Funktionelle Blockade des immunsuppressiven Faktors CD200 in

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Aus dem Zentrum für Innere Medizin der Universität zu Köln
Klinik I für Innere Medizin
Direktor: Universitätsprofessor Dr. med. M. Hallek
Funktionelle Blockade des immunsuppressiven
Faktors CD200 in der Chronisch Lymphatischen
Leukämie (CLL) – ein neuer
immuntherapeutischer Ansatz der CLL-Zellvermittelten Immunsuppression
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde
der Hohen Medizinischen Fakultät
der Universität zu Köln
vorgelegt von
Sabine Labus geb. Ulbrich
aus Dormagen
Promoviert am 23. März 2011
Gedruckt mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln 2011
2
Dekan: Universitätsprofessor Dr. med. J. Klosterkötter
1. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. C.-M. Wendtner
2. Berichterstatter: Universitätsprofessor Dr. med. M. Krönke
Erklärung:
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Dissertationsschrift ohne
unzulässige Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen
Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt
übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.
Bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des
Manuskriptes habe ich keine Unterstützungsleistungen erhalten.
Weitere Personen waren an der geistigen Herstellung der vorliegenden Arbeit
nicht
beteiligt.
Insbesondere
habe
ich
nicht
die
Hilfe
einer
Promotionsberaterin/eines Promotionsberaters in Anspruch genommen. Dritte
haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für
Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten
Dissertationsschrift stehen.
Die Dissertationsschrift wurde von mir bisher weder im Inland noch im Ausland
in gleicher oder ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt.
Köln, den
3
Der experimentelle Teil der vorliegenden Dissertationsarbeit wurde in der Zeit
von Oktober 2005 bis Juli 2007 in der Universitätsklinik Köln, Klinik I für Innere
Medizin angefertigt.
Leiter der Arbeit war Universitätsprofessor Dr. med. Clemens-Martin Wendtner
(Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinik Köln).
Die Betreuung fand durch Dr. med. Christian Philipp Pallasch (Klinik I für Innere
Medizin, Universitätsklinik Köln) statt.
Die
in
dieser
entsprechender
Unterstützung
Arbeit
angegebenen
Anleitung
der
durch
Experimente
Herrn
Dr.
Biologisch-Technischen
med.
sind
von
C.-P.
Assistentin
mir
nach
Pallasch
Reinhild
mit
Brinker
ausgeführt worden.
4
DANKSAGUNGEN
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Herrn Universitätsprofessor Dr. ClemensMartin Wendtner für die Überlassung dieses spannenden Themas und die
Möglichkeit, meine Dissertation in seiner Arbeitsgruppe realisieren zu können.
Bei Herrn Dr. med. Christian Philipp Pallasch möchte ich mich besonders für die
ausgezeichnete Betreuung während des gesamten Erstellungszeitraums dieser
Promotionsarbeit bedanken.
Bei Janine, Alexandra, Sonja, Nadine, Michi und Adi bedanke ich mich für die
gute und humorvolle Zusammenarbeit. Reinhild danke ich besonders für die
tatkräftige Unterstützung im letzten Abschnitt meiner Arbeit.
Meinen Eltern, meiner Schwester Katrin und meinem Mann Jakob danke ich für
die Bereitschaft, mich stets zu motivieren, mental zu stärken und mir
Denkanstöße zu geben.
5
Gewidmet meiner lieben Familie
6
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
10
1.
EINLEITUNG
13
1.1
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)
13
1.1.1 Einführung
13
1.1.2 Stadieneinteilung und Prognosefaktoren der CLL
15
1.1.3 Therapie der CLL
17
1.2
Das T-Zell-Immunsystem
18
1.2.1 Einführung
18
1.2.2 Der T-Zell-Rezeptor
18
1.2.3 Die Antigen-Erkennung und T-Zell-Aktivierung
20
1.2.4 Regulatorische Signale bei der T-Zellaktivierung
21
1.2.5 Tumor-assoziierte Antigene (TAA) in der CLL
22
1.3
T-Zell-Defekte in der CLL
23
1.4
CD200 und CD200R
25
1.5
Zielsetzung der Promotionsarbeit
26
2.
MATERIALIEN UND METHODIK
27
2.1
Materialien
27
2.1.1 Geräte
27
2.1.2 Verbrauchsmaterialien
28
2.1.3 Chemikalien, Bioreagenzien und Baukästen
29
2.1.4 Enzyme, Proteine, Immunreagenzien und Inhibitoren
30
2.1.5 Antibiotika
31
2.1.6 Antikörper
31
2.1.7 Verwendete Zelllinien
32
2.1.8 Verwendete Software
32
7
INHALTSVERZEICHNIS
2.2
Methodik
33
2.2.1 Patienten
33
2.2.2 Konzept der experimentellen Studie
33
2.2.3 Versuchsprotokolle
35
2.2.3.1
Ficoll-Dichtegradienten-Zentrifugation
35
2.2.3.2
Rosette-Separation
36
2.2.3.3
Zellzählung
36
2.2.3.4
Kryokonservierung
37
2.2.3.5
FACS (Fluorescence-Activated-Cell-Sorter)
37
2.2.3.6
Stimulation in der “Mixed Lymphocyte Reaction” (MLR)
39
2.2.3.7
ELIspot-Verfahren
40
2.2.3.8
CFSE-Färbung
41
2.2.3.9
FOX P3-Färbung
42
2.2.3.10
Zytotoxizitätsprobe mittels FACS
43
2.2.4 Statistik
43
3.
ERGEBNISSE
44
3.1
Überexpression von CD200
44
3.1.1 CD200-Expression bei CLL-Patienten und gesunden Probanden
44
3.1.2 Korrelation mit klinischen und prognostischen Markern
46
3.2
T-Zellexpansion im MLR-Modell
49
3.2.1 Teilungspopulationen in der CFSE-Färbung
50
3.2.2 Ergebnisse der T-Zell-Expansion
51
3.2.3 Deskriptive Betrachtung der B-Zell-Anzahl
52
3.3
Zytotoxizität des CD200-Antikörpers
54
3.4
T-Zell-Interaktionen im ELIspot
55
3.5
Anteilsverhältnisse der Treg-Zellen im MLR-Modell
58
8
INHALTSVERZEICHNIS
4.
DISKUSSION
61
4.1
Beurteilung der hohen Expressionswerte von CD200
61
4.1.1 Überexpression von CD200 in der CLL
61
4.1.2 Korrelation mit dem Binet-Stadium und prognostischen Faktoren
62
4.2
Bewertung der T-Zellexpansion im MLR-Modell
64
4.3
Deskriptive Betrachtung der T-Zell-Populationen
68
4.4
Fazit und Beurteilung
72
5.
ZUSAMMENFASSUNG
75
6.
LITERATURVERZEICHNIS
77
7.
PUBLIKATIONEN
87
8.
LEBENSLAUF
88
9
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
°C
Grad Celsius
4-1BBL
CD137-Ligand, TNF-Rezeptor
7-AAD
7-Amino-Actinomycin-D
AK
Antikörper
APC
Allophycocyanin
APC-Cy7
APC+Cyanin 7
AS
Aminosäure
B7h/B7RP
Liganden für ICOS, CD274/CD275
bcl2
Oncogene B-cell leukemia 2
BCR
B-Zell-Rezeptor
B-Ly
B-Lymphozyt
CD
Cluster of Differentiation
CFSE
Carboxy-Fluoresceindiacetat-Succinimidyl-Ester
CLL
Chronische Lymphatische Leukämie
CR2
Complement receptor, CD21
C-Region
konstante Region
CSC
Cancer stem cells
CTL/CTLA
zytotoxische T-Lymphozyten/Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen
DAP
Death Associated Proteins
DC
Dendritische Zelle
dl
Deziliter
DMSO
Dimethylsulfoxid
DNA
Desoxyribonukleinsäure
ELISA
Encyme-linked-immunosorbent-assay
ELIspot
Encyme-linked-immuno-spot
ERK
Extracellular-signal regulated Kinasen
Fab
Fragment der Immunglobuline (variable Region)
FACS
Fluorescence-activated-cell-sorter
Fas
Fatty acid synthase
Fc
Konstantes Fragment der Immunglobuline
FCS
Fetal calf serum
10
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
FITC
Fluorescein-Isothiocyanat
FMNL
Formin-like Protein
FMOD
Fibromodulin
FOXP3
Forkhead Box P3
FSC
forward scatter
g
Gramm
GITR
Glucocorticoid-induced tumor necrosis factor receptor
h
Stunde
HLA
Human leukocyte antigen
IAP
Inhibitor aus der Apoptose-Genfamilie
ICOS
Inducible costimulator, kostimulatorischer Rezeptor auf aktivierten T-Zellen
IFN
Interferon
Ig
Immunglobulin
IgVH
variable Region der schweren Kette eines Immunglobulins
IL
Interleukin
IMDM
Iscove's modified Dulbecco's medium
ITIM
Immunoreceptor tyrosine-based inhibitory motif
kDa
Kilo-Dalton
KW13
Formin like protein
L
Ligand
LBP
Lipopolysaccharid-Bindungsprotein
LFA1
Lymphocyte function-associated antigen
LK
Lymphknoten
Ly1
Lymphocyte antigen 1; CD5
M
Monozyt
MAGE
Melanoma antigen
MAPK
Mitogen-activated protein kinase
MEK
MAPK/ERK Kinase
MFIR
Mean fluorescence intensity ratio
MHC
Haupthistokompatibilitäts-Komplex
min
Minute
miR
Micro RNA
ml
Milliliter
MLR
Mixed lymphocyte reaction
11
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
mM
Milli-Molar
n
Anzahl
NHL
Non-Hodgkin-Lymphom
OX2/OX40
CD200/CD134
PBMC
Peripheral blood mononuclear cell
PBS
Phosphate-buffered saline
PC-5/Pe-Cy5
PE+Cyanin 5
PD
Programmierter Tod/programmed death
PE
Phycoerythrin
Pe-Cy7
PE+Cyanin 7
R
Rezeptor
rAAV
rekombinantes Adeno-assoziiertes Virus
RNA
Ribonukleinsäure
rpm
rounds per minute
RPMI
Zellkulturmedium entwickelt am Roswell Park Memorial Institute
RT
Raumtemperatur
SSC
Side scatter
TAA
tumor-assoziiertes Antigen
TAPA-1
target of antiproliferative antibody 1; CD81
Tc
zytotoxischer T-Lymphozyt
TCRα
T-Zell-Rezeptor α
TCRβ
T-Zell-Rezeptor β
TGF
Tumor growth factor
Th1
T-Helfer-Zellen 1
Th2
T-Helfer-Zellen 2
TNF
Tumor-Nekrose-Faktor
TNFR
Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor
TOSO
Fas-inhibierendes Molekül 3, benannt nach einem japanischen Likör
T-PLL
T-Prolymphozytenleukämie
Treg
regulatorische T-Zellen
ZAP70
Zeta-assoziiertes Protein (70 kDa)
μg
Mikrogramm
μl
(120)
Mikroliter
12
EINLEITUNG
1.
EINLEITUNG
1.1
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)
1.1.1 Einführung
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) ist eine leukämisch verlaufende
Form des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL). Sie ist eine bislang unheilbare
Erkrankung des höheren Lebensalters, deren Überlebenszeit aber zumindest
im Frühstadium mit der eines Gesunden korreliert. Männer sind häufiger
betroffen als Frauen (M:F = 1,7:1). Die CLL ist die häufigste Form des NonHodgkin-Lymphoms (zirka zehn Prozent) und mit einer Inzidenz von 34/100.000 Einwohnern jährlich hat sie einen Anteil von rund 30 Prozent an allen
Leukämien der westlichen Hemisphäre. Das mediane Alter bei Erstdiagnose
liegt bei 65 Jahren. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Inzidenz an: Im
fünften Lebensjahrzehnt beträgt sie noch 5/100.000/Jahr, während sie im
achten Lebensjahrzehnt bei zirka 30/100.000/Jahr liegt.
Die Chronische Lymphatische Leukämie ist charakterisiert durch eine
unkontrollierte Proliferation und Akkumulation eines transformierten B-ZellKlons. Eine Akkumulation von entarteten T-Zellen, früher als T-CLL bezeichnet,
wird nun nach der WHO als Entität einer T-Prolymphozytenleukämie (T-PLL)
eingeordnet.
Die malignen B-Lymphozyten proliferieren relativ langsam und verfügen über
eine verlängerte Lebenszeit. Sie breiten sich in Knochenmark, Leber, Milz und
Blut aus. Weil die CLL nur langsam fortschreitet, wird sie als niedrig maligne
eingestuft.
Initial zeigen sich die Patienten meist asymptomatisch. Die typischerweise
vorhandene Lymphadenopathie kann zu Beginn fehlen. Eine periphere
Lymphozytose mit Knochenmarksbefall wird deshalb häufig als Zufallsbefund
entdeckt. Eine erhöhte Infektneigung und B-Symptome (Fieber, Nachtschweiß,
Gewichtsabnahme) können sich manifestieren. Bei zehn Prozent der Patienten
können Kälteantikörper im Blut nachgewiesen werden (monoklonales IgM), eine
autoimmunhämolytische Anämie durch Wärmeantikörper besteht bei fünf
Prozent der Betroffenen (47).
13
EINLEITUNG
Ätiologisch resultiert die Vermehrung der reifen Lymphozyten vermutlich aus
einer verringerten Apoptose. Die Ursachen hierfür sind noch nicht abschließend
erforscht, jedoch konnten verschiedene Mechanismen der apoptotischen
Resistenz der CLL-Zellen dargestellt werden:
Cimmino et al. zeigten, dass miR-15 und miR-16 zerstört oder herunterreguliert
auf CLL-Zellen vorliegen und mit dem antiapoptotischen Faktor bcl2 invers
korreliert sind (18). Desweiteren scheinen die CLL-Zellen resistent gegenüber
der Fas-induzierten Apoptose zu sein (91). Hitoshi et al. identifizierten TOSO
als Fas-inhibierendes Molekül (50). Pallasch et al. untersuchten die Rolle von
TOSO in der Chronischen Lymphatischen Leukämie (82). Sie belegten eine
Überexpression in der CLL und die Regulation mittels B-Zell-Rezeptor und
fanden Hinweise, dass die TOSO-BCR-Interaktion ein zentraler Mediator der
Apoptoseresistenz sein könnte.
Die
primäre
Befundkonstellation,
in
der
Regel
charakterisiert
durch
Lymphozytose mit oder ohne begleitender Lymphadenopathie, gibt das
diagnostische Vorgehen vor (42). Folgende diagnostische Maßnahmen sind
nach der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)
indiziert:
Anamnese: Infektneigung, B-Symptomatik, Leistungsschwäche, Ergebnisse früherer Blutbild-Untersuchungen
Klinische Untersuchung: Organomegalie, Lymphknotenstatus, Blutungsund Anämiezeichen
Labor: Differenzialblutbild (Lymphozytose, Gumprecht-Kernschatten),
LDH, CRP, Elektrophorese, Haptoglobin, Coombs-Test
Röntgen-Thorax-Aufnahme: Abklärung von mediastinalen Lymphknotenvergrößerungen, eines Pleuraergusses, einer inaktiven Tuberkulose
Gesichert wird die Verdachtsdiagnose daraufhin durch eine zytologische und
durchflusszytometrische Untersuchung. Nach den Kriterien der International
Workshop CLL (IWCLL) Working Group on Prognostic and Diagnostic
Parameters in CLL von 2006 liegt eine Chronische Lymphatische Leukämie vor,
wenn folgendes erfüllt wird (10):
14
EINLEITUNG
Überwiegendes Vorkommen kleiner, morphologisch reifer Lymphozyten
in der zytologischen Untersuchung
Koexpression von CD19, CD20, CD23 und CD5. Dabei ist eine relativ
schwache Expression von CD20 charakteristisch. CD19 und CD20 sind
reguläre B-Lymphozytenmarker, CD5 dagegen wird eigentlich nur auf TZellen
exprimiert.
Die
Monoklonalität
der
B-Zellen
kann
durch
Leichkettenrestriktion (κ oder λ), als Doppelmarkierung von CD19/κ oder
CD19/ λ, belegt werden.
Desweiteren wird für die Diagnosestellung einer CLL eine Lymphozytose von ≥
5 G/l gefordert, ansonsten wird von einer monoklonalen Lymphozytose unbekannter Signifikanz gesprochen (16).
Eine Knochenmarkspunktion kann im Krankheitsverlauf zur Beurteilung unklarer
Zytopenien bzw. der Messung der Remissionsqualität im Rahmen klinischer
Studien
erforderlich
werden.
Eine
Lymphknotenbiopsie
ist
bei
Lymphadenopathie oder einer unklaren diagnostischen Situation, wie z.B. der
Verdacht einer Transformation in eine aggressive Lymphomform (RichterSyndrom), angezeigt.
