Aus dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Hannsjörg Seyberth (2005)/ Prof. Dr. med. Rolf Felix Maier des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg Korrektur postnataler Nierenreifungsstörung bei der COX-2 negativen Maus Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Humanmedizin dem Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von: Christian Breitbarth aus Gotha Marburg 2006 Angenommen vom Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg am 27.09.2007. Gedruckt mit Genehmigung des Fachbereichs Dekan: Prof. Dr. med. Matthias Rothmund Referent: Prof. Dr. rer. nat. Rolf Michael Nüsing Korreferent: PD Dr. med. U. Kuhlmann 1 Meinen Eltern INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 1.1. Literaturübersicht Prostaglandine 1.1.1. Geschichte 1.1.2. Prostaglandine und Rezeptoren 1.1.3. PPAR 1.2. Cyclooxygenase-Isoenzyme 1.2.1. COX-1 1.2.2. COX-2 1.3. Einfluß der PG auf den Zellzyklus und Bedeutung der COX-2 in der Entstehung von Krebs 1.3.1. COX-2 -unabhängige Mechanismen auf die Karzinogenese 1.3.2. direkte Wirkungen von COX-2 1.3.3. Förderung der Angiogenese 1.3.4. Apoptose 1.3.5. Physiologischer Einfluß auf Proliferation und Differenzierung 1.4. COX und Niere 1.4.1. COX-1 1.4.2. COX-2 1.4.3 NO-Synthase 1.5. Die COX-2 knockout-Maus 1.5.1. typische Nierenveränderungen 2. ZIELSETZUNG 3. MATERIAL UND METHODEN 3.1. Versuchstiere 3.2. Genotypisierung 3.2.1. Isolierung der DNA 3.2.2. PCR 3.3. Prostaglandinsubstitution 2 3.4. Präparation der Tiere 3.5. Histologische Schnitte 3.5.1 HE-Färbung 3.6. Histomorphometrie 3.7. Statistische Tests 4. ERGEBNISSE 4.1. Histologie 4.1.1. Zeitlicher Verlauf der Nierenentwicklung 4.2. Prostaglandinsubstitution 4.2.1. Plazebogruppe 4.2.2. Alprostadil 4.2.3. Misoprostol 4.2.4. Iloprost 4.2.5. 15-deoxy-Prostaglandin J2 4.2.6. Sulproston 4.2.7. ONO AE1-329 4.2.8. zusammenfassende Darstellung 4.2.8.1 mittlerer glomerulärer Durchmesser 4.2.8.2. Distanz der ersten Glomerulusschicht zur Kapsel 4.2.8.3. relatives Nierengewicht (NG/KGx1000) 4.2.8.4 Verteilungskurve der Glomerulusdurchmesser 4.2.9. zusätzliche Untersuchungen 4.2.9.1. Behandlung von C57BL6 -Wildtypmäusen mit ONO AE1-329 ,20µg/kgKG 4.2.9.2. Behandlung von C57BL6 -Wildtypmäusen mit dem PGF2α –Analogon Fluprostenol, 2mg/kg KG 4.3. Vergleich unbehandelter Mäuse am Tag P21 4.4. Statistische Tests 5. DISKUSSION 6. ZUSAMMENFASSUNG 7. QUELLENNACHWEIS 8. DANKSAGUNG 9. VERZEICHNIS MEINER AKADEMISCHEN LEHRER 10. LEBENSLAUF 3 1. EINLEITUNG Kaum ein Medikament hat eine ähnlich große Bedeutung für die Medizin und spielt in so zahlreichen Prozessen, angefangen bei einfachem Kopfschmerz bis hin zur Prävention von Krebs eine Rolle wie Aspirin o. andere Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). NSAR erzielen ihre entzündungshemmende und antiphlogistische Wirkung im Gegensatz zu Kortikosteroiden durch Hemmung der Synthese von Prostaglandinen (PG), - einer Gruppe von Zellhormonen o. Mediatoren die von nahezu jedem Gewebe synthetisiert werden und eine unüberschaubare Zahl verschiedener organspezifischer und situationsabhängiger Wirkungen vermitteln. Seit der Entdeckung der Cyclooxygenase 2 (COX-2), einer neuen Isoform der Cyclooxygenase (COX)- dem Enzym das die beiden ersten Syntheseschritte der PG übernimmt, versuchte man zu verstehen, welche Rolle jeder der zwei Isoformen in physiologischen und pathologischen Prozessen zukommt. Zu diesem Zweck wurden erstmals 1995 von Dinchuk, Langenbach und Morham et al. Mäuse mit permanent ausgeschalteter COX-1 bzw. COX-2 durch Gen ’knockout’ erzeugt [50,135,162]. Es zeigte sich, dass neben einer Reihe weiterer Pathologien bei COX-2 knockout Mäusen die Nierenentwicklung stark beeinträchtigt ist. Die Nierenkörperchen oder Glomeruli dieser Mäuse bleiben unterentwickelt, eine homogene Verteilung über die Nierenrinde und der Anschluss an das Tubulussystem findet nicht statt, so dass die meisten Tiere im Alter von ca. 3-4 Monaten am chronischen Nierenversagen sterben. Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen normaler Funktion der COX-2 und Nephrogenese besser zu verstehen und zweitens zu versuchen die ausnahmslos sich entwickelnde renale Pathologie durch Zufuhr verschiedener Substanzen von außen zu verhindern. Dabei stellt sich die Frage: Ist die normale Nierenreifung tatsächlich über die PG vermittelt oder bestehen andere COX-2 vermittelte Mechanismen? Von vornherein standen zwei mögliche Theorien im Vordergrund: 1.: die Nierenreifung bzw. Ausdifferenzierung der Glomeruli ist ein rein hämodynamischer Effekt oder 2.: COX-2 aktiviert Transkriptionsfaktoren und Gene, die für die Gewebedifferenzierung nötig sind. Beide Prozesse können, müssen aber nicht PG-vermittelt sein. Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge soll die folgende Literaturübersicht dienen. 1.1. Literaturübersicht Prostaglandine 1.1.1 Geschichte Aspirin, 1897 erstmals von F.Hoffmann synthetisiert [Review 158] und andere NSAR wurden eingesetzt, lange vor Kenntnis der ersten PG. Erst 1971 zeigten Vane und Smith [229,259], dass NSAR die Synthese der PG unterdrücken und stellten so den Zusammenhang her. In den frühen 30er Jahren wurden erstmals im menschlichen Sperma [201] und im Extrakt der Samenbläschen von Schafen [263] hormonähnliche Substanzen beschrieben, die blutdrucksenkende und uteruskontrahierende Wirkungen hatten. Von Euler [263] beschrieb deren Fettlöslichkeit und Polarität. Von ihm stammt der (eigentlich falsche Name) ‚Prostaglandine’, da er annahm dass die Prostata deren Herkunftsort sei. Sjovall und Bergström [18,19] isolierten 1960 die PG PGE1 und PGF1α und Massenspektrometrie und Chromatographie zeigten, dass es sich um mehrfach ungesättigte 20-CFettsäuren handeln müsse. Bis 1976 waren nach und nach alle 5 klassischen PG beschrieben: 4 nämlich PGH2, PGE2, PGF2α, Thromboxan A2 (TXA2) und PGI2. Eliasson fand, dass die Phospholipase A2 die Synthese der PG verstärken konnte [11]. Versuche mit radioaktiv markierter Arachidonsäure [17,258] belegten, dass Arachidonsäure als Substrat für die PG-Synthese notwendig ist und, dass das zur Umsetzung zu PG verantwortliche Enzym Dioxygenaseaktivität aufweisen muss [200]. Samuelsson beschrieb zuerst die Umsetzung von Arachidonsäure zu PGG2 durch das Enzym COX und die spätere Umwandlung in PGH2 [202]. 1971 zeigten sowohl Vane [259] als auch Smith [229], dass die Wirkung aller NSAR durch Hemmung der COX und der durch sie vermittelten PGSynthese zu erklären ist. Parallel zur Entdeckung der PG wurde eine weitere Klasse von Gewebsmediatoren beschrieben, die sich ebenfalls von der Arachidonsäure ableitet, die Leukotriene. Deren Synthese ist jedoch nicht an die COX gebunden, sondern erfolgt durch Lipoxygenase, die Arachidonsäure zu 5-HPETE (5Hydroperoxyeicosatetraensäure) umsetzt. In weiteren Folgeschritten erfolgt dann die Umwandlung in die verschiedenen Leukotriene. (z.B. Leukotrien B4, -D4, -C4,-E4) PG und Leukotriene werden seit 1979 in der Stoffklasse der Eicosanide zusammengefasst. 1.1.2. PG und Rezeptoren Die Synthese der PG beginnt mit der Abspaltung von Arachidonsäure oder einer anderen mehrfach ungesättigten 20-C-Fettsäure aus der Phospholipidschicht der Zellmembran (bzw. Kernmembran, s.u.) durch die Phospholipase A2 . Eine zentrale Rolle für die folgenden Schritte spielt die COX, auch Prostaglandin H- Synthase genannt. Diese zentrale Stellung wird dadurch verdeutlicht, dass in vielen pathologischen Zuständen ,z.B. Entzündung, die COX verstärkt exprimiert wird und zweitens, viele pro-inflammatorische Faktoren, z.B. IL-1, die COX -Expression stimulieren können. Die COX besitzt zwei aktive Zentren, die die ersten beiden Schritte der PG-Synthese katalysieren. In einem ersten Schritt erfolgt die Umwandlung von Arachidonsäure in PGG2 (Dioxygenasereaktion), in einem zweiten wird PGG2 zu PGH2 umgesetzt [155]. PGH2 ist selbst als PG wirksam, jedoch instabil. Es dient als Substrat für die Umsetzung in die PG PGD2, PGE2, PGF2α, PGI2, TXA2 durch nachgeschaltete Synthasen, wobei für jedes PG eine eigene Synthase zur Verfügung steht, z.B. PGE-Synthase. Alle NSAR blockieren die Dioxygenasereaktion der COX, nicht jedoch die Peroxidasereaktion [154]. Ebenfalls unbeeinflusst bleibt die Lipoxygenase, wodurch einige Nebenwirkungen der NSAR erklärt werden könnten. Ein verringerter Umsatz von Arachidonsäure zu PG führt zu einer vermehrten Bildung von Leukotrienen über den Lipoxygenaseweg und könnte z.B. für allergische Reaktionen der NSAR verantwortlich sein. PG haben umfassende physiologische und pathophysiologische Wirkungen und sind beteiligt an Prozessen wie Fieber, Schmerz, Entzündung, Blutgerinnung, Ovulation, Geburt, Knochenstoffwechsel, Nierenfunktion, Tumorwachstum und Metastasierung, Gefässtonus und Immunantwort. Im Gegensatz zu klassischen Hormonen, die meist aus einem einzigen endokrinen Organ stammen, synthetisieren die meisten Gewebe PG. Deren Wirkung bleibt jedoch auf die unmittelbare Umgebung beschränkt (autokrine und parakrine Wirkung) [52]. Die PG-Wirkung ist ferner von einer Vielzahl von Faktoren wie Rezeptordichte und -verteilung im Gewebe, Zell-Zell-Interaktionen 5 und Aktivität der unterschiedlichen PG-Synthasen abhänging. Aufgrund dieser komplexen Regulation können selbst durch eine PG-Klasse gegenteilige Wirkungen vermittelt werden [1]. Für die PG gesichert ist der Wirkmechanismus über G-Protein gekoppelte transmembranäre Rezeptoren. Bisher sind 9 Prostanoidrezeptoren identifiziert worden: DP, TP, EP1- 4, FP, IP und CRTH2 [1], benannt nach dem PG mit der höchsten Affinität zum Rezeptor (CRTH2 als zweiter PGD2-Rezeptor). Es ist jedoch nachgewiesen, dass keine absolute Rezeptorspezifität für jedes einzelne PG existiert und ein PG z.T. mehrere Rezeptoren aktivieren kann. Für eine detaillierte Darstellung der Einzelsubstanzen und PG-Rezeptoren sei auf die Übersichtsarbeiten von Breyer et al. 2001 [26] sowie Aaron et al. 2004 [1] verwiesen. 1.1.3. PPAR’s Neben der PG-Bindung an membranständige Rezeptoren an der Zelloberfläche existieren z.T. auch intrazelluläre Aktivierungswege. Dafür spricht z.B. die Existenz von COX-2 und PGI-Synthase im Bereich des endoplasmatischen Retikulums (ER) und der Kernmembran [141]. Eine Möglichkeit der intrazellulären PG-Wirkung stellt die Aktivierung von „peroxisome proliferator-activeted Rezeptoren“ (PPAR’s) dar, die zur Klasse der Steroidrezeptoren zählen. Drei PPAR sind bekannt: PPARα, PPARβ/δ und PPARγ. Für einige PG, darunter PGI2, vor allem jedoch als bisher stärkstem Liganden das 15-deoxy-delta(12,14)PGJ2 , wurde eine Kopplung an PPAR beschrieben [282]. Die Gruppe der PPAR-Liganden ist jedoch recht umfassend und beinhaltet z.B. so unspezifische Stoffgruppen wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren [122], ferner NSAR [139] und Vertreter der Thiazolinedione (orale Antidiabetika, z.B.Troglitazone). PPAR binden an entsprechende response-Elemente auf der DNA und wirken als Transkriptinsfaktoren [49,70]. So wird z.B. in Monozyten die Expression NFκB- abhängiger pro-inflammatorischer Gene proliferationshemmende unterdrückt Wirkungen [142], [107]. so PPARγ z.B. auf scheint antineoplastische und Pankreaskarzinomzellen und Osteosarkomzellen [114] zu vermitteln. Santoro et al. [203] beschrieben eine Hemmwirkung auf die Virusreplikation durch PPAR-bindende PG. PPAR- Aktivierung ist außerdem an der Zelldifferenzierung von Fettzellen beteiligt [121] und kann in Endothelzellen Apoptose auslösen. Neben einer möglichen Aktivierung von PPAR durch PG konnte jedoch auch gezeigt werden, dass PPARγ-Aktivierung in der Lage ist, die Zytokin-induzierte COX- und PGE2 Stimulation zu blockieren [28,57,193,236], obwohl z.T. wohl auch PPAR- unabhängige Mechanismen für die Hemmwirkung einiger PPAR- Liganden verantwortlich sind [103]. 1.2. COX - Isoenzyme Drei Isoenzyme der COX werden diskutiert: die ‚klassische’ und zuerst entdeckte COX-1, die ‚induzierbare’ COX-2 und, als neue Variante der COX-1 vor allem im ZNS, die COX-3, auf die im folgenden nicht näher eingegangen werden soll, da deren Existenz und Funktion noch sehr kontrovers diskutiert werden. Die Isolierung und Charakterisierung der COX-1 gelang erstmals 1976 durch Miyamoto et al. [160] und andere Gruppen [95,178,257]. Erste Hinweise auf die Existenz einer zweiten 6 Form der COX, heute als COX-2 bekannt, ergaben die Arbeiten von Rosen [198] , Xie [276] und Kujubu et al. [130] in den Jahren 1989-91. Die beiden Isoformen COX-1 und COX-2 weisen einige entscheidende Unterschiede sowohl in ihren chemischen Eigenschaften, als auch in ihrer Lokalisation und Induzierbarkeit auf. COX-2 verfügt über ein grösseres aktives Zentrum und ist dadurch in der Lage, ein breiteres Spektrum an Substraten umzusetzen, darunter Anandamine und Linolsäure [132,186]. Dieser Umstand erlaubt auch die Entwicklung COX-2 -spezifischer Inhibitoren (Coxibe). Die Gensequenz der COX-2 ist kurz, verfügt über eine TATA-Box sowie eine Reihe von enhancer-Segmenten, wie CEBP/NF-IL6, CRE, NFκB [5]. Tatsächlich ist eine COX-2 -Expression in den meisten Geweben unter Normalbedingungen nicht messbar, kann jedoch durch eine Vielzahl mitogener Faktoren, darunter LPS, IL1β, IL2 und TNFα [38,60,96,137] schnell induziert werden [2,21,51,131,171,187]. Eine de novo Synthese [130] der COX-2 ist im wesentlichen verantwortlich für die ligandeninduzierte PG-Produktion, wie sie für Fibroblasten [187], Endothelzellen [51], Neutrophile [21], Makrophagen [2] und Monozyten gezeigt werden konnte [2,131,171]. COX-2 mRNA enthält 12-18 (Maus) bzw. 22 (Mensch) Kopien der Sequenz AUUUA, einer Sequenz, von der bekannt ist, dass sie zum schnellen und effektiven mRNA- Abbau führt [176,177,217,276]. Dexamethason vermag v.a. durch schnelle mRNA-Spaltung die Aktivität der COX-2 zu regulieren. [129]. Zusammengefasst kann die COX-2 durch rasche Genaktivierung - induziert durch äußere Stimuli - bei Bedarf exprimiert, und auf der anderen Seite durch Beeinflussung der mRNA- Stabilität ebenso rasch wieder deaktiviert werden. Demgegenüber wird die COX-1 von fast allen Geweben unter Ruhebedingungen konstant exprimiert [45] und hält vermutlich eine basale PG-Produktion aufrecht. COX-1 -DNA enthält keine TATA-Box und keine promoter/enhancer-Regionen. Weitere Unterschiede bestehen in der Substratverwertung und Lokalisation beider COX. COX-1 ist nicht in der Lage, endogene Arachidonsäure zu verwerten, jedoch COX-2 [165,188]. Morita et al. [163] zeigten die unterschiedlichen Lokalisationen von COX-1 und COX-2 in der Zelle, durch die sich Unterschiede in der Substratverwertung erklären lassen. COX-1 Expression findet sich am ER und der Kernmembran, COX-2 -Aktivität gleichfalls am ER, darüberhinaus jedoch auch an der inneren Kernmembran und direkt im Nukleus. All dies unterstützt einen möglichen Einfluss der COX-2 auf die Genregulation und Beteiligung an Prozessen wie Zellwachstum, Differenzierung und Kanzerogenese. 1.2.1. COX-1 Die COX-1 spielt in der Homöostase physiologischer Funktionen unter Ruhebedingungen eine Rolle, jedoch ist auch eine Beteiligung an inflammatorischen Prozessen sicher. Kernlose Thrombozyten sind auf COX-1 und die Synthese von TXA2 angewiesen [205] und die proaggregatorische Potenz von TXA2 wird durch die ebenfalls COX- vermittelte Synthese von PGI2 im Gefässendothel kontrolliert. [94]. COX-1 -Blockade durch unselektive NSAR führt zu Magenschleimhauterosionen und -ulzera. Die Zytoprotektion der Mukosa durch PG, v.a PGE2, wurde lange Zeit auf eine durchblutungsfördernde Wirkung der PG zurückgeführt [98,244], scheint jedoch auch durch Inhibition der Motilität und dadurch verminderte Faltenbildung der Mukosa bedingt [7]. PGE2 fördert zudem die Bikarbonat- und 7 Mukusbildung. In klinischen Studien zeigten die selektiven COX-2 -Hemmer Celecoxib und Rofecoxib eine verminderte Inzidenz gastrointestinaler Nebenwirkungen verglichen mit klassischen NSAR [33,270]. In der Niere halten PG u.a. die renale Durchblutung aufrecht, und vor allem in Situationen mit bereits eingeschränkter Nierenfunktion können unselektive NSAR ein akutes Nierenversagen durch renale Ischämie auslösen. Desweiteren wurden vereinzelt Fälle von akutem, reversiblem Nierenversagen und Oligohydramnion bei Neugeborenen berichtet, deren Mütter NSAR zur Tokolyse kurz vor der Geburt oder aus anderer Ursache im Verlauf der späten Schwangerschaft erhielten [15,58]. Die antithrombotische Wirkung von ASS durch Blockade der TXA2- Synthese ist durch mehrere große klinische Studien gesichert und ist heute Standardtherapie in der Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt und Schlaganfällen. 1.2.2. COX-2 Die COX-2 ist an der Entstehung von Fieber beteiligt. Intraperitoneale LPS-Injektionen bei der Ratte verursachen Fieber, Cao et al. [30,156] zeigten die zum Fieber parallel ansteigende Synthese von COX-2 in Endothelzellen des Gehirns, wobei die Gabe eines COX-2 -Hemmers die Entstehung des Fiebers verhindern konnte [239]. Ferner wurde die Wirkung von IL1 auf Endothelzellen während der Fieberentstehung gezeigt, einem wichtigen COX-2 induzierendem Zytokin [29]. Kaufmann et al. [113] beschrieben eine Rolle von COX-2 in der späten Reifung des ZNS, im Sinne der Verarbeitung von Umwelteinflüssen. Im Gastrointestinaltrakt induzieren COX-2 -abhängig gebildete PG die Salz- und Wassersekretion während einer bakteriellen Infektion der Darmwand [53]. Eine Schädigung der Darmwand durch Bestrahlung führt hingegen nicht zu verstärkter COX-2 -Expression. Vielmehr scheint hierbei, wie im Magen, COX-1 eine wichtige Rolle im Zellüberleben zu spielen [44]. COX-2 vermittelte PG-Synthese ist notwendig für die Ovulation [192]. Die zur Vorbereitung der Implantation des Embryos benötigten PG werden durch die COX-1 synthetisiert, COX-2 dagegen spielt in der Interaktion des Embryos mit dem Uterus eine Rolle [24,142]. Postpartal gebildete, kontrahierend wirkende PG scheinen zum Verschluss des Ductus arteriosus zu führen und COX-2 knockout in Mäusen führt zu einer erhöhten Sterblichkeit durch Persistens des Ductus Botalli. Präpartal hingegen vermitteln PG aus dem maternalen Kreislauf die aktive Dilatation des Ductus [146]. Tiermodelle zur entzündlichen Arthritis zeigten erstmals die Sonderstellung der COX-2 in entzündlichen Prozessen [3]. COX-2-Expression und verstärkte PG-Synthese konnte hierbei durch die pro-inflammatorischen Zytokine IL1, TNFα, LPS sowie die Wachstumsfaktoren TGF3, EGF, PDGF und FGF induziert werden. Andererseits bewirkten entzündungshemmende Substanzen wie IL4, IL13 sowie Glukokortikoide eine COX-2 - Suppression. Auch die Enstehung und Verarbeitung von Schmerz ist durch die COX reguliert. Peripher als auch zentral (Rückenmark) wurde hierbei COX-2 -Expression nachgewiesen [12]. Sowohl das COX-2 selektive NS398, als auch Indomethacin als unspezifisches NSAR konnte peripher und intrathekal die Schmerzempfindung abschwächen [277]. Andererseits hatte der teilweise COX-2 selektive Inhibitor Meloxicam keinen Einfluss auf die zentrale Schmerzempfindung [134]. NSAR scheinen einen protektiven Effekt auf die Enstehung der Alzheimerkrankheit zu haben [4,157,234]. Ob dieser Effekt 8 über eine Reduktion COX-2 vermittelter inflammatorischer Mediatoren und Mikrogliaaktivierung zu erklären ist, oder andere Mechanismen beteiligt sind, ist unklar [22,23]. Von besonderer Bedeutung ist ein beschriebener direkter Zusammenhang zwischen COX-2 -Expression und der Entstehung maligner Tumoren, sowie die protektive Wirkung sowohl klassischer NSAR als auch selektiver COX-2Hemmer auf die Karzinogenese [74,75,227,246,247]. Lange Zeit nahm man eine mehr physiologische Rolle der COX-1 an, währdend eine COX-2Expression vorwiegend auf pathologische Prozesse beschränkt schien und z.T. für unerwünschte Wirkungen verantwortlich gemacht wurde. Durch klinische Fallberichte sowie die Generation der ersten COX-2 knockout Mäuse kristallisierte sich jedoch auch nach und nach eine wichtige physiologische Bedeutung der COX-2 heraus. COX-2 ist wahrscheinlich entscheidend an der Gewebedifferenzierung und -proliferation, als auch an anderen physiologischen Vorgängen beteiligt, so z.B. an der Regulation der Nierenfunktion. Da die Rolle der COX-2 auf die normale Nierenentwicklung zentrales Thema dieser Arbeit ist, soll deren Funktion an der adulten Niere, sowie ihr Einfluss auf Proliferation und Tumorgenese in einem eigenen Kapitel dargestellt werden. 1.3. Einfluss der PG auf den Zellzyklus und Bedeutung der COX-2 in der Entstehung von Krebs Da komplettes Fehlen der COX-2 die Ausreifung und Differenzierung der fetalen Niere beeinträchtigt, ist denkbar, dass eine Wirkung der COX auch über die Aktivierung von Genen zustandekommt. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass eine Überexpression von COX-2 in vielen Tumoren vorkommt. Es soll deshalb kurz auf die Rolle der Zyklooxygenase in der Entstehung von Tumoren eingegangen werden. Epidemiologische Studien zeigten ein bis zu 30-50% vermindertes Risiko für die Entwicklung kolorektaler Polypen und Darmkrebs unter längerfristiger NSAR-Einnahme [69]. Eine Reduktion der Sterberate wurde daneben für mehrere Krebserkrankungen wie Magen-, Ösophagus-, Blasen- und Brustkrebs, ferner Bronchial-, Prostata- und Ovarialkarzinom gezeigt [161,248]. Selbst die Schrumpfung oder sogar komplette Regression von Kolonpolypen bei Patienten mit FAP (Familiäre Polpyposis coli) unter Therapie mit Sulindac + Celecoxib wurde beobachtet [72,133,175,227,233,264,265]. Prospektive Studien an jüngeren Patienten mit FAP zeigten allerdings, dass Sulindac nicht in der Lage ist, die Neuentstehung adenomatöser Polypen zu verhindern [73]. Eine Zweitauswertung einer großen randomisierten klinischen Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit von Acetylsalicylsäure in der Herzinfarktprophylaxe, zeigte keine Reduktion der Entstehung des kolorektalen Karzinoms [68]. 1.3.1. COX-2 unabhängige Mechanismen auf die Karzinogenese Wie bereits erwähnt sind viele NSAR selbst in der Lage an PPAR zu binden [92]. So ist eine direkte Korrelation von verminderter PPARγ-Expression und gesteigerter PPARβ/δ -Expression mit der Entwicklung kolorektaler Karzinome beschrieben. NSAR könnten mit PPARβ/δ interferieren. He et al. und andere Gruppen beschrieben eine mögliche Aktivierung eines bisher unbekannten PPARγLiganden durch NSAR [92]. COX-2 besitzt neben Dioxygenaseaktivität auch Peroxidaseaktivität [230], 9 wodurch polyzyklische Kohlenwasserstoffe, Aflatoxine, Phenole und halogenierte Pestizide in mutagene Substanzen überführt werden können [221]. Daneben kann PGH2 in Malondialdehyd, ein weiteres direktes Mutagen, umgewandelt werden. Allerdings wird die Peroxidase der COX nicht von NSAR blockiert [154]. 1.3.2. Direkte Wirkung von COX-2 Eine direkte Wirkung von COX-2 auf die Tumorentstehung belegten Versuche mit einem Mausmodell zur FAP. Dazu wurden APC∆716 -Mäuse mit COX-2 -negativen Mäusen gekreuzt, und es zeigte sich eine Reduktion von Zahl und Grösse intestinaler Polypen bei den Nachkommen, verglichen mit APC∆716-Tieren [181]. Unter den verschiedenen PG nimmt PGE2 eine Schlüsselstellung in der Entwicklung von Krebs ein. In Kolonkarzinomzellen, die die COX-2 überexprimieren, ist auch die PGE2 Konzentration erhöht [280]. PGE2 ist in der Lage, in vitro die Angiogenese zu fördern und hat zudem apoptosehemmende Effekte [63]. Ferner fand sich nur bei PGE-Rezeptor negativen Mäusen eine verminderte Zahl dysplastischer Foci in Schleimhautkrypten, nicht bei IP-,DP-,FP-, oder TPKnockout- Mäusen. Unterschiedliche Ergebnisse existieren zur Rolle der 4 bekannten PGE2 Rezeptoren EP1-EP4. Sonoshita et al. [232] bei EP2 -/- , nicht jedoch EP1 -/- beobachteten eine verminderte Zahl von Kolonpolypen APC∆716 -Tieren. Die Expression des EP2 -Rezeptors war gesteigert in Adenomzellen, EP1, EP3 o.EP4 dagegen nicht. In einem Modell zur Tumorinduktion durch Azoxymethan (AOM) dagegen resultierte der EP1 -knockout in einer verminderten Zahl dysplastischer Zellen [268]. In Übereinstimmung dazu konnte durch den EP1-Antagonisten ONO 8711 in der Min (multiple intestinal neoplasia) -Maus die Zahl der Dysplasien reduziert werden [268]. Auch der EP4 -Rezeptor scheint eine zentrale Rolle in der AOM-induzierten Karzinogenese zu spielen, und Gabe des EP4 -Antagonisten ONO AE2-227 reduzierte die Zahl der Polypen >1,5mm in der APCmin Maus [167]. Besondere Bedeutung erlangt in diesem Zusammenhang die PI-3 - vermittelte Phosphorylierung der ERK-kinasen und Expression des early growth response factor1(EGRF-1) durch EP4, als auch die Aktivierung des Transkriptionsfaktors β-Catenin durch GSK-3 [64,65]. Neben der Wirkung von PGE2 auf die PG-Rezeptoren EP1 bis -4 scheint auch eine Aktivierung von epidermal growth factor (EGF) durch COX-2 möglich [182]. Erhöhte COX-2 -Aktivität wird sowohl durch gesteigerte Gentranskription, als auch erhöhte mRNA-Stabilität erreicht. Rho-B steigert die COX-2 -Transkription und Akt/Protein Kinase-B erhöht die mRNA- Stabilität [216,218]. Onkogenaktivierung, so z.B. Ki-ras und Wnt [8], als auch Verlust von Tumorsuppressorgenen, etwa durch Mutation von p53 [67,235], resultiert in einer Überexpression von COX-2. Die zentrale Frage ist jedoch, ob COX-2 unmittelbar in der Lage ist, Krebs zu induzieren. Liu et al. [145] koppelten das COX-2 -Gen an den Promotor von MMTV, ein brustkrebs- induzierendes Virus. Die erhöhte COX-2 -Expression führte zur Hyperplasie der Brustdrüsen und teilweise zu Brustkrebs, jedoch nur bei mehrfachgebärenden Mäusen, was vermuten lässt, dass weitere stimulierende Faktoren zur Krebsinduktion notwendig sind. Interessanterweise konnte eine erhöhte Expression des apoptosehemmenden Bcl-2 und verminderte Expression von Bax (pro-apoptotisch) nur in den Tumorzellen gefunden werden, nicht jedoch im umgebenden Gewebe. COX-2- Expression und Synthese von PGE2 und PGF2α fand dagegen auch in nichtentarteten Zellen statt. Das führte zur Vermutung, dass die Veränderungen von Bax/Bcl-2 nicht durch COX-2 vermittelt sind[145]. In einem 10 Hautkrebs-Tiermodell werden Tumore der Haut durch Administration von DMBA und nachfolgender Verstärkung durch PMA induziert. Mäuse, die COX-2 überexprimieren, entwickelten Tumorwachstum allein nach DMBA-Gabe, und eine weitere Verstärkung durch PMA war nicht erforderlich [164]. Muller et al. [164] vermuteten, dass COX-2 einen fördernden Einfluss auf das Tumorwachstum, jedoch nicht auf deren Induktion hat. 1.3.3. Förderung der Angiogenese Williams et al. übertrugen Tumorgewebe auf kompatible Wildtyp-, COX-2 -/- und COX-1 -/- Tiere und beobachteten ein reduziertes Tumorwachstum bei den COX-2 Knockout- Mäusen. Parallel dazu fand sich eine niedrigere Aktivität von VEGF und eine geringere Gefässdichte in den Tumoren [274]. Eine Ableitung dieser Versuche war, dass auch Nicht-Tumorzellen in der Umgebung zum Tumorwachstum beitragen. COX-2 -Aktivität bei APC∆716 -Mäusen lief parallel zur Expression von pro-angiogenetischen Faktoren wie VEGF, βFGF u.a.. Seed et al. zeigten 1997, dass Diclofenac in der Lage ist, das Wachstum von Kolon-26-Zellen bei Nacktmäusen zu blockieren und zwar durch Inhibition der Angiogenese [214]. Anderen Gruppen gelang die Unterdrückung der Neovaskularisation auf der Kornea, und Zufuhr eines TP-Agonisten hob diesen Effekt auf [47]. In Kolonkarzinomzellen erhöhte Überexpression von COX-2 in vitro die Produktion von VEGF, PDGF, βFGF und TGF und bewirkte eine Endothelzellproliferation und -migration. Dieser Effekt konnte mit dem COX-2 Hemmer NS 398 blockiert werden [255]. 1.3.4. Apoptose Der COX-2 wird ein hemmender Einfluss auf die Apoptose zugesprochen. Lu [150] beschrieb eine Induktion der Apoptose durch NSAR in Zellkulturen. Tsuiji et al. zeigten 1995 eine gesteigerte Resistenz COX-2 exprimierender Zellen gegenüber dem apoptoseinduzierenden Butyrat. Sulindac hob diese Resistenz auf [253]. Ferner scheint PGE2 selbst vor Apoptose zu schützen [220]. Gesteigertes Tumorwachstum könnte folglich erklärt werden durch 1.) direkte Stimulation des den Tumor umgebenden Gewebes durch proangiogenetische Faktoren, die zu Endothelzellproliferation und -migration und damit Versorgung des Tumors mit Nährstoffen und Sauerstoff führen, 2.) durch Erhöhung der Resistenz gegenüber Apoptose infolge Veränderungen im Gleichgewicht zwischen Bax/Bcl-2 sowie anderer Regulatoren und 3.) durch direkte proliferationsfördernde Wirkung über COX2 vermittelte Aktivierung von Transkriptionsfaktoren, PPAR-Bindung o.a.intrazelluläre Signalwege. 1.3.5. Physiologischer Einfluss auf Proliferation und Differenzierung Unabhängig von ihrer Überexpression in vielen Tumoren ist die COX-2 auch an der physiologischen Gewebeproliferation und -differenzierung beteiligt. Avner et al. [9] zeigten an Versuchen mit metanephritischen Zellen in vitro die Notwendigkeit von PGE1 für Proliferation und Differenzierung. Abwesenheit von PGE1 im Kulturmedium führte zu einer Verminderung des Zellwachstums um 33%, ferner war PGE1 absolut notwendig zur Ausdifferenzierung der Kulturzellen in Glomerulusepithel . PGE1 war in dieser Fähigkeit fast genauso effektiv wie eine komplett zusammengesetzte Nährlosung mit Selen, Insulin, Transferrin und Thyroxin und PGE1. Die Interaktion von 15dPGJ2 mit 11 intrazellulären Rezeptoren (PPARy) während der Differenzierung von Fettzellen [121,140] ist ein weiteres Beispiel einer physiologischen Rolle der PG auf Gewebewachstum und -differenzierung. Fehlen der COX-2 durch Gen-knockout bei Mäusen führt zu einer mangelhaften Ausbildung der Glomeruli in der Niere mit schweren Folgeschäden [50], ein Effekt, der sich auch durch präpartale und postpartale COX-2 -Inhibition mit dem COX-2 -selektiven NSAR SC 58236 [125] erzielen lässt. All dies zusammen betrachtet, v.a. auch in Verbindung mit der Tatsache, dass viele Gewebe wie die Nieren oder die Samenblasen, die so gut wie nie Tumoren entwickeln, große Mengen COX-2 unter physiologischen Umständen exprimieren, lässt die Vermutung zu, dass der COX-2 zwar ein fördernder Einfluss auf die Tumorgenese zukommt, sie jedoch selbst keine karzinominduzierende Wirkung entfaltet. Vielmehr scheint es so zu sein, dass die eigentliche maligne Transformation unabhängig von der COX-2 -Expression geschieht und die Tumoren mit der COX-2 -vermittelten PG-Synthese einen physiologischen Mechanismus nutzen, der auch in gesunden Zellen Proliferation und Differenzierung steuert. Die COX-2 wird somit zum Werkzeug entarteter Zellen, hat deshalb aber trotzdem entscheidenden Einfluss auf Tumorwachstum und Metastasierung. 1.4. COX und Niere 1.4.1. COX-1 Die COX-1 wird in der Niere in Arterien, Arteriolen, im Mesangium, der Papille sowie Sammelrohren, nicht jedoch in Zellen der Macula densa o. Tubuluszellen der Henleschleife exprimiert [85,87,243]. Die COX-1 ist vermutlich an der Natriumexkretion [46] und Regulation des renalen Blutflusses unter Ruhebedingungen beteiligt. Im Gegensatz zu selektiven COX-2 -Hemmern (Celecoxib) konnten klassische NSAR bei Hunden und Ratten Papillennekrosen induzieren [10,116] und führten in klinischen Studien zur Beeinträchtigung von GFR und Nierenfunktion [33,223,270]. Daneben ist bekannt, dass NSAR akute renale Ischiämie und Nierenversagen, besonders bei bereits eingeschränkter Nierenfunktion, sowie Oligohydramnion und ANV bei Neugeborenen auslösen können [15,58,284]. Zumindest teilweise ist der renoprotektive Effekt der PG also auf die Funktion der COX-1 zurückzuführen. Klinische Studien zeigen jedoch keinen Unterschied im Auftreten von Nierenversagen und Reduktion der GFR zwischen COX-2 Hemmern und unselektiven NSAR. 1.4.2. COX-2 COX-2 -Expression wurde im renalen Gefässendothel und glatten Muskelzellen, ferner in den vasa recta, Podozyten und Sammelrohren nachgewiesen. Daneben ließ sich COX-2 in Zellen der Macula densa (MD) sowie im dicken aufsteigenden Teil der Henleschleife (TALH) im Gewebe der Maus, Ratte, Hase und Hund nachweisen [88]. Auch in der humanen Niere ist COX-2 dort vorhanden, obwohl lange Zeit der Nachweis unter Ruhebedingungen nicht gelang, wahrscheinlich aufgrund mangelnder Sensitivität der Nachweismethoden [88]. Die COX-2 ist an zwei wesentlichen Regelkreisen der Niere beteiligt, dem tubulo-glomerulären Feedback und dem Renin-AngiotensinAldosteron-System. (RAAS). Mit Hilfe des tubologlomerulären Feedbacks (TGF) ist jedes einzelne Nephron in der Lage, seine glomeruläre Filtration zu drosseln. Die Regulation des TGF findet am juxtaglomerulären Apparat (JGA) statt [76,249], wo der distale Tubulus in Kontakt mit dem Glomerulum steht. Spezielle 12 + + Tubulusepithelzellen bilden die Macula densa, sie verfügen über einen Na /K /2Cl- Kotransporter [275], wie er auch in der Henleschleife vorkommt [79]. Die darüber erfolgenden Veränderungen der Cl- Konzentration in den Zellen der MD [198] stellen die entscheidende Messgrösse zur Reninsekretion dar (s.unten) [184]. Ito et al. [101] zeigten am isoliert perfundiertem JGA, dass eine Steigerung der NaCl-Konzentration im Tubulussystem an der MD zu einer Konstriktion des glomerulären vas afferens führt. Schleifendiuretika hoben diesen Effekt auf [101]. Neben dem Einfluss der MD auf den Tonus des vas afferens, existiert eine Autoregulation der Gefässwand. Beide Mechanismen regulieren zusammen die GFR jedes Einzelnephrons [103,108]. Die TGF wird allerdings in vivo auch durch andere Faktoren, z.B. Sympathikotonus und Stickstoffmonoxid (NO) moduliert. Während die TGF -Regulation kurzfristige Veränderungen der luminalen NaClKonzentration im Bereich der MD ausgleicht, tritt eine RAAS- Aktivierung immer dann ein, wenn z.B. ein längerbestehendes NaCl- Defizit registriert wird [208]. Setzt aufgrund anhaltend niedriger oder hoher NaCl -Konzentrationen eine Veränderung im Renin/ Angiotensinsystem ein, erfolgt eine Modulation des TGF und Veränderung der Sensitivität [249,250], so dass auf jetzt verändertem Ausgangsniveau wieder eine Feinregulation der GFR durch den TGF erfolgen kann. Der TGF arbeitet vor allem durch Freisetzung vasodilatatorischen Stickstoffmonoxids (NO). Hohe NaCl-Spiegel im Bereich der MD führen zur Vasokonstriktion des vas afferens, niedrige NaCl -Konzentrationen zur verstärkten Freisetzung von NO und Vasodilataion. Als Enzym fungiert die neuronale NO-Synthase, (nNOS) der Macula Densa. In welcher Beziehung COX-2 und NOS stehen, ist noch nicht bis ins Detaill verstanden. Viele Hinweise sprechen dafür, dass NOS der COX-2 vorgeschaltet ist. COX-2 -Aktivierung ist auf zwischenzeitliche NOS-Aktivität angewiesen, Blockade der NO-Synthase verhindert eine COX-2 Stimulation [41,89,245]. Harris et al. [89,266] zeigten, dass die Synthese von NO durch nNOS zum Ansteigen von COX-2 mRNA führt. NOS -Inhibitoren konnten die üblicherweise eintretende COX-2 Stimulation durch Behandlung mit Captopril oder salzarme Diät verhindern. Andererseits führt eine COX-2 -Blockade auch zur Unterdrückung des TGF. nNOS knockout führt nicht zu einer langfristigen Beeinflussung des TGF. Plasmareninspiegel bei NOS Knockout -Mäusen waren um ca. 50% reduziert gegenüber Wildtyp, möglicherweise als Anpassungsmechanismus gegenüber der gesteigerten TGFReaktion bei NOS -Verlust [84]. Es wurde vermutet, dass das Signal für den TGF in einer Veränderung des interstitiellen Volumens im Bereich des Mesangiums besteht [183]. Furosemid reduzierte durch Blockade des Na+/K+/2Cl -Transporters das interstitielle Volumen [184]. Während PGI2, durch Relaxierung mesangialer Zellen und Steigerung des interstitiellen Volumens den TGF verstärkte, [183] schwächten PGE2 und Angiotensin-2 die TGF-Reaktion ab, wahrscheinlich durch Kontraktion mesangialer Zellen [128]. Eine Rolle der PG im TGF wird jedoch von einigen Autoren bestritten. Eindeutiger ist die Rolle der COX-2 auf die Reninsekretion. Skott und Briggs [226] zeigten erstmals 1987 die Stimulation der Reninsekretion durch Verminderung des tubulären NaCl -Angebots und Lorenz et al. demonstrierten die Regulation der Reninsekretion durch physiologische Schwankungen der NaCl-Konzentration [149]. Stimulus für die Reninsekretion ist eine intrazelluläre Cl-Verarmung + + [149,198] in den Zellen der MD. Cl- Ionen werden aktiv über den Na /K /2Cl-Kotransporter in die Zelle transportiert [88,147,184], und an der basolateralen Seite über einen Chloridkanal wieder + ausgeschleust. Zum Ladungsausgleich muss K die MD-Zellen über einen luminalen Kaliumkanal 13 (ROMK+) verlassen. Die MD-vermittelte Stimulation für die Ausschüttung von Renin ist PG -abhängig [62,78,144,148,271]. Obwohl unter Ruhebedingungen in der menschlichen Niere keine COX-2 Expression im Bereich von MD und TALH nachgewiesen werden konnte [123], fand sich COX-2 an dieser Lokalisation verschiedentlich bei älteren Patienten mit reduzierter Nierenfunktion [120,123,126] oder im Rahmen von renovaskulärer Hypertonie [119,124,168]. Generell ist die COX-2 Expression immer dann gesteigert, wenn eine Aktivierung des RAAS vorliegt [39,85,91,105,152,266], so z.B. bei Herzinsuffizienz, Hypertonie [119], diabetischer Nephropathie u.a.. Experimentelle Anordnungen, von denen bekannt ist, dass sie Hyperreninämie erzeugen, zeigten jetzt eine zur Reninsekretion parallele Steigerung der COX-2 -Expression im Bereich der MD. Harris et al. [85] zeigten gesteigerte COX-2 Expression bei Ratten unter salzarmer Diät. Eine künstlich erzeugte Nierenarterienstenose führte ebenso zu COX-2 Expression wie Behandlung mit Furosemid [85,152,153]. + + Furosemid ist in der Lage durch Blockade des Na /K /2Cl -Transporters die Cl- Aufnahme in die MD-Zellen zu verhindern und täuscht so eine niedrige tubuläre Cl-Konzentration vor. Ein ähnlicher Mechanismus führt zu exzessiver COX-2 -Stimulierung und PGE-2 -Synthese bei Patienten mit Hyperprostaglandin-E- oder Bartter-Syndrom. Hierbei liegt ein genetischer Defekt im + + + Na K 2Cl -Transporter (Bartter1), im luminalen K -Kanal ROMK+ (Bartter2) o. dem basolateralen ClKanal (Bartter3) vor [174,190]. In mehreren Versuchen wurde gezeigt, dass COX-2 Blockade mit unselektiven NSAR [86], als auch mit COX-2 selektiven Substanzen [84,279] die Hyperreninämie unterdrückt. Ebenso zeigten COX-2 negative Mäuse eine gestörte Reaktion auf Salzrestriktion in dem Sinne, dass die Stimulation der Reninsekretion ausblieb [40,278]. COX-1 negative Tiere dagegen unterschieden sich nicht von Wildtypmäusen. Auch bei in vitro -Versuchen mit isoliert perfundierten Glomeruli ließ sich der durch niedrige Chloridkonzentration provozierte Reninanstieg durch COX-2 Blockade verhindern, nicht jedoch durch COX-1 selektive Substanzen. Wang et al. [267] erreichten durch subtotale Nephrektomie bei Ratten eine durch COX-2- Überexpression bedingte glomeruläre Hyperfiltration sowie Proteinurie. Der COX-2 -Hemmer SC-58236 reduzierte in diesem Modell die sich regelmäßig entwickelnde Glomerulosklerose. Cheng et al. beobachteten eine Überexression von COX-2 in MD-Zellen bei Ratten unter dem ACE-Hemmer Captopril [40] und andere Untersuchungen zeigten eine Stimulation der COX-2 und Reninsekretion nach Blockade von Angiotensin-1 (AT1), nicht jedoch AT2-Rezeptoren [40]. Gleichsinnig verhielten sich Mäuse mit Nullmutation des AT1Rezeptorgens (Atr1a). Cheng [40] widerlegte die Theorie der direkten negativen Rückkopplung von Angiotensin II über AT-Rezeptoren auf die Reninsekretion [87], indem er Mäuse mit genetischem Chimerismus in der Expression des AT1-Rezeptors erzeugte. Es zeigte sich, dass zwischen AT1positiven und -negativen Zellen des JGA kein Unterschied in der Reninsekretion bestand. Eine negative Rückkopplung von AngII auf die Reninsekretion geschieht vielmehr über die COX-2. AT1 -Rezeptoren in MD-Zellen wurden nachgewiesen [90]. Kovacs et al. [127] zeigten weiterhin, dass AngII die Aktivität des Na+/K+/2Cl -Kotransporters in der MD steigert und so den negativen Feedback vermittelt. Weitere Betrachtungen zur Rolle der PG auf die MD-vermittelte Reninsekretion ergaben eine Beteiligung von PGI2 und PGE2. Sowohl in vivo bei Hunden [71], als auch an isoliert perfundierten Nieren der Ratte [83] erhöhten diese beiden Eicosanoide die Reninsekretion. Zusammen mit der 14 Tatsache, dass sowohl PGE2 als auch PGI2 über G-Protein-Aktivierung zur intrazellulären cAMP Erhöhung führen können und cAMP ein Stimulus für die Exozytose von Renin darstellt, scheint die Aktivierung der Adenylat-Cyclase die Reninsekretion zu vermitteln [106]. Schweda et al. [213] untersuchten die Wirkung von PGE2 auf isoliert perfundierte Nieren von EP1-,EP2-,EP3-,und EP4knockout Mäusen. Die Fähigkeit zur Reninsekretion war bei EP1- und EP3 negativen Tieren unverändert gegenüber dem Wildtyp. EP2 knockout sowie EP4 knockout führten jeweils zu verminderten Renin-Basalwerten, ferner ließ sich die Reninsekretion im Vergleich zum Wildtyp nur submaximal steigern. CAY 10399, ein EP2-Agonist stimulierte bei Wildtypmäusen die Reninausschüttung, nicht jedoch bei EP2 negativen Tieren, wodurch gezeigt wurde, dass die Stimulation wirklich über den EP2-Rezeptor läuft. Die Autoren vermuteten weiterhin eine Sonderstellung des EP4-Rezeptors auf die Reninsekretion, da selbst unter Stimulation durch den EP2-Agonisten CAY 10399 extern zugeführtes PGE2 bei Wildtypmäusen eine weitere Steigerung der Reninsekretion bewirkte. Ferner war die Empfindlichkeit auf PGE2 mit Reninausschüttung zu reagieren nur bei EP4 -/- Mäusen vermindert, während bei EP1-,EP2-und EP3 knockout vergleichbare Effekte wie beim Wildtyp erzielt wurden. Ähnliche Ergebnisse beobachtete die Arbeitsgruppe von Nüsing und Treude et al. [252]. Cheng et al. [42] zeigten in MD-Zellkulturen, dass Inhibitoren der ERKKinase sowie p38MAP-Kinase die COX-2 -Expression blockierten. Neben ihrer Wirkung auf die Reninsekretion modulieren PG die renale Hämodynamik. Edwards et al. [54] wiesen EP2- und EP4 -Rezeptoren in afferenten Arterien des Glomerulus nach, und zeigten einen vasodilatatorischen Effekt von PGE2 auf das vas afferens beim Hasen. Andere Gruppen zeigten sowohl vasodilatatorische als auch vasokonstriktorische Effekte der PG auf glomeruläre Gefässe [11,100,207]. Schweda et al. [213] und andere [56] beobachteten eine Vasodilatation durch PGE2 in niedriger Konzentration, dagegen Vasokonstriktion in höherer Konzentration. Es wurde vermutet, dass alle vier EP -Rezeptoren die PGE-2 -Wirkung modulieren, mit EP2 und EP4 durch Stimulation der Adenylat-Cyclase als Vasodilatatoren, EP1 und EP3, durch intrazelluläre Kalziumerhöhung bzw. Adenylat-Cyclase- Inhibierung als Vasokonstriktoren. Daneben könnten auch IP-Rezeptoren [37] an der PGE2-Wirkung beteiligt sein. Die renale Hämodynamik wird außerdem durch die Prostglandine PGI2, PGF2α über FP-Rezeptoren oder TXA2 über glomeruläre TP-Rezeptoren [14,25,54,104,273] beeinflusst. Im Nierenmark vermittelt PGE2 die Natriumexkretion in Situationen erhöhter Volumenbelastung (sog.