PDF - Kölner Philharmonie

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Internationale Orchester 3
Sabine Meyer
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Cornelius Meister
Dienstag
29. Januar 2013
20:00
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Internationale Orchester 3
Sabine Meyer Klarinette
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Cornelius Meister Dirigent
Dienstag
29. Januar 2013
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 21:50
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PROGRAMM
Richard Strauss 1864 – 1949
Don Juan op. 20 TrV 156 (1888)
Tondichtung (nach Nikolaus Lenau) für großes Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791)
Allegro
Adagio
Rondo. Allegro
Pause
Béla Bartók 1881 – 1945
Konzert für Orchester Sz 116 (1943)
Introduzione. Andante non troppo – Allegro vivace
Giuoco delle coppie. Allegretto scherzando
Elegia. Andante non troppo
Intermezzo interrotto. Allegretto
Finale. Pesante – Presto
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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS
»Es war ein schöner Sturm,
der mich getrieben« –
Richard Strauss’ Don Juan op. 20
Ob spanisch als Don Juan oder italienisch als Don Giovanni: Der
Wüstling mit den überstarken Triebimpulsen, die er nicht nur bei
Mozart uneingeschränkt in Sex und Gewalt umsetzen darf, ist
eine der präsentesten Gestalten in den europäischen Künsten,
gleich ob es sich dabei um Dichtung, bildende Kunst oder Musik
handelt. Am bekanntesten geworden ist der Schwerenöter durch
Molières Don Juan und Mozarts Oper Don Giovanni. Doch auch
Richard Strauss’ Don Juan gehört zu den populären Adaptionen
des Stoffes. Strauss bezog sich in seiner sinfonischen Dichtung
wiederum auf Nikolaus Lenaus gleichnamiges unvollendetes
Versepos von 1844. Drei Ausschnitte aus Lenaus Dichtung stellte
Strauss dem Partiturdruck seiner Tondichtung zum besseren
Verständnis voran:
»Den Zauberkreis, den unermesslich weiten,
Von vielfach reizend schönen Weiblichkeiten
Möcht’ ich durchzieh’n im Sturme des Genusses,
Am Mund der Letzten sterben eines Kusses.
O Freund, durch alle Räume möcht’ ich fliegen,
Wo eine Schönheit blüht, hinknien vor Jede
Und, wär’s auch nur für Augenblicke, siegen.«
»Ich fliehe Überdruss und Lustermattung,
Erhalte frisch im Dienste mich des Schönen,
Die Einzle kränkend, schwärm’ ich für die Gattung.
Der Odem einer Frau, heut Frühlingsduft,
Drückt morgen mich vielleicht wie Kerkerluft.
Wenn wechselnd ich mit meiner Liebe wandre
Im weiten Kreis der schönen Frauen,
Ist meine Lieb’ an jeder eine andre,
Nicht aus Ruinen will ich Tempel bauen.
Ja! Leidenschaft ist immer nur die neue;
Sie lässt sich nicht von der zu jener bringen,
Sie kann nur sterben hier, dort neu entspringen,
Und kennt sie sich, so weiß sie nichts von Reue.
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Wie jede Schönheit einzig in der Welt,
So ist es auch die Lieb’, der sie gefällt.
Hinaus und fort nach immer neuen Siegen,
Solang der Jugend Feuerpulse fliegen!«
»Es war ein schöner Sturm, der mich getrieben,
Er hat vertobt, und Stille ist geblieben.
Steintot ist alles Wünschen, alles Hoffen;
Vielleicht ein Blitz aus Höh’n, die ich verachtet,
Hat tödlich meine Liebeskraft getroffen,
Und plötzlich ward die Welt mir wüst, umnachtet;
Vielleicht auch nicht; – der Brennstoff ist verzehrt,
Und kalt und dunkel ward es auf dem Herd.«
Im Gegensatz zu Lenaus eher gebrochenen Don-Juan-Gestalt
strotzt Strauss’ Wollüstling allerdings nur so vor Vitalität und Sinnesfreude – mal abgesehen vom verglimmenden, entkräfteten
Schluss, der wohl auf das dritte Lenau-Zitat Bezug nimmt.
Strauss war 24 Jahre alt, als er sich diesem Stoff widmete. Nach
Macbeth war es erst seine zweite sinfonische Dichtung. Doch der
Don Juan – 1888 komponiert und 1889 uraufgeführt unter der Leitung des Komponisten im Weimarer Hoftheater, wohin Strauss in
der Zwischenzeit zum Kapellmeister berufen worden war – legte
das Fundament für seinen Ruhm als Meister dieser spätromantischen Gattung, die Hector Berlioz und Franz Liszt begründet
hatten.
Das Vorbild Liszt scheint denn auch deutlich hervor aus Strauss’
Don Juan. Liszt verwendete in seinen sinfonischen Dichtungen
kein Programm, keine Handlung, sondern zielte auf die instrumentale Darstellung allgemein-menschlicher Affekte und Seelenregungen. Seine Weimarer sinfonischen Dichtungen sind einsätzig und arbeiten mit der Sonatenform, wobei deren Idee der
musikalischen Antithetik literarisch ausgedeutet wird.