1.1.2 Stadieneinteilung und Prognosefaktoren der CLL
Die CLL wird nach Binet oder Rai in Stadien eingeteilt (9;86):
Risiko
Stadium Lymphadenopathie Hämoglobin Thrombozyten Medianes
(g/dl)
(/μl)
Überleben
Niedrig
A
<3 vergrößerte LK
>10
normal
>10 Jahre
Mittel
B
≥3 vergrößerte LK
>10
normal
5 Jahre
Hoch
C
unabhängig
≤ 10
<100.000
2 Jahre
Tab. 1.1: Stadieneinteilung nach Binet (1981)
15
EINLEITUNG
Stadium
Parameter
Medianes Überleben
(Jahre)
> 12,5
Rai 0
Lymphozytose und
Knochenmarksinfiltration
Rai I
Lymphozytose und
Lymphome
8,5
Rai II
Lymphozytose und Hepatound/oder Splenomegalie
6
Rai III
Lymphozytose und Anämie
(Hb < 11 g/dl)
1,5
Rai IV
Lymphozytose und
Thrombozytopenie (< 100 *
1.000.000.000 /l)
1,5
Tab. 1.2: Stadieneinteilung nach Rai (1975)
Die
Chronische
Lymphatische
Leukämie
hat
einen
sehr
variablen
Krankheitsverlauf: Die Überlebenszeiten reichen von wenigen Monaten bis zu
mehreren Jahren nach Diagnosestellung. Ein symptomarmer, langsam
fortschreitender Verlauf ist ebenso beschrieben wie ein stark progredienter
Verlauf mit sehr hohen Lymphozytenzahlen und Organomegalien.
Hinweise auf den Krankheitsverlauf können verschiedene Prognosefaktoren
geben. Eine Mutation im variablen Segment der schweren Immunglobulin-Kette
(VH-Gen) und eine fehlende Expression von CD38 werden günstig beurteilt,
während eine fehlende Mutation, eine CD38- und ZAP70-Expression auf einen
foudroyanten Krankheitsverlauf hindeuten können (13). Genomische Abberationen sind ebenfalls mit unterschiedlichen Prognosen behaftet. Als ungünstig
werden die 11q23- und die 17p13-Deletion sowie ein komplexer Karyotyp
(Trisomie 12) beurteilt, die 13q14-Deletion oder ein normaler Karyotyp lassen
einen besseren Verlauf erwarten (25). Weiterhin wurden in jüngerer Zeit
folgende Prognosefaktoren identifiziert: Die Lymphozytenverdopplungszeit (76),
p53-Läsionen (27), β2-Microglobulin (59), die Serumthymidinkinase (44),
komplexe Gentranslokationen (73) und die Lipoproteinlipase (79). Sie alle
bedürfen aber weiterhin einer prospektiven Validierung und sind deshalb zur
Zeit nicht Grundlage der Therapieentscheidung. Ausnahmen sind Läsionen des
p53-Gens bzw. die Deletion 17p13, weil Therapieresistenzen gegenüber
Purinanaloga beobachtet wurden (24;41). Als Folge dessen sind diese
16
EINLEITUNG
Läsionen mit einer sehr ungünstigen Prognose assoziiert und der Einschluss in
alternative Therapieprotokolle sollte angestrebt werden.
Prognosefaktoren
Stadium
Günstig
Binet A (Rai 0-I)
Ungünstig
Binet B, C (Rai II-IV)
Geschlecht
weiblich
männlich
LymphozytenVerdopplungszeit
Chromosomen
< 12 Monate
> 12 Monate
Deletion 13q14
IgVH-Hypermutation
mutiert
Trisomie 12, p53Mutationen (17p13),
Deletion 11q23
unmutiert
ZAP-70
negativ
positiv
CD38-Expression
negativ
positiv
Tab. 1.3: Übersicht über relevante Prognosefaktoren in der CLL
1.1.3 Therapie der CLL
Durch übliche Chemoimmuntherapien ist die Chronische Lymphatische
Leukämie bislang nicht heilbar. Die einzige kurative Option ist die allogene
Stammzelltransplantation. Im Binet-Stadium A sollte grundsätzlich keine
Therapie außerhalb von Studien begonnen werden, außer der Patient klagt
über eine ausgeprägte B-Symptomatik oder leidet unter einer progressiven
Hyperleukozytose.
Ab
Binet-Stadium
B
und
fortgeschrittener
Symptomatik
besteht
die
Erstlinientherapie in der Kombination Fludarabin plus Cyclophosphamid. Die
Kombination mit dem Antikörper Rituximab wurde in den letzten Jahren
randomisiert untersucht und stellt seit Dezember 2008 die neue Standardtherapie dar (43). Der Stellenwert autologer und allogener Stammzelltransplantationen in der Erstlinientherapie ist nicht gesichert und sollte nur
innerhalb von Studien oder bei jungen Hochrisikopatienten angewendet werden
(26).
Im Rezidiv hängt das Therapieschema von der Art der Primärtherapie und der
erreichten Remissionsdauer ab. Bei gutem Ansprechen und einer Remission
von wenigstens einem Jahr kann dasselbe Regime wiederholt werden.
17
EINLEITUNG
Ansonsten gibt es die Möglichkeiten einer Monotherapie, einer Therapie mit
dem
Antikörper
Alemtuzumab
oder
mit
Bendamustin.
Die
allogene
Stammzelltransplantation stellt für Hochrisikopatienten mit ausreichender
Fitness eine Option dar. Sie sollte jedoch nur innerhalb klinischer Studien
erfolgen.
Supportive Therapiekonzepte in der CLL beinhalten intravenöse Gaben von
Immunglobulinen, Impfungen, Transfusionen und eine gute internistische
Begleitung.
1.2
Das T-Zell-Immunsystem
1.2.1 Einführung
Bei den T-Zellen handelt es sich um eine Untergruppe der Lymphozyten, die im
Thymus heranreifen. Sie sind durch heterodimere Rezeptoren gekennzeichnet,
die mit den Proteinen des CD3-Komplexes assoziiert sind. Man unterscheidet
CD4-positive Zellen von CD8-positiven Zellen und regulatorischen T-Zellen.
Regulatorische oder T-Suppressorzellen können T-Zell-Reaktionen hemmen.
CD4-positive Zellen tragen das Corezeptorprotein CD4. Sie erkennen Peptide
aus dem Inneren von Vesikeln, die an MHC-II-Moleküle gebunden sind. Sie
differenzieren zu CD4-Th1- und CD4-Th2-Effektorzellen. Th1-Zellen bilden
verschiedene Zytokine und wirken vor allem an der Aktivierung von
Makrophagen mit. Th2-Zellen produzieren Interleukin 4 und 5 und aktivieren BZellen. CD8-positive Zellen tragen den Corezeptor CD8 und erkennen Antigene
auf MHC-I-Komplexen. Sie differenzieren zu zytotoxischen T-Zellen, die andere
Zellen abtöten können (54).
1.2.2 Der T-Zell-Rezeptor
Im Gegensatz zu den Immunglobulinen erkennen T-Zellen fremde Antigene nur,
wenn sie auf den Oberflächen von körpereigenen Zellen präsentiert werden.
Dies geschieht über spezialisierte Haupthistokompatibilitätskomplexe (major
histocompatibility complex, MHC).
Jede T-Zelle trägt rund 30.000 Antigenrezeptoren auf ihrer Oberfläche. Jeder
Rezeptor besteht aus zwei verschiedenen Polypeptidketten – T-Zell-Rezeptorα- (TCRα-) und -β- (TCRβ-) Ketten – die durch eine Disulfidbrücke miteinander
18
EINLEITUNG
verknüpft sind. Diese Heterodimere sind strukturell dem Fab-Fragment eines
Immunglobulins sehr ähnlich. Sie sind für die Antigenerkennung durch die
meisten T-Zellen verantwortlich. Eine Minderheit der T-Zellen trägt einen
sogenannten γ:δ-T-Zell-Rezeptor mit anderer Funktionsweise, die bisher nicht
eindeutig geklärt ist. Vom B-Zell-Rezeptor, einem membrangebundenen
Immunglobulin, unterscheidet sich der T-Zell-Rezeptor insofern, als dass er nur
eine Antigenbindungsstelle hat, der B-Zell-Rezeptor dagegen zwei. Außerdem
werden T-Zell-Rezeptoren nie sezerniert, während Immunglobuline als
Antikörper
verteilt
werden
können.
Strukturelle
Untersuchungen
der
Aminosäuresequenzen beweisen, dass beide Ketten des Rezeptors eine
aminoterminale
variable
Region
in
Homologie
zur
V-Region
von
Immunglobulinen, ferner eine konstante Region ähnlich der C-Region und eine
Gelenkregion mit Cysteinrest für die Disulfidbrückenbindung besitzen (54).
Alpha-Kette
Beta-Kette
Variable
Region
CD3
Assoziierter CD3-Komplex:
wichtig für Signalübertragung
Transmembranregion
Abbildung 1.1: Vereinfachte Darstellung des T-Zell-Rezeptors
19
EINLEITUNG
Antigenbindungsstellen
Plasmamembran
Abbildung 1.2: Vergleichende schematische Darstellung des B-Zell-Rezeptors
1.2.3 Die Antigen-Erkennung und T-Zell-Aktivierung
T-Zellen reagieren mit kurzen zusammenhängenden Aminosäurensequenzen in
Proteinen, wobei die Sequenzen oft tief in der nativen Struktur des Proteins
verborgen
liegen.
Erst
wenn
das
Proteinantigen
entfaltet
und
in
Peptidfragmenten prozessiert vorliegt, kann es vom T-Zell-Rezeptor erkannt
werden. Dafür müssen die Peptidfragmente an ein MHC-Molekül gebunden
vorliegen. Diese Zelloberflächenglykoproteine werden von Genen innerhalb des
MHC-Komplexes codiert. Die T-Zelle erkennt also einen Liganden, der als
Komplex aus Peptid und MHC-Molekül vorliegt. Die CD4- bzw. CD8-Moleküle
der jeweiligen T-Zellpopulation binden dabei an die strukturell unterschiedlichen
MHC-Komplexe II und I. MHC-II-Moleküle kommen gewöhnlich auf BLymphozyten, dendritischen Zellen und Makrophagen vor. Deshalb dient die
Erkennung hier vor allem der Effektorzell-Aktivierung mit anschließender
Immunglobulin-Produktion
bzw.
Erregerzerstörung.
MHC-I-Moleküle
präsentieren Peptide von Krankheitserregern und kommen daher auf jeder
Körperzelle vor. Infizierte Zellen werden so von zytotoxischen T-Zellen erkannt
und eliminiert (54).
20
EINLEITUNG
1.2.4 Regulatorische Signale bei der T-Zellaktivierung
Der Effekt von Antigen-Anzahl und T-Zell-Rezeptor-Triggering ist beeinflusst
von verschiedenen kostimulierenden und regulatorischen Vorgängen. Viele
molekulare Interaktionen geschehen zu verschiedenen Zeitpunkten der
Aktivierung und tragen zu den verschiedenen Facetten der HomöostaseKontrolle bei (34). CD28/CD80/CD86- und CD40/CD154-Interaktionen sind entscheidend für die Initiation der Immunantwort (1;117). Zytotoxische T-Zellen, die
mit Zeitverzögerung nach der T-Zell-Aktivierung vermehrt freigesetzt werden,
sind vor allem wichtig zur Ausbildung des T-Zell-Gedächtnisses (101).
4-1BBL/CD137, OX40(CD134)/OX40L und ICOS/B7h/B7RP-1 Interaktionen dagegen treten während späterer Stadien der Immunantwort auf (3;7;60).
PD1 (Programmed death), das auf aktivierten B- und T-Zellen exprimiert ist,
verwendet die Liganden PD-L1 und PD-L2, die vor allem auf Makrophagen und
dendritischen Zellen vorkommen, um die Selbsterkennung und Autoimmunität
zu modulieren (84;94).
Die T-Zell-Aktivierung kann ebenso durch andere Wege als nur durch
TCR/Antigen-Interaktionen reguliert werden. Eine große Anzahl an Molekülen,
die zur Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor (TNFR)-Familie gehören, oder T-ZellImmunglobulin (Ig) und Mucin-Domänen enthaltende Moleküle sind ebenso
beteiligt an der Regulation der T-Zell-Funktion und an der MakrophagenAktivierung (55;62;93). Forschungsprojekte zur Regulation der angeborenen
Immunantwort auf Pathogene und Antigene haben gezeigt, dass die
Feinabstimmung
vor
allem
von
Rezeptormolekülen
unterschiedlichster
Genfamilien abhängt, die Substanzen mit einer Expression gegensätzlicher
Funktionen codieren. Als Beispiel seien inhibierende und aktivierende Signale
genannt, das frühe funktionell cytoplasmatische ITIM- (Immunoreceptor
tyrosine-based inhibitory motif) Motiv und das spätere Signaling mittels
DAP10/DAP12, die gemeinsam auf der CD200R-Transmembran-Domäne
vorkommen (64;107). Eine Vielzahl solcher Rezeptoren sind beschrieben, die
sowohl zu der Ig- und Lectin-Superfamilie gehören. Sie erkennen Moleküle, die
allgegenwärtig exprimiert werden, wie MHC-I (63), die N-Acetyl-Neuraminsäure
(20), CD47 (80) und das später beschriebene CD200 (5). Forschungsdaten
zeigen, dass die Bindung von CD200 an CD200R1 die Phosphorylierung von
21
EINLEITUNG
ITIM zur Folge hat, während die Triggerung von CD200R2/3 zum Signaling via
DAP12 führt (5;121;123).
Eine populäre Theorie besagt, dass die inhibierenden Signale dieser
Rezeptormoleküle eine Schlüsselrolle bei der Selbst-Toleranz spielen (64;80).
Alternative Signale, sogenannte Pattern-Recognition Receptors, können diese
inhibierenden Motive umgehen und zur Aktivierung führen (2;51;75). Postuliert
man, dass sowohl die aktivierenden als auch die inhibierenden Isoformen zu
der Ig- und Lectin-Superfamilie gehören, kann ein gewisser Grad der
Selbstregulation über diese Familienmitglieder angenommen werden.
1.2.5 Tumor-assoziierte Antigene (TAA) in der CLL
Als etabliert anzusehen, ist die Theorie, dass T-Lymphozyten in der Lage sind,
Tumorzellen spezifisch zu erkennen (89;113). Es wird vermutet, dass die
meisten, wenn nicht alle Tumorarten, Antigene exprimieren, die zytotoxische TZellen (CTL) potenziell angreifen können. Bezugnehmend auf Vonderheide et
al. muss ein tumor-assoziiertes Antigen überexprimiert im Vergleich zu
gesunden Zellen oder neu exprimiert in den Tumorzellen vorliegen. Außerdem
muss das TAA Peptidsequenzen einschließen, die MHC-Moleküle binden, um
die T-Zellaktivierungskaskade starten zu können (114).
Im Gegensatz zu vielfältigen TAAs, die für das Melanom beschrieben sind, wie
die MAGE-Gruppe (92), wurde bei der Chronischen Lymphatischen Leukämie
erst eine geringe Anzahl von tumor-assoziierten Antigenen gefunden. Survivin,
ein Inhibitor aus der Apoptose-Genfamilie (IAP), gilt als TAA in der CLL.
Schmidt et al. beschrieben, dass Survivin-spezifische CTLs die Lyse von CLLZellen induzieren konnten (95). KW13 oder Formin-like Protein (FMNL) ist
ebenfalls hochexprimiert in CLL-Zellen. Auch hier konnten Peptid-spezifische
CTLs generiert werden, die jedoch nicht zur Lyse von CLL-Zellen beitrugen
(61). Mayr et al. belegten, dass Fibromodulin, ein Protein der Extrazellularmatrix
von kollagenreichen Geweben, ebenfalls die Expansion tumorspezifischer TZellen ermöglichte. Die Effizienz der Immunantwort bei Mayr et al. konnte durch
eine Transduktion der CLL-Zellen mit CD40L-rAAV noch verbessert werden.
Fibromodulin ist wie KW13 und Survivin in CLL-Zellen überexprimiert (71;72).
Die Chronische Lymphatische Leukämie ist, wie zuvor beschrieben, häufig mit
Hypogammaglobulinämien und Autoimmunphänomenen assoziiert. Humorale
22
EINLEITUNG
oder zelluläre Antitumor-Effekte kommen dagegen äußerst selten vor. Tumorassoziierte Antigene, die von zytotoxischen T-Zellen erfolgreich erkannt
werden, könnten im Rahmen von Immuntherapien als Angriffsort genutzt
werden (53).
1.3
T-Zell-Defekte in der CLL
Im Rahmen der Chronischen Lymphatischen Leukämie entstehen nicht nur
immunologisch inkompetente monoklonale B-Zellen, auch im T-Zell-System
sind inadäquate Immunantworten und Homöostasedefekte beschrieben (6;96).
Die absoluten T-Zell-Zahlen bei CLL-Patienten sind entweder normal oder eher
erhöht. Vor allem die CD8-positive Population liegt vermehrt vor, so dass ein
Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen CD4-positiven und CD8-positivenZellen entsteht (48;58;99). Ansteigende CD8-positive Zellzahlen scheinen zu
korrelieren mit der Progression der Erkrankung (109).
