1. Einführung 2. Aufbau kristalliner Werkstoffe

Werbung
1. Einführung
2. Aufbau kristalliner Werkstoffe
Metalle bilden nur im festen Zustand Kristalle. Regelmäßiger Aufbau, räumlich. (Fehlt
kristalliner Aufbau, so sind Stoffe amorph ⇒ Glas, Kunststoff)
Eigenschaften metallischer Stoffe hängen ab von
- Bindungsarten
- Kristallstruktur
2.1 Bindungsarten
Wesentlich ist die äußere Schale und die dort befindlichen e-. Atome möchten in gesättigten,
stabilen Zustand übergehen ⇒ Abgabe oder Aufnahme von e-.
2.1.1 Metallische Bindung
Metalle + Metalllegierungen z. B. Cu; AlMg;
Metalle haben 1 – 3 e- auf äußerer Schale
→ Abgabe von e→ Ion+
→ freie e-
Eigenschaften:
-
gute elektrische Leitfähigkeit (wegen freien e-)
gute Verformbarkeit (wegen leichtem Abgleiten der Ionen)
Prüfung!
2.1.2 Kovalente Bindung (Elektronenpaarbindung)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
1
Halbleiter (Halbmetall) und Halbleiterlegierungen z. B. Si, GaAs, Ge, InAb
4 e- auf äußerer Schale
→ e- werden nicht abgegeben
→ e- der Nachbaratome werden mitbenutzt
→ paarweise
⇒ Elektronenpaarbindung
Bindung erfolgt durch Elektronenpaare und
positive Ionen.
⇒ keine freien e-
Eigenschaften:
- keine elektrische Leitfähigkeit (keine freien e-) (Leitfähigkeit möglich durch
Störstellen, Wärme, Licht usw. siehe Kap 13)
- schlechte Verformbarkeit
2.1.3 Ionenverbindung
Metall + Nichtmetall z. B. NaCl
Me: Na gibt 1e- ab → Ion+
NMe: Cl nimmt 1 e- auf → Ion-
⇒ Ladungen führen zur Bindung
Eigenschaften:
- keine elektrische Leitfähigkeit (keine freien e-) (Unter Einfluss eines äußeren Feldes
wandern Ionen in wässriger Lösung ⇒ Massentransport, Elektrolyse/Galvanik)
2.2 Kristallstrukturen
2.2.1 Aufbau eines Idealkristalls
Kristallgitter: geometrischer, regelmäßiger Aufbau der Ionen
Gitterabstand = Gitterkonstante = a
Ionenabstand (Gleichgewichtszustand der Abstoß- und Anziehungskräfte)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
2
Aufbau eines Idealkristalls
Zur Beschreibung eines Kristallgitters dient die Elementarzelle.
Da a in den verschiedenen Gitterebenen nicht gleich sein muss, gibt es 7 unterschiedliche
Elementarzellen.
Für Metalle sind besonders wichtig:
- kubische Elementarzellen
- tetragonale Elementarzellen
- hexagonale Elementarzellen
Hieraus folgen 3 Modifikationen:
Prüfung
o Kubisch raumzentrierte Elementarzelle (KRZ):
Eigenschaften:
schlechte Verformung, z. B. Mo
o Kubisch flächenzentrierte Elementarzelle (KFZ):
Eigenschaften:
sehr gut verformbar
(Abgleiten unter 45°, dichte Packung)
(dichteste Ionenpackung unter 45° → Gleitebene)
z. B. Al, Cu
o Hexagonale Elementarzelle:

hexagonale, dichteste (Atom-)Packung (hdp)
Bild siehe Umdruck
Eigenschaften:
nicht verformbar, z. B. Diamant
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
3
Die unterschiedlichen Abstände der Ionen im Kristallgitter haben zur Folge, dass die
Eigenschaften des Werkstoffes richtungsabhängig sind. ⇒ Anisotropie
(keine Richtungsabhängigkeit: Isotropie)
Prüfung!
Einige Metalle kristallisieren bei bestimmten Temperaturen um (z. B. KRZ → KFZ)
⇒ Polymorphie oder Allotropie
2.2.2 Beschreibung der Kristalle
(Millersche Indizes)
Sie kennzeichnen Ebenen () und Richtungen [] im Kristall:
- Hauptrichtungen und –ebenen in der kubischen Elementarzelle:
Ebenen → Prüfung
2.3 Gefüge
Technische Metalle sind vielkristallin (polykristallin) aufgebaut.
⇒ viele Kristalle (Körner) ⇒ Kristallverbund heißt Gefüge
Gefüge ist gekennzeichnet durch:
- Korngröße (fein-, grobkörnig)
- Kornform (globular, stengelartig)
- Korngrenzen
o Geringere Bindungskräfte
o Anlagerung von Verunreinigungen
o Beginn von Ausscheidungen
Prüfung: Gefüge zeichnen
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
4
Homogene Gefüge: reine Metalle, Mischkristalle
Heterogene Gefüge: 2 Mischkristalle nebeneinander vorhanden (α + β MK)
Mischungslücke
Eigenschaften kristalliner Werkstoffe:
- kristalline Werkstoffe reagieren quasi-isotrop (Einzelkristall → anisotrop; die
Anisotropie der Einzelkristalle wirkt sich auf den Werkstoff nicht aus, da die
Elementarzellen räumlich regellos verteilt sind.)
-
Durch Wärmebehandlung und Walzen erhält man eine Ausrichtung der Elementarzelle
⇒ anisotroper Werkstoff ist dann texturbehaftet anisotrop (Textur)
2.4 Gitterbaufehler
Technische Metalle sind nicht fehlerfrei aufgebaut (kein Idealkristall)
Fehler entstehen durch:
- Herstellung
- Mechanische Bearbeitung
- Wärmebehandlung
- Bestrahlung mit energiereichen Teilchen
2.4.1 Punktförmige Gitterbaufehler
a) Leerstelle
b) Zwischengitteratom (SchottkyDefekt)
c) Substitutionsatom (Fremdatom)
d) Einlagerungsatom (Fremdatom)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
FrenkelDefekt
5
2.4.2 Linienförmige Gitterbaufehler (Versetzungen)
a) Stufenversetzung:
Gittergerade wird nicht fortgesetzt
b) Schraubenversetzung:
Gittergerade wendelförmig versetzt
2.4.3 Flächenförmige Gitterbaufehler
a) Korngrenzen:
2 Kristalle mit unterschiedlicher Orientierung der Gittergeraden
werden durch Korngrenze getrennt
b) Zwillingsgrenze:
Bereiche klappen in andere Orientierung um
Eigenschaften durch Gitterbaufehler:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
6
(Zug-)Festigkeit Rm ↑;
elektrische Leitfähigkeit κ ↓;
Anwendung:
- Legierungstechnik
- Halbleitertechnik (Dotieren)
2.5 Erstarren einer reinen Metallschmelze
Abkühlungskurve
Prüfung!
1) Punkt T1, t1:
Kristallisationskeime bilden sich (= Verunreinigungen)
2) T1, t1 bis t2:
Metall-Atome lagern sich mit beliebiger Orientierung, räumlich an Keime an
3) T1, t2:
Kristallwachstum ist beendet (alles fest) und Körner sind durch Korngrenzen begrenzt
Primärkristallisation ⇒ Primärgefüge
-
Form und Größe der Kristalle (Körner)
1) Gleichmäßige Abkühlung
2) Ungleichmäßige Abkühlung
3) Langsame Abkühlung
4) Rasche Abkühlung
⇒ globulares Gefüge
⇒ Stengelförmige Körner
⇒ weniger Keime
⇒ grobes Korn
⇒ viele Keime
⇒ feines Korn
3. Zustandsdiagramm
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
7
Werkstoffe bestehen in der Regel aus verschiedenen Atomen
⇒ Legierung
⇒ bestimmte Eigenschaften
3.1 Legierungsbildung
1) Mischkristalle
Bei der Mischung von Atomen A und B entstehen Mischkristalle die sich je nach
Verteilung unterscheiden
o Substitutions-Mischkristalle
Besetzen B-Atome die Plätze des Wirtsgitters aus A-Atomen:
Statistisch verteilt:
Überstruktur (regelmäßig)
Entmischung (Clusterbildung)
o Einlagerungs-Mischkristalle
B-Atome besetzen Zwischengitterplätze
2) Intermediäre Verbindungen
Chemische Verbindungen, sehr hart, spröde
⇒ Anwendungen nur in besonderen Fällen
o Intermetallische Verbindung
Metall + Metall
⇒ metallische Eigenschaft
(Al2Cu, Nb2Su, NbTi50)
o Interstitielle Verbindung
Metall + Nichtmetall ⇒ nichtmetallische Eigenschaft
(Karbide, Nitride)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
8
3.2 Primärkristallisation bei Legierungen
-
Kristallisation erfolgt unter 3 Randbedingungen:
o Temperatur T
o Konzentration c
o Druck p
-
Kristallisation erfolgt in der Regel bei 1 bar Druck ⇒ ebenes Diagramm
T-c-Diagramm ⇒ Zustandsdiagramm
Bei Abkühlung entstehen verschiedene Phasen
(Metalle sind begrenzt durch Phasengrenzen):
o Schmelze
o Reine Metalle
o Mischkristalle
o Intermediäre Verbindungen
o Gemische
→ Schmelze + MK
→ MK + MK
3.2.1 Vollkommene Löslichkeit im festen Zustand
Bildung eines lückenlosen Mischkristalls aus Atome A (Ni) und B-Atomen (Cu)
- Zustandsdiagramm
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
- Abkühlungskurve
9
-
Entstehung der Seigerung (Schichtenmischkristalle)
(entsteht immer, nach theoretisch unendlich langer Diffusion Ausgleich)
Ausgleich über Diffusion
3.2.2 Vollkommene Unlöslichkeit im festen Zustand
Kein Mischkristall!! Es entstehen nur A (Cd) und B-Kristalle (Bi)!
- Zustandsdiagramm
- Abkühlungskurve
E: Eutektikum („gut schmelzend“)
- 2 Kristalle (A + B)
- fein verteiltes Gefüge (feinkörnig)
- Haltepunkt
- Eutektische Reaktion: S ↔ A + B
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
10
3.2.3 Begrenzte Löslichkeit im festen Zustand
Systeme mit Mischungslücke
1) Eutektische Systeme (TSA ≈ TSB)
z.B. AlSi, es entstehen nur Mischkristalle und Gemische aus Mischkristallen!!
- Zustandsdiagramm
- Abkühlungskurve
E: Eutektikum, feines Gefüge
Eutektische Reaktion: S ↔ α + β
Unter Löslichkeitsgrenze bilden sich Segregate (Ausscheidung eines festen Bestandteiles aus
einem festen Bestandteil Diffusion)
-
Abhängigkeit der Leitfähigkeit κ vom Zustandsdiagramm
Prüfung!
κ ↑ bei reinen Werkstoffen (100%)
κ ↑ bei feinem Gefüge (Eutektikum)
κ ↓ bei Mischkristallen
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
11
2) Peritektische Systeme TSA << TSB
z.B. Ag-Pt
- Zustandsdiagramm
- Abkühlungskurve
P: Peritektikum (ringsherum schmelzend)
Peritektische Reaktion: S + β ↔ α
3.2.4 Zusammengesetzte Zustandsdiagramme
- Zustandsdiagramm
- Abkühlungskurve
V = Intermetallische Verbindung
Eigenschaften:
- Hart und spröde
- chemische Verbindung
- technisch nur selten in der Anwendung
- verhält sich wie Reinmetall
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
12
4. Eisenwerkstoffe
wichtigster Konstruktionswerkstoff
4.1 Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
- Realsystem (max. bis 2% C)
- Abkühlungskurve von reinem Eisen
E = Eutektoid
Gefüge bei 0,8%: Perlit
Einteilung der Fe-Werkstoffe
4.2 Phasen und Gefüge
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
13
α-Mischkristall: (Ferrit)
- reines Eisen, max. 0,02% C
- ferromagnetisch bis Curie-Temperatur, 769º, danach paramagnetisch
- kubisch raumzentriert
γ-Mischkristall: (Austerit)
- bis max. 2% C
- kubisch flächenzentriert
Fe3C: (Zementit), Eisenkarbid
- intermetallische Phase (6,67% C)
- sehr hart, sehr spröde (HV = 11 000 Nmm-2)
- Umwandlung in Graphit möglich durch „tampern“ (Grauguss)
langes Glühen nötig (= tampern)
Fe3C zerfällt in 3F und C; C = Graphit
Perlit: eutektoider Zerfall des –Mischkristalls in Perlit
γ ↔ α + Fe3C
bei 0,8% C, Gefüge feinlamellar;
untereutektoides Gefüge
eutektoides Gefüge
übereutektoides Gefüge
4.3 Bezeichnung und Anwendung
Normung DIN 17 006
vorangestellt
↑
Herstellverfahren
Kern
nachgestellt
↑
Wärmebehandlung
a) Kennzeichnung nach Eigenschaften
(⇒ Zugfestigkeit)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
14
Massenstähle, die nicht wärmebehandelt werden
(C-Gehalt nicht wichtig)
St 37
Euronorm: StE370
= Baustahl mit Mindestzugfestigkeit Rm = 370 N/mm2
= Baustahl mit Mindestzugfestigkeit Rm = 370 N/mm2
b) Kennzeichnung nach Analyse
Qualitätsstähle, geeignet für Wärmebehandlung u. a.
1) Unlegierter Qualitätsstahle (Fe, C)
C-Gehalt wird angegeben mit Kennzahl 100:
C15 = Unlegierter q-Stahl mit 15/100% C, Rest Fe (⇒ Einsatzstahl)
C22 = Unlegierter Q-Stahl mit 0,22% C, Rest Fe (⇒ Vergütungsstahl)
Ck22 = Unlegierter Q-Stahl mit 0,22% C, Rest Fe,
k ⇒ besondere Reinheit bez. P, S (wenig)
2) Niedrig legierter Qualitätsstahl <5%
vorangestellt wird C-Gehalt mit Kennzahl 100, dann Elemente mit fallendem
Prozentgehalt mit folgenden Kennzahlen:
 4:
Cr, Co, Mn, Ni, Si, W (Chrom konnte man nicht sicher wahrnehmen)
 10:
Alle übrigen, außer
 100: C, N, S, P
Beispiel:
13CrMo44
⇒ Niedrig legierter Q-Stahl mit 0,13% C, 1% Cr, 0,4% Mo;
Rest Fe
25CrMo4
⇒ Niedrig legierter Q-Stahl mit 0,25% C, 1% Cr, <1% Mo;
Rest Fe
60SiMn5
⇒ Niedrig legierter Q-Stahl mit 0,6% C, 1,25% Si, < 1% Mn;
Rest Fe
3) Hochlegierter Qualitätsstahl > 5%
vorangestellt X,
dann C-Gehalt mit Kennzahl 100,
dann Elemente nach fallenden Prozentgehalten ohne Kennzahlen!
Beispiel:
X200Cr13
⇒ Hochlegierter Q-Stahl mit 2% C, 13% Cr, Rest Fe
X12CrNiTi188
⇒ Hochlegierter Q-Stahl mit 0,12% C, 18% Cr, 8% Ni,
Ti < 1%, Rest Fe
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
15
4.4 Eigenschaftsänderungen von Eisenwerkstoffen
1) Legierungstechnik (Änderung der chemischen Zusammensetzung)
a) Verschiebung der Phasengrenzen
- Ferritbildner:
⇒ α-Mischkristall: Cr, Si, Al, ...
- Austernitbildner: ⇒ γ-Mischkristall: Ni, Co, Mn
- Karbidbildner:
⇒ sehr hart, spröde: Nb, W
(1 für Prüfung)
b) Elemente mit besonderen Wirkungen und Eigenschaften
 Rm ↑: Mn, Ni, Cr
 Warmfestigkeit ↑: W, V
 Magnetismus ↑: Al, Ni, Co
 Korrosionsfestigkeit ↑: Cr
2) Wärmebehandlung
(Glühen, Umwandlungshärte, Ausscheidungshärte, Härteverfahren, ZTU-Diagramm)
3) Verformung: plastisch
5. Wärmebehandlung
-
-
Verfahren, um mit Temperaturänderungen Eigenschaften zu erzielen (im festen
Zustand)
⇒ Diffusion
Zwei Verfahren:
o Glühen
⇒ Gleichgewichtszustände im Gefüge
o Härten
⇒ Ungleichgewichtszustand im Gefüge
Temperaturführung (T-t-Diagramm)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
16
5.1 Diffusion
temperaturabhängiger Platzwechsel von Atomen
Leerstelle
⇒ Massentransport
Zwischengitterplatz
Je höher die Temperatur, desto größer Schwingungsfrequenz der Atome. Diese können ihren
Platz leichter wechseln. Durch Temperaturerhöhung wird „Aktivierungsenergie“ zugeführt,
die Diffusion einleitet.
Diffusion wird durch Gleichgewichtszustand beendet.
Diffusionsvorgänge:
- Ausgleich von Konzentrationen im Zonen-Mischkristall
-
Rekristallisation
Kriechvorgänge
5.2 Glühen
Gefüge wird durch Glühen in Gleichgewichtszustand versetzt
- Abkühlungszeit ↑↑↑
- Abkühlungsgeschwindigkeit ↓↓↓
Bei Eisenwerkstoffen 6 Glühverfahren (siehe Umdruck)
5.3 Umwandlungshärten (bei Fe)
Herstellung von Ungleichgewicht im Gefüge
⇒ Vab ↑; Zab ↓; Abkühlung an γ-Gebiet
Diffusion nimmt ab → weniger α bzw. Perlit kann entstehen
Abhängigkeit von Abkühlungsgeschwindigkeit () entstehen 3 Gefüge:
a) Perlitstufe
b) Zwischenstufe
c) Martensitstufe (Martensit)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
17
5.3.1 Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Schaubild
(ZTU-Diagramm)
Umwandlung von γ–Mischkristall abhängig von Vab und T wird in ZTU-Diagramm
dargestellt.
Das FeC-Diagramm gilt theoretisch nur für Vab → 0.
Praktisch ist Vab immer > 0, es entstehen Ungleichgewichte. FeC-Dagramm wird durch
3.Achse (Vab) ergänzt zu einem räumlichen Diagramm.
Ebene Schnitte zur Vab-T-Ebene liefern ZTU-Diagramme
Vuk: unterkritische Abkühlungsgeschwindigkeit
Vok: oberkritische Abkühlungsgeschwindigkeit
Gefügeerklärung: siehe Umdruck
Perlitstufe:
langsame Abkühlung aus γ–Gebiet
Diffusion → γ-Mischkristall wird umgewandelt in → α-Mischkristall
→ Perlit (α + Fe3C)
Skizze siehe oben
Zwischenstufe:
schnelle Abkühlung
Diffusion nimmt ab → Perlitstufe (α + Fe3C)
→ γ ⇒ α übersättigt mit Fe3C)
Martensitstufe:
sehr schnelle Abkühlung
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
18
Keine Diffusion
→ kein α!!
→ α übersättigt (Martensit)
5.3.2 Härteverfahren
Siehe Umdruck 5.5
Verfahren werden am ZTU-Diagramm dargestellt
1) Normalglühen (N):
Nahezu Gleichgewicht
→α
→ α + Fe3C
2) Einfaches Härten (H):
Starkes Ungleichgewicht, 100% Martensit, sehr spröde, hart (Glashärte)
(durch Vergüten wird Glashärte genommen)
3) Gebrochenes Härten (G):
Ungleichgewicht, 100% Martensit, (Wasser + Öl)
⇒ hartes Gefüge (nicht glashart)
4) Warmbadhärten (W):
z. B. Zwischenstufe
(Wasser + Salzbad mit konstanter Temperatur)
6. Mechanische Eigenschaften
6.1 Elastische Verformung
Keine bleibende Verformung. Atome ändern ihre relative Lage zueinander nicht!
Verformung hängt ab von: Atombindung,
Kristallaufbau (Kfz ↑, Krz ↓)
Gitterbaufehler,
Legierung,
Wärmebehandlung
z.B. Einfluss der Legierung auf Festigkeit (Verformung)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
19
Spannungs-Dehnungs-Diagramm
Zugkraft (-spannung) über
Verlängerung (Dehnung) auftragen
St37: ausgeprägte Fließgrenze
Reh = Fließgrenze
Rm = Zugfestigkeit
A5 = Bruchdehnung
Tan α = E: Elastizitätsmodul
St80: keine ausgeprägte Fliessgrenze
