Professionelle Jungviehaufzucht

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Professionelle Jungviehaufzucht
• Kostensenken in allen Bereichen angesagt
• Aufzucht / Remontierung ist teuer
Bedarf für Bestandesergänzung
EKA
ND
Remont.
Tiere
0 – 1 Jahre
Tiere
1 – 2 Jahre
Tiere
2 – 3 Jahre
Total
Jungvieh
Monate
Jahre
% der Kühe
% der Kühe
% der Kühe
% der Kühe
% der Kühe
24
4
25
25
25
--
50
30
4
25
25
25
13
63
36
4
25
25
25
25
75
33
33
33
100
Nutzungsdauer 3 Jahre
36
3
33
Ablauf
• Fütterung
• Produktionssystem und Alpung
• Wirtschaftlichkeit
Mrz-04
LBBZ Plantahof
2
Fütterung der Aufzuchttiere
Ziele
• Pansen auf effiziente Nährstoffaufnahme
vorbereiten (Pansenzotten)
• Pansen auf hohe Raufutteraufnahme
vorbereiten (Volumen)
• Möglichst günstig und möglichst rasch ein
hochträchtiges Tier mit einem Abkalbegewicht von ca. 600 kg
• Beitrag an die flächendeckende Bewirtschaftung unserer Wiesen, Weiden und Alpen
Mrz-04
LBBZ Plantahof
3
Aufzuchtvarianten
• Intensive Aufzucht
– Abkalbealter 24 Monate
– max. 1x alpen
• Mittelintensive Aufzucht
– Abkalbealter 28 - 30 Monate
– 2x alpen
• Extensive Aufzucht
– Abkalbealter 32 - 36 Monate
– 3x alpen
Mrz-04
LBBZ Plantahof
4
Vorgaben
Zielabkalbealter von ? Monaten
Vorgabe des Besamungszeitpunktes
Erforderlichen Tageszuwachs
Tieralter und Verzehr
Erforderliche Nährstoffkonzentration
Futter
Mrz-04
LBBZ Plantahof
5
Fütterung der Kälber
(Milch je Kalb: 500 – 600 kg)
Woche
Milch/Tag
Kraftfutter
Heu
1
Kolostralmilch
Angewöhnung
2
6 kg
Freie Aufnahme
3
6 kg
do
-
4
5
6 kg
6 kg
do
do
6
6 kg
do
7
6 kg
do
8
6 kg
do
9-15
Mrz-04
schrittweise max. 1.5 kg
absetzen
LBBZ Plantahof
Angewöhnung
Freie Aufnahme
do
do
do
do
6
Fütterung der Kälber
(Milch pro Kalb: 300 kg)
Mrz-04
Woche
Milch/Tag
Kraftfutter
Heu
1
Kolostralmilch
Angewöhnung
2
6 kg
Freie Aufnahme
3
6 kg
do
4
6 kg
do
5
4 kg
do
-
6
7
4 kg
4 kg
do
do
8
2 kg
do
9-15
-
min. 2.0 kg
LBBZ Plantahof
Angewöhnung
Freie Aufnahme
do
do
7
Mägen von 4-wöchigen Kälbern
Milch, Heu, Kraftfutter
Mrz-04
Milch Heu
LBBZ Plantahof
8
Pansen von 12-wöchigen Kälbern
Milch, Heu, Kraftfutter
Mrz-04
Milch, später Heu
LBBZ Plantahof
9
Tränkephase
• Kälber ohne Abwehrschutz
• Biestmilchgabe innerhalb 2 Stunden
• Erste Lebenstage mehrmals tränken
Schlüsselfaktoren
Erstverabreichungszeit
Kolostrumqualität
Menge 12 Std. pp
Mrz-04
LBBZ Plantahof
10
•
•
•
•
Tränketemperatur
Tränkereihenfolge
Keine Antibiotikamilch (Magenflora)
Beobachtung
Tränkeplan für Durchfallkälber
Morgens
1.5 – 2.0 l Vollmilch
Vormittags
1.0 – 1.5 l Elektrolyttränke
Mittags
1.5 – 2.0 l Vollmilch
Nachmittags
1.0 – 1.5 l Elektrolyttränke
Abends
1.5 – 2.0 l Vollmilch
Spät Abends
1.0 – 2.0 l Elektrolyttränke
Total
Mrz-04
7.5 – 11 Liter
LBBZ Plantahof
7.5 – 11
Liter
11
Spezielles betreffend
Kälberfütterung
Alter
Verhältnis (Pansen : Labmagen)
Geburt
0.4 : 1
4 Wochen
0.5 : 1
8 Wochen
0.5 – 0.6 : 1
3 Monate
Ausgewachsen
2:1
Das Kalb wird nicht
als Wiederkäuer
geboren!
10 : 1
1. Aufnahmefähigkeit sicherstellen
2. Pansenvolumen fördern
• Angepasstes Aufzuchtfutter (Proteinversorgung!)
• Wasser
• Wachstumsknick beim Absetzen verhindern
Mrz-04
LBBZ Plantahof
12
Intensive Aufzucht (24 Mt.)
Alter
Fütterung
4-6 Mt.