Obwohl eine eher erhöhte T-Zell-Anzahl beobachtet wurde, scheint die AntigenExpression zum Beispiel von CD3 oder TCR αβ vermindert zu sein. Auch CD4
und CD8 scheinen weniger exprimiert vorzuliegen, ganz im Gegensatz zu einer
erhöhten Expression von HLA-DR (23). Ein erhöhtes Vorkommen von
Zytokinen wie TGF ß oder Interleukin 10 durch T-Zellen bei CLL-Patienten
wurden beschrieben (29;68). In-Vitro-Studien haben gezeigt, dass gesunde BZellen in Ko-Kultur mit CLL-T-Zellen nicht fähig waren, Immunglobuline zu
produzieren (49). Umgekehrt wurde bewiesen, dass die Ig-Produktion
signifikant erniedrigt war, wenn normale T-Zellen mit CLL-B-Zellen kooperierten
(66).
Die Expression des Fas-Liganden wird ebenfalls als immunsuppressiver Faktor
in der Chronischen Lymphatischen Leukämie diskutiert. Der Fas-Rezeptor wird
vermehrt auf den T-Zellen von CLL-Patienten exprimiert, doch vor allem die
CD4-positiven Zellen werden durch Apoptose eliminiert, was eine Korrelation
zwischen Fas-Sensibilität und dem CD4+/ CD8+ Verhältnis suggeriert (106).
Die Studie von Görgün et al. zeigte signifikante Unterschiede in der GenExpression von CD4- und CD8-positiven Lymphozyten, die hauptsächlich
Veränderungen in der CD4-Zell-Differenzierung und Defekte im Zytoskelett,
„Vesicle-Trafficking“ und der Zell-Zytotoxizität von CD8-positiven Zellen nach
23
EINLEITUNG
sich ziehen (40). Zytotoxische T-Zellen führen die Zerstörung von malignen
Zellen mittels gerichteter Freisetzung von apoptoseinduzierenden Proteinen wie
Perforin oder Granzym aus lytischen Lysosomen herbei. Dieser Vorgang ist
abhängig von Konformationsveränderungen der zytoskelettalen Verbindungen,
die in der CLL geblockt zu sein scheinen (12;100;116). Görgün et al. stellten
desweiteren in Ko-Kultur-Experimenten von gesunden T-Zellen mit CLL-Zellen
fest, dass die zuvor beschriebenen T-Zell-Defekte während der Kultivierung
auch in den gesunden T-Zell-Populationen auftraten. Diese Veränderungen
entwickelten sich nur nach direktem Zellkontakt und nicht zytokinvermittelt (40).
Abnormalitäten in beiden Systemen – sowohl im B- als auch im T-ZellKompartiment – führen außerdem zur Unfähigkeit des Immunsystems,
leukämische Zellen zu erkennen und zu zerstören. Als Beispiel ist CD40-Ligand
(CD40L) – ein wichtiges Molekül für die T-Zell-Aktivierung – herunterreguliert
auf den T-Zellen von CLL-Patienten (15). LFA1 – ebenfalls wichtig für T-ZellInteraktionen – ist gleichfalls niedriger exprimiert bei CLL-Patienten als bei
gesunden Probanden. Die T-Zell-Rezeptor-Repertoires bei CLL-Patienten
unterscheiden sich signifikant und können mit als Erklärung für ineffektive
Immunantworten auf CLL-assoziierte Antigene dienen. Eine Minderexpression
von CD28 und CD152 wurde ebenfalls beschrieben (97). Außerdem konnte ein
reduziertes
Signaling
via
T-Zell-Rezeptor
CD3ζ-Signaling
in
in-Vitro-
Experimenten nachgewiesen werden (90).
Zuletzt führt auch eine Chemotherapie zum Beispiel mit Fludarabin oder
Alemtuzumab sowohl zu einer Zerstörung der B- als auch der T-Zell-Reihe und
damit zu einer Immuninkompetenz (112). Fludarabin senkt dabei vor allem den
Anteil der regulatorischen T-Zellen (8).
Fortschreitende T-Zell-Dysfunktionen korrelieren mit dem Verlaufsgrad der CLL
(96). Eine effiziente T-Zell-Immunantwort könnte helfen, leukämische Zellen zu
zerstören.
Außerdem
könnte
eine
erhöhte
Anzahl
immunkompetenter
Abwehrzellen Begleitinfektionen verhindern und Anti-Tumor-Effekte fördern.
24
EINLEITUNG
1.4
CD200 und CD200R
Vielfältige Zell-Oberflächen-Rezeptoren spielen eine Rolle bei der Kontrolle der
Immunfunktion via positivem oder negativem Signaling. CD200 ist gewöhnlich
auf Thymozyten, T- und B-Lymphozyten, dendritischen Zellen, Neuronen und
endothelialen Zellen exprimiert. Es bindet an die Gruppe der CD200Rezeptoren (CD200R), die vor allem auf Zellen der myeloiden, aber auch der
lymphoiden Reihe (T-Lymphozyten) exprimiert sind (34).
Barclay et al. beschrieben 1981, dass CD200 ein Typ1 Membran-Glykoprotein
der Ig-Supergen-Familie sei (4). Mittlerweile ist bekannt, dass CD200 oder wie
früher bezeichnet OX2 40% Homologien in der Aminosäuresequenz mit
CD80/86 zeigt (11). Der zytoplasmatischen Domäne und der transmembranären Domäne fehlen Signaling-Motive, die als Andockstation für andere
Moleküle dienen könnten. Der CD200-Rezeptor verfügt jedoch über diese
Signaling-Motive (37;121).
CD200: Mitglied der Ig-Supergen-Familie
111 AS
NH²
V-Region
91 AS
27 AS 19 AS
Invariante Asp-N-Stellen
CH²-Domäne TM Cy
Schematische Repräsentation der CD200R-Familie:
V-Region
C-Region
TM
Cy
COOH
Andockstelle für
ITIM
CD200R1 (326 AS)
V-Region
C-Region
TM Cy
COOH
Andockstelle für
DAP10/12
CD200R2-4 (~250 AS)
Abbildung 1.3: Struktur von CD200 und der CD200R-Familie
25
EINLEITUNG
Die Loci, die für CD200 und CD200R kodieren, liegen beide auf Chromosom 3
des Menschen. An dieser Stelle befinden sich noch weitere Loci für
transmembranäre Proteine der Ig-Superfamilie. Während CD200 nur als
einzelne Kopie vorliegt, existieren diverse Kopien des CD200-Rezeptors
(5;37;46;121).
Vielfältige Studien zeigten, dass CD200 wohl immunsuppressive Eigenschaften
mit trägt (34). Manipulationen in der CD200:CD200R-Interaktion könnten
deshalb Immunantworten innerhalb vieler Krankheitsprozesse modifizieren.
CD200 gilt als prognostischer Faktor in der Akuten myeloischen Leukämie und
beim Multiplen Myelom (77;108). Außerdem scheint es ko-exprimiert vorzuliegen mit CSC-Markern wie CD44 oder CD133. Als CSC (Cancer stem cells)
wird eine Subpopulation von malignen Zellen bezeichnet, die konventionelle
Chemotherapiestrategien überleben (56).
1.5
Zielsetzung der Promotionsarbeit
In der vorliegenden Promotionsarbeit soll die Rolle des immunsuppressiven
Moleküls CD200 in der Pathogenese der CLL und die des CD200-Antikörpers
(1B9 rat anti hCD200 Lot 1, Trillium Therapeutics Inc., Toronto, Kanada) als
Therapiekonzept in der Chronischen Lymphatischen Leukämie evaluiert
werden. Die Suppression von T-Zell-Effektoren erfolgt im Rahmen der
Pathogenese dieser Leukämieform und ist zentraler Ansatzpunkt des der Arbeit
zugrunde liegenden Therapiegedankens.
Zunächst wird der Nachweis der Überexpression von CD200 auf CLL-Zellen
angestrebt. Desweiteren wird eine mögliche Zytotoxizität eines CD200Antikörpers auf CLL-Zellen untersucht.
Mit einer Blockade der CD200:CD200R Interaktionen von CLL-Zellen mit
autologen T-Zellen soll die Proliferation von T-Zellen in einem MixedLymphocyte-Reaction-Modell untersucht werden.
Der Einfluss von CD200 auf die Generierung einer TAA-spezifischen
Immunantwort soll mittels ELIspot untersucht werden. Abschließend wird der
Einfluß von CD200 auf die T-Zellsubpopulationen, insbesondere zytotoxische
und regulatorische T-Zellen ermittelt.
26
MATERIALIEN UND METHODIK
2.
MATERIALIEN UND METHODIK
2.1
Materialien
2.1.1 Geräte
Analysenwaage
BL310, Sartorius, Göttingen, D
Autoklav
Varioklav, Oberschleißheim, D
Begasungsbrutschrank
Heraeus, Hanau, D
Bestrahlungsgerät Biobeam 8000
Eckert & Ziegler BEBIG, Berlin, D
Durchflusszytometer
FACS Canto, BD, Erembodegem, B
Einfrierbox
Nunc GmbH & Co. KG, Wiesbaden, D
Eismaschine
Scotsman, Vernon Hills, IL, USA
ELIspot-Reader ScanPrecision
HP, Palo Alto, Kalifornien, USA
Handstückzähler
IVO, Villingen-Schwenningen, D
Kühlschrank (4°C)
Bosch, Gerlingen-Schillerhöhe, D
Kühltruhe (-20°C)
Bosch, Gerlingen-Schillerhöhe, D
Kühltruhe (-80°C)
Heraeus, Hanau, D
Mikroliterpipetten
Gilson, Middleton, WI, USA
12-fach-Pipette
Finnpipette, Thermo Electron,
Waltham, MA, USA
Mikroskop
,Telaval 31’, Zeiss, Oberkochen, D
Multipette
,HandyStep’, Brand, Wertheim, D
Neubauer-Zell-Zählkammer
Brand, Wertheim, D
Pipettierhilfe (elektrisch)
‚accu-jet’, Brand, Wertheim, D
27
MATERIALIEN UND METHODIK
Schüttler
UniEquip ‚UNITWIST’, München, D
Sterilbank
Microflow; clanLAF VFR1206GS, DK
Stickstofftank Arpege 140
Air Liquide, Düsseldorf, D
Vortexer
‘Vortex-Genie2’, SCIENTIFIC
INDUSTRIES, Bohemia, NY, USA
Wasserbad
P-D Industriegesellschaft mbH,
Dresden, D
Zentrifugen (Rotoren)
- Centrifuge 5415 D, Eppendorf,
Hamburg, D
- Centrifuge 5415 R, Eppendorf,
Hamburg, D
- Centrifuge 5402, Eppendorf,
Hamburg, D
- Minifuge T, Heraeus, Hanau, D
- JG-ME, Beckman Coulter, Fullerton,
CA, USA
2.1.2 Verbrauchsmaterialien
6-Loch-Platten
Nunc GmbH & Co. KG, Wiesbaden, D
96-Loch-Platten
Sarstedt, Nümbrecht, D
MultiScreen-Platten
Millipore Corporation, Bedford, MA,
USA
Deckgläser
Thermo electron corporation,
Waltham, MA, USA
Einwegpipettenspitzen
Brand, Wertheim, D; Sarstedt,
Nümbrecht, D
Einwegpipettenspitzen (gestopft)
ART Molecular BioProducts, San
Diego, CA, USA
Eppendorf, Hamburg, DReaktionsgefäße (1,5 ml + 2 ml)
Eppendorf, Hamburg, D; Sarstedt,
Nümbrecht, D
FACS-Röhrchen (5 ml, Rundboden)
BD Falcon, Erembodegem, B
Falcon-Reaktionsgefäße (15 ml + 50
ml)
Sarstedt, Nümbrecht, D
Gewebekulturflaschen (25 cm² + 75
cm²)
Sarstedt, Nümbrecht, D
28
MATERIALIEN UND METHODIK
Cryotubes
Nunc GmbH & Co. KG, Wiesbaden, D
Latex-Handschuhe
Meditrade ‚Gentle Skin’,
Kiefersfelden, D
Nitril-Handschuhe (puderfrei)
Meditrade ‚Nitril 3000’, Kiefersfelden,
D
Objektträger
Engelbrecht ‚VWR SuperFrost plus’,
Edermünde, D
Pasteurpipetten
Brand, Wertheim, D
PVDF-Membran
‚Hybond’, Amersham Biosciences,
Buckinghamshire, England, UK
serologische Pipetten (2, 5, 10, 25
ml)
Sarstedt, Nümbrecht, D
Sterilfilter (0,20 µm)
‚Sartolab – P20’, Sartorius, Göttingen,
D
Tücher (Kimwipes)
Kimberly-Clark, Forchheim, D
2.1.3 Chemikalien, Bioreagenzien und Baukästen
2 mM dNTP Mix
Fermentas, St. Leon-Rot, D
Annexin V Binding Buffer, 10x
Concentrate
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
Cellwash (f. FACS)
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
CellTrace™ CFSE Cell Proliferation Kit
Invitrogen Corporation, Karlsruhe,
D
Dinatriumhydrogenphosphat
ROTH, Karlsruhe, D
Dimethylsulfoxid
ROTH, Karlsruhe, D
Essigsäure
ROTH, Karlsruhe, D
ELIspot-KIT for Human Interferon-γ
MABTECH AB, Nacka Strand, S
Ethanol (99,8%)
ROTH, Karlsruhe, D
Ficoll-Paque Plus
GE Healthcare Biosciences AB,
Uppsala, S
Fötales Kälberserum (FCS)
Gibco BRL, Paisley, Schottland
29
MATERIALIEN UND METHODIK
PE anti-human Foxp3 Staining Set
NatuTec, eBioscience, Frankfurt a.
M., D
IMDM-Medium
Gibco Invitrogen, Carlsbad, CA,
USA
Isopropanol/2-Propanol
ROTH, Karlsruhe, D
Natriumchlorid
Merck, Darmstadt, D
PBS (D-PBS)
Gibco (Invitrogen), Paisley,
Scotland, UK
RosetteSep – Human B-Cell
Enrichment Cocktail
STEMCELL TECHNOLOGIES INC,
F
RosetteSep – Human T-Cell
Enrichment Cocktail
STEMCELL TECHNOLOGIES INC,
F
RPMI 1640 + L-Glutamin
Gibco Invitrogen, Carlsbad, CA,
USA
Streptavidin
Sigma, Steinheim, D
Trypanblau
Merck, Darmstadt, D
Wasser, steril
Braun, Melsungen, D; Fermentas,
St. Leon-Rot, D
Zellfixierung (CellFIX)
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
2.1.4 Enzyme, Proteine, Immunreagenzien und Inhibitoren
7-AAD
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
Annexin V-FITC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
Anti-Human HLA ABC-Antigen W 6/32
Dako, Glostrup, Dänemark
β2-Microglobulin
Sigma, Steinheim, D
FMOD 1 LLLAGLFSL
FMOD 2 YLQHNEIQEV
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Proimmune, Oxford, UK
30
MATERIALIEN UND METHODIK
HLA-A0201–binding peptide MAGE-3
(271-279): FLWGPRALV
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Proimmune, Oxford, UK
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Proimmune, Oxford, UK
Interleukin 2
Cell Concepts, Umkirch, D
Interleukin 7
Cell Concepts, Umkirch, D
KW 13 AF432213
Gene Center, Ludwig-MaximilianUniversität, München
Staurosporin
Sigma, Steinheim, D
Trypsin
Sigma, Steinheim, D
FMOD 3 YMEHNNVYTV
FMOD 4 YLLDLSYNHL
2.1.5 Antibiotika
Penicillin
Sigma, Steinheim, D
Streptavidin
Sigma, Steinheim, D
2.1.6 Antikörper
1B9 rat anti hCD200 Lot 1
Trillium Therapeutics Inc., Toronto,
Kanada
anti-human CD3 FITC/ CD3 PE/
CD3 APC-Cy 7
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD4 APC/ CD4 FITC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD5 APC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD8 PC-5/ CD8 FITC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD14 APC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD19 FITC/ CD19 PC-5/ BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
CD19 PE-Cy 7
B
31
MATERIALIEN UND METHODIK
anti-human CD25 FITC
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD27 PE
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD34 PC-5
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD56 PE
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human CD69 PE
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
anti-human HLA-A2 Antikörper
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
FITC anti-mouse IgG
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
PE anti-rat
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
PE-Cy5 (PC5) anti-human CD19
BD BIOSCIENCES, Erembodegem,
B
2.1.7 Verwendete Zelllinien
CD40L-Feeder Layer:
Maus-Fibroblasten, Ausgangsvektor pME18S-neo, Nukleinsäure CD40L Human
(31)
T2-Zellen:
DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH,
Braunschweig
2.1.8 Verwendete Software
Adobe Acrobat Reader 6.0
BD FACSdiva Software Version 4.1.2
ELI.Analyse 4.0
Microsoft Office 2000
Reference Manager 10
SigmaPlot 2001
32
MATERIALIEN UND METHODIK
2.2
Methodik
2.2.1 Patienten
Zwischen Oktober 2005 und Juli 2007 wurden 35 Patienten in die
experimentelle Studie eingeschlossen. Sie erfüllten die diagnostischen und
immunophänotypischen Kriterien einer B-CLL und waren entweder nicht
vortherapiert oder seit mindestens sechs Monaten ohne Therapie. Ihnen wurde
im Rahmen von weiteren klinischen Blutuntersuchungen 20 ml Heparin-Blut
abgenommen und unverzüglich weiterverarbeitet. Die Blutentnahme erfolgte im
informativen Einverständnis der Patienten nach der Deklaration von Helsinki
und wurde von der Ethikkommission der Universität zu Köln genehmigt.