Strauss’ verwendet zwar ein Programm (inspiriert von Lenaus Epos), vermeidet in der Musik jedoch rein Illustratives und
Deskriptives so gut wie möglich, allerdings weniger als Liszt. Wie
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Liszts Werke dieser Gattung ist aber auch Don Juan einsätzig
und durchkomponiert und arbeitet in Grundzügen, also frei, mit
der Sonatenform und ihrem dramatischen Aufbau von Exposition
(Vorstellung der Themen), Durchführung (komplexe Verarbeitung
der Themen), Reprise (veränderte Wiederholung der Exposition)
und Coda (Ausklang).
Hitziger, dionysischer könnte Don Juan gar nicht beginnen:
»Unübertrefflich sicher wird die Situation des vorwärtsstürmenden Helden in den kühn modulierenden Anfangstakten« und
»deren raketenhaft emporschießenden Anlauf« erhellt, schreibt
der Strauss-Biograph Ernst Krause treffend. Dann springe der
»rasende Verführer« vor den Hörer hin: in Gestalt des straff und
mit triumphaler (unüberhörbar auch wagnernden) Gestik inszenierten Don-Juan-Themas. Musikalisch deftig stellt Strauss hier
einen Draufgänger und Jäger vor, dem im Folgenden mindestens drei Frauen zum Opfer fallen. Sie nehmen Gestalt an im
kapriziösen, schwärmerischen Violinsolo, im seufzenden Oboengesang, in schmerzlichen, sehnenden oder schwelgenden Passagen. Verbunden werden diese Episoden durch in Töne gegossenes stürmisches Liebeswerben und energisch auftrumpfende
Don-Juan-Gebärden, aus denen man gegen Ende freilich auch
etwaige siegreiche Kämpfe mit Konkurrenten heraushören kann
– bis die letzte Steigerungswelle plötzlich in eine überraschende,
schockierende Generalpause mündet. Offenbar hat sich der Held
erotisch übernommen. Oder er kommt zur Besinnung, wie es
Ernst Krause vermutet: »Der Schluß, die Coda, ist das Verlöschen
des Sinnesrausches. Nach dynamischen Steigerungen, die das
Äußerste an klanglicher Pracht in starker Konzentration des
gesamten thematischen Materials aufbieten, wirkt der in Moll
verglimmende Ausklang als Auflösung fast pausenloser Spannungen.« Oder aber die Generalpause und der folgende Schlussteil vertonen das Ende des Lenau-Epos: Da tötet Don Pedro Don
Juan, nachdem dieser ihm an den Kopf geworfen hat: »Mein
Todfeind ist in meine Faust gegeben; / Doch dies auch langweilt,
wie das ganze Leben.«
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Abgeklärt und verinnerlicht –
Wolfgang Amadeus Mozarts
Konzert für Klarinette KV 622
Ihr Charakter sei »in Liebe zerflossenes Gefühl – so ganz der
Ton des empfindsamen Herzens«, so lobpries der Dichter und
Komponist Christian Friedrich Daniel Schubart die Klarinette in
seinen Ideen zur Ästhetik der Tonkunst 1784. In der Tat: Wer eine
innig gespielte Klarinettenmelodie hört, den lässt sie so schnell
nicht mehr los. Sie wirkt nach. Vielleicht auch deshalb, weil die
Klarinette als das Instrument gilt, dessen Ton der menschlichen
Stimme am ähnlichsten ist und Seelenregungen am differenziertesten darstellen kann. Sie lässt Töne aus dem Nichts entstehen, unbeschwert, aber mit beschwörender Kraft. Sie lacht
und weint, ist mal frech und schrill, dann wieder sanft, lockend
oder klagend. Ihre Wandlungsfähigkeit verdankt sie auch ihren
unterschiedlichen Registerfarben: in der Tiefe klingt sie voll und
warm, aber auch düster-dämonisch. Im mittleren und hohen
Register entfaltet sich ihr Charakter am brillantesten: in leuchtenden Arpeggien und Passagen genauso wie in gefühlvollen
Kantilenen. In der höchsten Lage wirkt sie schneidend und oft
kalt.
Der individuelle Ton des einen oder anderen Spielers muss so
manch einen Komponisten direkt ins Herz getroffen haben: Ihre
Karriere und ihre bedeutendsten Werke verdankt die Klarinette
deshalb dem besonders innigen Verhältnis zwischen Komponisten und Virtuosen. Carl Maria von Weber etwa ließ sich von
Heinrich Joseph Baermann inspirieren, Louis Spohr komponierte
seine Klarinettenkonzerte für Johann Simon Hermstedt, Brahms’
späte Liebe für die Klarinette entfachte sich an Richard Mühlfelds
Spiel. Ja, und Mozart hatte seinen Anton Stadler, dem er fast
sämtliche seiner Klarinettenwerke auf den Leib schrieb. Stadler
war Klarinettist an der Wiener Hofoper, ein hervorragender Musiker und offenbar auch ein versierter Tüftler, der emsig mit eigenen Erfindungen sein Instrument zu verbessern suchte. Und das
war nötig. Die Klarinette gilt heute zwar als Wunderwerk des Instrumentenbaus, befand sich aber zu Mozarts Zeiten gerade mal
in der Pubertät. Sie ist ein noch relativ junges Instrument, das erst
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in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als letztes der Holzblasinstrumente in das Orchester kam.