Heu und ev. Grassilage
1.5 kg Kraftfutter (Aufzuchtfutter)
6-12 Mt. Heu und Grassilage, Kraftfutter
langsam auf 0 reduzieren
12-18 Mt. Heu und Grassilage (wenig Mais),
Besamung mit 400 kg
18-22 Mt. Alpung möglich
21-24 Mt. Nachfüttern mit energiereicher
Ration (Mais) ⇐ Abkalben
Mrz-04
LBBZ Plantahof
13
Mittelintensive Aufzucht (28 Mt.)
Alter
Fütterung
4-6 Mt.
Heu und ev. Grassilage
1.5 kg Kraftfutter (Aufzuchtfutter)
6-12 Mt. Heu und Grassilage, Kraftfutter
langsam auf 0 reduzieren
12-15 Mt. 1. Alpung
15-24 Mt. Heu und Grassilage (wenig Mais)
Besamung mit 400 kg
24-27 Mt. 2. Alpung
Ab
Nachfüttern mit energiereicher
Ration (Mais) ⇐ Abkalben
27 Mt.
Mrz-04
LBBZ Plantahof
14
Fütterungsgrundsätze für intensive
und mittelintensive Aufzucht
1. Die volle Wachstumsbereitschaft der Tiere im ersten
Jahr voll ausschöpfen
2. Durch restriktive Milchmengen eine frühe Aufnahme
von Aufzuchtfutter provozieren
3. Erst mit Zufütterung von Raufutter beginnen, wenn die
Nährstoffversorgung durch Milch und Aufzuchtfutter
gesichert ist
4. Verfettung immer und insbesondere vor der Belegung
vermeiden
5. Die Tiere nicht nach Alter, sondern nach Gewicht und
Konstitution besamen
6. Nach erfolgreicher Belegung Fütterungsintensität
erhöhen
7. Vorbereitungsfütterung 3 Wochen vor Abkalbung
Mrz-04
LBBZ Plantahof
15
Extensive Aufzucht (34 Mt.)
Alter
Fütterung
4-6 Mt.
Heu und ev. Grassilage
Kraftfutter langsam absetzen
6-9 Mt.
1. Alpung
9-18 Mt. Wenn mager: Eiweissschub
Heu und Grassilage
18-21 Mt. 2. Alpung
21-30 Mt. Heu- und Grassilage (extensiv)
Besamung mit 420 kg
30-33 Mt. 3. Alpung
Ab
Nachfüttern wenn nötig
(energiereich) ⇐ Abkalben
33 Mt.
Mrz-04
LBBZ Plantahof
16
Haltung und Hygiene
• Nabelentzündung
• Durchfall
• Lungenentzündung
• Verwurmung, Parasiten
Mrz-04
LBBZ Plantahof
17
Produktionssystem und Alpung
Tierkategorie
Gesömmerte Tiere*
Kälber bis 1-jährig:
10'169
Jungvieh, 1 bis 2-jährig:
16'308
Rinder über 2-jährig:
12'333
*mit Fremdvieh
12'333 x 0.6 GVE x 100 Tage = 7'400 NST
x Fr. 300.-- = Fr. 2'220'000.-Mrz-04
LBBZ Plantahof
18
Alpen
¾ Hat auch Positives !
¾ Leistung, Nutzungsdauer
• schlechte Alpen werden nicht mehr bestossen
• schlechte Alpen können verschwinden
• Ø bessere Jungviehalpen bei regionalen
Alpfusionen
• leere Alpen können mit Mutterkuh- oder BioWeidebeef-Herden bestossen werden (aus
dem Unterland)
Mrz-04
LBBZ Plantahof
19
Wirtschaftlichkeit
Hauptfaktoren
• Menge vertränkte Milch
• Aufzuchtdauer
• Gebäude-, Maschinen-, Arbeitskosten
¾
¾
¾
¾
Mrz-04
Pauschalaussagen nicht möglich
Betriebsspezifische Betrachtung notwendig
Enorme Unterschiede
Jeder Tag kostet (Vertragspartner)
LBBZ Plantahof
20
RAP - Untersuchung
• Vergleich jüngstes mit ältestem Tier
• Aufzuchtkosten Fr. 5.--/Tag
• Einkommen aus Milch Fr. 5.--/Tag
Abkalbealter
Aufzuchtkosten
Entgangener
Milchertrag
Differenz
Differenz je
Aufzuchttag
Monate
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
24
3'600.--
---
35
5'250.--
1'650.--
3'300.--
4.60
¾ Intensivere Fütterung kann mit Fr. 4.60 je Aufzuchttag
abgegolten werden !
Mrz-04
LBBZ Plantahof
21
Aufzuchtdauer verkürzen?
Mrz-04
&
&
&
&
&
Meistens kostengünstiger
Mehr verkaufte Tiere je Stallplatz
Züchterisch: Generationenintervall, Genetik
Bedürfnisse Vertragspartner
Ganzjähriges Rinderangebot
*
*
*
*
*
*
*
Alpen ?
Ausnützung der Vegetationsperiode
Langlebigkeit?
Futterzukauf
Anspruchsvoller
Viehzählung
Haltungsdauer für Zusatzkontingent
LBBZ Plantahof
22
Schlussfolgerungen
• Betriebsvoraussetzungen
• Bedürfnisse: Betrieb evtl. Vertragspartner
•Ziele setzen
• Konsequente Arbeit
Mrz-04
LBBZ Plantahof
23
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