NUTRITION CLINIQUE DE L’ADULTE EN SOINS INTENSIFS cours SAR1 version_2_ 2010 Ferron Fred Grundlagen der Ernährung: Energieabhängige, physiologische Leistungen. Chemische Leistungen: Synthese von Proteinen, Enzymen, Hormonen, Transmittern Metabolismus, Stoffwechselprozesse (z.B. Harnstoffproduktion) Physikalische Leistungen Membranpotentiale, Ionengradienten (membranständige Pumpen) Mechanische Leistungen. Herztätigkeit Atemtätigkeit Muskelaktivität Grundlagen der Ernährung: Ziele Prävention und Behandlung von Fehl- / Mangelernährung. Deckung des Bedarfs an Nährstoffen zur Energiebereitstellung. Bewahrung körpereigener Proteine (Enzyme, Transportproteine, Immunsystem, Gerinnung), Ausgleich von Katabolie und Anabolie Grundlagen der Ernährung Katabolismus: komplexe organische Moleküle werden in einfachere abgebaut exergone Reaktion Produktion von Energie überwiegt den Verbrauch katabole Reaktionen: Glykolyse Zitronensäurezyklus Atmungskette • Anabolismus • einfache Moleküle u. Monomere werden zu komplexen strukturellen u. funktionellen Komponenten aufgebaut. • endergone Reaktion • Verbrauch von Energie überwiegt die Produktion • anabole Reaktionen: • Peptidbindungen zwischen AS • Einbau von Fettsäuren in Phopholipide • Verbindung von Glukosemonomere zu Glykogen. Grundlagen der Ernährung: Kopplung von Anabolismus und Katabolismus. MAKRO-NÄHRSTOFFE Makronährstoffe und ihre Resorption Proteine: Verdauung im Magen durch HCl Duodenum, oberes Jejunum: Unter dem Einfluß von Trypsin und Chymotrypsin entstehen Di-und Tripeptide Resorption über Dünndarmmembran und Spaltung in freie AS Fette: LCT: Spaltung im Duodenum durch Lipase, Resorption im Dünndarm, Transport über das Lymphsystem + V-cava zur Leber MCT: Resorption ohne Lipolyse direkt in die Blutbahn Kohlenhydrate: Bis zum Duodenum größtenteils gespalten, Disaccharide werden zu Monosacchariden, Resorption über die Darmschleimhaut Energiegehalt der Nahrungsbausteine MAKRO-NÄHRSTOFFE KOHLENHYDRATE KOHLENHYDRATSTOFFWECHSEL: GLUCOSEKATABOLISMUS ODER ZELLATMUNG GluT-MOLEKÜLE NICOTIN - ADENIN - DINUCLEOTID REDOXREAKTIONEN FLAVIN - ADENIN - DINUCLEOTID Die Oxydation von Glukose umfasst: - GLYKOLYSE - BILDUNG VON ACETYL-COENZYM A - ZITRONENSÄUREZYKLUS - ATMUNGSKETTE Glucosekatabolismus: Pyruvat Weg von Pyruvat ist abhängig von der Sauerstoffverfügbarkeit. anaerob: Umwandlung von Pyruvat Laktatbildung schnelle Diffusion Zelle - Blutbahn Hepatozyten wandeln Laktat in Pyruvat um aerob: Umwandlung von Pyruvat in Acetyl-CoA Verbindung die Glykolyse ( Cytosol) mit dem Zitronensäurezyklus ( Mitochondrienmatrix ) Glucosekatabolismus: Zitronensäurezyklus. Die drei Hauptprodukte des Krebs-Zyklus sind reduzierte Coenzyme ( NADH+H u. FADH2 ) die als Energiespeicher fungieren, GTP ( Guanosintriphosphat ), eine energiereiche Verbindung, die zur Erzeugung von ATP dient, u. CO2, das in die Lungen transportiert u. ausgeatmet wird. Zitronensäurezyklus ( info ) Glucosekatabolismus: die Atmungskette Die Atmungskette ist der letzte Schritt des Glucose-Abbaus. Reduktionsäquivalente NADH/H+ und FADH2 = Coenzyme fungieren als Wasserstoffüberträger und geben ihren Wasserstoff dann in der Atmungskette an Sauerstoff ab, chemisch gesehen = Knallgasreaktion = läuft stark exotherm ab. Um die Energie für die Zelle nutzbar zu machen und die Zelle dabei nicht zu zerstören, wird die Reaktion in mehrere kleine Schritte zerlegt. Die Elektonen werden nicht direkt auf Sauerstoff übertragen sondern werden von mehreren Stoffen weitergereicht, die sich jeweils nur geringfügig in ihrem Redoxpotential unterscheiden. Die dabei frei werdende Energie wird zur Synthese von ATP eingesetzt, welches dann das entgültige Endprodukt des Glucose-Abbaus ist, und als UNIVERSELLER ENERGIETRÄGER vielseitig von der Zelle genutzt werden kann. Glucoseanabolismus: Glykogenese Speicherung von Kohlenhydraten in Form von Glycogen. Gesamtspeichermasse des Körpers: 500 g Skelettmuskelfasern: 75% Hepatozyten: 25% Glucoseanabolismus: Glukogenolyse Abbau vom gespeicherten Glykogen zu Glucose ( bei ATP Bedarf ) aktiviert die Phosphorylase PHOSPHORYLASE: katalysiert die Phosphorylierung von Glykogen zu Glucose-1-Phosphat. GLUTTRANSPORTER Gluconeogenese Umwandlung von Nicht-Kohlenhydratmolekülen ( Aminosäuren wie Alanin, Cystein, Glycin, Serin, Threonin; Laktat; Glycerin) in Glucose. 60% der Aminosäuren im Körper können für die Gluconeogenese verwendet werden. Abbau wenn Glykogenspeicher in der Leber leer ist. MAKRO-NÄHRSTOFFE LIPIDE Lipidstoffwechsel LIPOPROTEINE Lipide = hydrophobe Moleküle Solubisierung mittels Kombination an Proteinen ( synt. Leber / Darm ) Proteine = Apoproteine Funktion der Lipoproteine: Transport-/LieferAufnahmefunktion ( Verfügbarkeit für die Zellen, Entfernung aus dem Kreislauf) Einteilung: nach der Dichte.. Chylomikronen very-low-density Lipoproteine ( VLDL) low-density Lipoproteine (LDL) high-density Lipoproteine (HDL) LIPIDSTOFFWECHSEL Postprandialer Lipidstoffwechsel. Der postprandiale Lipidstoffwechsel wird in einen exogenen, endogenen und reversen Lipidtransfer unterteilt. CETP = Cholesterinester-TransferProtein, HDL = High-Density-Lipoprotein, LCAT = Lecithin-CholesterinAcyltransferase, LDL= Low-Density-Lipoprotein, VLDL = Very-Low- DensityLipoprotein Lipidstoffwechsel Lipide: können zur Gewinnung von ATP hydrolisiert werden. Speicherung als Fettdepots falls kein direkter Bedarf besteht. Hauptfunktion von Fettgewebe: Entfernung von Triglyceriden aus Chylomikronen u. VLDL. Triglyceride ( Fette u. Öle ) Phospholipide ( Lipide, die Phosphor enthalten ) Schutz, Isolierung, Energiespeicher Hauptlipidkomponente der Zellmembran Steroide ( Lipide, die Ringe aus Kohlenstoffe enthalten ) Cholesterin geringer Anteil an allen tierischen Zellmembranen: Vorläufer von Gallensalzen, Vitamin D, und Steroidhormonen. Gallensalze für Verdauung und Absorption von Nahrungslipiden nötig Vitamin D an der Regulierung des Calciumshaushalts im Körper beteiligt ( Knochenwachstum und Reparatur) Hormone des Nebennierenmarks an der Regulierung von Metabolismus, Stresswiderstand sowie Salz-und Wasserhaushalt beteiligt Sexualhormone stimulieren Fortpflanzungsfunktionen und sexuelle Eigenschaften. Eicosanoide ( Prostaglandine u. Leukotriene) Modifizieren die Wirkungen von Hormonen, Blutgerinnung, Entzündung, Immunität, Magensäuresekretion, Luftröhrendurchmesser, Lipidabbau und Kontraktion der glatten Muskulatur. Lipidstoffwechsel andere Lipide Fettsäuren werden zur Erzeugung von ATP verstoffwechselt oder für die Synthese von Triglyceriden oder Phospholipiden verwendet. Carotine für die Synthese von Vitamin A, das für die Herstellung von Sehpigmenten im Auge gebraucht wird, nötig: wirkt als Antioxydans Vitamine E fördert die Wundheilung, verhindert Vernarbung von Geweben, ist an der normalen Struktur u. Funktion des nervensystems beteiligt und wirkt als Antioxydans Vitamin K für die Synthese von