Auch sein berühmtes Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 schrieb
Mozart für Stadler. Er hatte es 1789 zunächst als Konzert in G-Dur
für Bassetthorn (dem Tenorinstrument der Klarinettenfamilie)
begonnen und dann liegenlassen. Das Fragment eines ersten
Satzes nahm er sich erst 1791 wieder vor, transponierte es nach
A-Dur, vervollständigte es und ergänzte es durch zwei weitere
Sätze zum Konzert für Stadlers selbstgebaute Bassettklarinette,
die im Vergleich zur heutigen A-Klarinette um vier Halbtöne
nach unten erweitert war. Diese Originalfassung ist verschollen.
Gespielt wird heute meist die für Standard-Klarinette umgearbeitete Fassung, die 1801 erstmals gedruckt erschien, die aber
vermutlich nicht von Mozart selbst stammte.
Dass das Klarinettenkonzert kein Gelegenheitswerk Mozarts ist,
zeigen der für damalige Verhältnisse große Zeitumfang von einer
halben Stunde sowie die Sorgfalt in der Besetzung. Mozart verzichtet im Orchesterpart auf Oboen und Klarinetten. In der sparsamen, transparenten Besetzung aus Streichern, Flöten, Hörnern und Fagotten zeigt sich eine intime, kammermusikalische
Haltung, angesichts derer das Soloinstrument seine sämtlichen
Qualitäten frei entfalten kann: die Fähigkeit etwa zu extremen
Klangfarbengegensätzen zwischen hohem und tiefem Register,
seinen singenden, elegischen Ton, die weiche, geschmeidige
Beweglichkeit bei Läufen und Akkordbrechungen, ihre fröhlich
dudelnden Dreiklangsfiguren, wenn sie begleitet.
Wie auch in anderen späten Werken Mozarts – etwa den reifen
Klavierkonzerten, den letzten drei Sinfonien, der Zauberflöte, dem
Requiem – zeigt sich auch im Klarinettenkonzert eine radikale
Verdichtung und Beschränkung auf das Wesentliche. Die Melodik ist einfach, teils volksliedhaft, die Satzstruktur durchsichtig,
die Harmonik unkompliziert. Formal setzt Mozart auch in seinem
letztem Solokonzert auf eine klare und überschaubare Architektur: Der Kopfsatz in Konzertsonatenform (mit doppelter Exposition des thematischen Materials, Durchführung und Reprise) ist
monothematisch angelegt und ihm fehlt eine Solokadenz. Dem
romanzenhaften Adagio in ABA’-Liedform folgt ein tänzerisches
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Rondo-Finale, dessen Hauptthema mehrmals mit überraschenden, neuen Gedanken konfrontiert wird. Kurze Mollepisoden
werfen immer wieder Schatten auf die sonst vorherrschende
Gelassenheit.
So manch einer hört aus der abgeklärten, verinnerlichten Melancholie des Klarinettenkonzerts Todesahnung heraus. So ganz
abwegig ist das nicht: Im Oktober 1791, als Mozart das Klarinettenkonzert komponierte, muss er sich über seinen desolaten Gesundheitszustand bewusst gewesen sein. Er starb zwei
Monate später.
Mit letzter Schaffenskraft –
Béla Bartóks Konzert für Orchester Sz 116
Konzert für Orchester? Ein ungewöhnlicher Titel. Eigentlich übernimmt das Orchester in der Gattung Konzert ja stets den Gegenpart zum Solisten, der der eigentlich konzertierende Protagonist dieser Form ist. Grundlegende Idee des Solokonzerts ist ja
gerade die Gegenüberstellung von brillanter solistischer Virtuosität mit orchestralem Klang und von individuellem Ausdruck mit
der »neutralen« Kollektiv-Aussage des Orchesters. Aber selbst
auf die traditionelle Dreisätzigkeit der Konzertform verzichtete
Béla Bartók, als er 1943 sein Konzert für Orchester Sz 116 schrieb.
Dass er erklärte, der Titel beziehe sich auf die »konzertierende
oder solistische Behandlung einzelner Instrumente oder Instrumentengruppen«, das gesamte Orchesterkollektiv werde also als
eine Gruppe virtuoser Solisten behandelt, wirkt da eher wie eine
Ausrede, um die traditionsüberfrachtete Bezeichnung »Sinfonie« zu umgehen – sieht man einmal vom zweiten Satz ab, dem
Giuoco delle coppie (Spiel der Paare), in dem Bläserpaare und
-gruppen avancierte Auftritte haben, während das Kollektiv sich
in kammermusikalischer Zurückhaltung übt. Ein Spiel mit Klangfarben, in dem durch unterschiedliche Intervallabstände der
parallel geführten Stimmen immer wieder neue Klangmixturen,
Wärme- und Kältegrade, entstehen.
