pille - Österreichische Apothekerkammer

Werbung
2. Session
2. Vortrag
PILLE:
WIRKUNG – NEBEN-WIRKUNG –
WELCHE PILLE FÜR WELCHE
FRAU?
Univ.-Prof. Dr. Doris GRUBER
Wiedner Hauptstraße 95/6, 1150 Wien
Tel: +43 1/544 92 02, Fax: 1/544 92 02 22
Email: [email protected]
Pille: Wirkung - Nebenwirkung
Welche Pille für welche Frau?
Die hormonelle Antikonzeption hat nachhaltig die Welt verändert. Nicht nur für die Frau bedeutete
diese Errungenschaft eine neue sexuelle Freiheit, sondern auch den Männern wurde dadurch die
Sexualität erleichtert.
Es war der Altösterreicher Carl Djerassi, der die entscheidenden Syntheseschritte für die einzelnen
Bausteine, die letztendlich zur Entwicklung der Pille geführt hatten, entdeckte. Der sensationelle
Wurf, der ihm mit der Synthese der ersten Gestagene gelang, war ihm - und das hat er in seinen
Büchern immer wieder betont - anfänglich gar nicht bewusst. Die ersten Pillenpräparate waren
hochdosiert und nur oral verfügbar. Die Entwicklung auf diesem Gebiet hat rasche Fortschritte
gemacht, sodass uns heute Hormone zur Verhütung sowohl intramuskulär, subkutan, intravaginal,
intrauterin und auch transdermal zur Verfügung stehen. Die verschiedene Gestagen und die unterschiedlich hohe Konzentration an Ethinylöstradiol (EE) unterscheiden die einzelnen Produkte voneinander.
Signalwege der hormonellen Regulation des Menstruationszyklus
Gonadotropine ausdem
(ypophysenvorderlappen
Luteinsierendes(ormon L(
Follikelstimulierendes(ormon FS(
OvarielleAbläufe
Oozyte
Ovarialhormone
ReifenderFollikel
Progesteron
Östrogen
Endometrium
Lutealphase
Follikelphase
TagdesZyklus
. Der(ypothalamussezerniert
GnR(,dasdie(ypophyse
stimuliert.
. DerFS(‐Spiegelsteigtlangsam
anundruftdenL(‐Peak
hervor.Dieserwiederumlöst
dieOvulationaus.
. ÖstrogenundProgesteron
bewirkeneinenegative
Rückkopplungam
(ypothalamussowieander
(ypophyseundhemmensodie
SekretionvonGnR(,L(und
FS(.
Abbildung 1
Diesen Regelkreis gilt es, mittels hormoneller Kontrazeption, so zu steuern, dass sein Funktionieren
temporär still gelegt wird.
Abbildung 2
Von der Höhe der Ethinylöstradioldosis hängen in erster Linie die Blutungsstabilität, die Tendenz zu
vermehrten Wassereinlagerungen und auch die Gewichtszunahme ab
Prinzipielle Bedeutung der Estrogendosierung der Pille
Häufigkeit von:
20 µ g EE
30 µ g EE
50 µ g EE
Zusatzblutungen
Hautunreinheiten
und Akne
Wassereinlagerungen
anderen estrogenbedingten
Nebenwirkungen
Thrombose
Abbildung 3
Jedes einzelne Gestagen hat spezielle Partialwirkungen, die wiederum für weitere nichtkontrazeptive Benefits der Pille, wie Verbesserung des Hautbildes und Linderung von prämenstruellen Beschwerden verantwortlich sind.
KlassifikationderGestagene
Progesteron‐Derivate:


Dydrogesteron
Medrogeston
17‐OHProgesteron‐Derivate
(Pregnane):
 Medroxyprogesteronacetat
 Cyproteronacetat
 Chlormadinonacetat
 Megestrolacetat
19‐Norprogesteron‐Derivate
(Norpregnane):
 Nestoro
 Nomegestrolacetat NOMAC
 Trimegeston
Testosteron‐Derivate:
Estrane:
 Norethisteron
 Dienogest Nicht‐ethyl
Gonane:
 Levonorgestrel
 Desogestrel Etonogestrel
 Gestoden
 Norgestimat Norelgestromin
Spirolacton‐Derivat:
 Drospirenon
Kontraindikation und Nebenwirkungen
Es gibt auch ganz konkrete Gründe warum eine Frau eine hormonelle Verhütung nicht oder nur
bedingt anwenden soll: dann wenn sie Raucherin ist, wenn sie übergewichtig ist oder eine familiäre
Thromboseneigung besteht.