Blutgerinnungsproteinen erforderlich Lipoproteine transportieren Lipide im Blut, bringen Triglyceride und Cholesterin zu den Geweben und entfernen überschüssiges Cholesterin aus dem Blut. Bildung eines Triglycerids aus Glycerin und 3 Fettsäuremolekülen Phospholipide sind amphipathische Moleküle mit einer polaren und einer unpolaren Region Lipidstoffwechsel ATP-GEHALT HOCH ATP-GEHALT NIEDRIG VORSTUFE ZUR ATP GEWINNUNG LIPASEN Matrix der Mitochondrien Überschuss an Kohlenhydraten, Proteinen u. Fetten Myokard u. Nierencortex verwenden bevorzugt Acetoaacetat anstelle von Glucose zur produktion von ATP Fette, Öle und Fettsäuren. Fette, die bei Raumtemperatur flüssig sind = Öle. Triglyzeride aus tierischen Lebensmitteln = fest ( Butter, Palmfett ) Fette aus Fisch und Pflanzen = Öle ( Olivenöl, Fischöl ) Gesättigte Fettsäuren ( acide gras saturées ) Ungesättigte Fettsäuren ( einfach/ mono-, mehrfach/poli- ungesättigt ) ω-3-Fettsäuren ( α-linolensäure in Walnusöl u. grünem Blattgemüse; Eicosapentaensäure in Fischöl) ω-6-Fettsäuren ( α-Linolsäure in Pflanzenkeimölen, Arachidonsäure in magerem Fleisch ) ω-9-Fettsäuren ( Ölsäure in Olivenöl ) Mehrfach ungesättigte Fettsäuren: keine Körpereigene Synthese = essentielle Vorstufen für: Bildung von Strukturlipiden in Geweben Synthese regulatorisch wirksamer Eiconasoide. Lipidstoffwechsel Lipidmediatorstoffwechsel. gesättigte FS mono-ungesättigte FS poly-ungesättigte FS EPA - Eicosapentaensäure DHA - Docosahexaensäure AA - Arachidonsäure Cyclooxygenase Lipooxygenase Weg der Eicosanoid Synthese: In Abhängigkeit von dem FS Gehalt der Zellmembranen werden Lipidmediatoren mit unterschiedlicher pro-inflammatorischer Potenz oder pro-resolving Eigenschaften aus omega-3 oder omega-6 poly-ungesättigte FS gebildet, dies über die Cyclooxygenase oder Lipooxygenase. Lipidmediatorstoffwechsel. Pro-inflammatorische Stimuli wie Bakterien, Endotoxin (LPS), bestimmte gesättigte Fettsäuren (SFA), etc. stimulieren über Toll-like Rezeptoren (TLR) intrazelluläre Signalwege (rote Pfeile), die letztlich zur Expression pro- inflammatorischer Proteine führen, die ihrerseits den Entzündungsprozess unterhalten. Gleichzeitig setzt Phospholipase A2 (PLA2) gesättigte (SFA), einfach- (MUFA) oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) aus der Membran frei, die durch Enzymsysteme wie Cyclooxygenase (COX) oder Lipoxygenase (LOX) zu Lipidmediatoren metabolisiert werden. Auf diesem Wege werden aus Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) oder Docosahexaensäure (DHA) Lipidmediatoren mit im Vergleich zur Omega-6Arachidonsäure (AA) geringerer intrinsischer Aktivität gebildet. Ölsäure (OA) wird nicht auf diese Weise metabolisiert. Omega-3-Fettsäuren inhibieren (---|) pro- inflammatorische Signalwege oder aktivieren antiinflammatorische Proteine (Æ). PPARs (Peroxisome proliferator-activated receptor); LBP (Lipoid binding Protein); CD 14 (LPS- Rezeptor); NFkB (nukleärer Transkriptionsfaktor) Lipidmediatorstoffwechsel:Eicosanoide Eicosanoide: Mediatoren, deren Vorstufen in nahezu unbegrenzter Menge als Strukturbestamdteile der Zellmembran in Form von Lipiden vorliegen. Inflammatorischer Prozess: Aktivierung membranständiger Phospholipase A2 (PLA2 ) Mobilisation von Arachidonsäure ( AA ) aus dem Membranlipidpool Eicosanoidsynthese. MAKRO-NÄHRSTOFFE PROTEINE Proteinstoffwechsel Verdauung: Proteine werden in Aminosäuren abgebaut. Keine Speicherung Oxidation zur ATP-Erzeugung Synthese neuer Proteine ( Körperwachstum, Reparatur ) Überschuss von Aminosäuren: keine Ausscheidung ( Stuhl, Urin ) Gluconeogenese Lipogenese Proteinstoffwechsel aktive Transport von Aminosäuren in die Körperzellen: insulinähnliche Wachstumsfaktoren ( IGFs, insulinlike growth factors) Insulin Nach der Verdauung: Synthese der Aminosäuren zu Proteinen Funktionen: Enzyme Transport ( Hb) Antikörper Gerinnungsfaktoren ( Fibrinogen) Hormone ( Insulin ) Proteinstoffwechsel Proteinart Funktion Strukturproteine bilden Strukturgerüst in verschiedenen Körperteilen ( Kollagen in Knochen u. anderen Bindegewebe; Kertin in Haut, Haaren u. Fingernägeln regulatorische Proteine fungieren als Hormone, die die unterschiedlichsten physiologischen Prozesse regulieren; kontrollieren Wachstum u. Entwicklung; vermitteln als Neurotransmitter Antworten des Nervensystems. kontraktile Proteine ermöglichen Verkürzung von Muskelzellen, die eine Bewegung erzeugt ( Myosin, Aktin ) immunologische Proteine unterstützen Reaktionen des Körpers, die ihn gegen fremde Substanzen u. eindringende Pathogene schützen. Transportproteine transportieren lebenswichtige Substanzen durch den Körper ( Hämoglobin ) katalytische Proteine fungieren als Enzyme, die biochemische Prozesse regulieren ( Amylase, Saccharase, ATPase) Proteinkatabolismus Proteinkatabolismus = beständig, gefördert durch Nebennierenrinde Proteine aus ausgemusterten Zellen ➸ Aminosäuren Umwandlung von Aminosäuren in andere Aminosäuren Umwandlung von Hepatocyten ( Aminosäuren ➸ Fettsäuren, Ketonkörper, Glucose ) Zellen: oxidieren kleine Mengen an Aminosäuren über den Zitronensäurezyklus u. die Atmungskette zur ATP Gewinnung. Oxidierung im Zitronensäurezyklus erfordert vorherige Desaminierung. Desaminierung : in Hepatozyten, produziert Ammoniak ( NH3 ) Umwandlung von Ammoniak zu Harnstoff ( Leber ) Proteinkatabolismus Aminosäuren ( gelbe Kästchen ) gelangen an verschiedenen Punkten zur Oxidation in den Zitronensäurezyklus. Bevor Aminosäuren verstoffwechselt werden können, müssen sie in verschiedene Substanzen , die in den Zitronensäurezyklus eintreten können, umgewandelt werden. Proteinanabolismus. = Knüpfung der Peptidbindung zwischen Aminosäuren zur produktion neuer Proteine. Stimulation durch: insulinlike-growth-hormon Thyroidhormone Insulin Östrogen Testosteron Proteinanabolismus Essenzielle Aminosäuren: müssen über die Nahrung zugeführt werden. keine Körpereigene Synthese: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Penylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin nur geringe Körpereigene Synthese: Arginin, Histidin Nichtessenzielle Aminosäuren: können vom Körper hergestellt werden. Transaminisierung: Übertragung einer Aminogruppe von einer Amonosäure auf Pyruvat oder eine Säure des Zitronensäurezyklus. ALLGEMEINES Schlüsselmoleküle an Stoffwechselkreuzungen Freisetzung von Glucose in den Blutstrom Synthese von Glykogen Synthese von Nucleinsäuren Hormonelle Regulation des Stoffwechsel in der postabsorptiven Phase. Vorgang Ort Hauptstimulierung durch Glykogenolyse Hepatozyten u. Skelettmuskelfasern Glucagon Adrenalin Lipolyse Adipozyten Adrenalin; Noradrenalin; Cortison; insulin-ähnliche Wachstumsfaktoren; Thyroidhormone; andere Proteinabbau in den meisten Körperzellen, v.a. in den Skelettmuskelfasern Cortison Gluconeogenese Hepatozyten, Nierenkortexzellen Glucagon Cortisol Nährspeicher Oxidativer (rot) und nichtoxidativer (blau) Stoffwechsel der Makronährstoffe. MIKRO-NÄHRSTOFFE IMMUNONUTRITION Immunonutrition PubMed Stichwortsuche: «immunonutrition» 1999-2009 4740 Artikel f. die letzten 10 Jahre abrufbar Fast 10-fache Anzahl Artikel wie 10 Jahres-Zeitraum zuvor Thema mit hoher Relevanz aber auch noch reichlich Klärungsbedarf „ ... the data upon which these conclusions are drawn are too weak to endorse a strong recommendation...