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Das Konzert für Orchester gehört heute zu Bartóks populärsten
Werken. Schon die Uraufführung am 1. Dezember 1944 in Boston
war ein großer Erfolg. Sein Auftraggeber Serge Koussevitzky sei
»von der Komposition ganz begeistert und behauptet, sie sei das
beste Orchesterwerk der letzten 25 Jahre«, so Bartók in einem
Brief. Trotzdem überarbeitete Bartók die Komposition im Frühjahr 1945 noch einmal.
Die Popularität des Konzerts für Orchester ist wohl den extrem
kontrastierenden und vielfältigen Tonfällen zu verdanken, die
der Komponist in diesem kurzweiligen, mitreißenden Werk mit
einer zukunftsweisenden, expressiven Tonsprache verband. Das
Orchester gleitet durch fünf unterschiedlichste Klangwelten: von
der feierlich-düsteren Introduktion über ein turbulent spaßendes
Scherzo, eine schmerzerfüllte Elegie, ein folkloristisches und sarkastisches Intermezzo bis hin zum optimistischen Finale. Oder
wie es Bartók selbst im Programmheft zur Uraufführung formuliert hat: »Die Grundstimmung des Werkes stellt – vom scherzohaften zweiten Satz abgesehen – einen stufenweisen Übergang
vom Ernst des ersten und dem Klagelied des dritten Satzes zur
Lebensbejahung des Finales dar.« Diese Lebensbejahung muss
dem Komponisten einige Kraft gekostet haben.
Denn Bartók befand sich im Jahr der Komposition 1943 in einer
schweren Krise. Er war unglücklich im US-amerikanischen Exil, in
das er 1940 zusammen mit seiner Frau wegen des Zweiten Weltkriegs und als Gegner des Nationalsozialismus und Faschismus
geflohen war, konnte im amerikanischen Musik- und Lehrbetrieb
nur schwer Fuß fassen. Seine finanzielle Lage war genauso
bedenklich wie sein Gesundheitszustand, denn 1942 war ihm
eine Leukämie-Erkrankung diagnostiziert worden, die eine feste
Anstellung mit geregeltem Einkommen unmöglich machte. Bartóks Schaffenskraft war am Ende. Das änderte sich noch einmal,
als er einen Kompositionsauftrag der Koussevitzky-Stiftung für
ein großes Orchesterwerk, für das Konzert für Orchester, erhielt.
Der Gründer der 1942 zur Förderung neuer Musik ins Leben
gerufenen Stiftung, der russische Dirigent Serge Koussevitzky,
besuchte Bartók persönlich am Krankenbett und überreichte ihm
den dringend benötigten Vorschuss von 1000 Dollar.
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Das Konzert für Orchester entstand in kurzer Zeit, vom 15. August
bis 8. Oktober 1943. Einerseits weist es eine ungeheure stilistische
Vielfalt auf, die Elemente ungarischer, rumänischer oder bulgarischer Volksmusik genauso amalgamiert wie kontrapunktischbarocke Techniken, Choralähnliches, romantischen Schmelz,
impressionistische Farbspiele á la Debussy oder sarkastische
Tonfälle – in Satz IV wird gar verfremdet »Heut geh’ ich ins Maxim«
aus Lehárs Operette Die lustige Witwe zitiert.
Andererseits besitzt es eine klar konstruierte und symmetrische
Anlage. Alle fünf Sätze bauen sich auf der Quarte als »Kernintervall« auf, sind also materialverwandt. Außerdem folgt Bartók
auf mehreren Ebenen einem Schema, das er selbst als »Brückenform« bezeichnete und vielen seiner Werke zugrundegelegt hat.
Diese satzübergreifende Anlage hat Bartók selbst folgendermaßen beschrieben: »Der langsame Satz bildet den Kern des Werkes, die übrigen Sätze schichten sich um diesen. Und zwar ist
der IV. Satz eine freie Variation des II., die Sätze I und V wiederum haben gleiches Material, das heißt: um den Kern (III. Satz)
bilden die Sätze I und V die äußere, II und IV die innere Schicht.«
Im Konzert für Orchester wird der Andante-Mittelsatz von zwei
scherzohaften und diese wiederum von zwei Sätzen in Sonatenform als Rahmen (beide mit einer langsamen Einleitung und
einem Fugato in der Durchführung) umschlossen.
Das Konzert für Orchester ist zusammen mit der Sonate für
Violine solo Sz 117 das letzte Werk, das Bartók noch vollenden konnte. Er starb am 26. September 1945 an den Folgen der
Leukämie.