Abbildung 4
Nebenwirkungen sind die häufigsten Gründe, warum Frauen die Pilleneinnahme beenden
Einen wichtigen Stellenwert in der Beratung einer Frau bezüglich hormoneller Kontrazeption
nimmt die Klärung und Beantwortung des Themas Gewichtszunahme unter der Pille ein. Diese
kann EE-bedingt sein, aber auch durch das Gestagen mitverursacht sein.
Aus der reichen Palette an möglichen Präparaten ergibt sich sehr oft die Frage, ob es nicht doch die
maßgeschneiderte Pille für jede Frau gibt.
Dazu gibt es nur eine Antwort: Durch das Erheben einer guten Anamnese kann man sich asymptotisch dem Ziel, die persönlich optimalste Pille zu verordnen, annähern.
Die interindividuelle Metabolisierung, bedingt durch die zugrundeliegenden genetischen Polymorphismen, begründet bei der einen Frau die ausgezeichnete Verträglichkeit oder eben bei einer anderen Person die Unverträglichkeit.
EE Concentration (pg/ml)
Abbildung 5
Die neueren Entwicklungen auf dem Verhütungsmarkt sind jene Präparate, die vaginal oder transdermal appliziert werden. Dabei kommt es, bedingt durch die stetige Abgabe von Hormonen, zu
sehr konstanten Hormonserumspiegeln, was auch zur besseren Verträglichkeit von Hormonen bei
manchen Frauen beitragen kann.
160
140
120
100
80
60
40
20
0
NuvaRing®
Patch
Pill
Diese Präparate beinhalten ein neues Gestagen kombiniert mit einer niedrigen Ethinylöstradioldosis, sie wirken sich vorteilhaft auf die Gewichtszunahme aus und verbessern das Hautbild.
Eine eigene Klasse in der Familie der hormonellen Kontrazeptiva bilden die reinen Gestagenpräparate. Deren bevorzugte Indikation ist die Ethinylöstradiolunverträglichkeit, Nikotinabusus bei
gleichzeitigem Wunsch nach hormoneller Verhütung, der Verhütungswunsch postpartal und in
manchen Fällen auch thromboembolische Ereignisse in der Anamnese.
Orale kombinierte Kontrazeption mit naturidentem Östrogen
Das - nennen wir es - „ Anforderungsprofil“ an die Pille hat sich, wie beschrieben, in den letzten
Jahre sehr verändert. Die Frauen sind den „Hormonen in der Pille“ gegenüber zunehmend kritischer geworden, und aus Umfragen weiß man, dass als oberster Wunsch an ein Pillen-Präparat
immer wieder die „Natürlichkeit“ steht.
Was so viel bedeutet wie: mit Hormonen verhüten „Ja“, aber dann bitte mit den Körpereigenen.
Diesen „Wunsch“ kennt auch die Industrie seit Jahren und alle Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet haben im Mai 2009 zur Marktreife des Produktes Qlaira® geführt. Diese Pille beinhaltet Östradiolvalerat und Dienogest. Das Dosierungsschema (step-up, step-down), wurde nach
aufwendigen Studien ermittelt, und stellt neben einer guten Verträglichkeit, Zyklusstabilität und
einer hohen kontrazeptiven Sicherheit das Charakteristikum der neuen Pille dar.
Im Frühjahr 2012 ist die Zulassung eines weiteren Produktes mit natürlichem Östrogen in Kombination mit dem neuen Gestagen Nomegestrolacetat zur Verhütung erfolgt (Zoely®). Die Zyklusstabilität kombiniert mit einer guten Verträglichkeit und einem niedrigen Pearl–Index (0,40) ist
auch bei diesem Produkt sicher gewährleistet.
Postkoitale Verhütung, oder die „Pille danach“
Wie die Zugriffe auf die gleichnamige Internetseite zeigen, ist dieses Thema auch von zunehmendem Interesse. Es handelt sich dabei um ein reines Gestagenpräparat in relativ hoher Dosierung,
wodurch es bei korrekter Einnahme periovulatorisch zu einem verzögerten LH Peak kommt und
somit keine Ovulation stattfindet. Zwei Präparate sind rezeptfrei in den Apotheken erhältlich.
Mit EllaOne® (seit 1.1. 2010 rezeptpflichtig erhältlich) wurde eine neue Substanz zur Notfallkontrazeption eingeführt. Die Wirksubstanz Ulipristalacetat ist der Klasse der Selektiven ProgesteronRezeptor-Modulatoren zuzuordnen und ermöglicht eine längere und annähernd gleichbleibende
Wirksamkeit bis zum 5. Tag nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
PILLE
WirkungͲ Nebenwirkung
WelchePillefürwelcheFrau?