“ „ The question wether fish-oil or any other potentially immunemodulating nutrient has real and measurable value in critically ill patients will depend largely on data drawn from well designed and adequately powerde trials based on the emerging concept of pharmaconutrition. “ Peterik et al.: Immunonutrition in critical illness: still fishing for the truth. Critical Care 2009, 13:305-308 Immunonutrition Definition: umfasst die enterale oder parenterale Zufuhr von Substraten, die alle immunmodulierend sein können. Immunonutrition Mikronährstoffe: Wasserlösliche Vitamine:B1,B2,B6,B12,Niacin, Folsäure, Panthotensäure, Vitamin C Fettlösliche Vitamine: A,D,E,K Mineralstoffe: Na, K,Ca, Phosphat Spurenelemente / éléments traces: Glutamine Arginine Taurine Acides gras poly-insaturés oméga-3 Nukleotide Probiotische Elemente Selenium Zinc Kupfer Molybdän Immunonutrition: fiche info...Glutamin La glutamine est un acide aminé non essentiel majeur de l'organisme. La glutamine est l'acide aminé le plus abondant dans le plasma. Sa fonction principale est le transport d'azote sous forme neutre. C'est aussi le « carburant » majeur respiratoire (ou principale source d'énergie) des entérocytes, hépatocytes, lymphocytes et macrophages. Elle est par ailleurs un précurseur d'éléments comme l'arginine et des antioxydants majeurs de l'organisme : le glutathion et la taurine. Elle est produite par plusieurs organes, essentiellement le muscle (60% du pool total), et est utilisée principalement par l'entérocyte dont elle représente le substrat énergétique majoritaire (jouant ainsi un rôle majeur dans l'intégrité structurale morphologique et fonctionnelle intestinale), par les lymphocytes, le foie et le rein. Dans les phases de stress hypermétaboliques et hypercataboliques, retrouvées dans les situations d'agression aiguë (traumatismes multiples, interventions chirurgicales lourdes, brûlures, états infectieux, pancréatites), une déplétion marquée du pool total glutaminique (environ 50%) est observée. Wilmore DW, Shabert JK. Role of glutamine in immunologic responses. Nutrition 1998 ; 14 : 618-26. Immunonutrition: Glutamin MANGEL essentielle Aminosäure unter Streß, 60 % des freien Aminosäurepools in der Skelettmuskelzelle wichtiger Transporter von Stickstoff zwischen den Organen Stickstoffquelle für renale Ammoniumsynthese und Nukleotidbiosynthese in rasch proliferierenden Geweben essentieller Nährstoff für Enterozyten und Leukozyten reduziert den skelettalen und intestinalen Eiweißverlust unter Streß bewahrt die intestinale Barrierefunktion verstärkt die Phagozytose von Neutrophilen und Makrophagen steigert die Lymphozytenaktivität REDUZIERTE TRANSLOKATION Immunonutrition: Glutamin verbessert die Stickstoffbilanz bei Patienten mit Sepsis, mit KurzdarmSyndrom und nach großen Operationen niedrigere Letalität von kritisch Kranken nach 6 Monaten Verbesserung der Barrierefunktion der Darmmukosa Abnahme der infektiösen Komplikationen und der Krankenhausaufenthaltsdauer ( red. Behandlungskosten ) kürzere Beatmungsdauer bei Frühgeborenen Bei kritisch kranken chirurgischen Patienten finden sich eine dosis-abhängige Reduktion von infektiösen Komplikationen sowie eine verkürzte Krankenhausverweildauer. Bei nicht-chirurgischen Patienten zeigt sich ebenfalls eine dosisabhängige signifikante Reduktion von Komplikationen und der Mortalität. VORTEILE Immunonutrition: fiche info...Arginin L'arginine est un acide aminé non essentiel synthétisé dans le foie, les reins et le cerveau essentiellement. Cette molécule joue un rôle important dans la biosynthèse de l'ADN et l'ARN, le développement tissulaire (avec augmentation de la synthèse protéique) et possède un potentiel stimulant sur les fonctions cicatrisantes, immunes et endocrines. La fonction métabolique de l'arginine, probablement la plus connue, est celle remplie dans le cycle métabolique de l'urée pour l'excrétion de l'azote. Les différentes voies du métabolisme de l'arginine conduisent à des composés tels que l'ornithine, la proline, l'hydroxyproline, le glutamate, les polyamines, l'histidine, mais aussi le monoxyde d'azote NO. Par ailleurs, l'arginine induit les expressions hypophysaires des somatotropine et prolactine, et pancréatiques de l'insuline. De plus, les productions de IGF « insulin-like-growth-factor » et l'expression des glucagons, somatostatine et catécholamines sont augmentées par l'arginine. Dans les situations d'agression aiguë, traumatisme et sepsis, il existe une augmentation importante des besoins et la synthèse endogène de l'arginine est alors insuffisante. Wilmore DW, Shabert JK. Role of glutamine in immunologic responses. Nutrition 1998 ; 14 : 618-26. Immunonutrition: Arginin Arginine: essentielle Aminosäure. verhindert ein Schrumpfen der Thymusdrüse hält die Reaktionsfähigkeit der Thymozyten aufrecht gewährleistet die Proliferation der Lymphozyten sowie die Synthese der IL-2 ( abhängig von der Arginine-Konzentration ) T-cell immune Funktion verbessert die Überlebensrate bei Sepsis ABER erhöht die Mortalität bei Überdosierung. Immunonutrition: Arginin Voie métabolique de la l-arginine. AS : argininosuccinate synthetase ; AL : argininosuccinate lyase. Immunonutrition: fiche info...AG poly-insaturés omega-3 Les acides gras poly-insaturés AGPI (oméga-3 et oméga-6) participent à une foule de processus importants de l'organisme, comme la constitution et l'intégrité des membranes cellulaires, le fonctionnement du système cardiovasculaire, du cerveau et du système hormonal, ainsi que la régulation des processus inflammatoires et immuns. Les acides gras de la série n-3 ou oméga 3 [acide alpha-linolénique d'origine végétale et EPA (Eicosapentaenoic acid) et DHA (docosahexaenoic acid) provenant essentiellement des huiles de poissons ; chez l'homme, l'acide alpha-linolénique sert de substrat à la production de l'EPA, cependant les capacités de synthèse restent limitées] ont des effets multiples : Constitution et intégrité des membranes cellulaires (participation à la structure des membranes cellulaires dont la composition influence plusieurs des activités : transport transmembranaire, formation des récepteurs et reconnaissance de signaux). Précurseurs des eicosanoïdes qualifiés d'anti-inflammatoires (thromboxane (TX) A3, prostaglandine (PG) E3, leucotriène 5). Ils jouent un rôle majeur dans la physiologie cellulaire, la vasomotricité et l'inflammation. Les AGPI n-6 et l'acide linoléique conduisent, par les voies des cyclo-oxygénases et des