2.2.2 Konzept der experimentellen Studie
Aus Vollblut von CLL-Patienten wurden PBMCs, B-Zellen und T-Zellen mittels
Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation und B- bzw. T-Zell-Rosette-Separation
gewonnen. FACS-Analysen der PBMCs gaben Aufschluss über die T- und BZellzahlen, die Aufteilung der Populationen und den HLA-Status. HLA-A2positive Proben mit einem relativ hohen T-Zellgehalt konnten in die
Versuchsreihe eingeschlossen werden. Die T-Zellen wurden in Six-Well-Plates
kultiviert und in Anlehnung an Mayr et al. nach einem bestimmten Schema
aktiviert und restimuliert (71;72). Die Aktivierung erfolgte mit CD40-Ligand
(CD40L)-stimulierten B-Zellen, die zum Teil mit aufsteigenden CD200Rezeptorenblocker-Konzentrationen versetzt waren. Zur Kontrolle erfolgte die
Stimulation mit nicht aktivierten B-Zellen im vorletztem Well und das letzte Well
enthielt
eine
reine
T-Zellkultur.
CFSE-Färbungen
verifizierten
den
Teilungsprozess der T-Zellpopulationen.
CD40 L +
1μg/ml
CD200AK
CD40 L +
5μg/ml
CD200AK
CD40 L
ohne
CD200Block
Unstimulierte
B-Zellen
CD40 L +
10μg/ml
CD200AK
Nur TZellen
Grafik 2.1: T-Zell-Expansion in der Six-Well-Plate
33
MATERIALIEN UND METHODIK
Die Stimulation erfolgte an Tag 1, Tag 7 und Tag 14. Zuvor wurden jeweils die
Zellzahlen am Mikroskop ermittelt und mit Hilfe von FACS-Analysen der
prozentuale T- und B-Zellanteil ermittelt und dokumentiert. Die absoluten
Zellzahlen der jeweiligen Population ließen sich mit Hilfe dieser Daten
berechnen.
Nach Ermittlung des effektivsten CD200-Blocks wurde ausschließlich mit der 5
μg/ml-Konzentration restimuliert, so dass sich die Well-Anzahl auf vier
verringerte.
Um festzustellen, ob spezifische T-Zellen expandiert worden waren, wurde das
ELIspot-Verfahren eingesetzt. Der Anteil regulatorischer T-Zellen nach
Versuchsende wurde mittels FOX P3-Färbung im FACS deskriptiv dargestellt.
Desweiteren wurde die Zytotoxizität des CD200-Antikörpers mit Annexin 5- und
7-AAD-FACS-Analysen kontrolliert.
-
T- und CLL-Zellisolation
Einfrieren der CLL-Zellen
Kultivierung der T-Zellen
Vorstimulation der CLLZellen mit CD40-Ligand
Tag 0
Beginn der
Mixed
lymphocyte
reaction (MLR)
mit CD40Laktivierten CLLZellen und AntiCD200Blockade
Tag 7
Restimulation
der MLR mit
CD40Laktivierten CLLZellen und AntiCD200Blockade
ELIspot-Assay für Fibromodulin,
MAGE3, KW13
Tag 14
Tag 21
Restimulation
der MLR mit
CD40Laktivierten CLLZellen und AntiCD200Blockade
Grafik 2.2: Konzept der Mixed lymphocyte reaction und T-Zell-Expansion
34
MATERIALIEN UND METHODIK
2.2.3 Versuchsprotokolle
2.2.3.1
Ficoll-Dichtegradienten-Zentrifugation
Die Dichtegradientenzentrifugation ist ein Prinzip, bei der Blutbestandteile
anhand
ihrer
Dichte
voneinander
getrennt
werden.
Mit
Hilfe
eines
Separationsmediums definierter Dichte, hier Ficoll Paque PLUS, können die
einzelnen Populationen voneinander isoliert werden. Blutzellen, deren Dichte
höher ist als die Mediumdichte (Erythrozyten und Granulozyten), durchwandern
das Separationsmedium, während sich Lymphozyten und Monozyten in einer
weißlich erscheinenden Interphaseschicht oberhalb des Mediums ablagern. Die
sehr leichten Thrombozyten verbleiben in der Plasmaphase (69).
Plasmaphase mit Thrombozyten
Lymphozyten, Monozyten
Ficoll-Separationsmedium
Erythrozyten, Granulozyten
Grafik 2.3: Darstellung der Phasen nach der Dichtegradientenzentrifugation
Protokoll:
1. Zuerst musste das Vollblut aus dem Heparin-Blutröhrchen in einen 50 ml
Falcon pipettiert werden. Dann wurde es 1:1 mit D-PBS verdünnt.
2. Nun wurde ein weiteres 50 ml Falcon zur Hälfte mit Ficoll-Paque PLUS
befüllt.
35
MATERIALIEN UND METHODIK
3. In einem weiteren Schritt wurde das Blut-PBS-Gemisch vorsichtig in das
mit Ficoll befüllte Falcon pipettiert.
4. Dann erfolgte die 30-minütige Zentrifugation bei 2300 rpm und einer
Temperatur von 25°C.
5. Die Mono-/Lymphozytenschicht wurde nach Beenden der Zentrifugation
abpipettiert und in ein weiteres bereitgestelltes Falcon umgefüllt.
6. Nach dem Auffüllen mit D-PBS wurde das Mono-/Lymphozytengemisch
bei 1500 rpm und 22°C zehn Minuten zentrifugiert.
7. Zum Schluss musste das Zellpellet im Falcon mit Medium (IMDM mit 1%
Penicillin/Streptomycin, 10% FCS) resuspendiert werden. Nun standen
die separierten Zellen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung.
2.2.3.2
Rosette-Separation
Das RosetteSep-Medium koppelt die ungewünschten Zellen im menschlichen
Vollblut an mehrere Erythrozyten. Dadurch erhöht sich deren Dichte. Es bilden
sich um die unerwünschten Zellen sog. „Immunorosetten“, so dass diese Zellen
bei
einer
Dichte-Gradienten-Zentrifugation
in
die
Bereiche
der
roten
Blutbestandteile absinken (69).
Protokoll:
1. Vollblut wurde aus einem Heparin-Blutröhrchen in ein 50 ml Falcon
pipettiert und die B- bzw. T-RosetteSep-Mixtur in entsprechender
Konzentration (50 μl/ml Blut) dazu gegeben.
2. Nun erfolgte eine 20-minütige Inkubation bei Raumtemperatur unter
gelegentlichem Schütteln.
3. Die weiteren Schritte gleichen dem Dichtegradientenzentrifugationsprotokoll.
2.2.3.3
Zellzählung
Die Zellzahlbestimmung erfolgte mit Hilfe der Neubaukammer und Anfärbung
mit Trypan-Blau. Trypan-Blau durchdringt die Zellmembran toter Zellen und
färbt sie so an. Gezählt wurden demnach alle ungefärbten Zellen in den vier
großen Quadranten der Neubaukammer. Dafür wurden 90 μl Trypan-Blau mit
10 μl der Blutzellen in IMDM in einem Glasröhrchen vermengt und 10 μl der
36
MATERIALIEN UND METHODIK
Suspension in die Neubau-Zählkammer pipettiert. Die Gesamtzellzahl pro
Milliliter errechnete sich anhand folgender Formel:
X/4 x n x 104 = Zellzahl /ml
X: Anzahl der gezählten Zellen
n: Verdünnungsfaktor (10)
Die
Gesamtzellzahl
im
Medium
wurde
durch
Multiplikation
mit
der
Suspensionsmenge in ml ermittelt (69).
2.2.3.4
Kryokonservierung
Jeweils 1.000.000 bis 100.000.000 Zellen wurden in 2 ml Kryo-Tubes
eingefroren.
Protokoll:
1. Die gewonnene Zellsuspension wurde im 50 ml Falcon mit PBS
aufgefüllt und bei 1500 rpm und Raumtemperatur 10 Minuten
zentrifugiert.
2. Das Zellpellet wurde anschließend mit FCS und 10% DMSO gelöst und
auf die Kryotubes verteilt.
3. Die Gefrierung erfolgte mittels Einfrierbox in der –80°C-Kühltruhe über
24 Stunden mit anschließender Überführung in den Stickstofftank.
2.2.3.5
FACS (Fluorescence-Activated-Cell-Sorter)
FACS oder die Durchflusszytometrie dient der Absolut-Zellzahlbestimmung, der
Lymphozytentypisierung oder anderen funktionellen Untersuchungen und DNAZellzyklusanalysen. Die zu untersuchenden Blutzellen werden mit spezifischen
Antikörpern gegen Zellbestandteile markiert. Diese Antikörper sind mit einem
Fluoreszenzfarbstoff gekoppelt (direkte Markierung) bzw. werden mit einem
fluoreszenzgekoppelten
Sekundärantikörper
(indirekte
Markierung)
nachgewiesen. Im FACS-Gerät (FACS Canto von BD) werden tausende Zellen
innerhalb kürzester Zeit einzeln in einem laminaren Probenstrom an einem
Argon-Ionen-Laser vorbei geleitet und charakterisiert. Der Laser im FACS-Gerät
regt die gekoppelten Fluoreszenzfarbstoffe an, Licht in einer bestimmten
Wellenlänge zu emittieren. Pro Fluoreszenzfarbstoff wird so ein spezifisches
Signal erzeugt und analysiert.
37
MATERIALIEN UND METHODIK
Fluoreszenzfarbstoffe
Wellenlängenbereich
Fluorescein-Isothiocyanat (FITC)
530 nm
Phycoerythrin (PE)
575 nm
Allophycocyanin (APC)
660 nm
Pe-Cy 5 Tandemkonjugat (PE+Cyanin 5)
670 nm
APC-Cy 7 Tandemkonjugat
595 - 647 nm
(APC+Cyanin 7)
PE-Cy 7 Tandemkonjugat (PE+Cyanin 7)
488 nm
Tabelle 2.1: Wellenlängenbereich der verwendeten Fluoreszenzfarbstoffe
Desweiteren gibt das FACS Aussagen über Größe und Granularität der Zellen
wieder. Nach vorne abgelenkte Strahlen des Lasers sind ein Maß für die Größe
der gemessenen Zellen und Partikel: Vorwärtsstreulicht [Forward-Scatter
(FSC)]. Das im 90°-Winkel abgestrahlte Seitwärtsstreulicht [Side-Scatter (SSC)]
ist ein Maß für die Zellgranularität (69).
Protokoll:
1. 1.000.000 Zellen gelöst in IMDM aus der zu analysierenden Probe
wurden in ein FACS-Falcon pipettiert.
2. Dann wurde das definierte Antikörpergemisch zu der Zellsuspension
gegeben und vermengt.
3. Nun erfolgte eine mindestens 10-minütige Inkubation bei 4°C.
4. Die Zellsuspension wurde mit 2 ml Cellwash aufgefüllt und im Anschluss
6 Minuten bei 1500 rpm und Raumtemperatur zentrifugiert.
5. Der Überstand im Falcon wurde abgekippt, gegebenenfalls bei einer
indirekten Färbung das Protokoll mit dem Sekundärantikörper wiederholt,
ansonsten wurden die Zellen in 300 μl Cellwash resuspendiert.
6. Nun erfolgte die Messung am Durchflusszytometer.
Verwendeter
Fluoreszenzgekoppelter
Volumen der
Antikörper
Antikörpersuspension Bedeutung des Markers
CD3 FITC/ CD3 PE/ CD3
T-Zell-Antigen-Rezeptor,
APC-Cy 7
Je 2 μl
Signaltransduktion
Ko-Rezeptor für MHCKlasse- II-Moleküle;
CD4 APC/ CD4 FITC
Je 2 μl
Signaltransduktion
38
MATERIALIEN UND METHODIK
CD5 APC
Ly1, mögliche Co-Rezeptor
Funktion; Scavenger
Rezeptor, Adhäsion, bindet
CD72
Co-Rezeptor für MHCKlasse-I –Moleküle
Rezeptor für
LipopolysaccharidKomplex und
LipopolysaccharidBindungsprotein (LBP);
Monozytenmarker
Im Komplex mit CD21
(CR2) und CD81 (TAPA1); Ko-Rezeptor für BZellen
CD8 PC-5/ CD8 FITC
Je 2 μl
2 μl 1:100 verdünnt/
2 μl
CD14 APC
Je 2 μl
CD19 FITC/ CD19 PC-5/
CD19 PE-Cy 7
Je 2 μl
CD25 FITC
Je 2 μl
CD27 PE
Je 2 μl
CD34 PC-5
Je 2 μl
CD56 PE
Je 2 μl
CD69 PE
CD200 AK + sek. AntiRat IgG PE
HLA-A2 AK + sek. AntiMouse IgG FITC
Je 2 μl
Je 2 μl
Annexin V
Je 2 μl
Unbekannt
Menschliches Klasse IHistokompatibilitätsmolekül
Verlust der
Membranintegrität,
Apoptose
7-AAD
Je 2 μl
Nekrosemarker
8 μl 1:10 verdünnt/ 2μl
IL-2 Rezeptor α-Kette
TNF-Rezeptor, bindet
CD70
Ligand für CD62L (LSelektin), Adhäsion,
Markierung für
hämatopoietische
Vorläuferzellen
Adhäsionsmolekül, NKZell-Marker
Unbekannt, frühes
Aktivations- Antigen
Tabelle 2.2: Verwendete Antikörpersuspensionen und deren Bedeutung (52)
2.2.3.6
Stimulation in der “Mixed Lymphocyte Reaction” (MLR)
1. An Tag 1 wurde die T-Zell-Suspension (IMDM; 10% FCS; 1%
Penicillin/Streptavidin) nach T-RosetteSep zu je 3.000.000 Zellen auf
eine Six-Well-Plate verteilt und kultiviert. Zusätzlich wurden CLL-Zellen
zum Teil auf mit bestrahlten CD40L versetzten Feederzellen, zum
anderen Teil unstimuliert im Brutschrank bei 37°C 24 Stunden kultiviert.
39
MATERIALIEN UND METHODIK
2. An Tag 2 wurden die CD40L stimulierten bzw. die nativen CLL-Zellen zu
je 1.000.000 Zellen nach dem oben beschriebenem Studienprotokoll
teilweise in bestimmten Konzentrationen mit Anti-CD200R versetzt und
zu den T-Zellen gegeben. Allen mit CD40L stimulierten Zellen besetzten
Wells wurden nach Methodikoptimierung FMOD2, FMOD4 (je 40 μg/ml)
sowie β2-Microglobulin (1,5 μg/ml) hinzugefügt. Im Anschluss erfolgte
die einwöchige Kultivierung unter Interleukin 2- und 7-Zusatz (IL2: 40
U/ml; IL7: 10 ng/ml) (71).
3. Nach der einwöchigen Kultivierung wurde nach Waschung und
Zellverteilungs-Bestimmung mittels FACS das beschriebene Schema bis
zur ELIspot-Auswertung an Tag 21 wiederholt.
2.2.3.7
ELIspot-Verfahren
Das ELIspot-Verfahren (Encyme-linked-immuno-spot) ist ein einfaches und
hochsensitives Verfahren, um eine Zellaktivierung auf Einzelzellniveau zu
messen. Es ist vor allem sinnvoll zur Analyse spezifischer Immunantworten auf
ganze Antigene oder Peptide. Bei der Zellaktivierung werden Zytokine, die der
Zellkommunikation dienen, freigesetzt. Diese von den Zellen freigesetzten
Proteine werden durch zwei monoklonale Zytokinantikörper als farbige Punkte
detektiert, die unterschiedliche Epitope dieses Zytokins erkennen. Der eine der
beiden Antikörper ist beim ELIspot an eine feste Phase gebunden, so dass es
sich vom Prinzip her um einen Festphasen-ELISA handelt (69;78;120).
40
MATERIALIEN UND METHODIK
Protokoll:
1. Der Test wurde in 96-Loch-Mikrotiterplatten
durchgeführt. Als erster Schritt wurde ein
hochaffiner monoklonaler Interferon-γ-Antikörper (1-D1K) über Nacht auf die Platte
gegeben.
YYYYYYYYY
YYYYYYYYY
2. Es wurden für 24 bis 48 Stunden die
expandierten MLR-Zellen in Gegenwart der
Antigene (KW13, MAGE, FMOD1/2/3/4)
kultiviert. Während dieser Zeit setzten die
Zellen Zytokine frei, die an die Antikörper auf
der Platte gebunden wurden.
************
************
3. Die Zellen wurden durch Waschen entfernt
und ein biotinylierter Antikörper (7-B6-1Biotin), der ein zweites Epitop des Zytokins
erkennt, für 2 Stunden hinzugegeben.
YYYYYYYYY
YYY YYYYYY
4. Streptavidin-ALP wurde für 1 Stunde nach
Waschung hinzugefügt.
YYYYYYYYY
YYYYYYYYY
°
°
°
5. Ein präzipitierendes Substrat für Meerrettichperoxidase wurde zugegeben, bis dort
Spots entstanden, wo eine antigenspezifische Zelle reagiert hatte. Die Spots
wurden mit einem automatischen Bildanalyse-System detektiert (ELI.Analyse 4.0)
und ausgezählt.