Univ. Prof. Dr. Doris Maria Gruber
Univ. Klinik f. Frauenheilkunde AKH Wien
‡–”ƒŽ‡‘”–„‹Ž†—‰•˜‡”ƒ•–ƒŽ–—‰†‡”Y•–‡””‡‹…Š‹•…Š‡
’‘–Š‡‡”ƒ‡”
•„”—…ǡ‹‡‹‘˜‡„‡”ʹͲͳ͵
DiehormonelleAntikonzeption
SignalwegederhormonellenRegulation
desMenstruationszyklus
‘ƒ†‘–”‘’‹‡ȋƒ—•†‡
›’‘’Š›•‡˜‘”†‡”Žƒ’’‡Ȍ
—–‡‹•‹‡”‡†‡•‘”‘ȋȌ
‘ŽŽ‹‡Ž•–‹—Ž‹‡”‡†‡•‘”‘ȋȌ
˜ƒ”‹‡ŽŽ‡„Ž¡—ˆ‡
‘œ›–‡
˜ƒ”‹ƒŽŠ‘”‘‡
‡‹ˆ‡†‡”‘ŽŽ‹‡Ž
”‘‰‡•–‡”‘
Y•–”‘‰‡
†‘‡–”‹—
—–‡ƒŽ’Šƒ•‡
‘ŽŽ‹‡Ž’Šƒ•‡
ƒ‰†‡•›Ž—•
ͳǤ ‡”›’‘–ŠƒŽƒ—••‡œ‡”‹‡”–
ǡ†ƒ•†‹‡›’‘’Š›•‡
•–‹—Ž‹‡”–Ǥ
ʹǤ ‡”Ǧ’‹‡‰‡Ž•–‡‹‰–Žƒ‰•ƒ
ƒ—†”—ˆ–†‡Ǧ‡ƒ
Š‡”˜‘”Ǥ‹‡•‡”™‹‡†‡”—ŽÚ•–
†‹‡˜—Žƒ–‹‘ƒ—•Ǥ
͵Ǥ Y•–”‘‰‡—†”‘‰‡•–‡”‘
„‡™‹”‡‡‹‡‡‰ƒ–‹˜‡
ò…‘’’Ž—‰ƒ
›’‘–ŠƒŽƒ—••‘™‹‡ƒ†‡”
›’‘’Š›•‡—†Š‡‡•‘†‹‡
‡”‡–‹‘˜‘
ǡ—†
Ǥ
Physiologie
Pille
OptioneninderAntikonzeptionfürdie
Frau
ORAL
INTRAVAGINAL
SUBKUTAN
APPLIKATIONSWEGE
INTRAUTERIN
INTRAMUSKULÄR
TRANSDERMAL
Die„Pille“
Von 50 μg bis 15 μg Ethinylestradiol
in Kombination mit
verschiedenen Gestagenen
unterschiedlicher Dosierung
dzt. ca. 60 Pillenpräparate in Österreich
Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK)
PrinzipielleBedeutungder
Estrogendosierung derPille
Häufigkeit von:
20 μg EE
30 μg EE
50 μg EE
Zusatzblutungen
Hautunreinheiten
und Akne
Wassereinlagerungen
anderen estrogenbedingten
Nebenwirkungen
Thrombose
Klassifikation der Gestagene
Progesteron Derivate:
ƒ
ƒ
›†”‘‰‡•–‡”‘
‡†”‘‰‡•–‘
17 OH Progesteron Derivate
(Pregnane):
ƒ ‡†”‘š›’”‘‰‡•–‡”‘ƒ…‡–ƒ–
ƒ ›’”‘–‡”‘ƒ…‡–ƒ–
ƒ ŠŽ‘”ƒ†‹‘ƒ…‡–ƒ–
ƒ ‡‰‡•–”‘Žƒ…‡–ƒ–
19 Norprogesteron Derivate
(Norpregnane):
ƒ ‡•–‘”‘
ƒ ‘‡‰‡•–”‘Žƒ…‡–ƒ– ȋȌ
ƒ ”‹‡‰‡•–‘
Testosteron Derivate:
Estrane:
ƒ ‘”‡–Š‹•–‡”‘
ƒ ‹‡‘‰‡•– ȋ‹…Š–Ǧ‡–Š›ŽȌ
Gonane:
ƒ ‡˜‘‘”‰‡•–”‡Ž
ƒ ‡•‘‰‡•–”‡Ž ȋ–‘‘‰‡•–”‡ŽȌ
ƒ ‡•–‘†‡
ƒ ‘”‰‡•–‹ƒ– ȋ‘”‡Ž‰‡•–”‘‹Ȍ
Spirolacton Derivat:
ƒ ”‘•’‹”‡‘
Hormonelle Wirkung von Gestagenen
Gestagen
AE
EST
AND
AA
GLU
AM
Progesteron
+
-
-
(+)
-
+
Cyproteronacetat
+
-
-
++
++
-
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
+
-
(+)
-
+
-
Medrogeston
+
-
-
-
Dydrogesteron
+
-
-
-
Norethisterone
+
+
+
-
-
-
Levonorgestrel
+
-
+
-
(+)
-
Dienogest
+
-
-
+
-
Drospirenon
+
-
-
+
+++
++
-
-
(+)
Nestoron
NOMAC
-
++
-
-
Trimegeston
+
-
-
(+)
-
(+)
Tibolonmetaboliten
+
+
++
-
-
-
ǣ–‹ǦY•–”‘‰‡ǢǣY•–”‘‰‡Ǣǣ†”‘‰‡Ǣǣ–‹Ǧƒ†”‘‰‡Ǣ
ǣ
Ž—‘‘”–‹‘‹†Ǣǣ–‹‹‡”ƒŽ‘‘”–‹‘‹†Ǥ
Tabelle mit freundlicher Genehmigung von Prof. Mueck 2011
WarumeinGestagen inKOK?