lipo-oxygénases à la synthèse des prostaglandines de la série 2 (PGE2, thromboxane A2) et des leucotriènes de la série 4 (LTB4). Toutes ces substances sont de puissants agents de l'inflammation, favorisant l'agrégation plaquettaire et la vasoconstriction périphérique, et en présence d'une agression bactérienne, tendent à diminuer les réactions d'immunité cellulaire. Les AGPI en n-3 (acide linolénique) au contraire sont précurseurs de dérivés des séries 3 et 5 : prostaglandines PGE3, thromboxane TXA3, leucotriène LTB5, dont l'action biologique est de 90 % inférieure à celle des précédents. Il existe ainsi des effets plutôt antiagrégant plaquettaire et vasodilatateur. Diminution de l'expression monocytaire de TNF- , IL-1 , IL-6 et IL-8. Inhibition par EPA et DHA de l'activation de la PKC (protéine kinase C). Inhibition par EPA de l'activation de NF-B. Diminution de l'expression monocytaire de l'HLA-DR. Diminution de l'expression par les cellules endothéliales des molécules d'adhésion ICAM-1, VCAM-1 et E-selectin, avec diminution de l'adhésion des monocytes. Immunonutrition: omega-3 Immunonutrition: omega-3 Immunonutrition: Selen wichtige Komponente bestimmter Enzyme: Synthese von Thyroidhormonen ( Spermienbeweglichkeit ) adäquates Funktionieren des Immunsystems starkes Antioxydans +++ ( Einsatz beim septischen Schock ) Rôle des sélénoenzymes dans l’élimination des dérivés réactifs de l’oxygène dans le sepsis. ATP : adénosine triphosphate, SOD : superoxyde dismutase, GPx : glutathion peroxydase ; PHGPx : GPx phospholipidique ; La réactionde Fenton peut également se dérouler avec le cuivre (Cu+→Cu++). **Mn-SOD dans les mitochondries. Adapté de X. Forceville, D.Vitoux Immunonutrition: Zink wichtige Komponente bestimmter Enzyme Bestandteil von Carboanhydrase ( Kohlendioxidmetabolismus ) fördert die Wundheilung stärkt imunologische Abwehr als Bestandteil von Peptidasen am Proteinabbau beteiligt Immunonutrition: Probiotische Produkte Immunonutrition: fiche info ... Nucleotides Les nucléotides, purique et pyrimidique (nucléosides avec un phosphate sur le carbone C5' du pentose, on parle aussi d'ester phosphorique de nucléosides ribonucléosides : adénosine, guanosine, uridine, cytidine, thymine - sont des éléments fondamentaux de la synthèse des acides nucléiques, de l'ARN et de l'ADN. Les nucléotides jouent un rôle majeur dans l'intégrité structurelle et fonctionnelle de la muqueuse digestive et dans les fonctions immunitaires cellulaires. Dans les états de stress infectieux ou traumatiques, la demande en nucléotides est augmentée et l'absence de supplémentation en nucléotides aboutit à une diminution sélective des lymphocytes T-Helper et une diminution de l'expression d'IL-12. Leur intérêt, notamment en réanimation, reste néanmoins à évaluer. La question de savoir si les besoins en nucléotides peuvent excéder la synthèse endogène chez l'homme n'est pas entièrement résolue. Par ailleurs, une supplémentation en nucléotides pourrait aggraver la réponse inflammatoire. Immunonutrition: Nukleotide Strukturbausteine für DNS, RNS und energiereiche Phosphate erhöhte Aktivität von Zellen des Immunsystems verbesserte Stickstoffbilanz bei Hunden reduzierte intestinale Permeabilität und bakterielle Translokation bei Ratten weniger Letalität von Mäusen bei bakteriellen Infektionen durch nucleotidreiche enterale Diät dienen als Substrate für Zellen mit erhöhter Teilungsrate ( immunzellen, Darmepithel ) Immunonutrition: Vitamine lebenswichtige organische Substanzen als Wirkstoffe für den Körper essentiel Körper kann sie nicht oder nicht in ausreichender menge selbst herstellen Aufnahme ( in mg ) als: fertige Wirkstoffe Vorstufen Provitamine Einteilung in: fettlösliche Vitamine ( A,D,E.K ) wasserlösliche Vitamine ( B-Gruppe, Folsäure, Nicotinsäure, Pantothensäure) Immunonutrition: Vitamine aus «Ernährung u. Verdauung» Immunonutrition: Vitamine aus «Ernährung u. Verdauung» ENERGIEBEDARF BEDARFSERMITTLUNG Definitionen: Grundbedarf: Nährstoffmenge, die zugeführt werden muss, um biochemisch oder klinisch nachweisbare Mangelerscheinungen zu verhüten bzw. die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen zu gewährleisten sowie normales Wachstum und Reproduktion zu ermöglichen Mehrbedarf: Steigerung des Grundbedarfs durch verschiedene physiologische Bedingungen ( Wachstum, Schwangerschaft, Laktation, Leistungssport ) u/o Umweltfaktoren (Stress, körperliche Aktivität, Erkrankungen). WHO-Definition für „empfohlene Zufuhr“ (recommended intake). „Nährstoffmenge, von der anzunehmen ist, dass sie genügt, um nahezu alle Menschen gesundzu erhalten“. Diese Menge ist nicht identisch mit Bedarf des einzelnen Menschen! Energiebedarf: Bedarfsermittlung Basic Metabolic Rate (BMR ) Harris Benedict Formel Frauen: 65,5 + (9,5 x Gewicht [kg]) + (1,8 x Grösse[cm]) –(4,7 x Alter) Männer: 66 + (13,7 x Gewicht [kg]) + (5,0 x Grösse[cm]) –(6,8 x Alter) Beim KG werden Änderungen durch Übergewicht oder Ödeme nicht berücksichtigt, daher idealgewicht nehmen ( BMI ). Bsp.: Mann -65 Jahre, 85 kg, 180 cm, Koloneingriff 66,5 + (13,7 x 85) + (5 x 180) –(6,8 x 65) = 1689 x 1,5 = 2533 kcal/d 1689 / 85 = 19 kcal/kgKG/d 2533 / 85 = 29 kcal/kgKG/d BEINHALTET KEINE PROTEINE !! Energiebedarf: Bedarfsermittlung Estimated Energy Expenditure (EEE) IretonJones Gleichung: 1925 –(10 x Alter) + (5 x Gewicht [kg]) + (281 x Geschlecht) + (292 x Trauma) + (851 x Verbrennung) Estimated Energy Expenditure(EEE) Frankenfield Gleichung (Sepsis): 1000 + (100 x exsp. AMV) + (1,3 x Hb[g/L]) + (300 x Sepsis) Tagesbedarf ∼ 25 - 35 kcal /kgKG Energiebedarf: Bedarfsermittlung / Dépense énergétique en réanimation Energieverbrauch Energy expenditure in intensive care C. Faisy a,∗, S.J. Taylor Energiebedarf: Bedarfsermittlung Comparison of indirect calorimetry, the Fick method, and prediction equations in estimating the energy requirements of critically ill patients1,2 Louis Flancbaum, Patricia S Choban, Susan Sambucco, Joseph Verducci, and Jean C Burge Am J Clin Nutr 1999;69:461–6. Energiebedarf: Grundumsatz Männer: Frankenfield DC, Rowe WA, Smith JS, Cooney RN. Validation of several established equations for resting metabolic rate in obese and non− obese people. J Am Diet Assoc 2003 66 + (13,7 x kgKG) + (5,0 x Grösse (cm)) –(6,8 x Alter (Jahren)) Frauen 65,5 + (9,6 x kgKG) + (1,8 x Grösse(cm)) –(4,7 x Alter (Jahren)) Ungefähr: 25-30 kcal / kgKG / Tag Energiebedarf: Angebot vs Bedarf A prospective survey of nutritional support practices in intensive care unit patients: What is prescribed? What is delivered? Bernard De Jonghe, MD; Corinne Appere-De-Vechi, MD; Muriel Fournier; Beatrice Tran, MD; Jacques Merrer, MD; Jean-Claude Melchior, MD, PhD; Herve Outin, MD Crit Care Med 2001 Vol. 29, No. 1 SOURCE: MAX M. Energiebedarf: Angebot vs Bedarf Comparison of indirect calorimetry, the Fick method, and prediction equations in estimating the energy