3. Sanierung III. Tiefbauarbeiten im Gebäude

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Gemeinschaftstagung
Gebäude- und Grundstücksentwässerung
16.-17. Januar 2012 in Fulda
Praktische Erfahrungen bei der Sanierung von
Grundleitungen, Anschlusskanälen und Schächten in
offener Bauweise
Verlegung von Leitungen in Rinnen
Norbert Krückel
Franz Fischer Ingenieurbüro GmbH, Erftstadt
Gliederung
1.
Allgemeines
2.
Untersuchungsergebnisse
3.
Sanierung
I.
Abfangen von Leitungen
II.
Rückstausicherung
III.
Tiefbauarbeiten im Gebäude
IV.
Tiefbauarbeiten außerhalb vom Gebäude
V.
Abgedeckte Rinnen
VI.
Erneuerung in Stollenbauweise
VII. Weitere Gewerke bei der Sanierung
4.
Schlussbetrachtung
1. Allgemeines
•
Untersucht wurden Objekte der Baujahre 1969 bis 1978
•
Lage der Objekte im städtischen Bereich
•
Rohrmaterialien der erdverlegten Leitungen überwiegend Steinzeug und
PVC
•
Schadensraten bei den Steinzeugrohren höher
•
Wenige Schäden bei PVC-Rohren (ab Baujahr 1972)
•
Im Gebäude überwiegend getrennte Ableitung von Regen- und
Schmutzwasser
•
Vorhandene Rückstausicherungen überwiegend durch Rückstauklappen
1. Allgemeines
Angaben zu den untersuchten, erdverlegten Leitungen:
Länge der erdverlegten SW/MW-Leitungen:
1230 m
(Nennweiten DN 75, DN 100, DN 125, DN 150, DN 200)
Material:
Steinzeug:
PVC:
590 m
610 m
davon schadhaft:
Steinzeug:
PVC:
70 %
5%
2. Untersuchungsergebnisse
Untersucht wurden:
•
Schmutz- und Mischwasser führende Leitungen
•
Regenwasserleitungen innerhalb des Gebäudes
Vorgefundene Schäden: Lageabweichungen, Wurzeleinwuchs,
Risse, Unterbögen
Lageabweichung
Wurzeleinwuchs
Unterbogen
3. Sanierung
Vorstellungen des Auftraggebers:
•
Regenwasserleitungen bei festgestellten Schäden innerhalb des
Gebäudes sanieren
•
möglichst wenig erdverlegte Leitungen nach Sanierung
(Abhängen von Leitungen)  Zugänglichkeit und Entfallen der
Prüfpflicht
•
möglichst wenig Liner
•
möglichst wenig/keine Tiefbauarbeiten innerhalb der von allen
Mietern zugänglichen Räumlichkeiten (Flure, Eingangsbereiche,
Wohnungen)
•
keine Fäkalienhebeanlagen in den Mieterwohnungen
3. Sanierung
I. Abfangen von Leitungen
Abfangen des Abwassers aus den oberen Wohnungen und Abhängen der
Leitungen unter der Kellerdecke
Hindernisse bei den Flurquerungen
(Kabel, Heizungsrohre,
Wasserleitungen)
Hindernisse in den Wohnungen
(Kabel, Heizungsrohre,
Wasserleitungen, Lüftungen)
3. Sanierung
II. Rückstausicherung
Rückstausicherung durch Hebeanlage innerhalb der Gebäude
Herstellung Schacht für Hebeanlage
3. Sanierung
II. Rückstausicherung
Rückstausicherung und Entwässerung einer außen liegenden Kellertreppe
über Pumpe mit Fertigteilschacht
Schacht mit Hebeanlage für
Fäkalienfreies Abwasser
3. Sanierung
II. Rückstausicherung
Rückstausicherung durch Hebeanlage innerhalb der Gebäude
•
Grundwasserstände beachten
•
Statikunterlagen sichten, Überprüfung der Statik für das Objekt
•
Kenntnis über die Lage aller Abwasser- und Versorgungsleitungen
•
In der Regel kein Einbau von Fertigteilschächten möglich
•
Verbau zwingend erforderlich
•
Hoher Platzbedarf ca. 2,50 m x 2,00 m x 2,00 m
•
Ausführung durch Fachfirmen
•
Hohe Kosten für wenige Wohnungen
3. Sanierung
II. Rückstausicherung
Rückstausicherung der unter Gelände liegenden
Entwässerungsgegenstände über einen neuen Pumpenschacht außerhalb
vom Gebäude
Neuer Schmutzwasserschacht mit
Pumpe für fäkalienhaltiges Abwasser
3. Sanierung
II. Rückstausicherung
Rückstausicherung der unter Gelände liegenden
Entwässerungsgegenstände über einen neuen Pumpenschacht außerhalb
vom Gebäude
• Geringere Lärm- und Schmutzbelästigung der Mieter
• Schacht muss befahrbar sein (Feuerwehr)
• einfacher zu bauen
3. Sanierung
III. Tiefbauarbeiten im Gebäude
Neubau in offener Bauweise innerhalb des Gebäudes
Öffnen der Bodenplatte
durch Betonsägen
Öffnen der Bodenplatte durch
Kernbohrungen
3. Sanierung
III. Tiefbauarbeiten im Gebäude
Neubau in offener Bauweise innerhalb des Gebäudes
• Beachtung von Handschachtungsarbeiten bei der
Ausschreibung
• Einholen von Unterlagen der Versorgungsunternehmen
• Graben verbauen bei Arbeiten in größerer Tiefe und neben
Fundamenten (Standsicherheit)
• Rechtzeitige Information an die Mieter über die Art und Dauer
der Arbeiten
• Berücksichtigung der Lärmbelästigung für die Mieter,
• ggf. Arbeitszeiten mit dem Eigentümer abklären
• Berücksichtigen, dass Mieterräume (Keller) während der
Bauzeit nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden können
(Mietminderung vermeiden)
3. Sanierung
III. Tiefbauarbeiten im Gebäude
Neubau in offener Bauweise innerhalb des Gebäudes
Je nach Beschaffenheit des
Kellerbodens empfiehlt sich die
Arbeit mit Betonsägen!