Grafik 2.4: Protokoll der ELIspot-Auswertung
2.2.3.8
CFSE-Färbung
Mit Hilfe einer CFSE-Färbung lassen sich die verschiedenen Zellpopulationen
innerhalb
einer
Lymphozyten-Kultur
unterscheiden.
Carboxy-Fluorescein-
diacetat-Succinimidyl-Ester (CFSE) enthält ein fluoreszierendes Molekül mit
einer funktionellen Succimidyl-Ester-Gruppe und zwei Acetat-Gruppen. CFSE
diffundiert frei in die Lymphozyten und intrazelluläre Esterasen spalten die
Acetat-Gruppen, so dass der fluoreszierende Farbstoff freigesetzt wird. Die
41
MATERIALIEN UND METHODIK
Zellfunktion wird durch CFSE in keinster Weise beeinträchtigt. Der Farbstoff
verbleibt nun im Zytoplasma und wird bei jeder Zellteilung zur Hälfte
mitgegeben. Die Fluoreszenz-Intensität verringert sich dadurch bei jeder
Teilung um die Hälfte und lässt sich im FACS im FITC-analogen Kanal
darstellen.
Protokoll:
1. 30.000.000 Zellen wurden pro Färbung entnommen und auf 10 ml mit
PBS
aufgefüllt.
Im
Anschluss
erfolgte
die
Zentrifugation
bei
Raumtemperatur (RT), 1400 rpm 5 Minuten lang.
2. Die Waschung wurde zweimal wiederholt.
3. Das entstehende Zellpellet wurde in 2 ml PBS aufgenommen.
4. Nun wurden 3 µl CFSE (Konzentration 0,5 mM) hinzugefügt.
5. Anschließend erfolgte eine 8-minütige Inkubation bei RT auf dem
Schüttler.
6. Dann wurde die Probe auf 10 ml mit IMDM; 10% FCS; 1%
Penicillin/Streptomycin aufgefüllt.
7. Es
erfolgten
drei
Waschungen
mit
IMDM
mit
anschließender
Pelletlösung, so dass 1.000.000 Zellen pro Well eingesetzt werden
konnten.
8. Am ersten, dritten, fünften und siebten Tag erfolgte die Messung am
FACS.
2.2.3.9
FOX P3-Färbung
FOX P3, ein 49 bis 55 kDa-Protein, ist ein regulativer Transkriptionsfaktor und
wird vor allem auf regulatorischen T-Zellen (Treg-Zellen) exprimiert. Treg-Zellen
können im FACS anhand ihrer Färbeeigenschaften CD4+, CD25high und FOX
P3+ dargestellt werden.
Protokoll:
1. 1.000.000 Zellen wurden pro Färbung eingesetzt und mit den FACSAntikörpern Anti-CD25-FITC, -CD8-PC-5 und -CD4-APC gefärbt.
2. Nach 10-minütiger Inkubation und anschließender Waschung wurden 1
ml eBioscience Fixation-Permeabilization Puffer hinzugefügt.
3. Im Anschluss erfolgte die 30-minütige Inkubation im Kühlschrank.
42
MATERIALIEN UND METHODIK
4. Nach dreimaligem Waschen wurde mit 2%igem (2 µl) Rattenserum für 15
Minuten bei 4°C geblockt.
5. Ohne Waschung wurden 20 µl FOX P3-Antikörper hinzugegeben und es
erfolgte eine weitere 30-minütige Inkubation im Kühlschrank.
6. Nach zwei Waschschritten konnten die Proben im FACS analysiert
werden.
2.2.3.10
Zytotoxizitätsprobe mittels FACS
Annexin V ist ein Protein, das eine hohe Affinität zu Phosphatidylserin zeigt und
an Zellen bindet, die Phosphatidylserin präsentieren. Eine Annexin V-Bindung
zeigt den Verlust der Membranintegrität an, die während der Apoptose entsteht.
7-Amino-Actinomycin-D (7-AAD) färbt im PC-5-Kanal sichtbar vor allem
spätapoptotische oder nekrotische Zellanteile an. In der FACS-Analyse können
also apoptotische Zellen, die zunächst Annexin V- (hier FITC-gelabelt) positiv
und 7-AAD-negativ sind, von spätapoptotischen oder toten Zellen, die für beide
Faktoren positiv sind, unterschieden werden.
Die Zytotoxizitätsprobe für Anti-CD200R erfolgte mit PBMCs von CLLPatienten. Gleiche Zellanteile wurden in eine 96-Well-Plate pipettiert und mit
aufsteigenden Konzentrationen (1 μl/ml, 5 μl/ml, 10 μl/ml, 20 μl/ml, 50 μl/ml) von
Anti-CD200R und zur Kontrolle mit Staurosporin und einer nativen Probe
versetzt. Die FACS-Analyse erfolgte nach 24, 48 und 72 Stunden. Die
Suspensionen wurden mit 7-AAD und Annexin V versetzt und die Zellanteile im
FITC und PC-5-Kanal gegatet.
2.2.4 Statistik
Für die statistische Evaluierung wurde der SigmaPlot paired t-Test verwendet.
Unterschiede wurden bei einem p-Wert ≤ 0,05 als signifikant betrachtet.
43
ERGEBNISSE
3.
ERGEBNISSE
3.1
Überexpression von CD200
3.1.1 CD200-Expression bei CLL-Patienten und gesunden Probanden
Um eine signifikante Rolle von CD200 in der Pathogenese der CLL postulieren
zu können, war es notwendig, die Zelloberflächen-Expression von CD200 von
CLL-Patienten und gesunden Probanden zu vergleichen. Um die Hypothese der
Überexpression von CD200 zu verifizieren, wurden Proben von 25 gesunden
Probanden und 33 CLL-Patienten mit dem 1B9 anti-CD200-Antikörper (Trillium
Therapeutics, Toronto) sowie einem sekundären PE-gekoppelten Antikörper
versetzt und durchflußzytometrisch analysiert. Alle Blutentnahmen erfolgten
nach Feststellung des informativen Einverständnisses. Die LymphozytenPopulationen wurden mittels Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation gewonnen
und die CD3-, CD5-, CD19- und CD200-Expression durchflusszytometrisch
ausgewertet. Alle Proben der CLL-Patienten zeigten im FACS eine deutlich
erhöhte
Expression
der
leukämischen
Zellen
im
Vergleich
zu
den
patienteneigenen T-Zellen sowie den B-Zellen der gesunden Studienteilnehmer.
B-Zellen
T-Zellen
Grafik 3.1: CD200-Expression, beispielhaft gezeigt bei einem CLL-Patienten (Probe 8403) und
einem gesunden Probanden (Probe 8528)
44
ERGEBNISSE
Die PE-Mean-Werte bei den CLL-Patienten reichten von 2,431 bis 25,47, die
der gesunden Probanden von 1,114 bis 7,105. Im Median ergab sich für die
Studiengruppe ein Wert von 10,461 und für die gesunde Kontrollgruppe ein
Wert von 3,46. Im Schnitt konnte so eine dreifach erhöhte Expression, bei
einzelnen Proben aber sogar eine bis zu siebenfach erhöhte Expression
festgestellt werden.
Mediane Verteilung der CD200-PE-Mean-Werte im FACS
18
PE-Mean im FACS
16
14
12
10,461
10
8
6
4
3,46
2
0
Gesunde Probanden
CLL-Patienten
Population
Grafik 3.2: Darstellung der medianen Verteilung der CD200-PE-Mean-Werte
Um einen quantitativen Unterschied feststellen zu können, wurde die Mean
Fluorescence Intensitity Ratio (MFIR) – der Quotient zwischen dem PE-MeanWert des Experimentes und dem PE-Mean-Wert des Isotypes – für die
verschiedenen Proben im FACS bestimmt und mittels gepaartem T-Test
verglichen. Die eindeutige Signifikanz von p=0,0000109464 bewies, dass
CD200 auf der Oberfläche von CLL-Zellen überexprimiert vorliegt. Der mediane
Wert der MFIR bei den CLL-Patienten lag bei gerundet 2,1, der der gesunden
Testpersonen bei ungefähr 0,5. Jedoch zeigte sich eine enorme Variabilität der
MFIR-Werte bei den CLL-Patienten. Sie reichten von 1,01 bis 11,32 (gerundet)
und waren im unteren Bereich vergleichbar mit einer hochnormalen Expression
der gesunden Probanden (0,18-1,8).
45
ERGEBNISSE
Vergleich der Mean Fluorescence Intensity Ratio (CD200PE)
zwischen Kontroll- und Vergleichspopulation
5
MFIR
4
2,108035605
3
2
0,47403946
1
0
Gesunde Probanden
CLL-Patienten
Population
Grafik 3.3: Vergleich der MFIR (medianer Wert aller Proben) von CLL-Patienten und gesunden
Testpersonen
Im Rahmen des Arbeitsprozesses veröffentlichten McWhirter et al. eine
experimentelle
Untersuchung,
in
der
sie
ebenfalls
eine
deutliche
Überexpressivität von CD200 in der Chronischen Lymphatischen Leukämie –
die Ergebnisse zeigten eine 1,6- bis 5,4-fache Erhöhung der Expressivität bei
der Studiengruppe – belegten (74).
3.1.2 Korrelation mit klinischen und prognostischen Markern
Aufgrund
der
Patientengruppe
Variabilität
wurde
der
nach
CD200-Expression
einer
Korrelation
innerhalb
der
Daten
der
mit
CLLden
prognostischen Markern ZAP70, IgVH und CD38 gesucht. Außerdem wurden
die MFIR-Werte für die CD200-Expressivität mit dem Binet-Stadium verglichen.
Insgesamt konnten 21 Patienten mit bekanntem Binet-Stadium für die Analyse
herangezogen werden. Im Stadium A befanden sich 6 Patienten, Binet BPatienten gab es 9 und dem Stadium C waren wiederum 6 Patienten zugeteilt.
Die mediane Ermittlung der verschiedenen MFIR-Werte ergab folgendes: Dem
Stadium A konnte ein medianer Wert von 1,84, dem Stadium B ein Wert von
2,16 und dem Stadium C ein Wert von 1,71 zugeteilt werden.
46
ERGEBNISSE
MEDIAN MFIR (CD200-Expressivität)
Vergleich der CD200-Expression in den drei Binet-Stadien
5
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Binet A
Binet B
Binet C
Grafik 3.4: Korrelation des Binet-Stadiums mit der CD200-Expression
Nach der statistischen Auswertung der einzelnen MFIR-Werte zeigte sich, dass
innerhalb der einzelnen Binet-Stadien kein signifikanter Unterschied der
CD200-Expression existierte. Die mittels gepaartem t-Test errechneten p-Werte
reichten von 0,2 (Binet B im Vergleich mit Binet C) bis 0,6 (Binet A in
Gegenüberstellung zu Binet B).
Für den ZAP70-Vergleich konnten 22 Patienten mit eingeschlossen werden.
Jeweils 11 Patienten wurden als ZAP70–positiv und –negativ eingestuft. Von
ihren bereits ermittelten MFIR-Werten wurde ein neuer Median gebildet und
dieser grafisch sowie statistisch verglichen.
Für die ZAP70-negativen Patienten ergab sich ein medianer Wert von 2,4 und
für die ZAP70-positiven Patienten ein Median von 1,62. Im gepaarten T-Test
konnte ein p-Wert von 0,03 und damit ein statistisch signifikanter Unterschied
festgestellt werden. Die PE-Mean-Fluoreszenz lag bei den ZAP70-negativen
Patienten bei 10,476 und bei den ZAP70-positiven Patienten bei 8,782.
47
ERGEBNISSE
MEDIAN MFIR (CD200-Expressivität)
Mediane Verteilung der CD200-Expression in Bezug zu
ZAP-70
6
5
4
3
2
1
0
ZAP70-negative Patienten
ZAP70-positive Patienten
Grafik 3.5: Korrelation der CD200-Expression mit dem ZAP70-Status
Da bei nur 10 Patienten der IgVH-Status bekannt war, konnten auch nur diese in
den Vergleich eingeschlossen werden. Nach neuer Berechnung des Medians
der MFIR-Werte ergab sich folgendes Bild:
Der mediane MFIR-Wert der Patienten mit mutiertem IgVH ergab 1,56, der
Median der Erkrankten mit unmutiertem IgVH lag bei 1,73. Eine statistische
Signifikanz konnte nicht ermittelt werden (p=0,65).
MEDIAN MFIR (CD200-Expressivität)
Mediane Verteilung der CD200-Expression in Bezug zum IgVHStatus
4,5
4
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
IgVH mutiert
IgVH unmutiert
Grafik 3.6: Korrelation der CD200-Expression mit dem IgVH-Status
48
ERGEBNISSE
Für den CD38-Vergleich wurden 12 Patienten eingeschlossen. 4 waren CD38negativ, 8 CD38-positiv getestet worden. Als medianer MFIR-Wert der
negativen Patienten wurde die Zahl 4,8 ermittelt, der Median der positiven
Patienten ergab den Wert 2,13. Eine statistische Signifikanz wurde jedoch nicht
festgestellt (p=0,46).
MEDIAN MFIR (CD200-Expressivität)
Mediane Verteilung der CD200-Expression in Bezug zu CD38
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
CD38-negative Patienten
CD38-positive Patienten
Grafik 3.7: Korrelation der CD200-Expression in Bezug zu CD38
3.2
T-Zellexpansion im MLR-Modell
Ein wichtiges Ziel der vorliegenden Arbeit war es, im MLR-Modell einen
statistisch signifikanten Unterschied der T-Zellzahlen zu erreichen. Dafür
wurden zunächst 14 CLL-Patienten nach HLA-Analyse und T-ZellzahlBestimmung (Einschlusskriterien: Keine oder seit einem halben Jahr keine
Therapie, Status: HLA-A2-positiv, prozentuale T-Zell-Anzahl über 8 Prozent) in
die experimentelle Studie eingeschlossen. Mit Hilfe des T-RosetteSepVerfahrens konnten die T-Lymphozyten der Studienteilnehmer mit einer
Reinheit von > 95% separiert werden. Mittels des im Kapitel Materialien und
Methodik beschriebenen Modells wurden die jeweiligen Blutproben in 6 T-ZellPopulationen aufgesplittet, mit unterschiedlichen Konzentrationen des CD200Antikörpers (1/5/10 μg/ml), Interleukin 2 und 7 versetzt und mit CD40Laktivierten oder herkömmlichen CLL-Zellen stimuliert bzw. nativ belassen.
Innerhalb von 21 Tagen wurde vier Mal die Zellanzahl unter dem Mikroskop
49
ERGEBNISSE
bestimmt und qualitativ sowie quantitativ am FACS (Messung der CD3-/CD8-/
CD5-/CD19-Expression) ausgewertet. Nach der Zählung an den Tagen 1, 7 und
14 erfolgte die (Re-) stimulation.
3.2.1 Teilungspopulationen in der CFSE-Färbung
Um zu zeigen, dass sich die T-Zell-Populationen im Teilungsprozess befinden,
wurde mittels CFSE-Färbung durchflusszytometrisch das Wachstum belegt.
CFSE lagert sich im Zytoplasma von Lymphozyten an und wird bei jeder
Zellteilung an die Tochterpopulation weitergegeben. Dabei verringert sich die
CFSE-Intensität, gemessen im FITC-Kanal, jeweils um die Hälfte. Beispielhaft
konnten bei zwei Studienteilnehmern die CFSE-Färbung durchgeführt und die
Teilungsprozesse dargestellt werden.
Jede Probe wurde zu 4 Zeitpunkten im FACS analysiert. An den Tagen 1, 3, 5
und 7 des Experimentes erfolgten die Messungen und verdeutlichten den
Fortschritt
des
Wachstums.
Beispielhaft
zeigen
die
Grafiken
den
Wachstumsverlauf der Probe 7901 unter Anti-CD200-Blockade und CD40LAktivierung:
Grafik 3.8: CFSE-Teilungsschritte innerhalb der T-Zell-Populationen mit Stimulation nur durch
CD40L-aktivierte CLL ,Vergleich Tag 1 und Tag 7, Probe 7901
50
ERGEBNISSE
Grafik 3.9: CFSE-Teilungsschritte innerhalb der T-Zell-Populationen mit Stimulation durch
CD40L-aktivierte CLL mit CD200, Vergleich Tag 1 und Tag 7, Probe 7901
3.2.2 Ergebnisse der T-Zell-Expansion
Mit Hilfe der FACS-Werte für die einzelnen Subpopulationen und der jeweils
ausgezählten Gesamtzellzahlen, die in jeder Stimulationswoche bestimmt
wurden, konnten die absoluten T-Zellzahlen berechnet werden. Tabellarisch
wurden sie für jede Stimulationswoche und jede Studienpopulation aufgeführt
und
die
jeweiligen
Mediane
bestimmt.
Dabei
konnten
erhöhte
T-
Lymphozytenanteile für alle mit CD40L-CLL stimulierten Proben erreicht
werden. Vor allem die mit Anti-CD200 geblockten Populationen zeigten deutlich
erhöhte T-Zellzahlen.