requirements of critically ill patients1,2 Louis Flancbaum, Patricia S Choban, Susan Sambucco, Joseph Verducci, and Jean C Burge Crit Care Med 2001 Vol. 29, No. 1 ......in severely ill patients, nutritional support as well as hemodynamic or respiratory support should be considered an integral part of basic care. Energiebedarf: Angebot vs Bedarf Gesteigerter Grundumsatz bei: Einfache Bauch-OP + 10% Polytrauma, grosse OP + 25% Schwere Infektionen + 40% Verbrennungen +100% Dépense énergétique en réanimation Energy expenditure in intensive care C. Faisy a,∗, S.J. Taylor Réanimation (2009) 18 ABER sehr grosse zeitliche Variabilität UND verwertbares Tagesangebot 2000 - 2500 kcal / d 20 - 30 kcal / kgKG /d Variations de la consommation d’O2 (VO2) enregistrée par calorimétrie indirecte au cours des soins, procédures ou événements survenant en réanimation. FESTSTELLUNG DES ERNÄHRUNGSZUSTANDES Bestimmung des Normalgewichtes. Body-Mass-Index ( BMI ) Trizepshautfalte (THF) Oberarmumfang (OAU) Prognostic Nutritional Index (PNI) Subjective Global Assessment (SGA) Bestimmung des Normalgewichtes: objektive Parameter. Anthropometrische Daten: Körpergröße, Gewicht Body-Mass-Index = KG/Körpergröße2 Trizepshautfaltendicke(THD): Männer 12 mm Frauen 23 mm ab 50% Abweichung: eingeschränkte Fettreserve Armmuskelumfang:Armumfang(cm) –THD (mm): Männer 28 cm Frauen 22 cm Abweichungen < 70% des Normwertes: Abnahme der Muskelmasse Body-Impedanz-Analyse Bestimmung des Normalgewichtes: objektive Parameter. aus «Ermittlung des Ernährungsstatus», J.M. Hackl Bestimmung des Normalgewichtes: BMI BMI [kg/m2] = Körpergewicht : (Körpergröße in m)2 aber: Unterschied Mann und Frau Altersabhängig ( Verlust an Muskelmasse und Knochensubstanz ) keinen Unterschied zwischen Muskeln und Fett Subjective Global Assessment What is Subjective Global Assessment of Nutritional Status? ALLAN S. DETSKY, M.D., PH.D., JOHN R. MCLAUGHLIN, M.SC., JEFFREY P. BAKER, M.D., JOURNAL OF PARENTERAL AND ENTERAL NUTRITION Copyright © 1987 by the American Society for Parenteral and Enteral Nutrition J.M. HACKL; ERMITTLUNG DES ERNÄHRUNGSZUSTANDES Prognostic Nutritional Index (PNI) zur Risikoeinschätzung chirurgischer Patienten im Hinblick auf postoperative Morbidität und Mortalität entwickelt. basiert ausschliesslich auf laborchemischen Parametern PNI [%] = 158 – 16,6 x Serumalbumin [g/dl] – 0,78 x Trizepshautfaltendicke [mm] – 0,2 x Transferrin [mg/dl] – 5,8 x verzögerte kutane Hypersensitivitätsreaktion auf Mumps-, Streptokinase-, Streptodornase oder Candida-Antigen (keine Reaktion (Anergie) wird mit 0 bewertet, <5 mm wird mit 1; >5 mm (intaktes Immunsystem) mit 2 bewertet). Möglichkeiten zur Erfassung des Ernährungszustandes. Unterscheidung der einzelnen Körperkompartimente. Möglichkeiten zur Erfassung des Ernährungszustandes: Zusammenfassung aus «Ermittlung des Ernährungsstatus», J.M. Hackl STOFFWECHSEL BEIM INTENSIVPATIENTEN Hungerzustand ( Mangelernährung / malnutrition ) Mangelernährung ensteht durch: langandauernde Nahrungskarenz ungenügende Zufuhr an Nährstoffen während der Intensivbehandlung Stoffwechselaktivitäten werden verlangsamt Abbau Körpereigener Substanzen ( KH-Vorräte für max. 24 St.) «Verbrennung» im Hungerzustand, beim Gesunden / 24 St 75g Eiweiss ( Muskulatur ) 160 g Triglyceride aus dem Fettgewebe. Hungerzustand ( Mangelernährung / malnutrition ) Definitionen Unterernährung: Verlust von Energiespeichern Malnutrition: Verlust von Nährstoffen Wasting: Gewichtsverlust und Anorexie Kachexie: Unterernährung und Wasting J.M. HACKL; ERMITTLUNG DES ERNÄHRUNGSZUSTANDES Hungerzustand ( Mangelernährung ) Mangelernährung = häufiges Problem 40% der ICU-Patienten Risiko-Evaluation selten: ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ↑ Morbi-Mortalität ↑Hospitalisationsdauer ↓ Funktionale Kapazitäten trophische Veränderungen ( Wundheilungsstörungen ) Atrophie der Darmzotten ( atrophie villositaire ) ↓Funktion- und Muskelkraft ↓Atmungskapazität ↓Zwerchfellkontraktionen Aktivitätsintoleranz ↑Pneumonie Risiko Problematisches Weaning ✓ Immunodépression Hungerzustand ( Mangelernährung )..Bewertung kein gold-standard Mangelernährung kann unterschiedliche,in sich verbundene u. von der unterschwelligen Pathologie abhängige, Aspekte aufzeigen ( Metabolisch, Klinisch, Biologisch ). Mögliche Bewertung des Risikos einer Unterernährung: nutritional risk index Die Albuminämie wird als DER Faktor zur Erkennung einer Unterernährung bezeichnet. Die Synthese erfolgt vornehmlich in der Leber u. ist stark vom Ernährungszustand abhängig. Markers of malnutrition or markers of the complications related to the malnutrition? Mélisande Bernarda, Christian Aussela,b, Luc Cynobera Nutrition clinique et métabolisme 21 (2007) 52–59 Hungerzustand ( Mangelernährung )..Bewertung ( info ) Markers of malnutrition or markers of the complications related to the malnutrition? Mélisande Bernarda, Christian Aussela,b, Luc Cynobera Nutrition clinique et métabolisme 21 (2007) 52–59 Hungerzustand ( Mangelernährung )..Bewertung (www.nutrimetre.org/PDF/noticeAlgorea.pdf, www.nutrimetre.org/PDF/Algorea.pdf Hypermetabolismus oder Stressstoffwechsel oder Postaggressionsstoffwechsel gesteigerte Stoffwechselaktivität Ursache: unbekannt Folge: Abbau der körpereigenen Eiweissen tritt auf bei Traumen, «Stress», operationen, Sepsis, Verbrennungen verstärkende Faktoren: Immobilität, ungenügende Ernährung katabole Hormone werden vermehrt freigesetzt ( Adrenalin, Glukagon, Kortisol, Wachstumshormon anaboles Hormon «Insulin» erhöht vorhanden ABER Hyperglykämie, da erhöhte Glukoseproduktion verminderte Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren Hypermetabolismus Phase de la réponse inflammatoire chez le patient agressé Hypermetabolismus . Hypermetabolismus Glucose Protéines Protéines Hypermetabolismus Hypermetabolismus Katecholaminfreisetzung Hypermetabolismus ENTERALE ERNÄHRUNG DES INTENSIVPATIENTEN Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin Entwicklungsstufe 3 ESPEN Guidelines on enteral nutrition 2009 Enterale Ernährung...Vorteile verbessert die Nährstoffutilisation Schwächt Streßresponse ab Mindert hypermetabolen Response Verhindert Mukosaatrophie Erhält absorptive und immunologische Strukturen Verbessert Wundheilung Erhält Darmflora Darm bleibt metabolisch aktiv Verringert septische Komplikationen Erhält Darmintegrität Vermeidet Sludgebildung Verhindert Streßulcera Frühe enterale Ernährung: ✦ Verhindert Mukosaatrophie ✦ Erhält Darmflora ✦ Erhält Darmintegrität ✦ Minimiert die Translokation von Bakterien und Toxinen (GALT u. MALT ) ✦ Schwächt Stress-Response ab ✦ Vermeidet Hypermetabolie ✦ Vermeidet Katabolie ✦ Erhält die Splanchnikus-Durchblutung ✦ Schützt Darm vor Schädigung durch Ischämie ✦ Erhält Enzymaktivität ✦ Verbessert Nährstoffverwertung ✦ Erhält absorptive und immunologische Strukturen ✦ Erhält die Immunkompetenz Trophische Wirkung