•
•
•
•
Abbau von 17 beta E2: beschleunigt
Dichte der nukleären E2 Rezeptoren: reduziert
Bioverfügbarkeit von E2 im Nukleus: reduziert
EM Proliferation: reduziert
Ziel:
gute transformatorische Wirkung am EM
NichtͲkontrazeptiveWirkungenderPille
• Extragenitale Wirkungen auf:
Haut, Haare, Sebum
• Genitale Wirkungen auf :
Dysmenorrhoe, uterine und ovarielle
Pathologien
• Psychische Wirkungen auf:
zyklische Stimmungsschwankungen, Libido,
prämenstruelles Syndrom
GründefürAbbruchder
PilleneinnahmeinEuropa
EinflussaufdasGewicht
0,3 kg/ Jahr
alt ersbedingt er Gewicht sanst ieg* *
ȗ‹„—Žƒ‡–ƒŽǤʹͲͲ͸
ȗȗƒ‘–‘’‘—Ž‘•‡–ƒŽǤͳͻͻ͹
NachteilederPille
•
•
•
•
‹‘–‹
o„‡”‰‡™‹…Š–
Ž‘Š‘Ž
Ž–‡”ј љ
„Meist birgt nicht die Pille selbst die
Gefahr, sondern der sorglose Umgang“
Gibtesdie
maßgeschneidertePillefür
jedeFrau?
GenetischePolymorphismen
Interindividuelle Varianz der
Metabolisierung
Single Nucleotide Polymorphisms
•
•
•
•
•
•
•
•
ͳ͹éǦͳ
ͳͳȀͳͳ
ͳ͹Ȁͳͻ
D
ͷDǦ‡†—–ƒ•‡›’ʹ
‰‹‘–‡•‹‘‰‡
ƒ–‘”Ǥ
•
•
•
•
•
•
•
•
é͵Ȃ †”‡‘”‡œ‡’–‘”
Ž—…‘…‘”–‹…‘‹†‡œǤ
‡
”‘–Š”‘„‹ȋǤȌ
AsymptotischeAnnäherungandasZiel
„maßgeschneidertePille“
1. Anamnese
2. Verschreibung
3. Subjektive Toleranz
DerVaginalring NuvaRing bestehtausdemKunststoff
Evatane,ist4mm starkundmisst54mm imDurchmesser
Membrane (110 μm)
core
Core:
EVA
Etonogestrel
Ethinylestradiol
Membrane:
EVA
4 mm
Vorteile des Vaginal Rings
• ‘–”‘ŽŽ‹‡”–‡‘”‘Ǧ”‡‹•‡–œ—‰
• ‡‹‡–¡‰Ž‹…Š‡…Š™ƒ—‰‡†‡”Žƒ•ƒ•’‹‡‰‡Ž
Evra wird 1x wöchentlich gewechselt
•
•
•
Wöchentliche Applikation 3 Wochen lang
Wechsel immer am selben Wochentag
Woche 4 ist pflasterfrei
Ein 28 Tage Zyklus mit Evra:
Starttag:
z.B. So
x
Pflaster 1
So
So
x
x
Pflaster 2
Pflaster 3
So Pflaster entfernen
pflasterfrei
Evra gibt Hormone in
konstanten Spiegeln ab