Rp02: (konstruierte Fließgrenze) Streckgrenze
Rm = Zugfestigkeit
Abgelesen werden:
Fließgrenze, Streckgrenze, Zugfestigkeit, Elastizitätsmodul, Bereich elastischer und
plastischer Verformung, Bruchdehnung, Bruchaussehen (Probe):
→ Verformungsbruch (Einschnürung stark)
→ Sprödbruch (keine Einschnürung)
→ Mischbruch (Einschnürung schwach)
6.2 Plastische Verformung
Bleibende Verformung, Atome ändern Lage zueinander!
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
20
Dann notwendig Schubspannung
6.2.1 Gleitung, Versetzungsbewegung, Zwillingsbildung
-
Gleiten:
o Bei Zugbeanspruchung entstehen unter 45° maximale Schubspannungen
o Je dichter Atome gepackt sind, desto leichter sind sie verschiebbar, z. B. Kfz
ebenfalls unter 45°
- Bewegung der Atomreihe ist ein Vielfaches
des Atomabstandes
o Bevorzugte Gleitebenen:
(111): Kfz
(110): Krz
(0001): hexagon
-
Versetzungsbewegung
o Bei Stufenversetzung kombiniert mit Schubspannung erfolgt ein Gleiten nicht
entlang einer Atomreihe, sondern von Atom zu Atom
-
Zwillingsbildung
Gitterbereiche klappen in neue Orientierung um.
Diese Bereiche sind zu den unverformten symmetrisch
⇒ Symmetrieebene
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
21
⇒ Zwillingsebene
Unverformt
Verformt
unverformt
Bewegung kleiner als
Atomabstand!
6.2.2 Erholung und Rekristallisation
Die Änderung der Werkstoffeigenschaften nach plastischer Verformung kann durch
„Ausheilvorgänge“ reduziert werden.
Durch Kaltverformung wird Energiezustand im Werkstoff erhöht. Tendenz ist aber, in
energieärmeren Zustand zurückzukehren
3 Maßnahmen erreichen dies:
- Erholung:
Geringe Erwärmung (unter Phasengrenze)
⇒ Diffusion
⇒ Abbau innerer Spannungen
⇒ kein neues Gitter
-
Rekristallisation:
Höhere Erwärmung (unter Phasengrenze):
⇒ Diffusion
⇒ vorhandene innere Energie (durch plastische Verformung) + Wärmeenergie
⇒ neue Keime
⇒ neues Gitter (Aufbau wie ursprüngliches Gitter)
-
Grobkornbildung:
Hohe Erwärmung (unter Phasengrenze):
⇒ Zusammenschluss von Kristallen
⇒ Große Körner = Grobkorn
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
22
- niedrige plastische Verformung
- hohe plastische Verformung
6.2.3 Kriechen
(siehe 7.2.4)
6.2.4 Methoden zur Festigkeitssteigerung
-
Kleine Körner:
Je kleiner Korn, desto geringer Versetzungsbewegung (Feinkornbaustahl)
plastische Verformung:
Verdichtung behindert Versetzungsbewegung
Legierungsbildung (Mischkristalle):
Fremdatome behindern Versetzungsbewegung
Umwandlungshärten:
Ungleichgewicht, viele Fehler behindern Versetzungsbewegung
Ausscheidungshärten:
übersättigte Mischkristalle behindern Versetzungsbewegung
7. Untersuchungs- und Prüfverfahren
7.1 Bestimmung der Zusammensetzung und des Kristallgefüges
von Werkstoffen
7.1.1 Analyse und optische Verfahren
Qualitativ (Funken, Tüpfel, Brennprobe)
Quantitativ (Titration)
Optische (Lichtmikroskop) (siehe Umdruck 1.3)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
23
7.1.2 Elektronenmikroskope
-
Transmissions-Elektronen-Mikroskop (TEM)
Durchstrahlung
Raster-Elektronen-Mikroskop (REM)
7.2 Zerstörende Werkstoffprüfung
Ermittlung von Werkstoffkennwerten:
7.2.1 Zugversuch
Probe wird kontinuierlich steigender (statischer) Zugkraft unterworfen
⇒ Dehnung, Spannung
⇒ Spannungs-Dehnungs-Diagramm
- Fließgrenze (Ersatzstreckgrenze) Reh, Rm
- Zugfestigkeit Rm
- Elastizitätsmodul E = tan α
- Bruchdehnung A
- Bruchaussehen
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
24
7.2.2 Härteprüfung
1) Brinell:
Stahlkugel
HB = F / (d2/4 * π)
Härteangabe:
120
Härtewert kp/mm2
HB
5
Verfahren
D
/
250
/
30
F(kp)
Einwirkzeit in s
oder D = 10mm; F = 3000 kp; t = 10s
⇒ 156 HB
Blechdicken > 2 * d!
2) Vickers
Diamantpyramide
(d1 + d2) / 2 = d
Härteangabe:
106
HV
30
Härtewert
Verfahren
F(kp)
HV = F / A
/
30
Einwirkzeit in s
F = 10 kp; t = 10s
⇒ 99 HV
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
25
3) Rockwellhärteprüfung:
zwei Prüfkörper
→ Konus (cone = C)
→ Kugel (ball = B)
aus gehärtetem Stahl, genormt
gemessen wird Eindringtiefe
einfaches Verfahren, geeignet für Vergleichs- und Reihenentwicklungen
Probendicke:
d ≥ 10 * Δtb
4) Dynamische Härteprüfung
Poldi-Hammer
Federdruckhärtemesser
7.2.3 Kerbschlagbiegeversuch
Empirisches Prüfverfahren, Stoßbelastung bei verschiedenen Temperaturen,
Pendelschlagwerk
Schlagarbeit wird gemessen:
W = m g (H – h)
Kerbschlagzähigkeit:
αk = W / A 0
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
26
Prüfkörper:
ISO
DVM
Ergebnisse für αk abhängig von T
7.2.4 Dauerfestigkeitswerte
σd ⇒ Dauerfestigkeit!! (TechMech)
1) Zeitstandversuch (Kriechen)
in Zugstab wird mit konstanter Kraft bei erhöhter Temperatur gezogen. Dehnung wird
über Zeit aufgetragen
⇒ Zeitstandversuch!
Wegen höherer Beweglichkeit der Atome bei höheren Temperaturen ändert sich deren
relative Lage
⇒ Kriechen
⇒ Bedeutung für warmfeste Werkstoffe (Cr, CrNi)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
27
Kriechkurve
I: Übergangskriechen:
Verfestigung, geringe Erholung
II: Stationäres Kriechen:
Verfestigung und Erholung im
Gleichgewicht (Arbeitsbereich)
(III: Tertiäres Kriechen: keine Verfestigung, nur Erholung, kein Arbeitsbereich)
gemessener Kennwert ist Zeitstandfestigkeit:
Rm,t,T
z. B. Rm,10000,600 = 370 N/mm2
10000h
600ºC
2) Wöhlerkurve (σb, τt, σt...)
Bauteil wird dynamisch (schw, w) beansprucht und Spannung bei Bruch zusammen
mit den Lastwechseln gemessen. Beide Werte werden logarithmisch aufgetragen
⇒ Wöhlerkurve
7.3 Zerstörungsfreie Prüfverfahren
keine Kennwerte, nur Fehler (immer an Oberfläche)
7.3.1 Röntgendurchstrahlverfahren
Röntgen- bzw. Gammastrahlen durchdringen Metalle (je kleiner λ, desto besser
Durchdringung)
Strahlung wird je nach Homogenität abgeschwächt und Reststrahlung hinter Bauteil auf Film
registriert
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
28
Fehler:
Risse, Lunker (Lufteinschlüsse), Inhomogenität im Innern!!
7.3.2 Ultraschall-Verfahren
Schallwellen dringen in Bauteil ein (0,5 – 10 MHz)
Hochfrequenter Schallstrahl kann fokussiert werden, daher auch kleine Fehler sichtbar.
Ankopplung an Bauteil über Öl, dabei Luftspalt-Totalreflexion
Fehler:
Risse, Lunker, Doppelungen, Schweißnaht-Einschlüsse,
auch Wanddickenmessungen
1) Impulsechoverfahren
Schallkopf und Empfänger in einem Prüfkopf
a) Einkopplungsecho
b) Rückwandecho
c) Fehlerecho
Fehler:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Risse, Lunker, Doppelungen, Wanddickenmessung
29
2) Durchschallverfahren
2 Prüfköpfe → Schallkopf
→ Empfänger
Fehler:
Schweißnahtprüfung
Fehler innen!!
7.3.3 Farbeindringverfahren
Flüssigkeit mit geringer Viskosität und Oberflächenspannung dringt in Oberflächenrisse ein
(Kapillarwirkung). Nach Abwaschen wird Bauteil mit Kreidefilm überzogen, Flüssigkeit
dringt in trockenen Kreidefilm ein, dadurch Sichtbarmachung des Fehlers.
7.3.4 Magnetpulververfahren
Makroskopische Risse in oder dicht unter der Oberfläche von Bauteilen aus
ferromagnetischen Werkstoffen können erkannt werden. Der Verlauf der Kraftlinien eines
magnetischen Feldes wird durch Fehler gestört. Eisenspäne in Ölemulsion machen Kraftlinien
sichtbar.
7.3.5 Schallemissionsprüfung
Zur Feststellung von Rissentstehung bzw. Risswachstum. Wenn ein Riss entsteht, gehen von
den sich bewegenden Atomen Schallwellen aus. Diese werden mit Spezialmikrofonen
abgehört.
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
30
8. Elektrische Eigenschaften im Festkörper
-
Atomaufbau
→ positiv geladener Kern
→ negativ geladene Elektronen
Atom ladungsneutral
-
Bindungsmechanismen der Atome (Kap. 2.1)
o metallische Bindung
o kovalente Bindung
o Ionenbindung
8.1 Bändermodell
Die Lage jedes Elektrons ist gegenüber dem Kern durch ein bestimmtes Energieniveau
gekennzeichnet.
Modell für 1 Atom
Treten viele Atome in Wechselwirkung, so werden die Energieniveaus der äußersten Schalen
am stärksten gestört (Pauli-Prinzip). Es treten Energiebänder auf.
Für die elektrische Leitfähigkeit sind die beiden äußersten Energiebänder maßgeblich.
Das äußerste Band ist nicht oder nur teilweise mit Elektronen besetzt und wird Leitungsband
genannt. Das darunterliegende Energieband ist vollbesetzt mit Elektronen und wird
Valenzband genannt.
Stromleitung beruht auf gerichteter Bewegung der Elektronen, z. B. unter Einfluss eines
äußeren Feldes (Energiezufuhr). Damit erhalten Elektronen ein anderes, höheres
Energieniveau und können somit in andere Energiebänder gelangen.
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
31
3 Leitungsmechanismen werden unterschieden:
Isolator (SiO2): Bei Energiezufuhr kann
Energielücke nicht übersprungen werden.
Halbleiter (Si): Ohne Energiezufuhr bleibt
Leitungsband leer (=Isolator). Mit
Energiezufuhr gelangen e- von Valenzband in
Leitungsband, d. h. Freie Elektronen befinden
sich im Leitungsband (=Leiter)
Leiter: Leitungsmechanismus im Valenzband
( freie e-)
Leitungsband von Valenzband hier teilweise
gefüllt ⇒ freie e- ⇒ Leitungsmechanismus
8.2 Elektrische Leitfähigkeit metallischer Werkstoffe
z. B.: Ag
Cu
Au
Al
κ = 63 * 106 S/m
κ = 57 * 106 S/m
κ = 46 * 106 S/m
κ = 37 * 106 S/m
auswendig!
(1) Abhängigkeit der Leitfähigkeit κ
 e- Dichte, Konzentration
Anzahl der Elektronen bezogen auf Volumen
ne [As/m3]
 Beweglichkeit
μe [m2/Vs]
Daraus ergibt sich für κ:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
κ = n e * μe
= 1/ρ
32
Unterschied der Leitfähigkeit zwischen metallischen Leitern und Halbleitern:
Leitfähigkeit bei metallischen Leitern abhängig von ne (Konzentration) und bei
Halbleitern von μe (Beweglichkeit)
3) Einfluss auf die Leitfähigkeit κ
κ wird umso größer, wenn
o Der Reinheitsgrad der Kristalle sehr hoch ist (keine Legierung, keine
Mischkristalle)
(OFHC-Cu; SE-Cu ⇒ Sauerstofffrei!)
Leitfähigkeit wird mit größerem Legierungsanteil geringer, da stärkere
Gitterverspannung und Abbremsung der freien Elektronen durch ungleiche
Atomrümpfe
Prüfung!
o Kristallgitter wenig oder gar nicht elastisch bzw. plastisch verformt sind.
Keine Kaltverformung = keine Gitterverspannung und unregelmäßige
Anordnung der Atomrümpfe
o Werkstoff wenig Kristallgrenzen aufweist
(gut:
monokristallin (Einkristall), grobkörniger Werkstoff
schlecht:
polykristalliner, feinkörniger Werkstoff)
o Temperatur im Leiter gering ist
(Je höher Temperatur, umso größer Schwingungen der Atomrümpfe.
Beweglichkeit nimmt ab)
Prüfung: Mathiessen-Regel!
In Mathiessen-Regel werden die Einflüsse zusammengefasst.
ρ = ρT + ρL + ρV
ρT: Temperatureinfluss
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
ρL: Legierungseinfluss
ρV: Verformungseinfluss
33
ρ von verschiedenen Werkstoffen der Elektrotechnik:
Prüfung: Bereiche von Leiter, Halbleiter, Nichtleiter, Supraleiter
Thermoelektrische Effekte
(1) Thermospannung, Seebeck-Effekt
Befinden sich die Kontaktstellen zweier unterschiedlicher Metalle auf
verschiedenen Temperaturen diffundieren Elektronen von der warmen zur
kalten Stelle.
⇒ Ith
⇒ Thermoelement
Ist die Temperatur bei B bekannt (Raumtemperatur, Eiswasser) kann
Temperatur bei A gemessen werden, da ΔT zwischen a und b der
Thermospannung proportional ist. die Thermospannung einzelner Elemente
bezogen. b. auf Platin ist in der thermoelektrischen Spannungsreihe dargestellt.
(Achtung:
Elektrochemische Spannungsreihe (Löslichkeit unedler Ionen zu
edlen Ionen in wässriger Lösung))
Fe-Konstantan:
NiCr-Ni:
PtRh-Pt:
bis 700ºC
1000ºC
1300ºC
(2) Peltier-Effekt
Umkehrung von Seebeck
Durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei unterschiedliche Materialien
fließen Elektronen von A nach B und es entsteht eine Temperaturdifferenz.
Anwendung: Kühlung elektronischer Schaltungen, Camping
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
34
(3) Janke-Effekt
ρ ändert sich abhängig von Temperatur
Anwendung: Widerstandsthermometer, Widerstandsheizung
9. Leiterwerkstoffe, Nichteisenwerkstoffe
9.1 Kupfer
Kupfer wichtigster Konstruktionswerkstoff in E-Technik
E-Cu:
hochleitfähiges Cu in der E-Technik (DIN 40 500)
Richtwerte:
o Reinheit:
o κ bei 20ºC:
o Wärmeleitfähigkeit:
> 99,9%
(57 –58) * 106 S/m
↑ hoch
Anwendungen:
Wärmetauscher, Kühler,
Apparatetechnik
o Korrosionsbeständigkeit:
Cu2O;
Anwendung:
Wärmetauscher
o Festigkeit:
↓ Rm = 220 N/mm2
o Warm- und Kaltverformung: ↑ kfz; kaltverformbar bis 90%
HB: Härte Brünell
As: Bruchdehnung
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
35
In reinem E-Cu befinden sich herstellungsbedingt kleine Mengen Cu2O, d. h. Sauerstoff.
Wird E-Cu unter H-haltigem Schutzgas auf ca. 500ºC erhitzt, reagiert O mit H zu
H2O-Dampf.
Dampf
Cu2O + H2 → 2Cu + H2O
↑
H2O-Dampf → hoher Druck (>1000bar)
Dies führt zu Rissen, Poren und Versprödungen in Kupfer.
Deshalb sauerstofffreies Cu:
SE-Cu, OFHC-Cu
SE-Cu:
- κ 20˚C: 58 * 106 S/m
- sehr gut schweißbar und lötbar
Anwendung: Stromschienen, Kontakte, Kabelschuhe, Litzendrähte usw.
9.2 Kupferlegierungen
1) Niedrig legierte Kupfer
Bereich ≈ 0,01 – 0,02 % Fremdatome ⇒ κ ↓
 κ-günstige Zusätze:
Cd, Cr, Ag, Be
z. B. CuCd1 ⇒ Leiterwerkstoff für Oberleitungen
κ = 48 * 106 S/m

