist findet im Rahmen bekannter Naturgesetze statt, er
transzendiert diese nicht.
Die Hirnforschung kann auch plausibel machen, wie es im
Gehirn zu psychischen Zuständen kommt, die „nur sich
selbst erleben“, ebenso wie psychosoziale Phänomene.
Die Hirnforschung muss nicht erklären, was Geist und
Bewusstsein wesensmäßig sind. Ein „Wesen der Dinge“ gibt
es nicht.
Johannes Müller Vortrag Gerhard Roth, 02
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