Verena Großkreutz
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BIOGRAPHIEN
Sabine Meyer
Sabine Meyer gehört heute weltweit zu
den renommiertesten Solisten überhaupt. In Crailsheim geboren, schlug
Sabine Meyer nach Studien in Stuttgart
bei Otto Hermann und in Hannover bei
Hans Deinzer zunächst die Orchesterlaufbahn ein und wurde Mitglied des
Symphonieorchesters des Bayerischen
Rundfunks. Es folgte ein Engagement
als Solo-Klarinettistin bei den Berliner
Philharmonikern, welches sie jedoch
bald aufgab, da sie zunehmend als Solistin gefragt wurde. Seit
fast einem Vierteljahrhundert führten sie ungezählte Konzerte
sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, Afrika und Australien,
seit zwanzig Jahren ebenso regelmäßig nach Japan und in die
USA.
Sabine Meyer feierte Erfolge als Solistin bei zahlreichen Orchestern im In- und Ausland. Sie gastierte bei allen bedeutenden
Orchestern in Deutschland und wurde von führenden Orchestern
in der Welt engagiert, so z. B. von den Wiener Philharmonikern,
vom Chicago Symphony Orchestra, vom London Philharmonic
Orchestra, vom NHK Symphony Orchestra Tokio, vom Orchestre
de la Suisse Romande, den Berliner Philharmonikern, von den
Radio-Sinfonieorchestern in Wien, Basel, Warschau, Prag und
Budapest sowie von zahlreichen anderen Klangkörpern.
Sabine Meyers besondere Zuneigung gehört der Kammermusik,
wobei sie Wert auf langfristige, kontinuierliche Zusammenarbeit
legt. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie mit Künstlern
wie Heinrich Schiff, Gidon Kremer, Oleg Maisenberg, Leif Ove
Andsnes, Fazil Say, Martin Helmchen, Juliane Banse, dem Hagen
Quartett, dem Tokyo String Quartet sowie dem Modigliani Quartett musiziert.
1983 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Reiner Wehle
und ihrem Bruder Wolfgang Meyer das Trio di Clarone. Fast
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vergessene Original-Kompositionen Mozarts sowie bedeutende
Werke der Gegenwart bilden das Repertoire dieses Ensembles.
In den letzten Jahren wurde dieses durch außergewöhnliche
Programme erweitert, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem
Jazzklarinettisten Michael Riessler. 1988 gründete Sabine Meyer
das Bläserensemble Sabine Meyer, in welchem führende Bläsersolisten aus mehreren Ländern zusammenwirken. Das Ensemble
gastiert regelmäßig im In- und Ausland mit einem breit gefächerten Repertoire von der Klassik bis zur Avantgarde.
Im solistischen wie im kammermusikalischen Bereich setzt Sabine
Meyer sich immer wieder für zeitgenössische Musik ein - so wurden ihr von Jean Françaix, Edison Denissov, Harald Genzmer,
Toshio Hosokawa, Niccolo Castiglioni, Manfred Trojahn, Aribert
Reimann und zahlreichen anderen Komponisten Werke gewidmet.
2008 brachte sie das Konzert für zwei Klarinetten von Peter Eötvös
zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang Meyer zur Uraufführung.
Sabine Meyer hat zahlreiche Einspielungen vorgelegt. Das aufgenommene Repertoire reicht von der Vorklassik bis hin zu
zeitgenössischen Kompositionen und umfasst alle wichtigen
Solokonzerte und Kammermusikwerke für Klarinette. Einige Aufnahmen wurden mit dem ECHO-Preis ausgezeichnet, so ihre Einspielung der Klarinettenkonzerte von Johann und Carl Stamitz,
die Neuaufnahme des Mozartkonzertes mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado sowie Werke Webers, Mendelssohns und Baermans mit der Academy of St. Martin in the Fields.
Neben der achtmaligen Auszeichnung mit dem ECHO Klassik ist
Sabine Meyer Trägerin des »Niedersachsen Preises« sowie des
»Brahms Preises« der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein
(2001) und Mitglied der Akademie der Künste Hamburg. Im September 2007 wurde ihr der Hauptpreis des »Praetorius Musikpreises Niedersachsen 2007« verliehen. 2010 bekam sie den Orden
Chevalier des Arts et des Lettres verliehen; außerdem wurde sie
mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Seit 1993 hat Sabine Meyer eine Hochschulprofessur an der Hochschule für Musik in Lübeck inne. In der Kölner
Philharmonie war sie zuletzt im März 2011 zu hören.
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ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der Wiener Tradition des
Orchesterspiels verbunden fühlt. Es ging 1969 aus dem Großen
Orchester des Österreichischen Rundfunks hervor und profilierte sich seitdem als eines der vielseitigsten Orchester in Österreich. Unter seinen Chefdirigenten Milan Horvat, Leif Segerstam,
Lothar Zagrosek, Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies und
Bertrand de Billy erweiterte das Orchester kontinuierlich sein
Repertoire von der Vorklassik bis zur Avantgarde. Im September
2010 trat Cornelius Meister sein Amt als Chefdirigent an. Spätromantik und Moderne bilden die Schwerpunkte des Programms,
das immer wieder auch selten aufgeführte und zu Unrecht vergessene Werke enthält. Für das Radio-Symphonieorchester ist
die Bespielung der ORF-Programme in Österreich – mit seinem
Schwerpunkt im Programm Österreich 1 – sowie auch die internationale Präsenz dieser österreichischen Kulturproduktion in
ausländischen Radiostationen von vorrangiger Bedeutung.