EE Serum Konzentration (pg/mL)
Ethinyl Estradiol / Norelgestromin Serumkonzentrationen (pg/ml)*
150
Evra
Orales Kontrazeptivum
EE
NGMN
EE
NGMN
125
100
2.1
1.8
1.5
Referenzbereich
Evra entfernt
75
1.2
50
.9
25
.6
0
.3
0
1
2
3
4
5
6 7
Tage
8
*keine direkten Vergleichsdaten
Abrams L. S. et al, Fertility and Sterility, Vol 77. No. 2; Suppl 2; Feb 2002
9
10 11 12
BevorzugteApplikationsstellenvonEvra
GestagenͲonly Verhütung
‘”‘•’‹”ƒŽ‡‹”‡ƒ
‘”‘‹’Žƒ–ƒ–’Žƒ‘
͵Ǧ‘ƒ–••’”‹–œ‡‡’‘‘ǡƒ›ƒƒ
‹‹’‹ŽŽ‡‡”ƒœ‡––‡ ‡–ƒŽǤ
ȋͲǡͲ͹ͷ‰‡•‘‰‡•–”‡Ž ͳȀ†ˆò”ʹͺ
ƒ‰‡Ȍ
Die„Pilledanach“–
postkoitale Kontrazeption
Postinor®
Rezeptfrei in Österreich erhältlich
EllaOne®
Nicht rezeptfrei
DieGeschichteder
E2ͲhaltigenoralenKontrazeptiva
•
•
•
•
Die Erforschung E2 haltiger oraler Kontrazeptiva beginnt in den
1950er Jahren
Die Ergebnisse klinischer Studien zeigen, dass E2 haltige orale
Kontrazeptiva eine wirksame Ovulationshemmung und
Schwangerschaftsverhütung gewährleisten.1–10
E2 haltige, ein und zweiphasige Verhütungspillen gehen jedoch in
der Regel mit einem nicht zufriedenstellenden Blutungsprofil
einher.1–3,5–9
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Behandlungs
ansätze mit mehrphasigem Einnahmeschema mit einem besseren
Blutungsprofil einhergehen.11,12
KombinierteHormonelleKontrazeption
ErsatzvonEEdurchE2:Rationale
ƒ Dosis Reduktion von EE (100 Æ 20 15 μg):
– ‡„‡™‹”—‰‡՝ȋƒ„‡”•‹‡˜‡”•…Š™‹†‡‹…Š–Ȍ
– ›Ž—••–ƒ„‹Ž‹–¡–՝ȋʹͲρ‰’Ǥ‘Ǥ•…Š‡‹–†‹‡‹‡†”‹‰•–‡
ƒœ‡’–ƒ„Ž‡‘•‹•œ—•‡‹Ȍ
ƒ Ersatz durch 17 Estradiol (E2):
– —•™‹”—‰‡†‘‰‡‡”‘”‘‡ƒ—ˆ†‹‡
‡„‡™‹”—‰‡ǫ
– œ‡’–ƒ„Ž‡•Ž—–—‰•—•–‡”
Pharmakologisches Profil
verschiedener Gestagene
gestagen
estrogen
gluco
corticoid
androgen
anti
androgen
antimineralo
corticoid
”‘‰‡•–‡”‘