κ-schädliche Zusätze:
O, Sb, As, Fe
bis zu 50% Minderung von κ

festigkeitssteigernde Zusätze:
Zr, Cr, CrZr, Be
(Warmaushärten = Ausscheidungshärten)
⇒ Warmaushärtetemperatur
z. B. CuZr mit 0,1% Zr
κ ⇒ 49 * 106 S/m
Rm = 800 N/mm2
Anwendung: Reaktor-, Raketenbau
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
36

Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
2) Hochlegierte Kupfersorten
Fremdatome verzerren Gitter stark ⇒ κ ↓↓
CuZn-Legierung (Messing)
• Zn-Zugabe verbilligt Werkstoff Rm ↑; κ ↓; Zerspanbarkeit ↑;
Gießbarkeit ↑
• Bezeichnung:
CuZn37 ⇒ 63% Cu; 37% Zn
(alt: Ms63 ⇒ 63% Cu, 37% Zn)
• Zustandsdiagramm:
Prüfung

Bis 23% Zn:
Tombake, α-Mischkristall, kfz, gut kaltverformbar, keine
Spannungsrisskorrosion (mechanische und chemische Beanspruchung)
(Prüfung), κ = 30 * 106 S/m
Anwendung: wie bei reinem E-Cu

Bis 37% Zn:
noch α-Mischkristall, kfz, schlecht zerspanbar, κ = (15 – 22) * 106 S/m
z. B. CuZn35 (= Ms65)

Bis 42% Zn:
Mischungslücke α–Mischkristall (kfz) + β-Mischkristall (krz)
Rm ↑↑; κ ↓↓; schlecht verformbar, gut zerspanbar;
Anwendung: seewasserbeständig ⇒ Schiffsbau

Bis 50% Zn:
β-Mischkristall, krz, Grenzlegierung, >50% technisch nicht anwendbar
(γ-Mischkristall)
Anwendung: Beschläge im Schiffsbau

Sondermessing:
Messing werden weitere Elemente zulegiert, (z. B. Fe, Mn, Sn...) um
besondere Eigenschaften zu züchten, z. B. Korrosionsfestigkeit
Bezeichnung:
SoMs58 → 58% Cu, 40% Zn, 1% Mn, 1% Fe
→ besonders seewasserbeständig
37

Gussmessing
> 37% Zn; α + β oder β
Bezeichnung:
G-CuZn40, oft Zusatz von PB (1%)

Cu-Ni-Zn-Legierung: (Neusilber)
Teil des Zn-Anteils wird durch Ni ersetzt
60% - 63% Cu, 17% - 19% Ni, Rest Zn
κ = 3*106 S/m
Bezeichnung:
CuNiZn1918: 19% Ni, 18% Zn, Rest Cu
Anwendung: Leitende Federn, Schraub- und Schleifkontakte,
Lampenfassungen usw.

Cu-Sn-Legierung: (Zinn-) Bronze
Älteste Legierung der Menschheit
κ = 18 – 25 * 106 S/m
Bezeichnung:
CuSn6:
6% Sn, Rest C
Ts 800°C, Rm ↑; HV ↑; κ ↓; Verformbarkeit ↑;
gießbar ↑
Anwendungen:
Leiterdrähte, Starkverbindungen,
(Plastiken)
1. Sonderzinnbronze:
Zusätzliche Elemente zur Verbesserung von Eigenschaften
(z. B. Al und Mn ⇒ seewasserbeständig, gut zerspanbar)
2. Gusszinnbronzen:
> 10% Sn wegen Eutektischem Punkt → niedriger
Schmelzpunkt
Bezeichnung:
G-CuSn14
3. Mehrstoffzinnbronze
Wird Anteil von Sn durch Zn ersetzt → billiger
Anwendung: gerollte Lagerbuchsen → Notlaufeigenschaften
CuSn4Pb4Zn4 (Rotguss)

Cu-Ni-Legierung: Nickelbronze
Mk, kfz, κ = 12 – 30 * 106 S/m → Widerstandwerkstoff
CuNi 5-10%:
Kondensator (mit Fe und Mn → korrosionsfest)
CuNi 15-25%:
Münzen 1DM, 2DM, 3DM
CuNi 30%:
Nickelin-Widerstände
CuNi 45%:
Konstantan (Mn 1%) → Widerstand

