Handout– Grundlagen

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Handout– Grundlagen
Geschichte der Psychologie – wichtige Namen, Daten, Fakten
1824 Etablierung der naturwissenschaftlichen Psychologie durch Johann Friedrich Herbart und sein
Lehrbuch »Psychologie als Wissenschaft, neu gegründet auf Erfahrung, Metaphysik und
Mathematik«
1834 Grundstein für das »Weber’sche Gesetz« (Beziehung zwischen einem eben noch
feststellbaren Reizunterschied und einem Standardreiz): Ernst Heinrich Weber veröffentlicht
»Über den Tastsinn«
1859 Charles Darwin veröffentlicht »Über den Ursprung der Arten durch natürliche Zuchtwahl«
(frühe Arbeiten über die Evolutionstheorie)
1860 Begründung der Psychophysik (Zusammenhänge zwischen physischen Reizen und
psychischem Erleben): »Elemente der Psychophysik« von Gustav Theodor Fechner erscheint
1861 Entdeckung des »Broca-Zentrums« (Sprachproduktion) im linken Frontallappen des Gehirns
durch den Mediziner Paul Broca
1869 Francis Galton: vertritt Ansicht dass Intelligenz vererbt wird, prägt später den Ausdruck
»nature and nurture« (Anlage und Umwelt).
1874 Entdeckung des »Wernicke-Sprachzentrums« (Sprachverständnis und –produktion durch Carl
Wernicke
1879 Begründung der experimentellen Psychologie durch Wilhelm Wundt der in Leipzig das erste
psychologische Labor einrichtet, Grundlage für für die Entwicklung des Faches im 20.
Jahrhundert durch diese Institutionalisierung
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1885 Veröffentlichung von Forschungen zu Lernen und Gedächtnis sowie der Vergessenskurve
durch Hermann Ebbinghaus, »Über das Gedächtnis«
1892 Gründung der American Psychological Association (APA)
1894 durch Hermann von Helmholtz ́ Abgrenzung von der Physik und Physiologie wird aus
der Psychologie ein eigenständiges Forschungsgebiet
1900 William Stern: Schrift »Über Psychologie der individuellen Differenzen« legt den Grundstein
zur Persönlichkeitspsychologie.
1900 »Die Traumdeutung« von Sigmund Freud wird veröffentlicht. Es stellt sein wichtigstes
theoretisches Werk über die Psychoanalyse dar. Seine Theorien zum Trieb, zur menschlichen
Entwicklung und zum Aufbau der Psyche sind heute umstritten
1904 Die »Deutsche Gesellschaft für Psychologie« (DGPs) wird gegründet.
1905 Erste Studien zum klassischen Konditionieren von Tieren werden von Ivan Petrovitch Pawlow
veröffentlicht
1905 Erster Interlligenztest von Alfred Binet und Theodore Simon
1911 Carl Gustav Jung begründet die analytische Schule der Psychologie als eigene
Tiefenpsychologische Richtung. Dies bedeutet die Trennung von Freud.
1912 Alfred Adler erscheint trennt sich ebenfalls von Freud und begründet die
tiefenpsychologische Schule der Individualpsychologie.
1913 »The Social Self« von George Herbert Mead erscheint
1919 John B. Watson schafft mit »Psychology from the standpoint of a behaviorist«, die Grundlage
der behavioristischen Psychologie
1920 »Der kleine Albert«-Experiment (konditionierte Angstreaktion bei einem Kind) von John B.
Watson und Rosalie Rayner
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1921 mit dem Rorschach-Test entwickelt der Schweizer Psychiater Hermann Rorschach das erste
Formdeuteverfahren,.
1923 Max Wertheimer veröffentlicht »Untersuchungen zur Lehre von der Gestalt« in welchem er
die Gestaltgesetze vorstellt
1923 Der Vordenker der Entwicklungspsychologie Jean Piaget veröffentlicht »Denken und
Sprechen des Kindes«
1933 Durch rassistische Beamtengesetze werden politische Gegner und Wissenschaftler jüdischer
Herkunft in die Emigration gezwungen. Andere werden in Konzentrationslagern ermordet.
1936 »Principles of Topological Psychology« von Kurt Lewin erscheint. Er ist Mitbegründer einer
experimentellen Sozialpsychologie und prägte den Begriff der Gruppendynamik.
1936 Die Entstehung von Gruppennormen wird durch Muzafer Sherif experimentell untersucht
und in »The Psychology of Social Norms« publiziert. Dies stellt eine Verbindung von
Psychologie und Soziologie her.