Im Wiener Konzertleben ist das ORF Radio-Symphonieorchester
regelmäßig mit zwei Abonnementzyklen im Musikverein Wien
und im Wiener Konzerthaus präsent. Darüber hinaus tritt das
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Orchester regelmäßig bei großen Festivals im In- und Ausland
auf: Enge Bindungen bestehen zu den Salzburger Festspielen,
zu den Wiener Festwochen, zum musikprotokoll im steirischen
herbst und zu Wien Modern. Seit 2007 hat sich das RSO Wien
durch seine kontinuierlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit
dem Theater an der Wien auch als Opernorchester etabliert.
Die ausgedehnte Tourneetätigkeit des RSO Wien führte das
Orchester zuletzt nach Japan, China, in die USA, nach Südamerika und ins europäische Ausland. Zu den Gästen am Dirigentenpult des RSO Wien zählten u. a. Leonard Bernstein, Ernest
Bour, Christoph von Dohnányi, Christoph Eschenbach, Michael
Gielen, Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Giuseppe Sinopoli, Hans
Swarowsky, Ingo Metzmacher und Simone Young. Unter den
dirigierenden Komponisten, die das RSO Wien leiteten, waren
u. a. Krzysztof Penderecki, Bruno Maderna, Hans Werner Henze,
Ernst Krenek, Luciano Berio, Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik,
Beat Furrer, Johannes Kalitzke, Emilio Pomarico und Matthias
Pintscher zu Gast. International renommierte Solistinnen und
Solisten treten regelmäßig mit dem RSO Wien auf, unter ihnen
Elisabeth Leonskaja, Heinrich Schiff, Sabine Meyer, Pascal Rogé,
Heinz Holliger, Gautier Capuçon, Isabelle Faust, Martin Grubinger, Patricia Kopatchinskaja, Hilary Hahn und Christian Tetzlaff.
Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit des RSO Wien für den ORF
und für CD-Produktionen umfasst Werke aller Genres, darunter
viele Ersteinspielungen von Vertretern der klassischen österreichischen Moderne und österreichischer Zeitgenossen. So entstand in den letzten Jahren die CD-Reihe Neue Musik aus Österreich mit Orchesterwerken u. a. von Friedrich Cerha, HK Gruber,
Roman Haubenstock-Ramati, Christian Muthspiel, Johannes
Maria Staud, weiters eine Gesamtaufnahme der neun Sinfonien
von Egon Wellesz, die Orchestermusik von Josef Matthias Hauer
und Ersteinspielungen der Musik von Erich Zeisl. Besondere Aufmerksamkeit erhielten auch die Aufnahmen mit französischer
Musik, darunter Werke von Henri Dutilleux, Francis Poulencs
Oper Dialogues des Carmélites und die auf DVD erschienene Produktion von Claude Debussys Pelléas et Mélisande.
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Das RSO Wien ist dabei, ein eigenes Education-Programm aufzubauen, das laufend durch neue, innovative Projekte erweitert
wird. Dazu gehören spezielle Workshops für Kinder und Jugendliche und die Fortsetzung der Reihe »Klassische Verführung«.
Außerdem gibt es seit 1997 eine eigene Orchesterakademie zur
Förderung des musikalischen Nachwuchses. Regelmäßig spielt
das RSO Wien die Abschlusskonzerte der Dirigentenklassen
der Musikuniversität Wien. In der Kölner Philharmonie war das
Orchester zuletzt im Juni 2000 zu Gast.
