wir-sind-klasse.jimdo.com Felix Birk Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini Inhalt 1.Akt Vor den Mauern der alten Kaiserstadt hat sich die Volksmenge versammelt, um der Vollstreckung eines grausamen Urteilsspruchs beizuwohnen. Ein Mandarin verliest den Erlaß der Prinzessin Turandot, nach dem jeder Freier aus königlichem Geblüt sein Leben lassen muß, wenn er die drei von ihr vorgelegten Rätsel nicht lösen kann. Diesmal ist es der schöne Prinz von Persien, der - wie viele vor ihm - bei Mondaufgang mit dem Schwert hingerichtet werden soll. Die aufgepeitschte Masse ruft blutrünstig nach dem Henker, fleht dann aber, ganz unerwartet von Mitleid erfaßt, für den Prinzen, der beim Erklingen eines Trauermarsches zur Hinrichtung schreitet, um Gnade. Doch die in der Kaiserloggia erscheinende Prinzessin bleibt ungerührt und läßt das Urteil ausführen. Den Prinzen Kalaf, der nach langer Trennung in der Menge seinen alten Vater, den entthronten und vertriebenen Tatarenkönig Timur, in Begleitung der jungen Sklavin Liu wiedergefunden hat, empört die Grausamkeit der Prinzessin. Noch mehr aber fasziniert ihn ihre Schönheit. Weder die Bitten seines Vaters noch das inständige Flehen Lius, die den Prinzen insgeheim liebt, noch die Warnungen der drei maskierten chinesischen Würdenträger Ping, Pang, Pong können Kalaf von seiner gefahrvollen Werbung um Turandot abhalten. Er schlägt dreimal an den Gong: das offizielle Zeichen für die Anmeldung eines neuen Freiers. 2. Akt Der Kanzler Ping, der Marschall Pang und der Küchenmeister Pong beraten in einem Pavillon sorgenvoll die Lage des Landes, nachdem in diesem Jahr bereits 13 Kandidaten ihr Leben lassen mußten. Vor dem Schloßplatz aber hat sich wiederum eine Volksmenge eingefunden, um an dem Staatsakt, währenddessen die drei Rätsel gelöst werden müssen, teilzunehmen. Turandot will auf diese Weise an allen Freiern den Selbstmord ihrer Ahnin Lo-u-ling rächen, die gegen ihren Willen verheiratet werden sollte. Der greise Kaiser Altoum und Turandot erscheinen mit den Würdenträgern und den Weisen, die die Rollen mit den Lösungsworten tragen. Kalaf errät die Lösungsworte: "Hoffnung", "Blut" und "Turandot". Vergebens versucht die erzürnte Prinzessin nun ihren kaiserlichen Vater zur Nichteinlösung des Versprechens zu bewegen. Da Kalaf die Liebe Turandots nicht erzwingen will, gibt er ihr selbst ein Rätsel auf. Falls sie bis zum Morgengrauen seinen Namen erraten kann, werde er sich als besiegt erklären und sterben. Turandot nimmt das Angebot an. 3. Akt Prinzessin Turandot hat das ganze Volk aufgefordert, in dieser Nacht nicht zu ruhen, sondern nach dem Namen des Unbekannten zu forschen. Folter und Tod stehen auf der Nichtbeachtung des Erlasses. Im Garten des kaiserlichen Palastes erwartet Prinz Kalaf den Morgen und verleiht dort seiner tiefen Liebe zu Turandot Ausdruck: "Keiner schlafe". Die drei Minister versuchen ihm unter Versprechungen und Drohungen sein Geheimnis zu entlocken. Da bringt man Timur und Liu, die tags zuvor in der Nähe des Fremden gesehen wurden. Als Turandot den Befehl zu Timurs Folterung gibt, sagt Liu aus, daß sie allein den Namen kenne. Um den geliebten Kalaf nicht zu verraten, ersticht sie sich mit dem Dolch. Alle sind tief getroffen und beklagen ihren Tod. Lius Leichnam wird weggetragen, vom Volk begleitet. Aufgrund eines Kehlkopfkrebses an dem Puccini 1924 verstarb, konnte die Oper nicht zu Ende komponiert werden. Da jedoch die Uraufführung bereits angesetzt war, zog der Dirigent den Komponisten Franco Alfano heran, um Puccinis Werk zu vollenden. wir-sind-klasse.jimdo.com Felix Birk Alfanos Ende Kalaf und Turandot sind nun allein. Kalaf wirft Turandot ihre Grausamkeiten vor. Er reißt ihr den Schleier vom Kopf und küsst sie leidenschaftlich. Nun erst bricht ihr Widerstand. Sie erzählt