“Drucknatriurese“) [31,195]. Mäuse mit EP2 knockout zeigen eine gesteigerte Empfindlichkeit für Salzbelastung und Entwicklung von Hypertonie [115]. Aus klinischen Gesichtspunkten ergeben sich folgende Konsequenzen: Die PG der Niere wirken nephroprotektiv in Situationen verminderter peripherer Durchblutung (Exsikkose, Hypotonie) und NSAR-Gabe kann in solchen Fällen Nierenversagen sowie Papillennekrose auslösen [10,116,223]. In Situationen gesteigerter RAAS-Aktivität infolge vorbestehender Nierenschädigung kann dagegen eine Blockade der COX-2 durch selektive NSAR wahrscheinlich die Progression renaler Schäden durch Hyperfiltration und Glomerulosklerose verhindern [267]. 15 1.4.3. NOS Die renale NO-Synthase (NOS) ist in ihrem Verhalten ähnlich der COX-2. Einige Arbeiten deuten darauf hin, dass die NO-Sythase und Freisetzung von Stickstoffmonoxid der COX-2- Aktivierung im Rahmen des tubuloglomerulären feedbacks vorgeschaltet sind [48]. Die nNOS der Macula Densa führt in Situationen mit niedriger luminaler NaCl- Konzentration zur Vasodilatation des vas afferens und Perfusionssteigerung des Glomerulums und erhöht die GFR. Knockout von NOS-1 (nNOS) bei Mäusen führt zu einer Reduktion der Plasmareninspiegel um ca. 50%, möglicherweise als Ausgleich einer gesteigerten TGF-Reaktion durch den NOS- Verlust [209]. Andererseits beschrieben andere Gruppen keinen Unterschied in der Expression von COX-2 zwischen nNOS-negativen Mäusen und Wildtypmäusen, ebenso war die Stimulation der COX-2 durch Salzrestriktion in beiden Gruppen vergleichbar [242]. nNOS, die neuronale Form der NO-Synthase, lässt sich nachweisen in Zellen der MD und TALH [269] und Situationen, für die eine gesteigerte COX-2 Expression gezeigt wurde, etwa Salzrestriktion, Furosemidtherapie, Nierenarterienstenose, führten auch zu einer Überexpression von nNOS [20,210,224,269]. In vitro Studien am isolierten juxtaglomerulären Apparat zeigten eine Inhibition der Reninsekretion nach Behandlung mit Nitroprussid, einem NO-Donor [77,212]. Daneben wurde auch ein fördernder Einfluss von NO auf die Reninsekretion beschrieben [93], indem Zufuhr von L-Arginin in vitro Reninanstieg bewirkte und dieser Effekt durch NOS-Blockade verhindert wurde [272]. Wilcox et al. [272] erklärten diese Beobachtung damit, dass eine Salzrestriktion zwar zur Überexpression von nNOS führt, diese jedoch aufgrund eines Mangels an L-Arginin als Substrat in ihrer Wirkung NO zu synthetisieren funktionslos bleibt. Auf diese Weise könnte die verminderte Synthese von NO zur Steigerung des tubulo-glomerulären Feedbacks (TGF) und renaler Vasokonstriktion beitragen. Andere Gruppen zeigten eine eindeutige Beziehung zwischen gesteigerter NOS-Expression und Aktivierung des RAAS, mit Ausbleiben des Reninanstiegs unter Furosemid, wenn die NOS blockiert war [13,189]. nNOS -negative Mäuse zeigten verminderte Plasmareninspiegel [84], jedoch eine normale Steigerung der Reninsekretion unter Furosemid [32]. NOS- Blockade durch den selektiven Inhibitor L-NAME verhinderte vollständig die Stimulation der Reninsekretion durch Furosemid bei Wildtypmäusen [210]. Auch in anderen Modellen zur RAASAktivierung, z.B. durch eine Behandlung mit dem ACE-Hemmer Ramipril oder experimentell erzeugter Nierenarterienstenose bei Ratten, konnte nNOS -Blockade die Steigerung der Reninsekretion unterbinden [209,211,240]. Cheng at al. [41] beschrieben eine Suppression von COX-2 in den Zellen der MD durch den unselektiven NOS-Inhibitor 7-nitroindazol. Es ist möglich, dass NO die COX-2 Expression in NOS-positiven Zellen stimuliert, daneben kann NO-Freisetzung in anderen, nNOSnegativen Zellen z.B. der TALH die Expression der COX-2 nicht erklären. NO wirkt über cGMP-Aktivierung, Cheng et al.[41] zeigten eine cGMP-vermittelte COX-2- Stimulation in TALH-Zellkulturen beim Hasen. Andererseits konnte weder in Zellen der MD noch der TALH bei der Ratte cGMP-Expression gefunden werden [241]. cGMP -unanhängige COX-2 -Expression durch Aktivierung von ERK-Kinase und p38-Kinase wurde demonstriert und könnte eine Rolle spielen [40]. Insgesamt ist die Datenlage zur Rolle der NOS auf die Reninsekretion noch sehr widersprüchlich und komplex. Interessanterweise konnte bei Mäusen mit Gen-knockout für COX-2 eine gesteigerte nNOS -Expression im Bereich der MD während der postnatalen Entwicklung (Tag3 bis 60) gezeigt werden [283]. Eine Beeinträchtigung der Nierenentwicklung ist dagegen bei NOS negativen Mäusen bisher nicht beeschrieben. 16 1.5. Die COX-2 Knockout - Maus Die erstmalige Erzeugung COX-1- und COX-2 -negativer Mäuse durch gezielte Genausschaltung erfolgte in der Absicht, die Rolle der COX-Isoenzyme intensiver zu erforschen. Die COX-1 Knockout Maus wurde 1995 von Langenbach et al. generiert [135]. Die Tiere waren gesund, zeigten normales Wachstum, erreichten ein normales Alter und vermehrten sich entsprechend der Mendelschen Gesetze. Allein das komplette Fehlen der COX-1 bei Verpaarung homozygot negativer Weibchen und Männchen führte dazu, dass fast alle Jungen tot geboren wurden, was auf eine Bedeutung der COX-1 während der Geburt hinweisen könnte [135]. Gross et al. [80] beobachteten eine Verzögerung des Geburtsvorgangs bei COX-1 -/- Mäusen. Die histologische Untersuchung von Leber, Milz, Nieren, Lunge, Herz, Gastrointestinaltrakt und Fortpflanzungsorganen ergab keine Abweichungen vom Normalbefund [135]. Die Fähigkeit der Thrombozytenaggregation war wie erwartet vermindert [135]. In der Induktion von Entzündung und Ödem im Ohr im „ear-swelling-test“ [66] zeigten COX-1 -negative Mäuse eine verminderte Entzündungsreaktion Reaktion hervorrief. auf Die Arachidonsäure, Erklärung hierfür wohingegen war, dass TPA eine normale normalerweise COX-1 Arachidonsäure in PGH2 und PGE2 umwandelt und dadurch die Entzündung vermittelt wird. Wildtypund COX-2 -/-Tiere zeigten gleiches Verhalten gegenüber Arachidonsäure in diesem Modell, ebenso gegenüber TPA, was überraschte, da bekannt ist ,dass TPA COX-2 induziert [135]. Erstaunlicherweise führte COX-1 knockout nicht zu spontanen gastrointestinalen Blutungen und die Empfindlichkeit für Indomethacin-induzierte Ulzera [135] war sogar reduziert, obwohl PGE2 in der Magenschleimhaut auf 1% des Normwertes reduziert war. COX-2 Expression als Kompensationsmechanismus scheint deshalb unwahrscheinlich. Auch konnte in Western-blotUntersuchungen keine COX-2 in der Magenschleimhaut der Tiere nachgewiesen werden. Die Niere COX-1 -negativer Mäuse zeigte, wie gesagt, keine pathologischen Befunde. Die Generierung der COX-2 Knockout-Maus gelang 1995 unabhängig voneinander Dinchuk [50] und Morham et al. [162]. In der Entzündungsreaktion der COX-2 -/- Maus bestanden Unterschiede gegenüber dem Wildtyp dahingehend, dass TPA und Arachidonsäure im “ear-swelling-test“ zwar eine normale Reaktion hervorriefen [136,162], in anderen Modellen („air-pouch modell“[6]) jedoch die PGProduktion um etwa 75% auf ein Niveau reduziert war, wie es auch durch COX-2 -Blockade mit NS 398 erreicht wurde [136]. Eine gesteigerte Rate gastrointestinaler Ulzera wurde nicht beobachtet [136,162]. Dinchuk beschrieb eine Häufung kardialer Fibrose und Myopathie [162], die von anderen Autoren nicht beobachtet wurde [162]. Norwood et al. beschrieben lediglich eine normale Entwicklung des relativen Herzgewichtes [172] ohne histologisch das Herz zu untersuchen. Morham et al. beobachteten eine Häufung spontaner bakterieller Peritonitiden, v.a. bei männlichen Homozygoten, die von anderen nicht beschrieben wurde. Die markantesten Auffälligkeiten der COX-2 Knockout- Maus betrafen dagegen die Reproduktionsfähigkeit und die Nierenentwicklung. Homozygot COX-2 -negative Weibchen sind infertil. Wie von Lim et al. [143] beschrieben, ist die COX-2 beteiligt an Ovulation, Implantation des Embryos sowie Einleitung der Geburt und alle drei Prozesse sind bei der Knockout- Maus wahrscheinlich gestört. Die Autoren beobachteten eine zeitlich begrenzte Expression des PGE2-Rezeptors EP2 im Uterusepithel der Maus [142] und auch für EP3, 17 EP4, IP und TP wurde eine solche Expression gezeigt [59,112,166,281]. Erstaunlich auf der anderen Seite ist, dass weder EP3-,EP4-,IP- oder TP -/- Mäuse eine Einschränkung der Fertilität zeigen [251], lediglich bei EP2 knockout ist die Reproduktionsfähigkeit reduziert [146] . FP knockout führt dagegen zur Beeinträchtigung der Geburt mit einer hohen Zahl von Totgeburten [237], was auf eine verminderte Oxytozinrezeptorexpression bei diesen Tieren zurückgeführt wird [238]. Unter einem Wurf heterozygot verpaarter COX-2 -/-Tiere verteilen sich die Genotypen Wildtyp zu heterozygot zu homozygot entsprechend den Mendelschen Gesetzen [136,172]. Obwohl von Morham [162] und Norwood et al. [172] nicht beschrieben, zeigte sich später eindeutig eine erhöhte Sterblichkeit homozygot COX-2 -negativer Tiere innerhalb der ersten 48 Stunden, wie von Dinchuk et al. beobachtet [50], höchstwahrscheinlich aufgrund eines persistierend offenen Ductus arteriosus. Wie von Loftin et al. [146] gezeigt, verhindert das Fehlen der COX-2 allein den Ductus-Verschluss bei einem Teil der Neugeborenen und führt zu einer perinatalen Mortalität von ca.35%. COX-1 knockout dagegen hat keinen Einfluss und führt zum postnatalen Verschluss bei 100% der Tiere [45]. Das Überleben der übrigen 65% der COX-2 -/- Mäuse führten die Autoren auf eine teilweise Kompensation durch die COX-1 zurück. Mäuse mit Nullmutation im EP4-Rezeptorgen wiesen eine perinatale Mortalität von 95% auf, bedingt durch Persistenz des Ductus [170,215]. Die in utero zur aktiven Dilatation des Ductus arteriosus benötigten PG könnten bei COX-2- negativen Tieren aus der maternalen Zirkulation bzw. der Plazenta stammen [228]. Von den homozygoten Tieren, die die ersten 48 Stunden überleben, stirbt die Mehrzahl im Alter von etwa 8 Wochen [162], hauptsächlich infolge chronischen Nierenversagens. Die mittlere Überlebenszeit beträgt ca. 3,5 Monate [50,162,172]. 1.5.1. typische Nierenveränderungen Während die Niere fetaler [50] und neugeborener COX-2 -/- Mäuse keine histologischen Abweichungen vom Wildtyp zeigt [50,125,162,172], entwickeln sich etwa um die postnatalen Tage 210 (P2-P10) typische Veränderungen in der Art, dass es zu einem „Arrest“ der Nierenreifung und Ausbildung funktionsfähiger Nephrone kommt [162]. Es finden sich hypoplastische kortikale Glomeruli, die in großer Zahl direkt unter der Nierenkapsel liegen, was zu blassen, kleinen Nieren mit granulierter Oberfläche [162] führt. Daneben finden sich normal ausgereifte juxtamedulläre Nephrone, was vermuten lässt, dass sie vor Eintritt des Entwicklungsstillstands während der Fetalzeit enstanden sind. Es muss betont werden, dass die Nierenentwicklung bei Nagern zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht abgeschlossen ist, und im Falle der Maus noch etwa bis zur dritten Woche postpartal anhält. Die Entwicklung der (humanen) Niere entsteht durch Verschmelzung von Ureterknospe aus dem Wolff’schen Gang und metanephrogenem Blastem, die sich gegenseitig beeinflussen [16]. Die Ureterknospe erweitert sich zur Ampulle, die sich im weiteren Verlauf dichotom verzweigt und das metanephrogene Blastem zur Proliferation anregt. Aus der Ureterknospe entstehen nach und nach die Sammelrohre. Jedem Sammelrohr sitzt eine Knospe metanephrogenen Gewebes auf, welches unter dem induzierenden Einfluss des Sammelrohrs proliferiert und ein epitheliales Bläschen bildet, welches sich S-förmig streckt (S-shaped bodies). Aus dem Epithelbläschen entstehen später durch Einstülpung Bowman-Membran und Glomerulus [16]. Dieser Prozess führt nach und nach zur Generierung aller Nephrone der Niere, wobei der Ort der Nephronbildung die äußerste Schicht der Nierenrinde ist. Bleibt der Anschluss neugebildeter Nephrone an das Tubulussystem aus, bilden sich Nierenzysten. Im Falle der COX-2 -/- Maus spricht die Tatsache, dass in den ersten Tagen nach der Geburt kein Unterschied zum Wildtyp zu erkennen ist dafür, dass die sich entwickelnde renale Pathologie nicht auf 18 eine gestörte Organanlage, sondern auf eine spätere Störung der Gewebedifferenzierung zurückzuführen ist. Dinchuk [50] beschrieben S-shaped bodies in der COX-2 negativen Niere am Tag P2 als Indikator für die Unreife des Organs. Im Alter von 8 Wochen zeigt sich bei allen Mäusen das Vollbild der Nierenschädigung mit in der Zahl verminderten hypoplastischen Nephronen mit unreifen Glomeruli und Tubuli direkt unter der Nierenkapsel, daneben eine Hypertrophie der verbleibenden funktionstüchtigen Glomeruli im Bereich des Nierenmarks, tubuläre Atrophie und Regeneration und Zystenbildung [162]. Die renale Überlastung zeigt sich letztendlich mit zunehmendem Alter in interstitieller Fibrose, tubulärer Atrophie, z.T. massiver Zystenbildung und fokal-segmentaler bzw. globaler Glomerulosklerose [162]. Norwood et al. [172] beschrieben eine Erhöhung von Kreatinin und Harnstoff, sowie Abnahme der GFR auf 50% bei erwachsenen Mäusen. Letztendlich versterben alle Tiere in der Urämie. Die Hypertrophie der juxtamedullären Glomeruli ist z.T. zu erklären durch die relative Hyperfiltration, da aufgrund der großen Zahl hypoplastischer Nephrone im Bereich der Nierenkapsel insgesamt zu wenig Filtrationsfläche zur Verfügung steht. Ein solcher Kompensationsmechanismus wurde bei Ratten nach subtotaler Nephrektomie gezeigt [34] und von Brenner et al.[24] ausführlich beschrieben. Die glomeruläre Hypertrophie und Sklerose kann in diesen Modellen durch proteinarme Diät reduziert werden. Kömhoff et al. [125] erzielten durch Behandlung mit dem COX-2 selektiven Inhibitor SC 58236 bei Wildtypmäusen eine der COX-2 -/- Maus vergleichbare Störung der Nierenentwicklung. Dabei zeigte sich, dass Blockade der COX-2 über die Fetalzeit hinaus bis Tag P21 einen nahezu identischen Effekt auf die glomeruläre Reifung hatte, wie alleinige Blockade der COX-2 in der postpartalen Phase. Außerdem zeigten sie an Versuchen mit Ratten, dass eine gewisse Reife der Glomeruli bereits erreicht war, da sich sowohl endotheliale (Faktor VIII) als auch mesangiale Marker (Thy 1.1) in hypoplastischen Nephronen nachweisen ließen [125]. Behandlung mit COX-1 selektiven Substanzen, oder COX-1 knockout [125,135] führte nicht zur Beeinträchtigung der Nierenentwicklung. Ebenso zeigten heterozygote COX-2 Tiere eine normale Nephrogenese [136,162]. Der Zeitpunkt der ersten Veränderungen in der COX-2 negativen Niere ist nicht ganz klar. Dinchuk et al. beobachteten bereits am Tag P2 Veränderungen, Morham, Norwood und Kömhoff erst später (P7 bzw. P8). Teilweise könnten diese Unterschiede dadurch erklärt werden, dass Norwood und Kömhoff bereits Nachfolgegenerationen der ersten COX-2 -/- Mäuse verwendeten und sich der Effekt abgeschwächt haben könnte. Spätestens am Tag P8-10, sicher jedoch am Tag P21, dem Tag des vermuteten Abschlusses der Nierenentwicklung sind die Unterschiede zum Wildtyp eindeutig. Die Rolle der COX-2 auf die Entwicklung der Niere wird bestärkt durch die nachgewiesene Expression von COX-2 im Bereich mesenchymaler S-shaped bodies und Sammelrohrepithel während der Embryonalperiode, sowie im Bereich von TALH und MD bei der Ratte [87]. Bei Mäusen stieg die COX2 Expression auf ein Maximum am Tag P4 und fiel dann langsam ab [125]. Ein ähnliches Expressionsverhalten zeigten die Nieren von Hund und Kaninchen [117]. Zhang [286] sowie Vio et al. [261] wiesen vermehrte COX-2 mRNA in der Niere der Ratte bis zum dritten postpartalen Monat nach, mit einem Maximum (10fach) in der 2.und 3.Woche. Parallel dazu fand sich ein Abfall der Glukokortikoidspiegel nach der Geburt, der bis zu zwei bis drei Wochen anhält [97], so dass postuliert wird, dass bei der Ratte die COX-2 -Expression und die Glukokortikoidrezeptordichte in einer inversen Beziehung zueinander stehen. Die Dichte des Glukokortikoidrezeptors ist am höchsten im Bereich der Medulla und nimmt zum Kortex hin ab, wohingegen die COX-2 -Expression im Kortex höher als im Mark ist. Ein inhibitorischer Effekt von Glukokortikoiden auf die COX-2 ist bekannt [261]. Die niedrigen 19 Spiegel dieses Hormons nach der Geburt ermöglichen also wahrscheinlich die Nierenentwicklung. Auch in der sich entwickelnden humanen Niere in utero wurde COX-2 im Bereich von MD/TALH gefunden, wohingegen diese Zellen bei der adulten Niere, bis auf Ausnahmen (s.oben) keine messbaren Mengen COX-2 enthalten [110,123]. Dass die COX-2 auch auf die Reifung der Niere beim Menschen Einfluss nimmt, zeigten mehrere in der Literatur beschriebene Fälle kindlicher renaler Dysplasien nach langfristiger Einnahme von NSAR während der Schwangerschaft [111,185,204,256]. Nierenbiopsien ergaben auch hier rudimentäre Glomeruli, glomeruläre Zysten sowie Erweiterung einzelner Tubuli mit wenig differenziertem Epithel [111]. Der Abschluss der Nierenentwicklung wird beim Menschen in der 24-32. Schwangerschaftswoche vermutet, sodass eine NSAR -Exposition innerhalb dieser Zeit möglichst vermieden werden sollte. Zusammengenommen lassen diese Daten eine wesentliche Rolle der COX-2 auf die Entwicklung der Niere sowohl beim Menschen als auch bei anderen Spezies vermuten, die verschieden ist von ihrer Funktion in der Regulation von TGF und RAAS. Inwiefern der Einfluss der PG auf die Nephrogenese trotzdem auf ähnlichen Mechanismen wie in der adulten Niere beruht oder auf direkte Aktivierung von Transkriptionsfaktoren oder anderer Signale zurückgeht, ist nach wie vor unbekannt und wesentlicher Inhalt dieser Arbeit. 20 2. ZIELSETZUNG DER ARBEIT Dinchuk et al. [50] und Langenbach und Morham et al. [162], die die ersten COX-2 Knockout Mäuse generierten, beschrieben erstmals 1995 typische Nierenveränderungen bei den Tieren. Vor allem die Ausreifung zu funktionsfähigen Glomeruli scheint stark beeinträchtigt zu sein, sodass aufgrund ungenügender Filtrationsfläche eine Überlastung der Glomeruli eintritt und die Tiere infolge globaler Glomerulosklerose und Nierenversagen sterben. Die Nephrogenese ist beeinträchtigt bei komplettem Verlust der COX-2, heterozygote Tiere zeigen ebenso wie COX-1 -/- Tiere keine renale Pathologie. Hauptanliegen dieser Arbeit ist es, die Rolle der COX-2 während der Nephrogenese besser zu verstehen. Möglicherweise beeinflussen von der COX-2 gebildete Prostaglandine über die klassischen membranständigen, G-Protein gekoppelten Rezeptoren die Nierenreifung durch hämodynamische Effekte oder eine Aktivierung des Renin-Angitensin-Aldosteronsystems. Es ist jedoch auch möglich, das zur Zeit der Nephrogenese andere, bisher nicht bekannte Mediatoren durch COX-2 produziert werden, oder sogar eine direkte Beeinflussung von Gentranskription und -Aktivierung stattfindet. Da fehlende COX-2 Aktivität durch COX-1 nur teilweise kompensiert werden kann, wurde versucht, über extern zugeführte Prostaglandinanaloga und PG-Rezeptoragonisten eine normale Nierenreifung zu erreichen. Wenn dies gelänge, wäre zumindest gezeigt, dass Prostaglandine an der Nephrogenese beteiligt sind, und welche Rezeptoren eine Rolle spielen. Wir konzentrierten uns in der Auswahl vor allem auf PGE2, und die PGE -Rezeptoren EP2 und EP4, für die vasodilatatorische Effekte beschrieben sind, und die auch bei der adulten Niere i.R. des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems eine wichtige Rolle spielen. Demgegenüber wurde geprüft, ob z.B. mit vasokonstriktoischem PGF2α eine negative Beeinflussung der Nephrogenese bei Wildtypmäusen erfolgen kann. Weiterhin wurde der zeitliche Verlauf der sich entwickelnden renalen Veränderungen erfasst, da hierzu unterschiedliche Angaben in den vorliegenden Arbeiten von Dinchuk et al.