auf Darmmukosa Enterale Ernährung...Mögliche Zufuhr. Es gibt keine signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Zufuhrorte. Jejunale Zufuhr: vorzuziehen bei post-abdominalen Traumen oder elektive abdominale Chirurgie. idem bei Intoleranz einer gastralen Zufuhr. Jejunal vs Gastral: kein Unterschied im bezug zur Mortalität / Hospitalisationsdauer. KI Magensonde: Oesophaguswandschäden, Perforation, Magenausgangsstenose, unstillbares Erbrechen, unkooperativer Patient. Vorziehen einer Duodenal-oder Jejunalsonde bei erhöhter Aspirationsgefahr, bei Pylorusstenoseoder Magenatoniesowie bei geplanter frühzeitiger postoperativer EE Enterale Ernährung...Mögliche Zufuhr. PEG und PEJ Indikationen: Oesophagusstenosen, -fisteln, -leckagen Tumoren im Mund-, Hals-und GIT-Bereich Schluckstörungen mit Aspirationsgefahr (Apoplex, SHT etc) Sicherung des Ernährungsweges vor Bestrahlungstherapie Malnutrition(HIV, Mukoviszidose) Kontraindikationen Fehlende oder atypische Diaphanoskopie Gerinnungsstörungen Peritonitis, Ileus Fehlende Einverständniserklärung Magenulcus, Peritonealcarcinose, M. Crohn, Aszites Enterale Ernährung: Indikation und Zeitpunkt Patienten die sich innerhalb von 14 Tagen nicht ausreichend ernähren können, haben eine erhöhte Mortalität (Ia). Patienten, die innerhalb von 7 Tagen ( ESPEN - 3 Tage) nicht oral ernährt werden können, sollten unabhängig vom Ausgangsernährungszustand eine enterale Ernährungstherapie erhalten (C). Bei kritisch kranken Patienten ist die frühzeitige enterale Ernährung (< 24 h) einer hypokalorischen oralen Nahrungszufuhr oder einer erst später begonnenen enteralen Ernährung überlegen (C). Enterale Ernährung: Indikation und Zeitpunkt Ist bei bei kritisch kranken Patienten die frühe enterale Ernährung ( <24 h) nach Aufnahme auf die Intensivstation) einer hypokalorischen spontanen oralen Nahrungszufuhr bzw. kompletten Nahrungskarenz über wenige Tage überlegen? Bei kritisch kranken Patienten ist die frühzeitige enterale Ernährung (< 24 h) einer hypokalorischen oralen Nahrungszufuhr oder einer erst später begonnenen enteralen Ernährung überlegen (C). Patienten, welche hämodynamisch stabil sind und bei funktionierenden gastrointestinal Trakt, sollte die enterale Ernährung in den ersten 24 Stunden begonnen werden ( Adaptation der Quantität ). Enterale Ernährung: Indikation und Zeitpunkt Early enteral nutrition in acutely ill patients: A systematic review Paul E. Marik, MD, FCCM; Gary P. Zaloga, MD, FCCM Crit Care Med 2001 Vol. 29, No. 12 Random Effekt Modell zur feststellung des infektiésen Risikos bei frühzeitiger enteraler Ernährung. Frühzeitige Enterale Ernährung reduziert infektiöse Komplikationen u. verkürzt die Verweildauer. Grosse heterogenität der untersuchten Gruppen. Enterale Ernährung: Indikation und Zeitpunkt A metaanalysis of treatment outcomes of early enteral versus early parenteral nutrition in hospitalized patients* John Victor Peter, MBBS, MD, DNB (Med); John L. Moran, MBBS, FRACP, FANZCA; Jennie Phillips-Hughes, RN Crit Care Med 2005 Vol. 33, No. 1 Frühzeitiger Beginn der enteralen Ernährung: kein Effekt auf die Mortalität. n-1213 Enterale Ernährung: Praktische Durchführung WIE VIEL SONDENKOST sollten kritisch Kranke in der Frühphase erhalten? Eine allgemeingültige Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden, da die Ernährung an den Verlauf der Erkrankung angepasst werden sollte (C). Übereinkunft: keine Hyperalimentation also Akutphase: 15 - 20 kcal /kgKG/d (ESPEN - 20 - 25 kcal ) bei klinischer Stabilisierung: 25 - 30 (35 ) kcal/kgKG/d Enterale Ernährung: Praktische Durchführung WANN sollten Patienten, die enteral ernährt werden und keine schwere Mangelernährung aufweisen, ZUSÄTZLICH PARENTERAL ernährt werden? Wenn voraussehbar ist, dass sie über einen Zeitraum von > 7 Tagen nicht oral ernährt werden können und wenn sie nicht bedarfsdeckend enteral ernährt werden können (C). Ziel der Ernährungstherapie: Zustand der Mangelernährung verhindern. Energiebedarf in der Anfangsphase niedrig, daher sind keine grosse Quantitäten an enteraler Ernährung notwendig. Enterale Ernährung: EE vs PE Ist bei Patienten, die keine Zeichen der Mangelernährung aufweisen und enteral ernährt werden können, die enterale Ernährung prinzipiell der parenteralen Ernährung vorzuziehen? Patienten die keine Zeichen der Mangelernährung aufweisen und enteral ernährt werden können, sollten enteral ernährt werden (A). Patienten, bei welchen enteral die Substratzufuhr ungenügend ist, muss parallel eine PE durchgeführt werden. Enterale Ernährung: EE vs PE Enteral compared with parenteral nutrition: a meta-analysis1,2 Carol L Braunschweig, Paul Levy, Patricia M Sheean, and Xin Wang Am J Clin Nutr 2001;74:534–42 Metaanalyse, 27 Studien, n-1829 Methodisch: elektive chirurgische Patienten Enterale Ernährung: EE vs PE Sollen kritisch kranke Patienten mit einer schweren Mangelernährung enteral oder parenteral ernährt werden? Patienten mit einer schweren Mangelernährung sollten enteral und zusätzlich parenteral ernährt werden (C). Explizite Studien liegen nicht vor. Erhöhte Mortalitätsrate bei ausschlieslicher Enteraler Ernährung ( Substartmenge nicht ausreichend ?) Eine parenterale Ernährung sollte nicht alternativ, sondern zusätzlich zur EE durchgeführt werden. Enterale Ernährung: Immunonutrition Methodologische Probleme der vorliegenden Studien: Auswahl der Patienten: unterschiedliche Grunderkrankungen postoperative oder perioperative Ernährung elektiv operierter Patienten Art der eingesetzten Trink- und Sondennahrungen: Standardnahrung ist mit mehreren immunmodulierenden Substanzen angereichert. ein beobachteter Effekt kann nicht auf ein einzelnes Substrat zurückgeführt werden. unterschiedliche Zusammensetzungen der einzelnen Anbieter ( meisten Ergebnisse allerdings von einem Anbieter ). Enterale Ernährung: Immunonutrition Ist bei kritisch kranken Patienten ( Patienten mit chirurgischer Sepsis; keine elektiv operierten Patienten, keine traumatisierten Patienten, keine Verbrennungspatienten ) generell ohne Rücksicht auf den Schweregrad der Erkrankung eine Ernährung mit einer immunmodulierenden Sondennahrung überlegen? Intensivpatienten, die enteral ernährt werden können (> 2500 ml/72 h oder mind. 5750 ml innerhalb von 7 Tagen), profitieren von einer Ernährung mit einer immunmodulierenden Sondennahrung (B). Diese Aussage wird jedoch dadurch relativiert, dass noch keine Möglichkeit besteht, bei einem Intensivpatienten prospektiv zu erkennen, ob er > 2500 ml/ 72 h Sondennahrung toleriert. Für schwerkranke Intensivpatienten, die nicht ausreichend enteral ernährt werden können (< 2500 ml/72 h) kann z. Zt. keine Empfehlung für eine immunmodulierende Sondennahrung gegeben werden (A). Enterale Ernährung: Immunonutrition Should Immunonutrition Become Routine in Critically Ill Patients? A Systematic Review of the Evidence JAMA, August 22/29, 2001—Vol 286, No. 