ihm, dass sie ihn vom ersten Augenblick an gefürchtet, aber auch geliebt habe. Nun teilt Kalaf seinen Namen mit und begibt sich in ihre Hand. Vor dem gesamten Hofstaat und dem versammelten Volk verkündet Turandot unter atemloser Spannung den Namen des fremden Prinzen: "Sein Name ist ... Liebe!" Unter dem Jubel des Volkes sinken sich die beiden in die Arme und werden glücklich. vgl. http://www.arena-verona.de/turandot-inhalt.html [24.12.2015] Hintergrundwissen Der Beginn des 20. Jahrhunderts war für die Musikgeschichte einzigartig, da es zu dieser Zeit viele verschiedene Arten der Komposition gab. (z.B. Spätromantik, Impressionismus, Zwölftonmusik, Neoklassizismus, …). Giacomo Puccini komponierte jedoch ausschließlich Opern (insgesamt 12), in welchen verletzliche und schwache Charaktere sowie Frauen oft im Zentrum stehen. In seinen Opern bezieht sich Puccini meist auf den sog. verismo, was so viel bedeutet wie Naturalismus, also eine wirklichkeitsnahe Darstellung, und verfeinert diesen sogar, in dem er seine schwachen Charaktere soz. „an der rauen Wirklichkeit zerbrechen lässt“. Puccinis bekannteste Opern sind Turandot (spielt in China), Tosca (Rom), La Bohème (Paris) und Mme Butterfly (Japan). Wenn Puccini komponiert, muss er die Personen auf der Bühne sehen, demnach schreibt er seine Werke häufig im Theater. Er selbst sagt, er möchte die Welt zum Weinen bringen. So steht sein Name heute für üppige und gefühlvolle Musik. Was ihm jedoch oft vorgeworfen wird ist, dass seine Musik kitschig und oberflächlich sei sowie zu sentimental, da Puccini gerne auf ein Happy End verzichtet. Opernlexikon Belcanto = „schöner Gesang“; steht für eine Epoche der italienischen Opernmusik; beschreibt eine Art des Gesang, bei der die Schönheit des Stimmklangs im Vordergrund steht syllabisch = Form der Textvertonung, bei der jede Silbe einen Ton bekommt melismatisch = Form der Textvertonung, bei der eine Silbe über mehrere Töne hinweg gesungen wird Arie = Gesangsstück für Solostimme v.a. in der Oper mit Instrumental- oder Orchesterbegleitung; dramaturgischer Bedeutung: Die Handlung steht, der Blick richtet sich „nach innen“ auf das Gefühlsleben der Akteure Rezitativ = instrumental begleiteten Sprechgesang; dramaturgische Bedeutung: Rezitative enthalten viel Text und treiben damit die Handlung voran wir-sind-klasse.jimdo.com Felix Birk Musikalische Analyse Rhythmik Dynamik Klang Melodik Artikulation Tempo schnell/langsam? gehend/gleichbleibend: Andante schneller werdend: Accelerando langsamer werdend: Ritardando Notenwerte Viertel, Achtel, …? Pausen? Lautstärke leise: piano; „mittel“: mezzo forte; laut: forte Lautstärkenverlauf leiser werdend: decrescendo lauter werdend: crescendo Besetzung welche Instrumente spielen? Klangstruktur voll/eng/weit/…? Wiederholungen? Melodieverlauf aufsteigend/absteigend? Intervalle legato/staccato? Wort-Ton-Verhältnis Harmonik Taktart gerade/ungerade? Akzente? syllabisch/melismatisch? Dur/Moll? Tonartwechsel? Bearbeitung Zweck? Jüngere könne mit älteren Stilen bekannt machen Ersatz für eigene Ideen Zeitersparnis „Cover“ zeigen, was Künstler beeinflusst man kann Menschen für zuvor unbekannte Musik begeistern/die Musik anderen Hörgruppen näherbringen „Cover“ soll das Original verbessern Formen der Bearbeitung Bearbeitung = schöpferischer Eingriff in die Substanz des Musikwerkes; das Original ist noch zu erkenne, hat jedoch eigenen Werkcharakter Remix = Neubearbeitung der vorherigen Version eines Musikstücks durch Veränderung (z.B. Rhythmus, Tempo, …) und Erweiterung (z.B. zusätzliche Klangeffekte, Instrumente, …) Parodie = musikalische Umarbeitung von Werken, oft aus dem weltlichen in den geistigen Kontext; Text und Dynamik wird verändert – Melodie bleibt gleich Cover = neue Fassung eines zuvor auf Tonträger veröffentlichten Songs