Cu-Be-Legierung: Berillyiumbronze
0,4% - 2,1% Be, aushärtbar, Rm = 1200 N/mm2, gute
Korrosionsbeständigkeit, Verschleißfestigkeit, unmagnetisch, gut lötbar
Bezeichnung: CuBe2
κ = 12- 30 * 106 S/m
Anwendung: Kontaktfedern, Buchsen, Stecker, Verschiebewiderstände
Prüfung!!
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
38
9.3 Aluminium (Al)
Reinstaluminium: 99,997% Leichtmetall ρ = 2,7 kg/dm3, Ts 660°C
E-Al: hochleitfähiges Alu in der E-Technik
Richtwerte:
o Reinheit > 99,5%
o Leitfähigkeit κ = 35 – 37 * 106 S/m (20°)
(pro Grad etwa 0,4% Minderung von κ)
o Wärmeleitfähigkeit ↑
o Korrosionsfestigkeit ↑ (Al2O2-Überzug bildet sich an Luft: sehr hart, gut
haftend, farblos, Dicke 1µm)
Künstliche Erzeugung von Al2O3 (Eloxieren) → 10µm, einfärbbar
o Festigkeit Rm = 80 N/mm2
o Kaltverformbarkeit ↑ (kfz) ⇒ Rm = 230 N/mm2
Vier Eigenschaften verschaffen Al seinen heutigen Stand der Technik
Prüfung
1) Geringes Gewicht (Freileitungen, Flugzeug, Fahrzeugbau, Camping)
2) Gute Leitfähigkeit (Hochspannungsfreileitungen)
3) Gute Korrosionsbeständigkeit (Freileitungen, Bauwesen, Folien)
4) Gute Kaltverformbarkeit (Tiefziehteile)
9.4 Aluminiumlegierungen
κ um 30 * 106 S/m
1) Knetlegierungen
o nicht aushärtbare Knetlegierungen
AlMg oder AlMn:
z. B. AlMn3,5
3,5% Mn, Rest Al
bleibt weich: Leiterdrähte
gut kaltverformbar, polierbar
o aushärtbare Knetlegierungen
sowohl kalt- als auch warmaushärtbar:
 κ ↑: weil Fremdatome in Ausscheidungen gebunden
 Rm ↑: weil Ausscheidungen das Gitter verzerren
 αk ↑: Ausscheidungen sind im Gitter eingeformt
 ε ↑: Da Einformen der Ausscheidungen ein besseres Gleiten
ermöglicht
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
39
Werkstoffe:
o AlCuMg (Duralu):
AlCu4Mg: 4%Cu, <1%Mg, Rest Al
Wegen Cu schlechtere Korrosionsbeständigkeit
Rm = 450 N/mm2
Anwendung: Armaturen in der Energietechnik, Flugzeug-, Fahrzeugbau
o AlMgSi:
AlMgSi0,5: < 1% Mg, 0,5% Si, Rest Al
(Aldrey-Legierung) Ausscheidungshärten und Kaltverformung,
korrosionsfest, Rm = 320 N/mm2, κ = 33 * 106 /m
Anwendung: hochbeanspruchte Leitungsdrähte, Stromschienen
o AlZnMg:
gute chem. Beständigkeit
(keine Spannungsrisskorossion), Rm = 440 N/mm2
Anwendung: Fahrzeugbau
o AlZnMgCu:
wegen Cu geringe Korrosionsbeständigkeit
Rm = 520 N/mm2
Anwendung: Flugzeugbau
2) Gusslegierungen:
Grundlage: Eutektische Zusammensetzung damit Ts ↓
Wichtigstes Legierungselement Si
AlSi12:
11,7% Si ⇒ Eutektikum, feinkörnig, Ts = 577°C, Rm ↑
Zustandsdiagramm:
3) Aluminium-Sinterwerkstoffe:
Sehr warmfeste Legierung aus Al2O3 Pulver
⇒ Herstellung von Produkten durch Sintern (hoher Druck und hohe Temperatur)
Anwendung: Substrate für Mikroelektronik, Dünnschichttechnik, Widerstände
4) Alu-Automatenwerkstoff
Gut zerspanbar, durch Pb-Zusatz, (kurzer Span)
z. B. AlCuMgPb; AlMgSiPb
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
40
9.5 Weitere Nichteisenwerkstoffe
-
Zink (Zn):
Schwermetall, gut vergießbar, Korrosionsschutz für Stahl, verzinken;
κ = 17 * 106 S/m, Leiter für Notzeiten
-
Zinn (Sn):
Schwermetall, Korrosionsschutz für St (verzinnen)
Keine Festigkeitssteigerung durch Kaltverformung, weil
Rekristallisationstemperatur ≈ Raumtemperatur
Wichtigstes Legierungselement: Pb
⇒ Zinnlote L-Sn60: 60% Sn + 40% Pb
Zustandsdiagramm Sn/Pb:
Anwendungen:
Lagerbuchsen, Schmelzsicherungen (träge),
Weichlote
-
Titan (Ti):
Leichtmetall, sehr teuer, seewasserbeständig wegen TiO2
3 wichtige Legierungen:
• NbTi50:
Supraleiter
• TiAl5Fe2,5: Biokompatibel → Hüft-, Kniegelenke
• TiAl6V4:
Rm = 1200 N/mm2, Flugzeugbau
-
Silber (Ag):
Edelmetall; κ = 61 * 106 S/m; oxidfreie Oberfläche,
gute Wärmeleitfähigkeit
Anwendung:
Lote, Kontakte, Schmelzsicherungen (flinke)
-
Gold (Au):
Edelmetall, κ = 45 * 106 S/m; oxidfreie Oberfläche,
gut verformbar, oxidfreie Oberfläche, chemisch sehr stabil
• AuAg:
Weißgold
• AuCu:
Rotgold
Anwendung: Kontakte, Feinstdrähte für Mikrokontaktierungen,
vergolden von Anschlussdrähten, Lötstiften, Lötösen,
usw.
-
Platin (Pt):
Edelmetall, chemisch sehr stabil
Anwendung: Thermodraht für Thermoelemente, Widerstände,
Heizleiter
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
41
9.6 Gefügebilder von Nichteisenwerkstoffen
Prüfung!!
Texturbehaftetes
Messingblech
(CuZn30; Ms70)
CuZn42 (Ms58)
Bei 500°C geglüht
CuZn33
Bei 500°C
rekristallisiert
AlCu4
Ausgehärtet bei 400
°C
CuZn30
Geglüht bei 300°C
Eutektisches Weichlot
L-Sn60
α-Ausscheidung aus
Eutektikum z. B.
AlSi8
AlCu3Mg1
Warmausgehärtet
bei 200°C
9.7 Werkstoffe für besondere Anwendungen
9.7.1 Kontaktwerkstoffe
Sie sind Verbindungen, die nach mechanischer Berührung zweier Leiter elektrischen Kontakt
herstellen
-
Forderung:
geringer Kontaktwiderstand
• Re = Eingangswiderstand
Abhilfe:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
höherer Anpressdruck ⇒ elastische Verformung
der Kontaktfläche
42
•
RH = Hautwiderstand
Abhilfe:
-
Man unterscheidet:
o Festkontakte:
Werkstoffe:
Oxidhaut
Edelmetallüberzüge, Kontaktspray, Schutzgas,
mechanischer Abrieb
lösbar:
Klemm-, Schraub-, Steckkontakte
Nicht lösbar: Schweiß-, Löt-, Kleb-, Wickelkontakte,
Nietkontakte
Cu- oder Cu-Legierungen (CuZn, CuNiZn (Neusilber))
Cu-Legierung mit Edelmetallauflage (Au, PtIr...)
o Schleifkontakte:
Werkstoffe:
Stromabnehmer, Schleifringe, Regelwiderstände
⇒ Verschleiß → verschleißfest
→ verschleißender Werkstoff (leicht
austauschbar)
- verschleißfest:
Cu-Legierungen, CuCd1
- verschleißend:
Graphit!!
 Elektrokohle Graphit + Ruß + Koks + ...)
 Metallkohle (Metalle (Cu) + Graphit)
o Druck- und Abhebekontakte:
Relaiskontakte, Schalter (Kontaktniete + Federn (leitend))
Forderung: keine Materialwanderung
Kein Verschweißen
Kein Abbrand
Kein mechanischer Verschleiß
Werkstoffe: Federn:
CuBe2
Niete:
Ag, Ag-Legierungen AgNi, AgMgNi, AgCu)
Au-Legierungen (AuNi)
AuAg → Nachrichtentechnik
o Hochleistungskontakte:
Werkstoffe:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
hohe Ströme + Leistungen
⇒ Verschmelzen!!
Sinterwerkstoffe AgCdO, WCAg
43
9.7.2 Widerstandswerkstoffe
-
Anforderungen
o Großer spezifischer elektrischer Widerstand (ρ ↑)
o Kleiner Temperaturkoeffizient des spezifischen elektrischen Widerstandes
(TC ρ ↓)
o Hohe Korrosionsbeständigkeit
-
Werkstoffe:
1) Lineare Widerstände (lineares Strom-Spannungs-Verhalten)
o Präzisionswiderstände:
Nachrichten-, Messtechnik; schwach belastet;
TC ρ ↓
Drahtwiderstand auf Cu- oder Au-Basis
 CuMn12Ni2 (Manganin)
 CuMn12Al14Fe1 (Novokonstant)
 AuCr2
o Normalwiderstände:
Schaltungstechnik; mäßig belastet; TC ρ ↓
1) Drahtwiderstände auf Cu-Basis
 CuNi45Mn1 (Konstantan)
 CuMn13Al3 (Isabellin)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
44
2) Schichtwiderstände auf Metall- und Edelmetallbasis; Metalloxide und
Kohle
 CrNi
 AuPt
⇒ Tmax ≈ 150°C
 SnO2
 C
o Brenn- und Heizwiderstände:
Starkstromtechnik; hoch belastet; TC ρ ↑
Drahtwiderstände auf Fe-Basis
 FeG30Al5
 FeNi30Cr20
(Heizleiter)
 NiFe30
2) Nichtlineare Widerstände (kein lineares Strom-Spannungs-Verhalten) (stark von
Temperatur abhängig)
o Heißleiter:
NTC (negativer Temperatur-Koeffizient); TC ρ negativ
Temperaturmessung und Temperaturregelung
Halbleiter aus Metalloxidpulver + Zusätze
 Fe2O3 + TiO2
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
45
PTC (positiver Temperatur-Koeffizient); TC ρ positiv
Temperaturmessung und Temperaturregelung
Keramik aus Bariumtitanat + Metalloxid
 BaTiO3 + MeO
o Kaltleiter:
3) -Dehnungsabhängige Widerstände
Wird ein metallischer Körper verformt, ändern sich seine Abmessungen und damit
sein Widerstand. Mechanische Spannungen können gemessen werden.
⇒ Dehnungs-Mess-Streifen (DMS)
Kaltgezogene Drähte auf Cu-Basis
 CuMn12Ni2 (Manganin)
Übung:
Geben Sie für folgende Widerstände qualitativ die Abhängigkeit von ρ und T
sowie Werkstoffbezeichnungen an
1)
2)
3)
4)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Präzisionswiderstand
Heizleiter
Heißleiter
Kaltleiter
→ CuMn12Ni2
→ NiFe30
→ Fe2O3 + TiO2
→ BaTiO3 + MeO
46
9.7.3 Supraleiter (SL)
Sie besitzen 2 Eigenschaften:
1) Unterhalb der Sprungtemperatur Tc findet praktisch widerstandslose Leitung statt
2) In diesem Bereich wird ein Magnetfeld aufgrund von Oberflächenströmen völlig
verdrängt
⇒ idealer Diamagnet
(Meißner-Ochsenfeld-Effekt)
-
Werkstoffe
Metallische Supraleiter
1) Element-SL:
Tc[K]:
2) Verbindungs-SL:
sehr geringe Flussdichten (B)
Zn,
Al,
Th,
Tl,
Sn,
0,9
1,2
………………….
geringe Flussdichten (B)
NbSn2,
Bi2Sr,
Bi2Ba,
Pb
7,2
Nb2Au
(intermetallische Verbindungen)
Tc[K]: 2,6
...........................................
3) Harte (Verbindungs-) SL: höhere Flussdichten (B)
NbTi50,
V3Ga,
Nb3Sn,
Tc[K]: 9,5
14,5
18
11
Nb3Ge
23
Grosstechn. noch nicht
realisierbar
Kühlmittel:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
flüssiges He (4,2 K)
47
4) Keramische SL; Hochtemperatur SL, Mischoxid SL
Seltene Erden + O
1,2,3 – SL: YBa2Cu3O7
Tc: 70K
Kühlmedium flüssig N
Tc max = 135K:
keine großtechn. Anwendung wegen
Fertigungstechnik
Entdeckung 1986:
Müller/Bednarz
Nobelpreis!
-
Einflüsse auf Supraleiter:
Supraleitung hängt von 3 kritischen Größen ab:
1) Sprungtemperatur Tc[K]:
oberhalb Tc wird Supraleitungszustand zerstört
T < Tc ⇒ Supraleitung
Prüfung
Tc[K]:
SL:
9,3
NbTi50
18
Nb3Sn
23
Nb3Ge
2) Kritische magnetische Feldstärke Hc:
(bzw. kritische magnetische Flussdichte Bc)
oberhalb Hc (Bc) wird Supraleitungszustand zerstört
H < Hc
⇒ Supraleitung
B < Bc
T < Tc
Prüfung
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
48
Bc [T]:
Hc [A/m]:
SL:
14
1,1 * 107
NbTi50
25
2 * 107
Nb3Sn
40
3,2 * 107
Nb3Ge
3) Kritische Stromdichte Sc [A/cm2]:
oberhalb Sc wird Supraleitungszustand zerstört
H < Hc
⇒ Supraleitung
S < Sc
Prüfung
Sc [A/cm2]:
SL:
Supraleiter
Anwendungen:
Probleme:
Prüfung
107
NbTi50
Medizintechnik
Forschung
Industrie
108
Nb3Sn
108
Nb3Ge
50%
40%
10%
Kältetechnik (Tiefsttemperatur 4,2K ⇒ flüssiges Helium)
Kontaktierung (Keine Gefügeänderung)
⇒ nicht Schweißen
⇒ Klemmen, Löten
Fertigung (spröde, harte Werkstoffe ⇒ intermetallische Verbindungen)
10.Elektronische Halbleiter
Bändermodell:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Bei tiefen Temperaturen keine freien eim Leitungsband ⇒ κ = 0 ⇒ Isolator
Erst Energiezufuhr (Wärme, Licht, el.
Feld) ermöglicht e- ein Überspringen der
Energielücke im Leitungsband ⇒ κ ↑ ⇒
Leiter
49
10.1Eigenleitung (intrinsische Leitung)
Werkstoffe:
Gruppe IV:
Si, Ge
Strukturmodell:
Bändermodell:
Prüfung
Bei T ↓ ist κ = 0; mit steigender Temperatur werden durch Gitterschwingungen
Paarbindungen aufgerissen ⇒ freie e-.
Im Bändermodell entspricht dies einer Anhebung der Elektronenenergie. Damit gelangen
Elektronen vom Valenzband ins Leitungsband = Elektronenleitung im Leitungsband.
Am „Absprungplatz“ im Valenzband bleiben Löcher zurück. Sie werden durch benachbarte
Elektronen gefüllt, neue Löcher entstehen = Löcherstrom im Valenzband.
Bei Energieentzug verläuft Vorgang umgekehrt ⇒ Rekombination