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Die Besetzung des
ORF Radio-Symphonieorchesters Wien
Violine I
Peter Matzka Konzertmeister
Franz Siegert Konzertmeister
Kristina Suklar Konzertmeisterin
Michael Snyman
Willem De Swardt
Stephanie Grandpierre
Jussuf Karajev
Geert Langelaar
Zhanna Li
Violaine Regnier
Alexandr Sorokow
Anais Tamisier
Monika Uhler
Peter Uhler
Marina Dimitrova
Viola
Michael Gheorghiu
Yoshiko De Swardt
Tomas Bumbal
Julia Puchegger
Martin Edelmann
Raphael Handschuh
Wilhelm Klebel
Martin Kraushofer
Paul Rabeck
Catharina Stenström-Langelaar
Magdalena Eber
Violoncello
Michael Hammermayer
Julia Schreyvogel
Maria Grün
Johannes Kubitschek
Yishu Jiang
Petra Hartl
Peter Wolf
Cornelia Burghardt
Raffael Dolezal
Violine II
Marianna Oczkowska
Therese Andersen
Steven Mohler
Maria Pfleger
Barbara Chomca
Christabel Lin
Rudolf Mayrhofer
Johannes Pflegerl
Sibylle Wurzinger-Gund
Iva Yablanska
Wen Chun Lin
Aurora Zodiera Luca
Joanna Kaniewska
Kontrabass
Ernö Racz
Michael Pistelok
Rudolf Illavsky
Harald Jäch
Bernhard Ziegler
Sebastian Stingl
Felipe Medina
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Flöte
Erwin Klambauer
Felix Lielacher
Edwin Stemberger
Trompete
Johann Plank
Peter Fliecher
Christian Hollensteiner
Franz Tösch
Oboe
Thomas Höniger
Gernot Jöbstl
Stefanie Gansch
Posaune
Wolfgang Strasser
Christian Troyer
Johannes Pietsch
Klarinette
Siegfried Schenner
Martin Fluch
Thomas Obermüller
Tuba
Rainer Huss
Harfe
Anna Verkholantseva
Ulrike Mattanovich
Fagott
David Seidel
Martin Machovits
Leonard Eröd
Schlagwerk
Gerhard Windbacher
Josef Gumpinger
Johann Krasser
Patrick Prammer
Horn
Peter Keserü
Erwin Sükar
Peter Erdei
Matthias Riess
Johann Widihofer
Luise Bruch
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Cornelius Meister
Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, ist seit September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des ORF
Radio-Symphonieorchesters Wien. Er
konzertiert regelmäßig im Musikverein Wien und im Wiener Konzerthaus.
Ausgedehnte Tourneen führen ihn nach
Japan und durch Europa, u. a. zu den
Salzburger Festspielen. Mit dem ORF
Radio-Symphonieorchester Wien entstehen zahlreiche Rundfunk-, Fernsehund CD-Aufnahmen.
Von 2005 bis 2012 war Cornelius Meister Generalmusikdirektor in
Heidelberg. In dieser Zeit erhielt er den »Preis für das beste Konzertprogramm« des Deutschen Musikverlegerverbandes sowie
in den Jahren 2007 und 2010 den »junge Ohren«- Preis und den
Preis des Deutschen Musikrats für seine Musikvermittlungsarbeit
für Kinder und Jugendliche.
In Konzerten dirigierte Cornelius Meister u. a. das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das BBC Philharmonic Orchestra Manchester,
das Indianapolis Symphony Orchestra, das Baltimore Symphony
Orchestra, Sveriges Radios Symfoniorkester Stockholm, das
Orchestre de l’Opéra national de Paris, das Deutsche Symphonie
Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das NDR Sinfonieorchester Hamburg und
das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Bereits mit 21 Jahren debütierte Cornelius Meister an der Hamburgischen Staatsoper, gefolgt von Debüts an der Bayerischen Staatsoper München, der New National Opera Tokyo,
der San Francisco Opera, der Deutschen Oper Berlin, dem Theater an der Wien, der Königlichen Oper Kopenhagen und der
Semperoper Dresden. Höhepunkte in der kommenden Zeit
sind u. a. seine Debüts an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), am Royal Opera House Covent Garden in London (La
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Bohème), am Opernhaus Zürich (Salome) sowie beim L’Orchestra
dell’Accademia di Santa Cecilia in Rom. Cornelius Meister folgt
Wiedereinladungen an die Lettische Nationaloper Riga (Wagners Ring des Nibelungen), an die Semperoper Dresden und an
die Deutsche Oper Berlin. Ebenfalls ist Cornelius Meister erneut
beim Baltimore Symphony Orchestra, beim Deutschen Symphonie Orchester Berlin und bei den Hamburger Philharmonikern zu
Gast.
Cornelius Meister studierte Klavier und Dirigieren in Hannover
bei Konrad Meister, Martin Brauß und Eiji Oue sowie am Mozarteum Salzburg bei Dennis Russel Davies, Jorge Rotter und Karl
Kamper. Er spielt außerdem Cello und Horn. Als Pianist gab er
Konzerte in Europa und in den USA und ist Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs und des Schleswig-Holstein Musik
Festivals. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im November
2007 zu Gast.
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KÖLNMUSIK-VORSCHAU
Januar
MI
06
20:00
DO
31
Ensemble, Chor und Orchester
der Staatsoperette Dresden
Ernst Theis Dirigent
Désirée Nick Präsentation
20:00
Leonidas Kavakos Violine
Enrico Pace Klavier
Johann Strauß
Carneval in Rom
Konzertante Aufführung
Ludwig van Beethoven
Sonaten für Violine und Klavier
D-Dur op. 12,1, F-Dur op. 24
»Frühlingssonate« und A-Dur op. 47
»Kreutzer-Sonate«
Operette und … 3
Die Künstler spielen zugunsten der
Stiftung Stadtgedächtnis, die sich für
die Restaurierung der seit dem Einsturz
des Historischen Archivs der Stadt Köln
beschädigten Archivalien, darunter
auch viele musikhistorische Dokumente, einsetzt.
FR
15
20:00
Sunhae Im Sopran (Bellezza)
Julia Lezhneva Sopran (Piacere)
Christophe Dumaux Countertenor
(Disinganno)
Jeremy Ovenden Tenor (Tempo)
Freiburger Barockorchester
René Jacobs Dirigent
Februar
Georg Friedrich Händel
Il trionfo del Tempo e del
Disinganno HWV 46a
SO
03
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.