MEDIAN Proben 7911-8177 (n=14)
T-Zellzahl [/ml]
Studienpopulation
Tag 7
Tag 14
Tag 21
1006400 2191000 2911400
CD40L-CLL + Anti-CD200 1μg/ml
1570750 2830400 3681300
CD40L-CLL + Anti-CD200 5μg/ml
914350 2104850 2480800
CD40L-CLL + Anti-CD200 10μg/ml
871450 1831650 1876750
nur CD40L-CLL
564600 1143500 1403850
unstimulierte CLL
531950
874500
680650
nur T-Zellen
Tab. 3.1: Median der T-Zellzahlen für jede Stimulationswoche
Im Median konnte die T-Zellzahl der Probe mit 5 μg/ml Anti-CD200 von
1.570.750 Zellen/ml nach der ersten Stimulationswoche auf 3.681.300 Zellen/ml
zu Versuchsende gesteigert werden. Im Vergleich dazu wurden bei der nur
CD40L-stimulierten Probe Zahlen von 871.450 Zellen/ml bis 1.876.750
51
ERGEBNISSE
Zellen/ml festgestellt. Damit ergab sich eine fast zweifach verbesserte
Expansion in den mit Anti-CD200 geblockten Wells.
1,2e+7
T-Zellen absolut
1,0e+7
8,0e+6
6,0e+6
4,0e+6
2,0e+6
0,0
APC:
-
native
anti-CD200:
-
-
CD40L CD40L
-
CD40L
CD40L
1 µg/ml 5 µg/ml 10 µg/ml
Grafik 3.10: Darstellung der T-Zellzahlen im MLR-Modell (Tag 21)
Weiterhin konnte mit Hilfe der medianen Zellzahlen und des Schaubildes die
Annahme
formuliert
werden,
dass
die Blockade mit der CD200-AK-
Konzentration von 5 μg/ml die effektivste sei. Mit einem p-Wert von 0,00046
beim Vergleich der 1 μg/ml- mit der 5 μg/ml-Konzentration und von 0,024 beim
Vergleich der 5 μg/ml- mit der 10 μg/ml-Konzentration konnte auch eine
statistische Signifikanz nachgewiesen werden.
3.2.3 Deskriptive Betrachtung der B-Zell-Anzahl
Während sich die T-Zellen im Mixed-lymphocyte-reaction-Modell stetig weiter
expandieren ließen, fielen im FACS sinkende CLL-Zellzahlen auf.
Obwohl bei jeder neuen Stimulation der gleiche Anteil an CLL-Zellen zur
Aktivierung zu den T-Zellpopulationen gegeben wurden, ergaben sich im FACS
unterschiedliche prozentuale Anteile der B-Lymphozyten. Dabei ließ sich
52
ERGEBNISSE
beobachten, dass gerade in den mit Anti-CD200 geblockten Wells niedrigere BZellzahlen erreicht wurden.
MEDIAN Proben 7950-8177 (n=12)
Studienpopulation
Tag 7
CD40L-CLL + Anti-CD200 1μg/ml
CD40L-CLL + Anti-CD200 5μg/ml
CD40L-CLL + Anti-CD200 10μg/ml
nur CD40L-CLL
unstimulierte CLL
nur T-Zellen
32,95
33,95
34,25
36,75
33,25
5,6
B-Zellzahl [%]
Tag 14
Tag 21
18,65
17,1
16,65
24,5
25,25
3,9
10,3
8,75
7,8
14,3
22,1
0,5
Tab. 3.2: Median der B-Zellzahlen [%] für jede Stimulationswoche
Im Vergleich ergab sich bei den mit 5 μg/ml Anti-CD200 geblockten
Populationen nach einer Stimulationswoche im MLR-Modell ein medianer Wert
von 33,95%, während zum Versuchsende ein Median von 8,75% vorlag. Bei
den ausschließlich mit CD40-Ligand-stimulierten Wells ergab sich eine mediane
Anzahl von 36,75 % in Gegenüberstellung zu 14,3% beim Stimulationsende.
Für beide Populationen konnte eine statistische Signifikanz berechnet werden
(p=0,00035
und
p=0,0071).
Im
Gegensatz
dazu
konnte
für
die
B-
Lymphozytenveränderungen im unstimulierten Well zu Beginn und Ende des
Experimentes kein statistischer Unterschied nachgewiesen werden (p=0,25).
B-Zellabnahme bei CD200-Blockade
40
CD40L-CLL+1μg/ml
Anti-CD200
B-Zellzahl [%]
35
CD40L-CLL+5μg/ml
Anti-CD200
30
25
CD40L-CLL+10μg/ml
Anti-CD200
20
15
nur CD40L-CLL
10
5
unstimulierte CLL
0
1
2
3
nur T-Zellen
Stimulationswoche
Grafik 3.11: Darstellung der B-Lymphozytendeletion im MLR-Modell
53
ERGEBNISSE
Eine Gegenüberstellung am Tag 21 zeigt sowohl eine statistisch signifikante
Überlegenheit der Anti-CD200-geblockten Populationen (5 μg/ml) gegenüber
der nur CD40L-stimulierten als auch der unstimulierten Wells (p=0,0016 und
p=0,012).
B-Zellzahlen im MLR-Modell (Tag 21)
30
% B-Zellen
25
20
15
10
5
0
Negativkontrolle
1µg/ml Anti-CD200
5 µg/ml Anti-CD200 10 µg/ml Anti-CD200
Grafik 3.12: Unterschiede der prozentualen B-Zellzahlen an Tag 21 bei den Anti-CD200geblockten Populationen und der Kontrollgruppe
3.3
Zytotoxizität des CD200-Antikörpers
Die Abnahme der B-Lymphozytenzahl im Mixed-lymphocyte-reaction-Modell
führte zu folgenden Rückschlüssen: Zum einen könnte eine mögliche
Zytotoxizität des Anti-CD200-Präparates auf CLL-Zellen zu einer verringerten
Anzahl derselben führen, zum anderen bestünde die Möglichkeit, dass die
aktivierten zytotoxischen T-Zellen die hinzugegebenen CLL-Zellen eliminieren.
Um eine Zytotoxizität des CD200-Antikörpers auszuschließen, wurde dieser in
unterschiedlichen Konzentrationen zu jeweils gleichen CLL-Anteilen von 10
Patientenproben gegeben. Die Kontrolle erfolgte zum einen mit dem starken
Zellgift Staurosporin und zum anderen mit einer nativen Probe. Färbungen mit
Annexin V-FITC und 7-AAD, die die apoptotischen Zellen im FACS sichtbar
machen, wurden nach 24/48/72 Stunden angefertigt und analysiert. Dabei
zeigte sich, dass die mit Anti-CD200 versetzten Proben nur unwesentlich von
der Nativkontrolle abwichen und der apoptotische sowie nekrotische Zellanteil
bei den mit Staurosporin versetzten Proben signifikant höher war.
54
ERGEBNISSE
Zytotoxizitätsprobe mittels FACS
Apoptotische Zellen [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
24 h
48 h
72 h
Negativkontrolle
1μl/ml
AntiCD200
5μl/ml
AntiCD200
10μl/ml
AntiCD200
20μl/ml
AntiCD200
50μl/ml
AntiCD200
Staurosporin
Grafik 3.13: Zytotoxizitätsprobe von Anti-CD200
3.4
T-Zell-Interaktionen im ELIspot
Nachdem es experimentell geglückt war, die T-Lymphozytenanteile im Mixedlymphocyte-reaction-Modell zu steigern, ging es im zweiten Schritt um den
Nachweis der Effektivität der expandierten T-Zellen mittels ELIspot. Getestet
wurde die Interferon-γ-Sekretion nach Exposition mit den Peptiden KW13,
FMOD1/2/3/4, MAGE3 und T2-Zellkontakt. Als Methodikkontrolle wurden die
Zellen nur mit den Peptiden ohne T2-Präsentation versetzt.
je 10 μg/ml Peptid
MLR-Proben
T2-Zellen
KW 13
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
FMOD1/2
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
FMOD3/4
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
MAGE
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
FMOD2
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
FMOD4
100000 Zellen/100 μl
30000 Zellen/50 μl
FMOD1/2 Kontrolle
100000 Zellen/100 μl
keine
FMOD3/4 Kontrolle
100000 Zellen/100 μl
keine
Tab. 3.3: Schema des ELIspot-Verfahrens
55
ERGEBNISSE
Nach 21 Tagen im MLR-Modell wurde die immunologische Aktivität der
expandierten Zellen mittels ELIspot getestet. Die mit 5μg/ml Anti-CD200
geblockte Population und als Kontrolle die nur CD40L-stimulierte Probe wurden
mit Hilfe dieses Verfahrens analysiert.
Insgesamt sieben Proben flossen in den Versuchsaufbau ein und wurden
mittels ELI.Analyse 4.0 und folgenden Parametereinstellungen ausgewertet:
Programm-Parameter Übersetzung
Minimum Spot Size
Minimum Spot Intensity
Spot Circularity
Separate Spots
Kleinste Punktgröße
Kleinste Punktdichte
Punktrundung
Punkttrennung
Einstellung
3
10
80
100
Tab. 3.4: Parametereinstellungen bei ELI.Analyse 4.0
Im Scan zeigte sich beispielhaft folgendes:
Abbildung 3.1: Scan des ELIspots der Probe 8519
Es ergaben sich für die Kontroll-Wells ohne T2-Zugabe wie erwartet niedrige
Spot-Anzahlen. In der Kontrolle mit MAGE3, einem Peptid, das nicht spezifisch
für die CLL ist, zeigten sich jedoch unerwartet hohe Interferon-γ-Spot-Werte. Da
das Peptid in DMSO gelöst vorlag, kann vermutet werden, dass das DMSO die
hohe Hintergrundverunreinigung auslöste.
56
ERGEBNISSE
MITTELWERT
KW 13
FMOD1/2
FMOD3/4
MAGE
FMOD2
FMOD4
FMOD1/2 Kontrolle
FMOD3/4 Kontrolle
CD40L-CLL mit CD200 nur CD40L-CLL
79,42857143
91
88,14285714
75
96,14285714
86,14285714
12,14285714
13,14285714
68,57142857
74,71428571
83,71428571
73,28571429
80,42857143
74
6,714285714
11,57142857
Tab. 3.5: Mittelwerte der ELIspots 8484-8599
Im Vergleich der beiden im ELIspot analysierten Proben zeigten sich zumeist
erhöhte Spot-Anzahlen bei den mit Anti-CD200-versetzten Zellsuspensionen.
Vor allem bei den mit Fibromodulin versetzten ELIspot-Wells wurden höhere
Werte erreicht.
Für FMOD1/2 konnten zum Beispiel Spot-Anzahlen von 15 bis 250 bei den AntiCD200 geblockten Wells erreicht werden, im Gegensatz zu den nur mit CD40Lstimulierten Wells, für die Spot-Anzahlen zwischen 25 und 163 ermittelt wurden.
Grafik 3.14: Gemittelte ELIspot-Ergebnisse mit Peptidpulsung
57
ERGEBNISSE
Im statistischen Vergleich der beiden Proben konnte allerdings nur eine
Signifikanz für die erhöhte Anzahl an Interferon-γ-Spots in den ELIspot-Wells
mit Zugabe von FMOD 2 und 4 berechnet werden (p=0,046 bzw. p=0,014).
3.5
Anteilsverhältnisse der Treg-Zellen im MLR-Modell
Deskriptiv wurden im Rahmen der experimentellen Studie auch die Anzahlen
der regulatorischen T-Zellen bestimmt. Die sogenannten Treg-Zellen wurden von
Beyer et al. als überrepräsentiert in der Chronischen Lymphatischen Leukämie
beschrieben (8). Regulatorische T-Lymphozyten vermögen die zytotoxischen TZelleffekte inhibierend zu beeinflussen und deren Anzahl zu minimieren. Da in
der vorliegenden Arbeit im MLR-Modell für die Anti-CD200-geblockten
Studiengruppen stets erhöhte T-Zellwerte erreicht werden konnten, wurde
postuliert, dass in den entsprechenden Proben die Anzahl der Treg-Zellen
verringert
sein
könne.
Mittels
intrazellulärer
PE-FOXP3-Färbung
und
Markierung mit Anti-CD25-FITC, -CD4-APC und –CD8-PC-5 konnten im FACS
die prozentualen T-Zell-Anteile bestimmt werden. Eingeschlossen wurden die 7
Proben mit Peptidpulsung, die auch mittels ELIspot analysiert wurden.
T-HelferZellen
Treg-Zellen
Intermediäre
Zellen
Grafik 3.15: Darstellung der Treg-Zellen im FACS
58
ERGEBNISSE
Im Median wurden Treg-Anzahlen von 5,1% bei der mit Anti-CD200 versetzten
Probe, von 7,1% bei der nur mit CD40L-stimulierten Probe und von 14,7% im
mit unstimulierten CLL-Zellen versetzten Well erreicht.
20
15
10
+
% CD4 CD25
high
+
25
FoxP3
A
5
0
B
keine APC
native
CLL
CD40L-stim.
CD40L-stim.
CLL
CLL
+ anti-CD200 mAb
native
CLL
CD40L-stim.
CD40L-stim.
CLL
CLL
+ anti-CD200 mAb
50
% CD8+
40
30
20
10
keine APC
0
Grafik 3.16: Prozentualer Anteil der Treg-Zellen im MLR-Modell
59
ERGEBNISSE
Als statistisch signifikant erwies sich sowohl der Vergleich der Anti-CD200
geblockten Gruppe mit den mit unstimulierten CLL-Zellen versetzten Wells als
auch die Gegenüberstellung von der Anti-CD200-Probe mit der nur CD40Lstimulierten Probe (p=0,002/p=0,04).
Im FACS wurden neben den Treg-Zellen ebenfalls die CD4+- und CD8+-TLymphozytenanteile dargestellt. Wie zu erwarten, zeigten sich in der mit AntiCD200 versetzten Probe erhöhte zytotoxische T-Zell-Anteile. Sie lagen im
Median bei 41,2% im Vergleich zu 34,7% bei den nur CD40L-stimulierten und
25,7% in den mit unstimulierten CLL-Zellen versetzten Wells.
Prozentual verteilten sich die CD4+-T-Lymphozyten dagegen wie folgt: Im
Median konnte bei der Anti-CD200-Probe eine Zellzahl von 12,4% erreicht
werden. Ähnlich hoch war der Anteil bei der mit CD40L-stimulierten Probe. Er
lag bei 12,8%. In dem mit unstimulierter CLL versetzten Well konnte ein Median
von 11,8% dargestellt werden. Eine statistische Signifikanz zeigte sich bei den
unterschiedlichen CD4+-Populationen im MLR-Modell nicht.
Als statistisch signifikant erwiesen sich jedoch die unterschiedlichen CD8+-TZellwerte. Beim Vergleich der Anti-CD200 stimulierten Probe mit der nur
CD40L-aktivierten Population errechnete sich ein p-Wert von 0,035. In
Gegenüberstellung mit der nur CLL-versetzten Probe konnte eine Signifikanz
sowohl für das Anti-CD200- als auch das CD40L-stimulierte Well gezeigt
werden (p=0,005 bzw. p=0,006).
Mediane Verteilung [%Parent] der T-Lymphozytenpopulationen
im MLR-Modell
Anteil [% Parent]
80
60
40
20
0
CD40L-CLL mit CD200
nur CD40L-CLL
Treg-Zellen (CD 4+/CD25 high/FoxP3+)
unstimulierte CLL
CD4+-Zellen
CD8+-Zellen
Grafik 3.17: Anteilsverhältnisse der T-Lymphozyten im MLR-Modell
60
DISKUSSION
4.
DISKUSSION
4.1
Beurteilung der hohen Expressionswerte von CD200
4.1.1 Überexpression von CD200 in der CLL
Für CD200 ist eine immunsuppressive Funktion in diversen experimentellen
Studien gezeigt worden. Zum einen konnten Gorczynski et al. 1999 zeigen,
dass eine lösliche Version von CD200 (CD200Fc, Trillium Therapeutics Inc.)
das
Überleben
sowohl
von
Heterotransplantaten
als
auch
allogenen
Transplantaten im Maus-Modell aufgrund seiner immunsuppressiven Wirkung
verlängern konnte (36). Humane Herpes- und Myxomaviren exprimieren
ergänzend dazu CD200, um eine Immunantwort zu blockieren (14;17;98). Zum
anderen zeigten Gorczynski et al. 2001, dass eine Infusion von CD200Fc im
Maus-Modell
den
natürlichen
Schutzmechanismus
des
Immunsystems,
Tumorwachstum zu unterdrücken, aufhob (38). Eine Hochregulation von
CD200 auf Tumorzellen scheint deshalb ein weiterer Mechanismus zu sein, wie
Tumore ein Erkennen und Zerstören durch das Immunsystem verhindern.
In der vorliegenden Arbeit konnte im Schnitt eine dreifach erhöhte Expression
von CD200 auf B-CLL-Zellen (n=33) im Vergleich zu gesunden B-Lymphozyten
(n=25) – bei einzelnen Proben sogar eine bis zu siebenfach erhöhte
Expression – gezeigt werden. Nach Bestimmung der MFIR-Werte ergab sich im
Median eine vierfach signifikant erhöhte Expression.
Petermann et al. betrachteten die Rolle von CD200 beim Malignen Melanom.
Sie stellten dar, dass die Expression von CD200-Micro-RNA mit dem
Krankheitsprogress korreliert und eine ERK-Aktivierung CD200 im Melanom
induziert. Diese Induktion scheint die Tumor-Immunogenität herabzusetzen
(83).