Temperatureinfluss:
Mit steigender Temperatur schwingen Ionen ⇒ Behinderung der Elektronen ⇒ κ ↓
Gleichzeitig gelangen bei höheren Temperaturen mehr e- ins Leitungsband ⇒ κ ↑↑, dieser
Effekt überwiegt die Behinderung
⇒ insgesamt κ ↑
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
50
10.2Störstellenleitung (extrinsische Leitung)
Der spezifische elektrische Widerstand änderst sich bei Dotierung des Halbleiterwerkstoffs
mit Fremdatomen
→ e- -Leitung
→ Löcherleitung
1) Negativleiter (N-Typ)
Elemente der Gruppe IV werden mit Elementen der Gruppe V (As, N, P, Sb, In)
dotiert
Strukturmodell:
Bändermodell:
2) Positivleiter (P-Typ)
Elemente der Gruppe IV werden mit Elementen der Gruppe III dotiert (B, Ga, Al)
Strukturmodell:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
51
Bändermodell:
Prüfung: Bändermodelle
Temperatureinfluss:
< -200°C: ρ↑, Dotieratome noch nicht ionisiert
(Reservezustand); κ = 0; ⇒ Isolator
-200°C bis RT: Dotieratome werden ionisiert (e- in LB
oder Löcher in VB); ρ↑; κ↓; bei ≈ RT
Erschöpfungszustand (alle Dotieratome ionisiert)
RT bis 150°C: Ionen beginnen stärker zu schwingen =
Behinderung der e- ⇒ ρ↑; κ↓
> 150°C: Paarbindungen brechen auf, e- gelangen in LB
⇒ Eigenleitung ⇒ ρ↓; κ↑
Achtung Grenztemperatur! Halbleiter wird zerstört
10.3Verbindungshalbleiter
Sie entstehen durch Legieren von Elementen der Gruppe III mit Elementen der Gruppe V
⇒ Eigenleitung
Werkstoffe: GaAs; InSb;
Durch Dotieren
mit Gruppe VI
Oder Gruppe II
= N (Typ)
= P (Typ)
⇒ Störstellenhalbleiter
10.4Anwendung
Bei integrierten Schaltungen werden alle Schaltungselemente und ihre Verdrahtung in
einem Fertigungsprozess auf ein einkristallines Halbleiterplättchen aufgebracht (Chip)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
52
Vorteile:
- Niedrige Herstellkosten bei hohen Stückzahlen
- Miniaturisierung
- Hohe Zuverlässigkeit
PN-Übergänge, Transistoren, usw.
10.5Halbleitertechnologie
Kennzeichen dieser Technik ist Reinstdarstellung, Einkristallzüchtung, Dotierung
1) Reinstdarstellung (Ionenschmelzverfahren)
Zustandsdiagramm (reine Löslichkeit)
Höchstreinheit:
1ppm
= 1 Mio Si-Atome ⇒ 1 Fremdatom
Kühlt man eine Schmelze mit Konzentration CL ab, so schneidet sich ein fester
Mischkristall der Konzentration C1 ab ⇒ viel reiner !!
Durch mehrmaliges Vorgehen in dieser Art erhält man einen reinen Si-Werkstoff,
allerdings polykristallin.
2) Einkristallzüchtung (keine Korngrenzen)
o Tiegelziehverfahren (Czochralski-Verfahren)
In einem elektrisch beheiztem Tiegel wird hochreines Halbleitermaterial
erschmolzen. Ein Einkristall der gewünschten Orientierung und Struktur wird
mit Schmelze in Kontakt gebracht und langsam herausgezogen. Aus Schmelze
bauen sich gleiche Atome an Impfkristall an.
Nachteil:
Verunreinigung durch Tiegelmaterial
o Tiegelfreies Zonenziehverfahren
An das Ende eines hochreinen Halbleitermaterials wird ein Einkristall der
gewünschten Orientierung und Struktur angebracht. Mit einer Induktionsspule
wird der Grenzbereich Impfkristall / Halbleiterstab unter Schutzgas
erschmolzen. Gleiche Atome aus Halbleiterstab bauen sich an Impfkristall an.
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
53
3) Dotieren
Ziel: PN-Übergang erzeugen für integrierte Schaltungen
o Legierungstechnik:
Wird nur noch für Germaniumdioden verwendet; auf n-leitendes Germanium
wird ein Indiumplättchen (Akzeptor) gelegt und erhitzt. Grenzschicht reichert
sich mit Indium an und wird p-leitend. Man erhält abrupte dickere PNÜbergänge (keine Dünnschichttechnik)
o Planartechnik:
a) Auf Siliziumscheibe wird dünne Oxidschicht aufgebracht (bei 900°C ÷ 1100°
C)
Si + O2 → SiO2
b) Danach werden Fensterbereiche, die dotiert werden sollen, freigeätzt
c) Bei 800°C ÷ 1000°C werden die Fenster einem Dotiergas ausgesetzt, z. B.
Diboran B2H6
Je nach Einwirkzeit entsteht ein dünner, p-leitender Bereich. Die Übergänge
sind nicht scharf begrenzt.
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
54
o Ionenimplantationstechnik
Erzeugung der Oxidschicht und Fensterbereiche wie bei Planartechnik. Bei
Raumtemperatur werden Fenster mit hochbeschleunigten Dotier-Ionen
beschossen, es entstehen scharf begrenzte, dünne PN-Übergänge.
11.Isolierstoffe
Anforderungen:
o spezifischer elektrischer Widerstand ρ ↑ (106 – 1016 Ωm)
o Dielektrizitätszahl ↑
o Verlustfaktor tan δ ↓
o Durchschlagfestigkeit ↑ (ED)
o Kriechstromfestigkeit ↑
o Korrosionsbeständigkeit ↑
Werkstoffübersicht:
1) Natürliche anorganische Stoffe
- Glimmer (Schichtstruktur → Mica-Folie)
Anwendung: hochwertige Isolation für Heiz- und Messgeräte
-
Asbest (Faserstruktur, unbrennbar)
Anwendung: thermisch hoch beanspruchte Isolation
-
Gase (häufigste Anwendung als Isolator) Parameter: Gasdruck
o Luft:
Anwendung: Freileitungen, Sammelschienen,
(ED ≈ 20kV/cm)
Schalter
o Stickstoff:
(ED ≈ 20kV/cm)
o Kohlendioxid:
(ED ≈ 24kV/cm)
o Schwefelhexfluorid SF6:
(ED ≈ 100kV/cm)
Anwendung: Pressgas für Energiekabel und
Kondensatoren
Anwendung: wie Stickstoff
Anwendung: Hochleistungsschalter
2) Natürliche organische Stoffe
- Papier (Cellulose = Holz)
→ getränkte Papiere (Öl, Schelllack, Kunstharz..)
- Textilien (Baumwolle, Leinen, Siede)
→ getränkte Textilien
- Öle
Anwendung: Kondensator-, Kabel- und Transformatorisolationen
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
55
3) Künstliche anorganische Stoffe
- Glas (amorph erstarrende Schmelze)
Bor-, Blei-, Kaligläser...
- Porzellan: Feldspat oder Kaolin mit Tonerde (Al2O3) gepresst und gebrannt
- Keramik:
Feldspat oder Kaolin mit Tonerde (Al2O3) in exakter Mischung
gepresst und gebrannt
Anwendung: Freileitungsisolation, Lampenfassungen, Spulenkörper,
Durchführungen usw.
-
Ferroelektrika:
Ähnlich ferromagnetischen Werkstoffen
Anwendung: Ultraschallsender und –empfänger
4) Künstliche organische Stoffe
- Silikone:
Aufbau erfolgt über Siliziumatome (Si-Harz, Si-Kautschuk, Si-Öl)
(temperaturunabhängige Isolationseigenschaften, schwer brennbar,
hohe Beständigkeit gegen Ozon und Strahlung)
Anwendung: Motorwicklungen, Kabelisolation,
Transformatorenisolation, ...
- Thermoplaste, Elastomere, Duromere: (Kunststoffe)
Aufbau erfolgt über C-Atome
Siehe Kap. 12
12.Organische Werkstoffe
(Kunststoffe)
Vorteile:
Nachteile:
leicht, billig, gut verfügbar, gute elektrische und thermische Isolation, gute
Schalldämmung, Korrosionsbeständig, färbbar, (klebbar), leiht verformbar, ...
oft giftig, umweltfeindlich, brennbar, temperaturanfällig, geringe Festigkeit
12.1Molekularer Aufbau
Organische C-Verbindungen, die aus Grund- und Makromolekülen bestehen
-
Grundmoleküle:
Kovalente Bindung (Doppelbindung von C mit verschiedenen
anderen Elementen (H, Cl, F, N, O,...)
→ Primärbindung
z. B. Ethylen:
-
Makromoleküle:
vollsynthetische Bindung von Grundmolekülen unter
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
56
Aufbrechen von C-Doppelbindung
→ Sekundärbindung
z. B. Polyethylen (PE)
Aus Erdöl, Gas, Kohle, Wasser + Luft
→ nichtkristalline Faden-, Schicht- und Raumnetzstrukturen
12.2Kopplungsprozesse, makromolekulare Verbindungen
Prüfung !
a) Polymerisation:
nicht Prüfung!
b) Polykondensation:
nicht Prüfung!
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Vereinigung vieler gleicher Grundmoleküle zu einem
Makromolekül unter Aufspaltung der C-Doppelbindung
ohne Nebenprodukte
Anwendung: Thermoplaste
⇒ Produkt: Polymerisat
z. B. Polyvinylchlorid (PVC)
Vinylchlorid + Vinylchlorid + ...= Polyvinylchlorid
Zusammenschluss verschiedener Grundmoleküle zu
einem Makromolekül unter Austritt von Wasserdampf
(im Autoklaven = Druckkessel mit Heizung)
Anwendung: für Duromere aber auch Thermoplaste
⇒ Produkt: Polykondensat
z. B. Phenolharz (PF)
Phenol + Formaldehyd + Phenol + Formaldehyd + ... = Phenolharz + H2O↑
57
c) Polyaddition:
Stufenweiser Zusammenschluss gleicher oder
verschiedener Grundmoleküle zu einem Makromolekül
ohne Nebenprodukt
Anwendung: für Duromere oder Elastomere
⇒ Produkt: Polyaddukt
z. B. vernetzte Polyurethane (PUR)
nicht Prüfung!
Diol + Diisozytanat + Diol + Diisozytanat + ... = Polyurethan
12.3Einteilung der Kunststoffe
a) Thermoplaste:
Struktur:
nicht vernetzt, amorph, kettenförmige Makromoleküle, bei
Wärmeeinwirkung Abgleiten der Moleküle
⇒ weich,
bei Erkalten Festhalten (Versteifen) der Moleküle
⇒ hart
Recyclebar!! (nur für Reinwerkstoffe)
Verarbeitung:
Ausgangsprodukte:
-
Spritzgießen, Extrahieren, Vakuumverfahren, Umformen
Granulat, Folien, Profile
Polyamid (PA):
Anwendung:
Handelsname:
-
Polyethylen (PE):
Anwendung:
Handelsname:
-
Polyvinylchlorid (PVC):
Handelsname:
Polykondensat, glasklar bis milchig,
Gebrauchstemperatur bis 140°C
Verteilerkästen, Spulenkörper, Motorgehäuse
Rilsan, Ultraamid
Polymerisat, preiswert, gute elektrische Eigenschaften,
Massenkunststoff, gut recyclebar, Tmax ≈ 80°C, harmlose
Verbrennungsprodukte, unpolar
Isolationen für Fernmelde- und Hochspannungskabel
Hostalen, Lupolen
Polymerisat, polar, Massenkunststoff, umweltschädlich
bei Bränden
Vinoflex, Hostalit
PVC-U:
Hart PVC, steif, hart, kerbempfindlich, weichmacherfrei,
Tmax ≈ 100°C
Anwendung: Isolierrohre, Verteilerkästen, Schallplatten
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
58
PVC-P:
Weich PVC, Weichmachermoleküle eingelagert
(drücken Makromoleküle auseinander), weich, flexibel,
gute Schwingungsdämpfung, Tmax = 65°C
Anwendung: Kabelummantelungen, Schrumpfschläuche, Isolierbänder
-
Polystyrol (PS):
Polymerisat, steif, hart, kerbempfindlich, spröde, gut
recyclebar, Tmax = 70°C
(Benzolringe angegliedert)
Anwendung:
Relaisteile, Spulenkörper
Mit Treibmittelzusatz:
⇒ geschäumter Kunststoff
Anwendung:
formtreue Verpackung
-
Polypropylen (PP):
Anwendung:
Handelsname:
-
Polytetrafluorethylen (PTFE): Polymerisat, unpolar, hohe Gebrauchstemperatur 300°C
Anwendung:
Handelsname:
Polymerisat, unpolar, gut recyclebar, Tmax = 140°C
Trafogehäuse, Drahtummantelungen
Novolen
Kabelisolierung, Leistungsschalter
Teflon, Hostaflon
-
Polymethylacrylat (PMMA): Polymerisat, gute Festigkeit, optische Eigenschaften,
Tmax ≈ 100°C, physiologisch unbedenklich
Anwendung:
Schalterteile, Bedienknöpfe, Skalen, Leuchtabdeckungen
Handelsname:
Plexiglas, Acrylglas
-
Polyoxymethylen (POM):
Anwendung:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Polymerisat, harmlose Verbrennungsprodukte,
Tmax = 130°C, gutes Federungsvermögen
Schnappverschlüsse
59
-
Acrylnitril-Buadien-Styrol (ABS): Polymerisat,
Anwendung:
b) Duromere:
Mischprodukt, schlagfest bei
tiefen Temperaturen, noch zäh bei -40°C, Tmax = 100°C
Rechnergehäuse
eng voll vernetzte Makromoleküle, steif, hart, spröde. Vernetzung
erfolgt unter Temperatur ( und Druck), sie ist irreversibel, Duromere
können nicht erweicht werden; nicht widerverwendbar, nicht
recyclebar, nicht schweiß- und klebbar
Struktur:
Verarbeitung:
Pressformen
Ausgangsprodukte:
 Formmassen (rieselfähiges Produkt)
Vernetzung durch Temperatur und Druck (= Sinter)