20:00
Baroque … Classique 3
Acoustic Africa
Dobet Gnahoré Gesang, Percussion
Manou Gallo Gesang, E-Bass
Kareyce Fotso Gesang, Gitarre
Aly Keïta Balafon
Zoumana Diarra Gitarren
Boris Tchango Drums
Women’s Voices
Drei Stimmen, drei Frauen von der
Elfenbeinküste und aus Kamerun mit
ganz verschiedenen künstlerischen
Einflüssen. Sie singen Lieder auf Zulu,
Malinke, Wolof, Bete und Lingala. Es
einen sie der Rhythmus und die Farben
des afrikanischen Kontinents. Ihr Weg
ist nicht der globalisierte Sound, doch
Einflüsse aus Funk, Blues und Rock
sind willkommen. Selten ist der Spagat
zwischen afrikanischen Wurzeln und
europäischen Beats so gelungen.
Mit einer Anmoderation durch
Redakteure von Funkhaus Europa,
Medienpartner dieses Konzerts.
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René
Jacobs
dirigiert Georg Friedrich Händel
Il trionfo del Tempo e del Disinganno
Foto: Philippe Matsas
Sunhae Im Sopran
Julia Lezhneva Sopran
Christophe Dumaux Countertenor
Jeremy Ovenden Tenor
Freiburger Barockorchester
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.
koelner-philharmonie.de
monie
nie
i .de
de
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
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Neumarkt-Galerie
50667 Köln
(in der Mayerschen
Buchhandlung)
Freitag
15.02.2013
20:00
Philharmonie-Hotline
-Hotline
0221 280 280
25.01.13 13:26
IHRE NÄCHSTEN
ABONNEMENT-KONZERTE
SA
MO
16
25
20:00
März
20:00
Craig Taborn p
Grigory Sokolov Klavier
Vijay Iyer Trio
Vijay Iyer p
Stephan Crump b
Marcus Gilmore dr
Franz Schubert
Vier Impromptus op. 90 D 899 (1827?)
für Klavier
Drei Klavierstücke D 946 (1828)
Zwei der kreativsten amerikanischen
Jazz-Pianisten der Gegenwart treffen aufeinander. Craig Taborn sorgt
solistisch mit hybriden Sounds aus
Techno und Avantgarde für vibrierenden Großstadt-Jazz. Das Spiel des
mit Lobeshymnen überhäuften IndoAmerikaners Vijay Iyer ist dagegen
auch vom Geist Duke Ellingtons durchdrungen. Mit seinem Trio übersetzt Iyer
diesen aber genauso unwiderstehlich
und atemberaubend in eine zeitgemäße
Jazzsprache wie Funk und Michael
Jacksons »Human Nature«.
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier Nr. 29
B-Dur op. 106 (1817 – 18)
»Große Sonate für das Hammerklavier«
19:00 Einführung in das Konzert durch
Christoph Vratz
Philharmonie für Einsteiger 5
MI
10
Jazz-Abo Soli & Big Bands 4
April
20:00
Anne-Sophie Mutter Violine
London Philharmonic Orchestra
Yannick Nézet-Séguin Dirigent
Modest Mussorgsky /
Nikolaj Rimskij-Korsakow
Vorspiel (Morgendämmerung
an der Moskwa)
aus: Chowanschtschina (1873 – 80, 1883)
Musikalisches Volksdrama in fünf
Akten. Libretto vom Komponisten
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Konzert für Violine und Orchester
D-Dur op. 35 (1878)
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)
für großes Orchester
Internationale Orchester 4
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Karfreitag
29. März 2013
18:00
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner Dirigent
Johann Sebastian Bach
Johannespassion BWV 245 (1724)
Oratorium für Soli, Chor und
Orchester
Gefördert durch das Kuratorium
KölnMusik e. V.
Sir John
Eliot Gardiner
Konzert mit
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Philharmonie-Hotline 0221 280 280
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Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
koelner-philharmonie.de
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von
Verena Großkreutz ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Rosa Frank S. 18; Thomas
Rabsch S. 11; Thomas Ramstorfer S. 13
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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Wiener
Philharmoniker
Frank Peter Zimmermann Violine
Franz Welser-Möst Dirigent
Alban Berg
Konzert für Violine
und Orchester
»Dem Andenken
eines Engels«
Foto: KölnMusik/Matthias Muff
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur
WAB 104
»Romantische«
KölnMusik gemeinsam mit der
Westdeutschen Konzertdirektion Köln
koelner-philharmonie.de
Roncalliplatz, 50667 Köln
direkt neben dem Kölner Dom
(im Gebäude des RömischGermanischen Museums)
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Neumarkt-Galerie
50667 Köln
(in der Mayerschen
Buchhandlung)
Donnerstag
21.02.2013
20:00
Philharmonie-Hotline
0221 280 280
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