Ϊ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
ȋΪȌ
Ϊ
‡˜‘‘”‰‡•–”‡Ž
Ϊ
Ȃ
Ȃ
ȋΪȌ
Ȃ
Ȃ
”‘•’‹”‡‘
‡•–‘†‡
‘”‰‡•–‹ƒ–Ș
Ϊ
Ϊ
Ϊ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
ȋΪȌ
ȋΪȌ
Ϊ
Ϊ
Ȃ
ȋΪȌ
Ȃ
Ȃ
Ȃ
‡•‘‰‡•–”‡Žș
Dienogest
Ϊ
+
Ȃ
–
Ȃ
–
ȋΪȌ
–
Ȃ
+
–
›’”‘–‡”‘ƒ…‡–ƒ–
Ϊ
Ȃ
ȋΪȌ
Ȃ
Ϊ
Ȃ
Șƒ—’–‡–ƒ„‘Ž‹–ǣ‡˜‘‘”‰‡•–”‡Žȋ
Ȍǡș
ƒ–‹˜‡”‡–ƒ„‘Ž‹–ǣ͵Ǧ‡–‘†‡•‘‰‡•–”‡Ž
Ϊፖ‹˜‹–¡–ǡȋΪȌα˜‡”ƒ…ŠŽ¡••‹‰„ƒ”‡–‹˜‹–¡–‹–Š‡”ƒ’‡—–‹•…Š‡”‘•‹‡”—‰ǡȂ ፇ‹‡–‹˜‹–¡–
”ƒ––‡ƒ…Š‡”Ǥ‘–”ƒ…‡’–‹‘ʹͲͲͲǢ͸ʹǣʹͻȂ͵ͺ
DieausgewogeneDosierung
ʹ͸™‹”•–‘ˆˆŠƒŽ–‹‰‡ƒ„Ž‡––‡
•
– ʹʹƒ‰‡‹–ʹȀ
’”‘›Ž—•ȋƒ‰‡͵ȂʹͶȌ
– Ͷƒ‰‡—”‹–ʹȋƒ‰‡ͳȂʹ—†ʹͷȂʹ͸Ȍ
ʹŠ‘”‘ˆ”‡‹‡ƒ„Ž‡––‡’”‘›Ž—•ȋŽƒ…‡„‘•Ȍ
•
– ƒ‰‡ʹ͹Ȃʹͺ
3 mg DNG
2 mg DNG
3 mg
2 mg E2V
8
2
1 mg Placebos
25
27 28
14
Tage
•–”‘‰‡Ǧ•–‡’Ǧ†‘™
‡•–ƒ‰‡Ǧ•–‡’Ǧ—’
œ›Ž—•ƒ‰‡’ƒ••–
Ausbleiben der Entzugsblutung
ʹͷΨ
”ƒ—‡‘Š‡–œ—‰•„Ž—–—‰‡ȏΨȐ
2Ȁ
ʹͲρ‰2ȀͳͲͲρ‰
ʹͲΨ
ͳͷΨ
ͳͲΨ
ͷΨ
ͲΨ
’δͲǤͲͲͳ
ͳǦ ͹›Ž‡
ͳƒ”‡‡–ƒŽǤ—”
ͳ
ʹ
͵
›Ž—•
Ͷ
ͷ
͸
͹
‘–”ƒ…‡’– ‡’”‘† ‡ƒŽ–Šƒ”‡ʹͲͲͺǢͳ͵ȋͳȌǣͻͶȂͷȋƒ„•–”ƒ…–’Ž—•’‘•–‡”ȌǢ
Geschichte der
kombinierten oralen Kontrazeptiva
150/75 μg
Mestranol
50 μg
30 μg
20 μg
15 μg
0 μg
Ethinyl Estradiol Dosis
Selektivität der Gestagene
1959/6
0
1961
1970
1980
1990
2000
2010
•ǡ†‹‡–Š‹›Ž‡•–”ƒ†‹‘ŽȋȌ—†‡‹
‡•–ƒ‰‡‡–ŠƒŽ–‡Ǥ
Rabe et al. Oral Contraceptive Pills: Combinations, Dosages and the Rationale behind 50 years of oral
Hormonal Contraceptive Developement, J. Reproduktionsmed Endokrinol 2011; 8 Special Issue 1; 58-128
Verringerung der Östrogen Dosis: EE
ƒ ‹‡‡””‹‰‡”—‰†‡”Ǧ‘•‹•‰‹‰‹–‡‹‡”„‡••‡”‡‡”–”¡‰Ž‹…Š‡‹–‡‹Š‡”Ǥͳǡʹ
ƒ ‹–•‹‡†‡”Ǧ‘•‹•˜‡”•…ŠŽ‡…Š–‡”–•‹…ŠŒ‡†‘…Š†‹‡›Ž—•‘–”‘ŽŽ‡Ǥ͵
Ethinyl Estradiol Dosis
Risiko für
unplanmäßige Blutung
ǣ–Š‹›Ž•–”ƒ†‹‘Ž
1. Speroff L und Fritz MA. Oral contraception. In: Clinical Gynecologic Endocrinology and Infertility;
Philadelphia:Lippincott Williams & Wilkins, 2005:861-942.