In der CLL sorgt eine verlängerte BCR-Aktivierung für die Apoptoseresistenz.
Dieses antiapoptotische BCR-Signal scheint assoziert zu sein mit einer
fortgesetzten Aktivierung von MEK/ERK-Signalwegen, die Hauptregulatoren
des Zellüberlebens und der Proliferation sind. Longo et al. zeigten den
Zusammenhang zwischen MEK/ERK und dem B-Zell-Rezeptor (67). Eine
61
DISKUSSION
Ursache der CD200-Hochregulation auf CLL-Zellen könnte somit das ERKSignaling sein.
4.1.2 Korrelation mit dem Binet-Stadium und prognostischen Faktoren
Weiterhin wurde im Rahmen der experimentellen Studie nach Korrelationen mit
klinischen und prognostischen Faktoren gesucht. Patienten mit bekanntem
Binet-Stadium, bekanntem IgVH-, ZAP70- und CD38-Status wurden dafür
verglichen.
Bereits in den 70er Jahren publizierten Rai et al. eine Einteilung der CLL in
verschiedene Stadien (86). In Europa ist die Einteilung nach Binet von 1981
gebräuchlicher (9). Das Binet A-Stadium charakterisiert Patienten in einem
frühen Krankheitsstadium, während Binet B und C auf eine Progression der
CLL hindeuten.
Das Binet-Stadium war bei 21 der 33 im FACS untersuchten Patienten
bekannt. 6 Patienten konnten dem Stadium A, 9 dem Stadium B und wiederum
6 dem Stadium C zugeordnet werden.
Es zeigte sich, dass keine Korrelation zwischen der Expression und dem BinetStadium existierte (p>0,05). Daraus schlussfolgernd ergab sich die These, dass
sich
die
CD200-Expression
im
Krankheitsverlauf
der
Chronischen
Lymphatischen Leukämie nicht verändert und bereits in frühen Stadien
hochreguliert vorliegt.
Nun wurden die prognostischen Parameter IgVH, ZAP70 und CD38 für einen
Vergleich herangezogen.
Einer der wichtigsten molekulargenetischen Marker, die Untergruppen der CLL
einteilen, ist der Mutationsstatus von IgVH. Es werden CLL-Patienten mit
unmutiertem IgVH-Gen, das in prägerminalen Zentrumszellen seinen Ursprung
hat, von Patienten mit mutiertem IgVH, das von postgerminalen Zentrumszellen
stammt, unterschieden. Dabei ist der unmutierte Status mit einem rascher
progredienten Krankheitsverlauf assoziiert (21;45).
Damle et al. beobachteten außerdem eine Korrelation zwischen dem IgVHMutationsstatus und der CD38-Expression (21). Crespo et al. zeigten dagegen
62
DISKUSSION
2003 einen Zusammenhang zwischen IgVH und dem Zeta-assozierten Protein
(ZAP) 70 (19).
Beim Vergleich der CD200-Expression mit IgVH-Status und CD38-Expression
konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen Subpopulationen
berechnet werden (p=0,65 bzw. p=0,46). Eine statistische Signifikanz mit
p=0,03 zeigte sich jedoch bei der Gegenüberstellung von ZAP70-positiven
Patienten mit ZAP70-negativen Patienten. Einschränkend muss allerdings
angegeben werden, dass 22 Patienten mit bestimmtem ZAP70-Status, aber nur
10
bzw.
12
Patienten
für
den
IgVH-
bzw.
CD38-Status-Vergleich
eingeschlossen werden konnten. Insgesamt muss die eingeschlossene
Patientenzahl deshalb als zu niedrig bewertet werden, um eine definitive
Aussage treffen zu können. Außerdem konnte zwar eine statistische
Signifikanz berechnet werden und im Median ergab sich bei den ZAP70negativen Patienten ein MFIR-Wert von 2,4 und bei den ZAP-positiven
Patienten ein Wert von 1,62. Stellt man jedoch die jeweils 11 einzelnen MFIRWerte pro ZAP70-Status gegenüber, so ergibt sich eine große Varianz der
Werte für beide Gruppen. Bei der ZAP70-negativen Population konnten MFIRWerte zwischen 1,32 und 11,32 erzielt werden, während bei den ZAP70positiven Patienten MFIR-Werte von 1,01 bis 6,21 bestimmt wurden. Ein
Grenzwert der CD200-Expression zur prognostischen Beurteilung konnte somit
nicht festgelegt werden.
Durch die in der vorliegenden Dissertationsarbeit statistisch belegte vielfach
erhöhte Expression von CD200 in der CLL kann auch bei diesem
Krankheitsbild eine immunsupprimierende und tumorfördernde Wirkung des
Moleküls angenommen werden.
63
DISKUSSION
4.2
Bewertung der T-Zellexpansion im MLR-Modell
Wie oben gezeigt, wird CD200 auf der Oberfläche von CLL-Zellen exprimiert.
CD200 interagiert mit seinem Rezeptor, CD200R, der sowohl auf Makrophagen
und dendritischen Zellen als auch auf T-Lymphozyten vorkommt. Experimentell
ist der Effekt von CD200 auf Makrophagen und dendritschen Zellen am besten
untersucht. Die Interaktion mit CD200R auf dendritischen Zellen induziert den
immunsuppressiven Tryptophan-Signalweg (28). Dendritische Zellen von
Tumorpatienten –auch bei der CLL – sind oftmals defekt und lassen eine
effektive Immunantwort gegen Tumorzellen vermissen (81).
Die Interaktion von CD200 als ein zellgebundener Ligand mit dem zugehörigen
Rezeptor auf Makrophagen stört die Immunfunktion und verschiebt die
Immunantwort von einem Th1- zu einem Th2- Zytokin-Profil (74). Diese
Veränderung
der
Zytokin-Produktion
wurde
während
der
Progression
verschiedener Tumorarten – zum Beispiel bei Lymphomen, renalen und
Prostata-Karzinomen oder Melanomen – beobachtet und ist assoziiert mit einer
negativen Prognose (30;65;102;103;105). Podhorecka et al. zeigten eine
Verlagerung von der Th1- zur Th2-Zytokin-Antwort im Krankheitsverlauf der
CLL (85).
McWhirther et al. stellten 2006 fest, dass CLL-Zellen im MLR-Modell
wahrscheinlich in der Lage sind, dass Zytokinprofil umgebender Zellen zu
beeinflussen. Sie postulierten, dass eine Verschiebung zur Th2-Antwort eine
Aktivierung zytotoxischer T-Lymphozyten, von denen angenommen wird, dass
sie potenziell Tumorzellen eliminieren können, verhindere. Außerdem wurde
berichtet, dass ein Typ 2-Profil tumorspezifische Immunantworten aufgrund
einer reduzierten Präsentation mittels MHC herunterreguliert (74). Weiterhin
scheint Interleukin 4, der Apoptose leukämischer Zellen in der CLL
vorzubeugen (57). Verschiedene Tumore, die CLL eingeschlossen, können
lösliche Faktoren wie Interleukin 10 und 6 produzieren, mit denen sie ein
breites Spektrum an Immunfunktionen, unter anderem die Th1-ZytokinProduktion, inhibieren (29). McWhirthers Arbeitsgruppe demonstrierte, dass
eine erhöhte Zelloberflächenpräsentation von CD200 suffizient einer Th1Antwort vorbeugt (74).
64
DISKUSSION
Um einen therapeutischen Benefit zu erzielen, müsste eine Blockierung von
CD200 eine Th1-Reaktion erzielen, mit der zum Beispiel gegen CLL-Zellen
vorgegangen werden könnte.
M
BLy
DC
IL 1
IL 12
TNF-α,
etc.
IL 6
IL 10
Th0
Th1
IL 2
IFN-γ
Zelluläre
Immunität
Th2
Humorale
Immunität
Th3
IL 4
IL 5
TGF-β
Suppression
Zytotoxische
Zell-ZellKontakte
Teilnahme
an zellulärer
und
humoraler
Immunität
Antikörper
Abbildung 4.1:Vereinfachte Darstellung der zellulären und humoralen Aktivierungskaskaden
Nachdem es in der vorliegenden Arbeit gelungen war, eine Überexpression von
CD200 darzustellen, ging es im zweiten Schritt darum, eine vermehrte T-ZellExpansion im MLR-Modell zu erreichen. In der CLL sind vielfältige T-ZellDefekte bekannt, die alle zu einer ungenügenden körpereigenen Immunantwort
gegen die malignen B-Zellen führen (96). Die Wiederherstellung einer
effizienten T-Zellimmunität – vor allem die Restitution effektiver zytotoxischer TLymphozyten – wird als neuer Ansatz der Tumorbekämpfung erforscht. TZellen sind in der Lage, Tumorzellen spezifisch anhand eines Antigen-Profils zu
65
DISKUSSION
erkennen. Dies ist Grundlage der Antigen-spezifischen Immuntherapie
(71;72;89;113).
Mayr et al. gelang es, CD8+-T-Zellen im MLR-Modell zu expandieren, die eine
spezifische Interferon-γ-Antwort im ELIspot sezernierten. Als tumor-assoziiertes
Antigen identifizierten sie damals Fibromodulin (71).
In einer hierauf aufbauenden Versuchsstruktur ging es in dieser Arbeit um den
Nachweis, durch eine CD200-Blockade zum einen weitaus mehr TLymphozyten in vitro zu expandieren und zum anderen eine Modulierung der
spezifischen Immunität gegen Tumor-assoziierte Antigene nachzuweisen.
Im Mixed-Lymphocyte-Reaction-Modell zeigte sich schnell, dass die mit AntiCD200 und CD40L-CLL versetzten Wells stets erhöhte T-Zellzahlen erreichten
im Vergleich mit den nur CD40L-stimulierten oder gar den nativen Proben.
Während der 3-wöchigen Stimulation wurden alle 7 Tage die totalen Zellzahlen
und durchflusszytometrisch die prozentualen Populationsanteile bestimmt.
Daraus errechneten sich die absoluten T-Zellzahlen, die gegeneinander
aufgetragen werden konnten. Es wurde für die mit Anti-CD200 versetzten Wells
eine fast zweifach verbesserte Expansion erreicht. Weiterhin konnte gezeigt
werden, dass die Blockade mit 5 μg/ml Anti-CD200 bei weitem die effektivste
war.
Daraus schlussfolgernd ergibt sich, dass CD200 als Inhibitor der T-ZellProliferation in der Chronischen lymphatischen Leukämie identifiziert werden
konnte. Eine direkte T-Zell-/CLL-Zell-Interaktion via membrangebundener
Mechanismen wurde von Görgün et al. als ursächlich für die T-Zellsuppression
erkannt. CD200 scheint ein wichtiger Faktor dieser Mechanismen zu sein (40).
Im Gegensatz zu den stets steigenden T-Zellzahlen konnte deskriptiv eine
Verringerung der prozentualen B-Zellanteile im MLR-Modell beobachtet
werden, obwohl in jeder Stimulationswoche gleiche Anteile an CLL-Zellen –
CD40L-aktiviert oder unstimuliert – zu den T-Zell-Suspensionen gegeben
wurden. Nachdem der Beleg erbracht worden war, dass die Anti-CD200Lösung nicht direkt zytotoxisch wirkt, wurde postuliert, dass die abnehmenden
B-Zellzahlen durch eine zytotoxische Zell-Zell-Immunität zu erklären sind.
66
DISKUSSION
Im nächsten Schritt sollte zum einen nachgewiesen werden, dass die
expandierten T-Lymphozyten in der Lage sind, spezifische und effektive
Immunantworten auszulösen und zum anderen geklärt werden, ob die AntiCD200 geblockten Populationen auch im ELIspot überlegene Ergebnisse
aufzeigen.
Um reliable ELIspot-Analysen zu erzielen, musste der experimentelle Aufbau
ergänzt werden: Nach dem Vorbild von Mayr et al. wurde deshalb im MLRModell zusätzlich mit Fibromodulin 2 und 4 sowie β2-Mikroglobulin gepulst (71).
Nach 3-wöchiger Stimulation erfolgte dann die Analyse mittels des ELIspotVerfahrens.
Zwar zeigte sich in fast jedem ELIspot eine überwiegende Überlegenheit der
Interferon-γ-Sekretion bei den Anti-CD200 geblockten Proben, aber eine
statistische Signifikanz konnte nur für die Reaktivität gegenüber den Peptiden
FMOD 2 und 4 nachgewiesen werden. Im Vergleich der Anti-CD200-Proben mit
den nur CD40L-stimulierten Populationen wurde mittels gepaartem t-Test im
FMOD2-Well ein p-Wert von 0,046 und im FMOD4-Well ein p-Wert von 0,014
errechnet.
Kritisch muss allerdings angemerkt werden, dass in allen ELIspots auch bei
den MAGE3-versetzten Wells viele Interferon-γ-Spots detektiert werden
konnten. Da MAGE3 nicht als TAA in der CLL gilt, hätten eigentlich nur geringe
unspezifische Spot-Anzahlen erreicht werden dürfen. Da aber zum einen die
Lösung in zu hoch konzentriertem DMSO generell überhöhte Spotanzahlen
hervorrufen kann und zum anderen die restlichen Kontrollen im Assay
einwandfreie
Resultate
aufwiesen,
kann
der
berechnete
signifikante
Unterschied der vorliegenden Proben als eindeutiges Ergebnis gewertet
werden.
Das als vorrangig gesetzte Ziel, mehr suffiziente und immungesunde TLymphozyten
mittels CD200-Blockade zu expandieren, konnte in der
vorliegenden experimentellen Studie also in vitro erreicht werden.
67
DISKUSSION
4.3
Deskriptive Betrachtung der T-Zell-Populationen
Die Chronische Lymphatische Leukämie wird in erster Linie durch eine
Akkumulation immuninkompetenter B-Zell-Klone verursacht, aber auch das TZell-System von CLL-Patienten weist einige Abnormitäten auf. Diese
Anomalien reichen von Veränderungen der T-Zell-Anzahl und der CD4+-/ CD8+Ratio bis hin zu funktionellen Ausfällen (48;58;99). Die Überexpression des
Fas-Rezeptors zum Beispiel führt zur Apoptose von CD4+-T-Lymphozyten
(106), die Existenz abnormaler Repertoires der T-Zell-Rezeptor-Ketten α und β
wird als Ursache einer ineffektiven Immunantwort auf CLL-assoziierte Antigene
angesehen (23) oder die Minderexpression von CD28 scheint über eine
fehlende CD80/86- und CD40-Interaktion eine Nicht-Aktivierung von T-Zellen
nach sich zu ziehen (97).
Eine
bedeutende
Rolle
im
Pathogeneseprozess
der
Chronischen
Lymphatischen Leukämie wird außerdem den regulatorischen (Treg-) T-Zellen
zugesprochen:
Beyer et al. zeigten, dass aus Blutproben von CLL-Patienten signifikant mehr
CD4+-CD25high-Treg-Zellen als aus Proben von gesunden Testpersonen isoliert
werden konnten. Diese regulatorischen T-Lymphozyten verfügten gleichzeitig
über die Merkmale FOXP3+, CTLA+, GITR+, CD62L+, TGF-β1+ und IL10+. Vor
allem bei unbehandelten Patienten, die den Stadien Binet B oder C zugeordnet
werden konnten, fiel ein erhöhtes Vorkommen dieser Treg-Zellen auf. Eine
Chemotherapie mit Fludarabin ließ jedoch die Treg-Zellzahl wieder abfallen (8).
Bereits 2004 wiesen Trzonkowski et al. nach, dass regulatorische T-Zellen die
zytotoxische Aktivität von CD8+-T-Lymphozyten und NK-Zellen in einer direkten
Zell-Zell-Interaktion hemmen können. Bei Anwesenheit von Treg-Zellen
stagnierte und verringerte sich unter anderem die Produktion von IFN-γ und
Perforin (111).
Zwei Jahre später beleuchteten Yang et al., dass intratumorale Treg-Zellen in
einem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom-Modell ebenfalls die Proliferation und
Granula-Produktion
von
zytotoxischen
T-Lymphozyten
inhibieren.
Die
Arbeitsgruppe stellte dar, dass die Degranulation und anschließende
zytotoxische Aktivität der infiltrierenden CD8+-T-Zellen, die den Lymphomzellen
ausgesetzt waren, fast vollständig durch die Präsenz der intratumoralen Treg68
DISKUSSION
Zellen verhindert wurde. Die immunogene Funktionalität der infiltrierenden
CD8+-T-Zellen wurde zuvor nachgewiesen. Sie postulierten, dass humane
Lymphomzellen zwar sensitiv auf den autologen CTL-vermittelten Zelltod
reagieren, aber durch die inhibitorische Funktion der intratumoralen Treg-Zellen
geschützt werden. Außerdem zeigten sie eine inverse Beziehung der Anteile
von Treg-Zellen und zytotoxischen T-Lymphozyten in Biopsien von B-NHLPatienten (122).
Ebenfalls 2006 hatten schon Zhou et al. nachgewiesen, dass die CD4+-TZellantwort durch Treg-Zellen gehemmt wird (124).
Desweiteren verfügen Tumorzellen allgemein über Schutzmechanismen gegen
Angriffe
durch
das
Immunsystem.