[50], Morham et al. [162], Norwood et al. [172] und Kömhoff et al. [125] vorliegen. Ein dritter Teil der Arbeit vergleicht Mäuse mit unterschiedlichem Genotyp und Verlust einzelner PGRezeptoren miteinander anhand der drei verwendeten Parameter Glomerulusgrösse, relatives Nierengewicht und Distanz der ersten glomerulären Schicht von der Nierenkapsel. Verglichen wurden Tiere mit EP1-, EP2-, EP3-, EP4 und IP-knockout, COX-2 -/- und COX-2 +/-, Wildtyp, EP2/EP4 Doppelknockout und mit COX-2 Hemmer behandelte Tiere. Eine Aufklärung der Rolle der COX-2 während der Nephrogenese ist auch von klinischer Relevanz, da Fallberichte vorliegen, wonach auch beim Menschen nach längerfristiger Einnahme von NSAR während der Schwangerschaft die Nierenreifung stark und irreversibel beeinträchtigt wird. 21 3. MATERIAL UND METHODEN Die Arbeit besteht aus drei Teilen. Zum einen sollte der zeitliche Ablauf der sich entwickelnden renalen Patholgie bei COX-2 Knockout Mäusen morphologisch erfasst werden. In einem zweiten Teil wurde versucht, durch externe Substanzen das Fehlen der COX-2 zu ersetzen. Abschließend wurden verschiedene Mutanten mit Fehlen einzelner PGE2-Rezeptoren anhand wichtiger morphologischer Parameter miteinander verglichen. Zeitlicher Verlauf Um den zeitlichen Verlauf der Nierenveränderungen zu erfassen, wurden an den postnatalen Tagen P8, P10, P12, P15 und P21 jeweils ein homozygotes (-/-) und ein heterozygotes (+/-) COX-2 Knockout-Tier getötet, die Niere entnommen und histologische Schnitte angefertigt. Sowohl von Morham [162], Norwood [172], Dinchuk [50] und Kömhoff [125] wurden keine histologischen Veränderungen an Nieren heterozygoter Tiere beobachtet. Diese Tiere wurden deshalb immer zum direkten Vergleich hinzugezogen. PG-Substitution Da durch das komplette Fehlen der COX-2 die Niere homozygoter Tiere nicht in der Lage ist, PG zu produzieren, sollte im Haupteil der Arbeit bei diesen Tieren versucht werden, durch Zufuhr externer PG-Analoga bzw.-Rezeptoragonisten eine normale Nierenentwicklung zu erreichen. Homozygote -/- Männchen wurden mit heterozygoten +/- Weibchen verpaart, und jeweils ein kompletter Wurf durch intraperitoneale Injektion, zweimal täglich im 12-h Intervall behandelt. Reine Prostaglandinsubstitution kam nicht in Frage, da die physiologische HWZ der meisten Substanzen bei mehreren Sekunden bis einigen Minuten liegt und sehr schnelle Metabolisierung in Leber und Lunge erfolgt. Orale Zufuhr war ebenfalls nicht möglich, da die Jungen bis zur 3. Woche gestillt werden und praktisch ausgeschlossen war, dass ausreichende Mengen wirksamer Prostaglandine über die Muttermilch in den kindlichen Kreislauf gelangen, wo widerum ein ausgeprägter first-pass Effekt zum Abbau der Substanzen geführt hätte. Die i.p.-Applikationen begannen am Morgen des 3.Tages nach Geburt (=postpartaler Tag P2) zu einem Zeitpunkt, wo die kritische Phase des Verschlusses des Ductus arteriosus bereits überstanden ist und die Expression der COX-2 üblicherweise stark ansteigt [125]. Die Behandlung wurde kontinuierlich bis zum Tag P21 fortgesetzt. Anschließend wurden alle Tiere gewogen, das Geschlecht bestimmt und mit Ohrmarken markiert. Nach Tötung der Tiere durch zervikale Dislokation erfolgte die Entnahme von beiden Nieren und Herz. Die Nieren wurden jeweils halbiert und zur histologischen Untersuchung und Auswertung asserviert. Anschließend erfolgte die Genotypisierung der Tiere durch PCR. 22 Die zur Substitution verwendeten Sustanzen waren im Einzelnen: - das PGE1 -Analogon Misoprostol mit Wirkung auf EP3, EP4 und z.T. EP2 - der EP1 und EP3 -Rezeptoragonist Sulproston - das PGE1 -Analogon Alprostadil mit Wirkung auf EP3, EP4 und EP2 - der EP4 -Rezeptoragonist ONO AE1-329 - der IP- und EP1 -Rezeptoragonist Iloprost - der PPARγ -Ligand 15-deoxy-PGJ2 Das PGF2α Analogon Fluprostenol wurde an C57BL6 Wildtypmäusen auf eine mögliche negative Beeinflussung der Nierenreifung getestet. Bei den Dosierungen orientierten wir uns an Angaben aus der Literatur, z.B. an Versuchen zu Indomethacin-induzierten Schleimhautulcera bei Ratten unter Misoprostolschutz oder Wirkung von Iloprost auf die pulmonale Zirkulation. Schwere allgemeine Reaktionen beobachteten wir allein in der Iloprost-Gruppe, wo die Tiere nach den Injektionen schlaff und reglos wirkten, z.T. eine deutlich sichtbare Vertiefung der Atmung und allgemeine Rötung der Haut zeigten und schlecht gediehen. Eine mögliche Erklärung dieser Reaktion wäre eine starke Vasodilatation mit Hypotonie bzw. eine starke gefässerweiternde Wirkung auf die Lungenstrombahn. Wir reduzierten deshalb die IloprostDosis in einem zweiten Versuch. Tiere, die am Tag der Tötung Zeichen einer Peritonitis zeigten, was insgesamt zweimal vorkam, und durch die Vielzahl der i.p.Applikationen erklärbar ist, oder aus anderer ungeklärter Ursache deutliche Wachstumsverzögerung aufwiesen, wurden nicht in die Auswertung übernommen. Histomorphometrie Die Erfassung der renalen Veränderungen erfolgte durch die Lichtmikroskopie. Um die Unterschiede zu quantifizieren und besser darstellbar zu machen, übernahmen wir die von Kömhoff [125] verwendete Ermittlung des mittleren glomerulären Durchmessers, der bei COX-2 negativen Tieren signifikant reduziert ist. Dazu wurden 4µm dicke Paraffinschnitte der formalinfixierten Nieren am Lichtmikroskop bei 200-facher Vergrösserung digital fotografiert und am Computer die Durchmesser aller Glomeruli in einem kompletten Nierenquerschnitt ermittelt. Aus den Einzelwerten der glomerulären Durchmesser erfolgte die Berechnung des mittleren Glomerulusvolumens nach der 3 Formel V = 4/3π r . Als zweiten wichtigen Parameter verwendeten wir den Abstand der Glomeruli in der äußersten Schicht zur Nierenkapsel. Wie von Norwood [172] beschrieben, unterscheiden sich homozygot COX-2 negative Mäuse auch in ihrem relativen Nierengewicht, berechnet als Verhältnis von Nieren- zu Körpergewicht signifikant vom Wildtyp. Dies war der dritte wichtige Wert zur Beschreibung der renalen Unterschiede. Alle ermittelten Werte der homozygoten Mutanten wurden innerhalb eines Wurfes mit den heterozygoten Tieren verglichen, da sich die einzelnen verwendeten Substanzen in ihren allgemeinen Wirkungen auf das Wachstum und Gedeihen der Tiere sicher unterschieden. Trotzdem wurde, sozusagen als Zweitkontrolle, ein Wurf mit Plazebo (NaCl) über 21 Tage behandelt. 23 Vergleich verschiedener Genotypen In einem dritten Teil der Arbeit ermittelten wir die Werte für mittleres glomeruläres Volumen und Durchmesser, Abstand äußerer Glomeruli von der Nierenkapsel und relatives Nierengewicht von unbehandelten und am Tag P21 getöteten EP1-,EP2-,EP3-,EP4-,IP-,COX-2 und Wildtypmäusen, sowie von zwei oral mit dem COX-2 -Inhibitor SC-58236 behandelten Tieren und einer EP-2/EP-4 Doppelknockout-Maus. 3.1. Versuchstiere Die verwendeten COX-2 Tiere wurden freundlicherweise von Robert Langenbach, National Institute of Environmental Health Science, North Carolina, die verwendeten PG-Rezeptor Knockout Mäuse von S. Narumiya, Department of Pharmacology Kyoto University zur Verfügung gestellt. Die Zucht erfolgte durch Verpaarung unter Standardbedingungen im Tierstall des Instituts für Molekularbiologie und Tumorforschung, Marburg, sowie im Tierstall des physiologischen Instituts Marburg. Es wurde ein 12-h Hell-Dunkel-Zyklus eingehalten, die Tiere erhielten Standard-Pelletfutter und Trinkwasser ad libitum. Es wurden mindestens 8 Wochen alte homozygote (-/-)Cox-2 knockout Männchen mit erwachsenen heterozygoten (+/-)Weibchen verpaart. Nach der Geburt verblieb der komplette Wurf bis Ende der Versuchsreihe am 21.postpartalen Tag bei der Mutter. In gleicher Weise erfolgte die Zucht der Genoptypen EP1 -/- ,EP2 -/-, EP3 -/-, EP4 -/-, FP -/-,TP -/-, COX-1 -/- und C57BL6 (Wildtyp). 3.2. Genotypisierung 3.2.1. Isolierung der DNA Die Genotypisierung eines Wurfes erfolgte jeweils nach Tötung der Tiere am Tag P21. Zur DNA-Gewinnung wurde je ca.1cm Schwanzbiopsie in 500µl Schwanz-Lyse-Puffer überführt und unter Einwirkung von 5µl Proteinase K, 10mg/ml für 12h bei 55°C im Schüttler inkubiert. Danach erfolgte die Zentrifugation mit 13000 U/min bei Raumtemperatur für 10min, Überführen des Überstands in 500µl Isopropanol und Verwerfen des Zentrifugats. Anschließend Schütteln bis zum Sichtbarwerden des DNA-Pellets und erneutes Zentrifugieren mit 12000 U/min für 30s. Der Überstand wurde verworfen. Zugabe von 500µl Ethanol, 70% zum Waschen der DNA. Nach erneuter Zentrifugation bei 13000 U/min für 5min, Verwerfen des Überstandes und Verdunstung restlichen Ethanols wurde das Zentrifugat mit der enthaltenen DNA in 250µl TE-Puffer gelöst. Dazu gutes Mischen und Verwahrung im Schüttler für 1-2h bei 55°C. Chemikalien: Schwanz-Lyse-Puffer : - 100mM Tris-HCl (Sigma) ,pH:8 5mM EDTA (Sigma) - 0,2 % SDS (Sigma) - 200mM NaCl (Merck) für 100ml 1,5760g 0,1461g 0,2g 1,1688g 24 TE - Puffer 1 ml - 1M Tris (Sigma) 200µl 0,5M EDTA (Sigma) Proteinase K, 20U/mg (Fungal Invitrogen) Ethanol, Isopropanol (Riedel de Haen) 3.2.2. PCR Alle verwendeten Primer für EP1, EP2, EP3, EP4, IP und COX-2 wurden bei Invitrogen bezogen und nach den unten aufgeführten Sequenzen synthetisiert. Im Prinzip wurde jede DNA-Probe mit dem Primer für die Wildtypsequenz und für die mutierte, durch Gen-knockout erzeugte Sequenz versetzt, daneben enthielt jede Probe den Primer zur rückläufigen Transkription. Primer-Vorbereitung: Trockene Primer wurden in 100µM Lösung gebracht. Dazu wurden entsprechend der angegebenen molaren Masse 10µl TE je nmol Primer zugefügt. Für die PCR erfolgte weitere Verdünnung der Stammlösung mit RNAse-freiem Wasser auf 10µM. PCR-cups(100µl) auf Eis wurden mit je 2µl DNA bestückt. Anschließend erfolgte die Zugabe von je 1µl WT-Primer, NEO-Primer und R-Primer. Ferner Zugabe von 2µl eines 2mM dNTP-Gemischs, 10µl RNAse freien Wassers, 2µl Taq-PCR-Puffer sowie zuletzt je 1µl Taq-Polymerase pro Reaktionsgefäss. Verbringen der PCR-cups in den auf 94°C vorgeheizten Thermocycler und Start der PCR mit 35 Zyklen a: 94°C für 30s 58°C für 30s 72°C für 30s nach einer Vorlaufzeit von 5min bei 94°C und mit einer Nachlaufzeit von 5min bei 72°C. Chemikalien: Primer: - KOIP-F 5’- GTATCTTTCAGTACCTGAGGA - KOIP-R - GAGCAGAAAAATTCCCAGAGG - KOIP-NEO - TGACCGCTTCCTCGTCTTA - KOEP1-F 5’- GCGGAGAGTCCGGCTAGAGAAG - KOEP1-R - TGAGCCTAGCGGATGAGGCAGC - KOEP1-NEO - ATGACAAGACGCTGGGCGGGGT - KOEP2-F 5’- CTGGCCATTATGACCATCACC - KOEP2-R - CTGAGCAACACCCATGTTTCTATCCTGG - KOEP2-NEO - TGATAATGCTGAAGAGCTTGGCGGCGAA - KOEP3-F 5’- GAGTCCTCCACTTTGGTGTACACAGTAC - KOEP3-R - AAAGTGACTAGCACCCAGAATTCCTGCC - KOEP3-NEO - TGCCGAATATCATGGTGGAAAATGGCCG 25 - KOEP4-F 5’- TCTACTTGCTCCCAGTGGACATAGATGG - KOEP4-R - GAACAGACTCCTGAACTGGGTATGGTTC - KOEP4-NEO - TGCCGAATATCATGGTGGAAAATGGCCG - KOCOX-2/F 5’- ACACCTTCAACATTGAAGACC - KOCOX-2/R - ATCCCTTCACCAAATGCCTC - KOCOX-2/NEO - ACGCGTCACCTTAATATGCG Taq-Puffer (Sigma,10x Lot 102K9125) Taq-Polymerase 5U/µl (Sigma, Lot 102K9100) dNTP (Sigma) H2O, RNAse -frei TE (s.oben) Nach der PCR erfolgte die gelelektrophoretische Auftrennung und Fotografie der Proben. Dazu wurden 1,5g Agarose in 100ml TAE (1x) unter Erhitzen gelöst. Alle DNA-Proben wurden mit einem speziellen Färbepuffer gefärbt und je 10µl Probe je Tasche, sowie 7µl Standard base-pairladder ins Gel gefüllt. Die Auftrennung erfolgte bei 150V, 150mA für etwa 30 min. Anschließend Färbung des Gels in mit 50µl Ethidiumbromid versetztem aqua dest. (500 ml) für 10 min und Waschen in aqua dest. für 20min. Chemikalien: 50xTAE - 242 g Tris Base (Roth) - 57,1 ml CH3COOH konz. (Merck) - 100 ml 0,5M EDTA (Sigma) ,ph 8 - 1000 ml aqua dest. Färbepuffer - 25 mg Bromphenolblau - 25 mg Xylene cyanol FF - 4 g Sucrose in Wasser (40%) 1xTAE Ethidiumbromid 1% (Roth) Agarose (Sigma) base-pair-ladder (Amersham Bioscience Lot 223819) 26 ---COX-2 NEO ---COX-2 Wildtyp Abbildung 1: Labordokumentation der Genotypisierung Die Graphik zeigt die gelelektrophoretische Auftrennung der beiden COX-2 Gene. Das Wildtypgen hat eine kurzere DNA-Sequenz und wandert im elektr. Feld weiter als das grössere, inaktivierte knockout-Gen. Alle Tiere sind entweder homozygote knockout-Mutanten oder heterozygot für COX-2. 3.3. Prostaglandinsubstitution Zur intraperitonealen Applikation wurden folgende Substanzen verwendet: Jeweils ein kompletter Wurf homozygot (-/-) x heterozygot (+/-) verpaarter COX-2 Knockout- Mäuse erhielt zweimal täglich, um 8 Uhr und um 20 Uhr: - Sulproston in einer Dosis von 300µg / kg KG - Misoprostol 100µg / kg KG - Iloprost 100µg / kgKG bzw. - 15-deoxy-PGJ-2 - ONO AE1-329 - NaCl 0,9% 20µg / kgKG in der zweiten Serie 2000µg / kg KG 20µg / kg KG 20µl / Maus Von diesem Standardschema abweichend erhielt ein Wurf homozygot (-/-) x heterozygot (+/-) verpaarter Tiere aufgrund der kurzen HWZ (a-Phase 0,2min ;b-Phase 8min beim Menschen) viermal täglich um 8, 12, 16 und 20 Uhr das PGE1-Analogon Alprostadil, 250µg/kg KG, allerdings nur vom 2. bis zum 11.postpartalen Tag (10 Tage). Tötung der Tiere erfolgte ebenfalls am Tag P21. Ein Wurf Wildtypmäuse (C57BL6) erhielt über die Tränke bzw. Milch der Mutter den COX-2- Inhibitor SC-58236 in einer Konzentration von 0,6mg/l Trinkwasser, beginnend am Tag P1. Tötung der Tiere erfolgte am Tag P21. 27 Zwei Würfe Wildtypmäuse erhielten nach dem Standardprotokoll das PGF2α Analogon Fluprostenol in einer Dosierung von 2000µg/kg KG zweimal täglich i.p. Dazu wurde jeweils die Hälfte eines Wurfes mit Fluprostenol behandelt, die restlichen Tiere mit 0,9 % NaCl. Eine Markierung der Tiere zur Zuordnung in Versuchs- oder Kontrollgruppe erfolgte mittels Faserstift am Schwanz. Die Einzelsubstanzen waren (Fluprostenol) oder wurden (Sulproston, Misoprostol, Alprostadil, 15-d-PGJ2, ONO AE1-329) in reinem Ethanol gelöst und bei -80°C gelagert. Unmittelbar vor der Injektion wurden die Stammlösungen auf die erforderliche Konzentration mit steriler physiologischer NaCl-Lösung verdünnt. Iloprost lag als wässrige Lösung vor und wurde bei +4°C gelagert und ebenfalls vor Applikation mit steriler NaCl-Lsg. verdünnt. Die Konzentrationen wurden jeweils so gewählt, dass das zu applizierende Gesamtvolumen ca. 20µl für die ersten Tage, später max. 40µl betrug. Die Berechnung der erforderlichen Menge orientierte sich dabei am gemessenen Gewicht der Mäusebabies. Die verschiedenen Prostaglandine wurden vor dem Aufziehen in die Spritze auf eine entsprechende Anzahl steriler PCR-cups(100µl) verteilt. Die Proportionierung erfolgte mittels MicroPipette unter der Sterilbank. Unmittelbar vor dem Spritzen der Substanzen wurde der gesamte Wurf von der Mutter getrennt und unter einer Rotlichtquelle gewärmt. Der Inhalt eines gefüllten PCR-cups wurde mittels 1 ml Tuberkulinspritze (Omnifix Tuberkulin Einmalspritze, 1ml) und Einmalkanüle ( Microlance 3 - 27G3/4 0,4x19 - Nr.20, BECTON DICKINSON) aufgezogen. Nach behelfsmässiger Desinfektion der Bauchhaut mit Einmal-Alkoholtupfer (Braun) erfolgte die i.p.-Applikation und Verwerfen der Kanüle. Nach der letzten Maus wurde die Mutter zum Wurf zurückgesetzt und die Mäuse nicht weiter gestört. Abweichend von diesem Vorgehen erfolgte die Injektion bei den Mäusen von Tag 3 (P2) bis 5/6 (P4/5) nicht intraperitoneal, sondern subkutan unter die Haut zwischen den Schulterblättern bzw. am Rücken, da bei i.p.-Applikation durch die noch ganz zarte Bauchdecke fast drei Viertel des Injektionsvolumens wieder zurückfloss. Verwendete Substanzen: - Sulproston (Nalador® Schering, Deutschland); Amp.a 500µg als Trockensubstanz - Iloprost (Ilomedin® Schering, Deutschland); Amp. a 20µg/1ml Lsg.in Ethanol - Misoprostol (Cayman Chemical, USA; Kat.Nr.13820); 5mg/100µl Lsg.in Methylacetat - Fluprostenol (Cayman Chemical, USA; Kat.Nr.16767); 1mg/100µl Lsg. in Ethanol - 15-deoxy-∆12,14-PGJ2 (Cayman Chemical, USA; Kat.Nr.18570.1); 1mg/100µl Lsg. in Methylacetat - Alprostadil (Prostavasin® 40 Schwarz Pharma, Deutschland); Amp.a 40µg Trockensubstanz - ONO AE1-329, 10mg/500µl Lsg. in Methylacetat; freundlicherweise zur Verfügung gestellt von ONO Pharmaceutical & Co.Ltd.,Osaka, Japan - SC-58236, 600µg/l Trinkwasser, freundlicherweise bereitgestellt durch Dr. Martin Kömhoff, Kinderklinik Marburg 28 3.4. Präparation der Tiere Die Tötung und Präparation der Tiere erfolgte am Nachmittag des 21.postpartalen Tages (P21). Zuerst wurden alle Tiere eines Wurfes mit Ohrmarken markiert und das Geschlecht bestimmt. Anschließend wurden die Tiere auf einer Laborwaage auf 0,1g genau gewogen. Die Tötung und Organentnahme erfolgte in einem separaten Raum. Nach Betäubung mit Isofluoran wurden die Tiere durch zervikale Dislokation getötet. Nach Fixierung in Rückenlage erfolgte die Durchtrennung der Bauchhaut von kaudal in Richtung Zwerchfell mit der Präparationsschere. Anschließend Eröffnung der Bauchhöhle bis zum Zwerchfell, Durchtrennen von Zwerchfell und Sternum. Absetzen der großen Gefässe (Aorta,V.cava, A. pulmonalis) und Entnahme des Herzens. Die Herzhöhlen wurden längs mit dem Skalpell eröffnet und restliches Blut durch Wälzen auf der Zellstoffunterlage entfernt. Anschließend wurde das Herzgewicht auf einer chemischen Analysenwaage (Sartorius R180D-D1) mit 0,1mg Genauigkeit bestimmt. Aufsuchen der linken Niere im Retroperitoneum mit zwei Präparierpinzetten, Fassen der Niere am Hilus und stumpfes Herauspräparieren. Anschließend Durchtrennung von Ureter am Nierenbecken, Absetzen der Gefäßstümpfe am Nierenhilus und Herausschälen der Niere aus der Fettkapsel. Erneut Bestimmung des Gewichtes auf der Analysenwaage. Mit dem Skalpell erfolgte die möglichst schonende Trennung der Niere in zwei Hälften quer zur Längsachse. Die Präparation der rechten Niere erfolgte analog zur linken Niere. Das Herz wurde verworfen. Je eine Hälfte der linken und rechten Niere wurde in frisch angesetztes 4%iges Formalin überführt, bei 4°C für 12-24h fixiert und anschließend in 70% Ethanol gelagert. Die verbleibenden beiden Nierenhälften wurden für mögliche weitere Untersuchungen mit Carnoy’scher Lösung fixiert bzw. im Isopentanbad auf Trockeneis tiefgefroren und bei -80°C aufbewahrt. Dazu Einbettung in Tissue-Tek. 3.5. Histologische Schnitte Zur Auswertung wurden jeweils nur die formalinfixierten linken Nieren verwendet, da ein physiologischer Grössenunteschied li./re. besteht. Die in 70% Ethanol gelagerten, formalinfixierten Nieren wurden für jeweils 1 Stunde unter ständiger Durchmischung in 80%, 95%, 100%, 100% Ethanol überführt. Anschließend Überführung in Xylol als Intermedium für je zweimal 1h, danach erfolgte die Durchtränkung mit 62°C heissem Wachs (TissueWax medite, Schmelzpunkt 52-54°C) für 1h. Erneutes Überführen der Nieren in frisches Wachs für 1 weitere Stunde und vorsichtiges Erstarren zum Gewebsblock auf der Eisplatte. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Nieren jeweils auf ihrer Schnittfläche zu liegen kommen, um später beim Schneiden den kompletten Querschnitt zu erfassen. Aus den Paraffinblöcken wurden 4µm dicke Schnitte mit einem Rotationsmikrotom (Leica) angefertigt und diese auf Superfrost plus Gläser (Menzel Glaser) aufgezogen. 29 3.5.1. HE-Färbung Die Entparaffinierung erfolgte durch schrittweises Überführen der Objektträger für 2x 5min in Xylol, 2x 2min in Methanol, 2x 2min Leitungswasser. Zur Färbung verwendeten wir Hämatoxylin nach Mayer für 1min, anschließendes Wässern unter fließendem Leitungswasser für 2-3min und Gegenfärbung mit Eosin für 40s. Im Anschluss erfolgte die Entwässerung der Schnitte durch eine aufsteigende Alkoholreihe mit 50%, 70%, 95%, 100% Ethanol für je 1min und abschließend 100% Ethanol für 3min. Nach Durchtränkung mit Xylol für 1min Eindeckeln mit Entellan (Merck Microscopy). Chemikalien: Formalin - 4g para-Formaldehyd (Sigma) - 90 ml PBS bei 70°C PBS - 11,5g Na2HPO4 - 79,48g NaCl - 1,9g KH2PO4 - 1,94g KCl - 1000 ml aqua dest. Carnoy’sche Lösung - 6 Teile Ethanol,100% - 3 Teile Chlorororm(Merck) - 1 Teil Essigsäure konz.