 Prepregs (mit vernetzbarem Material vorimprägnierte Gewebematten)
Vernetzung ⇒ Temperatur und Druck
 Gießharze (zähflüssige, vernetzbare Materialien, die mit Härtern
vernetzt werden) (+ Temperatur)
-
Polyesterharz (PU): Polykondensat, Tmax = 200°C
Anwendung:
Spulengehäuse, Kontaktleisten, Lampensockel
-
Epoxidharz (EP):
Polyaddukt, hohe Festigkeit, Tmax = 180°C
Anwendung:
Grundmaterial für gedruckte Schaltungen
-
Phenolharz (PF):
Polykondensat, Tmax = 160°C
Anwendung:
Grundmaterial für gedruckte Schaltungen, Stecker,
Steckdosen
c) Elastomere:
weitmaschig teilweise vernetzte Makromoleküle, gummielastisches
Verhalten
Struktur:
Verarbeitung:
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
Spritzgießen, Extrudieren
60
-
Polyurethan (PUR): Polyaddukt, Tmax = 110°C
Anwendung:
für schwingungsdämpfende und vibrationsmindernde
Elemente
d) Polare und unpolare Kunststoffe:
Bei polaren Kunststoffen sind im Makromolekül die
Ladungsschwerpunkte verschoben. Zwei Elemente bilden einen
permanenten Dipol
⇒ sehr gut klebbar, z. B. PVC:
Cl elektronegativer als H
Unpolare Kunststoffe sind nur sehr schwer klebbar, z. B. PE
e) Schaumstoffe:
Sie entstehen durch Zugabe von Treibmitteln, z. b. Frigen, Fluor
geringes Gewicht, wärme- und schallisolierend
Anwendung:
Formtreue Verpackungen
Jeder Kunststoff kann geschäumt werden!
f) Faserverstärkte Kunststoffe:
Durch Einbringen eines Verstärkungsmaterials werden mechanische
Eigenschaften verändert.
Geeignet für Duromere und Thermoplaste
Fasermaterial:
• Kurzfasern (Verhaken sich ineinander)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
61
•
Matten (durch Stege verbunden, Kraftrichtung nur in
Faserrichtung
•
Gewebe (zwei Hauptkraftrichtungen)
-
Glasfasern:
am häufigsten, billig, hohe Zug- und Druckfestigkeit
-
Kohlefasern (CF):
teuer, höhere Zug- und Druckfestigkeit
-
Borfasern :
sehr teuer, sehr hohe Zug- und Druckfestigkeit bei 3000°C,
zu großer Durchmesser für Gewebe (Luft- und Raumfahrt)
g) Weichmacher:
niedrigmolekulare, polare Kunststoffe (Ester). Sie schieben
Makromoleküle auseinander und verhindern Vernetzung. Sie
verflüchtigen nach gewisser Zeit
⇒ steif, spröde
h) Härter:
vernetzen Kunststoffe und schieben Makromoleküle zusammen
(Katalysatoren)
12.4Kunststoffprüfung
1) Bestimmung von Kunststoffen
Brennprobe: Untersuchung der Flamme
→ Entflammbarkeit, Farbe, Rauchentwicklung, Geruch,
Schmelzverhalten
(wenn’s schmilzt eher Thermoplast)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
62
Duromere:
Thermoplaste:
Glimmen ohne Zersetzung
erweichen, verbrennen, schmelzen
2) Mechanische Eigenschaften
Siehe Metalle
3) elektrische Eigenschaften
o Durchschlagfestigkeit
o Dielektrizitätszahl
o Durchgangswiderstand
12.5Technologie
1x Skizze in Prüfung!
Siehe Umdrucke!!
a) Thermoplaste:
überwiegend ohne Füllstoffe
- Spritzgießen mit Extruder:
Urformen in einem Arbeitsgang, auch kontinuierliches Arbeiten möglich.
Ausgangsstoff:
kaltes Granulat
-
Spritzpressen mit Kolbendruckpresse:
Urformen in einem Arbeitsgang, pro Hub begrenzte Menge einer warmen
plastifizierten Frommasse (z. B. vom Extruder)
-
Folienwalzen mit Kalander
Ausgangsstoff warme, plastifizierte Frommasse (Extruder)
-
Warmformgebung im Vakuumverfahren
Ausgangsstoff kalte Kunststofffolie
b) Duromere:
überwiegend Füllstoffe
Pressformen:
Formteile füllen (mit Harz, Prepregs, ...)
o Werkzeug ist beheizt ( 150°C bis 170°C)
o Formteile zusammenpressen 2000 bis 4500 N/mm2
o Abkühlzeit (Daumenwert: 30 Sekunden pro mm Wandstärke)
⇒ teuer
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
→ Wärme
→ Druck
→ Zeit
63
13.Magnetwerkstoffe
13.1Verhalten von Materie im Magnetfeld
Durch Bahn- und Spinmoment der Elektronen reagiert jede Materie auf ein Magnetfeld. Je
nach Reaktion unterscheidet man 3 Werkstofftypen:
a) Diamagnetismus
Spin- und Bahnmoment kompensieren sich vollkommen. Äußeres Magnetfeld
induziert magnetisches Feld, es wirkt dem äußeren Feld entgegen, das resultierende
Feld ist schwächer als das äußere Feld (Cu, Bi, Pb...)
⇒ unmagnetische Werkstoffe
µr (= relative Permeabilität) < 1 (10-5)
b) Paramagnetismus
Spin- und Bahnmoment kompensieren sich nicht vollständig, äußeres Magnetfeld
richtet Elementarmagnete aus, das resultierende Feld ist etwas größer als das äußere
Feld. (Al, Ta, Pt...)
⇒ unmagnetische Werkstoffe
µr ≥ 1 (1,05)
c) Ferromagnetismus
Hängt ab von Feldstärke H [A/m] des äußeren Feldes und von der Sprungtemperatur
Tc (Curietemperatur)
- oberhalb Tc ⇒ paramagnetisch
- unterhalb Tc ⇒ Ferromagnetisch
(Tc Fe = 769°C; Tc Ni = 358°C, Tc Cr = 1130°C)
Ferromagnetismus ist auch Kristalleigenschaft :
In Kristallen sind Elementarmagnete über größere Bereiche gleichgerichtet
→ Weißsche Bezirke
Untereinander kompensieren sich die Momente der Weißschen Bezirke
⇒ magnetisch neutral!
Die Grenzbereiche zwischen den Weißschen Bezirken heißen Blochwände
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
64
Ein äußeres Magnetfeld H dringt in Weißsche Bezirke ein und dabei treten
Polarisationsvorgänge auf, die zu einer sehr hohen positiven Permeabilität führen
µr >> 1 (106)
Polarisationsvorgänge:
1) Verschiebung der Blochwand
Das äußere Magnetfeld richtet Elementarmagnete nahezu in seine eigene
Orientierung aus. Dabei verschieben sich die Blochwände. Wird das äußere
Magnetfeld verstärkt, wandern die Blochwände bis zur Kristallgrenze. Somit
entsteht ein Weißscher Bezirk im Kristall, dessen Elementarmagnete nahezu in
Richtung des äußeren Feldes wirken.
Mehrere Kristalle:
2) Verdrehvorgänge
Wird äußeres Magnetfeld weiter verstärkt, so werden alle Elementarmagnete
der Kristalle in Richtung des äußeren Magnetfeldes ausgerichtet, bis zur
magnetischen Sättigung BS ( magnetische Induktion, Flussdichte)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
65
Folge: Magnetostriktion
Polarisationsvorgänge führen zu einer Änderung des Kristallvolumens
(durch mechanische Kräfte, die bei Blochwandverschiebung und
Verdrehung durch äußeres Feld entstehen)
⇒ magnetostriktive Volumenänderung
Im Wechselfeld entstehen ständig sich ändernde Volumina. Sie bringen
Umgebungsluft zum Schwingen
⇒ Brummgeräusch im Trafo
d) Antiferromagnetismus
Elementarmagnete ordnen sich paarweise antiparallel. Sie kompensieren sich völlig.
Werkstoffe sind unmagnetisch (MnO...)
µr ≈ 1
e) Ferrimagnetismus
Elementarmagnete ordnen sich paarweise antiparallel, sie kompensieren sich jedoch
nicht. Werkstoffe sind stark magnetisch und heißen Ferrite
(MeFe2O4)
(Me: Ni, Mn, Cu)
µr >> 1
(Ferrite sind Sinterwerkstoffe, sehr spröde)
13.2Magnetisierungskurve und Hystereseschleife
a) Anfangsmagnetisierung (Neukurve)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
66
Bereich I: Blochwandverschiebung
(reversibel)
Bereich II: Blochwandverschiebung
+ geringe Verdrehung
(irreversibel)
Bereich III: Verdrehung
(irreversibel)
Sie wird bei einem völlig unmagnetischem Material durchlaufen.
b) Entmagnetisierungskurve, Hystereseschleife
Br = Remanenzinduktion, Remanenzflussdichte
Hc = Koerzitivfeldstärke
BS = Sättigungsinduktion, Sättigungsflussdichte
Beim Abschalten von H bis H = 0 ist Werkstoff nicht völlig unmagnetisch, sondern besitzt
Testinduktion Br.
Mit Gegenfeldstärke (-H) gelingt es, Werkstoff unmagnetisch zu machen
→ Hc.
Somit entsteht Hystereseschleife, die bei Erregung mit Wechselstrom permanent
durchlaufen wird.
Hc ist Maß für Entmagnetisierung, somit werden zwei Werkstoffgruppen unterschieden:
a) Hc klein
⇒ Weichmagnete, leicht entmagnetisierbar
b) Hc groß
⇒ Hartmagnete, schwer entmagnetisierbar
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
67
13.3Weichmagnete
Anisotroper Werkstoff mit Textur, keine (geringe Inhomogenitäten, in den Kristallen bzw.
Weißschen Bezirken, meist zur Blochwandverschiebung kaum Verdrehung
Anforderungen:
Leicht ummagnetisierbar
Geringe Verluste (Hc klein; [Hc ≈ 1 ... 40 A/m]
Hohes konstantes µr [µr max bis 106]
Hohe BS [BS ≈ 2,1 T]
Prüfung!
Schmale, steile Hysterese
-
Reinstes Eisen
(C-Frei) = Magneteisen, nicht kaltverformt
Hc ≈ 10 A/m
Anwendung: Poschuhe, Ankerkörper, Relaisteile
(billigster Magnetwerkstoff)
-
Eisen-Silizium-Legierung
(FeSi) z. B. FeSi2; FeSi4 (4% Si) Textur, Wälzblech;
µr = 500
Anwendung: Trafoblech, elektrische Maschinen
-
Eisen-Nickel-Legierungen
(FeNi bis 80% Ni), je mehr Ni, desto größer µr
dünne Bleche
FeNi25:
Übertragungstechnik, HF-Technik
FeNi75 (Mu-Metall):
Abschirmung kleiner Felder, rauschfreie Tonköpfe
FeNi79 (Supermalloy):
Dünnschichtspeicher
-
Weichmagnetische Ferrite:
Keramische Werkstoffe
Mn-, Zn-Ferrite:
Antennenstäbe
Ni, Zn-Ferrite:Schwingkreise für Spulen
o Granate:
(Verbindungen seltener Erden)
YFe-Ferrite; YAl-Ferrite: Mikrowellentechnik
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
68
13.4Hartmagnete
Anisotroper Werkstoff, entstanden durch Kristallisation im Magnetfeld, mechanisch und
magnetisch hart; Dauermagnete
Anforderungen:
schwer ummagnetisierbar
Große Verluste , Hc groß
kleines µr [µr = 1.. 5]
Hohes Br und hohes Hc
⇒ hohes Energieprodukt B * H [J/m3]
Prüfung!
Breite, flache Hysterese
- Energieprodukt ⇒ Entmagnetisierungskurve II.Quadrant
Maximales Energieprodukt (B * H)max wird
durch das größte einbeschriebene Rechteck
unter der Entmagnetisierungskurve des
II.Quadranten festgelegt. Es gibt die
gespeicherte magnetische Energie bzw.
Verlustenergie an.
-
Martensitischer Stahl:
-
Fe AlNiCo-Legierung
-
Hartmagnetische Ferrite:
gehärtet, verbessern durch Legierung mit:
Cr, Co, W, Al
Hc = 4 kA/m; Br ≈ 1T; B * H = 2 kJ/m3
(AlNiCo-Magnete); Ausscheidungshärten;
große Anisotropie, jedes Korn entspricht einem
Weißschen Bezirk; Sinter- (Druck und Temperatur) oder
Pulvermagnete (Einbettung in Duromere)
AlNiCo5:
(8% Al, 14% Ni, 24% Co, Rest Fe)
Hc = 50kA/m; Br = 1,3 T; B * H = 56 kJ/m3
Anwendung: Lautsprechermagnete, Mikrofone
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
MeO + 6 Fe2O3
MeO: Ba
⇒
Bariumferrite
St
⇒
Strontiumferrite
Hc = 200 KA/m; Br = 0,5 T; B * H = 25 kJ/m3
Sinter- oder Pulvermagnete, siehe AlNiCo
Anwendung: Magnete für Motoren, Generatoren, Haftmagnete
69
-
Seltene-Erd-Magnete:
SE Co5
SE:
Sm: ⇒
SmCo5 Samariummagnete
Ce:
⇒
CeCo5
Cermagnete
NdFeB:
Neodymmagnete
Hc = 800 kA/m; Br = 1 T; B * H = 200 kJ/m3
Sehr teuer, Sintermagnete
Anwendung: Medizin: Hörhilfen
Forschung: Rastermikroskope, Teilchenablenksysteme
Prüfungsaufgabe:
Energieprodukt (Qualitativ) für verschiedene Dauermagnete
(1: AlNiCo; 2: Ba-Ferrit; 3: SmCo5)
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
70
1.Einführung............................................................................................................................... 1
2.Aufbau kristalliner Werkstoffe................................................................................................ 1
2.1Bindungsarten.................................................................................................................... 1