2. Dhont M. Eur J Contracept Reprod Health Care. 2010;15:S12–S18.
3. Gallo MF, et al. The Cochrane Database of Systematic Reviews. 2009;1: Art No CD003552.
4. Mueck A. O., Gyne 2012, 1, 4-8
Hormonelle Wirkung von Gestagenen
Gestagen
AE
EST
AND
AA
GLU
AM
Progesteron
+
-
-
(+)
-
+
Cyproteronacetat
+
-
-
++
++
-
Medroxyprogesteronacetat (MPA)
+
-
(+)
-
+
-
Medrogeston
+
-
-
-
Dydrogesteron
+
-
-
-
Norethisterone
+
+
+
-
-
-
Levonorgestrel
+
-
+
-
(+)
-
Dienogest
+
-
-
+
-
Drospirenon
+
-
-
+
+++
++
-
-
(+)
Nestoron
NOMAC
-
++
-
-
Trimegeston
+
-
-
(+)
-
(+)
Tibolonmetaboliten
+
+
++
-
-
-
ǣ–‹ǦY•–”‘‰‡ǢǣY•–”‘‰‡Ǣǣ†”‘‰‡Ǣǣ–‹Ǧƒ†”‘‰‡Ǣ
ǣ
Ž—‘‘”–‹‘‹†Ǣǣ–‹‹‡”ƒŽ‘‘”–‹‘‹†Ǥ
Tabelle mit freundlicher Genehmigung von Prof. Mueck 2011
Halbwertszeit von Nomegestrolacetat (NOMAC)
Halbwertszeit
–‡ƒ†›–ƒ–‡ȋ‘‰ƒŽƒȌ
‘‡‰‡•–”‘Žƒ…‡–ƒ–ȋ‰ȀŽȌ
ͳͲͲǡͲ
46 Stunden
ͳͲǡͲ
ƒŽ„™‡”–•œ‡‹–
ͳǡͲ
Ͳǡͳ
Ͳ
Fachinformation Zoely®/Data on file.
ͳ
Tage
ʹ
͵
ZOELY® (Nomegestrolacetat/Estradiol)
Anwendungsgebiet
Zusammensetzung
Darreichungsform
Dosierung
”ƒŽ‡‘–”ƒœ‡’–‹‘
‘‡‰‡•–”‘Žƒ…‡–ƒ– ȋȌ—†
•–”ƒ†‹‘Ž ȋʹȌ
‹Ž–ƒ„Ž‡––‡‹–ʹǡͷ‰Ȁʹ
ͳǡͷ‰
‹‡ƒ„Ž‡––‡–¡‰Ž‹…Šò„‡”ʹͺƒ‰‡
‘‘’Šƒ•‹•…Š‡• ʹͶȀͶǦ…Š‡ƒȋʹͶ
™‹”•–‘ˆˆŠƒŽ–‹‰‡ƒ„Ž‡––‡ǡ‰‡ˆ‘Ž‰–˜‘
ͶŽƒ…‡„‘–ƒ„Ž‡––‡Ȍ
Interaktionen:OraleKontrazeptivaͲ
Mikronährstoffe
”Ú„‡”ǣ”œ‡‹‹––‡Ž—†‹”‘¡Š”•–‘ˆˆ‡Ǥ‡†‹ƒ–‹‘•‘”‹‡–‹‡”–‡
—’’Ž‡‡–‹‡”—‰Ǥ‹••‡•…Šƒˆ–Ž‹…Š‡‡”Žƒ‰•‰‡•‡ŽŽ•…Šƒˆ–ǡʹͲͲͻǤ
Beispiel:VitaminB6&orale
Kontrazeptiva
• ‡…Šƒ‹•—•†‡”‡†ƒ”ˆ••–‡‹‰‡”—‰ǣ
– ‘…Š‹…Š–‡‹†‡—–‹‰‰‡Ž¡”–
– ‡”—–Ž‹…Š‡†—œ‹‡”—‰˜‘‹–ƒ‹͸Ǧ
ƒ„Š¡‹‰‹‰‡œ›‡ȋœǤǤ
”›’–‘’Šƒ‘š›‰‡ƒ•‡Ȍ
– ‘Ž‰‡ǣ”ŠÚŠ–‡”‡–ƒ„‘Ž‹•…Š‡”•ƒ–œ
– —†‡‹‹•—••‹‘ǣ
– ”ŠÚŠ—‰†‡•Ǧ‡”–‡•ȋ‹Ž•‘‡–ƒŽǡ
ʹͲͳͳȌ
– Ǧ‡”–‘””‡Ž‹‡”–‹–‹–ƒ‹͸Ǧ–ƒ–—•
ȋ‘””‹•‡–ƒŽǡʹͲͳͲȌǤ
Beispiel:VitaminB6&orale
Kontrazeptiva
• ‡…Šƒ‹•—•†‡”‡†ƒ”ˆ••–‡‹‰‡”—‰ǣ
– ‘…Š‹…Š–‡‹†‡—–‹‰‰‡Ž¡”–
– ‡”—–Ž‹…Š‡†—œ‹‡”—‰ ˜‘‹–ƒ‹͸Ǧ
ƒ„Š¡‹‰‹‰‡œ›‡ȋœǤǤ
”›’–‘’Šƒ‘š›‰‡ƒ•‡Ȍ
– ‘Ž‰‡ǣ”ŠÚŠ–‡”‡–ƒ„‘Ž‹•…Š‡”•ƒ–œ
– —†‡‹‹•—••‹‘ǣ
– ”ŠÚŠ—‰†‡•Ǧ‡”–‡•ȋ‹Ž•‘‡–ƒŽǡ
ʹͲͳͳȌ
– Ǧ‡”–‘””‡Ž‹‡”–‹–‹–ƒ‹͸Ǧ–ƒ–—•
ȋ‘””‹•‡–ƒŽǡʹͲͳͲȌǤ
VTE
Problem: Anfang/Mitteder1990Jahre:
neu Gestagene
EE Dosis Reduktion
Ziel:kardiovaskuläre Risiko zu senken
Aber: thromboembolische Risiko stieg
Fakten1
•
•
•
•
•
Hormonelle Kontrazeptiva: Nr. 1
60 % d. Frauen zw. 16.Lj – 30.Lj KOK
Medizinisch wenig dringlicher Eingriff