(Merck) Eosin-Stammlösung - 1g Eosin (Sigma) - 100ml aqua dest. Eosin Färbelösung: Stammlösung 1:10 verdünnen Hämatoxylin nach Mayer (Fluka, BioChemika) Isofluoran (Forene,Abbott) Isopentan (Fluka) Tissue Tek 4583 (Sakura) Ethanol, Methanol, Xylol, (Riedel deHaen) 30 3.6. Histomorphometrie Zur Ermittlung des glomerulären Durchmessers wurden die Schnitte bei 200-facher Vergrösserung im Lichtmikroskop (Leica DMRB) digital fotografiert (Kamera SPOT Visitron) und am Computer ausgemessen. (Software: SPOT advanced, Version 3.4.5 for windows; Diagnostic Instruments) Zur Eichung der Kamera verwendeten wir eine Neubauer-Zählkammer (DIN) für Blutausstriche. Pro Tier wurden je zwei komplette Nierenquerschnitte, deren Schnittebene mind. 50µm auseinander liegen mussten, eingescannt und alle Glomeruli vermessen. Dabei wurde nur der Durchmesser des Gefässknäuels, nicht derjenige der Bowmanmembran (bzw. äußeres Blatt der Bowmanmembran) ermittelt. Bei der Bestimmung der glomerulären Grösse wird meist von der Annahme ausgegangen, dass es sich um ein Rotationsellipsoid handelt, bei dem das Volumen aus dem großen und dem diesen halbierenden senkrechten Durchmesser nach der Formel V= π /6 (LxB) 3/2 berechnet wird. 3 [206]. Jedoch auch die klassiche Formel zum Kugelvolumen V= 4/3π r wird in der Literatur verwendet [260,27]. In dieser Studie wurde vereinbarungsgemäss jeweils strikt der glomeruläre Durchmesser senkrecht zur Nierenoberfläche bestimmt, wobei sich Verformungsfehler, die bei der Organentnahme und Halbieren der Nieren auftreten bei einer Zahl von ca.160-200 Einzelwerten pro Niere z.T. gegenseitig aufheben würden. Aus den ermittelten Messwerten wurde der mittlere glomeruläre Durchmesser, sowie das aus den Einzelvolumina errechnete mittlere Volumen nach V= 4/3 π r 3 berechnet. Bei der Interpretation der Werte ist zu bedenken, dass mittleres glomeruläres Volumen und Durchmesser mit der Nierenmasse korreliert ist, und diese wiederum in Beziehung zum Körpergewicht steht, d.h. kleine Mäuse haben kleinere Nieren und kleinere Glomeruli als große [197]. Hinzu kommt, dass sich alle Versuchstiere noch in der Wachstumsphase befanden, was diesen Effekt verstärkt. Norwood et al. [172] beschrieben auf jeden Fall eine normale Entwicklung des Körpergewichts von cox-2 -/- Mäusen, dagegen relativ zu kleine Nieren, d.h. die Veränderungen der glomerulären Durchmesser sind bedingt durch den Gendefekt und nicht bloss Ausdruck einer allgemeinen Wachstumsverzögerung. Da die verschiedenen i.p.-applizierten Substanzen unterschiedlichen Einfluss auf das Körperwachstum und damit auch auf Nieren- und Glomerulusgrösse haben könnten, wurden alle Parameter immer innerhalb eines Wurfes verglichen. Beim Vergleich mit der Plazebogruppe ist also auch der Einfluss der jeweiligen Testsubstanz auf das allgemeine Wachstum zu berücksichtigen. Insgesamt waren alle behandelten Tiere, auch in der Plazebogruppe, durch die zweimal tägliche i.p.-Applikation und den damit verbundenen Stress am Tag P21 kleiner und leichter als unbehandelte Tiere (7-8g versus 10g) Eine wesentliche Charakteristik der Niere COX-2 negativer Tiere ist, wie gesagt, die Lokalisation vieler hypoplastischer Glomeruli direkt unter bzw. mit Kontakt zur Nierenkapsel, wohingegen in der ausgereiften Niere jedes Glomerulum von mindestens 2-3 Lagen Tubulusepithel (proximaler Tubulus) umgeben wird. Wir bestimmten deshalb auch den Abstand der in der äußersten Schicht unter der Nierenoberfläche gelegenen Glomeruli zur Nierenkapsel. Die Zuordnung zur ‚äußersten Schicht’ bleibt natürlich relativ subjektiv, als grobe Regel kann jedoch gelten, dass ein Glomerulum, wenn es mehr als einen Durchmesser tiefer lag als das am meisten außen gelegene, nicht gezählt wurde. (siehe Graphik) 31 Abbildung 2: Die Nieren wurden am Mikroskop digital fotographiert und mit der Software SPOT advanced, Diagnostic instruments, der Durchmesser jedes einzelnen Glomerulums (nicht gezeigt) und der Abstand der ersten Glomerulusschicht von der Nierenkapsel gemessen. In einer alternativen Darstellung ließe sich die Anzahl der Glomeruli innerhalb einer Zone von z.B. 50µm Breite, gemessen von der Oberfläche wiedergeben. Doch auch diese Beschreibung ist nicht ganz unproblematisch, da die Nieren der COX-2 Knockout Maus insgesamt kleiner sind und auch weniger Glomeruli enthalten als Wildtypnieren. Da bei der COX-2 negativen Niere neben vielen hypoplastischen Nierenkörperchen im äußeren Kortex auch normalgroße oder hypertrophierte Glomeruli juxtamedullär vorliegen, und die reine Berechnung des mittleren Durchmessers eine zu grobe Mittelung darstellt, wurden die Werte der glomerulären Durchmesser auch in ihrer relativen Häufigkeit dargestellt. Z.T. ist so die zweigipflige Verteilung mit einer ersten Häufung hypoplastischer Glomeruli und einem zweiten kleineren Gipfel normaler, großer Nierenkörperchen zu erkennen. In den nierenspezifischen Parametern die zur Auswertung verwendet wurden, beobachteten wir keinen geschlechtsspezifischen Unterschied, wie von Morham [162] mit deutlich schlechteren Nieren der männlichen Tiere beschrieben. Hackbarth et al.[82] stellten bei mehreren Versuchstieren (Maus, Ratte, Hamster) einen grösseren Glomerulusdurchmesser der männlichen Tiere fest, wobei dieser Unterschied allein durch das grössere Körpergewicht bedingt zu sein scheint. Kangaloo [109] und Magassa et al. [151] beschreiben dagegen bei weiblichen Mäusen eine signifikant grössere Nierenkörperchendichte als bei männlichen Tieren. Für eine umfassende Darstellung sei auf die Arbeit von Annett Skorka [225] verwiesen. 32 3.7. Statistische Tests Der Vergleich der Glomerulusgrösse erfolgte mit Hilfe des U-Tests nach Whitney-Mann, der deshalb gewählt wurde, weil weder symmetrische noch Normalverteilung für die Durchführbakeit gefordert wird. Der U-Test vergleicht die zentrale Tendenz zweier unabhängiger Stichproben. Ist er signifikant, ist davon auszugehen, dass sich die Mediane der zugrundeliegenden Populationen unterscheiden. Er besitzt hierbei eine höhere Teststärke als der Mediantest. Hierzu wurde für jede Maus ermittelt, wieviele Glomeruli in ihrem Durchmesser unter dem Schwellenwert von 25µm liegen. Die relativen Häufigkeiten wurden in einer zusammengefassten Rangliste geordnet und jedem Wert ein Rangwert, beginnend bei 1 für den kleinsten Wert zugeordnet. Anschließend wurde die Summe der Rangwerte für die zu vergleichenden Gruppen gebildet als Summe T1 und Summe T2. Es folgte die Berechnung der beiden U-Werte für die entsprechenden Gruppen mit U1= N1 x N2 + N1 x(N1+1) -T1 2 U2= N1 x N2 + N2 x(N2+1) -T2 2 Der kleinere der beiden U-Werte wurde dann mittels einer U-Werttabelle auf Signifikanz überprüft. (Im 95% - Konfidenzintervall mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% im zweiseitigen Test) In gleicher Weise erfolgte die Prüfung auf signifikante Unterschiede im relativen Nierengewicht homozygoter und heterozygoter Knockout Tiere. Der U-Test versagte aufgrund der geringen Zahl behandelter Mäuse für die Gruppen Alp, Mi, Ilo, Su, PGJ. So kann z.B. bei Vergleich zweier Gruppen mit N1=4 und N2= 3 eine Irrtumswahrscheinlichkeit ≤ 5% für zweiseitigen Test nicht mehr erreicht werden. Alternativ anwendbar wäre der Mediantest, doch auch hier zeigen sich die Werte in ihrem Unterschied nicht signifikant. Ob tatsächlich zweiseitig getestet werden muss, lässt sich diskutieren. Da kompletter COX-2 -Verlust für die Nierenschädigung verantwortlich ist, scheint es sehr unwahrscheinlich, dass Prostaglandinzufuhr die Situation weiter verschlechtern kann. Nichtsdestotrotz wurde sicherheitshalber zweiseitig getestet, und die Werte der anderen Gruppen bleiben damit nichtsignifikant und nur beschreibend. Die Kurven für die Häufigkeitsverteilung der Glomerulusgrösse sind mit statistischen Tests nur sehr schwer vergleichbar, da sowohl unabhängige Daten (Glomeruli verschiedener Tiere eines Wurfes), als auch abhängige Daten (Glomeruli innerhalb einer Niere) vermischt sind. Außerdem wird durch die große Zahl von Glomeruli pro Niere eine Repräsentativität suggeriert, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Trotzdem sollte auf diese Darstellung nicht verzichtet werden, weil sie Unterschiede zwischen den Gruppen sehr plastisch veranschaulicht. Ein methodisches Manko dieser Arbeit ist, dass die Zuordnung der Tiere zur Plazebogruppe und Wirkstoffgruppe nicht randomisiert erfolgte. Somit ergibt sich theoretisch die Möglichkeit, dass Unterschiede in den ermittelten Parametern nicht substanzbedingt sind, sondern allein auf zufälligen Differenzen zwischen verschiedenen Würfen beruhen. Diesbezüglich soll noch einmal betont werden, 33 dass es auch bei der jetzigen Vorgehensweise nicht einfach war eine ausreichende Zahl homozygoter Knockout-Tiere zu erhalten, zumal die Genotypisierung immer erst nach Tötung der Tiere erfolgte. Ferner setzte sich zumindest die ONO-Gruppe aus Tieren dreier verschiedener Würfe zusammen. 34 4. ERGEBNISSE 4. 1. Histologie Die Nieren der homozygoten COX-2 -/- Tiere lassen sich meist auf den ersten Blick von denen heterozygoter Tiere in der Kontrollgruppe unterscheiden. Bei den heterozygoten Tieren, deren Nieren sich histologisch nicht vom Wildtyp unterscheiden, waren alle Glomeruli ungefähr gleich groß und homogen über die Nierenrinde verteilt. Es wurden keine kapselberührenden oder randständigen Glomeruli beobachtet. Vielmehr fanden sich zwischen erster glomerulärer Schicht und Nierenkapsel immer einige Tubuluszellagen. Das Dickenverhältnis von Nierenrinde zu Nierenmark betrug am Tag der Tötung (P21) etwa 3:2. Die Nieren der Knockout -Mäuse waren dagegen bereits in der Übersichtsvergrößerung kleiner und v.a. die Nierenrinde schien im Vergleich zu heterozygoten Tieren verschmälert, mit einem RindenMark-Verhältnis von ca. 1:1. Es fanden sich viele hypoplastische Glomeruli mit direktem Kontakt zur Nierenkapsel und ohne umgebendes Tubulussystem. Glomeruli, die weiter in Richtung Nierenmark lagen, schienen dagegen normal entwickelt und vom Durchmesser vergleichbar mit denen der Kontrollgruppe. Einige sehr große, im weiteren Verlauf hypertrophierende Glomeruli fanden sich juxtamedullär. Dieses typische Bild zeigten alle COX-2 Knockout -Tiere, auch die PG- behandelten. Einzige Ausnahme bildete hier die Gruppe der mit dem EP-4 -Agonisten ONO AE1-329 behandelten Mäuse. Neben diesen Unterschieden in Verteilung und Größe der Glomeruli wiesen einige, jedoch nicht alle Knockout-Tiere subkapsuläre und kortikale Zysten auf, z.T. als echte, epithelausgekleidete Zysten, z.T. als “falsche“ zystische Erweiterungen im Interstitium. Diese könnten Ausdruck der gestörten Nephronausreifung und fehlendem Anschluß neu entstehender Nephrone an das Sammelrohrsystem sein. Besonders deutlich waren diese zystischen Veränderungen bei jeweils einer Maus in der Iloprost- und der mit 15dPGJ2 behandelten Gruppe. Möglicherweise entwickeln auch die anderen, zum Zeitpunkt der Tötung unauffälligen Tiere mit zunehmendem Alter solche Zysten und Tubulusauftreibungen. [162] Zu keinem Zeitpunkt wurden bei den Versuchstieren dagegen Zeichen einer Entzündung im Nierengewebe oder Zellinfiltration beobachtet. Auch eine Sklerosierung der überlasteten Glomeruli konnte nicht gefunden werden, allerdings waren die Tiere dafür einfach noch zu jung. 35 Abbildung 3: Typische histologische Merkmale der COX-2 negativen Niere: A:) Überblick; hypoplastische Glomeruli mit Kontakt zur Nierenkapsel (kleine Pfeile) daneben normalgroße Glomeruli in Marknähe; mehrere Zysten B:) große, epithelausgekleidete Zyste (Vergr.:100fach) (Vergr.:400fach) C:) Homogen über die Nierenrinde verteilte Glomeruli beim Wildtyp, kein Kapselkontakt; im Vergleich dazu COX-2 -/- (D) (Vergr.:beide 100fach) 36 4. 1. 1. Zeiltlicher Verlauf der Nierenentwicklung Bereits die jüngsten untersuchten Tiere am Tag P8 lassen einen deutlichen Unterschied zwischen Knockout- und gesunder Niere erkennen. (s.Abb.3 u. 4) Am Tag P8 berührt kein einziges Glomerulum der Kontrollgruppe mehr die Nierenkapsel. Der Abstand der ersten glomerulären Schicht zum Rand der Nierenrinde beträgt schätzungsweise 15-30 etwa einen halben bis einen glomerulären Durchmesser, also µm. Trotzdem erkennt man noch die Zone unter der Nierenkapsel als Ursprung oder Keimzentrum der Nephrone, denn hier ist die Glomerulusdichte am höchsten. Ein ähnliches Bild zeigt die COX-2 -negative Niere am Tag P8 mit in Größe und Anzahl vergleichbaren Glomeruli, jedoch finden sich hier direkt randständige Nierenkörperchen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Dicke der Nierenrinde in beiden Gruppen in etwa gleich. Am Tag P10 hat sich der Abstand der ersten glomerulären Schicht vom Nierenrand in der Kontrollgruppe bereits fast verdoppelt, die Glomeruli sind größer und weiter in Richtung Mark vorgedrungen. Gleichzeitig hat sich die Nierenrinde insgesamt verbreitert. Dieser Prozess setzt sich kontinuierlich fort bis zum Tag P21, wo eine breite, kräftige Nierenrinde mit homogen verteilten, gleichgroßen Glomeruli vorliegt. Die erste Glomerulusschicht liegt jetzt in einem Abstand von rund 2 glomerulären Durchmessern unter der Kapsel, also 60-70 µm. Abbildung 4: normale Nierenhistologie (COX-2 +/-) am Tag P8, P10 und P21 (Vergr.:200fach) homogene Verteilung gleichmäßig ausgereifender Glomeruli über die Nierenrinde 37 In der COX-2 -/- Gruppe findet sich am Tag P10 ebenfalls eine Größenzunahme der tieferliegenden Glomeruli, die gleichzeitig auch weiter in Richtung Mark vorgedrungen sind. Diese marknahen Glomeruli erreichen später, besonders deutlich bereits am Tag P15 normale Größe, um im weiteren Verlauf aufgrund der Hyperfiltration zu hypertrophieren[162]. Die kapselberührenden Glomeruli verharren jedoch an dieser Stelle während der gesamten Zeit bis P21, zeigen keine Größenzunahme, sondern scheinen z.T. sogar wieder im Durchmesser abzunehmen und zu atrophieren.(Vergleich P8 und P12). Zwischen diesen beiden Extremen, den normalgroßen juxtamedullären und den atrophierten kapselständigen Glomeruli findet sich eine Population relativ zu kleiner, aber scheinbar funktionsfähiger Glomeruli in der äußeren Rindenschicht. Am Tag P21 zeigt sich letztendlich das für COX-2 knockout typische Bild mit insgesamt schmaler, hypotropher Nierenrinde, ausgereiften juxtamedullären Glomeruli sowie hypoplastischen subkapsulären Glomeruli und z.T. Zystenbildung. Der Abstand der ersten glomerulären Schicht von der Nierenkapsel beträgt strenggenommen Null µm. Abbildung 5: COX-2 -/- Nieren am Tag 8, 10, 12, 15 und 21; deutlicher Größenunterschied subkapsulärer und juxtamedullärer Glomeruli ab Tag P12; kapselberührende Glomeruli in allen Schnitten (Vergr.:200fach) 38 4. 2 . Prostaglandin-Substitution 4. 2. 1. Plazebogruppe Da alle i.p.-behandelten Mäuse am Tag P21 kleiner und leichter waren als ungestört aufgewachsene Tiere, wurde angenommen, dass das zweimalig-tägliche Spritzen einen erheblichen Streß für die Tiere darstellt und so zu Wachstumsverzögerung führt. Um vergleichbare Messwerte zu erhalten, wurde deshalb ein Wurf homozygot x heterozygot verpaarter COX -/- Mäuse mit isotoner NaCl-Lsg.,2x tgl. über 21 Tage, in gleicher Weise wie die Mäuse der Versuchsgruppen behandelt. Abb.1 zeigt die Nierenhistologie dieser Plazebogruppe. Dies war der Ausgangswert, mit dem alle PG-behandelten Tiere auf einen möglichen positiven Effekt hin verglichen wurden. Abbildung 6: heterozygote und homozygote COX-2 -/- Tiere nach Behandlung mit NaCl oben: homogen verteilte, gleichgroße Glomeruli bei heterozygoten Tieren; entspr. Normalbefund unten: viele hypoplastische Glomeruli mit direktem Kontakt zur Nierenkapsel bei homozygoten Knockout-Tieren, daneben normalentwickelte Glomeruli in den tieferen Schichten, zystisch dilatierte Tubuli (dicker Pfeil) Insgesamt ist der mittlere glomeruläre Durchmesser reduziert, die Distanz der ersten glomerulären Schicht zur Kapsel praktisch Null. Die in der Übersichtsvergrößerung sichtbare Verschmälerung der Nierenrinde äußert sich in einem gegenüber der Vergleichsgruppe reduzierten relativen Nierengewicht Tabelle 1: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben, hier bei je 1 Tier ± 0. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n=1 ] COX-2 -/- [ n=1 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 28,8 ± 0 µm 24,6 ± 0 µm [91,5%] n.mgl. -glomerul. Volumen 15628 µm3 11450 µm3 n.mgl. 40,4 ± 0 µm 1,5 ± 0 µm n.mgl. 9,6 ± 0 n.mgl. -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 13,5 ± 0 39 Die Glomeruli COX-2 negativer Tiere sind in der Größe sehr unterschiedlich. Man beobachtet, wie gesagt eine große Zahl sehr kleiner Nierenkörperchen an der Nierenkapsel und daneben normalgroße Glomeruli weiter in Richtung Nierenmark. Dagegen sind die Glomeruli der heterozygoten Tiere sehr homogen. Um diese Unterschiede besser darzustellen, als es mit der reinen Berechnung des mittleren Durchmessers möglich ist, wurden alle Einzelwerte des glomerulären Durchmessers der homozygoten Tiere einer Gruppe in einer Rangliste dargestellt und den Klassen 0-2,5µm, 2,5-5µm ....62,5-65µm zugewiesen. In gleicher Weise wurde mit heterozygoten Tieren verfahren. Es ergibt sich so eine Häufigkeitsverteilung der Durchmesser der Glomeruli für jede Gruppe, die aufgrund der kleinen Zahl enthaltener Tiere (meist 6-8 je Wurf) allerdings nicht repräsentativ ist. Um mehrere Verteilungskurven besser miteinander vergleichen zu können, wurden alle Häufigkeiten mit einem linearen Faktor multipliziert, so dass die größte relative Häufigkeit jeweils den Wert 1 erreicht. Das Verhältnis der Häufigkeiten zueinander wird auf diese Weise nicht verändert. In der folgenden Grafik sieht man die eingipflige und zu größeren Werten verschobene Kurve der heterozygoten Tiere mit einem Maximum bei 30µm, neben der Kurve für homozygote Knockout-Tiere, beide aus der Plazebogruppe (NaCl). Die Verteilungskurve der homozygoten Tiere ist angedeutet zweigipflig und zeigt eine Mehrzahl von Glomeruli mit einem Durchmesser von 25µm, sowie eine zweite Häufung bei 37,5 - 45 µm, die die großen, marknahen Glomeruli repräsentiert. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 COX-2 -/0,25 0 Durchm esser µm Abbildung 7: Häufigkeitsverteilung der glomerulären Durchmesser bei homozygoten und heterozygoten Tieren der Placebogruppe Das Häufigkeitsmaximum liegt bei Knockout-Tieren bei einem kleineren Wert als in der Gruppe der heterozygoten Tiere, ein zweiter ‚peak’ bei 45 µm spiegelt die großen marknahen Glomeruli wieder. Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10 …55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt; blau dargestellt sind die homozygoten Knockout-Tiere eines Wurfes, rot die heterozygoten. [ Anmerkung: Im Vergleich zu Abb. 10, 13, 16, 19, 22 und 25 wurde zur Kurvenglättung ein gröberes Raster (weniger Klassen) gewählt, die zugrundeliegenden Einzelwerte sind identisch.] 40 4. 2. 2. Alprostadil Abb. 8: Nierenquerschnitt einer COX2 Knockout Maus nach Behandlung mit Alprostadil Behandlung mit dem PGE1 -Analogon Alprostadil, 250µg/kgKG zeigte rein histologisch keine Verbesserung gegenüber Plazebo. Die Werte für rel.Nierengewicht sowie die Distanz zur Kapsel entsprechen weitgehend der Plazebogruppe. Der mittlere glomeruläre Durchmesser COX-2 -/- Tiere erreicht 91,5% des Wertes aus der heterozygoten Gruppe. Tabelle 2: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n=4 ] COX-2 -/- [ n=3 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 27,7 ± 0,1 µm 25,4 ± 1,1 µm [91,5%] P = 0,034 -glomerul. Volumen 14030 µm3 12465 µm3 44,2 ± 3,4 µm 6,6 ± 2,3 µm P = 0,034 14,2 ± 0,7 10,5 ± 0,9 P = 0,034 -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) Der Häufigkeitsgipfel in der Verteilungskurve aller Einzeldurchmesser liegt bei COX-2 -/- Tieren bei 22,5 µm gegenüber 30 µm bei COX-2 +/- Tieren, homozygote und heterozygote Tiere unterscheiden sich also wie in der Plazebogruppe deutlich voneinander. Der direkte Vergleich der Verteilungskurven homozygoter Alprostadil-behandelter Mäuse mit homozygoten NaCl-behandelten Mäusen zeigt keinen signifikanten Unterschied. 41 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 COX-2 -/- 0,25 0 [ n = 480 bei 3 Tieren -/- vs. n = 817 bei 4 Tieren +/-] Durchmesser µm 0 Abbildung 10: Kein Unterschied nach Behandlung mit Alprostadil (rote Kurve) gegenüber Placebo in der Glomerulusgröße bei COX-2 -/-Tieren. 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 Alp 0,5 Abbildung 9: Größere Glomeruli in der Gruppe der heterozygoten Tiere, zweigipfliger Kurvenverlauf in der Gruppe der Knockout -Tiere nach Behandlung mit Alprostadil Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10 … 55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt.; blau dargestellt sind die homozygoten KnockoutTiere eines Wurfes, rot die heterozygoten NaCl [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 480 bei 3 Tieren (Alp.)] 0,25 0 Durchmesser µm 4. 2. 3. Misoprostol Abb.11: Nierenquerschnitt einer COX2 Knockout Maus nach Behandlung mit Misoprostol 42 Die Histologie COX-2 negativer Tiere hat sich nach Behandlung mit dem PGE1 -Analogon und Agonisten für EP2, EP3 und EP4 Misoprostol, 100µg/kgKG nicht geändert. Es finden sich die typischen kapselberührenden Glomeruli wie in der Plazebogruppe. Sowohl die Glomeruli der heterozygoten als auch der homozygoten Tiere sind kleiner als in der Plazebogruppe, der Unterschied im mittleren Glomerulusdurchmesser zwischen COX-2 +/- und -/- liegt mit 85 % im Bereich der Plazebogruppe, ebenso die Werte für relatives Nierengewicht und Distanz zur Kapsel. Das deutlich reduzierte Volumen der homozygoten Tiere darf nicht überbewertet werden, da sich dieser Wert aus den Durchmessern berechnet und Differenzen im Durchmesser (und Messfehler) immer in dritter Potenz in diesen Wert eingehen. Die Verteilungskurven zwischen Knockout- und Kontrollgruppe unterscheiden sich deutlich. Gegenüber Plazebo-behandelten Knockout-Tieren besteht kein wesentlicher Unterschied. Zusammengefasst scheint Misoprostol keinen, evtl sogar einen gering negativen Effekt auf die Nierenentwicklung COX-2- negativer Tiere zu haben. Tabelle 3: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n=4 ] COX-2 -/- [ n=2 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 25,4 ± 0,2 µm 21,8 ± 0,5 µm [85,8%] P = 0,064 -glomerul. Volumen 11028 µm3 7520 µm3 25,7 ± 2,6 µm 4,8 ± 0,7 µm P = 0,064 14,2 ± 0,9 10,2 ± 0,6 P = 0,064 -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 Abbildung 12: Nach Behandlung mit Misoprostol haben COX-2 -/-Tiere nach wie vor kleinere Glomeruli als heterozygote Tiere. Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10 … 55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt COX-2 -/- [ n = 366 bei 2 Tieren -/- vs. n = 838 bei 4 Tieren +/-] 0,25 0 Durchmesser µm 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Abbildung 13: 1 Häufigkeit 0,75 Misopr. 0,5 NaCl Glomerulusgröße COX-2 - negativer Tiere nach Behandlung mit Misoprostol (rote Kurve). Kein signifikanter Unterschied gegenüber Placebo. [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 366 bei 2 Tieren (Mi.)] 0,25 0 Durchmesser µm 43 4. 2. 4. Iloprost Abb. 14: Nierenquerschnitt einer COX-2 Knockout Maus nach Behandlung mit Iloprost Behandlung mit dem IP- und EP1- Agonisten Iloprost, 20µg/kgKG führte nicht zur Ausreifung der kapselständigen Glomeruli. Daneben fiel bei einem der homozygoten Tieren dieser Gruppe eine besonders starke Zystenbildung auf, wie sie nur in der PGJ-Gruppe noch auftrat. Da nicht alle Tiere diese Zysten bilden, muss eine Prädisposition bei der Maus bereits vorhanden sein.Tritt dann Zystenbildung ein, scheint Iloprost diese zu verstärken. Mittlerer glomerulärer Durchmesser und Volumen, Distanz zur Kapsel sowie relatives Nierengewicht sind für homozygote und heterozygote Tiere verschieden und den Werten der Plazebogruppe sehr ähnlich. Die homozygoten Tiere erreichen einen durchschnittlichen Glomerulusdurchmesser der 83,4% des heterozygoten Wertes entspricht. Die Verteilungskurve der homozygoten Tiere zeigt zweigipfligen Verlauf und ist zu kleineren Werten verschoben. Die Glomerulusdurchmesser Iloprost-behandelter Tiere unterscheiden sich nicht von denen der Plazebogruppe. Tabelle 4: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n= 4 ] COX-2 -/- [ n=2 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 28,9 ± 0,4 µm 24,1 ± 0,2 µm [83,4%] P = 0,064 -glomerul. Volumen 15118 µm3 10475 µm3 43,0 ± 4,2 µm 3,5 ± 0,4 µm P = 0,064 14,2 ± 0,5 10,6 ± 0,1 P = 0,064 -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 44 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 COX-2 -/0,25 0 Durchmesser µm 0 [ n = 349 bei 2 Tieren -/vs. n = 807 bei 4 Tieren (+/-] 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Abbildung 16: Glomerulusgrössen homozygoter Tiere der Iloprostgruppe vs. Placebo. Nahezu identischer Kurvenverlauf. 1 0,75 Häufigkeit Abbildung 15: Häufigkeiten der Glomerulusgrößen bei heterozygoten und homozygoten Tieren nach Behandlung mit Iloprost. Die Kurve der Knockout Tiere ist zu kleineren Werten verschoben und zweigipflig. Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10 … 55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt Iloprost 0,5 NaCl 0,25 [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 349 bei 2 Tieren (Ilo)] 0 Durchmesser µm 4. 2. 5. 15deoxy-PGJ2 Abb. 17: Nierenquerschnitt einer COX-2 Knockout Maus nach Behandlung mit 15deoxy-PGJ2 45 Nach Behandlung mit dem PPARγ-Liganden 15dPGJ2, 2mg/kgKG zeigen die Nieren homozygoter Tiere die typische Pathologie. Die Glomeruli homozygoter Tiere erreichen nur 80,5% des Wertes der heterozygoten Tiere, ähnlich der Plazebogruppe. So unterscheiden sich auch die Verteilungskurven der Durchmesser COX-2 +/- und COX-2 -/- Glomeruli deutlich voneinander. Im Vergleich mit plazebobehandelten Tieren ergibt sich kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeitsverteilung bei homozygoten Tieren. Die Distanz zu Kapsel beträgt für die erste Glomerulusschicht 3µm für COX-2 -/- versus 47,1 ± 1,5µm für COX-2 +/-. Das relative Nierengewicht ist mit 12,2 bzw.15,8 ± 0,9 sowohl bei homo- als auch heterozygoten Tieren gesteigert gegenüber der Plazebogruppe, was für einen allg. wachstumsfördernden Effekt von PGJ2 spricht. Zusammen mit der Histologie und den anderen Parametern scheint PGJ2 jedoch keinen positiven Einfluss auf die Reifung COX-2 negativer Nieren zu haben. Tabelle 5: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n= 5 ] COX-2 -/- [ n=1 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 30,8 ± 0,5 µm 24,8 ± 0 µm [80,5%] Datenmenge zu klein -glomerul. Volumen 18165 µm3 11583 µm3 47,1± 1,5 µm 3,0 ± 0 µm Datenmenge zu klein 15,8 ± 0,9 12,2 ± 0 Datenmenge zu klein -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 COX-2 -/- 0,25 0 [ n = 107 bei 1 Tier -/- vs. n = 543 bei 3 ausgewerteten Tieren +/- ] Durchmesser µm 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Abbildung 19: Häufigkeit 1 0,75 15dPGJ 0,5 Abbildung 18: Häufigkeit der glomerulären Durchmesser nach Behandlung mit 15dPGJ2. Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10 …55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt. Wie in der Placebogruppe besteht eine deutlich nach links verschobene Kurve für die COX-2 -/Tiere. Angedeutet zu erkennen ist der zeigipflige Verlauf. Glomeruli der COX-2 -/-Tiere nach Behandlung mit 15dPGJ2 bzw. Placebo. Es konnte keine Verbesserung des glomerulären Durchmessers erreicht werden. NaCl 0,25 [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 107 bei 1 Tier (15dPGJ)] 0 Durchmesser µm 46 4. 2. 6. Sulproston Abb. 20: Nierenquerschnitt einer COX-2 Knockout Maus nach Behandlung mit Sulproston Der EP1/EP3 -Rezeptoragonist Sulproston wurde in einer Konzentration von 300µg/kgKG verabreicht. Die homozygoten Tiere zeigen die typische Nierenpathologie. Im mittleren Durchmesser sind sowohl die Glomeruli homozygoter als auch heterozygoter Tiere etwas kleiner als in der Plazebogruppe. Homozygote Tiere erreichen 87,5% des Wertes heterozygoter Tiere. Die Verteilungskurve der Glomerulusdurchmesser ist bei COX-2 -/- Mäuse zweigiflig und zu kleiner Werten verschoben. Im Vergleich zur NaCl-Gruppe kann kaum ein Unterschied beobachtet werden. Reduktion von glomerulärem Durchmesser und Volumen für beide Genotypen könnte einen Substanzeffekt widerspiegeln. Die Werte für rel.Nierengewicht und Distanz zur Kapsel entsprechen weitgehend dener der Plazebogruppe. Es ergaben sich folgende Werte: Tabelle 6: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n=2 ] COX-2 -/- [ n=4 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 26,4 ± 1,4 µm 23,1 ± 0,9 µm [87,5%] P = 0,064 -glomerul. Volumen 11563 µm3 9219 µm3 45,9 ± 3,8 µm 6,3 ± 0,7 µm P = 0,064 9,6 ± 0,7 P = 0,056 -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 14,7 ± 0 47 1 Häufigkeit 0,75 0,5 COX-2 +/COX-2 -/- 0,25 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 [ n = 704 bei 4 Tieren -/- vs. n = 357 bei 3 Tieren +/-] Durchmesser µm 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Abbildung 22: Glomerulusgrössen homozygoter Tiere nach Sulprostonbehandlung vs. Placebo. Es zeigt sich kein Effekt auf die Glomerulusgröße. 1 Häufigkeit 0,75 Sulprost. 0,5 Abbildung 21: Glomerulusgrössen heterozygoter und homozygoter Tiere nach Behandlung mit Sulproston. Alle Glomeruli wurden anhand ihres Durchmessers den Klassen 0-5, 5-10… ..55-60 µm zugeteilt und die relative Häufigkeit der einzelnen Klassen dargestellt. Es besteht wie in der Placebogruppe ein Unterschied zwischen COX-2 -/- und heterozygoten Tieren. Zweigipfliger Kurvenverlauf in der Gruppe der homozygoten Tiere. NaCl 0,25 [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 704 bei 4 Tieren (Su)] 0 Durchmesser µm 4. 2. 7. ONO–AE1 329 Bei Tieren die mit dem EP-4 Agonisten (20µg/kgKG) behandelt wurden, zeigte sich eine deutliche Verbesserung in der Nierenhistologie. Zur erneuten Überprüfung des Genotyps wurde jeweils die asservierte rechte Niere für die PCR verwendet. Aufgrund des deutlichen Effektes, wurden zwei weitere homozygot x heterozygot verpaarte Würfe in gleicher Weise mit dieser Substanz behandelt. Im Ergebnis zeigte sich bei etwa der Hälfte der Tiere eine eindeutige Verbesserung der Nierenhistologie. Z.T. waren keine kapselberührenden Glomeruli mehr vorhanden, die sonst kleinen und hypoplastischen Glomeruli der ersten Schicht waren größer und von Tubuli umgeben. Bei anderen Tieren dagegen fand sich nach wie vor das typische Bild COX-2 negativer Nieren, sodass evtl. die verwendete Dosis noch zu gering war und etwa der ED50 entsprach. Z.T. gab es selbst innerhalb ein- und derselben Niere Areale mit besser ausgereiften und von der Kapsel gelösten Glomeruli neben solchen mit unverändert schlechtem histologischen Bild, was darauf hinweisen könnte, dass die i.p.-verabreichte Substanz nicht alle Nierenbereiche in gleicher Weise und Konzentration erreicht hat 48 Abbildung 23: 4 Beispiele COX-2 -/- Nieren nach Behandlung mit ONO-AE1329 A: fast normale Histologie mit weit von der Kapsel gelösten Glomeruli und homogener Größe; daneben weniger deutlicher Effekt bei B u. C mit kleineren randständigen Glomeruli, jedoch kein Kapselkontakt; D:typische COX-2 -/- Histologie (Vergr.:200fach) Tabelle 7: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Das glomeruläre Volumen wurde aus dem mittleren Durchmesser berechnet und ohne Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). COX-2 +/- [ n=6 ] COX-2 -/- [ n=7 ] Signifikanz mit 5% Irrtumswahrscheinlichkeit -glom. Durchmesser 30,2 ± 1,0 µm 28,0 ± 1,9 µm [ 93 % ] P = 0,022 -glomerul. Volumen 17212 µm3 15125 µm3 47,7 ± 7,2 µm 14,4 ± 8,6 µm P = 0,027 14,1 ± 0,8 12,1 ± 1,1 P = 0,022 -Distanz zur Kapsel -rel. Nierengewicht (NG/KG x1000) 49 Der Mittelwert der glom. Durchmesser beträgt 28,0 ± 1,9 µm für die homozygoten Tiere und entspricht beinahe dem Wert der heterozygoten Tiere aus der Plazebogruppe (=28,9µm). Allerdings sind auch die heterozygoten Durchmesser der ONO-Gruppe größer, nämlich 30,2±1 µm. Das unterstreicht die Notwendigkeit, alle Werte immer im direkten Vergleich mit den heterozygoten Tieren desselben Wurfes zu betrachten, da substanzspezifische Effekte auf das allg. Körperwachstum der Mäuse möglich sind. Der Mittelwert der Durchmesser homozygoter Tiere erreicht 93% des Wertes der heterozygoten Tiere und liegt damit höher als in jeder anderen Gruppe. Im relativen Nierengewicht liegen die homozygoten Tiere der ONO-Gruppe mit 12,1 ± 1,1 genau zwischen den Knockout-Tieren aller übrigen Gruppen (ca .10,0 ) und heterozygoten Tieren mit etwa 14,0. Die Distanz der ersten glomerulären Schicht zur Nierenkapsel beträgt ca.14,4 µm bei COX-2 -/versus 47,7µm bei +/- Tieren und hat sich damit etwa verdreifacht im Vergleich zu den homozygoten Tieren anderer Gruppen. Verglichen mit heterozygoten Mäusen beträgt sie ca. ein Drittel, während die Knockout-Tiere anderer Gruppen, einschließlich Plazebo nur 1/9 bis 1/6 der Werte heterozygoter Tiere erreichen. Betrachtet man die Häufigkeitsverteilung der glomerulären Durchmesser, lässt sich nach wie vor ein Unterschied zwischen COX-2 +/- und -/- erkennen. Der Häufigkeistgipfel der Durchmesser heterozygoter Tiere mißt 30µm, im Gegensatz zu 25µm bei homozygoten Tieren. Die Kurve der homozygoten Mäuse ist allerdings nicht mehr zweigipflig, sondern relativ symmetrisch und hat sich weiter der Kurve heterozygoter Tiere angeglichen.Verglichen mit der Verteilungskurve Plazebo-behandelter Knockout-Tiere ergibt sich ein deutlicher Unterschied mit nach höheren Werten verschobener und homogenerer Kurve für die ONO-Gruppe. 50 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 1 Häufigkeit 0,75 COX-2 +/- 0,5 COX-2 -/- 0,25 0 Durchmesser µm Abbildung 24: Häufigkeitsverteilung der glomerulären Durchmesser bei COX-2 -/Tieren und heterozygoten Tieren der ONO-Gruppe Sehr viel homogenerer Kurvenverlauf für die Glomerulusgröße COX-2 negativer Tiere als in der Plazebogruppe. Die Kurve homozygoter Tiere nähert sich der der heterozygoten an. [ n = 1156 bei 7 Tieren -/- vs. n = 1214 bei 6 Tieren +/-] 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 ONO 0,5 NaCl 0,25 0 Durchmesser µm Abbildung 25: Glomerulusgrössen homozygoter Knockout- Tiere nach Behandlung mit ONO AE1-329 im Vergleich zu Placebo-behandelten Tieren. Signifikanter Unterschied in der Glomerulusgröße nach Behandlung mit ONO AE1-329, verglichen mit NaCl-behandelten Knockout-Tieren. Der Kurvenverlauf der COX-2 -/-Tiere ist nach Behandlung nicht mehr zweigipflig. [ n = 167 bei 1 Tier (NaCl) vs. n = 1156 bei 7 Tieren (ONO)] Betrachtet man alle Parameter zusammen, scheint die Behandlung mit ONO-AE1 329, v.a. in Verbindung mit der Histologie, einen positiven Effekt auf die Nierenreifung COX-2 negativer Mäuse zu haben. 51 4. 2. 8. Zusammenfassende Darstellung 4.2.8.1 mittlerer glomerulärer Durchmesser Abbildung 26: mittlerer glomerulärer Durchmesser der i.p. behandelten Versuchstiere in µm mit Angabe der Standardabweichung (fehlt bei Gruppen mit nur einem Tier). Vergleichende Darstellung aller Versuchsgruppen. Paarweise nebeneinander jeweils die homozygoten Tiere (linker Balken) und heterozygoten Tiere eines Wurfes. Unter jedem Balkenpaar ist angegeben, wieviel Prozent des glomerulären Durchmessers der heterozygoten Tiere von den homozygoten erreicht wird. Unterschiede im Glomerulusdurchmesser zwischen den verchiedenen Gruppen können auf eine allgemeine Wirkung der Substanzen auf das Körperwachstum oder natürliche Differenzen in der Körpergröße verschiedener Würfe zurückgehen. Der Durchmesser COX-2 -/- Tiere erreicht jeweils etwa 80 bis 85% der COX-2+/- Tiere. Ausnahmen bilden die mit Alprostadil und ONO -AE1-329 behandelten Tiere mit 91,5 bzw 93%, was auf einen positiven Effekt dieser Substanzen auf die Nierenreifung homozygoter Knockout -Tiere hinweisen könnte. 52 4.2.8.2. Distanz der ersten Glomerulusschicht zur Kapsel Abbildung 27: Distanz der ersten glomerulären Schicht von der Kapsel in µm mit Angabe der Standardabweichzng bei Tieren nach i.p.-Behandlung mit den sechs PG-analoga. Paarweise zusammen die COX-2 +/(li.Balken) und COX-2 -/- Tiere eines Wurfes (re.Balken). Die Glomeruli COX-2 -negativer Tiere liegen mit 1,5 -6,6 µm nur wenige µm unter der Nierenkapsel, diejenigen der heterozygoten Tiere liegen in mindestens 6-facher Entfernung (Misoprostol). In der Gruppe der ONO AE1-329 behandelten Knockout-Tiere hat sich die Distanz auf 14,4 µm erhöht und erreicht ca. 1/3 des Wertes der heterozygoten Tiere. 4.2.8.3. relatives Nierengewicht (NG/KGx1000) Abbildung 28: Das Verhältnis von Nierengewicht zu Körpergewicht der Versuchstiere mit Angabe der Standardabweichung (fehlt bei Gruppen mit nur einem Tier) Paarweise nebeneinander die homozygoten (li.) und hetero-zygoten Tiere (re.) eines Wurfes. Das relative Nierengewicht COX-2 -negativer Tiere beträgt meist ca. 10 gegenüber 14 bei heterozygoten Tieren. Nach Behandlung mit ONO AE1-329 hat sich der Wert homozygoter Tiere auf 12,1 erhöht und liegt so genau in der Mitte, während bei heterozygoten Tiere das Nierengewicht nicht zugenommen hat. Auch die homozygoten Mäuse der 15dPGJ2 –Gruppe erreichen 12,2, allerdings haben auch die heterozygoter Tiere nach 15dPGJ2 -Behandlung ein gesteigertes Nierengewicht und der Unterschied zwischen beiden Genotypen bleibt unverändert.15dPGJ2 scheint deshalb einen allg. Wachstumsfördernen Effekt zu haben, während ONO AE1-329 selektiv die Situation COX-2 negativer Tiere verbessert. 53 4.2.8.4 Verteilungskurve der Glomerulusdurchmesser 0 7,5 15 22,5 31 37,5 45 52,5 60 Abbildung 29: 1 alp 0,8 Häufigkeit ilo mi 0,6 ONO PGJ 0,4 Darstellung der verschiedenen glomerulären Durchmesser entsprechend ihrer relativen Häufigkeit. Dargestellt sind nur die Kurven der homozygoten Tiere (COX-2 -/-)aus den 6 Versuchsgruppen. su NaCl 0,2 0 Durchmesser µm Die Graphik zeigt jeweils die Häufigkeitsverteilung der Glomerulusgröße bei den homozygoten Tieren jeder Gruppe. Während die Kurven nach Behandlung mit den jeweiligen Substanzen weitgehend der Plazebogruppe (NaCl) entsprechen, ist die Kurve der ONO-behandelten Tiere symmetrischer, zeigt nicht den typischen zweigipfligen Verlauf und ist zu größeren Werten hin verschoben. Alle vier ermittelten Parameter deuten auf eine positive Beeinflussung der Nierenreifung durch den EP4-Agonisten ONO-AE1-329 hin. Bestätigt wird dieser Eindruck durch die Histologie. Größeres Nierengewicht in der 15dPGJ2 -Gruppe betrifft sowohl homozygote als auch heterozygote Tiere und scheint einen allgemeinen wachstumsfördernden Effekt dieser Substanz widerzuspiegeln. Die Histologie nach 15dPGJ2 -Behandlung ist unverändert gegenüber Plazebo. Das PGE1 analoge Alprostadil erhöhte zwar den mittleren glomerulären Durchmesser homozygoter Tiere, Verteilungskurve, relatives Nierengewicht und Kapselabstand sowie die Histologie zeigen jedoch keine Verbesserung gegenüber Plazebo. 54 4.2.9. zusätzliche Untersuchungen 4.2.9.1. Behandlung von C57BL6 Wildtypmäusen mit ONO AE1-329 ,20µg/kgKG Um zu testen, ob Behandlung mit ONO AE1-329 auch bei Wildtypmäusen einen Einfluss auf die Glomerulusgröße bzw. die anderen verwendeten Paramet hat, wurde ein Wurf von C57BL6 Wildtypmäusen zur Hälfte mit dem EP4-Agonisten, zur Hälfte mit NaCl behandelt. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied im glomerulären Durchmesser, Nierengewicht oder Abstand der ersten glomerulären Schicht zur Kapsel. Auch zeigten beide Gruppen eine normale Nierenhistologie. Die Glomerulusreifung scheint bei diesen Tieren optimal reguliert und weitere Stimulation des EP4 Rezeptors ohne Effekt. 40 Abbildung 30: 36,2 35 29 30 27,6 26,3 25 B6-ono B6-kontr. 20 Wildtypmäuse nach i.p.-Behandlung mit ONO-AE1-329. Dargestellt sind die drei zur Beschreibung mgl. Unterschiede verwendeten Parameter relatives Nierengewicht, Abstand der ersten glomerulären Schicht von der Nierenkapsel und Glomerulusgröße. 14 13,6 15 10 5 Durchmesser Nierengewicht Distanz Tabelle 8: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). ONO [ n = 3 ] Durchmesser: 29 ± 0,5 µm rel. Nierengewicht: 14 ± 0,2 Distanz zur Kapsel NaCl [ n = 3 ] Signifikanz vs. 27,6 ± 0,9 µm ; p = 0,666 vs. ; p = 0,506 ; p = 0,121 13,6 ± 0,6 26,3 ± 0,3µm vs. 36,2 ±2,7 µm Bei behandelten Wildtypmäusen zeigt sich kein wesentlicher Unterschied zwischen Kontrollgruppe (NaCl) und Versuchsgruppe für den glom. Durchmesser und das Nierengewicht. Die Distanz der ersten Glomerulusschicht von der Nierenkapsel beträgt 26,3 ± 0,3 µm für mit dem EP4 -Agonisten behandelte Tiere versus 36,2 ± 2,7 µm in der Kontrollgruppe. 0 Abbildung 31: 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 Häufigkeit 0,75 0,5 ONO NaCl Häufigkeitsverteilung der glomerulären Durchmesser nach Behandlung von Wildtypmäusen mit dem EP4- Agonisten ONO AE1-329 vs. Placebo. Identischer Kurvenverlauf der Glomerulusgröße bei Versuchs-und Kontrollgruppe. 0,25 0 Durchmesser µm [ n = 445 bei 2 ausgewerteten Tieren (ONO) vs. n = 360 bei 2 ausgewerteten Tieren (NaCl)] 55 4.2.9.2. Behandlung von C57BL6 Wildtypmäusen mit dem PGF2α –Analogon Fluprostenol, 2mg/kg KG Da Stimulation des vasodilatatorischen PGE2-Rezeptors EP4 durch ONO-AE1 329 offensichtlich einen positiven Einfluss auf die Differenzierung funktionsfähiger Nephrone zu haben schien, sollte in einer zusätzlichen Versuchsreihe geprüft werden, ob sich ein negativer Effekt auf die Nierenreifung bei Wildtypmäusen durch Stimulation des vasokonstriktorischen FP-Rezeptors erzielen lässt. Wir fanden signifikante Unterschiede in keinem der drei verwendeten Parameter relatives Nierengewicht, Abstand der ersten glomerulären Schicht von der Kapsel oder mittlerer Glomerulusdurchmesser. Auch histologisch unterschieden sich die mit Fluprostenol behandelten Mäuse nicht vom Wildtyp. 0 26,4 26,1 26 25 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 1 24,9 0,75 20 Häufigkeit 30 Flu 13,1 13,4 15 kontr. kontr. 0,5 flu 0,25 10 5 0 Durchmesser Nierengew icht Distanz Durchmesser µm Abbildung 32: Wildtypnieren nach i.p.