Foto: Fa. Sanders
3. Sanierung
IV. Tiefbauarbeiten außerhalb vom Gebäude
Neubau in offener Bauweise außerhalb des Gebäudes
Neubau in offener Bauweise –
Neubau in offener Bauweise –
privater Bereich
öffentlicher Bereich
3. Sanierung
IV. Tiefbauarbeiten außerhalb vom Gebäude
Neubau in offener Bauweise außerhalb des Gebäudes
• Beachtung von Handschachtungsarbeiten bei der
Ausschreibung
• Einholen von Unterlagen der Versorgungsunternehmen
• Graben verbauen bei Arbeiten in größerer Tiefe und neben
Fundamenten (Standsicherheit)
• Rechtzeitige Information an die Mieter über die Art und Dauer
der Arbeiten
• Berücksichtigung der Lärmbelästigung für die Mieter,
Arbeitszeiten mit dem Eigentümer abklären
3. Sanierung
IV. Tiefbauarbeiten außerhalb vom Gebäude
So sollte es nicht sein!
Neubau in offener Bauweise –
Neubau in offener Bauweise –
Gefälle beachten, möglichst wenige Bögen
Verbau beachten
3. Sanierung
V. Abgedeckte Rinnen (Leitungstunnel)
Verlegung der Entwässerungsleitungen in abgedeckten Rinnen
Verlegung in abgedeckter Rinne
3. Sanierung
V. Abgedeckte Rinnen (Leitungstunnel)
Schemazeichnung einer abgedeckten Rinne
3. Sanierung
V. Abgedeckte Rinnen (Leitungstunnel)
Beachtung folgender Punkte bei Sanierung durch Verlegung in
abgedeckten Rinnen
•
Grundwasserstände beachten
•
Statikunterlagen sichten
•
Überprüfung der Statik für das zu
sanierende Objekt
•
Kenntnis über die Lage aller
Abwasser- und Versorgungsleitungen
•
Beachtung vom Brandschutz
•
Verwendungsmöglichkeit für
weitere Versorgungsleitungen
3. Sanierung
VI. Erneuerung durch Stollenbauweise
Sanierung durch Neuverlegung in Stollenbauweise
3. Sanierung
VI. Erneuerung durch Stollenbauweise
Sanierung durch Neuverlegung in Stollenbauweise
• kostenneutral zur offenen Bauweise bei Tiefenlage ab 3,50 m
(Randbedingungen!)
• keine bzw. kaum Verkehrsbeeinträchtigungen
• keine Beschädigung der Oberfläche
• Arbeitsfortschritt ca. 1,00 m bis 1,50 m pro Tag
• Verfüllung des entstandenen Hohlraumes mit Dämmer
3. Sanierung
VI. Erneuerung durch
Stollenbauweise
Vorgaben der
Stadtentwässerungsbetriebe
Köln zum Stollenbau
Quelle: Stadtentwässerungsbetriebe Köln
3. Sanierung
VII. Weitere anstehende Gewerke bei der Sanierung
•
Elektroarbeiten (Anschluss von Hebeanlagen,
Verlegung/Umlegung von Kabeln)
•
Brandschutz
•
Gartenarbeiten (Wiederherstellung der Grünanlagen)
•
Sanitärarbeiten (Verlegung/Umlegung von Wasserleitungen, Demontage
und Montage von sanitären Gegenständen)
•
Trockenbauarbeiten (Wiederherstellung von Verkleidungen, Fliesen)
•
Schreiner- und/oder Metallbauarbeiten (Wiederherstellung von
Kellerabtrennungen und Abdeckungen)
4. Schlussbetrachtung
•
Umfangreiche Planungsarbeiten bei nachhaltigen Sanierungen erforderlich
•
Enge Abstimmung mit AG im Vorfeld erforderlich und nützlich
•
Abstimmung mit der Kommune bis wo saniert werden muss (bis
Grundstücksgrenze oder öffentlichem Kanal)
•
Gute Zusammenarbeit zwischen Planer, Sanierungsfirma, Hausmeister
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