Hormonelle Kontrazeptiva erhöhen VTE Risiko
EU: > 1 Million VTE / Jahr
220 000 VTE Todesfälle / Jahr
Fakten2VTERisikoimLebeneinerFrau
•
•
•
•
•
•
< 40. Lj.: 1 3 in 10 000 / Jahr
60. 69. Lj.: 1 in 1000 / Jahr
80. Lj.: 1 in 100 / Jahr
BMI > 30: 3 fache Erhöhung
Varikositas: 1,5 fache Erhöhung
F V heterozygot: 5 fache Erhöhung (Präv.: 2% 7%)
homozygot: 10 fache Erhöhung
• Rauchen: 5 fache Erhöhung
• Immobilität: 1 10 fache Erhöhung
• Schwangerschaft
Curr Opin Obstet Gynecol 2012 24: 235 240
Fakten3VTERisikobeiKOK
•
•
•
•
•
•
•
KOK > < non user : 2 bis 6 fach erhöht (gesamt)
Im 1. Jahr der Anwendung
Bei Erstanwendung
EE Dosis
Risiko pendelt sich nach 1.J. auf höherem Niveau ein
8 bis 12 Wo nach Absetzen
Bei chirurg. Eingriffen kein Absetzen der KOK, aber
Thromboseprophylaxe
Curr Opin Obstet Gynecol 2012, 24:235 240
Gestagene mit antiandrogener Partialwirkung
• Cyproteronacetat 2 mg
• Dienogest 2mg
• Chlormadinonacetat 2 mg
VTERisikoentsprichtdemderGestageneder3.Generation
Progesteron only
•
•
•
•
•
und VTE Risiko
Etonogestrel Implantat
Levonorgestrel Implantat
Subkutane/ intramusk. Depot Applikation
Desogestrel 75μg
„Notfall“ Gestagene: 75 μg LNG
30 mg Ulipristalacetat
EvidenzkeinerzusätzlichenVTERisikoerhöhung
WelchehormonelleMethodeNUN??
•
•
•
•
•
•
•
Gestagen der 2. Generation: VTE Risiko
Gestagen der 3. Generation: VTE Risiko
Gestagen der 4. Generation: VTE Risiko
Antiandrogene :
VTE Risiko
Transdermale Applikation: VTE Risiko
Intravaginale Applikation: VTE Risiko
Progesteron only Appl.:
VTE Risiko
՝
՛
՛
՛
՞
՞
՝
Nationale OC Guidelines (NL, B, DK, N, UK): 2. Gen.
Individuelle Nutzen Risiko Abwägung
EURAS– OC2011
EuropeanActive Surveillance StudyonOral
Contraceptives
….these results suggest that the risk of adverse
cardiovascular outcomes in users of a DRSP
containing
OC are similar to the risk associated with the use
of LNG
containing OCs or other OCs……..
KOKunddasjungeMädchen
• —•”‡‹ˆ—‰†‡”Š›’‘–ŠƒŽƒ‘ǦŠ›’‘’Š›•¡‡Ǧ
‘˜ƒ”‹‡ŽŽ‡…Š•‡
• ‡‘””Š‘‡
• ڔ’‡”‰‡™‹…Š–
• ˆ‡–‹‘‡
• …Š‹Ž††”ò•‡
• ǫǫǫǫ”•ƒ…Š‡ˆò”‰›¡‘Ž‘‰‹•…Š‡Ƿ”‘„Ž‡‡Dz‹
†‡•’¡–‡”‡ƒŠ”‡ǫǫǫ
DiehormonelleKontrazeptionisteine
wichtigeInnovationdes20.Jahrhunderts
fürdieFrau
Herunterladen