-Behandlung mit Fluprostenol (li. Balken) bzw. NaCl im Vergleich anhand der Parameter rel. Nierengewicht, Abstand der ersten glomerulären Schicht von der Kapsel und Glomerulusgröße Abbildung 33: Häufigkeitsverteilung der Glomerulusgrössen bei Wildtypnieren nach Behandlung mit Fluprostenol im Vergleich zu Placebo. [ n = 1022 bei 6 Tieren (Flu) vs. n = 1012 bei 5 Tieren (NaCl)] Tabelle 7: Mittelwerte des glomeren Durchmessers, der Distanz zur Nierenkapsel und des relativen Nierengewichts in den verglichenen Gruppen. Die Werte sind ± Standardabweichung angegeben. Prüfung auf Signifikanz anhand des U-Tests (Withney-Mann). Fluprostenol [ n = 6 ] NaCl [ n = 5 ] Signifikanz Durchmesser: 26,4 ± 1,5 µm vs. 26,1 ± 1,1 µm ; p = 0,792 rel. Nierengewicht: 13,1 ± 0,4 vs. 13,4 ± 0,3 p = 0,31 Distanz zur Kapsel 26,0 ± 6,8 µm vs. 24,9 ± 4,7 µm ; ; p=1 Der mittlere glomeruläre Durchmesser Fluprostenol-behandelter Mäuse betrug 26,4 ± 1,5 µm versus 26,1 ± 1,1 µm bei Plazebo-behandelten. Das relative Nierengewicht war mit 13,1 ± 0,4 bzw. 13,4 ± 0,3 in beiden Gruppen nahezu identisch. Ebenso zeigten die Distanzen zur Kapsel mit 26 ± 6,8 versus 24,9 ± 4,7 µm, als auch die Verteilungskurven der Glomerulusgröße keine Unterschiede. 56 4.3. Vergleich unbehandelter Mäuse am Tag P21 Im dritten Teil der Arbeit wurden je zwei Tiere der folgenden Stämme am Tag P21 getötet und die Parameter mittleres glomeruläres Volumen, relatives Nierengewicht, Distanz der ersten glomerulären Schicht zur Nierenkapsel und Häufigkeitsverteilung der Glomerulus-größe bestimmt. Die Liste umfaßt folgende Mausstämme: EP-1 -/-, EP-2 -/-, EP-3 -/-, EP-4 -/-, IP -/-, COX-2 -/-, COX-2 +/- und Wildtyp (C57BL6). Daneben zwei mit dem COX-2 Inhibitor SC-58236 über die Tränke behandelte Tiere und ein EP-2/EP4 Doppel-Knockout. Die über die Tränke behandelten Tiere wurden bewußt nicht mit i.p. -behandelten Tieren verglichen, da bei ihnen der Behandlungsstreß durch das Spritzen wegfiel und sie deshalb im Körpergewicht nicht mit den anderen Tieren vergleichbar waren. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 1 ep-1 Häufigkeit 0,75 ep-2 ep-3 ep-4 0,5 ip WT 0,25 cox-2 +/- 0 Durchmesser µm Abbildung 34: Häufigkeitsverteilungskurven der glomerulären Durchmesser für die Genotypen EP1-, EP2-, EP3-, EP4- und IP-knockout, COX-2 +/- und Wildtyp Kaum Unterschiede in der Häufigkeit der Glomerulusgrößen bei EP2-, EP3-, EP4-, IP-knockout und COX-2 +/- gegenüber Wildtyp. Die Kurve der EP1-negativen Tiere erreicht ihr Maximum bei 25µm und ist etwas zu kleineren Werten verschoben. 57 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 1 Häufigkeit 0,75 WT sc-236 0,5 cox-2 -/ep-2/ep-4 0,25 0 Durchmesser µm Abbildung 35: Häufigkeitsverteilungskurven der glomerulären Durchmesser für die Genotypen COX-2 knockout, EP2/EP4 knockout und Wildtyp. Zusätzlich gezeigt ist die Gruppe der mit dem COX-2 Inhibitor SC-58236 behandelten Wildtypmäuse COX-2- negative Tiere haben deutlich reduzierte glomeruläre Durchmesser gegenüber Wildtyp mit einem Maximum bei 25µm vs. 35µm. Genauso stark reduziert sind die Werte der EP-2/EP-4 negativen Maus. Zusätzlich fällt in beiden Gruppen der zweigipflige Kurvenverlauf auf, mit einem kleinen zweiten ‚peak’ bei größeren Durchmessern. Behandlung mit dem COX-2 Inhibitor SC- 58236 erreicht nicht ganz den Effekt des COX-2 knockout. Abbildung 36: Vergleich der verschiedenen Genotypen anhand des mittleren glomerulären Durchmessers. (Angaben in µm mit Angabe der Standardabweichung, falls mehr als ein Tier pro Gruppe; die Standardabweichung für die Gruppen EP-1 und EP-2 ist kleiner 0,05 und nicht dargestellt) Gegenüber Wildtyp sind die glomerulären Durchmesser der EP- und IP- Rezeptor negativen Tiere, speziell auch EP-2 und EP-4 knockout nicht reduziert. Erst der Verlust von EP-2 und EP-4 führt zur Reduktion der Glomerulusgröße, ebenso wie Behandlung mit dem COX-2 Inhibitor SC-58236 oder COX-2- knockout. Heterozygote COX-2 -Mäuse haben normalgroße Nierenkörperchen. 58 68,3 70,0 50,0 Distanz µm 59,2 58,0 60,0 45,5 40,4 40,0 38,2 33,8 30,0 20,0 13,7 10,0 4,7 6,8 2/ ep 4 co x2 -/co x2 +/ - ty p ep ild 6 W 82 3 SC -5 ip 4 ep ep 3 2 ep ep 1 0,0 Abbildung 37: Distanz der ersten glomerulären Schicht von der Kapsel bei unterschiedlichem Genotyp (Mittelwerte in µm) Paradoxerweise ist die Distanz zur Nierenkapsel bei EP-2 und EP-4 -negativen Mäusen erhöht. EP-2/EP-4 Doppel-Knockout führt zu einer gleichstarken Reduktion dieses Abstands wie bei COX-2 negativem Genotyp. Eine weniger ausgeprägte Reduktion findet sich nach Behandlung mit dem COX2 Inhibitor SC-58236. Die Tiere diser Gruppe erhielten den COX-2 Inhibitor ausschließlich während der postnatalen Zeit. Abbildung 38: Relatives Nierengewicht bei PG-Rezeptor knockout bzw. Behandlung mit einem COX-2 Inhibitor im Vergleich zum Wildtyp. (Angabe der Standardabweichung, falls mehr als 1 Tier pro Gruppe) Das relative Nierengewicht liegt für die meisten Genotypen im Bereich um 14, EP-2 mit 15,8 und IPRezeptor negative Tiere erreichen etwas höhere Werte. Für COX-2 +/- und -/-, sowie den EP-2/EP-4 Doppel-Knockout liegen leider keine Daten vor. (Die Nieren wurden nicht gewogen). 59 4.4. Statistische Tests Die Prüfung auf Signifikanz der Unterschiede in der Glomerulusgröße zwischen COX-2 -/- und COX-2 +/- erfolgte mit Hilfe des U-Tests nach Whitney-Mann. Auf diese Weise ergaben sich folgende Werte:( WinSTAT®,Add-In für Microsoft Excel) - ONO,homozygot vs. Plazebo,homozygot: P =0,034 (für den zweiseitigen Test) - ONO,homozygot vs. ONO,heterozygot: P =0,022 “ D.h. mit ONO AE1-329 behandelte Knockout-Tiere hatten signifikant größere Glomeruli als Plazebobehandelte. Homozygote COX-2 -Tiere hatten nach Behandlung mit ONO AE1-329 nach wie vor signifikant kleinere Glomeruli als die heterozygoten Kontrolltiere, was bedeutet, dass die Nierenentwicklung nicht vollständig normalisiert werden konnte. Behandlung von Wildtypmäusen mit mit ONO AE1-329 erbrachte keinen signifikanten Unterschied gegenüber Plazebo. (P =0,666) Ebenso ergaben sich keine Unterschiede in der Glomerulusgröße zwischen Behandlung von Wildtypmäusen mit dem PGF2α –Analogon Fluprostenol und Plazebobehandlung. (P =0,792) Der U-Test versagte aufgrund der geringen Zahl behandelter Mäuse für die anderen Gruppen. (s. Material und Methoden) Hauptziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob überhaupt ein Effekt durch externe PG-Gabe erzielt werden kann. Dafür reicht das Ergebnis der ONO-Gruppe jedoch schon aus. Das relative Nierengewicht ergab, parallel zur Glomerulusgröße, signifikante Unterschiede zwischen COX-2 -/- Tieren der ONO-Gruppe und Plazebotieren (P = 0,024), wenn auch das Nierengewicht heterozygoter Tiere nicht erreicht wird (ONO,homozygot vs. ONO,heterozygot: P =0,022). Die Unterschiede im relativen Nierengewicht ONO AE1-329- und Fluprostenol-behandelter Wildtypmäuse sind nicht signifikant (P = 0,121 bzw. P = 1,0). 60 5. DISKUSSION COX-2 ist essentiell für die Nephrogenese Das Vorhandensein der COX-2 ist für die Nierenentwicklung essentiell. Die in dieser Arbeit untersuchten Tiere mit Verlust dieses Enzyms durch Gen-Knockout wiesen ausgeprägte Veränderungen der Nierenhistologie auf, wie auch von Dinchuk, Morham und Norwood et al. [50,162, 172] beschrieben. Ein ähnliches Bild zeigten die Nieren der mit dem COX-2- Inhibitor SC-58236 behandelten Wildtypmäuse. COX-2 scheint also eine wesentliche Rolle in der Nephrogenese, speziell in der Ausbildung funktionsfähiger Nephrone zu spielen. Dies deckt sich mit Berichten über die Entwicklung einer renaler Hypotrophie bei Rhesusaffen durch Behandlung mit Indomethacin in der Schwangerschaft [173] und Fallberichten, wonach es nach langfristiger Einnahme von NSAR in der Schwangerschaft auch zu Nierendysplasien beim Menschen kam, mit wenig differenzierten proximalen Tubuli, Häufung von Glomeruli und Tubulusauftreibungen, mehr im äußeren als im inneren Kortex [262]. Die Nierenreifung ist bei der Maus zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht abgeschlossen, und hält noch etwa bis zur dritten postnatalen Woche an [87]. Der selektive COX-2 Inhibitor SC58236 führte bei Wildtypmäusen zu dem typischen histologischen Bild des COX-2 Knockout, wobei die Behandlung ausschließlich in der postnatalen Zeit einen nur geringfügig schwächeren Effekt zeigte, als Behandlung während embryonaler und postnataler Periode [125], was vermuten lässt, dass nicht die eigtl. Organanlage gestört ist, sondern eine spätere funktionelle Ausreifung der Nephrone. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Tatsache, dass die Expression der COX-2 während der Zeit der Nierenentwicklung bei Mäusen und Ratten im Bereich von MD und TALH-Zellen auf den 10fachen Wert gesteigert ist, mit einem Maximum am Tag 4 bei der Maus [125] und Tag 15 bei der Ratte [261], parallel zu einer Reduktion der Glukokortikoidspiegel in dieser Zeit [35]. Während in der Niere erwachsener Menschen im Bereich der MD und TALH keine COX-2 Expression nachweisbar ist, findet sich hier COX-2 Expression während der Fetalzeit [118]. Dass COX-1 den Verlust der COX-2 nicht kompensieren kann, wird z.T. erklärt durch die große Menge exprimierter COX-2 während der Nierenentwicklung, was für COX-1, die eine gleichmässige Expression zeigt und im Gegensatz zur COX-2 nicht induziert werden kann, nicht möglich ist. Außerdem ist die COX-1 in der Niere anders lokalisiert. COX-2 findet sich in tunica media und Endothel sämtlicher Gefässe und im Glomerulum, außerdem im Tubulusepithel von MD und TALH, COX-1 dagegen im Bereich der Sammelrohre und niemals in MD- oder TALH-Zellen [243]. Zeitlicher Verlauf der COX- abhängigen Nierenentwicklung Bei den in dieser Studie verwendeten COX-2 -/- Mäusen zeigten sich erste Unterschiede in der Nierenhistologie bereits am Tag P8, in Übereinstimmung mit den Arbeiten von Norwood et al. (P7) und Kömhoff et al. (P8)[125,172]. Jüngere Tiere wurden nicht untersucht und evtl.hätten sich bereits früher Unterschiede erkennen lassen, wie auch von Dinchuk et al. (P2) [50] beschrieben. Heterozygote Tiere, deren histologisches Bild dem Wildtyp entspricht, weisen zu diesem Zeitpunkt bereits keine kapselberührenden Glomeruli mehr auf, ein Zeichen, dass sich ein funktionierendes Tubulussystem um jedes Glomerulum gebildet hat, während bei homozygoten Tieren viele randständige Glomeruli zu finden sind. Die Glomerulusgrösse ist zu dieser Zeit bei beiden Genotypen 61 in etwa gleich, ebenfalls die Dicke der Nierenrinde und das für beide Gruppen unauffällige Nierenmark. Im weiteren Verlauf beginnen die Glomeruli heterozygoter Tiere sich gleichmässig über die Nierenrinde zu verteilen, während die randständigen Glomeruli der Knockout-Tiere weder Grössenzunahme, noch Ausbildung eines Tubulussystems und damit Lösung von der Kapsel zeigen. Tieferliegende Nierenkörperchen der homozygoten Tiere wachsen dagegen regelrecht und es entwickeln sich zunehmend zwei Populationen, einmal hypoplastische kapselberührende Glomeruli und zum anderen normalgroße, juxtamedulläre Glomeruli, besonders deutlich bereits am Tag P15. Zystische Veränderungen treten in milder Form bei allen Knockout-Tieren auf, bei einigen sind sie besonders ausgeprägt. Vergleich der Nieren am Tag P21 zeigt einen reduzierten mittleren glomerulären Durchmesser bei homozygoten Tieren, wie von Kömhoff [125] beschrieben. In Übereinstimmung mit der Arbeit von Norwood [172] ist das relative Nierengewicht der Knockout-Tiere, berechnet aus NG/KGx1000, mit Werten um 10 versus 14 bei der heterozygoten Gruppe reduziert, was v.a. auf eine Hypotrophie der Nierenrinde zurückzuführen ist. Die erste glomeruläre Schicht liegt bei homozygoten Tieren in einer Distanz zur Nierenkapsel, die mit durchschnittlich 1,5µm gegenüber 40 µm bei heterozygoten Tieren deutlich reduziert ist. PG-Substitution bei COX-2 Knockout- Mäusen Wenn auch das Vorhandensein der COX-2 als Bedingung für die Nierenentwicklung bewiesen ist, so ist noch unklar, welche Mechanismen daran beteiligt sind. in der vorliegenden Arbeit sollte versucht werden, den Reifungsstopp der Nieren COX-2 negativer Mäuse durch Zufuhr externer PG und PGRezeptoragonisten zu durchbrechen, was bisher nicht beschrieben ist. Für die Wahl von PG-Analoga hauptsächlich der PGE-Reihe gab es folgende Gründe. PGE1 war in Zellkulturen metanephrogenen Gewebes für maximales Wachstum und Differenzierung nötig und konnte die Differenzierung in Glomerulusepithel induzieren [9]. Ferner sind in Zellen der MD neben COX-2 auch PGE-Synthase und PGE-Rezeptoren [87,174] lokalisiert. Ein weiterer Grund war die vasodilatatorische Wirkung von PGE2 durch Bindung an EP2 und EP4 -Rezeptoren mit nachfolgendem cAMP-Anstieg [1]. Es schien möglich, dass zur vollständigen Ausbildung der Glomeruli eine aktive Vasodilatation erfolgen muss. Zur Untersuchung dieses möglichen hämodynamischen Effektes wählten wir außerdem das vasodilatatorische PGI2-Analogon Iloprost und das vasokonstriktorische PGF2α-analoge Fluprostenol. Ein von COX-2 produziertes PG ist 15deoxyPGJ2, das als bisher stärkster PPARγ Ligand gilt [61,159], und möglicherweise über Aktivierung von Transkriptionsfaktoren die Nierenreifung unterstützt. Wir testeten deshalb auch 15dPGJ2. Um ausreichend COX-2 negative Tiere zu erhalten, zumal Genotypisierung erst nach Ende der Versuche am Tag 21 möglich war, wurden homozygote Männchen mit heterozygoten Weibchen gekreuzt. Von den rechnerisch 50% Knockout-Tieren eines Wurfes starben innerhalb der ersten 48 Stunden jeweils noch ca. 30%, vermutlich infolge der Persistenz des Ductus arteriosus [45]. Nachteil dieser Zucht ist, dass keine Wildtypen zum Vergleich zur Verfügung stehen. Jedoch wurden von Morham et al. [162] keine Abweichungen in der Nierenhistologie heterozygoter Tiere vom Wildtyp beschrieben und wir verwendeten deshalb jeweils die heterozygoten Tiere eines Wurfes als Kontrollgruppe. 62 Betrachtet man die Ergebnisse der PG-Substitution, so ergibt sich nur für den EP-4 Rezeptoragonisten ONO AE1-329 ein positiver Effekt auf die Nierenentwicklung der Knockout-Mäuse. Etwa 50% der so behandelten Tiere zeigt ein Bild, das fast dem der heterozygoten entspricht, bei anderen erkennt man eine Lösung der ersten Glomeruli von der Nierenkapsel, aber weniger deutlich und einige Tiere haben kaum veränderte Nieren gegenüber plazebobehandelten Tieren, was dafür spricht, dass die verwendete Konzentration noch zu niedrig war und etwa der ED50 entsprach. Ferner sind z.T.innerhalb einer Niere Gebiete mit fast normaler Histologie neben anderen, deutlich schlechteren Arealen erkennbar, sodass evtl. die i.p.-applizierte Substanz nicht alle Bereiche der Niere in gleicher Weise erreicht hat. Die ermittelten Werte für glomerulären Durchmesser und Volumen, Distanz zur Kapsel und relatives Nierengewicht unterstreichen den Eindruck, den die Histologie vermittelt. So liegt der mittlere glomeruläre Durchmesser COX-2- negativer Mäuse mit 93% des Wertes der heterozygoten Tiere so hoch wie in keiner anderen Gruppe, wo jeweils 80-85% erreicht werden. Auch die Distanz der ersten glomerulären Schicht zur Nierenkapsel liegt mit 14,4 µm dreimal so hoch wie bei den anderen behandelten k.o.-Tieren und beträgt ca. ein Drittel des Wertes der heterozygoten Tiere, verglichen mit je etwa 1/10 bis 1/6 in den anderen Gruppen. Das relative Nierengewicht, das mit Werten um 10 für knockout gegenüber 14 für heterozygote Tiere reduziert ist, und die in der Übersichtsvergrösserung sichtbare Hypotrophie der Nierenrinde ausdrückt, beträgt für die Tiere der ONO-Gruppe 12,1, liegt also auf halber Strecke zwischen knockoutut und Wildtyp. Besonders deutlich wird der positive Effekt des EP4 Agonisten in der Häufigkeitsverteilung für die Einzelwerte der Glomerulusgrösse. Die Kurve der ONO-behandelten Knockout-Mäuse zeigt nicht den typischen zweigipfligen Verlauf, entsprechend der großen Zahl kleiner Glomeruli unter der Kapsel und einer zweiten Häufung großer, marknaher Glomeruli, sondern ist relativ symmetrisch und zu insgesamt grösseren Durchmessern verschoben. Dass die Unterschiede zur PlazeboGruppe nicht grösser sind, liegt sicher auch an der oben beschriebenen Inhomogenität der ONO-behandelten Tiere. Hier sollten weitere Versuche mit einer höheren Konzentration des EP4 Agonisten folgen. Behandlung mit ONO AE1-329 hat keinen Effekt auf die Nieren von Wildtypmäusen, was unterstreicht, dass es selektiv die Situation COX-2 negativer Tiere verbessert. Alle anderen Substanzen zeigten keine positive Wirkung. Ein relativ hoher Wert im mittleren Glomerulusdurchmesser homozygoter Tiere von 91,5% verglichen mit heterozygoten in der Alprostadil-Gruppe ging nicht parallel mit einer Zunahme im relativen Nierengewicht oder in der Distanz zur Nierenkapsel. Auch die Nierenhistologie nach Alprostadil-Behandlung entspricht dem Bild der Plazebogruppe. Behandlung mit 15dPGJ2 führte zu einer Zunahme des relativen Nierengwichtes sowohl der homozygoten als auch der heterozygoten Tiere, ohne die Differenz im mittleren Glomerulusdurchmesser zwischen beiden Genotypen zu verändern. Ebenso war die Distanz zur Nierenkapsel und die Histologie homozygoter Mäuse unverändert gegenüber Plazebo. Welche Struktur der Niere für die Zunahme im Nierengewicht der PGJ2 -behandelten Tiere verantwortlich ist, ist nicht bekannt. Die Glomeruli waren nach wie vor klein und hypoplastisch. Eine Maus zeigte starke Zystenbildung und möglicherweise ist eine Proliferation von Tubuli bzw. Sammelrohren ein Grund für die Zunahme im Nierengewicht. 63 Dass die PGE1 -Analoga Alprostadil und Misoprostol (EP3-EP4 und z.T. EP2 -Wirkung), sowie Sulproston (EP1 und EP3) und Iloprost (IP) ohne Wirkung blieben, spiegelt nicht unbedingt eine generelle Wirkungslosigkeit wieder, sondern könnte auch Folge einer zu geringen Dosierung oder ungünstigen Pharmakokinetik sein, und muss durch stabilere PG-Rezeptoragonisten überprüft werden. So liegt die HWZ für Alprostadil (beim Menschen) bei ca. 0,2 min für die a-Phase und 8min für die b-Phase, und es findet eine Metabolisierung von 80-90% während einer Lungenpassage statt. Aus diesem Grund wurde Alprostadil abweichend vom Standardprotokoll viermal täglich gespritzt. Die HWZ der anderen Substanzen war deutlich günstiger und lag bei 20-40min für Misoprostol, ca. 30min für Iloprost und <2 stunden für Sulproston. (keine Daten für ONO AE1-329 und 15dPGJ2). Ob zweimal-tägliche i.p.