1938 Das operante Konditionieren bei Tieren wird durch B. F. Skinner in »The Behavior of
Animals« beschrieben
1939 Mit dem Wechsler-Bellevue-Intelligenztest entwickelt David Wechsler die Grundlage für
die Hamburg-Wechsler-Intelligenztests
2. Weltkrieg Einige Hochschullehrer stellen ihre Arbeit in den Dienst des NS-Regimes außerdem
finden Psychologen in den Streitkräften vermehrt Anwendungsmöglichkeiten für ihr Fach.
Dies führt dazu dass die erste Diplom-Prüfungsordnung für Psychologie in Kraft tritt.
Studierende können nun den akademischen Grad »Diplom-Psychologe« erwerben.
1946 Gründung des Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP) (heute Berufsverband Deutscher
Psychologinnen und Psychologen).
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1950 Studien zum Konformitätsdruck in Gruppen werden von Solomon Asch veröffentlicht
1950 Erik Erikson: »Kindheit und Gesellschaft« in dem er die Stadien der psychosozialen
Entwicklung beschreibt.
1951 Carl Rogers veröffentlicht »Die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie«.
1954 Ergebnisse der Studie zu Intergruppenprozessen und -konflikten in einem Jugendlager (»The
Robber’s Cave Experiment«) von Muzafer Sherif werden veröffentlicht
1958 Basierend auf Piagets Arbeiten entwickelt Lawrence Kohlberg sein Stufenmodell der
Moralentwicklung.
1963 Stanley Milgram stellt die Ergebnisse seiner Studien zur Gehorsamsbereitschaft in dem
Artikel »Behavioral Study of Obedience« vor.
1968 In der Dreistufentheorie des Gedächtnisses unterscheiden Richard Atkinson und Richard
Schiffrin erstmals sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis
1971 Albert Bandura veröffentlicht seine »Theorie des sozialen Lernens«
1971 An der Stanford-Universität führt Philip Zimbardo die Simulationsstudie »Stanford Prison E
xperiment« zur Psychologie der Haft durch, die vorzeitig abgebrochen werden muss.
1991 Martin Seligman publiziert die Grundgedanken der »Positive-Psychology«-Bewegung in »
Learned Optimism« (dtsch. »Pessimisten küsst man nicht«). Seligmann prägte ebenfalls den
Begriff »erlernte Hilflosigkeit«.
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Große Köpfe der Psychologie
10 Psychologen, die die Psychologie nachhaltig geprägt haben
Francis Galton
(1822 - 1911) legtenals Universal-Gelehrter wichtige Grundsteine für die moderne Psychologie. So
setzte er als Erster Fragebögen ein, entwickelte neue statistische Verfahren wie die Korrelation und
untersuchte die Erblichkeit der Intelligenz statistisch
Wundt
Ohne ihn gäbe es die Psychologie als Wissenschaft nicht, denn er begründete die Arbeit mit Experimenten und somit wissenschaftlichen Methoden. Er lebte 1832 bis 1920 und eröffnete das erste
psychologische Laboratorium der Welt in Leipzig.
Pavlov
Lebte 1849 bis 1936. Von ihm stammt die Idee der klassische Konditionierung (Pawlowscher Hund)
Freud
Lebte 1856 bis 1939 und begründete die Psychoanalyse. Mit dieser erforschte er das Unbewussten.
Stern
lebte 1857 bis 1911 und auf ihn geht der erste Intelligenztest zurück, in welchem er den IQ als ein
Verhältnis zwischen dem tatsächlichen Alter und dem Intelligenzalter definierte.
Adler
(1870 – 1937) Auf ihn geht als Begründer der Individualpsychologie der Begriff des Minderwertigkeitskomplexes zurück.
Jung
(1875 - 1961) Begründete die analytische Psychologie. Seine Konzeption der Extraversion/Introversion ist heute in fast jedem Persönlichkeitstest enthalten.
Watson
(1878 - 1958): Wurde vor allem durch sein Little Albert Experiment berühmt (Experiment zur –
klassischen - Angstkonditionierung). Als Begründer des Behaviorismus ging es ihm darum
ausschließlich das sichtbare Verhalten zu erforschen und dahinterliegende Prozesse nicht
interessierten.
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Rogers
Geboren 1902, gestorben 1987, gilt als Begründer der sogenannte Klienten-zentrierten Therapie.
Erkennt das für die Entwicklung des Menschen das Selbstkonzept (Selbstbild/Fremdbild) von entscheidender Bedeutung ist.
Burrhus Frederic Skinner
(1904 - 1990) Auf ihn geht das Prinzip des Belohnungslernens zurück – die operante
Konditionierung. Demnach verändert sich Verhalten (jeglicher Art) durch Belohnung und
Bestrafung. Wendete dieses Prinzip auf alle Lebensbereich an.
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