Dazu
zählen
die
Sekretion
von
immuninhibitorischen Faktoren und Zytokinen (zum Beispiel Interleukin 10 und
TGF β) und/oder das Fehlen von Tumor-Antigenen (114;115). Mit Hilfe dieser
Mechanismen wird so ein Milieu um den Tumor geschaffen, das Immunzellen
(dendritische Zellen, zytotoxische T-Zellen und T-Helfer-Zellen) supprimiert und
die Umgebung mit regulatorischen T-Zellen anreichert.
Abbildung 4.2: Schematische Repräsentation der zell. Interaktion in der Tumorumgebung
69
DISKUSSION
In der vorliegenden Dissertationsarbeit konnten stark divergierende T-ZellAnteile im MLR-Modell nachgewiesen werden. Mittels intrazellulärer PEFOXP3-Färbung und Markierung mit Anti-CD25-FITC, -CD4-APC und -CD8PC-5 wurden die Treg-Zellen von den zytotoxischen T-Zellen und den T-HelferLymphozyten separiert betrachtet. Eingeschlossen wurden die 7 Proben mit
Peptidpulsung.
Dabei fiel auf, dass in den nur mit unstimulierten CLL-Zellen versetzten MLRs
weitaus höhere Treg-Zellanteile gemessen wurden, als in den mit CD40Lstimulierten Proben. Weiterhin wurde im mit Anti-CD200-geblockten Well die
niedrigste Treg-Zellzahl bestimmt.
Die statistische Auswertung ergab, dass sowohl der Treg -Zellanteilsunterschied
der Anti-CD200 geblockten Gruppe mit den mit unstimulierten CLL-Zellen
versetzten Wells, als auch die Gegenüberstellung von der Anti-CD200-Probe
mit der nur CD40L-stimulierten Probe im gepaarten t-Test signifikant war.
Analog dazu zeigten sich erhöhte Zellanteile der CD8+-T-Lymphozyten. Sie
lagen im Median bei 41,2% im Vergleich zu 34,7% bei den nur CD40Lstimulierten und 25,7% in den mit unstimulierten CLL-Zellen versetzten Wells.
Auch hier ließ sich eine Signifikanz berechnen.
Im Gegensatz dazu unterschieden sich die CD4+-T-Zellanteile im MLR-Modell
nicht bedeutsam. Die im Versuchsaufbau erreichten prozentualen Anteilsverhältnisse erscheinen zwar unverhältnismäßig hoch, aber unter Beachtung
der artifiziellen experimentellen Strategie eines vor allem auf T-Zell-Stimulation
basierenden MLR-Modells erscheint die Verteilung durchaus glaubwürdig.
Diese Auswertung stärkte das Ergebnis, durch die Blockade von CD200 nicht
nur eine vermehrte Proliferation von T-Lymphozyten, sondern auch ein
erhöhtes Vorkommen von zytotoxischen T-Zellen erzielt zu haben. Der
verminderte Treg-Anteil in den mit Anti-CD200-versetzten Wells begünstigte die
Vermehrung von CD8+-T-Zellen.
Rijkers et al. belegten, dass der immun-inhibitorische CD200R-Rezeptor
verschieden auf menschlichen B- und T-Lymphozyten exprimiert ist. Sie
zeigten eine klare Expression von CD200R auf B-Zellen. Die Arbeitsgruppe
identifizierte ebenfalls eine Subpopulation von B-Lymphozyten, die sowohl den
70
DISKUSSION
Rezeptor als auch seinen Liganden – CD200 – exprimiert (88). In der
vorliegenden Arbeit wurde jedoch der Nachweis einer Überexpression von
CD200 auf den B-CLL-Zellen angestrebt und auch belegt. McWhirther et al.
zeigten ebenfalls eine 1,6- bis 5,4-fache Hochregulation von CD200 auf CLLZellen im Gegensatz zu gesunden B-Lymphozyten (74).
Die zweite für diese Dissertationsschrift relevante Erkenntnis von Rijkers et al.
ist, dass der CD200R-Rezeptor nicht nur generell auf den T-Zellen exprimiert
vorliegt, sondern die CD200R-Expression auf CD4+-T-Zellen auch höher ist als
auf CD8+-T-Lymphozyten (88).
Nicht ganz mit diesen Erkenntnissen in Deckung zu bringen, ist die hier belegte
Tatsache, dass durch die Blockade der CD200:CD200R-Interaktion vor allem
die zytotoxischen T-Zellanteile zur Proliferation gebracht werden konnten.
Allerdings muss der Interaktionsanteil der regulatorischen T-Zellen mit in
Betracht gezogen werden.
Gorczynski et al. wiesen in einem Maus-Modell nach, dass das Zusammenspiel
von CD200 mit seinem Rezeptor zum einen die Entwicklung von dendritischen
Zellen begünstigt, die indirekt Treg-Zellen induzieren, und zum anderen die
direkte Bildung von regulatorischen T-Zellen aus Thymozyten anregt
(33;35;39). Wie zuvor bereits beschrieben, inhibieren diese Treg-Zellen die
Aktivierung von zytotoxischen T-Lymphozyten. Im Umkehrschluss ist es so nun
einleuchtend, dass verminderte Treg-Zellzahlen eine Erhöhung der CD8+-TZellzahlen nach sich zieht.
71
DISKUSSION
4.4
Fazit und Beurteilung
T-Zell-basierte Immuntherapiestrategien sollten zwei relevante Endpunkte
beinhalten: Zum einen müssen die T-Zellen vor der tumorinduzierten Apoptose
und Anergie geschützt, zum anderen sollte die Erkennung und Eliminierung
von Tumorzellen durch körpereigene T-Zellen verbessert werden. Basierend
auf diesen Strategien wurde in der vorliegenden Arbeit die Unterbrechung TZell-supprimierender
Interaktionen
durch
CD200
auf
die
T-Zell-
Proliferationssteigerung und die TAA-Erkennung untersucht.
In der vorliegenden Dissertationsarbeit konnte eine Proliferationssteigerung der
T-Zellen dargelegt werden. Um die funktionelle Rolle von CD200 in der
Inhibierung von TAA-spezifischen T-Zellen zu analysieren, konnte die
Modulation von Fibromodulin-spezifischen T-Zellen gezeigt werden.
Obwohl
CLL-Zellen
schwache
antigenpräsentierende
Zellen
sind,
wahrscheinlich infolge einer niedrigen Expression ko-stimulatorischer Moleküle
und der Überexpression von CD200, gibt es Belege, dass autologe
zytotoxische T-Zellen die Potenz haben, CLL-Zellen in vitro zu eliminieren
(110;118). Es existieren außerdem Daten, dass tumorspezifische
CD8+-T-
Lymphozyten auch in vivo expandiert werden können (32;119). Mayr et al.
konnten zeigen, dass CD40L-transduzierte CLL-Zellen eine Antigen-spezifische
T-Zellantwort induzieren können (70;71). In der vorliegenden Arbeit konnte
zusätzlich belegt werden, dass die Anzahl der antigenspezifischen CD8+-TLymphozyten nach CD200/CD200R-Interaktionsblockade signifikant gesteigert
wurde.
Die in der Dissertationsarbeit beobachtete Unterdrückung der regulatorischen
T-Zellanzahl durch Blockade der CD200/CD200R-Interaktion ist von speziellem
Interesse und sie ist konsistent mit vorherigen Untersuchungen, die zeigten,
dass das CD200R-Engagement Knochenmarksstammzellen beeinflusste, sich
zu supprimierenden Antigen-präsentierenden Zellen zu entwickeln, die TregZellen induzieren können (39). Die erfolgreiche Stimulation gerade der
zytotoxischen T-Zellen und die gleichzeitige Suppression der Treg-Zellen
könnten
als
chemotherapieunterstützendes
Behandlungskonzept
in
der
Chronischen Lymphatischen Leukämie aufgenommen werden.
72
DISKUSSION
Gerade Erkrankungen mit einem niedrigmalignem Verlauf wie die Chronische
Lymphatische Leukämie verlangen Behandlungskonzepte, die effizient im
Pathogeneseprozess eingreifen, dabei aber möglichst wenig toxisch sind.
Immuntherapeutische Ansätze mittels Antikörper oder Vakzination sind in den
letzten Jahren immer stärker favorisierte Modelle (72). Der CD20-Antikörper
Rituximab zum Beispiel wurde in der Chronischen Lymphatischen Leukämie
bereits erfolgreich getestet und stellt einen neuen Standard in der
Erstlinientherapie dar. Vor allem durch die Kombination mit dem bewährten
Fludarabin-Cyclophosphamid-Schema
konnte
das
allgemeine
und
Gesamtansprechen gesteigert werden (22;43;104).
Die Beobachtung von natürlicher T-Zell-Reaktivität gegenüber CLL-Zellen und
die Abstoßung von CLL-Zellen durch Donor-T-Lymphozyten nach allogener
Stammzelltransplantation bestärken die Entwicklung T-Zell-basierter Immuntherapien. Gorczynski et al. zeigten in einem Maus-Leukämie-Modell, dass die
Gabe eines Anti-CD200-Antikörpers die Anti-Tumor-Immunität fördern kann
(38). Mit den Erkenntnissen dieser Dissertationsarbeit kann postuliert werden,
dass eine CD200-Blockade mit anderen immuninduzierenden Therapien der
CLL kombiniert werden kann.
Anti-CD200 könnte zum Beispiel in Kombination besonders mit Fludarabin
Wirkung entfalten und die Treg-Population in der CLL weiter herunterfahren.
Überhaupt
ist
Anti-CD200
möglicherweise
ein
potenter
Partner
bei
Chemotherapien, um schneller und effektiver ein T-Zell-Immunsystem mit
Konzentration auf die zytotoxischen Anteile wiederaufzubauen. Diese CD8+-TZellen wären möglicherweise in der Lage, restliche CLL-Zellen zu eliminieren.
CD200 scheint ein wichtiges immunsuppressives Molekül in der Chronischen
Lymphatischen Leukämie zu sein: Durch Unterdrückung der CD200/CD200RInteraktion kann die Tumorantigentoleranz in der CLL beseitigt und gleichzeitig
die Treg-Anzahl dereguliert werden.
Vielleicht ist der CD200-Komplex zusätzlich an defekten immunologischen
Synapsen, die von Ramsay et al. beschrieben wurden, beteiligt.
Ramsay et al. zeigten, dass eine beeinträchtigte Aktin-Polymerisation auf
CD4+- und CD8+-T-Lymphozyten von CLL-Patienten zu einer fehlenden
73
DISKUSSION
Synapsenausbildung
mit
Antigen-präsentierenden
Zellen
führt.
Sie
demonstrierten außerdem zum einen, dass zuvor gesunde T-Zellen nach
Kontakt mit CLL-Zellen ebenfalls defekte Immunsynapsen ausbilden und zum
anderen, dass die Behandlung der CLL-Zellen mit Lenalidomid in einer
verbesserten
Immunsynapsenformation
resultierte
(87).
Weiterführende
Untersuchungen sollten diesen möglichen Aspekt der CD200-Wirkweise
miteinbeziehen, um verbesserte Immuntherapien der CLL zu entwickeln.
Abbildung 4.3: Entwurf der zell. Interaktion in der Tumorumgebung nach Anti-CD200 Zusatz
Zur weiteren klinischen Applikation von Anti-CD200-basierten Therapiekonzepten sind derzeit multizentrischePhase I/II Studien bezüglich Toxizität und
Effektivität von funktionellen Anti-CD200 Antikörpern begonnen worden. Hier
wird es von zentraler Bedeutung, ob die hier in vitro erhobenen Befunde in der
Behandlung des Patienten ebenfallls anwendbar sind und zu einer verbesserten
T-Zell Funktion besonders in der antileukämischen Wirkung von TAAspezifischen T-Zellen führt.
74
ZUSAMMENFASSUNG
5.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL) wird als die häufigste adulte
Leukämieform der westlichen Welt angesehen. Ursächlich ist eine klonale
Proliferation immuninkompetenter B-Lymphozyten, aber auch diverse T-ZellDefekte tragen zur Pathogenese dieser Erkrankung bei.
In der vorliegenden Dissertationsarbeit sollte die Blockade des immuninhibierenden Moleküls CD200 als Therapiestrategie in der Chronischen
Lymphatischen
Leukämie
beleuchtet
werden.
Da
die
CD200:CD200R-
Interaktion immunsupprimierende Signalwege nach sich zieht, wurde eine
Beteiligung von CD200 in der Pathogenese der CLL postuliert. Gestärkt wurde
die Annahme durch den Nachweis einer Überexpressivität von CD200 auf CLLZellen. Variationen der Expression innerhalb unterschiedlicher Binetstadien
oder bei Vorliegen diverser klinischer Prognosefaktoren konnten nicht suffizient
festgestellt werden.
Im autologen Mixed-lymphocyte-reaction-(MLR)-Modell aus CLL und autologen
T-Zellen konnte eine signifikant erhöhte T-Zell-Proliferation unter CD200Blockade und CD40L-Stimulation erreicht werden. Im ELIspot wurde die
Spezifität der expandierten T-Lymphozyten für Tumor-assoziierte Antigene
(TAA) mittels Interferon-γ-Freisetzung nachgewiesen, hier ließ sich eine
verstärkte spezifische TAA-Antwort nach CD200 Blockade zeigen.
Desweiteren wurden die T-Zell-Anteile nach Abschluss des MLR-Versuches
untersucht. Es zeigte sich eine verminderte Anzahl regulatorischer T-Zellen
(Treg) und eine erhöhte Anzahl zytotoxischer CD8+-T-Zellen in den mit AntiCD200 versetzten MLRs. Dies stärkte die These, dass CD200 eine wesentliche
Rolle im immunsupprimierenden Mikromilieu der CLL spielt.
Zusammenfassend lassen sich als wichtigste Ergebnisse der vorliegenden
Arbeit die gelungene Proliferationssteigerung TAA-spezifischer zytotoxischer TLymphozyten und eine Reduktion der regulatorischen T-Zellen dank CD200Blockade hervorheben.
Dies lässt die CD200-Blockade als möglichen immunogenen Therapieansatz –
vor allem in Kombination mit Fludarabin wegen der ebenfalls den Treg-Zellanteil
vermindernden Potenz – als wirkungsvoll erscheinen.
75
ZUSAMMENFASSUNG
SUMMARY:
Chronic lymphocytic leukaemia of the B cell type (B-CLL) is one of the most
common leukaemias in the elderly and is manifest as a clonal proliferation of
immune incompetent B-lymphocytes. Furthermore there exist multiple T cell
abnormalities in B-CLL patients, which are associated with the development of
this leukaemic disease.
This thesis proves if blockage of the immune-inhibiting molecule CD200 can be
used as therapeutic support. The CD200:CD200R interaction encourages
suppression of the immune system. We wanted to show that CD200 is part of
CLL pathogenesis. Overexpression of CD200 was detected by flow cytometry
but no significant correlation could be seen with Binet stage or prognostic
factors.
In mixed lymphocyte reaction (MLR) an increased T cell proliferation could be
found under blockage of CD200 and stimulation with CD40L. Immune
competence of these artificial created T cells was verified by ELIspot.
Interferone γ secretion in reaction to tumor associated antigens (Fibromodulin)
was detected in this setting. Decreasing CLL cell counts in MLR led to supplying
the evidence, that the CD200 solution is not cytotoxic and T cell cytotoxicity
downsized the CLL population. Finishing the experiments T cell contingents
were explored.
Decreased regulatory T-cells (Treg) and increased cytotoxic CD8+ T cell counts
in the CD200 blocked MLRs were shown by flow cytometry. This strengthened
the assumption that CD200 plays a key role in the immune suppressing tumor
microenvironment of CLL.
In summary the most important findings were the enhancement of TAA-specific
CD8+ T cell proliferation and the reduction of Treg cells.
Therefore CD200 blockage could be an effective therapeutic strategy
particularly in combination with fludarabine, that decreases Treg cells as well.
76
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86
PUBLIKATIONEN
7.
PUBLIKATIONEN
Die Ergebnisse dieser Dissertationsschrift wurden mit Genehmigung des
Medizinischen Dekanates der Universität Köln in folgenden Fachzeitschriften
und bei nachstehenden Fachtagungen publiziert:
Christian P. Pallasch, Sabine Ulbrich, Reinhild Brinker, Michael Hallek, Robert
A. Uger and Clemens-Martin Wendtner. Disruption of T cell suppression in
chronic lymphocytic leukemia by CD200 blockade. Leukemia Research 2008,
Oct 4. [Epub ahead of print]
Christian P. Pallasch, Sabine Ulbrich, Reinhild Brinker, Michael Hallek, Robert
A. Uger and Clemens-Martin Wendtner. Disruption of T cell suppression in
chronic lymphocytic leukemia by CD200 blockade. Jahrestagung der DeutschÖstereichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Wien,
Okt. 2008, Posterpräsentation
Auszeichnung der DGHO für die beste ausgestellte Veröffentlichung
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LEBENSLAUF
8.
Mein
LEBENSLAUF
Lebenslauf
wird
aus
Gründen
des
Datenschutzes
in
der
elektronischen Fassung meiner Arbeit nicht veröffentlicht.
Druck und Bindung: Hundt Druck GmbH, Köln
Tel: +49 (0) 221 940 68-0 · www.hundt-druck.de
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