-Applikation ausreicht, um eine gleichmässige Rezeptoraktivierung zu bewirken ist fraglich. Günstiger wäre sicher eine orale Zufuhr über die Muttermilch, wie für den selektiven COX-2 Inhibitor SC-58236 möglich [125], allerdings bereitet diese Variante eine Reihe zusätzlicher Schwierigkeiten, z.B. chemische Stabilität im mütterlichen Kreislauf, Übertritt in die Muttermilch, first pass Effekt durch die Leber der Mäusebabies usw. Histomorphometrie Inwiefern die verwendeten Parameter geeignet sind, die Unterschiede COX-2 negativer und normaler Niere zu erfassen, lässt sich diskutieren. Der von Norwood [172] verwendete Wert des relativen Nierengewichtes, berechnet aus NG/KGx1000 scheint sinnvoll, da rein histologisch die Niere COX-2 negativer Tiere eine verschmälerte Nierenrinde und reduzierte Zahl von Nephronen aufweist und sich auf diese Weise sehr einfach ein signifikanter Unterschied zwischen COX-2-/- und Kontrolltieren beschreiben lässt. Zudem ist dieser relative Wert nicht beeinflusst von Schwankungen im Körpergewicht. Im Vergleich dazu erbrachte das relative Herzgewicht für alle Genotypen gleiche Werte. Die Berechnung des mittleren glomerulären Durchmessers zeigt die Unterschiede beider Gruppen weniger deutlich als das histologische Bild, da große juxtamedulläre Glomeruli bei COX-2 -/Tieren den Wert nach oben treiben. Vergleich der Häufigkeiten der einzelnen Glomerulusgrössen zeigt feinere Unterschiede und lässt die zwei großen Populationen in der Niere homozygoter Tiere erkennen. Der glomeruläre Durchmesser korelliert mit dem Körpergewicht [225]. so dass große Mäuse grössere Glomeruli haben als kleine. Auch zwischen männlichen und weiblichen Tieren werden von einigen Autoren Unterschiede in der Glomerulusgrösse beschrieben, die wir allerdings nicht feststellen konnten, und die sicher in den Schwankungen, bedingt durch unterschiedliches Körpergewicht untergingen. Die Bestimmung der Distanz der ersten Glomerulusschicht zur Nierenkapsel ist relativ fehlerbehaftet, weil die Zuordnung zur „ersten Schicht“ subjektiv erfolgt. Besser wäre vielleicht die Bestimmung der Zahl von Glomeruli innerhalb der ersten 50µm unterhalb der Nierenkapsel, doch auch dieser Wert ist problematisch, da COX-2 negative Tiere weniger Glomeruli besitzen und insgesamt kleinere Nieren haben als heterozygote. Mechanismen der PG-Wirkung Die Tatsache, dass Aktivierung des klassischen membranständigen EP-4 -Rezeptors die Ausreifung der Nephrone positiv beeinflusst, führt dazu, dass alternative Signalwege weniger wahrscheinlich werden. COX-2 und PGE2 -Synthase sind im Ggs. zu COX-1 nicht nur im Zytosol, sondern auch an 64 der inneren Kernmembran lokalisiert [163], und es wäre denkbar, dass während der Zeit der Nierenentwicklung COX-2-Syntheseprodukte, möglicherweise andere als die klassischen PG, direkt auf die Gentranskription einwirken. Diese Möglichkeit ist zwar durch den positiven Effekt der EP4 -Aktivierung in dieser Arbeit allein nicht auszuschließen. In Kombination mit der Beobachtung, dass Doppel-knockout von EP-2 und EP-4-Rezeptoren zum gleichen Bild führt, wie COX-2 knockout ist es sehr wahrscheinlich, dass die COX-2-Wirkung über diese Rezeptoren erfolgt. Auch PPARγ-Aktivierung scheint keine wesentliche Rolle in der Glomerulogenese zu spielen. Hämodynamik Bleibt die Frage, welche Mechanismen durch EP-4 (und EP-2)-Rezeptoraktivierung ausgelöst werden. Bindung an EP-2 und EP-4 führt über Gs-Protein Aktivierung zur Erhöhung des intrazellulären cAMP und in Gefässen zur Vasodilatation [1]. Auch die Freisetzung von Renin aus granulierten Epitheloidzellen des juxtaglomerulären Apparates erfolgt über cAMP -Anstieg [26]. Denkbar ist, dass neugebildete glomeruläre Gefässe eine aktive Vasodilatation des vas afferens benötigen, um ausreichend perfundiert zu werden und sich voll zu entwickeln. Hierzu wären gefässerweiternde PGRezeptoren in der Gefässwand nötig. Ferner könnte so die Wirkungslosigkeit von Misoprostol und Sulproston erklärt werden, denn diese Substanzen aktivieren vor allem die vasokonstriktorischen Rezeptoren EP-1 und EP-3 (Sulproston) bzw. gefässerweiternde und -verengende Rezeptoren (EP-4 und EP-3 für Misoprostol), deren Effekt sich gegenseitig aufheben könnte. Gegen diese Hämodynamiktheorie spricht allerdings, dass die fetale Überexpression von COX-2 [243] vor allem das Tubulusepithel von MD und TALH-Zellen betrifft. Beim Menschen findet nur in der Fetalzeit COX-2 Expression im Bereich von MD und TALH statt, Expression von COX-2 in prä- und postglomerulären Gefässen dagegen während des ganzen Lebens [243]. Auch bei der Maus ist die COX-2 im Bereich von MD und TALH während der Zeit der Nierententwicklung bis zu 10fach gesteigert [125], also in tubulären, nicht vaskulären Zellen. Auch scheint IP-Rezeptoraktivierung (Vasodilatation) und FP-Aktivierung (Vasokonstriktion) keinen Effekt auf die Nierenmorphologie zu haben. Für die Hämodynamiktheorie spricht die Existenz der normalentwickelten juxtamedullären Glomeruli in der COX-2 negativen Niere. Wenn ein existenzieller Mechanismus durch das Fehlen der COX-2 unterbunden ist, würden alle Glomeruli betroffen sein. Möglicherweise sind die normalgroßen Glomeruli bereits vor der Geburt vollständig ausgereift, etwa durch PG aus dem mütterlichen Kreislauf. Verlust der nötigen Rezeptoren wie im Falle des EP-2/EP-4 knockouts kann jedoch nicht kompensiert werden. Doch auch bei der EP-2/EP-4 Knockout Maus fanden sich einige normale Glomeruli. Es ist möglich, dass die normalgroßen Glomeruli von Anfang an optimal perfundiert wurden, während die Perfusion anderer Nephrone aktiv verbessert werden muss. COX-2 und RAAS COX-2 -Lokalisation in Zellen der Macula densa [81,85,120,125] lässt vermuten, dass evtl. ein Zusammenhang zwischen Nierenreifung und dem Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) besteht, wo COX-2 die Reninausschüttung bewirkt. Salzarme Diät, Nierenarterienstenose, Behandlung mit ACE-Hemmern, sowie Verlust des Cl-Messfühlers in Zellen der MD beim BartterSyndrom führen zur Überexpression von COX-2 in der adulten Niere, und zwar ebenfalls im Bereich 65 von MD und TALH [88], in gleicher Lokalisation also, wie bei der sich entwickelnden Niere. Renin erhöht den Perfusionsdruck im nachfolgenden Glomerulum. Eine Steigerung der Perfusion neuentstandener Nephrone ist also auch möglich, ohne dass direkte Vasodilatation durch EP-2-, EP4-, oder IP-Rezeptoraktivierung erfolgen muss. Eine Erhöhung des intrazellulären cAMP-spiegels ist der wesentliche Mechanismus der Reninfreisetzung und wird v.a. durch EP-2 und EP-4 Rezeptoraktivierung bewirkt [26]. In einer Studie zur Stimulation der Reninsekretion bei isolierten Nieren von EP1-, EP2-, EP3- und EP4- Knockout- Mäusen zeigte sich, dass EP-2- und EP-4 zusammen notwendig sind, um maximale Reninfreisetzung zu erreichen [213]. EP-4 -/- Tiere hatten reduzierte Plasmareninwerte, EP-2 -/- Tiere dagegen nicht, ebensowenig EP-1 und EP-3 KnockoutMäuse. Maximale Stimulation der EP-2 Rezeptoren bei Wildtyp-Nieren durch den selektiven Agonisten CAY-10399 führte zu einer Reninfreisetzung, die durch zusätzlich Zufuhr von PGE2 weiter gesteigert werden konnte, wahrscheinlich als Folge einer Aktivierung von EP-4. Der EP-4 Rezeptor scheint wesentlich empfindlicher auf PG-Zufuhr mit Reninfreisetzung zu reagieren. Die Zufuhr externen PGE2’s bewirkte in einer Konzentration von 1nmol/l bei Wildtyp, EP1-, EP2-, und EP3 -/- Nieren eine Steigerung der Reninsekretion, nicht jedoch bei Nieren EP-4 negativer Tiere [213]. Obwohl sich EP-2 und EP-4 Rezeptoren stark ähneln, existieren doch auch Unterschiede zwischen beiden. So ist für EP-4 die Aktivierung von Gs-protein geringer als bei EP-2 [1] und es existieren alternative Signalwege für EP-4.(s.u.) Ein weiteres Enzym, dass an der Regulation der glomerulären Perfusion beteiligt ist, ist die NOSynthase [272]. NOS und COX-2 Expression weisen große Gemeinsamkeiten auf. Zustände die eine Aktivierung des RAAS bewirken, führen nicht nur zu einer gesteigerten COX-2 Expression, sondern erhöhen auch die NOS-Aktivität. Salzarme Diät, Nierenarterienstenose usw. führen zu gesteigerter NOS-Expression und für NOS-negative Mäuse wurden reduzierte Plasmareninwerte beschrieben [208,283]. Interessanterweise zeigten COX-2 -/- Mäuse während der Zeit der Nierenentwicklung ebenfalls erhöhte NOS-Werte, beginnend am Tag P3 bis zum Tag P60 [283]. NOS war bei diesen Mäusen lokalisiert im Bereich der MD. Es scheint so, als würde NOS hochreguliert, in der Absicht den Verlust der COX-2 zu kompensieren, was allerdings nicht gelingt. Auch das unterstützt die Theorie, dass zwischen Nierenentwicklung und RAAS ein Zusammenhang besteht. Ob tatsächlich eine Steigerung der Reninsekretion und damit Perfusionserhöhung in der sich entwickelnden Niere stattfindet, und damit die Hämodynamiktheorie zutrifft, bleibt Spekulation. Zur Überprüfung wäre eine Bestimmung der Plasmareninaktivität während der Zeit der Nierenreifung sinnvoll. Insgesamt scheint diese Theorie aber sehr attraktiv. Proliferation und Differenzierung Eine mögliche Alternative bleibt bestehen. Wie in der Einleitung beschrieben, entsteht die spätere Niere durch die Verschmelzung von Ureterknospe aus dem Wolff’schen Gang und metanephrogenem Blastem, wobei sich beide Gewebe gegenseitig beeinflussen und Wachstum induzieren. Die Ureterknospe teilt sich dichotom und bildet nach und nach Sammelrohre und das Nierenbecken aus. Jeder Verzweigung der Ureterknospe sitzt kappenförmig metanephrogenes Gewebe auf, das unter dem induzierenden Einfluss der Ampulle proliferiert (Benninghoff,Anatomie) [16]. Es differenziert sich ein epitheliales Bläschen, welches sich streckt und einstülpt und aus dem Bowman-Kapsel und 66 Glomerulum hervorgehen. Auffällig ist, dass die MD schon sehr zeitig in Kontakt mit dem sich bildenden Gefässpol zu erkennen ist [16]. Das distale Ende der Nephronanlage bekommt Anschluss an die Ampulle (Teil der Ureterknospe). Gleichzeitig teilt sich die Ampulle und die zweite neu enstandene Ampulle induziert ihrerseits in dem nephrogenen Gewebe die Anlage eines weiteren Nephrons... [16]. Während der Nephrogenese finden also ausgeprägte Zell-Zell-Interaktionen statt. Es ist denkbar, dass hieran PG aufgrund ihres autokrinen und parakrinen Charakters wesentlich beteiligt sind. Für den EP-4 Rezeptor ist ein Gs-Protein-unabhängiger Signalweg beschrieben, nämlich die durch PI-3 Kinase (phospatidyl-inositol 3-Kinase) vermittelte Phosphorylierung der ERK (extracellular signal related kinase) und Expression von early growth response factor -1 (EGRF-1) [1]. Daneben spielt PI-3 Kinase eine Rolle in der Aktivierung von β-Catenin durch den EP-4 Rezeptor. β-Catenin ist ein Transkriptionsfaktor und an der Embryonalentwicklung und Entstehung von Krebs beteiligt. Bindung an EP-4 scheint die normalerweise stattfindende Phosphorylierung und damit Inaktivierung von βCatenin durch GSK-3 zu unterdrücken. Neben EP-4 kann auch EP-2-Rezeptorbindung β-Catenin aktivieren [1]. Wenn also während der postpartalen Nierenentwicklung bei Mäusen Mechanismen auf zellulärer Ebene und Genaktivierung eine Rolle spielen, dann scheinen EP-4 und z.T. EP-2 Rezeptoren als wichtigste Kandidaten in der Vermittlung, und das könnte den positiven Effekt des EP4 -Agonisten ONO AE1-329 erklären. Von vielen malignen Tumoren ist bekannt, dass sie COX-2 überexprimieren und für weiteres Tumorwachstum nutzen [Review 285]. COX-2 ist in der Lage, Angiogenese zu fördern [253,254,255]. Außerdem fördert PGE2 Zellproliferation, z.T. über EGF-Rezeptor- Transaktivierung [182,219] und unterdrückt Apoptose durch erhöhte bcl-2 Expression [220]. Mehrere Wachstumsfaktoren wie vascular endothelial growth factor und basic fibroblast growth factor werden durch COX-2 vermehrt freigesetzt [43]. Parallel dazu war PGE1 in vitro in der Lage Zellwachstum in Zellkulturen metanephrogenen Gewebes zu fördern und die Differenzierung in Glomerulusepithel zu induzieren [9]. Bleibt die Frage, warum einige Glomeruli bei der COX-2- bzw. EP2/EP4- Knockout Maus normales Wachstum und normale Differenzierung zeigen, v.a. wenn die nötigen Rezeptoren für EP-2 und EP-4 wie im Falle der EP2/EP4-negativen Maus nicht vorhanden sind. Fazit Zusammengefasst ergeben sich aus der vorliegenden Arbeit Hinweise, dass eine COX-2 vermittelte Ausbildung funktionsfähiger Nephrone in der Postpartalzeit über die bekannten membranständigen Rezeptoren EP-4 und EP-2 läuft. Welche Mechanismen dafür im weiteren verantwortlich sind, bleibt jedoch unklar. Sowohl für eine Beeinflussung der Hämodynamik entstehender Nephrone durch das RAAS als auch für eine Beeinflussung der Transkription von Genen sind die Rezeptoren EP-2 und EP-4 die wichtigsten Vermittler. Für eine Wirkung auf die Nierenentwicklung durch die PG-Rezeptoren IP, FP, EP-1und EP-3, sowie den PPARγ liganden 15dPGJ2 ergeben sich keine Hinweise, jedoch sind die möglichen Ursachen für die Wirkungslosigkeit vielfältig und es sollten Versuche mit stabileren und selektiven Agonisten für die einzelnen Rezeptoren folgen. 67 6. ZUSAMMENFASSUNG Die Beteiligung von PG an entzündlichen Prozessen, Fieber und Schmerz ist bekannt und relativ gut erforscht. Darüberhinaus finden sich aber immer wieder weitere pathologische und physiologische Vorgänge, an denen Prostaglandine (PG) aufgrund ihres autokrinen und parakrinen Charakters beteiligt sind. Erster Schritt in der PG-Synthese ist die Umwandlung von Arachidonsäure aus der Zellmembran in PGH2 durch die Cyclooxygenase (COX), und die Menge produzierter PG wird durch die aktuelle COX-Aktivität bestimmt. Seit etwa 13 Jahren ist bekannt, dass zwei Isoformen der COX existieren, COX-1 und COX-2. Durch die Lokalisation von COX-2 und PG-Synthasen an der inneren Kernmembran und der Tatsache, dass COX-2 von vielen Tumoren überexprimiert wird, ergeben sich Hinweise, dass die COX-2 selbst in die Gentranskription eingreift. COX-2 scheint im Rahmen der Tumorgenese Proliferation zu fördern und Apoptose zu unterdrücken. Daneben fördert COX-2 die Angiogenese und stimuliert die Freisetzung mehrerer Wachstumsfaktoren. Dass sie auch physiologischerweise in den Zellzyklus eingreifen könnte, zeigten Versuche mit Zellkulturen, wo PGE1 maximales Wachstum und Differenzierung auslöste. In der Absicht, die Rolle der COX-2 auf die Krebsentstehung zu untersuchen, wurden erstmals 1995 durch Dinchuk et al. [50] und Morham et al. [162] COX-2 -negative Mäuse durch Gen-knockout generiert. Hier zeigte sich u.a., dass bei den COX-2 -negativen Tieren die Nierenentwicklung stark beeinträchtigt war, und diese gestörte Nierenentwicklung ist eigentlicher Inhalt dieser Arbeit. In einem ersten Teil der Arbeit wurde der zeitliche Verlauf der sich entwickelnden renalen Schäden bei COX-2 -/- Tieren festgehalten. Wir fanden erste deutliche Unterschiede zwischen Knockout- und Kontrollnieren bereits am Tag P8, in Übereinstimmung mit früheren Arbeiten zu diesem Thema. Die Nieren COX-2 -negativer Tiere zeigen einen Reifungsstopp neu entstandener Nephrone. Während bei Wildtypmäusen eine homogene Verteilung gleichgroßer Glomeruli über die gesamte Nierenrinde stattfindet, bleiben die hypoplastischen Glomeruli der Knockout- Tiere in direktem Kontakt zur Nierenkapsel und zeigen keine Grössenzunahme. Daneben finden sich einige wenige normalgroße Glomeruli in Marknähe, die später durch Hyperfiltration überlastet werden und sklerosieren, was zum Tod der Tiere nach durchschnittlich 3,5 Monaten in der Urämie führt. Die Unterschiede zwischen Wildtyp und COX-2 knockout entstehen erst während der postnatalen Zeit der Nierenreifung, die ca. in der dritten Woche abgeschlossen ist. Es scheint deshalb so zu sein, dass nicht die eigentliche Organanlage, sondern eine spätere funktionelle Ausreifung der Nephrone gestört ist. Weiterführende Arbeiten zeigten tatsächlich eine physiologischerweise gesteigerte COX-2 -Expression während der Zeit der Nierenentwicklung sowohl bei der Maus, als auch bei anderen Spezies, einschließlich der humanen. COX-2 ist während dieser Zeit v.a. lokalisiert in Zellen der Macula densa (MD) und dickem, aufsteigendem Teil der Henleschleife (TALH). Auch in der adulten Niere findet an dieser Lokalisation COX-2 -Expression statt, und zwar im Zusammenhang mit der Regulierung des Renin-AngiotensinAldosteron-Systems (RAAS). Veränderungen der tubulären NaCl-Konzentration werden durch MDZellen registriert und bewirken in Situationen verminderter Cl-Konzentration, z.B. nach salzarmer Diät oder Furosemidbehandlung eine gesteigerte COX-2 -Expression. Durch COX-2 synthetisierte PG setzen aus granulierten Epitheloidzellen des juxtaglomerulären Apparates Renin frei. 68 Eine Beeinträchtigung der Nierenentwicklung COX-2 -negativer Mäuse ließe sich erklären durch eine Störung im RAA-System oder durch Veränderungen auf zellulärer Ebene, wie etwa COX-2 vermittelte Genaktivierung bzw. -transkription während der Ausbildung neuer Nephrone. Von dieser Situation ausgehend sollte im zweiten Teil dieser Arbeit versucht werden, durch externe PG-Zufuhr den Reifungsstopp der Nieren COX-2 -negativer Mäuse zu durchbrechen. Zu diesem Zweck wurden junge Mäusebabies durch intraperitoneale Injektion, zweimal täglich, vom 3. postpartalen Tag bis zum 21. postpartalen Tag behandelt. Anschließend wurden nach Tötung der Tiere die Nieren zur histologischen Auswertung entnommen. Die zur intraperitonealen Injektion verwendeten Substanzen waren: - die PGE1 -Analoga Alprostadil und Misoprostol mit Wirkung auf die PGE-Rezeptoren EP2, EP3 und EP4. - der EP1- und EP3-Rezeptoragonist Sulproston, - der EP4-Agonist ONO AE1-329, - das PGI2 analoge Iloprost mit Wirkung auf IP-Rezeptoren, - das PGF2α analoge Fluprostenol mit Wirkung auf FP-Rezeptoren und - der PPARγ-Ligand 15dPGJ2. Verglichen wurden am Tag P21 jeweils die Knockout- Tiere mit den heterozygoten Tieren eines Wurfes, deren Histologie dem Wildtyp entspricht. Außerdem wurden die behandelten Knockout- Tiere jeweils mit einer Plazebo (NaCl)- behandelten Gruppe verglichen. Ausgewertet wurden das histologischen Bild, der durchschnittliche glomeruläre Durchmessers, der Abstand der ersten Glomerulusschicht von der Nierenkapsel und das relative Nierengewicht. Im Ergebnis zeigte sich ein deutlich positiver Effekt auf die Nierenentwicklung COX-2- negativer Tiere durch die Injektion des EP-4 -Agonisten ONO AE1-329. Die so behandelten Mäuse hatten grössere Glomeruli, die in grösserem Abstand zur Nierenkapsel lagen als in der Plazebogruppe. Die Nierenmasse hatte zugenommen, und passend zu diesen Parametern zeigten die Nieren einiger Tiere ein fast normales histologisches Bild. Die Nierenentwicklung bei Wildtypmäusen ließ sich dagegen durch Behandlung mit ONO AE1-329 nicht beeinflussen. Behandlung mit 15dPGJ2 hatte einen allgemeinen wachstumsfördernden Effekt auf die Niere homozygoter und heterozygoter Tiere, ohne die typische Histologie der Knockout- Tiere zu verbessern. Die anderen verwendeten Substanzen blieben ohne Effekt. Im dritten Teil der Arbeit wurden die Nieren unbehandelter Mäuse mit Gen-knockout einzelner PGRezeptoren miteinander verglichen. EP1-, EP2-, EP3-, EP4- und IP-negative Tiere hatten keine reduzierten Werte für die oben beschriebenen Parameter verglichen mit Wildtyp. Dagegen bewirkte Doppel-Knockout von EP2 und EP4 eine Beeinträchtigung der Nierenentwicklung, wie sie auch bei COX-2 Knockout oder Behandlung mit dem COX-2 -Inhibitor SC-58236 eintritt. Auch dies weist auf eine Beteiligung des EP-4 (und z.T. EP-2) -Rezeptors an der Nephrogenese hin. Da sowohl EP2 als auch EP4 zur Erhöhung der intrazellulären cAMP-Konzentration führen, ist eine Beeinflussung der Hämodynamik neu entstehender Nephrone durch Vasodilatation oder MD-vermittelte Reninfreisetzung, beides cAMP -gesteuerte Prozesse, denkbar. Daneben sind für beide Rezeptoren alternative Signalwege bekannt, durch die eine Wirkung auf Transkriptinsfaktoren und Zellzyklus 69 erzielt werden kann. Für den beobachteten positiven Effekt auf die Nierenentwicklung durch EP4Aktivierung lassen sich also mehrere mögliche Erklärungen finden. Zusammengefasst konnte mit dieser Arbeit bewiesen werden, dass 1.) bei COX-2 negativen Mäusen die postpartale Nierenentwicklung stark beeinträchtigt ist, 2.) durch Zufuhr externer PG-Rezeptorangonisten der Reifungsstopp der Nieren COX-2 negativer Mäuse durchbrochen werden kann und 3.) der Einfluss der von COX-2 produzierten PG über die klassischen, membranständigen PGRezeptoren EP4 (und z.T. EP2) läuft. Somit kann bestätigt werden, dass die PG eine zentrale Stellung in der postnatalen Nierenentwicklung einnehmen. Teile der Arbeit wurden im Rahmen des folgenden Symposiums präsentiert: Rolf M. Nüsing, Andreas Herud, Christian Breitbarth, Anika Schuster, Antje Treude; „Rescue of COX-2 dependent renal dysgenesis by EP receptor ligands“; Kick-Off Symposium „Lipid Signaling” der Universitätsklinik Frankfurt/Main, November 2004. 70 7. QUELLENNACHWEIS 1) Aaron N. Hata, Richard M. Breyer Pharmacology and signaling of prostaglandin receptors: Multiple roles in inflammation and immune modulation Pharmacology and Therap.2004 (Vol.103,2): 147-166 2) Aderam A.A.,Cohen M.A., Wright D.S.; J.Exp.Med. 1986(16,4) :165-179 3) Anderson, G. D., Hauser, S. D., McGarity, K. L., Bremer, M. E., Isakson, P. C., and Gregory, S. A. Selective inhibition of cylooxygenase (COX)-2 reverses inflammation and expression of COX-2 and interleuken 6 in rat adjuvant arthritis. J. Clin. 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Mein besonderer Dank gilt dabei meinem Doktorvater und Betreuer Prof. Rolf Nüsing, der für Fragen, Tipps und Diskussionen stets zur Verfügung stand und persönlich an einem Vorankommen interessiert war. Seine professionelle Art und Motivation hat mich stets ermutigt. Ferner danke ich der Kinderklinik Marburg für die Bereitstellung der Materialen, Geräte und Räume und die Möglichkeit, Tag und Nacht davon Gebrauch zu machen. Bedanken möchte ich mich bei allen Mitarbeitern der Forschungslabore, den MTA’s Steffi, Christina, Anika und ganz besonders Antje für ihre unglaublich offene und herzliche Art, mit der sie die Kälte aus den Forschungslaboren genommen hat. Natürlich danke ich auch meinen MitdoktorandInnen für gegenseitige Hilfe und Gespräche am Wochenende oder späten Abend. Dank und Gruß auch an Dr. Martin Kömhoff, der mich ebenfalls mit viel know how unterstützt hat. Nichtzuletzt danke ich meinen Eltern für die persönliche Hilfe, die Überarbeitung meiner Texte und natürlich auch für die finanzielle Unterstützung. 84 9. VERZEICHNIS MEINER AKADEMISCHEN LEHRER Prof. Dr. med. Gerhard Aumüller Prof. Dr. med. Eberhard Weihe Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Seitz Prof. Dr. med. Yalcin Cetin Prof. Dr. Dr. Heinz-Dieter Basler Prof. Dr. Dr. Ulrich Otto Mueller Prof. Dr. Dr. Jürgen Daut Prof. Dr. Karlheinz Voigt Prof. Dr. Thomas Gudermann Prof. Dr. Röhm Prof.Dr. Koolman Prof. Dr. med. Harald Renz PD Dr. med. Maritta Kühnert Prof. Dr. Jochen Alfred Werner Prof. Dr. Rudolf Arnold Prof. Dr. Peter H. Kann Prof. Dr. med. Andreas Neubauer Prof. (apl.) Dr. med. Christian Görg Prof. Dr. med. Bernhard Maisch PD Dr. Matthias Herzum PD Dr. Uwe Kuhlmann Prof. Dr. Claus Franz Vogelmeier Prof. Dr. med. Hinnerk Wulf Prof. Dr. med. Peter Kroll Prof. Dr. med. Matthias Rothmund Prof. Dr. Rainer Hofmann PD Dr. Michael Schnabel Prof. Dr. Helmut Bertalanffy Prof. Dr. Rainer Georg Moosdorf Prof. Dr. Roland Moll Dr. Nikola Jeck Dr. Martin Kömhoff Prof. Dr. Rolf Michael Nüsing Prof. Dr. Dr. Helmut Remschmidt Prof. Dr. Norbert Sommer Prof. Dr. Jürgen-Christian Krieg Prof. Dr. med. Klaus Jochen Klose PD Dr. Helmut Höffken Prof.Dr. Hannsjörg Seyberth Prof. Dr. Hans Dieter Mennel Prof. Dr. Wolfgang Oertel PD Dr. med. Joerg Beyer Prof. Dr. Leo Gotzen Prof. Dr. Horst-Franz Kern 85