8 Daren K. Heyland n- 2419 kein Effekt auf die Mortalität signifikante reduzierung infektiöser Komplikationen sowie der Liegezeit Enterale Ernährung: Immunonutrition Ist eine immunmodulierte EE mit ARGININE, NUCLEOTIDES UND OMEGA-3 FETTEN vorteilhafter für alle Intensivpflegepatienten im Vergleich zur Standard EE ? Für Patienten mit elektiver GI-Chirurgie, ja (A). Patienten mit einer milden Sepsis ( APACHE II < 15 ) sollten mit einer immunmodulierten Sondennahrung ernährt werden (B). Für Patienten mit einer schweren Sepsis konnte kein Vorteil für eine Immunmodulierende Sondenkost nachgewiesen werden. Bei diesen ist eine Sondennahrung mit einer Standardformulierung eventuell sogar überlegen (B) ( Galban et al, CCM 2000 ) Poly-Trauma Patienten, ja ( A ) Verbrennungen: Die aktuelle datenlage erlaubt keine Stellungnahme. Spurenelemente ( Cu, Se u.Zn) können in hoher Dosis verabreicht werden ( A ) ARDS Patienten: Eine mit ω-3 Fettsäuren und Antioxidanten supplementierte EE scheint vorteilhaft ( B ). Bisher nur eine prospektive, randomisierte Studie ( n-148) ICU Patienten, mit schwerer erkrankung, welche weniger als 700 ml EE/d vertragen, sollten keine immunmodulierte Sondennahrung erhlalten.(B) Enterale Ernährung: Immunonutrition Sollte EE mit GLUTAMIN supplementiert werden ? Beim polytraumatisierten Patienten ( A) u. beim Verbrennungspatient (A), sollte Glutamine zu Standardlösungen beigemischt werden. Die aktuelle Datenlage ist ungenügend betreffend chirurgischen Patienten sowie gemischten Intensiv-Patienten. Enterale Ernährung: Glutamine A prospective randomized trial of enteral glutamine in critical illness John C. Hall Intensive Care Med (2003) 29:1710–1716 n-363 single-center study keine signifikante Differenz zwischen der Kontrollgruppe u. den Patienten mit Glutamin-Supplementierung Enterale Ernährung: Komplikationen ( Sonde ) Druckulcera: z.B. Oesophagus, Hämatinin MS, Hb-Abfall Infektionen: Rötung, Fieber, Sekretion Dislokation: Aspiration nicht möglich, PEG in der Bauchhöhle, Hypergranulationsgewebe Pflasterunverträglichkeit Bauchdeckenhämatom, Nachblutung Peritonitis Pneumoperitoneum Enterale Ernährung: Komplikationen ( Sondenkost) Aspiration Übelkeit Diarrhoe Flatulenz, Meteorismus Obstipation Erhöhter BZ Defekte an der Sonde SUIVI DU RESIDU GASTRIQUE source: Nutrition clinique et métabolisme Enterale Ernährung: Komplikationen ( Sondenkost) Wann sollten Motilitätsfördernde Medikamente beim kritisch Kranken gegeben werden ? Bei enteraler Intoleranz mit hohem «résidu gastrique» sollte die ivVerabreichung von Metoclopramid oder Erythromycine in Betracht gezogen werden. Erythromycin is more effective than metoclopramide in the treatment of feed intolerance in critical illness* Nam Q. Nguyen, MBBS (Hons), FRACP; Marianne J. Chapman, BMBS, FANZCA, FJFICM; Crit Care Med 2007 Vol. 35, No. 2 Development of Evidence-Based Guidelines and Critical Care Nurses Knowledge of Enteral Feeding Annette M. Bourgault CRITICALCARENURSE Vol 27, No. 4, AUGUST 2007 17 PARENTERALE ERNÄHRUNG DES INTENSIVPATIENTEN Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin Entwicklungsstufe 3 ESPEN Guidelines on parenteral nutrition 2009 Parenterale Ernährung Vergleich zur enteralen bzw. hypokalorisch oralen Ernährung: keine erhöhte Letalität keine erhöhte Komplikationshäufigkeit keine längere Krankenhausverweildauer. Ein engmaschiges Monitoring ist erforderlich um Komplikationen zu vermeiden / minimisieren. Parenterale Ernährung: Kontraindikationen Akutphase einer Erkrankung, unmittelbar nach Operationen und Trauma Schockgeschehen jeder Genese Serum-Laktat > 3 – 4 mmol / l Hypoxie – pO2 < 50mmHg (Fett) bei schwerer Azidose – pH < 7,2 pCO2 > 80 mmHG (Fett) immer dann, wenn eine bedarfsdeckende enterale Ernährung möglich ist Parenterale Ernährung: peripherer oder zentralvenöser Zugang Parenterale Ernährung:Prinzipien Eine PE sollte nicht durchgeführt werden, wenn eine ausreichende orale oder enterale Ernährung möglich ist. Kritisch Kranke ohne Zeichen der Mangelernährung, die voraussichtlich < 5 Tage nicht ausreichend enteral ernährt werden können, bedürfen keiner vollen PE, sollten aber zumindest eine basale Glukosezufuhr erhalten. Kritisch Kranke mit einer Mangelernährung sollten - auch neben einer möglichen partiellen enteralen Ernährung - parenteral ernährt werden. Die Energiezufuhr sollte nicht konstant sein, sondern muss an den Verlauf der Erkrankung angepasst werden*. Eine Hyperalimentation sollte im akuten Stadium der Erkrankung auf jeden Fall vermieden werden. Kritisch Kranke sollten zur PE eine Mischung aus Aminosäuren (0,8 und 1,5 g/kg/Tag), Kohlenhydraten (ca. 60% der Nicht-Protein Energie) und Fett (ca. 40% der Nicht-Protein Energie) sowie Elektrolyten und Mikronährstoffen erhalten. Dynamische Veränderung des Energieumsatzes beim kritisch Kranken* Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf ( Akutphase, unstabiler Pat.) Der Stoffwechsel ist im Sinne eines Postaggressionssyndroms bzw. SIRS verändert. Die Zufuhr einzelner Nährstoffe darf die Verwertungs- bzw. Oxydationsmöglichkeit nicht überschreiten ➔ Labor-Monitoring! (BZ, Triglyceride, BUN, Laktat, Elektrolyte etc.) Bei Berechnung des Energiebedarfes: im Allgemeinen als Bezugsgröße das IST-Gewicht, bei Übergewichtigen – BMI > 30 – (aber nicht bei Untergewichtigen) kann auch das Soll-Gewicht herangezogen werden. Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf ( nicht akutkranke, stoffwechselstabile Pat.) Die Zufuhrrate der Nährlösung sollte grundsätzlich nach dem Körpergewicht (KG) eingestellt werden. Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf .... Glukose Die disproportionale endogene Glucose-Produktion u. die reduzierte periphere Glucose oxidation führt zur Hyperglykämie. Eine erhöhte Glucosezufuhr würde die Hyperglykämie verschlechtern. Aufgrund schwerwiegender Nebeneffekte werden Fruktose oder Sorbitol nicht mehr eingesetzt. Der Einsatz von Xylit zur Reduzierung der Hyperglykämie u. zum Herabsetzen der Gluconeogenese in der Leber, ist ungenügend dokumentiert. Der Minimal-Bedarf an Kohlenhydrate liegt bei 2 g/kgKG/d (B) maximal Zufuhr von 5 g / kg/KG/d ( Fettleber !) Eine Normoglykämie ( 80 - 11 mg/dl ) ist anzustreben. Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf .... Glukose N Engl J Med, Vol. 345, No. 19November 8, 2001 Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf .... Glukose Glucose Control and Mortality in Critically Ill Patients Simon J. Finney JAMA, October 15, 2003—Vol 290, No. 15 KONTROVERS Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf .... Fette Die Infusion von Lipidemulsionen erlaubt: die Zufuhr einer hohen Energiedichte, ermöglicht die Vermeidung hoher Glukoseinfusionsraten und ist unverzichtbar für die Bedarfsdeckung mit essentiellen Fettsäuren. Zur Vermeidung eines Mangels an essentiellen Fettsäuren ist die Gabe von Lipidemulsionen innerhalb ≤7 Tage nach Beginn der PE ( parenteralen Ernährung ) erforderlich. Eine fettarme PE mit hoher Glukosezufuhr erhöht das Risiko für eine Hyperglykämie. Bei parenteral ernährten Patienten mit Neigung zur Hyperglykämie sollte eine Erhöhung des Verhältnisses zwischen Lipid- und Glukosezufuhr erwogen werden. Bei kritisch Kranken sollte die Glukosezufuhr auf nicht mehr als etwa 50% der Energiezufuhr begrenzt werden. Parenterale Ernährung: Energie- und Substratbedarf .... Fette Lipidemulsionenmit einer NIEDRIGEN PHOSPHOLIPID/TRIGLYZERID-RATIO werden empfohlen und sollten mit der üblichen PE verabreicht werden: um einer Verarmung an essentiellen Fettsäuren vorzubeugen, das Risiko stark erhöhter Blutzuckerwerte zu vermindern und eine verstärkte Hepatosteatose zu vermeiden. Biologischaktives Vitamin E (α-Tocopherol) sollte regelmäßig zusammen mit Lipidemulsionen zugeführt werden, um einer Lipidperoxidation vorzubeugen. Die parenterale Lipidzufuhr sollte in der Regel etwa 25–40% der parenteralen Nicht-Protein-Energiezufuhr betragen. Immunneutrale Lipid-Lösungen: Mischlösungen mit mittel- u. langkettigen Triglyceride; 20 % Sojabohnen und 80% Olivenöl; Olivenölbasierten Fettemulsionen anzustrebendes Verhältnis: Omega- 6 /3 von 3:1 = immunoneutral Parenterale Ernährung:Aminosäuren Standard-Aminosäure (AS) Lösungen werden empfohlen falls nicht in Sondersituationen z. B. bei schweren AS-Verwertungsstörungen oder bei angeborenen Stoffwechselstörungen spezifisch adaptierte ASLösungen eingesetzt werden müssen. Für erwachsenen Patienten in ausgeglichenem Stoffwechselzustand wird eine AS-Zufuhr von 0,8 g/kg/Tag empfohlen, die auf 1,2-1,5 g/kg/ Tag oder in Ausnahmefällen auch auf 2,0-2,5 g/kg/Tag gesteigert werden kann. Parenterale Ernährung:Proteine Beziehung zwischen Eiweißaufnahme mit der Nahrung und Eiweißabbau im Körper, berechnet aus der Stickstoffausscheidung im Harn. Ein Mensch erhält zunächst eine kalorisch ausreichende, aber völlig eiweißfreie Nahrung. Dabei werden täglich etwa 15 g Eiweiß von der Substanz des Körpers abgebaut: das absolute Eiweißminimum. Legt man diese Eiweißmenge der Nahrung zu, so steigt auch der Abbau an, die Bilanz bleibt negativ (Messungen jeweils nach Erreichen einer stationären Situation). Erst bei Zugabe von etwa 30 g Eiweiß täglich wird erstmals gerade ein Ausgleich zwischen Aufnahme und Abbau erreicht: das Bilanzminimum. Bei jeder höheren Eiweißgabe bleiben unter Normalbedingungen Aufnahme und Abbau gleich, es gibt keinen speziellen Eiweißspeicher. Das Eiweißoptimum lässt sich nur als Bereich angeben. Parenterale Ernährung:Flüssigkeit- und Elektrolytbilanzierung. Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung – meistens standardisierbar. Parenteral – basale Elektrolytzufuhr mit der Ernährung gemeinsam in All-in-One-Beutel möglich. Bei Fieber, steigt der Flüssigkeitsbedarf um etwa 10 ml /kg/KG/d/ 1°C ( 37°C ) Enges Monitoring zur Flüssigkeits- Elektrolytbilanz. Elektrolytdosierung erfolgt nach den labor-analysen. 30 Parenterale Ernährung: Vitamine u. Spurenelemente Parenterale Vitamine sowie Spurenelemente sollten den Patienten zusätzlich der PE verabreicht werden (C). Die Supplementierung muss obligatorisch ab 1 Woche PE erfolgen. Standartdosierungen sind vorzuziehen, da der individuelle Bedarf nur schwer feststellbar ist. GESCHÄTZTER, TÄGLICHER BEDARF Parenterale Ernährung: Vitamine u. Spurenelemente Parenterale Ernährung: Karenz von Spurenelemente Diminution de l’absorption • Malabsorption générale • grêle court • m-coeliaque • pseudo-obstruction • mucoviscidose • Malabsorption spécifique • graisse ( vit. ADEK) • achlorhydrie • I. pancréatique • A.entéropathique (Zn) Diminution des apports et des réserves • • • • • anorexie jeune malnutrition NPT sans apports NE élém. ou semi-élém. Augmentaton des pertes Déficits • • • • • • • diarrhée asp.gastrique fist.digestives brûlures diurétiques éthylisme diabète Augmentation des besoins • infection • SIRS • anabolisme Parenterale Ernährung: Vitamine u. Spurenelemente Parenterale Ernährung: Komplikationen Effets indésirables d’apports élevés de glucose chez les patients agressés. GLUCOSE Insulinorésistance ( production de catécholamines ) inhibition limitée de la néoglucogenèse Hyperglycémie ( hyperosmolarité et glycosurie ) stimulation du Glucagon lipogenèse incomplète et dépôt de glycogène dans le muscle et le foie augmentation de la consommation d’O₂ augmentation de la production de CO₂ augmentation de la ventilation minute inhibition partielle de la mobilisation des graisses et de l’oxydation hypophosphorémie augmentation du risque infectieux grave Hypoglycémie à redouter insulinothérapie chez l’insuffisant hépatique poursuite d’une insulinothérapie après interruption des apports de glucose ( arrêts apports nutritionnels ) arrêt temporaire d’apports élevés de glucose apports insuffisants de glucose pendant une épuration extrarénale Gérard Nitenberg: Manuel de nutrition clinique de l’adulte en réanimation Parenterale Ernährung: Komplikationen Fette: Komplikationen in der «Agressions-Phase ✾ carence en AG essentiels prévenue par 25o ml à 20% / j ✾ complications pulmonaires et inflammatoires surviennent surtout si l’apport en TCL dépasse 0,15g/kg/h ✾ schéma d’adaptation de l’apport lipidique en fonction de la triglycéridémie. Agglutination des particules en présence de CRP chez les patients hypoalbuminémiques stimulation de la peroxydation. altérations des fonctions des polynucléaires, monocytes, macrophages modification du lipidogramme interactions avec le métabolisme des prostaglandines surcharge du système réticuloendothélial Gérard Nitenberg: Manuel de nutrition clinique de l’adulte en réanimation Parenterale Ernährung: Komplikationen Refeeding Syndrom Knochendemineralisierung ( Zeit ) ➹ transaminases, phosphatases alcalines, gamma-GT ➺stéatose hépatique asymptomatique cholestase chronique ( rare ) cirrhose ( rare ) cholécystite ➺ durée NP lithiase biliaire ➺ durée NP Osteomalazie ( Zeit ) Hypertriglyzeridämie ( 25 - 50 % ): im Zusammenhang auch von Hyperglykaämie, Niereninsuffizienz, Steroid Anwendung, APACHE, gleichzeitige verabreichung von Heparine ) Fettleber ( Zeit ) 15 - 40% Steatohepatitis Cholestase: Gallenkomplikationen sind häufig, nach 6 Wochen PE haben 100% der Patienten Gallensteine. Cholezystitis Cholelithiasis Parenterale Ernährung: Monitoring Parenterale Ernährung: Vorteile der Gesamtnährlösungen Erleichterung der Handhabung Verminderung der nötigen Manipulationen der Zahl der Katheterkonnektionen der Infektionsgefährdung von Kompatibilitätsproblemen ökonomische Vorteile = verminderte Anzahl notwendiger Infusionspumpen = verbessertes Preis/Leistung - Verhältnis gleichmäßige Substratzufuhr = Verminderung metabolischer Komplikationen Verbesserung der Substratverwertung (fixes AS/KH/Fett - Verhältnis Erleichterung der Überwachung Garantierte Stabilitäts- und Kompatibilitätsdaten