2.1.1Metallische Bindung................................................................................................... 1
2.1.2Kovalente Bindung (Elektronenpaarbindung)............................................................ 1
2.1.3Ionenverbindung......................................................................................................... 2
2.2Kristallstrukturen............................................................................................................... 2
2.2.1Aufbau eines Idealkristalls..........................................................................................2
2.2.2Beschreibung der Kristalle..........................................................................................4
2.3Gefüge................................................................................................................................4
2.4Gitterbaufehler................................................................................................................... 5
2.4.1Punktförmige Gitterbaufehler..................................................................................... 5
2.4.2Linienförmige Gitterbaufehler (Versetzungen).......................................................... 6
2.4.3Flächenförmige Gitterbaufehler..................................................................................6
2.5Erstarren einer reinen Metallschmelze...............................................................................7
3.Zustandsdiagramm................................................................................................................... 7
3.1Legierungsbildung............................................................................................................. 8
3.2Primärkristallisation bei Legierungen................................................................................9
3.2.1Vollkommene Löslichkeit im festen Zustand............................................................. 9
3.2.2Vollkommene Unlöslichkeit im festen Zustand........................................................10
3.2.3Begrenzte Löslichkeit im festen Zustand..................................................................11
3.2.4Zusammengesetzte Zustandsdiagramme...................................................................12
4.Eisenwerkstoffe......................................................................................................................13
4.1Eisen-Kohlenstoff-Diagramm..........................................................................................13
4.2Phasen und Gefüge...........................................................................................................13
4.3Bezeichnung und Anwendung......................................................................................... 14
4.4Eigenschaftsänderungen von Eisenwerkstoffen...............................................................16
5.Wärmebehandlung................................................................................................................. 16
5.1Diffusion.......................................................................................................................... 17
5.2Glühen..............................................................................................................................17
5.3Umwandlungshärten (bei Fe)...........................................................................................17
5.3.1Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Schaubild.............................................................. 18
5.3.2Härteverfahren.......................................................................................................... 19
6.Mechanische Eigenschaften................................................................................................... 19
6.1Elastische Verformung.....................................................................................................19
6.2Plastische Verformung.....................................................................................................20
6.2.1Gleitung, Versetzungsbewegung, Zwillingsbildung.................................................21
6.2.2Erholung und Rekristallisation..................................................................................22
6.2.3Kriechen.................................................................................................................... 23
6.2.4Methoden zur Festigkeitssteigerung......................................................................... 23
7.Untersuchungs- und Prüfverfahren........................................................................................ 23
7.1Bestimmung der Zusammensetzung und des Kristallgefüges von Werkstoffen............. 23
7.1.1Analyse und optische Verfahren............................................................................... 23
7.1.2Elektronenmikroskope.............................................................................................. 24
7.2Zerstörende Werkstoffprüfung.........................................................................................24
7.2.1Zugversuch................................................................................................................24
7.2.2Härteprüfung............................................................................................................. 25
7.2.3Kerbschlagbiegeversuch........................................................................................... 26
7.2.4Dauerfestigkeitswerte................................................................................................27
7.3Zerstörungsfreie Prüfverfahren........................................................................................ 28
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
71
7.3.1Röntgendurchstrahlverfahren....................................................................................28
7.3.2Ultraschall-Verfahren................................................................................................29
7.3.3Farbeindringverfahren...............................................................................................30
7.3.4Magnetpulververfahren.............................................................................................30
7.3.5Schallemissionsprüfung............................................................................................ 30
8.Elektrische Eigenschaften im Festkörper...............................................................................31
8.1Bändermodell................................................................................................................... 31
8.2Elektrische Leitfähigkeit metallischer Werkstoffe...........................................................32
Thermoelektrische Effekte....................................................................................................34
9.Leiterwerkstoffe, Nichteisenwerkstoffe.................................................................................35
9.1Kupfer.............................................................................................................................. 35
9.2Kupferlegierungen........................................................................................................... 36
9.3Aluminium (Al)................................................................................................................39
9.4Aluminiumlegierungen.................................................................................................... 39
9.5Weitere Nichteisenwerkstoffe..........................................................................................41
9.6Gefügebilder von Nichteisenwerkstoffen........................................................................ 42
9.7Werkstoffe für besondere Anwendungen........................................................................ 42
9.7.1Kontaktwerkstoffe.....................................................................................................42
9.7.2Widerstandswerkstoffe..............................................................................................44
9.7.3Supraleiter (SL).........................................................................................................47
10.Elektronische Halbleiter.......................................................................................................49
10.1Eigenleitung (intrinsische Leitung)................................................................................50
10.2Störstellenleitung (extrinsische Leitung)....................................................................... 51
10.3Verbindungshalbleiter....................................................................................................52
10.4Anwendung.................................................................................................................... 52
10.5Halbleitertechnologie..................................................................................................... 53
11.Isolierstoffe.......................................................................................................................... 55
12.Organische Werkstoffe........................................................................................................ 56
12.1Molekularer Aufbau.......................................................................................................56
12.2Kopplungsprozesse, makromolekulare Verbindungen.................................................. 57
12.3Einteilung der Kunststoffe............................................................................................. 58
12.4Kunststoffprüfung.......................................................................................................... 62
12.5Technologie....................................................................................................................63
13.Magnetwerkstoffe................................................................................................................ 64
13.1Verhalten von Materie im Magnetfeld...........................................................................64
13.2Magnetisierungskurve und Hystereseschleife................................................................66
13.3Weichmagnete................................................................................................................68
13.4Hartmagnete................................................................................................................... 69
Skript Werkstofftechnik
WS 2000/2001, SS 2000
Prof. Dr. Broßmann
72
Herunterladen